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»«» geMoften. Di« Soldat««, Zerlmup»». schmutzise Ge- teven mit der alten Zopftracht oder Halttang herodftat- trrndem Haar, binxckvrren auf -en Strotzen, vor dem Kamen des Bizekönigs stand die Wache im Gewehr, und das fiinsstreifige neue Reichsbanner flatterte im Winde. Hoch waren aus dem Platze davor die Spuren der Hin richtungen nicht völlig verschwunden, durch die der Ber- Leidiger der Stadt die Bevölkerung gefügig rnachen wollte. Granattrichter, zerschossene Häuser, frische Soldatengrä- öer, in denen Straßenhunde wühlten, boten das häßliche Bild halb vollendeter Verwüstung, in der nur hier und dort das schwache Ansehen beginnender Ordnung zu be merken war. Im Osten der heute bewohnten Stadt liegen die alten Trümmerfelder, die Mauern der Mandschustadt und die Fundamente und Mauern der alten Kaiserstadt, die in den Kämpfen mit den Taipingrebellen 1864 vollkommen zerstört worden sind. Das heutige Nanking ist eigentlich eine neue Gründung in dem alten Mauerring aus dem Terrain der alten Kaiserstadt. Noch ragen die Mauern empor, die einst die verbotene Stadt umschlossen, noch übsrspannen Marmorbrücken die Kanäle, aber die Pa läste sind bis aus die Grundmauern vernichtet, zerstört in bewunderungswürdiger Vollkommenheit. In dem alten Palast der Ming-Kaiser hatte der Führer der Taiping seine Residenz errichtet, um hier an historischer Stätte eine neue Herrschaft zu gründen. In den furchtbaren Kämp fen zu Beginn der fünfziger Jahre des letzten Jahrhun derts wurden die Blüte und der Glanz der alten Stadt geknickt und die Bevölkerung größtenteils niederge macht. Bei dem dramtischen Untergang der Rebellen wurde alles, was sich noch erhalten hatte, so gut wie vollkommen vernichtet. Mit der alten Stadt sank auch ihr Wahrzeichen, der weltberühmte Porzellanturm, in Trüm mer. Ein Haufen glasierter Tonscherben bezeichnet seine Stätte, und das alte Bronzedach liegt irgendwo umge stülpt im Gelände. Verwüstung und Trümmer sind das Leitmotiv in der Landschaft von Nanking. Die Vernichtung scheint hier ihr Hauptquartier aufgeschlagen zu haben. Aber die Schlach ten, die hier tobten, und die Kämpfe, die sich immer wie der hierher zu ziehen scheinen, sind ein Zeichen des Le bens und des Wachsens von neuen Formen des bürger- lickeu und politischen Wesens. Wenn die Gunst der Lage Nanking zum Tummelplatz militärischer Gewitter ge macht hat, wird sie der Stadt in friedlichen Zeiten wie der zu neuem Glanze verhelfen. Nr, 1«,- VetteH Die Wirtschaslskonserenzen Genf, 3. Mai. Ter Präsident der Weltwirt- fch aftskonserenz ThenniS ist am Svnnabend in Gens eingetroffen. Mehrer« Delegierten sind bereits in Gens angckoinmen. Biele groß« Zeitungen enftcndeu Spe zialisten für die Wirtjchafts- und Iinanzfragen. Die Kon ferenz wird, wie berichtet, am Mittwochvormillag eröffnet werden. Berlin, 3. Mai. Die iowjctrussischc Delegation für «re Weltw-rtschaftstvnferenz in Genf ist heute vormittag in in Berlin eingetrvssen. Washington, 3. Mai. Staatssekretär Kellogg eröff- fii'etc gestern die 'i. . Pa.jiamerikan-ische' Wirt schaft s k v n f>er e n z mit einer Ansprache, in der er n. a. ausführt.', die Bereinigten Staate» wollten nichts von Lateinamerika, was sic nicht ebenso ihrerseits, deren Schwesterrepubliken zu gewähren bereit seien. Pan- am'er i k a n ! s m u s bedeute mehr als lediglich freund- sch östlich: Beziehungen zwischen den betreffenden Regie rungen. Das Wort verkörpere vielmehr das gegenseitige wohlwollende Verständnis der nationalen Ideen und Ziele der Völker dieses Erdteils. Zur politischen Lage in wachsen Dresden, 3. Mai. Aus den Kreisen der Deutsche» Demo kratischen Partei wird uns u. a. geschrieben: In der deutsch- nationale» Presse wird in letzter Zeit dauernd gegen die demo kratische Landlagssraklion der Vovwnrf erhoben, sie betreibe eine R : g i er u ngskri se und wolle sich den bei der letz te» Regierungsbildung getroffenen Abmachungen entziehen. An diesen Behauptungen ist kein wahres Wort. Es dreht sich bei der ganzen Frage nicht etwa um eine oder die andere Person, zonderii es handelt sich uin die Bemühung der Deutschnalionalen, einenEinfluß auf dieRegierungspolitik, besonders bei Kill tu r- frage» zu gewinnen, die diese völlig in die Richtung ihrer Anschauungen bringen möchte. Die Deutschnationalen stellen es in Abrede, daß sie den Mbg. Dr. Seyfevt aus seiner Stel lung entfernen wollen. Wenn sic diese Absicht jetzt auf,gegeben Koben, Umso besser. In einer Kundgebung der Deutschnationalen heißt es außerdem: Die scharfe Waste der Veröffentlichung des /beweiskräftigen Dokuments i-m Wortlaute IMien sich die Deutsch- ,nationalen' Vorbehalten. Diese -Wendung ist völlig irre süh nend, da die Vertraulichkeit ausdrücklich von den Deutschna- ftioiiale» gefordert worden ist. Di« Deutschnationalen scheinen //vergessen zu haben, -daß sie damals in einer Zwangslage -ivaren, aus der sie durch die Abmachungen besrelt worden sind. Die iwerden sich in ihren Forderungen bescheiden und es vermeiden «Nüssen, andere Parteien zu brüskiere». Slreiksefahr bei -er Leipziger Skratzenbahn Leipzig, 3. Mai. Das Angebot des Arbeitgeber- bc . ooi> dc s, Sächsischer Gemeinden, das niedriger als die For'enliig der Belegscliast war, ist von dieser abgc lehnt vmdeii. Der bisherige Lohntaris siir die Leipziger Straßen bahner sowie für die anderen Gemeindccndeitcr lief bis znm -!<>. März. Der Arbeitgeberverband Sachs. Gemeinden ist grund sätzlich bereit, auch die Mietpreissteigerung durch eine Lohn erhöhung ab 1. Mai zu berücksichtigen. Die bereits früher hierüber geführten Verhandlungen haben ober z» keiner Eini gung geführt, so daß der gemeindliche Zentralausschnß in Berlin a1s>l e tz>e stanz angerufen worden ist, der am nächsten lsre15aa entspreei)e»de Verhandlungen führen wird. schwere EtsenbahmmfüUe Karlsruhe, 3. Mai. Heut« nacht wurde aus dem Eisen- «ahuübergang Mische» Wilferdingen and Klein-Stcin'bach «in Möbelwagen mit An!)änger von einer Einge-llokomotive ange- iahren -und lästerte geschleudert. Eine der mitsahren-den Perso nen wurde getötet, drei schwer und ein, leicht verletzt. Udeefeld, 3. Mai. In Varresbeck fuhr heut« morgen gegen ZW Uhr ein« Rangieralbteil»ng init der Lokomotive voiön in- Tk.Ml«S MMN« Sine grotze Rede -es Reichsfirranzmlnitters — Skeuererhöhuugen sin- ausgeschlossen Rahmengesetze für Grün-- «n- Gewerbesteuer geplant — Der künftige Einheiks- steuerbeschei- Berlin, 3. Mai. Reichsfmaiizininijter Dr. Köhler hal gestern vor de» Mitgliedern des Vereins Berliner Kanflcute und Industrieller einen Vortrag über das Thema „Neichssinanzen und Volks wirtschaft" gehalten. Dem Bortrage wohnten Vertreter der Finanz- und Wirlschastsministerien des Reichs und Preußens sowie führende Männer der großen Wirtschafts-Verbünde bei. Dr. Köhler erinnerte zunächst an die schwere Zeit der Inflation, deren Folgen wir noch nicht ganz überwunden haben, und würdigte dabei besonders die Verdienste des ehemaligen Neichsfinaiizministers Dr, Luther. Von größter Bedeutung sei dabei die Regelung der R epa r a ti o n-.Verpflich tungen gewesen. Die im Zusammenwirken mit Dr. Marx und Dr. Stresemann «rreichte Regelung der Reparationsleistun gen durch das Londoner Abkommen bilde die Grundlage unserer jetzigen Verpflichtungen. Im Sachverstäiidigenplan wurde ver sucht, auf Grund der ini Jahre 1924 mögliche» Erkenntnis künf tiger Wirtschastseniwickeiung die deutschen Leistlinge» ans weitere Sicht zu regeln, Damit sei die rein politische und Wirt schaft sfr em de Behandlung dieses großen Problems der Welt wirtschaft überwunden. Es war ausgesprochenes Ziel des im Londoner Pakt anerkannten Sochverstäiidigenplans, zugunsten der Reparationsberechtigten aus der dentsäien Volkswirtschaft zu entnehmen, was von ihr geleistet werden Kami, ohne daß Währung, Wirtschaft und Finanzen Deutschlands Not leiden, und ohne daß das deutsche Volk unter das Niveau angemessener Lebenshaltung gebrach! wird. Der Minister ging dann aus die beiden letzten Jahre des Reichshaushaltes ein und bezeichnet die Lage im Jahve 1026 als verhältnismäßig günstig. Weniger günstig als der Abschluß für 1026 sieht der Etat für 1027 aus. Er sei nur unter stärkster Anstrengung ins Gleich gewicht zu bringen gewesen, denn ihm seien die vollen Kassen früherer Jahre nicht mehr in demselben Umfang zur Verfügung gestanden. Zur Balancierung hätten, ent gegen den Bestimmungen der Haushaltsvrdnung, der Ueber- sihuh von 1026 wi>: der Betriebsfonds herangezogen wer den müssen, den zu erhalten man 1026 »och proklamiert! habe. Die Schwierigkeiten seien aber nicht durch „Mil- livnengtschenkr" an die Länder und Gemeinden entstan den, sondern durch neu anstrete»»,, im Etat nicht vor» gesehene Aufgabe», wie die Fürsorge für die Erwerbslosen, die Kleinrentner, Invaliden, Rnhrgcschädigten usw. Redens arten vom „unsozial" gestalteten Etat müsse er ablehnen, genau so wie den Vorwurf, der Etat sei „zu sozial" gestaltet. An der jetzigen Situation weitgehendster Verarmung müsse der Staat als Wohlfahrtsstaat und im Interesse der wirt schaftlich Schwach.'» si ch'betütigcn. Dem Etat ständen noch weitere neue Ausgaben bevor, besonders die Befrie digung der Liguidationsgeschädigtcn. — Unter diesen Um stände» müsse man dem . Etat für 1028 mit größter Sorge entgegensehen. Es fehlen uns zur Abdeckung der Betriebsfonds sowie der Ueberschnß für 1026 mit insgesamt 400 Millionen. Auf der anderen Seite stiegen die Reparationsleistungen um rund 360 Mil lionen, so daß mir »» große» Zahlen schon eine Verschlechte rung gegen bisher in Höhe von »ft Milliarden hättcn. Hier könne nur starke Einschränkung der Ausgaben helfen, wobei allerdings zu berücksichtigen sei, daß der nicht zwangsläufig«.' Teil des Etats nicht besonders groß sei; der größere Teil werde durch die in ihrer Höhe von uns nicht abhängigst Kriegslasten der verschiedensten Art be stimmt. Schars« Trennung der Zuständigkeiten zwischen Reich und Ländern, Vereinfachungen und Beschränkungen müßten zur Losung werden. „Immer aber," so fuhr der Minister mit Nachdruck fort, „müssen wir uns über die S te n « r b e la st u n g über haupt klar sein. Für mich besticht kein Zweifel, daß in Deutschland die Gesamtleistungen der privaten Wirtschaft au die öffentliche Wirtschaft zur Zeit sehr stark über spannt und auf die Dauer überhaupt nicht erträglich sind. Ich kann Vergleiche, die zn gegenteiliger Auffas sung kommen und unsere Lage als nur aussichtsreich dnr- stellen, nicht anerkennen. Dabei verhehle ich mir gar nicht, daß wftv zum Teil selbst schuld sind an der unrich tigen Einschätzung durch den übertriebenen und durchaus unberechtigten Optimismus. Gewiß geht die Erwcrbslvien- zifser seit einiger Zeit zurück; gewiß nehmen die Arbeits- kämps.' seit 1026 ständig ab; gewiß ordnet sich auch unsere Hanbelsbilanz ganz allmählich. Aber ebenso sicher Ist, daß weite Strecken unserer industriellen Betätigung, insbeson dere an der Peripherie unseres Reiches, »och brach liege», so daß unsere Gesamtlage noch in gar keiner Weise so opti mistisch:» Auffassungen Raum bietet. Unsere Wirtschaft befindet sich noch mitten im Umstellungs- und Reinigungs- Prozeß Wem es gut geht, der möge doch nicht ohne wei- ' teves verallgemeinern: denn solche Verallgemeinerungen gelmn «in falsche» Bild von unserer Leistungsfähigkeit uu» können uns sehr schade». Unsere öffentliche Last ist gegen über derjenigen anderer Länder in ihrer Auswirkung sehr vier schtvercr, trotz aller gegenteiligen Behauptungen. Des halb müssen Ltcuerhöhnngcn ganz außer Erörterung bleibe». S t e u r r m ä ß i g u n g s m a ß n a h me n müs sen und werden fortgesetzt werden, so schwer es in ber nächsten Zeit sein wird, denn wir müssen Stcuer- soige falscher Weichen-stellung aus de» Prellbock so heftig aus, baß dieser zerstört würbe und die Lokomotive mit bei» Tender die Böschung hinnnterstürzte. Ein Rangierer wurde getötet, der Lokomotivführer schwer und der Heizer leicht verletzt. Das Mülen -es Kochwasfers ln Amerika Neuorleans, 3. Mai. Im Staat« Louisiana begann sich ge stern die volle Gewalt des Mississippi-Hochwassers fühlbar zu machen. Das Gebiet von Loncordia ilst> infolge des -Bruches der Schntzdömmc nunmehr völlig überschwemmt. Tos in Rtitleidrnschast gezogene Gebiet umfaßt ungefähr 31W eng lische Quadrat,neilen mlt einer Bevölkerung vv» 71000 Men schen und Besitz!u-ni«r>erten in Höhe von 30 Millionen Dollar. Das amevskanijche Rot« Kreuz l)o> 'bereits !> Millionen Dollars zur Unterstützung der Opfer der lieberschwcmmung im Gebiet des MissMinni erkaltest. Hoover richtete gestern einen bedürfnls und Steuerkraft wieder'in richtige Beziehung zu- «einander bringen. Aber bei diesen Ermäßignugsmaßnahmen müssen wir wirtschaftlich denke» und Vorgehen. Für den, Abbau Veste» sich dem Reiche zwei Wege: entweder der direkte durch Senkung von R e l ch s steuern, der 1026 ge gangen wurde, oder der indirekte, durch reichsgesetzli'che Maßnahmen die Länder und öle mein den zu veran lassen, ihre Steuern nbzubanen, was im Finanzansglelck versucht wurde. Beide Wege sind zu gehen. Wenn ei, unmittelbarer weiterer Abbau setzt nicht erfolgt ist, so des- halb, weil angesichts der neuen Aufgaben zunächst wieder - ein Ausblick zn gewinnen war über die künftige Gestaltung s der Einnahmen und Ausgaben im Reiche. ' .1 Zur jetzige» A n le i h e p v li t > k des 'Reiches bekenne ich mich durchaus, wobei allerdings zwei Voranssetzunge» zn erfüllen wären: I. vast der Begriff der werbenden An- - leihe eng zu fassen ist, da sonst eine verhängnisvolle Schnld'.'npvlitik das Ende wäre: 2. muß der Kapitalmarkt aufnahmefähig sein und die Anleihebedingnngeii müssen der Marktlage entsprechen. Ich habe noch eine Ermäch tigung, im lausenden. Etatjahre fast eine Milliarde als Anleihe aufznnehmen. Ach werde aber in den nächsten Monat.'» bestimmt nicht und auch später nur mit äußer ster Zurückhaltung von Vieser Ermächtigung Ge brauch machen, auch um die Kräfte des Jnlandmarktes nicht zu stark für die öffentliche Wirtschaft zuungunsten der Privatwirtschaft in Anspruch zu nehmen. Außerdem wird unser Steuersystem grundsätzlich au- zusasjen sein. Ich beabsichtige in allernächster Zeit schon eine Reihe von Gesetzentwürfen vorzulegen, die eine Fortführung der Steuerreform des Jahres 1020 bedeuten, im Sinne einer weiteren grund legenden Vereinheitlichung und Vereinfachung der gesam ten Steuergesetzgebung in Reich und Ländern einschließ lich des Verwaltuiigsverfahrens. Ein Grundsteuer-Rahmen gesetz, ein Gewerbesteuer-Rahmengesetz, ein Gebäudeentschul- dungsstenergesetz und endlich ein Gesetz über die Verein fachung des Verfahrens in Steuersachen sollen dem Ziel dienen. Die Absicht ist, durch die zwei Rahmengesetze die Grundlagen siir die Grund- »uv Gewerbesteuer im ganzen Deutschen R.ichr einheitlich zu gestalten, so daß die Real steuer» iu Deutschland künftig n»r noch hinsichtlich des vom Staat und d:r Gemeinde zu bestiminenden Hundert- satzes des nach dem Neichsgesetz sestgeHegten Hanptstener- satzes verschieden sein würden, wobei von einer gewissen Höh: an eine Anhürungspfticht der Berufsvcrtretnngen vor zusehen wäre. Die Gebänve-Cntschuldungsstcncr soll in di: ReichSverwaktung übernommen werden. . Endlich soll eine Vereinfachung der Sleneroer. waltung zum Zwecke der Ersparnis an Verivaiiungs'koster -ü,id der Vereinfachung für den Steuer-pflichtigen vorgesehen werden. Welch großer Vorteil wäre es sür beide Teile, wenn --- wie in Vorschlag gebracht wird — die Verwaltung der Grund steuer, der Gewerbesteuer und der Gebürideentschnlöungssteuei im ganzen gleiche den Finanzämtern übertragen würde! De: Steuerpflichtige hätte dann für seine Einkommensteuer, Körper- schafls-steuer, Vermögenssteuer, Umsatzsteuer, Grundsteuer, Ge werbesteuer und Gebäudeentschuldungssteuer nur eine cinzigc Steuererklärung bei seinem Finanzamte abzugeben. Dieser Finanzamt würde dann grundsätzlich in einem einzigen Steuer bescheide, Einkommen, Vermögen, Umsatz und die daraus sich ergebenden Steuerbeträge einschließlich der Kirchensteuer fest setzen. Der E i nh e i t s sbe n e r b e sche i d wäre geschaf fen. Entsprechend hätte der Steuerpsltchtige dann auch alle Zahlungen grundsätzlich an die Kasse dieses einen Finanzamte-: zn leisten. Neben diesen gesetzlichen Bestimmungen lausen unab hängig größere Reformen im Sinne einer Reorganisation des ganzen inneren Verwaltungsapparates und im Sinne einer Rationalisierung der Verwaitnng. Daß da bei auch eine Einschränkung der Zahl der Finanzämter erfolgen wird, ist selbstverständlich. Ich habe mit den Reformen bewußt in meiner eigenen Verwaltung angcsangen, hoffe aber bestimmt, daß andere folgen werden." Dr. Köhler ging dann noch kurz ans die Frage Födera lismus oder Unitarismus ein und warnte als Süd deutscher vpr einseitiger Betrachtung und allzu derbem Zugrei sen. Es gehe bei dem ganzen Problem auch um die Seelen der Millionen Menschen in den Einzelstaaten. Auf das historisch gewachsene Stammesbewußtsetn müsse Rücksicht genommen werden, dem stehe erber in keiner Weise eine aktive Politik wirtschaftlichen Denkens auch in Fragen der staatlichen Organi sation entgegen. Der Minister schloß: Die Zusammenfassung aller Kruste wird uns die Stärke geben, die notwendig ist, um die ungeheuer lichen Folgen des Krieges und der Nachkriegszeit zn überwinde» und unser Volk in allen seinen Schichten wieder besseren Togen entgegenzufiHrcn. Der soziale Gedanke muh dabei nicht nur theorethisch, sondern In der Praxis verwirklicht werden. Nur durch seine Realisierung wird das deutsche Volk Hem Auf stieg enlgegengcführt werden können. Voraussetzung dafür ist eine gesunde Wirtschaft. Gerade die Wirtschafte- und Handels vertrags-Politik der nächsten Monate wird diesen Gedanken zum Ausdruck bringen müssen, im Sinne einer engeren Ver flechtung der deutschen Wirtschaft mit der Weltwirtschaft und der Kräftigung des inneren Marktes in der Erhöhung der Kon sumkraft unseres Volkes. neuen Ausruf an di« Oefscntlichkeii, iu dem er erklärt, die Zeickiiiliige» für die Opfer ber Ueberschnvemmungskalaftrophe -müßten mindestens 10 Millionen Dollars erreichen. f Der rvangrlischk vischofstitel. Am Pcrfassungs« aus schuß der Generalshnvde der preußischen evange lischen Kirche ist der Bischofstitel mit Stimmengleichheit ab« gelehnt worden. Die Vorlage wird trotzdem vor die Vollversammlung kommen. s Schweres Fahrstuhlunglück in Treptow. In Treptow bei Berlin sollte heute vormittag ein neuer Fahrstuhl auspro biert werden, als plötzlich eine Kette riß und der Fahrstuhl in die Tiefe sauste. Sieben Personen, die sich im Fahrstuhl be fanden, wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Wetterbericht -er Dres-ner Wetterwarte Witterungsaussichten. Heiter bis wolkig. Trocken, tag», über mild, östlich« bis südliche Lustöewegnng.