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Sächsische Volkszeitung : 04.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192705042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270504
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-04
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.05.1927
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Dressen Die -eukschen Iugen-verbSnde Dresden, 3. Mai. Ter Ortsausschuß Dresden der Deutschen Iugendverbände hielt im Sitzungssaal des neuen Arbeitsnachweises eine Tagung ab, in der der Vorsitzende Fritz Schneider über di« Tätig keit des Ausschusses im vergangenen Jahre berichtete. Der Ausschuß, der am 1. Dezember 1925 gegründet wurde, hat seine Arbeit auf acht Unterausschüsse verteilt. Angeschlossen sind dem Ausschuß «2 Organisationen. Wenn diese einzelnen Verbünde, so glaubte der Vorsitzende seststellen zu können, sich mehr aktiv an der Arbeit beteiligten, so wird dem Vorstand seine Tätigkeit ivesentlich erleichtert werden. Der Vorsitzende berichtete dann über die Tätigkeit der einzelnen Ausschüsse und erwähnte dann besonders die starken Bemühungen des Heim ausschusses, dre leider bis jetzt ohne eine» praktischen Erfolg geblieben seien. Die Vermittlung des Ausschusses bei der Be schaffung von Sportgerät, Wanderkarten und ähnlichen wurde stark begehrt. Der Vorsitzende schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß das gegenseitige Verhältnis zwisä>cn den Be hörden und dem Ausschuß in Zukunft ein ersprießlicheres sein werde, als es im Berichtsjahre war. Die Entlastung des Vorstandes mußte auf die nächste Sitzung verschoben werden, da die Kassenprüfer zur Erstattung ihres Revisionsberichtes in der Sitzung fehlten. Nachdem eine Aenderung der Satzungen beschlossen worden war, wurden einige Anfragen über die dcmnächstige Iugendherbergs-Werbe- woche beantwortet. Schie-sfpruch im Kraftwagenführerstreik Dresden, 3. Mai. Die am Sonnabend im Sächsischen Ar beitsministerium stattgesundenen Verhandlungen zur Beilegung des Streikes der Dresdirer Kraftwagenführer führten infolge der Haltung der Unternehmer abermals zu keiner Einigung. Schließlich wurde ein Schiedsspruch gefällt der bis zum 31. Mai einen Wochenlohn von 42,99 Mk. und von dieser Zeit bis zum 30. September einen solchen von 43H9 Mk. Vor sicht. Ab 1. Oktober 1327 bis zum 31. Juli 1928 sollen 45 Mk. wöchentlicher Lohn ge,zahlt werden. Die Kraftdroschkensührer nahmen noch am Sonnabendabend zu dem Schiedsspruch Stel lung und lehnten denselben mit 289 gegen 7 Stimmen ad. Die V e r b i n d l i ch k e i t s e r k I ü r u n g ist beantragt. Der Neubau des Postamtes 2t Dresden, den 3. Mai. Das neu erbaut« Dienstgebäude des Postamtes 21 im Stadtteil Neugruna, Hasmannstrahe 8, wurde gestern dem Betrieb übergeben. Der Bau war im August 1926 begonnen ivorden. Oberpostrat Wiche übernahm das Haus im Namen der Oberpostdirektion und stattete allen Mitarbeitern den Dank ab. Er betonte, daß die Eriveiterungsbestrebungen des Post amtes 21 bis in das Jahr 1915 zurückgingen. Das neue Post amt sei das erste in Dresden, dos bankmäßige, offene Schalter besitze. Leiter des Postamtes ist Postdirektor Möbius, der darauf die Schlüssel in Empfang nahm. Aeußerlich und inner lich ist das Gebäude ein geschmackvoller Zweckbau. Säzälter- räume und Paketabfertigung sind getrennt untergebracht mit besonderem Eingang. Die Berwoltnngsräume befinden sich in den oberen Stockwerken. Das Postamt zählt 9V Angestellte. „Mensch unter Menschen" Lapilol Seit gestern läuft bereits der zweite Teil dieses Films im Capitol. Die Handlung geht weiter. Jean Valjean, der ehe malige Zuchthäusler, spätere Bürgermeister, hat mit seinem Pflegekind Cosette in einem Kloster als Hilfsgärtner Zuflucht vor der Polizei gesunden. Es kommen für ihn glückliche Jahre. Cosette wächst heran. Im Luxemburg-Garten macht sie die Be kanntschaft eines jungen Mannes, es ist der Sohn des Obersten, dem der Sergeant Tarandier in der Schlacht bei Waterloo das Leben gerettet hatte. Tarandier selbst ist mit seiner Familie ganz auf die schiefe Ebene gekommen. Auch er lebt in Paris. Er benutzt Jean Valjean, der als Vater Madclaine hier lebt, nnd ihm helfen will, als Objekt neuer Erpressungen. 1832 in den Revolutionswirren in Paris fällt der Polizeiinspektor Iavert zufällig in die Hände der Revolutionäre. Iavert sieht sich wehrlos dem Jean Valjean ausgeliesert. Aber Jean Val- jean will keine Rache. Er schenkt Iavert, der ihn sein Leben lang verfolgt hat. die Freiheit. Noä) einmal treffen die beiden zusammen, als Mrljean den Geliebten seiner Tochter rettet. Iavert ist ihm schließlich dabei behilflich, kann aber die Un treue gegen den Buchstaben des Gesetzes nicht verwinden und Katholizismus und Staat SkaalspoMifcher Volksvereinskursus i« Schirgiswal-e Gchir-iswalve, 3. Mar. Etwas ganz N:ues auf dem Gebiet« staatspolitischer Bildungsarbeit bot der hiesige Bolksverein seinen Mitarbei tern, sowie allen tätigen Mitgliedern, sämtlicher kath. Orts- v-reine, der Zentrumsortsgruppe !Ui,d der Volksveroinö der Südlausitz. Ein staatspolitischer Kursus von vier Vor trägen am Sonnabend und Sonntag stellte die Probleme Vvr Augen, die dem katholischen Menschen von heute Lebens fragen sind und >eö bei diesen allgemein sein sollten.,' Dre Themen: „Ziele und Methoden der politischen Bil- dnngsarbeit" von Dr. K r a ne b ur g-Berlin, dann: „Die politischen Strömungen innerhalb des Katholizismus der Gegenwart" von Dr. Bord t-Berlin und „Das alte und das neue Reich" von Dr. Albersmann, Regierungsrat im preußischen Landwirtschaftsministerium Berlin, wurden von Rednern behandelt, die lebenswarm in der neuen Zeit stehen, das große Ganze sehen, keine parteipolitische Brille tragen und nur beseelt waren, durch ihre politisch« Tätig keit im katholischen Volke zu missionieren und dieses zur Einheit zu erziehen. Dw erste Vortrag betonte das Bedürfnis, offen« auf geschlossene Menschen, die zur Mitarbeit gewillt sind, gründlich zu schulen, in jeder Gemeind« einige Menschen zu bilden, die dann wieder fähig sind, neues Leben in ihrer Umgebung zu wecken. Diese Leute sollen staats« politisches Verständnis im Volke wecken und dieses mit dem Volksstaate verwurzeln. Durch solche Aufklä rung wird dem Volke der Blick auf das Ganze anerzogen und die politische Verwilderung, der Hatz der Stände nnter- uttiander und die allgemeine Unzufriedenheit gemindert werden. Der Vortrag befatzte sich u. a. auch mit dem Problem der Ueberwindung des Bürokratismus, der in seinen unteren Organen die Einstellung des Einzelneul zum Staat bestimmt; mit der Selbstverwaltung, die leider heute von der Regierung auf alle erdenkliche Weise zurück gedrängt werde; mit «dem UebcU der Wirtschafts- und Standesbeiräte in den ^Parteien, die den Parlament- rierer zu beeinflussen suchen nnd das Volk auseinand«er- reitzen. An diesen und viele» anderen Problemen wies der Redner nach, das; der Führcrnachwuchs im Volke staats politische Wissens-, Gesiniinngs- und Willensbildung er halten mutz, damit das Volk wieder zu gottvcrvundener Verantwortung geführt werde. Der zweite Vortrag befatzte sich nochmals eingehend mit der Art wie besonders im Bolksverein in ttile- sem Sinne zu arbeiten sei und hob dis Gründung von, A r b>e i ts z ir k e I n hervor, in denen systematisch Führer heranzubilden seien und wie diese in der Gemeinde zu arbeiten haben. Unter den Mitarbeitern der einzelnen« Gemeinden solle ständig Bindung bestehen, damit die Er fahrungen ausgetauscht werden können. Zur Aussprache gelangte die ständige Beobachtung des öffentlichen Lebens, die Ueberwindung des Standesdünkels, die Literaturftage, das konfessionelle Siedlungswefen u. a. Dr. Bardt zeichnete am Soiintagnachmittag mit fei nem Takt die politischen Strömungen im deutschen Katho lizismus, schilderte das Wesen dieser Strömungen und di« Gründe, die zur Bildung geführt haben. Er sprach vom sogenannten Linkskurs, vom Rechtskurs im Zentrum, von der Bayrischen Bolkspartei, von den deutschnationalen Katho liken, von der unbedeutenden Bewegung um Vitus Heller, von den föderalistischen Katholiken am Rhein und in Oester- reich u. versch. a. All diesen Strömungen stellte er die über natürliche Einheit des Katholizismus gegenüber und zeigte, wte der Volksverein die geistige Einheit aller Katholiken fördern und zur Auswirkung bringen müsse. Regierungsrat Dr. Albersmann schilderte als Welse, wie das wilhelminische Reich am Militarismus, der alle Gebiete des öffentlichen Lebens beherrschte, zu grunde gegangen war, wie es einfach tveg war, allein in; sich zusammengebrochen und mit welch Riesenkräften (Erz berger, Ebert u. a.) das neu« Aieich erstand. Gerade dieser Vortrag war geeignet, den neuen Volksstaat im Herzen zu verankern. Selbst der verhärtetste Gegner hätte bei. dr-sent Vortrag ausgehorcht. (Hoffentlich ist Herr Dr. Alb.'rsmann mit diesem Bortrag noch weiter in Sachsen tätig.) Groh-r Segen wird von dieser durch Herrn Pfarrer Mott mit Tatkraft und Energie «ingeleiteten und ge führten Tagung in das katholische Volk der Lausitz dringen. Im Herbst soll sie eventuell in der Südlausitz wiederholt werden. Gr. sucht, an sich selbst irre geworben, ben Tod. Vater Mabelaine verliert schließlich durch bie Heirat seine Cosette und beschließt einsam aber ausgesöhnt mit Gott unb der Welt sein bewegtes Leben. Diese Skizze zeigt schon, baß bie Handlung in diesem zweiten Teil verivobener, komplizierter wirb. Insofern wird leider auch der Film dickflüssiger. In einzelnen Szenen, so bei den Revolutionskämpfen, fehlt, etwas mehr Konzentration aus die Hauptperson. Diese und ihr Kernproblem, die Mensch lichkeit, taucht mitunter im Strom der Nebenhandlungen unter. Die schauspielerisäM» Leistungen sind »ach wie vor aus der Höhe. Die jugendlich'« Cosette des 1, Teiles wird hier durch den nicht minder geübten Gorcon von Paris äbgelöst. An einzelnen Stellen befriedigt die Ausnahmetechnik nicht restlos. Aber trotz dieser Mängel bleibt dieser Film eine Leistung ersten Ranges. Die Sprache, di« er redet, ist von iiesster seelischer Wirkung und es wird bisher kaum einen Film gebe», der das Thema „Niensch- lichkeit" in so ergreifender Weise Plastisch zur Darstellung gebracht hätte, wie diese Verfilmung Viktor Hrigos. Ob freilich derartige ethische Filme auch den geschäftlichen Erfolg für sich haben werden? Unsere Zeit will nun einmal die Moralpredigt nicht, in der Kirche nicht und mich nicht im Kino! —om— : Neuer Schlichter für Sachsen. Der ständige Schlichter für den Freistaat Sachsen, OLeiregierungsrot Brand. l;at am 1. Mai einen längeren KranWrnurlaub angetreten. Während dessen wird er durch den stellvertretenden Schlichter Ministerial rat Haack vertreten. Für die gleiche Zeit ist als weiterer stellvertretender Schlichter Regierungsrat Panoscha vom Reichsarbeitsministerium bestellt worden. : Ein neues Buch »er Stadt Dresden 1927. Vom städtischen Verkehrsamt wird auch in diesem Jahre ein« n'-'ue Ausgabe des Buches der Stadt Dresden herausgebracht werden. In einer bunten Kette von Artikeln wird sich Schönes und Interessantes aus dem Gebiet« der Kunst und der Wirtschaft der Stadt Dresden aneinanderreihen. Erst malig wird das W.rk in zwcr Sprachen geboten, und, zwar deutsch und englisch, so daß es ohne weiteres in den meisten Ländern gelesen und verstanden werden kann, Es soll in den Lesesälen aller deutchen Schiffe zu finden fein, wie auch bet den Reisebureaus und den amtlichen, Auskunftsst-llen aller Art. Schließlich wird der Rat der Stadt Dresden selbst in grobem Ausmaße da» Werk seinen Ehrengästen und Besuchern bei amtlichen Empfängen über reichen. Es kann nur empfohlen werden, dieses neue Buch der Stadt Dresden, dessen Herstellung der Industrie- und Berkehrsvcrlag übernommen hat, tatkräftigst zu unter stützen. : Skelettfund im Elbesand. Bei Errichtung eines Not- dammes bei Coswig i. Anh. stieß man in einer Tiefe von 1)4 Meter ans das Skelett eines Mannes, das seit vier Jahren in der Erde gelegen l)at. Die Schädeldecke weist mehrere Ver letzungen aus, die aus ein Verbrechen schließen lassen. : Bruchheilung ohne Operation. Das ärztliche Institut für ' andlung „Hermes" Hamburg. Espla- einem besonderen Verfahren alle Arten von : Bruchheilung ohne orthopädische Bruchbehar nade 6, hellt nach einem Die 5V-Iahr-Feier -es Campo- Sanw-KoUegs Aus Rom wird uns geschrieben: Welcher Deutsch«, der jemals in der Heiligen Stadl weiltc, kennt nicht den deutschen Campo Santo, jenes große im Schalten der Pctcrskirche und unmittelbar neben ihr liegende Heim, mit der trauten Kapelle, und dem schönen römischen Garten. Dort befindet sich auch der Friedhof der Deutschen, der, eine ganze Reihe in der ganzen Welt berühmter Gelehrter und Künstler ausgenommen hat. An dieses Stück deutschen Bodens im vatikanischen Gebiet Knüpfen sich reiche Erinnerungen des deutschen Katholizismus. Während des Heiligen Jahres war der Campo Santo ein zentraler Sammelpunkt für alle Deut schen, die noch Rom gekommen sind. Seine eigentliche Bestim mung dient der wissenschaftlichen Förderung der deutschen Priester in Rom. Dieser deulsä)« Campo Santo konnte nun in den letzten Tagen die Feier s«ines59jährigen Bestehens (über bie wir bereits kurz berichtet haben. D. N.) begehen. Die Be deutung dieses Anlasses wurde in den höchsten diplomatischen und kirchlichen Kreisen Roms dadurch gewürdigt, daß zu dem Festakt die ersten Vertreter aus Kirche und Staat anwesend waren. Wir nennen nur den jetzt 91jährigen Dekan des Heili gen Kollegiums der Kardinale, Kardinal Vincenzo Banu- telli, der zugleich Protektor des deutschen Campo Santo ist. Ihm zur Seite waren erschienen die deutschen Kardinale Früh- wirth und Ehrle. sowie der Abtprimos des Ordens der Bene- diktiner, Freiherr von Stotzingen. Unter den Prälaten de- merkte man u, a. den deutschen geistlichen Botschaftsrat Dr Steinmann. Die Diplomatie war vertreten durch den deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Herrn von Bergen, den Ge sandten Baiierns, Freiherrn vo» Ritter, und den österreichischen Gesandten Freiherrn von Pastor. Außerdem wohnte eine An zahl von Persönlichkeiten, die in der katholischen Bewegung eine führend« Rolle eiknehmen, der Feier bei. Die katholischen Akademiker Deutschlands waren vertreten durch den Kölner Universilätsprofessor Dr. Gammersbach. Der um dl« Wahrung der edelsten Traditionen des deut schen Campo Santo so hockprerd teilte Rektor Prälat Dr. David hielt die Begrüßungsrede in italienischer Sprache, wobei er Insbesondere der Anteilnahme gedachte, die durch die Vertreter des Deutschen Reiches, insbesondere den Herrn von Bergen dem Werk des deutschen Campo Santo zuteil wurde. Der dcntsche Botschafter beim Päpstlicl^n Stuhl hat aus Anlaß der Jubiläumsfeier dem deutschen Campo Santo ein bedeutsames Geschenk in Gestalt des Liber pontisicalis gemacht, ferner hat die Reichsregierung die „griechisä-e Patrologie" übermittelt. Auch seitens der Bayerischen Regierung ist durch den Gesandten, Freiherr» von Ritter, ein ivertvolles wissenschaftliches Werk dem Campo Santo zum Geschenk gemacht worden. Der Ge sandte Oesterreichs, Freiherr von Pastor, der Verfasser des be rühmten Werkes über di« Geschichte der Päpste, war früher selbst Mitglied des Kollegs. Auch er hat neben seinen eigenen Werken sich um die wissenschaftliäie Förderung des Kollegs jetzt wieder durch Ueberlassung ivertvollster Gaben verdient gemacht. Prälat Dr. David konnte in seiner Begrüßungsansprache auch darauf Hinweisen, wie die Görres-Gesellschaft durch ihr eigenes römisches Institut stets in engster Verbindung mit dem Campo Santo stand. Tiefsten Eindruck machte es, als Prälat David das älteste Mitglied des Kollegiums in der Person des Kölner Prälaten Prill begrüßen konnte. Daraufhin hielt Kar dinal Vanutelli die eigentliche Festrede, in welcher er aus seinen so reichen Lebenserinnerungcn das Schicksal und die Tätigkeit des Priesterkollegiums des deutschen Campo Santo schilderte. Es ivar ein Erlebnis, diese verehrungswürdige Per sönlichkeit und noch dazu in dieser belebten Form aus dem reichen Schatze seiner Erinnerungen sprechen zu hören. Kardi nal Vanutelli legte besonderes Gewicht auch daraus, zu schildern, wie die Päpste selbst dem Campo Santo und seiner Arbeit stets das größte Wohlwollen und die stärkste Förderung zuteil werden liehen. Mit einem Huldigungsgrutz an den glorreich regierende» Heiligen Vater schloß Kardinal Vanutelli sein« ein drucksvolle Ansprache. Unter den Glückwünschen, die aus Anlaß ües goldenen Jubiläums des deutschen Campo Santo in Rom bei dem Rektor Prälaten Dr. David eingetroffen sin-, befinden sich Depeschen fast aller deutscher Kirchenfürsten. Es entsprach nur dem Lha- rakter und -er Bestimmung des deutschen Campo Santo, daß diese Festseier ausklang in zwei Wissens chastlichenRese- raten über spezielle Forschung«, und Wissensgebiete. Ein Requim für die verstorbenen Mitglieder des Priesterkollegs wurde om Tage nach der Festfeier durch den lateinischen Patriarchen Grasen Huyn in der Kapelle de» Campo Santo «-gehalten. Paramenten - Oolästickerei - Kunstslopterei kleuantertLiunL - /iusdeseerune - Qevlssenlialte Arbeit Te Deum von Waller Braunfels In d-r Kreuzkirche führte die Dresdner Sing akademie (verstärkt durch Mitglieder des Dresdner Lehrer- g.'sangvcreins) das „Te Deum" von Braunfels für gemischten Chor, Svpran-, D-norsolo und großes Orchester auf. Wir Dresdner kennen von diesem Komponisten noch nicht allzu viel. Im großen und ganzen brauchen wir uns darüber nicht zu wundern. Will man bedeutende Werke lebender Tonfttzer hören, dann mutz man sich schon den Luxus leisten, in andere Kunst- und Musikstädte zu fahren. Darum gehört Eduard Mörrkr ein besonderer Dank, daß er dieses Werk auch an die sächsischen Gestade der Elbe gebracht hat. ES hat sich reich» chaelohnt. Mag sein, daß dieses Tedeuin für d-n ersten Eindruck etwas äußerlich wirkt. Vielleicht hat man auch das Gefühl, als ser es zu weltlich und zu dra matisch angelegt. Jedenfalls liegt über dem Werke «ln gewaltiger Prunk und Glanz. Setzt man sich aber über diese Aeutzerlichkeiten hinweg, dann verdichtet sich doch dir Empfindung, datz man es bei dem Tedeum mit einem tftferfatzten und herzenSwarmeu Werk« zu tun hat. Eine inbrünstig- Religiosität flammt aus den vier Sätzen. Jubel und Lobpreis, Anbetung, Aufblick zur Herrlichkeit Gottesi» Scheu vor dem Weltgericht und de« Hoffnung auf Barm» Herzigkeit des Höchsten sprechen mit großer Eindringlich- krit aus der Komposition Braunfels'. Daber arbeitet der Tonfttzer mit durchaus modernen Mitteln, die sich aber auf gesunder Grundlage aufbauen. Das neuzeitliche Orchester «erbringt in seiner leuchtenden Farbigkeit mit den Chor- und Solostimmen gewaltige Steigerungen. Braunfels hält aus melodische Linie und aparte Harmonik. Das Werk stellt aber eminente Anforderungen an Chor, Solo und Orchester. Unter der gewandten und großzügigen Lei- tung MKrise» wurden diese Schierlgeiten samt nnd son ders überwunden. Der Chor wirkte sehr klangschön. Di« Dresdner Philharmonie meistert« den Orchester part mit Bravour. In Anni Quistorp lernt« man eine ausgezeichnete Sopranistin mit prächtiger Sttmmkultur und herzenswarmem Empfinden kennen, deren leuchtende Stimni« die hochliegenden Partien mit bestechend«- Mühelosigkeit bezwang. Auch Friedrich Zohsel behauptet« sich in Ehren. Leider erwies sich aber der Altarplatz für de Auf- Klange viel zerflatterto. Aber gerade bei svl- „ . . geboten werden, sollt« da» Allg-meininteresse noch stärker zum Durchbruch kommen. -Ist-
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