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Sächsische Volkszeitung : 24.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192707243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270724
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-24
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.07.1927
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Keiligl -en Sonntag! Die „Sächsische Evangelische Korrespondenz* schreibt: Die Ent wicklung, die der Sonntag in den Lebensgewohnheiten weiter Kreise deS deutschen Volkes nimmt, weckt in steigendem Maß« die Besorgnisse der Freunde echter Volkswohlfahrt aus den verschieden sten Schichten und politischen Lagern. Weit über die Parteigrrnzen werden daher die Aeußerunaen gegen den Mißbrauch deS Sonntags Zustimmung finden, die seitens an führender Stell« stehender demokratischer Politiker kürzlich gefallen sind. In ihrer Antwort auf die Pfingstumsrage einer Zeitung schrieb Gertrud Bäumer: „Es ist Barbarei, dem Menschen keine Möglichkeit zu Sammlung, Entspannung und Distanzgewinnen zu lassen.* Beim Politiker entstehe daraus „diese gewisse blecherne Seelenv er fass u n g . . .* Dazu bemerkte Staatspräsident a. D. Dr. Hell- pach: „Gleich einer Sturmlosung müßte es über alle Parteischran ke» hinweg durch die Reihen der . . . irgendwie führenden Deut schen laufen: Wir weigern uns, diese Erniedrigung des Sonntags, des Menschen, der Schöpferkraft und Schöpferwürde noch mrtzumachen! Unaufhaltsam nimmt jene Tendenz zu: Alle, aber auch alle politischen Veranstal tungen, mögen cs Sitzungen kleiner Ausschüsse oder mögen cS Pressen*, Weihen, Stiftungsfeste riesiger Verbände sein, auf die Sonntage, ja die Massenveranstaltungen womöglich auf dir hohen Feste des Jahres zu legen .... Hier mühten auch die Kirchen mit aller Macht über die Gemüter, die ihnen verblieben sind. Halt ge bieten. Denn den widergbttlichrn Kleinkampf und Zwergzank, die Gehässigkeit mch Neidigkeit des Marktes in die Hallen deS Sonntags zu tragen, veAößt gegen jeden Sinn, den irgendwann bi« Ein setzung eines Feiertage-, über alle Unterschiede der Religionen hin weg besessen hat.* * Wir können diese Kundgebungen nur aus »az lebhafteste be grüßen. Dir katholische Kirche kämpft von jeher mit aller Kraft gegen die Entartungen des Zeitgeistes, die den Sonntag zum Werktag zu machen drohen, noch mehr-, ihn unter den Werktag herabzuwürdigcn. Statt uns über Versaffungs- und andere politische Feiertage zu streiten, sollten wir lieber d e n Feiertag wahren, der unserer christ lichen Kultur überhaupt das Gepräge gegeben hat. Der Sonntag ist eine der wichtigsten sozialen Errungenschaf ten, die die Weltgeschichte überhaupt kennt — man braucht nur das ArbeitSleben der Völker ohne Sonntag, zum Beispiel der Chi nesen, zu vergleichen — und alle vernünftig Denkenden sollten sich vereinen, um zu sieden, daß der Segen dieser sozialen Errungenschaft durch leichtsinnige Entheiligung des Sonntags vergeudet und unwirk sam gemacht wird. Die Absperrung von Gottleuba aufgehoben Pirna, LS. Juli. Dir Absperrung für die vom Hochwaffrr- unglück betroffene Stadt Gottleuba und Umgegend ist von der AmtS- hauptmannschast Pirna aufgehoben worden. Invalidenversicherung Dresden, 23. Juli. Am 1. Juli 1927 liefen im Bereiche der sächsischen Lanüesverstcherungsan statt 237 490 Renten und zwar: 163167 Invaliden-, Kranken- und Altersrenten; 80 487 Witwenrenten und 43 886 Woisenstammrenten (mit rund 61000 Waisen). Gegenüber den Bestandszahlen vom 1. April 1927 er gibt sich somit eine Zunahme von 1669 laufenden Invaliden- tentcn und von 1023 Witwenrenten, währen- sich die Waisen- reuten auf Grund der Bestimmung des Gesetzes vom 25. Juni 1926, nach denen die Waisenrente nur bei Berufs- oder Schul- ausbildung oder bei Vorlieben von Gebrechlichkeit über bas 1b. Lebensjahr hinaus gewährt wird, um weitere 832 Waisen, stämme und 567 Waisen vermindert haben. Ueber das Heilverfahren ist zu berichten, daß die Zahl der Gesuche um Heilbehandlung wieder zugenommen hat und daß im 2. Vierteljahr 1927 Insgesamt 3176 Heilbehandlungen (gegen 2721 im 1. Vierteljahr 1927) abgeschlossen wurden und zwar 1170 für Lungentuberkulöse und 2006 für andere Kranke. Ende Juni 1926 befanden sich 1622 Kranke in Heilbehanalung, davon 10566 allein in den eigenen Heilstätten Hohwald, Linden hof und Gottleuba. Straßensperrungen Di« Staatsstraße Nossen —Colditz in Flur Gersdors wlrd in der Zeit vom 27. Juli bis mit 10. August vom Kilo meter 26,311 bis 31,036 für die Dauer der Bauarbeiten für den gesamten Fahr, und Neitverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Leisnig, Schönerstädt und Langenau verwiesen. Am 25. Juli 1927 soll mit dem Umbau der im Zuge der Nossen — Oschatzer Staatsstraße gelegenen hölzernen Mul- Lenbrücke zwischen Nossen und Rhäsa in Flur Nossen begonnen werden. Die Straße muß für allen Fährverkehr gesperrt werden, so daß alle Fahrzeuge von diesem Tage ab auf den Weg über die Muldenbrücke an der Klostermühle bei Nossen verwie sen werden müssen. Die Staatsstraße Kühnhaide —Satzung in Flur Reißenhain und Kühnhaide wird vom Kilometer 0,0 bis 1,9 kzwrschen der Staatsstraße Reitzenhain und der Brückenstraße in Kühnhaide) vom 2b. Juli 1927 an bis auf weiteres für jeden Verkehr gesperrt. Ter Verkehr wird auf die Brückenstraße verwiesen. Die Staatsstraße Schneeberg — Breitenbrunn wird in Bockau zwischen Kilometer 4,0—5,8 (Bahnhofstratze) in -er Zeit vom 26. Juli bis 2. August 1927 gesperrt. Die Um leitung erfolgt Uber die Dorfstraße (alte Staatsstraße) In Bockau. Die staatliche Muldental st ratze zwischen Schönhei- derhammer und Wtlzschhaus wird in -er Zeit vom 1. August dis 20 August 1927 gesperrt. Die Umleitung erfolgt Uber Eiben stock—Wildenthal—Corlsfeld. Die Muldentalstraße Aue —Bockau wird in der Zeit yom 2. August bis 27. August 1927 gesperrt. Die Umleitung zrsolgt über Auerkammer—Zschorlau—Albernau. s. Sächsisch«- Gesetzblatt. Das Sächsisch« Gesetzblatt Nr. 19 vom 22. Juli 1927 veröffentlicht ein« Verordnung der zustän. blgen Ministerien über das Bermessungsgewerbe vom 12. Juli 1927 unter Aufhebung derjenigen vom 16. September 1915. Die Verordnung enthält: 1. Allgemeine Bestimmungen, 2. Ausführung der Bermessungsarbeiten. 3. Genauigkeit der Bermessungsarbei. ten, 4. die Geschäftsführung und 5. Uebergangs- und Schluß- vestimmungen. Weiterhin wird das vom Landtag beschlossene Gesetz über die Emeritierung der Professoren an den wissen, schaftlichen Hochschulen vom 19. Juli 1927 veröffentlicht. Das Gesetz tritt mit dieser Verkündung in Kraft. keke- r. sauvrkn 10 »07S ^eeessslne» sekuke SekIrmkiM«» SekukpulikSslen UN- Papierindustrie Einer -er inlerefsarttefken Gegenstände -er Dresdener Iahresschan — Die groß- Langsieb-Papiermaschine — Die Frage -es Fernskronr-eznges ElektrAnotvre erspähen läßt, die^ sie treiben und die selbst durch Wenn der Papierbedarf eins» VMS all ein Kultursiellung angesehen werden kann, so haben wir M l/rsache, stolz zu sein. Denn Hand in Hand mit den Fortschritten der Tech nik tn den letzten Jahrzehnten ging die gewaltige Steigerung der PapterekzeugUNg und damit die lebhafte Entwicklung aller Gebiete, dir mit dem Papier irgendwie im Zusammenhang stehen. Gerade das Papier ist ein bezeichnendes Beispiel dafür, wie sehr die Technik die Kultur zu beeinflussen vermag, Penn nur durch die Erfindung der rnosiernen Maschinen wurde die Papierindustrie in den Stand gesetzt. Is Ungeheure Mengen an Papieren aller Art. namentlich aber an Zeitüngspapter, hervorzubringen, daß man mit einigem Recht von einem »Mpierenen Zeitalter* sprechen nnnte. Die tägliche Leistung einer »eueren RotatioiiS-Papiermalchtztt zum Beispiel kommt einer Papiervahn von 5 Meter Breite und c^yer Längt gleich, die etwa d(r Entfernung Berlin—Breslau entspricht. Die neuesten Maschinen leisten sogar noch mehr. Natürlich war diese Entwicklung nur möglich durch (ine Vek- vollkoinmnung der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel, unter denen sich auch aus diesem Gebiete die ElektrlzNSt den ersten Platz errungen Hai. Sie brachte der Papierindustrie neben itner wesent lichen Erleichterung durch gute, ungefährliche und betriebssichere Be leuchtung von allem den drehzahlkonstantcn, sowte den hrehzahlregel- baren Elektromotor, damit ist die völlige LoSlösung vom Zwange der raumgebenden mechanischen Transmissionen und die Ausstellung dkt einzelnen ArbeitLmaschinen unabhängig von der Eneraiczusuhr und lediglich nach dem Gesichtspunkt der besten Ausnützung der Maschi nen ermöglichend. Darüber hinaus aber ergaben sich bei den ein zelnen Antrieben der Schleifer, Holländer, Kollergänge, Roller, Ka- lander und namentlich der Papiermaschine große Vorteile durch ihre bequeme Behrrschbarkeit, die es ermöglichte, den Anforderungen des ErzeuaungsgutcS stets zu folgen und eine erhebliche MehrerzcÜgung zu erzielen. Die Entwicklung des regelbaren elektrischen Antriebes in der Papierindustrie hat ihre» Höhepunkt In der modftnen Papiei> maschine mit Mehr-Motorenantrteb gefunden, während der robuste, nicht regelbare Drehstrommotor demgegenüber für Holländer, Kol lergänge und Hilfsmaschinen, vor allem aber auch für die heute fast jeder großen Papierfabrik angegliederte Holzstofs-Schleiferei dir ideale Antriebskraft darstellt. Einen lebendigen Hinweis auf die Bedeutung der Eelektrizität kür die Papiererzeugung, sowie für die Papierverarbeitung bietet die diesjährige Dresdner Jahresschau Deutscher Arbeit „Das Papier*. Denn in diesem Jahre ist der Grundsatz der JahrcSschau, den jewei ligen Ausstellungsgegenstand dem Besucher praktisch vorzuführen, besonders glücklich erfüllt worden. So stellt der größte Teil der Papierausstellung eine große Fabrikanlage dar. in der die Rohstoffaufbereitung vorgeführt wird. Eine der HauptanziehungS- kräfte der Ausstellung bildet natürlich die große Langsiev- papierm aschine, die in unterbrochenem Arbeitsgang dte Ent stehung des papiernen Stoffes vom rohen Baumstamm bis zum fet tigen Papier zeigt. Diese Maschine Ist eine vollendet Elektro-Papier- maschine mit elektrischem Etnzelantrieb, Elektrowickler, sowie selbst tätigen Filzwäschen und selbsttätiger Regulierung. Aber auch alle anderen Vorbereitung«-, Hilss- und Einzelmaschinen wie Schleifer, Kollergang, Holländer, Ilmroller, Kalander, Querschneider usw. wer den elektrisch betrieben; ebenso natürlich die in der Jahressckau aus gestellten Papterbearbeitungs- und Druckmaschinen wie Offset-, Ro- tationSmaschincn, Tiesdruck-Rotationsmaschinen und Vierfarbendruck- maschtncn, sowie alle Arten von Schnellpressen und Tiegeldruck pressen. Da alle diese Maschinen von morgens bis abends in vollem Betrieb zu sehen sind, kann sich der Besucher einen äußerst instruk tiv e n und leichtfaßlichen Ueberbltck über alle einzelnen Phasen der Papiererzeugung und Papierverarbeitung verschaffen. Der Arbeitsvorgang im einzelnen erscheint dabei so selbstverständlich und fast spielend, daß die Aufmerksamkeit des Besuchers gerade da durch auf die unsichtbare Kraft gelenkt wird, die alles antreibt und die ihn schließlich an allen Maschinen die verhältnismäßig kleinen lektrlsche Fernübertragung gespeist werden. Entsprechend dem große» Bedirf an Elektrizität ist die Ver sorgung der Papierindustrie mit billiger elektrischer Energie natür lich von der größten allgemeine» Bedeutung, besonders aber tn Sach sen, wo 40 Prozent des gesamten deutschen Holzstoffes, 13 Prozent des deutschen Zellstoffes, 27 Prozent des.deutschen Papiers und 25 Prozent der deutschen Pappe hcrgcstellt werden. Auf diese Bedeut tung weist eine kleine SondecauSstellung hin, die die Micngcsell- schast Sächsische Werke im Rahmen der vom Verein Deutscher Pa pierfabrikanten vorgeführten zwei großen Gruppen „Statistik* und „Technologie* veranstaltet hat. Beim Eintritt ln die Hallen dieser Sonderausstcllung erblickt man vor allem ein großes Wandgemälde von 13 Meter Breite, eine schematische Darstelluna der Energieversorgung der deutschen Papierindustrie, und erfährt dabei, daß di« deutsche Papierindustrie jährlich etwa 10 Millionen Tonne» Dampf fsir Heiz- und Kochzweckc, sowie 1800 Millioneis Kilowattstunden für Antrtebszweckr verbraucht, die überwiegend in Form von elektrischer Arbeit zügeführt werden, Braunkohle, Stein kohle »nd fallendes Wasser sind an Hjr ßAMung dieser Energie^' mengen b?tMgt.,L Ai^usschlleßliKtr.VerWldvng vtz» Steinkohle würde- sich E ---- - ^ -* gebest. brauch' von" etwa 3 Millionen Tonnen ei- Aeußerst aufschlußreich ist die Darstellung der Entwicklung de- Mektromotoren- und Primärmaschinen-Antrlcbes (Wind-, WasseK und Dampfmaschinen) in der Papierindustrie einschließlich der VeH vtelfältigungSgewerbe. Während man im jetzigen Reichsgebiet ich Jahre 1907 nur 120000 Pferdestärken Eletroniotoren-Antrteh« 426 000 Pferdestärken Prlmär-Krastmaschinenantrieben gegenüber standen, überflügeln im Jahre 1925 die Elcktromotoren-Antriebi mit 610000 Pferdestärken die Prtmär-Krastmaschtnenantriebe von 866 000 Pferdestärken fast um das Doppelte. Von dem Gesamteny- gtebedarf der Papierindustrie werden dabei bereits etwa 40 Prozem durch Strombezug auS Elektrizitätswerken gedeckt, während rund 60 Prozent noch durch eigene Erzeugung beschafft werden. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß der größte Teil der noch selbst erzeugt ten Energie ein Abfallprodukt ist, welches au» dem für Trocken- und Heizzwccke sowieso benötigten Dampfe gewonnen wird- Obige M Prozent Strombezug sind also als sehr günstiges Ergebnis zu werten. Die Aktiengesellschaft Sächsische Werke, sowie die außerhalb, dieser Gesellschaft stehenden leistungsfähigen Elektrizitätswerke Sach- scnS, die ihren Strombedarf jedoch größtenteils aus dem Landetz- neh decken, haben in der Tat dem Problem der billigen Belieferung und Zufriedenstellung der Papierindustrie jederzeit ihre höchste Auf-j merksamkett gewidmet. In welchem Maße es der LandeSelektrlzitätS- versorguna bisher gelungen ist, bas Vertrauen der sächsischen Papier industrie in bezug auf technische und wirtschaftliche Leistungsfähig» keit zu gewinnen, zeigt eine andere Abbildung, nach der die öffent lichen Elektrizitätswerke im Jahre 1925 von 750 Millionen Kilo wattstunden Gesamtabgabe rund 90 Millionen Kilowattstunden an dH sächsische Papierindustrie abgegeben haben gegen 2 Millionen Kilo wattstunden im Jahre 1913 von 215 Millionen Kilowattstunden Ge, samtabgabe. Eine besondere Landkarte zeigt diesen Fern ström» bezug der sächsischen Papierindustrie im einzelnen. Die ström» abnehmenden Fabriken sind hier der Größe deS Jahresverbrauches entsprechend dargestcllt. während tn einer anderen Uebersicht, dte die Bedeutung der Papierindustrie für den BelastungSausglelch der Elek trizitätswerke zeigt, veranschaulicht wird, daß da» unwirtschaftliche nächtliche Belastungstal der sächsischen Landes-ElektrizitätSversor, gung infolge der besonders günstigen PretSbedingungen allmählich immer mehr durch Nachtstrombezug für Schleifzwecke angefüllt wird. Hier liegt die besondere Stärke der Fernstromversorgung für dH Papierindustrie. Ist die moderne Papiererzeugung und -verarbej- tung ohne Elektrizität überhaupt nicht mehr denkbar, so dark hin sichtlich der zweckmäßigsten Quelle für diese elektrische Energie eiy stetig weiter fortschreitender Uebergang von der Eigenerzeugung zum Fcrnbezuge aus Großkraftwerken vorausgesagt werden. »rrrclrn un«I Umgebung Veranstaltungen in -er Iahresschau Im Vergnügungspark wird ab Mittwoch, den 27. Juli, täglich abends 7 Ilhr eine der größten Attraktionen der Jetztzeit vorgcsührt, die bisher nur in Turin gezeigt wurde. Aus einer Kanone wird ein Mensch hcrausgcschosscn, der mit einem Salto mortale sich auf fängt und in einem in der Luft ausgebreiteten Netz landet. Es Han- delt sich hierbei um eine der größten Sehenswürdigkeiten der jüng sten Zeit. Die Veranstaltung findet täglich abends 7 Uhr statt, wo bei ein besonderes Eintrittsgeld nicht erhoben wird. Am Donners tag, den W. Juli, findet unter Leitung von Musikdirektor Feier- eiS auf dem Konzertplatz des Hauptrcstaurants ein weiteres Elite- Konzert statt, während für Sonnabend, den 30. Juli, nachmittags 5 Uhr das erste Tagesfeuerwerk angesetzt ist. Vom sprechenden Tun» herab spricht Sonntag, den 24. Juli, nachmittags 8.80 Uhr, Schrift leiter Bruno Sydow über „Die verlorene Ostmark*, am Mittwoch, den 27. Juli, nachmittags 6.15 Uhr Redakteur Dr. R. H. Mißbach über „Das Wesen des Feuilletons*. Für Donnerstag, den 28. Juli, ist für nachmittags 6.15 Uhr rin Konzert der kgl. portugiesischen Kammersängerin Arletta Hhpiusova angesetzt, da» Kapellmeister Richard Eckold von der Convent-Garden-Opera in London am Flü gel begleiten wird. * - : DaS tragbare Ehrenzeichen der Handelskammer Dresden am weiß-grünen Bande in Silber für mindestens 50jährige ununterbro- chene Tätigkeit bei derselben Firma verlieh die Handelskammer Dres den dem Hilfsmeister Josef EliaS bei der Firma Eduard Hammer A. G., Dresden- dem Schlosser Heinrich Kluge bei der Firma Seck-Werke Dresden der „Miag* Mühlcnbau-Jndustric A. G., Dres den, Werk Sporbitz, und dem Markthelfer Robert Barthel bei der Firma Woldemar Türk in Dresden. ! (St. K. N.) A»S Anlaß des 71. GeturtStageS Geheimrat JllgcnS hat das Ministerium des Innern am 22. Juli auS den Er trägnissen der Geheimrat-Jllgen-Stiftung nach den Bestimmungen der Satzung zehn würdigen Bildhauern und Malern unserer Stadt je 1000 Mark ausgezahlt. Die Auszahlung erfolgte in Anwesenheit deS Stifters, der wiederum warme Teilnahme an dem Geschick der notleidenden Künstlerschaft bezeugte. Die Künstler bekundete» Ihrer seits dem Spender ihren aufrichtigsten Dank. : Die städtischen Beamte« tm Ruhestande und Beamtenhinter- bltebenen erhalten die einmaligen Unterstützungen nach dem staat lichen Vorbilde mit den Bezügen für Monat August 1927 (also am 30. Juli) durch dte zuständigen Kassenstcllen mit auSgezaylt. : Stadtbibliothek (Neues Rathaus). Der Lesesaal bleibt noch bis zum Mittwoch, den 27. Juli 1027, wegen Umorönung für den öffentlichen Verkehr geschlossen. r Zoo. In der dritten Juliwoche des vorigen Jahres wurde unser Orang-Utang Goliath an der Westküste des nördlichen Su matra gefangen; er erträgt also bereits seit einem Jahre den Ver lust der Freiheit und ist nun schon seit neun Monaten dte große Sehenswürdigkeit Dresdens: für ein erwachsen gefangenes Tier ein glänzender Erfolg. In der letzten Woche war das Tier allerdings recht krank, eS hatte Husten und sicherlich auch Fieber, verschmäht^ das Futter und blieb in seinem Nest. Zum Glück hat sich sein ZrH stand seit vorgestern bedeutend gebessert, so daß mit baldiger Ge nesung gerechnet werden darf. Der kleine Vuschi ist nun aus dem dummen Vierteljahre heraus und hat bereits gelernt, sich allein aus-, zurichten und auszustehcn, sich kriechend vom Platze zu bewegen und an dem Gitter cmporzuklettern. Die Mutter setzt ihn sehr oft irgendwo nieder und erwartet ihn dann an einer ganz anderen Stelle. Daß das Kind bis zur Wiedervereinigung mit der Mutter weinend klagt, darf uns nicht beunruhigen; auch die Mutter scharf Wohl scharf nach dem Verstoßenen aus, läßt sich aber nur aus nahmsweise erweichen, ihm entgegenzukommen. — Bei den Nil^ Pferden ist leider ein Unglück passiert; am 15. September war, Nachzucht zu erwarten, aber schon Anfang dieser Woche verwarf dit Mutter, und zwar scheint die ungewöhnliche Entwicklung eine-, Pärchens von Jungen Schuld an dieser Frühgeburt gewesen zu sein; das Zwillingspaar war natürlich nicht lebenSsähtg. : Das Unwetter am Freitag. Ueber das Dresdner Stadt gebiet ging am Freitag tn der vierten Nachmittagsstunde ein kurzes aber schweres Unwetter nieder. Es regnete so stark, daß vielerorts die Schleusten die Wassermassen nicht zu fassen ver mochten und infolgedessen das Wasser in Keller eindrang. Strich»' weise war der Regen mit Hagelkörnern vermischt. r Zweiter Schlaswagenkurs Dresden—München. Der Ber« kekrsausschutz de» Dresdner Verkehrsvereins weist darauf hin,' daß sllr den kürzlich gemeldeten neuen Schlafwagen Dresden---, München die Bettkarten am Tage der Abreise noch bis abend», 6 Uhr in den Dresdner Reisebüros gelöst werden können. Not» falls sind auch noch nach diesem Zeitpunkt In der Telegramm-' Ausgabestelle für Eisenbahnreisende (Hauptbahnhof, erster Ein gang Wiener Platz, links) bi» eine Stunde vor Zugsabgang und schließlich, soweit noch Plätze frei sein sollten, vor der Abfahrt, beim Schlafwagenschaffner Bettkarten zu haben. Im Interesse des Verkehrs von Dresden und Umgebung ist zu wünschen, daß die Benutzung des Wagens seine dauernde Führung gestattet.' Dieser neue Schlafwagenkurs hat in München Anschlüsse nach Garmisch-Partenkirchen, Tegernsee» Tölz, Lenggries, Bayrisch zell, Ärannenburg (Wendelstein), Kufstein, Prien (Chiemsee), Traunstein. Ferner erreicht er den D-Zug nach Immenstadt (Oberstdorf)—Lindau—Bregenz—Zürich—Luzern (ab München 1.00 mittags), sowie den D-Zug nach Salzburg, Bad Reichenhafl, Berchtesgaden (ab München mittags 1.30). — Don München nach Dresden kaufen jetzt Schlafwagen in den beiden Zügen ah München abends 8.05 und 10.55. I Invalidenversicherung. Im Anzeigenteile dieser Nummer veröffentlicht die LandcsvcrsichcrungSanstalt Sachsen nochmals eine amtliche Bekanntmachung über die Erhöhung der Jnvalidenversiche- rungsbctträge nach dem Reichsgesetz vom 8. April 1927. Die genaue Beachtung Vieser Bekanntmachung liegt im Interesse aller Arbeit geber und Versicherten. Vor allem verdient die gesetzliche Bestim mung besondere Beachtung, daß nur noch bis zum 1. August 1927 zum Ausgleich von Beitragsrückständen, die Zelten vor dem 27. Junt
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