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Sächsische Volkszettung 3« Jahre Verband K. K. B. «. «agan ISN Ein Wort zur Essener Tagung Don ove. Christian Schreiber, Bischof von Mettzen Immer mehr ringt sich in weiten Kreisen die Ueberzeugung durch, daß unser gesamtes Wirtschaftsleben durch wirtschaftliche Maßnahmen allein weder gesunde» noch höher geführt werden kann, daß vielmehr auch dieethtscheDurchdringungderWirt- schaft ein Gebot der Selbsterhaltung ist. Dieselbe Erkenntnis ist ernst denkenden Männern und Frauen unseres Volkes auch bezüglich der übrigen Formen des öffentlichen Lebens aufgegangen. Nicht bloß auf katholischer Seite, sondern auch im nichtkatholischen Lager, überall dort, wo man in der Beur teilung des öffentlichen Lebens und in der Aufdeckung der inneren Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Politik, Sozialwesen und Kul tur einerseits und Religion und Etho» anderseits tiefer gräbt, wer den immer mehr Stimmen laut für die Notwendigkeit der ethischen Grundlegung unseres gesamten öffentlichen Lebens, nicht bloß der Wirtschaft. Noch weiter erstrecke» sich diese Einsichten und Erkenntnisse, man weist mit Recht darauf hi», daß auch die internationalen Bezie hungen der Völker zueinander in der Politik, Wirtschaft, im sozialen Wesen und in der Kultur notwendig ethisicrt werden müssen, wenn dem Chaos in Europa und in der Welt ein Ende gemacht werden soll In der Tat: Nur die auf der Religion aufgebauten ethischen Grundsätze können die rechten Wegweiser für di« Gesundung unserer gesamten Verhältnisse im Innern und nach außen sein, nur die Be folgung dieser ethischen Grundsätze auf allen Gebieten de; öffent lichen nationalen und internationalen Lebens kann uns retten vor der Brutalität des Egoismus, der Macht- u. Habgier, der llnehr- keit und Herzlosigkeit, die nicht bloß in unseren, deutschen Volke forl- tvührend Unheil anrichtet, sondern auch die Völker gegeneinander aufpeitscht und durcheinander zugrunde richtet. Es ist das große Verdienst der K. K. V., daß er schon lange, ehe die erwähnten heilsamen Erkenntnisse u»d Bestrebungen sich reg ten, der Durchdringung des wirtschaftlichen Lebens durch die sitt lichen Grundsätze in Wort und Tat gedient hat. Sein Programms satz: Ehrlich Im Handel, christlich im Wandel, zeugt dafür. Äln ganzes Streben und Arbeiten während der 50 Jahre seines Be stehens bewegte sich in dieser Richtung. Seine zahlreichen sozialen Schöpfungen für seine Mitglieder legen ein glänzendes Zeugnis dafür ab. Diese Richtung und Zielsetzung hat der K. K. V. unentwegt verfolgt, trotzdem um ihn her die wirtschaftliche Betätigung immer mehr in die Fangarme des Egoismus, der Rücksichtslosigkeit des un lauteren Wettbewerbs, sa vielfach der Unehrlichkeit und Unwahr hastigkeit bis zum Ausbeutertum geriet. Von seiner rechten Bahn ließ sich der K. K. V. selbst dadurch nicht abdrängen, daß gelehrt« und einflußreiche Wirtschaftstheoretiker von den Lehrstühlen der Uni versitäten und Hochschulen in Wort und Schrift die vollständige Loslüsung der Wirtschaft von den sittlichen Normen und erst recht von den christlichen Gesetzen predigten. Die Entwicklung der Dinge bat dem K. K V- gezeigt, daß er das Rechte erstrebt uick getätigt hat. Diese Tatsache ist ein Ruh mesblatt in der 50jährigen Geschichte des Verbände». Sie erweist zugleich, daß der K. K. V. für dar deutsche Volksganze von überaus segensreicher Bedeutung gewesen ist. DI« ist zugleich ein mächtiger Ansporn für den Verband, daß er auf dem betretenen Wege weiter wandlc und de» Grundsätzen und Zielen, die seine Gründer vor 50 Jahren ihm aus den Lebensweg mitgegeben haben, niemals unireu werde. So schreite denn, mit dem goldenen Kranz geschmückter K. K. V .,mutig und tatcnfroh in die Zukunst hinein. Laß nicht ab, deine Mitglieder anznspornen und heranzubtlden zu dem hohen Dop- pelziel, nämlich, daß sie in den verschiedenen Zweigen ihrer wirt schaftlichen Tätigkeit als Wirtschaftler voll und ganz ihren Mann stellen, zugleich aber auch niemals von den sittlichen Grundsätzen abweichen, die das Gebot Gottes und da» Gesetz der Kirche ihnen für das wirtschaftliche Leben vorzeichnen. Gründe auch weiterhin deine Tätigkeit auf die Ehrlichkeit, Wahrheit und Gerechtigkeit, mil dere die Herbheit dieser Grundsätze durch das soziale Verständnis und die soziale Fürsorge, die du deinen Mitgliedern durch die mcm- nigsacheu sozialen Einrichtungen bekundet und betätigt hast. Be schränke deine Tätigkeit aber nicht bloß auf den engeren Kreis dei ner Mitglieder, stuckern trage durch Wort und Schrift, durch Beispiel und Vorbild deine sittlichen Grundsätze und sozialen Bestrebungen hinaus, so weit du nur kannst, in das gesamte Wirtschaftsleben unse res Volkes. Sei deren Bannerträger auch im Ausland, wohin deine Mitglieder durch ihre geschäftlichen Interessen geführt werden. Hilf mit, daß diese sittlichen Grundsätze, gepaart mit dem Geist der chrtst« lieben Liebe, auch im sonstigen öffentlichen Leben. Im politischen und sozialen, im kulturellen snd internationalen, immer mehr zur Gel tung kommen. Dann >- st du ein Schrittmacher sein zur Verwirk lichung der großen Richtlinien, die der unvergeßliche Papst Lea XlII. in seinem Rundschreiben für Staat und Gesellschaft, für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, für nationale und international» Wirtschaft und Kultur vorgezelchnet hat. <A»r der JiibtläumSnummer der Merkuria.) r. Essen, 3. August. Die Hauptstadt des rheinisch-westfälischen Industriegebietes hat zum Jubiläum des Verbandes der katholischen kaufmänni schen Vereinigungen festlichen Schmuck angelegt. Bon der Stadt errichtete Ehrenbaute» rufen den Gästen Willkommen zu. Di« Stadtverwaltung hat zu Ehren des Verbandes «itz Festmahl angesagt. Alles Anzeichen, der wachsenden Bedeutung, die der Verband sich errungen hat. 3« Jahre schon ist oer Verbandssitz in Essen und doch führt« ihn bisher der amtliche Führer durch dir Stadt nicht unter den wirtschaftlichen Vertretungen auf, dt« in Essen zu Hause sind. Inzwischen hat sich der Verband nicht nur der Mitgliederzahl nach, sonder» auch durch die selbstän dige, energische Arbeit, di« er im Interesse de» Kaufmanns- standes leistet, ein« Stellung erworben, die es unmöglich macht, ihn weiter zu übersehen. Tr hat in der Nähe des Hauptbahn- Hofes ein eigenes Heim erworben, das äußerst repräsentativ wirkt und dessen Einweihung in diesen Tagen erfolgen wird. Der Protektor des Jubiläums, Kardinal Schulte, ist durch eine Genefnngsreise am Erscheinen verhindert,' aber di« dem Ehrenpräsidium angehörrnden Bischöfe Dr. Schreiber von Meißen und Hammels von Köln sind bereits da und auch Reichskanzler Marx wird noch erwartet. An dem letzten Der» bandskongrcß in Essen im Jahr« 1890 hat Windthorst teil genommen. Wie hoch er die Verbandsziel« schätzt«, bewies «r durch di« Annahme der Ehrenpräsidentschaft. Inzwischen ist aus dem kleinen Verband mit ehrenamtlicher Leitung eine starke Organisation mit einem hauptamtlich täti gen Vorstand geworden. Ständig« Fachausschüsse sorge» für dis Möglichkeit eines aktuellen Eingreifens bet allen Fragen, di« den Kaufmamisstand berühren. Hochgestellt« Ideale wecken di« Begeisterung weitester im Verband zusammengeschlossener Kräfte. Der Verband will die Grundsätze der katholischen Moral in der Wirtschaft zur Geltung bringen; er sieht in der Arbeitsgemein schaft der Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Weg zum neuen wirtschaftlichen Aufschwung und sucht auf dem Wege der Selbst hilfe di« schlimme Notlage, unter der weite Kreis« der Kauf mannschaft leiden, zu mildern. Ein großer Teil der Verbands- beiträg« wird zu diesem Zwecke verwandt,' eine obligatorische Altersversicherung soll der jetzige Verbandstag beschließen. Was der Verband will und was er bisher geleistet hat, wird in den zum Jubiläum erschienenen Festschriften ausführlich dar gestellt. In der Vergangenheit hat er gewiß nicht immer Lor beeren geerntet und insbesondere manche parlamentarische Fehde vergeblich geführt,' aber seine Zielstellung ist heute großzügiger geworden, die Energie der Leitung größer und damit ist seiner Arbeit der Weg zu sicherem Erfolg geöffnet. Von den vielen Kundgebungen, die dem Verbände zu seinem Jubiläum zugegangcu sind, verdient vor allem ein Schreiben des Hl. Vaters Beachtung, worin das Be streben de» Verbandes anerkannt wird, die päpstlichen Richt linien für die Wirtschaft zu ihrer Durchsetzung mit christlichem Geiste überall zur Geltung zu bringen. In diesem Sinne be grüßt auch Nuntius Pacelli die Verbandsarbeit. Kardinal Bertram betont die Notwendigkeit ..aaizzer Charaktere uizd berufstiichtiger Männer' » Der Mitglieder st and des Verbandes zeigt in uen letzten Monaten wieder eine Zunahme, eine Wirkung der «tivas gebesserten Wirtschaftslage. In 350 Vereinen zählt der Verband rund 33 000 Mitglieder. Dazu kommen im KKV.- Iugendbunü gegen 10 000 Jugendliche. Der Charakter dieser Jugendorganisation ist weniger der einer Massenzusammen fassung als vielmehr der einer auf die Heranziehung der zu- künftigen Führer bedachten Bewegung. lieber die Tätigkeit des Verbandsvocstan- des im Geschäftsjahre 1926/27 ist ein schriftlicher Bericht herausgegeben. Er gestattet einen Einblick in die umfassende Arbeit auf vielen wichtigen Gebieten. Bei dem Lesen des Geschäftsberichts, dessen Einzelheiten hier nicht wiedergegcben iverden sollen, hat man den Eindruck, daß starkes Leben durch den ganzen Verband pulst. Möge der Iubelkongreß die Erwartung erfüllen, die man für die Hebung der Bewegung von ihm erwartet. Der KKV. ist stark, seine Erfolge sind groß, aber um wie viel mächtiger könnte er noch dastehe» und für seine Ideale arbeiten, wenn nicht so viele noch abseits ständen, die ihrer Gesinnung nach zu ihm gehören, die Notwendigkeit der Organisation aber noch nicht verstanden haben. Möge der Essener Kongreß sie aufklären! Kin-enburg - Spende Dresden, 5. August. Die sächsische Landesgeschästsstelle, welche zur Vermeidung von Zersplitterungen der Spende im Freistaat Sach se» Drcsden-A. 1, Ringstraße 30, errichtet worden ist, teilt mit, daß Sammellisten von ihr bezogen werden können. Diese Sammellisten schließen jeglichen Mißbrauch durch Unbefugte aus und sollen des halb einheitlich zur Verwendung kommen. Außerdem nehmen sämt liche Banken und deren Geschäftsstellen sowie die Sparkassen, wel chen gleichfalls Sammellisten zur Verfügung stehen, Beiträge ent gegen. Im Weiteren steht Postscheck-Konto Dresden Nr. 37 000' und Postscheckkonto Leipzig Nr. 68 000 der Hindenburgspenve, säch sische Landesgeschäftsstelle, zur Verfügung. Eine Lan-kags-epulalion im Unmettergebier Gottleuba, 5. August. Eine Abordnung de» Sächsische- Landtages unter Führung des Lcmdtagspräsidenten Schwarz stattete heute dem durch die Unwetterkatastrophe zerstörten Ge biet einen Besuch ab. Sachsen und das KKB-IubUänm (Von unserem Sonderberichterstatter.) Essen, 3. August. Der Verband der Katholischen Kaufmännischen Vereint- gungen, der am heutigen Donnerstag zum 50. Berbandstag in Essen Zusammentritt, hat natürlich die stärksten Wurzeln seiner Kraft in den überwiegend katholischen Landesteilen. Daß aber feine Bedeutung auch für die Diaspora groß ist, zeigt schon die Tatsache, daß von den 360 Vrtsvereinen ein Drittel in über, wiegeick protestantischen Städten bestehen. Die katholischen Kaufleute sind überall in der Diaspora die zuverlässigsten Stützen de» katholischen Lebens, aber auch in der Verbands bewegung haben Diasporakaufleute stets im Vordergründe ge standen. Die fünf Verbandsvereine im Freistaat Sachsen stellten dem Verbände nicht wenige tüchtige Führer. Es sei darauf hin- gewiesen, daß der aus dem Dresdener KKV. hervorgegangene Leo Bayczinsky von 1890—93 viermal nacheinander zum Kongreßpräsidenten gewählt wurde und 1902 dann zum fünften Male, ein Vorgang, der ganz einzig-in der Verbandsgeschichte dasteht. Dieser Ntann trat schon 20 Jahre vor der später er folgten Verivirklichung für eine großzügige kaufmännische Lei tung des Verbandes ein, wie er auch stets die Auffassung ver trat, daß der Verband, wenn er auf die Gesetzgebung erfolg reich eimmrken wolle, seinen Sitz in Berlin haben müsse. Auf dem Freiburger Kongreß im Jahre 190» Hütte er einen dahin gehenden Beschluß fast erreicht; später hat man durch die Scliaf. fung einer besonderen Verbandseinrichtung in Berlin dem Grundgedanken Rechnung getragen. Im Jahre 1913 wurde der Verbandstag in Leip zig abgchaltcn und erfolgreich durchgeführt, auch >>in Beweis für die Lebendigkeit der KKV.-Bewegung in unserem Freistaat. Der erste große Verbandstag nach dem Kriege, die Tagung 1924 in Kassel, sah wieder einen hervorragenden Kaufmann aus Leipzig. Herrn Bernhard Eid mann ließt in Berlin) auf dem Ehrenplatz -es Präsidenten. Heute gehört Herr Eidmann dem Berbandsausschuß an und leitet als Vorsitzender den wichtigen Fachausschuß für Wirtschaft»- und Steuerfragen. Bei vielen wichtigen Entscheidungen im Verbände ist seine Stimme, aus schlaggebend gewesen. Eine besonder, Auszeichnung erfahren di« sächsischen Verbandsvereine in diesem Jahre, indem st« für di« Iubiläumstaguug den ersten Vizepräsidenten stellen. Es ist der Vorsitzende des Vereins Leipzig und des nordostdeutschen Perban dsgaues Herr Hlawaczek. Was aber den Iubiläums-Verbandstag für uns sächsische Katholiken besonders bedeutsam macht, ist die persönliche Teil nahme unseres Oberhirten. Bischof D. Dr. Schreiber steht an der Spitze des Ehrenpräsidiums und eröffnet« den Der- bandstag am heutigen Donnerstag mit einem feierlichen Pont!, fikalamt. Wie hoch der Bischof den KKV. schätzt, haben wir oft aus seinem Munde gehört, was ihn aber besonders veran laßt«, der Iubiläumstagung beizuwohnen, ist der Beschluß des Verbandes (von 1924) den im Kriege gefallenen Verbandsmit gliedern in Leipzig eine Gedächtnis st ätte zu errich ten. Unser Oberhirt hat diesen Entschluß mit großer Freude begrüßt. Es ivar auf dem Sächsischen Katholikentag in Plauen, daß Bischof Dr. Schreiber den kathoftsci-en Kaufleuten, in deren Mitte er erschienen war, das Versprechen gab, nach VolleiKning der Kaufmanns-Grdächtniskirche alljährlich zur Leipziger Messe zu kommen, um in der Kirche ein Pontifikalamt abzuhalten. Infolge des Darntederliegens der Wirtschaft, das auch die Finanzkraft des KKV. hemmen mußte, hat sich die Ausfüh rung des Kirchbaues verzögert. Zu den Ausgaben des Iubi- läums-Verbandstages gehört es. die Errichtung der Gedächtnis- Kirche in Leipzig der Verwirklichung näher zu bringen. Die Kirche soll spätestens im Frühjahr 1929 eingeweiht wenden. Die persönlickn> Anwesenheit Bischof Drs Schreibers bei der Essener KKV.-Tagunq ist der Ausdruck der 'Dankbarkeit des Bischofs für die Hilfsbereitschaft des Verbandes und wird sicher dazu beitragen, die Opferwilligkeit für das schöne Werk zu steigern. —r. FeWtzurrg -es Dresdner KSlD. Der katholisch-kanfmännische Verein „CaIn mbus" Dres den hielt am Donnerstagabend anläßlich des 50jühr!gen Be stehens des Verbandes KKV. eine Festsitzung in den „Drei Raaben" ab. die trotz der heißen Jahreszeit einen sehr guten Besuch aufwies. Der zweite Vorsitzende de» Vereins. Kaufmann Figeltus, gab einen Ueberblick über die Entwickelung, die 1877 zur Gründung des Verlxmdes KKV. in Mainz gegeben hat. Dresden sei einer der wenigen Vereine, die schon vor Gründung des Verbandes bestanden hätten. Niemand liabe bei der Grün dung geglaubt, daß der Verband einmal so große Ausmaße an nehmen könnte, wie er sie heule tatsächlich hat. 1877 gehörten dem Verbände 18 Vereine mit 2000 Mitgliedern an, 1902 waren es schon 129 Vereine mit 13 300 Mitgliedern, M3 330 Vereine mit 82500 Mitgliedern und 1S27 360 Verein« mit 4S0V0 Mit gliedern. Die Erschütterungen des Krieges die den Mitglieder stand bis aus 9500 herabgedrückt haben, seien ebenso überwun den wie der Ruhrkampf und die Rheinlandbesetzung, die die Tätigkeit des Verbandes eine zeitlang lahm gelegt hätten. Mit dem Fortschreiten der Mtgltederzahl sei auch der organi satorische Ausbau gewaltig fortgeschritten. Der KKV. besitze heute eine eigene, 1681 gegründete Zeitschrift, die „Nterkuna", nreiter eine Stellenvermittlung, «ine Sterbe- und Unterstützungs- Kasse, eine Krankenluisse und eine Unterstützung der Stellungs losen. Wie innig gerade die sächsisch« Diaspora mit dem Gejamt- verbände verküpst sei, beweise, daß die geplante KKV.-Gedächt- niskirche in Leipzig errichtet werden soll. Der Vorsitzende schloß mit dem Wunsche, daß der KKV. in den kommenden Iahrzehn. ten immer mehr erstarke« und seinen hohen Idealen weiter, dienen möge. Der Schriftführer de» Vereine», Herr Hoyer, gab einen Ueberblick üver die Entwickelung, die der Dresdner Verein in den letzten 50 Jahren genommen hat. — Kaplan Breuer, al« Vertreter der Geistlichkeit Dresden», hob den Grundsatz der tät von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hervor, den der KKV. stets treu bewahrt habe. Der Verband stehe damit unter den Organisationen ähnlicher Art ganz allein da. Nur der Katholi zismus habe ein derartiges Zusammenwirken fertig gebracht. Dieser Geist des christlichen Solidartsmns müsse dem Verband erhalten bleiben. — Hanptschriftleiter Dr. Desczyk sprach die Glückwünsche der „Sächsischen Volkszeitung" zum Iubeltage des Veibandes aus, und betont die NatwendiAcft lei,Hafter und verständnisvoller Zusammenarbeit zwischen katholischer Kanf- manuscliaft und kathaiisckier Presse. — Herr Wei wann, der vom Verbände zum Ehrenmitglied ernannt worden ist und dem der Dresdner Verein seit seiner Gründung angehört, gab Bilder aus den Gründnngstagcn des Dresdner Vereines. Di« Vereine in Chemnitz und Leipzig seien von Dresden aus gegründet worden. Es sei In Dresden zunächst eine Scl)ar von 12 jungen Leuten gewesen, aus denen sich der jetzige Colnmbus eniwickclt hätte. Das innige Zusammenarbeiten in den ersten Jahren, in denen an den Vortragsabenden des Vereins u. a Dr. Fritzen (der spätere Straßburger Bischof), Dr. Honnecker. Msgr. Ran. sroni. Dr. Schäfer und Direktor Mrgniann gesprochen hätten, würden ihm immer im Gedächtnis bleiben. Herr Bernhard wies auf die Notwendigkeit hin. eifrig siir den Verlnrnd zu werben, so wie er selbst durch den früheren Vorsitzenden des KKV. Leipzig, Herrn Eidmann. für den Verlxnid geworben worden sei. An den Inbiläumskongreß in Essen worbe ein Begrü ßung s t e l eg r a m m gesandt. Eine gemütliche Sitzung, dl« unter der sachverständigen Leitung van Herrn Ko ring stand, schloß sich an die Festsitzung an.