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Sächsische Volkszeitung : 05.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270805
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-05
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.08.1927
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dr«Lö«n un«i Umgebung Zum Deutsche« Katholikentag ln Dortmund Sine Bitt« an di« Vereine. Am 11. Juli fand mit der Reichsdahndirektion Essen lin dem Reichsbahnverkehrsamt Dortmund eine Beratung statt, die sich auf die Regelung des Verkehrs am 4. September bezog. Die Vertreter der Reichsbahn äußerten allgemein den Wunsch, daß möglichst viele bestellte Sonderzüge eingelegt würden. Dieses ist jedoch nur möglich, wenn in den einzelnen Bezirken recht bald sestgestellt wird, wie viele Mitglieder der Vereine sich an der Fahrt zum Katholikentage beteiligen. Es ist gut, wenn eine Stelle, vielleicht die Leitung eines Bezirksver. bandes, die ganze Regelung in die Hand nimmt. Die „bestell ten Sonderzüge" müssen an dem Ort beantragt werden, von wo sie abgehen sollen. Sie haben den großen Vorteil, daß sie nur den Antragstellern zur Verfügung stehen und somit einen sicheren und bequemen Platz bieten. Ueber bestellte Sonderzüge gebe man auch Nachricht an das Büro des Katholikentages. Neben den bestellten Sonderzügen werden eine ganze Reihe Verwaltungssonderzüge eingelegt werden müssen. Diese werden vom Lokolkomitee in Dortmund bestellt. Am 12. August findet eine neue Beratung mit der Reichsbahnver waltung statt. Bis dahin soll das Lokalkomltee genaue Unter lagen vorlegen können. Darum geht an die Vereine die herz lich« und dringende Bitte, recht bald, späte st ens bis zum 1 v. August, dem Lokalkomitee aus den jedem Pfarramt in der näheren und weiteren Umgebung von Dortmund zugesandten Anmeldeformularen mitzuteilen wie viele Bereinsmitgliedrr am Sonntag, den 4. September, nach Dortmund kommen. Nur dann können Lokalkomitee und Reichsbahn die genügenden und recht zeitigen Vorkehrungen für die Regelung des Verkehrs am 4. September treffen. Eine weitere Bitte an alle Vereine geht dahin, die F e st - abzeichen gesammelt und recht zei tig einzufordern. Das Festabzeichen kostet 1.— R.-Mk. und berechtigt zur Teil nahme am Begrüßungsabend, Festgottesdienst, an den Standes versammlungen (z. B. Arbeiterkundgebung, Iugendkundgebung, Beamtenversammlung usw.), an der großen Missionsversamm lung, an dem Elternabend usw. Alle Anfragen, Bestellungen von Anmeldeformularen und Festabzeichen usw., Meldungen über Teilnahme am Aufmarsch zum Festgottesdienste sind zu richten an das Büro desKa- tholikentages, Dortmund, Silberstraße 9, F. 1112. Zahlungen sind erbeten auf Postscheckkonto 28 909 Dort mund der SS. Generalversammlung der Deutschen Katholiken Dortmund, Silberstraße 9. Der tödliche AirglÜckssall im städtischen Elektrizitätswerk Dresden, 4. August. Ein schwerer Unglücksfall im städti sche» Elektrizitätswerk am 3. September 1926, durch den zwei Monteure des Sachsenwerkes Niedersedlitz den Tod sanden, hatte am 31. März d. I. die Verurteilung des Stadt ingenieurs Karl Alexander Patzig zu vier Monaten Gefäng nis wegen fahrlässiger Tötung zur Folge, während der Mit angeklagte, Obermonteur Karl Fritz Herzog, sreigesprochen wurde. Gegen diese Entscheidung des Gemeinsamen Schöfsen- gerichtes hatte sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der An geklagte Patzig Berufung eingelegt. Der Berufungsverhand lung vor der 3. Ferienstrafkammer des Landgerichtes Dresden lag heute folgender Vorgang zugrunde: Am 3. September v. I. sollte vom Neustädter Elektrizitätswerk nach dem Wettiner Platz «in neues Kabel eingeschaltet werden. Im Reaktanzen haus arbeiteten am Vormittag die beiden verunglückten Mon teure. Stadtingenieur Patzig hatte sich um zehn Uhr hier nach dem Stand der Arbeiten erkundigt, und soll auch gesagt haben, daß um 12 Uhr mittags das Kabel eingeschaltet würde. Bei der erfolgten Einschaltung waren aber beide Monteure noch de- schäftigt und erlitten tödliche Verbrennungen. Dem Ingenieur wie dem Obermonteur, der die Arbeiten im Reaktanzenhaus leitete, wurden zur Last gelegt, sich nicht genügend vergewissert zu haben, ob die Aibeiten bereits beendet waren, als sie die Leitung sreigaben. Die in erster Instanz abgegebenen drei Gutachten und noch ein viertes des Sachverständigen Prof. Dr. Binder enthalten die Ansicht, daß ein gewisses Mitverschulden der Betriebsleitung bezw. Werkdirektion nicht zu leugnen ist. Nach über zehnstündiger Beweiserhebung und zweistündiger Be ratung verwarf das Gericht die Berufungen der Staatsanwalt- sckmft. Auf die Berufung des Angeklagten Patzig wurde dessen Strafe von vier auf zwei Monate Gefängnis ermäßigt. Aerzttche Untersuch««, -er Rotslan-«arbetter Dresden, 4. August. In einem Schreiben des Rrichsministers werden Klagen darüber zur Sprache gebracht, daß zu Notstands- arbeiten häufig Erwerbslose zugetetlt würden, die den körperlichen Anfordeningen der Arbeit nicht gewachsen seien. Dies habe für den Arbeiter gesundheitliche Schädigungen und für den Unterneh- mer unwirtschaftliche Verteuerungen zur Folge. ES ist daher ange. regt worden. Erwerbslose vor Ihrer Zuweisung zu Notstandsarbei ten einer ärztlichen Untersuchung zuzusühren. Selbstverständlich muß bei der Auswahl der Erwerbslosen ihre körperliche Eignung für die ihnen zugcdachte Arbeit sorgfältig geprüft werden. Ergeben sich hierbei begründete Zweifel an der Eignung eines Erwerbslosen, so wird er zu der Arbeit nur dann zugewiesen werden dürfen, wenn dies vom Arzt« für unbedenklich erklärt wird. EKe ärztliche Unter suchung der Erwerbslosen empfiehlt sich in der Regel vor der Zue Weisung zu auswärtigen Arbeiten, da mit solchen Arbeiten, meistens größere körperliche Anstrengungen verbunden sind und sich besonders in diesen Fällen für Arbeiter und Unternehmer unliebsame Folgen ergeben können, wenn sich erst nachträglich herausstellt, daß die kör perliche Eignung für die Arbeit nicht vorhanden >var. Die Kosten der ärztlichen Untersuchung sind als notwendige Kosten der Arbeits vermittlung anzusehen, wenn sie nicht auf andere Weise ausgebracht werdcn können. von der Technischen Hochschule. die Lehrber«' ' , . .... Dem Dr. phil. Rudolf ehrberechtigung für „Geschichte der biolo- Handschriften - Deutung Anja Mendelssohn sprach im Rahmen der bekannten Mit!- wochvorträge im Kinoraum der Ausstellung über noch unver- össentlichte Ergebnisse neuerer Forschungen auf dem Gebiete der Handschriftendeutung. Bekanntlich hoben sich mehrfach Privotgelehrte mit der sogenannten Graphologie ernst haft in größeren Werken besaßt und darauf hingewiesen, daß dies« Doktrin als Zweig der Psychologie nach staatswissen- sckaftlicher Anerkennung ringen müsse. Von den deutschen Ge lehrten ist besonders der Kieler Professor der vergleichenden Pathologie Dr. Georg Schneidemühl zu nennen, der in seinem Werke „Handschrift und Charakter" geradezu die Forderung stellt, es möchte ein deutscher Kultusminister den Mut auf» bringen, einen Lehrstuhl für Graphologie zu schaffen. Er meint wohl, daß dann die junye „Wissenschaft" von dem „Zauber", mit dem sie erwerbstüchtige Auch-Graphologen umgeben haben und durch den sie in -ine ähnliche Geschmackszone gerückt wurde wie di« mittelalterliche Astrologie, befreit und ihr Kern zu Nutz und Frommen der Menschheit, Insbesondere im Dienste der Justiz und Psychiatrie, Verwendung finden könne. Solange freilich die 50-Psg.-Graphologen, die nach einem schematischen Dominanten- und Resultaten-Register dem Wißbegierigen Ge meinplätze servieren (es gibt sogar Lehrbücher dieser Art von Charaktersorschungi), solange wird der Wert graphologischer Spiegelbilder eine äußerst bedenkliche Angelegenheit bleiben. Es Ist natürlich notwendig, daß man mit allen Mitteln, die man aus dem Gebiete moderner Psychologie gewonnen hat, an die Forschung herangeht und dazu Ist u. E. eine Vorbildung erfor derlich, die das Gros der sich Graphologen nennenden Beurteiler nicht besitzt. Deshalb Ist heute noch Vorsicht geboten gegen- icker der Reklame solcher Leute. Nicht der erste, beste Hand schriftdeuter kann uns Interesse abgewinnen, sondern nur die Autorität. Daß die Handschrift in gewissen Umfang dem Zuge des Charakters und oer Eingebung der Psyche folgt, ist kaum zu bezweifeln, aber die konsequente Erkenntnis der außer ordentlich verschiedenen, für den Laien kaum erkennbaren Subtiliiäten der Handschriften setzt jahrelanges Studium und — wie erwähnt — umfängliche psychologische Kenntnisse voraus. Ayj"a Mendelssohn, eine sehr sympathische, jugendliche Dame, die in freier Rede sehr kultiviert und mit sichtlicher Be geisterung für ihr Thema spricht, bringt im Grunde nichts Neues. Neu ist vielleicht das tiefere Eindringen der modernen Psycho- Zounick ist die gischen Wissenschaften" in der Mäthematisch^natürwiflenschast. sichen Abteilung der Technischen Hochschule Dresden erteilt worden. : vom chilenischen Konsulat. Di« chilenisch« Regierung hat Herrn Amio Zanartu von der Gesandtschaft von Chile in Berlin die Leitung des hiesigen Konsulates übertragen. : Schulbrausebiider. Einer Anregung der Stadtverord neten folgend beabsichtigt der Rat unter Berücksichtigung der Finanzlage der Stadt, jedes Jahr Mittel für den Einbau von Schulbrausebädern solange einzustellen, bis möglichst alle Volks-, Hilfs- und Berufsschulen Brausebäder besitzen. Nach der vom Schulamt bekanntgegebenen Uebersicht besitzen 23 Schulen bereits eigene Brausebäder. : Ausbildung und Fortbildung von Desinfektoren. Die staatliche Landesstell« für öffentliche Gesundheitspflege gibt be kannt: In der Landesinsektorenschule Dresden werden von Ende August an Kurse je nach Eingang -er Anmeldungen ab- gehalten. Das Schulgeld ausschließlich Verpflegung und Woh nung beträgt für einen vierzehn tägigen Ausbildungslehrgang 30 RM., für einen achttägigen 15 RM. : GrsellschastSfahrte» in D-Zügen. In der Zeit vom 5. bis einschließlich 20- August werden die Fahrpreisermäßigungen für Ge- sellschaftSfahrten im Bezirk der Reichsbahndirrktton Dresden in D- Zügen nicht gewährt. Ausnahmen bedürfen der Genehmigung der Neichsbahndirektion Dresden. : Zigarrenzoll. Fiir Raucher wir- ein nochmaliger Hin weis darauf von Interesse sein, daß nach den geltenden Be stimmungen nur zehn Zigarren zollfrei Uber die tschechoslo- wakische Grenze mitgenommen werden können. Für einen größeren Rauchvorrat erhebt die tschechoslowakische Zoll behörde einen Zoll von vierzig Kronen für 100 Gramm. : Wer ist der Tote? Am 3. August ist in Dresden in der Nähe -es Alberthasens die Leiche eines etwa 40jährigen Mannes, anscheinend Kellner, aus der Elb« geborgen und nach dem äußeren evangelischen Friedhofe aus oer Bremer Straße über- geführt worden. Der Tote wird geschildert als 1,60 Meter groß, hat schwarzes, kurzgeschnittenes Haar, Stumpfnase, kleinen gestützten Schnurrbart, vollständige Zähne und rundes volles Gesicht. Die Kleidung besteht in schwarzem Iackettanzug, weißem Leinenhemd, gelblichen Strümpfen, und schwarzen Schnürschuhen. Ein Wäschezeichen lautet auf F. S. oder S. F. Nach dem Verwesungszustand zu schließen, hat die Leiche schon mehrere Wochen im Wasser gelegen. ttmllleke vnesrlne«' vekannlmsekungen a. Offen« Fürsorgearztstelle. Die Stelle des FUrsorgearztes fiir den 17. und 19. Arztbezirk — 30., 37.. 38., 89. und 61. Psle- gerverein —, Teile der Antonstadt und Leipziger Vorstadt um fassend, ist vom 1. Oktber 1927 ab neu zu besetzen. Bewerbungen werden unter Benützung der im Fürsorgeamt, Landhausstraße 9, 2. Zimmer 36 zu entnehmenden Fragebogen bis zum 20. August 1927 an dos Fürsorgeamt erbeten. Dort oder in der Kreisstette Leipziger Vorstadt, ConraLstraße 2. sind auch di« zum Arztbezirk gehörenden Straßen zu erfragen. Die Bewerber müssen im Arztbezirk wohnen. r Straßensperrung. Wegen Gleisumbou wird die Gerok- stratze zwischen Elisen, und Blosewitzer Straße vom 4. August 1927 ab auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reit» verkehr gesperrt. Analyse in die Graphologie, die Tiesenforschuna. Auch sie kannte aber bereits Professor Schneidemühl, mit dem ich ein mal vor dem Kriege über diese Dinge zu reden das Vergnügen hatte. Diese Psycho-Analyse ist merkwürdig stark aus das sexuelle Problem gerichtet. Die Vortragende und ihr Bruder planen ein Lehrbuch der Graphologie, das sich besonders mit' der Beurteilung des Triebizaften befassen wird. Nach der Ausfas sung Anja Mendelssohn sclieint freilich die Intution des Grapho logen eine große Rolle zu spielen. Ihre Darlegung einer „Drit ten Dimension" deutet nur überdies daraus hin, daß auch sie, trotzdem sie die Graphologie als Wissenschaft bezeichnet, von einer exakten Wissenschaft nicht ganz überzeugt ist und ihr Gebiet — um bei dem schon einmal gebrauchten Beispiel zu bleiben — so behandelt wie es die Astrologen mit der Stern kunde» tun: sie deuten. Sonst wäre wohl auch unter den vielen Namen, die genannt wurden, der Echneidemühl» als des einzigen exakten Wissenschaftlers, der die Graphologie als Hoch- schul-Lehrgegenstand wollte, gehört worden. Wenn aber die Graphologie Geheimgut einzelner Leute bleiben soll, die in ihren .Lehrbüchern selbstverständlich der Intuition breiten Raum lassen und sich aber lieber als Verfasser verblüffender Kunststück,e feiern lassen, dann wird sie nie zu dem werden, wozu sie ganz sicher bestimmt ist: zur Dienerin der Menschheit. — Die Licht bilder interessierten sehr, da sie neben Kinderkritzelelen und pathologischen Schristzügen auch die Schriften von Guido Reni, Mommsen, Mozart, Herm. Keyserling, DH. Mann zeigten mit ihren vielen Charakteristiken. Der Vortrag fand freundlichen Beifall. ich. Kunst unri V/issensckstt — Ist der Rundfunk schuld am schlecht«» Wetter? Die in einigen deutschen Gegenden langanhaltende schlechte Witterung dieses Sommers bildet in letzter Zeit vielfach die Unterlage für Gerüchte, die besagen, daß der starke Runosunkbetrieb die an haltende schlechte Witterung verursache. Damit wird dann eine weitere Mutmaßung in die Welt gesetzt, die dahin geht, daß die Rundfunksender währen- der Sommermonate ihren Betrieb vorübergehend einstellen würden. Der westdeutsche Rundfunk hat sich daraufhin, obschon von vornherein die Haltlosigkeit solcher Behauptungen klar sein dürfte, <m die maßgebliche Stelle des Aachener Observatoriums gewandt. Der von dort zusam- mengestellte wissenschaftliche Bericht erweist «inwandfrei, daß : Stratz«nbahnumleltung«n. In der Nacht zum ixren» von 1—5 Uhr, werdcn umgeleitet: Linien 8 und 1? zwischen Kaiserttratze und Aldertplatz über Heinrichstratze, Neust. Markt, Hauptstraße, Lini« 12 zwischen Neust. Bahnhof und Moritz, straße über Antonstraße, Wilhelmplatz, Neust. Markt, Augustus- brücke und Neumarkft — Eingeschränkt: Linie 13 ver kehrt nur zwischen Waldschlößchen und Altreick. In der Nacht zum Sonnabend von 1.15 bi» 4.80 Uhr: Linie 19 verkehrt nur zwischen Waldschlößchen und Dorotheenstraße. Das 14. sächsische Bnn-esschiehen Freiberg, 4. August. Am Sonnabend, 6. August, 10 Uhr vor mittags, beginnt der feierliche Empfang zum 14. sächsischen BundcS- schießen. Den Reigen der Festlichkeiten eröffnet ein Zapfenstreich, sowie ein vaterländischer Begrüßungsabend Im Hotel „Schwärze- Rotz". Es sind bereits jetzt alle Vorbereitungen getroffen. Der Ge samtwert der Preise beträgt 30 009 Mark. Für den Festzug am Sonntag, 7. August, haben sich bis jetzt 125 Schützengesellschaften und Vereine sowie Innungen gemeldet. Die Teilnehmerzahl wird ans 4000 geschätzt. Kein neues Kochwasser Gottleuba, 4. August In dem Katastropbengebiet des Müglitz. und Gottleubatales hat das starke Gewitter, das in der Nacht vom Dienstag zum Mitt- woch niedergegangen ist, keinen wesentlichen neuen Schaden ange- richtet. Insbesondere sind die neu hergestellten Straßen und BrW ken nicht von neuem zerstört worden, so daß In beiden Tälern der seit einer Woche eingerichtete Notverlehr auch weiterhin ausrecht erhalten werden kann. Durch die Trockenheit der vorangegangenen Woche sind dir Flußläufe stark zurückgegangen und das Erdreich auSgetrocknet, so daß es bedeutende Wassermengen aufnehmen konnte. d. Di« Eröffnung d«r Autobuslini« Siebenlehn—Roß wein erschoben. Die für den 8. August I. in Aussicht genommen- irofsnung der Autobuslinie Siebenlehn —Rotzweist ruß nach Mitteilung der Oberpostdirektion auf unbestimmt- eit verschoben werden, da die Wagen noch nicht in dem yM Hochwasser zerstörten Gebiet des Erzgebirges solange der Eiferst bahnbetrieb stillgelegt, benötigt werben. b. Die Sektion Meißen deS deutschen und österreichischen Al- penvereinS hat im Vikar-Tale in Tirol eine Schutzhülle errichtet, die am Sonntag, den 8- Juli, eingeweiht worden ist. Der Feier _ . - - - . ^ wohnten Vertreter der Städte Innsbruck und Meißen bei. HauS. dessen Entwurf von dem Mühlauer Baumeister Joseph Schmidt stammt, wird eine Station bilden, von der aus prächtig^ Ausflüge durch da» schöne Alpengebiet der Tuxer Vorberge mög lich sind. l.ris»rig un<i Umgebung Ein Leipziger Reichswehrsotdal als Straßenränder Leipzig, 4. August. In der Nähe von Ningleben sKyfs- häuser) ist ein Motorradfahrer von einem Mann angesallev worden, den er aus Gefälligkeit aus seinem Soziussitz mitgej nommen hall. Der Verbrecher hat mehrere Schüsse aus einem Trommelrevolver aus den Motorradfahrer abgegeben und haj ihn auch in Len Hinterkops getroffen, doch wurde der Führer eines vorüberfahrenden Autos aus die Sache aufmerksam und nahm den Schützen fest. Es stellte sich dann heraus, daß man es mit dem 19 Jahre alten HansDziamski zu tun habe, der zurzeit bei der 9. Kompagnie des Infanterieregiments 11 IN Leipzig als Reichswehrsoldat steht. Er hatte seinen Urlaub überschritten und hatte sich in der Gegend um den Kyff. Häuser Herumgetrieben, ) Bon der Tätigkeit d«r Leipziger Feuerwehr. Das Feuer, wehramt gibt bekannt: Im Juli 1927 wurde die Feuerwehr lOOmal alarmiert. Davon waren 1 Groß-, 7 Mittel-, 30 Klein- seuer, 13 blinde Alarmierungen, 12 Aufhebungen von Tieren und 46 sonstige Hilfeleistungen. Auf den Ämitätswachen kamen insgesamt 2218 Fälle zur Behandlung, die Zahl der Kranken transporte betrug 1451, die zurückgelegten Fahrstrecken 16189 Kilometer. ) Der Richard-Wagnrr-Platz wird erweitert. Die früher nach dem Kaufhaus Brühl zu abgestumpfte Rasenfläche ist durch Zurück legen des Fußsteiges verbreitert und zum Viereck ausgcstaltet worden. Der Denkstein de» Schauspielers Franz Mathias v. Treuenfeld sErnst Stein), der bisher direkt an der Straße stand, ist dadurch in die neugeschasfenen Anlagen gerückt, die, bereits eingezäunl und um» die augenblickliche regnerische Periode im Lause der Jahrzehnt- durchaus keine Ausnahmeerscheinung ist. Es ist zu hoffen, daß dieser Aberglaube welcher der Runosunkenergie allzuviel Ehre antut, recht bald behoben sein wird. — Die Festspiel« aus der Luisenburg bei Wunsiedel nehmen sowohl was die künstlerischen Leistungen, wie auch den Besuch angeht, einen sehr erfreulichen Verlauf. Den ganz ausgezeich neten Aufführungen von „Wilhelm Tell"' und „Hamlet" reiht sich nun Gerhart Hauptmanns Woldmärchen „Die versunken^ Glocke" an. Die Erstaufführung fand bei den zahlreichen Zu schauern begeisterte Ausnahme. In der Tat wird man auch Keine andere Szenerie finden, auf der sich der geheimnisreiche Zauber dieser Märchendichtung mit ihren Elfen, Zwergen. Waldgeistern usw. schöner auswirken könnte, als die felsen- zerklüftete Waldbühne der Luisenburg. — Dl« junge St. Lukasg«s«llschast, eine Vereinigung schweizerischer katholischer Künstler und Kunsthandwerker zur Pflege guter religiöser Kunst, tritt aus der internationalen Aus stellung für angewandte Kunst im Palazzo reale zu Monza bei Mailand zum ersten Male mit Werken ihrer Mitglieder an einer. Ausstellung vor die Oessentlichkeit. Die eingesandten Werke, Graphik, Klein- und Großpiastik, Glasmalerei, Goldschmiede und Metallarbeiten, Bucheinbände usw. zeigen, daß das christ liche Kunstschaffen der Schweiz große Erfolge auszuweisen hat. Don den ausgestellten Kunstwerken fallen besonder» aus: eine Glasscheibe „Ave Maria" von August Wamer in St. Gallen) ein Kelch von A. Etockmann in Luzern und ein Missale in Per gament mit farbiger Lederaufiage mit Zisterzienser, und Psafs-) neuer Wappen von Karl Nbry in Stans ausgesührt. Die junge- St. Lukosgesellschast vertritt aus der großen kunstgewerblichen Schau in Monza würdig die religiöse angewandte Kunst de» Schweizerlandes. D«m Andenken des Begründer» d«r Taubstummenanstalt. Am 19. April waren es 250 Jahre, daß ein Wohltäter der Menschheit, Samuel Heinicke, der Begründer de» deut schen Taubstummenunterrichts zu Nautschütz bei Weißens«!» ge boren wurde. 1760 wurde er auf Betreiben Kloppstocks Haus lehrer Lei einem Grafen, und einige Jahre später Kantor in Eppendorf bei Hamburg. Da begann er, einige taubstumme Kinder zu unterrichten. Er hatte gut« Erfolge und erhielt einen Ruf nach Leipzig, wo er 1778 die erste Taubstummen, an st alt Deutschlands errichtete und bis zu seinem Tod« 1709 leitete. Gegenwärtig hat Deutschland über 190 Taub. stummcnanstalten. An diesem hohen Dienst an der Menschheit hat Heinicke sein arokes Verdienst.
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