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Sächsische Volkszeitung : 24.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192707243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270724
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-24
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.07.1927
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Bog«. Bezirkskialholikentag Was muh man mitbringen! Bor allein recht viel Glaubenssreud« und Festesstimmung^ ferner alle lieben Freund« aus deinem Verein, die halbwegs abkiommen können, natürlich auch etwas Geld. Hast du, Karte und Festabzeichen sowie Eßkarte schon zugesandt erhalten, dann laß sie nicht etwa am 14. August zu Hause liegen. Also: Herzlich willkommen! 1927 betreffen, die bisher gültige», billigeren Beitragsmarken ver wendet werden können. Es empfiehlt sich deshalb, um vor Schaden bewahrt zu werden, solche Beitragsrückstände sofort auszugleichen, da vom 1. August 1927 an Beitragsmarke» alten Wertes nicht mehr vertust werden. Günstiger Arbeiksmarkl Ter Dresdner Arbeitsnachweis konnte auch In der ver gangenen Woche mehrere Hundert Vermittlungen in das Un wettergebiet vornehmen und damit den Arbeitsmarkt ent lasten. Die Vermittlungen in das Hochwassergebiet können im großen und ganzen als abgeschlossen gelten. Vielfach versuch ten Arbeitskräfte in der Hoffnung auf höheren Lohn ihre Arbeit freiwillig zu verlassen. Zum Schutze der übrigen Industrie und der Landwirtschaft hat der Arbeitsnachweis Dresden alle Per sonen, die sich neu meldeten und in das Kwdttftvophe.ng«biet strebten, zuriickgewiesen. Die vergangene Woche brachte außerdem in jest rillen Be rufen eine erfreulich rege VermittlungsiLtigkeit. so daß teilweise sogar aus auswärtige Fachkräfte zurückgegrif- sen werden mutzte, um den Bedarf zu decken. — In Zeiten gün stiger Entwicklung des Arbeitsmarktes Kehren erfahrungs gemäß Bewerber zum Arbeitsnachweis zurück, die aus Hoffnungslosig keit oder anderen Gründen als regelmäßige Bewerber ausgeschie den ivaren. So erklärt es sich auch, daß trotz der starken Ver mittlung in der vergangenen Woche nur eine zahlenmäßige Ver minderung des Bestandes um 282 eintrat. Es sind noch 17 165 Arbeitsuchende vorhanden, davon 8516 aus der Erwerbslösensürsorge und 9696 aus der Krisenfürsorge unter stützt. Darüber hinaus wurden 163 Kurzarbeiter unterstützt, 1083 Mann bei Dresdner Notstandsarbeiten beschäftigt, während 1717 noch in städtischen Saisonarbeiten stehen. Don -er Karr-elskamer Dresden Die Kammer vertrat in einem Gutachten an den Unter suchungsrichter beiin Landgericht Dresden die Ansicht, daß es nicht üblich und auch nicht zulässig sei, bei der Berechnung von Buchprüfungsarbeiten für die Mitwir kung von Hilfskräften die gleiche Stundenvergütung zu berechnen wie für die eigene Arbeit des beauftragten Bücher revisors. — Der Rat der Stadt Freital beschloß die Aushe bung der Jahrmärkte in Stadt Freit al mit dem Begründen, es liege kein ausreichendes Bedürfnis für die Fort führung dieser Märkte vor, und cs mangele außerdem an ge eignetem Platz im Freitaler Stadtgebiet für die Abhaltung der Märkte. Zn einem Gutachten an die Kreishauptmannschoft Dresden billigte die Kammer vom wirtschaftlichen Standpunkt aus den Beschluß des Rats der Stadt Freital. — In einer Ein gabe an Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutschen Reichs- post und an das Wirtschastsministerium wendet« sich die Kam mer nachdrücklich gegen die im neuen Entwurf einer Postgebüh- renordnung vorgesehene beträchtliche, zum Teil fast dreifache Erhöhung der Postgebühren im Ortsverkehr der Großstädte. Ein solcher Plan durckPreche den Grund satz der gleichmäßigen Erhebung k^r Postgebühren belaste die Wirtschaftskreis« in den Großstädten ungewöhnlich stark und fordere zu Preis- und Lohnerhöhungen heraus. — Die Kammer trat in Eingaben an die Reichsbahndirektion Dresden und Mit- glieder des Landtages dafür ein, daß die durch das Univetter zerstörte Müglitztalbahn als vollsp urige Bahn wieder hergestellt wird. Die wirtschaftliche und sportliche Eni- wicklung des Müglitztalcs dränge auf eine Vollspurbahn, die einen direkten und schnellen Verkehr nach und von Dresden ermöglicht. Eine aus willkürlicher Auslegung des deutsch-spani schen Handelsvertrags beruhende Verfügung der spanischen Zoll verwaltung schließt im Gegensatz zur bisherigen Behandlung gewisse in Anlage C des Vertrages aufgeführte deutsche Er zeugnisse von der Meistbegünstigung aus. Die Kammer erhob beim Wirtschastsministerium nachdrücklich Einspruch gegen die erneute unterschiedliche, gegen Sinn und Geist des Handels vertrages verstoßende Zollbehandlung deutscher Er zeugnisse in Spanien und bat, die Reichsregierung zu entschiedenen Vorstellungen bei der spanischen Regierung zu ver anlassen. Stellungnahme -es Verban-es Sächsischer Dn-ustrleller zu -en Beschlüssen von Gens un- Stockholm » . Dresden, 23. Juli. Der Gesanttvodstand des Ve'rbandeS Sächsische In« dustrieller hielt am 11. Juli eine stark besuchte Sitzung ab, in der zunächst der Geschäftsbericht erstattet und eine Reihe neuer Mit glieder ausgenommen wurde. Aus dem Geschäftsbericht sind unter anderen besonders hervorzubeben: die Vorstellungen des Verbandes in Sachen der Buch- und Betriebsprüfung beim Neichsfinanzmini- fterium, der Gewerbcsteucrnachzahlung bei Sächsischen Finanz ministerium, der Gcnachtciligung der sächsischen Ztgarettentndustrie durch das sächsische Stempelsteuergesetz, oer Kumulierung von Steucr- terminen, des Rcfcrentcnentwuses eines Gesetzes über Vereinheit lichung des Steuerrechtes: ferner die Bemühungen, mit denen sich der Verband für Herabsetzung der Beiträge der Erwerbslosenfürsorge annahm, an der Erörterung des Gesetzes über die Krisenfürsorge sich beteiligte und weiterhin seine Stellungnahme zu einigen sozialpoliti schen Anträgen der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtage. Im Zusammenhang mit den im Geschäftsbericht ferner gebrach, ten Mitteilungen über die Wirkring der bisherigen Zoll- und Han delspolitik nahm das Mitglied des Gesamtvorstandes, Reichsiags- abgeordneter Dr. Rudolf Schneider, Dresden, das Wort zu einem interessanten Referat über den Stand bzw. das Ergebnis der zurzeit schwebenden HandclSvertraßsverhandlungen, insbesondere mit Frankreich, der Tschechoslowakei und Polen, wie ferner über die allgemeine handelspolitische Orientierung der Reichs- regierung. Er konnte hierbei einen Teil der Befürchtungen zer streuen, die insbesondere auf Grund der Hamburger Rede des Reichs- wirtsckaftSministers entstanden waren. Unter Würdigung der beim Verband vorliegenden Anträge war sich der Gesamtvorstand dahin einig, daß keine autonomen Z ol ls e nk u n g e » ohne vorherige gutachtliche Stellungnahme der beteiligten Industrien, Insbesondere auch der sächsischen Industrie, vorgenommen werden dürsten. Es kam hierbei wiederholt zum Aus druck, daß auch bei den letzten Handclsvertragsverhandlungen die Beobachtung gemacht wurde, daß wichtige In Sachsen vertretene Fertigindustrien wegen ihrer großen Vielgestaltigkeit einen besonders schwierigen Stand haben Weiter nahm der Gesamtvorstand einen Bericht des Obcrregie- rungsrates Dr. Lautenbach vom Reichswlrtschaftsmintsterium über den Verlauf der Genfer WeltwirtschastSkonferenz entgegen. Der Redner beleuchtete die bedeutsamsten Momente dieser Konferenz und gab einen Ucberblick über die mannigfaltigen Schwie rigkeiten. die vor der Annahme der auf der Weltwirtchaftskonserenz gefaßten Beschlüsse angesichts der verschiedenartigen, zum Teil histo risch bedingten, Einstellung der Vertreter mancher Völker zu über winden waren. Aber auch, soweit die Auffassungen im Anfang der Verhandlungen zunächst divergierten, setzte sich doch als einheitliches Wille der WirtschaftSdelegicrten von 56 Nationen die Uebcrzcugung durch, daß cs Aufgabe der Wirtschaftskreise sei, bei der Neugestaltung der Weltwirtschaft unter Beseitigung der vorhandenen Schranken und Hemmnisse führend voranzugehcn. Die auf den internationalen Kongressen ausgesprochenen Empfehlungen können und werden einen starken Lebensimpuls empfangen, wenn sie nach Zustimmung der Regierungen von den wirtschaftlichen Organisationen getragen werden. An dieses Referat schlossen sich die Berichte der Herren Kom merzienrat Ilebel, Plauen, Kommerzienrat Voges, Chemnitz, und Dr. März, Dresden, lieber ihre Teilnahme an der Tagung der Internationalen Handelskammer in Stockholm. Die Berichterstatter gaben einen Ueberblick über den sehr anregenden und bedeutungsvollen Verlauf der Konferenz und die wichtigsten dort gefaßten Beschlüsse. Diese Beschlüsse werden geiragen von dem großen Gedanken eines freien Verkehrs sich gegenseitig ergänzender Volkswirtschaften, zu dessen Belebung man vor allem die zahlreiche!» geistigen Hindernisse aus dem Wege zu räumen forderte, die der Wiederherstellung eines die europäischen und außereuropäi schen Länder umfassenden engen Netzes wirtschaftlicher Verbindun gen mehr als manche materielle Bestimmungen hinderlich sind. Di« nahe versönliche Fühlung zwischen den den einzelnen Nationen ange hörenden Konferenzteilnehmern wird hoffentlich dazu führen, daß auch die Wirtschaftskreise der beteiligten Länder, soweit sie das nicht schon getan haben, sich auf die neuen Gedankengänge einstelleis. Wenn auch bei den meisten Ländern zunächst noch keine aktiven Schritte In dieser Hinsicht unternommen worden sind, so wurde eis doch in Stockholm als besonders bedeutsam angesehen, daß die in der Genfer WeltwirtschastSkonferenz gefaßten Beschlüsse von der deutschen Negierung offiziell und ohne Vorbehalt akzeptiert wurden. Der Gesamtvorstand stellte sich auf den Standpunkt, daß di» Klärung und Befriedung des geistigen Verkehrs der Völker auch für die Beseitigung der Wirtschaftskenntnisse von ausschlaggebender Be deutung ist und beschloß, für eine intensive Erörterung der Empfeh lungen der Genfer und der Stockholmer Konferenz einzutreten und durch eine Förderung der Aussprache über diese Be schlüsse dahin zu wirken, daß ihre Wünsche Gemeingut weitester Kreise werden. Der Gesamtvorstand brachte ferner zum Ausdruck, daß cS für dir Wirtschaft aller Länder notwendig sei, sich auf dir völlig veränderte Struktur der Weltwirtschaft ein- zustellcn, die eine Rückkehr zum BorkrirgSzuftand auöschlirßt und daß ferner die Hebung des Konsums und die Verstärkung der Produktion ganz wesentlich von der Beseitigung der in der Welt- Wirtschaft noch herschrnden Krtsrngustlnde und de, Wiederherstellung weitestgehender Freizügigkeit von Menschen, Kapi tal und Ware abhingc«. : Wer wird vermißt? Am 18. Juli hat ein junger Mann in Dresden-Briesnitz einem Polizeibeamten gemeldet, daß er gegen 8.15 nachmittags beobachtet habe, wie ein etwa 18jäh- riger Mensch in der Weitzeritzmündung zum Zwecke des Badens in die Elbe gesprungen, bis zur Mitte des Stromes geschwom men und dort untergehangen sei. — Die Absuchung des Users nach Kleidungsstücken ist erfolglos geblieben, bis jetzt ist auch keine Person als vermißt gemeldet worden, die mit dem Vor gang in Verbindung zu bringen gewesen wäre. Es wird des halb gebeten, etwaige Mitteilungen zur Aufklärung des Falles an das Landes-Krtminalamt, Landeszentrale für Vermißte und unbekannte Tote, Dresden, Schießgasse 7, 8.^, Zimmer 200, gelangen zu lassen. : Diebstähle. Gestohlen wurde hier in der ersten Juli- Hälfte ein Opernglas mit vernickelten Auszügen in schwarzem, inn'en mit dunkelgrauem Plüsch ausgelegten Lederetui, in der Nacht zum 17. Juli in Coschüß von Einbrechern u. a. 5 Paar braune und schwarze Turnschuhe und am 22. Juli in den Vor mittagsstunden von einem Handwagen in der Reckestraße 1 Sock grüner Kaffee. Verdächtige Angebote und sonstige Wahr nehmungen wolle man der Kriminalpolizei mitteiien. KntlSiuei' Zum Mor- bei Cunners-or? Dresden, 23- Juli. Heute vormittag fand in der kleinen Totcnhalle des Cunners- dorfer Friedhofes auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Dresden die gerichtliche Sektion der Leiche statt. Im Anschluß daran erfolgte die Beerdigung, zu der ein Geistlicher vom katholischen Pfarramt Königstein erschienen war. Am Donnerstag war der Vater des Er mordeten in Cunnersdorf cingetroffen, um seinen Sohn, der im Herbst zu heiraten gedachte, zu rekognoszieren. Er verblieb bis zum heutigen Sonnabend in Cunnersdorf, wo ihm die Heimbürgin Zie genbalg ein Unterkommen gewährte. Die Kosten der Beerdigung trägt die Verwaltung des Staatsforstrevieres Cunnersdorf. An der schlichten Trauerfeier nahm die ganze Gemeinde Anteil. Tö-licher Unglücksfall bei -er Zollrevision Bodenbach, 23. Juli. Als der diensthabende Zollbeamte gestern mittag in der tschechoslowakischen Zollrevisionshalle den Koffer des von Paris kommenden Studenten Joseph Secnoutka aus Nimburg untersuchte, sand er in demselben eine Pistole. In dem Augenblick, als er die Masse in die Hand nahm, ging ein Schuß los und di« Kugel durchbohrte die Brust des 6 Jahre alten Söhnchens der Maurersgattin Marie Minnet aus Dresden, Dohnaerstraße 15, wohnhaft, welche zum Besuch ihrer Tetschncr Verwandten gerade auf dem Bahnhose cingetroffen war. Die Leiche wurde in die Friedhofshalle überführt, die Mutter, die dem Wahnsinn nahe war, ins Tcischener Krankenhaus ein- geliesert. Der zunächst verhaftete Student wurde nach Aus nahme des Tatbestandes wieder auf freien Fuß gesetzt. Thraker und MuM Kurt Martens und Heinrich Zerkaulen lesen in der Jahresschau. Kurt Martens und Heinrich Zerkauten setzen am Mittwoch, den 27. Juli, die Reihe der Vorträge der Freien Vereinigung Dresdner Schriftsteller in den Lichtspielen der Jahresschau fort. Kurt Mar tens spricht eine Rokoko-Novelle „Der Emigrant", während Hein- rich Zerkaulen aus seinem Roman aus dem sächsischen Barock „Rau tenkranz und Schwerter" lesen wird. Der SondereinirittsprciS be trägt 1 Mark. Vorverkauf bet F. Ries, Scestraße, und In der Karten- auSgabe der JahrcSschau. Theater-Wochenspielplän« Die Komödie Dresden. Montag, 25. bis Sonntag, 31. Juli täglich abends 7.15 Uhr: Lieb«. Montag, 1. Aug.: Erstonssiihrung Eine glückliche Ehe. Residenz-Theater Dresden. Sonntag. 24. bis Sonntag, 31. Juli, täglich abends -18 Uhr: Das Absteigequartier. Mon tag, 1. August, abends -18 Uhr: Die Tanzgräfin. Zentraltheater Dresden. Allabendlich 8 Uhr: Gastspiel der Mitglieder des Berliner Theater des Westens, „Familie Raffke". Städtische Theater Leipzig. Neues Theater: Die ganze Woche „Der Zarewitsch" (Opcrettenfcstspiel Direktor Steiner-Kai ser, Hamburg). — Altes Theater: Sonntag .Äolpone", Montag „Der Patriot", Dienstag ,Weckend", Mittwoch „Das Grab mal deS unbekannten Soldaten", Donnerstag „Volponc", Freitag „Moral", Sonnabend und Sonntag „Müllers" (Lustspiel in drei Akten von Fritz Friedmann-Frcderich). Städtisches Theater Plauen. Sonntag, 21. Juli: Der Trau- badour" (8); Monlag, 25. Juli: Der Günstling der Zarin (8); Dienstag, 26. Juli: Das Schwarzwaldmädel (8): Mittwoch, L7. Juli: Dover—Calais (8): Donnerstag, 28. Juli: Die Puppe '8): Freitag, 29. Juli: Dover—Calais (8): Sonnabend. 30. Juli: ie Puppe (8): Sonntag, 31. Juli: Der Stöpsel (8). Wendisch« Musik. Vor kurzem weilte eine wendische Sän gergrupp« aus der Lausitz in Frankfurt und gab dort einige Proben ihres Können». Die „Frankfurter Zeitung" schreibt über das Auftreten des Ldars u. o. toloenües: Der Leiter des kleineu Chors, Bernhard Schneider, Dresden, hat die Arbeit eines langen Lebens auf die slawisch« Musik verwandt. Von den Liedern, die gesungen wurden, hat er die meisten ausgezeich net und bearbeitet, manches Verwandte hinzukomponiert. Neben den anonymen Volksliedern und denen des Chorleiters hörre man Lieder von K. A. Kötzer und A. Seiler, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts mit der literarischen Fixierung der wendischen Musik den Ansang gemacht haben. Die Wiedergabe der Lieder durch den kleinen. Chor war von überraschender Kul tur. Das gilt für die ganze Gruppe, die sich unter Schneiders hingebendcr Leitung mit Ieidensä)aftlicher Freude für die Sache einletzte, wie insbesondere für die Solisten. Rut Raupp. Schneider, die Tochter des Dirigenten (sonst an der Braun, schweiger Oper), sang eine große Reihe von Liedern für Sopron- solo mit kräftiger, schöner Stimme und kultiviertem Bortrag. Elisabeth Belza, Dresden, Ist ungewöhnlich begabt und ihr Sopran ist von einer seltenen Weichheit und Süße. Der intensive Beifall der Hörer erzwang wiederholte Zugaben. Königshof-Thrater. Die große Berliner Dollhnoff-Revue, die vor einigen Tagen ihr Gastspiel begonnen hatte, erfreut bei täglich sich steigerndem Besuche eines großen Erfolges. Sonntag, den 24. Juli, findet eine Nachmittags-Kindervorstellung statt, in der die Zau- bcrschau Rubini auftritt. Die Vorstellung beginnt um 1 Uhr; jeder Erwachsene hat ein Kind frei. Die Eintrittspreise sind von 50 Psg. an Kunst UN«I Vi/issrnsctistt Der Hochschulprofessor Dr. I. Klug in Passau vollendet am 31. Juli sein 50. Lebensjahr. Er wurde geboren in Keilberg (Ufr.) 31. Juli 1867, zum Priester geweiht 1900, dann in der Seelsorge tätig bis 1916. Von 1916 ab tätig als Professor der Tbeologic an der staatlichen Hochschule zu Passau. Professor Klug ist einer der produktivsten und erfolgreichsten Schriftsteller, dessen sich das katho lische Deutschland zurzeit erfreut. Eine stattliche Reihe von Bän den sind aus seiner fleißigen Feder hervorgcgangen, alle gleichmäßig hervorragend durch Tiefe des Inhalts und sprachliche Schönheit. Sie behandeln fast ausschließlich Gegenstände aus dem Lehrbereich des Moralprofessors in populärer Form. Die Titel seiner verbreitetsten Schriften zeigen das schon an, wie: „Die Tiefen der Seele" — „Kämpfer und Sieger" — „Ringende und Reife" — „Die Schule Gottes" ..Einkebr. rin Jahrbuch der Seele" usw. Am meisten bekannt sind: „Ein Sonntagsbuch" und „Das ewige Heimweh". Die Wahl dieser bedeutsamen Aufschriften, so vielversprechend sic sind, läßt aber kaum eine» Schluß zu aus die Fülle des geistigen Gehalls. Unsere neucre'rcligiöse Literatur ist nicht arm an Schriften ähnlicher Art, bei denen, wie zugcstandcn werden muß, die Gefahr besieht, ent weder zr doktrinär und für die allgemeine Leserwclt unverständlich zu werden, oder aber den wertvollen Inhalt in verflachender Form zu bieten, um möglichst Populär zu bleiben. Beide Klippen vermeidet Professor Klug in glücklicher Weise. ES ist das eine große Kunst, über die Dr. Klug vollauf verfügt. Die Sicherheit der theologischen Doktrin verbürgt sein öffentliches Lehramt »nd die bischöstiche Druckerlaubnis, die edle Volkstümlichkeit ist ihm aber als besondere GotteSgabe verliehen. Man werft cs den Schriften Professors Klug auf jeder Seite an, daß er das Volk genau kennt und gewissermaßen in die Tiefen seiner Seele hincingeschaut hat. Mehr darüber an dieser Stelle zu sagen, erübrigt sich, da die Klugschen Werke sich einen weiten Leserkreis gesichert haben, in dem jedes neu erscheinende Buch herzltchst willkommen geheißen wird. Möge es dem in der Vollkraft seiner Jahre stehenden Gelehrten beschicken sein, noch recht viel dem deutschen Publikum darzubietcn. Das sei auch der Gehalt des Glück wunsches, den wir Herrn Professor Klug, gewiß im Namen seiner vielen dankbaren Leser, zu seinem 50. Geburtstage hier auSsprechcn möchten. E. K. Der Wiederaufbau der Universitätsbibliothek von Löwen. Die durch den Krieg zerstörte altberühmte Bibliothek der Uni versität zu Löwen hat in dem Wiederaufbau ihres Bückserbestan- des bereits erhebliche Fortschritte zu verzeichnen. Von Deutsch land sind 350 000 Bände geliefert und außerdem die verbrannter Handschriften durch gleichwertig« andere ersetzt worden. 300 00(i Bünde sind von einer Anzahl anderer Länder dis jetzt gestiftet worden. Der Reichtum von Dürers Holzschnittwrrk. Zum ersten Male werden letzt Dürers sämtliche Holzschnitte in originaler Größe herausgegeben werden. Die Veröffentlichung geschieht anläßlich des Dürer-Jubiläums durch den Kustos des Berliner Kupserstichkabinctts. Dr. W. Kurth, nach den besten Frühdrucken der Sammlung. In dem Werk. das. ebenso wie die bekannte Springersche Ausgabe der Kupferstiche, im Holbein-Berlag in Nkünchen erscheint, erschließt sich erst der ganze Reichtum von Dürers Holzschnittkunst, wie man sie heute kennt: es wird 316 Wiedergaben gegenüber 160 in der 1904 erschienenen Scherer- schen Ausgabe umfassen. Den Druck hat die Firma Bruckmann besorgt.
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