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Sächsische Volkszeitung : 07.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-07
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.08.1927
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N««m«r 1«1 SSchftfche Dolkszettung 7. «ugusf Vom Gehorchen einst und fehl Meine alte Freundin kann sich nicht in die neu« Zeit finden. Besonders die Erziehung in unser» Tagen erregt immer wieder ihren Unwillen. „In meinem Elternhaus galt der Wille der Eltern, ungefragt, ob er uns gefiel oder nicht. Heute ge horchen die Eltern den Kindern." Als sie letzthin wieder auf dies Thema kam, sagte sie, sie wolle mir eine kleine Geschichte erzählen. Und sie begann: „Ich erinnere mich lebhaft eines kleinen Vorfalls aus meiner frühen Jugend. Meine Eltern schickten mich — ich mochte drei bis vier Jahre zählen — in einen Kindergarten. Ich war klein und dick, und ein wenig träge in meinen Bewegungen. Die Lehrerin verspottete mich ob meiner Langsamkeit und nannte mich „Schnecke". Ich suhlte mehr das Unbehagen, als datz es niir recht zum Bewußtsein Kam, was mir den Aufenthalt dort so unangenehm machte. Weil ich also nur ein unbestimmtes Gefühl -er Unlust hatte, sagte ich nichts zu Hause, wo man keine Ahnung von meiner Abneigung hatte. Ich wollte aber nicht mehr in die Schule. Wenn ich das sagte, wußte ich genau, daß ein anderer Wille anderer Meinung war, und so kam ich auf folgenden Ausweg: Ich erkläre meiner Mutter, ich ginge nur in die Schule, wenn sie mir ein Blatt von ihrem Gummibaum gäbe. Meine Rech nung war so: Ein Blatt vom Gummibaum bricht Mutter nicht ab, wenn ich das aber nicht bekam, brauchte ich nicht in die Schule zu gehen. Wie sehr hatte ich mich verrechnet! Ich ging in die Schule, aber ahne Blatt voni Gummibaum. — Als Ge genstück dazu will ich Ihnen etwas vom Gehorchen in unfern Tagen erzählen. Ging ick) da neulich über die Straße, da stand vor dem Hause der Familie R. ein kleiner Leiterwagen. Die Mutter hatte eben ein Kindertischchen darauf geladen, das der 10jährige Fritz zum Anstreicher fahren sollte. Neben dem Wage» stand der dreijährige Karl und wollte durchaus mit. Mutter erlaubte eg nicht, da es regnete. Sie redete dem Kleinen zu, er möge dablsiben — vergebens — er bettelte und weinte immer weiter: „Ich möchte mit." Da wurde der Große unge duldig und sagte zur Mutter: „Du mußt nicht immer schmeicheln, du mußt einfach sagen: „Du bleibst zu Hause!" Ob meine alte Freundin recht hat? Viel Neues, auch viel Gutes bringt die neue Zeit für die Erziehung unserer Kinder. Ob aber nicht das Wort „gehorchen" etwas zu sehr verdrängt worden ist? Ein Kind will Autoritäten, zu denen es aussckiaut, rs wird gehorchen — wenn der Befehlende wirklich Autorität ist. Erzieher, die selbst nicht erzogen sind, können keinen Ge horsam erwarten. (M. Krocner in der „Deutschen Familie". — Tyrolia-Innsbruck.) Die Spenden für das Goltleuba- und Muglitz!«! Wie bereits berichtet, waren am 26. Juli an freiwilligen! Naben sür die Unwettergeschädigten im östlichen Erzgebirge ins gesamt 527 278 NM. 94 Psg. nachgewiese». Diese Spenden« summe, gebildet aus Einzelgaben von Privaten. Industrie. Kör. perschaften, Vereinen und Gemeinden, hat sich bis zum 4. August auf 1 156 631 RM. 62 Psg. erhöht. Dieses Ergebnis stellt dem Opfersinn der Bevölkerung des Freistaates Sachsen wie des Reiches ein glänzendes Zeugnis aus. Gegenüber dieser Betäti gung der Nächstenliebe stellen aber die noch lange sichtbaren Auswirkungen der furchtbaren Katastrophe in der Nacht zum ). Juli, eines Unglücks, wie es in gleichen Ausmaßen die Ge schichte Sachsens »och nicht verzeichnet. Wohl gehen erfreulicher weise noch täglich namhafte Spenden ein. aber es kann vor läufig auch noch nicht an einen Abschluß des Sammelwerkes gedacht werden. Vielleicht hat man hier und da vorerst ein« ibwartende Stellung eingenommen und mit der Llbführung einer Gabe gezögert, vielleicht ist auch In manchen entlegeneren Gemeinden die örtliche Sammlung noch nicht durchgesührt worden. Es darf auch hierdurch darum gebeten werden, das Versäumte nun recht bald nachzuholen. Die bisherige Gesamtsumme der freiwilligen Gaben mag Fernstehenden hoch erscheinen, aber es gilt dock), Hunderte von Familien wieder mit Allem zu versehen, was zu einem geord- neten Hausstand gehört, sie für unersetzliche Sachwert» wenig stens zu einem Teil zu entschädigen und sie in die Lage zu ver- setzen, ihre Existenz von neuem aufzurichten. -Möchte darum die Gebesreudigkeit noch nicht erlahmen: es bieten sich im täglichen Leben genug Gelegenheiten, der so schwer Heimgesuchten zu ge- denken. Zu einer Gabe sollte sich aber jeder verpflichtet fühlen, der sein Hab und Gut noch unter sicherem Dach geborgen weih. Im Anschluß an eine Besichtigung des Hochwassergebiets durch eine sozialdemokratische Kommission unter Führung des Landtagsprasidenten Schwarz, erfolgte eine Anfrage der sozialdemokratischen Landtagsfraktion an die Regierung bezüglich der zu erstellenden Wohnungen, des Er satzes der vernichteten Möbel und Kleidungsstücke, der Wieder herstellung der zerstörten Betriebsstätten, des planmäßigen Auf- baues der zerstörten Gebiete und der Verhütung künsnger Kata- strophe», sowie der Lohnansprüche der im Notstandsgebiet be- schäftigten Arbeiter. Die oftsächsischen Reichstagsobgeordneten der SPD. forderten in einem Telegramm die Reichsregierung auf, weitere zureichende Mittel sür Behebung der Schäden zu bewilligen. « Der Invalidenverein von Meerane hat es sich nicht nehmen lassen, sein Scherflein zur Milderung der Not der durch das Hochivasser Geschädigten beizutragen. Jedes Mitglied hat von seiner letzten Rente se 4)4 Psg. zum Sammelfonds gestiftet. Die neue Sparkaffenveror-mmg Dresden, 6. August. Das säckffische Gesetzblatt veröffentlicht nunmehr die 3. Verordnung zur Durchführung der Auswertung der Sparguthaben. Sparguthaben bei öffentl. oder unter Staats aufsicht stehenden Sparkassen werden ohne Bildung eines Aus gleichsstockes in der Weise aufgewertet, daß dis Teilungsmahe jeder Ssxrrkasse von einem Treuhänder unverkürzt unter dis Gläubiger verteilt wird. Der aus die Spargutlgiben entfallende Betrag muß sich jedoch auf mindestens 12)4 o. H. des Goldmark- betrages belaufen. Die Sparkassengemeinden und Sparlrassen- verbände sollen sich bemühen, wenn irgend ihre finanzielle Leistungsfähigkeit dies zuläßt, ihren Sparkassen die Nüttel zur Verfügung zu stellen, die erforderlich sind, um eine Erhöhung des Mindestsatzes auf 25 v. H. des Goldmarkbetrages zu ermög lichen. Die ausgewerteten Sparguthaben sind vom 1. Januar 1930 ab zu dem Zinssatz, den die Sparkasse jeweilig für ihre sonstigen Einlagen gewährt, zu verzinsen. Urlaub -es Ministerprüsi-erilen Dresden, 6. August. Der Herr Ministerpräsident tritt am 7. August seinen diesjährigen Urlaub an. Während dessen Dauer wird er in den Präsidialgeschästen durch Herrn Wirt schaftsminister Dr. Krug von Nidda und von Falken- stein vertreten. In seiner Eigensck>aft als Staatskommissar zur Beseitigung der Hochwasserschäden wird Ministerpräsident Hel dt ebenfalls durch Herrn Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidda und von Falkenstein vertreten, und zwar vom 7. August bis 7. September. Von diesem Tag an bis zur Rück kehr des Herrn Ministerpräsidenten übernimmt diese Vertretung der Chef der Staatskanzlei, Herr Ministerialdirektor Dr. Schulze. Schon! die Gekrei-efel-er! Vier Vlütenpflonzen, Kornblume, Mobn, Kornrade und Rit tersporn, sind eS, die den Getreidefeldern verderblich werde». Weni ger, weil sie den Kampf ums Licht zwischen den Halmen ausgenom men haben und nun ihre Blüten recken und Samen erzeugen, der aus der Körnerfrucht wieder auSgeschlcudert werden muß, sondern weil gewisse Blumenfreunde um jede» Preis einen Kornblumen straus;, ein Radengebinde oder ein Büschel stolzen Rittersporns mit heimnehmen „müssen". Nicht nur, daß sie dabei oft drei und vier Schritte tief in die Kornfelder treten und Schaden anrichten, sie schicken gar auch ihre Kinder hinein und paffen auf, daß niemand kommt. Sie wissen also genau, daß ihr Tun schandbar ist, doppelt schändlich in einer Zeit furchtbarer Katastrophen, wo entfesselte Naturgewalten ohnehin schon Flur- und Ernteschäden schwerster Art angerichtet haben. Die Ernte reift. In günstigen Lagen der Flußtäler hat der Roggenschnitt schon begonnen. Wochen aber vergehen noch, ehe der letzte Halm gefallen, die letzte Aehre unter Dach und Fach ist. Daher ergeht Im Angesicht der bitteren Not des Jahres zweifach eindringlich die Mahnung: Schont die Getreide felder! Wer auch nur einen Halm niederknickl, versündigt sich am täglichen Brot. Zur Liturgie des Sonntags Epistel Neunte» Sonuttig nach Psingsten. Epistel: 1. Kor. 10. g—13. Vriider! Seien wir nicht lüstern nach dem Bösen» gleichwie jene jdi» Judenj lüstern waren. Werdet auch nicht Götzendiener gleichwie einig« von ihnen, wie ge« schrieben steht: Da» Volk setzte sich» z« essen «nd z« trinken» dann standen st« ans» zu tanzen. Laht uns nicht Unzucht treiben» wie einige von ihnen Unzucht trieben, und es kamen an eine« Tage dreinndzwanzigtausend «m. Saht »na Thrtstns nicht versuchen» gleichwie einige von ihnen stjn oersachten «na durch di« Schlange« umkamen. Murret jticht, wie einig« »an ihnen «nrrten und dnrch den würge« krgel ««kamen. All dieses widerfuhr ihnen vorbildlich: es ist zur Warnung geschrieben für uns. di« wir in den letzten Zeiten leben. Wer demnach vermeint, zu stehen, der sehe zu» datz er nicht falle. Kein« Versuchung möge Uber euch kommen, anher eine menschlich«. Gott ist getreu; er wird euch nicht übe« enre Kräfte versuchen lasten» sondern bet der Bersnchnng auch den Ansgang geben» dah ihr aus« harren könnet. i . - G,a«gettum Nennte« Sonntag nach Pfingsten. Soangelium: Luk. IS» 41—47. Zn jene« Zeit, da Jesus sich Jerusalem »Aiert» »nd die Stadt sah, weint« er über st« und sprach: Wenn hoch auch du es erkänntest, und zwar an diesem deinem Lage, was dir zum Frieden dient. Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen! Es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde dich mit einem Walle umgeben, dich ring»«« einschliehen und von allen Seiten bedrängen «erden. Sie werben dich und deine Kinder» die in deinen Mauern find, zu «»den schmettern und in dir keinen Stein auf dem ander» lasten, weil d« di« Zeit deiner Hetmfuchung nicht erkannt hast. Al» er dann in den Tempel kam, fing er an, die Käufer und Verkäufer, die darin waren» hinaus« zntreiben. Er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Saus ist ein Beihaus: ihr aber habt es zu einer höhle gemacht, stich er lrhrt« täglich im Tempel» Unbekannte Drucklechniken aus der Pavieransstelluna der Iahresschau Deukschrr Arbeit Drrsdrn „Solch edle Gab Gottes in höchster Geheim und Verschwiegen heit zu halten", hatten die Jünger Gutcnbergs ihrem Meister zur Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst geschworen. Als jedoch im Jahre 1462 Mainz von einem.großen Brande hcimgesucht wurde, glaubten sie sich nicht mehr an dieses Gelübde gebunden, „nd eS entstand der „sarent Puchtrucker", der sich mit bescheidener Buch druckeinrichtung überall dort niederlieb, wo Lohn und Brot winkte. Wenn auch die Buchdruckerkunst Im Verlauf ihres nun bald siiuf- hunderijährigen segensreichen Wirkens nie in dem ausgesprochenen Maße volkstümlich und weitesten Kreisen bekannt wurde, wie bei spielsweise das Gewerbe des Bäckers oder de» Schmiedes, so können wir doch sagen, daß heute jede» Kind mit den elementarsten Begrif fen des Buchgewerbe» vertraut ist, zum mindesten gilt dies von der Drucktcchnik, die sich in der enfachsien und gebräuchlichsten Form be wegt, nämlich dem Buchdruck. Weniger verbreitet ist die Kenntnis anderer Druckverfahren, die, wie Knpserdruck, Notendruck oder Stein druck sür die ebenfalls seit langen Zeiten auSgcübt werde», während die moderneren Druckverfahren, Offset, Lichtdruck, Tiefdruck, Film druck, dem großen Publikum vollends ein Buch mit sieben Siegeln sind. Es ist auch gar nicht einmal so leicht »nd einfach, sich mit den verschiedenen Druchtechniken vertraut zu machen. Die größeren gra phischen Betriebe, die alle Druckverfahren pflege», sind dem Laien schwer zugänglich, und der Schleier über sogenannte Betriebs geheimnisse will sich im deutschen Druckgewerbe nur spärlich lichten. AuS Büchern und ZeitungSauffähen kann der Nichtsachman» bei der Kompliziertheit bnchgewcrblichcr Dinge nur schwer in das Ver ständnis der einzelnen Drucktechntken eindringen. Die beste Ein- führungsmeihode ist hier wie überall die Demonstrierung der Tech niken und Handfertigkeiten mit Hilfe der in der Praxis gebräuch lichen Materialien, Werkzeuge und Maschinen. Hier liegt der große erzieherische Wert gewerblicher Ausstellungen, und in dieser wichtigen Mission bewährt sich jetzt vor allem die P a p t«r a u S st el l u n g der Jahresschau Dresden. Da wird i» einer Sonderauzstellung der Sächsischen La nd e sb tb lio Ih ek das europäische Buch in seinen verschie- denen EnIwtcklunaSstadten gezeigt, unter anderem auch der No- 1 ten druck. Die Kenntnt» über die Entstehung eine» Musiknoten, vi«5«s«n unel Umgebung Die christlichen Ellern Dresdens zum Reichsfchulgesetz Dresden, 6. August. Am 4. August haben die christliche«, Eltern folgende Entschließung zum Reichsschulgesetzentwurj gefaßt: „Die am 4. August 1927 versammelten Vertreter de« christliche» Elternvereine und Elternratsmitglicder an dev Dresdner Volksschulen begrüßen, daß endlich nach acht Jahren der Gesetzentwurf zur Ausführung der Artikel 146.2 und 14g der Reichsversassung veröffentlicht worden ist. Sie hoffen »nd fordern, daß es nicht nur bet einem Entwurf bleibt, sondern daß Regierung und Reichstag unverzüglich das in der Reichs verfassung versprochene Reichsschulgesetz erlassen. Sie erivarten, daß der Bekenntnisschule die in der Reichsverfassung verbürgt» Entsaltnngssreihett unbedingt sichergestellt und auch die ein- klassige Schule als geordneter Schulbetrieb anerkannt wird. Zur Feststellung -es Gesamtergebnisses -es Kilsswerkes Dresden, 6. August. Uni einen Ueberblick darüber zu gewinnen, welche GeIdz spenden insgesamt von der Einwohnerschaft der Stadt Dresden für die durch das Hochwasser im Osterzgebirge Geschädigt te» aufgebracht worden sind, bittet der Rat alle diejenigen Stellen im Stadtbezirk, bei denen solche Spenden eingegangen sind, ein« kurze Mitteilung über ihre Höhe nach dem Stande vom 31. Juli bi» znm 10. August dieses Jahres an die Stadthanptkanzlet, Neues Rathaus. Zimmer 242, gelangen zu lasse». Es wird besonders be tont. daß die Uebersicht lediglich de» Zweck haben soll, das Gesamt ergebnis des HilsswcrkeZ in Dresden festzustcllen. Veranstaltungen -er Iahresschau Am Mittwoch, de» 10- August, abends 8 Uhr, liest H »r m a n y St ehr i» den Lichtspielen der JabreSschau ans eigenen Werkeij und setzt damit die Reihe der Vorträge der Freien Verrinn gung Dresdner Schriftsteller fort. Der Sonderein« trittSpreis beträgt 1 Mark. Vorverkauf bei RieS, Seestrahe, und i>! der KartenauSgabe der Jahresschau. — Vom „Sprechenden Turms herab liest Sonntag, den 7. August, von 3 30 Uhr nachmittags bij> 3.45 Uhr Schriftsteller Jo Hanns NöSler auS eigenen Werken. Am Donnerstag, den 11. August, nachmittags 6.15 Uhr setzt der Sprei chende Turm seine Konzertveranstaltungen mit einem Konzert sich Wischer Komponisten fort, unter Mitwirkung von Konzertjängenn Maria Pick und Dr. Leonhard Prinz an« Flügel. Für Donners tag. de» 11. August, nachmittags 4 Uhr, ist im Pavillon Eden wie der eines der beliebten Kinderfeste vorgesehen mit allerlei neuen Ucbcrraschunaen wie Auftreten des Wunderzebras, Tanz nnd^ Ballon-Polonaise. Der Sondereinlritt beträgt 0,30 Mark. Am glet-" chen Tage findet abends von 7 bis 10 Uhr ein Elitekonzert auf den, Konzertplatz dez HauptrestaurantS unter Leitung von Musikdirektor Feiereis statt. Für Sonnabend, den 13. August, nach- mittags 3 Uhr, ist ein Au t o m o b i l t u r n i e r auf dem F e st - platz vorgesehen mit anschließender Sch ö nh e i t S k o n k n r > renz für Automobile auf der Herkules-Allee, ver«. anstaltct vom Bezirk 2 im Gau 11 Sackpen deS Allgemeinen Deut schen Automobil-Klubs. — Außerdem finden täglich von 4 bis g Uhr nachmittags und 7 bis 10 Uhr abends Konzerte ans dem Kon-! zertplatz des HauptrestaurantS statt unter Leitung von Musikdirektor Fetereis. Ferner wird nur noch bis einschließlich Mittwoch, den ly. August, abends 7.30 Uhr im Vergnügungspark die größte Attrak tion der Jetztzeit, Das menschliche Geschoß", vorgcsührt. Das Sporlsest der Insanleriefchule Am 14. August findet von 1400 Uhr ab auf der Ilgen« Kmnpsbahn daS große Sportfest der Jnsanierieschule statt. Da» Fest soll werbend sür die Sache der Leibesübungen wirken. ES soll aber auch zeigen, daß die Leibesübungen ini Heere nicht Selbst zweck sind, sondern dazu beitragen sollen, die Soldaten körperliche geistig und seelisch für tbren Beruf wertvoller und tüchtiger zu machen. Die Außenwelt soll sthcn, wie nach der neuen „Ausbil dungsvorschrift für Leibesübungen für das Reichsheer und di» Reichsmarine" unsere Fahnenjunker und Fähnriche, di« künftigen Führer, in allen Zweigen der Ghmnastik und der Leichtathletik, im Turnen und Spiel ausgebildet werden, um die so erworbene«:. buche» erschöpft sich meistens mit der eigenen handschriftlichen Wie« dergabs von Noten. Die drucktechnische Herstellung von Musiknoten nimmt heute im deutschen Buchgewerbe einen erheblichen Raum ein, ebenso sind-die dabei geübten Techniken und Handfrrttgkeiten so mannigfaltiger Natur, daß eS ein sehr reizvolles Beginnen ist, sich mit dem Wesen des Notendruckes vertraut zu machen. Auf der PapierauSsiellnnq der Iahresschau werden Insbesondere die An fänge des Notendruckes geschildert, die ebenso primitiv und bescheiden waren wie die dez Buchdrucks, in denen aber schon der Kernpunkt deS modernen Notendruckes cnihalten ist. Da» Bedürfnis, vokal» oder instrumentale Töne durch Zeichen ffesizuhalten, ist so alt, wir die Laut- und Schriftsprache überhaupt. Wie wir vor Erfindung de» Buchdrucks geistliche und weltliche Vuchschreiber kennen, so gab eS auch berufsmäßige Notenschreiber, lind wenn die frühesten Erzeug« nlffe des Buchdruck» den handgeschriebenen Büchern möglichst orft ginalgetreu nachgeahmt wurden, so waren auch die ersten Mufft kalicndruckec bemüht, in Form, Zusammensetzung und drucktechnische: Wiedergabe eS den alten Notenschreibern gleichzutun Diese Uiz- sänge des Notendruck» zeigt die Dresdner PapierauSstellung an Bei spielen berühmter Noteniverke, bet denen die Linien mit der Hand vorgczrichnet und die Noten mit kleinen Stempeln eingedruckt wur« den. Auch in Holz geschnittene Noten und solche mit reichem illu strativen Schmuck werden gezeigt. Die Kenntnis dieser Anfang« des Notendrucks ist zum Perständni» der Entstehung eine» Musi« kaliendruckmerkeS von höchster Wichtigkeit, sie leitet hinüber zum Wesen de- modernen Notendruckes, der ähnlich wir beim Buchdruck durch die Köntgsche Schnellpresse mit Hilfe der dnrch Earl Gött lich Röder Milte vorigen Jahrhunderts cingesüürten Notendrnck- schnellpresse größeren Ilmfang und weltinnspannende Bedcuinng ge wonnen hat. Mehr noch als beim Musikaliendruck kan» man beim Off setdruck von einer unbekannten Drucktechnik reden. Dieses erst in der Nachkriegszeit in Deutschland in großem Umfang eingefnbrt» Verfahre» ist selbst vielen Angehörigen des Buchgewerbes und di« papierverarbcitenden Industrien unbekannt. Die Papierausstellung der Iahresschau Dresden wird sich hier vor allem alz die groß» Lehrmeisterin bewähren. Die namhastesicn Fabrikanten des OfssetmaschinenhaueS sind auf der Dresdner Ausstellung vertreten, Dresden ist ja auch der Sitz der grössten europäischen Ossseimaschi- nenfabrik. Offteimnjchinen werden in den Ausstellungshallen — die im übliche» Sinne allerdings keinen Ausstellungen gleichen, denn sie stellen Werkstätten dar, in denen der grapbische Produktionspro zeß vonstatten geht — praktisch vorgesührt, und da» Auge des Laien wie daS de» Fachmannes kann sich davon überzeugen, wie mit Hilft
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