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geplanr. Kleine Sperren und Wehre nützen »tchlS. denn ihr Faf- sungsraum Ist so gering, daß von ihnen eine zurückhaltende Wir- «ng des Hochwassers nicht zu erwarten ist Mnistrrprtsiprnt Held«; Wenn die Vorarbeiten an dem Wiederaufbau soweit gediehen eien, daß sie dem Landtag vorgelegt werden könnten, werde cs ge schehen. Jetzt habe man noch eine Zeit lang mit den Ausräu- ' mungsarb eiten zu tun, sowie mit der Wiederherstellung deS^ Verkehrs. Erst dann könne man sagen, welche Flüsse und Bäche u,»geleitet werden müssen, welche Straßen und Eisenbahnen zu ver- legen sind usw. Alle diese Fragen würden im Einverständnis mit dem Landtag; gelöst werden. Heute seien die Herren vom Reiche in, Hochwasscrgebicte, um die Höhe des Schadens sestzu- stcllen. Dann solle auch der Weg der Reichsanleihe erör tert werden. Es empfehle sich, die Sammlungen nicht zu sehr zu zersplittern, deshalb seien auch einige örtliche Sammlungen eingeschränkt worden. Es cntspinnt sich dann ein Meinungsaustausch darüber, ov der Zwischenausschuß berechtigt sei, über Anträge zu beschließen und der Regierung Richtlinien zu erteilen. Der Zwischenaus- schuh beschließt schließlich cinstimmig, die Regierung zu er mächtigen, zur Linderung der Not der von der Hochwasserkata- ftrophe Betrofsenen — auch im westlichen Teile Sachsens — die notwendigen Ausgaben zu tätigen und erklärt sich mit der von der Regierung vorgeschenen Ausgabe von vorläufiglOMlk- lionen Reichsmark einverstanden. » Nach der Beratung über die Hochwasserhilse verhandelte der Zwischenausschuß des Landtages noch über eine Aenderung des Gesetzes über die Landespsandbriesanstalt. Ministerialdirektor Dr. Hedrich trat dafür ein, den Betrag der umlaufenden Pfandbriefe von 50 auf 75 Millionen Mark zu er- höhen. Ferner bitte die Regierung, daß die Beleihungsgrenze bei Grundstücken, die zum größeren Teil Wohnzecken dienten, von 30 auf 50 v. H. erhöht werde. Nach längerer Aussprache lehnte der Ausschuß die von der Regierung verlangte Ermäch tigung ab. Im Anschluß an die Sitzung unternahmen die Mitglieder des Zwischenausschusses eine Fahrt nach dem Unwettergebiete. Steuererleichterungen für -ie Anwetter- qebiele Dresden. 14. Juli. Der Finanzminister hat die Amtshauptmannschasten und Gemeindebehörden tn den vom Unwetter betrofsenen Gebieten angewiesen, den durch das Hochwasser geschädigten Steuerpflich tigen für die von ihnen geschuldeten Steuern zunächst ohne weitere Prüfung stillschweigend zinslose Stundung zu ge währen und später auch weitgehenden Erlaß innerhalb ihrer Zuständigkeit zu bewilligen. Weitere Kilseletskungen Der Bezirksarzt des Medizinalbezirks Pirna, Regierungs- Medizinalrat Dr. Lehnert in Pirna, ist mit der Wahrneh mung der allgemeinen Gesundheitspflege und der Seuchen bekämpfung im Ueberschwemmungsgebiete beauftragt worden. Er hat seine Ausgabe tn Fühlung mit den Notbauämtern und den übrigen Behörden und Dienststellen durchzuführen. Die Technische Nothilse ist noch immer im Ueber- schwemmungsgebiet mit etwa tausend Nothelsern tätig. Ins gesamt sind seit Beginn des Einsatzes gegen 1500 Notheiser be schäftigt worden. Weitere Anforderungen treffen noch unauf hörlich ein. Außer den bereits bekanntgegebenen Arbeiten hatten die Technische Nothilse das Ausheden von Massengräbern sür die Opfer des Unglücks, sowie die Versorgung der gefähr deten Ortschaften mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Liebes gaben übernommen. Der Apotheker Skirl hat mit Unterstützung der Zentral stellen im Iohann-Georgenbad in Berggießhübel eine Notapotheke eingerichtet. Der Rat der Stadt Chemnitz beschloß, vorläufig 10 000 Mark für -ie vom Unwetter Betroffenen zur Verfügung zu stellen. Der Dresdner Lehrerverein spendete 1000 Mark. Das Gel- soll den notleidenden Kindern zugute kommen und direkt hen Schulen im Univettergebiet überwiesen werden. Die Geschäftsinhaber der Prager Straße in Dresden, übergaben mit einem Begleitschreiben dem Mi nisterpräsidenten als Sammlung für die Opser der Wasser- Katastrophen 1182 Mark und sie knüpfen daran die Bitte, diesen Betrag der zumeist von den selbst mit schweren wirtschaftlichen Sorgen kämpfenden kleineren Geschäftsinhabern aufgebracht wurde, für die Unglücklichen nach eigenen Ermessen zu ver wenden. ver esrttss-VerbMl - Dresden-N.» Alderhüatz 2 rrlmml Gaben für -ie von -er Unwetter-Katastrophe r Betroffenen entgegen K Der Caritas-Verband verbreitet in ganz Deutsch- ) land den folgenden Aufruf: Eine furchtbare Unwetterkatastrophe hat unsere Volksgenossen im Lande Sachsen heimgesucht. 150 Men-1 schen leben gingen in.den rauschenden Fluten zugrunde. Ganze Dörfer scheinen der Zerstörung zum Opfer gefallen'; zu sein. Tausende konnten nicht mehr als das nackte Leben'"' retten und mußten Zusehen, wie in wenigen Augenblicken ihr ganzes Hab und Gut verloren ging. Millionenwerte sind vernichtet. Hier zu Helsen, so gut cs geht, ist Menschenpflicht, ist' Christenpflicht. Zwar haben die Reichs- und Staatsbehörden - bereits namhafte Beträge als erste Hils« zur Verfügung gestellt: 1 doch reichen diese Spenden kaum dazu aus, um auch nur die ärgste Not merklich zu lindern, geschweige denn zu beseitigen.^ Hier mutz vielmehr in weitem Maße die privat« Liebes-' tätigkeit ergänzend eingreifen. Alle müssen Helsen! Jeder soll zeigen, daß bei.r solchen Katastrophen die Not des «inen auch die Not des andern * ist. Aus allen deutschen Gauen müßten rasch und reichlich diel Gaben fließen, um den trauernden Angehörigen der Todesopfer hilfreich deizustehen, um es den Obdachlosen zu ermöglichen, aus den Trümmern der Katastrophe wieder eine bescheidene Existenz aufzubauen. Darum richtet der Deutsche Caritasverband an die deut schen Katholiken die herzliche und dringende Bitte: Helft den*- Opfer» der furchtbaren Wetterkatastrophe! Helft rasch! Spendet reichliche Gaben, damit nach Möglichkeit wenigstens die wirtschaftlichen Folgen des Un glücks gemildert werden können. „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen." Alle Gaben sind an den Deutschen Caritasverband, Frei- bürg i. Br., Postscheckkonto Karlsruhe 7926, oder an den Cari- tasverbond für die Diözese Meißen, Postscheckkonto Dresden 813S6 (Pfarrer Werner), zu leiten. Doppelt gibt, wer schnell gibt! Die Chemische Fabrik von Heyden A. »G., Radebeul, Hot eine Aktion im Unwettergebiet eingeleitet, um das Auftreten von Krankheiten und Seuche» »ach Möglichkeit zu verhindern. In rviederholten Autofahrten läßt sie ent- sprechende Medikamente und ihr Chloromin-Heyden zu den ver-) schiedensten Desinsektionszivecken bei den Aerzten, Tierärzten^ und Apotheken kostenlos verteilen und Hot den zuständigen Be hörden bereits große Mengen ihrer Desinsektionsmittel kosten-' frei zur Verfügung gestellt. schuß heute zuiammentrar. Von den Vorschlägen -er seegis« rung wird es abhüngen, öd der Ausschuß und wenn nötig auch der gesamte Landtag tn kurzer Zeit aufs neue zusammen tritt. Ich werde jedenfalls alle» tun, um den Hilfsbedürftigen schnW und durchgreifend zu Helfer. Eisenbahnverkehr miß den vom «vch- wasfer betroffenen SlaUonen Der Eisenbahnverkehr mit den vom Hochwaper betroffenen Stationen der Schmalspurstrecke Heidenau—Alten'; berg und der Strecken Pirna-Süd—Großcotta und Pirna-Süd —Gottleuba ist, soweit möglich, mit Elsenbahnkraft« wagen ausgenommen worden. Stückgüter und Ladun gen sowie Expreßgut für Dohna, Köttewitz, Weesenstein sind nach der Bestimmungsstation Heidenau, Sendungen sür Glatz Hütte und Bürenhccke-Ionsbach nach der Bestimmungsstation Dippoldiswalde, Sendungen für Altenberg (Erzgeb.), Geising,' Lauenstein und Bärenstein bei Glashütte i. Ga. nach der Be stimmungsstation Kipsdorf und Sendungen nach Zehist«,' Dohma, Großcotta, Pirna-Rottwerndorf. Pirna-Neundorf, Lang- Hennersdorf, Berggießhübel und Gottleuba nach der Bestim« mungsstotion Pirna aufzuliesern. In den Frachtbriefen ist vorzuschreiben „Zur Weiterbeförderung mit Eisenbahnkrast- wagen'. Für die Beförderung von den Kraftwogenübergangs stationen Heidenau, Dippoldiswalde, Kipsdorf und Pirna nach den Empsangsorten und umgekehrt werben besondere Beförde rungsgebühren erhoben. Näher« Auskünfte geben die Güter abfertigungen. Die bei Anordnung der Sperre unterwegs be findlichen und den Absendern zur Verfügung gestellten Güter werden, soweit noch keine Verfügung des Absenders vorliegt, und, bei Ladungvgütern, die Empfänger die Sendungen abneh men können, den Empfängern ohne weiteres zugeführt. vr«5«kn und Umgebung Der Gipfel ber Frechheit Dresden, 14. Juli. Das Kriminalamt teilt mlt: Nach den bisherigen,. Anzeigen ftnd in den verschiedensten Stadtteilen unbekannt«! Sammellisti'.nschwindler am Werke, die sich M Stotlage d».w von der Hochwasserkatastrophe Be tröffe negr zunutze machen und di« Gebefreudäakeit ver Bevölkerung in schamlosester.Weise mißbrauchte. Angeblich im Auftrag« irgend »einer Organisation ober Bereinigung gehen sie von Haus zu Haus und sammeln unter Vorlegung falsche?, selbst angefertigter Ausweis« und Sammellisten Geldbeträge ein, die nach ihren Angaben unverzüglich den Opfern HP Hochwassers zugute kommen sollen. In Wirklichkeit handÄt es sich aber um äußerst skrupelose Schwindlet/ deren Verivcrfliche Tätigkeit geeignet ist, das emngeleits« Hilfswerk zu schädigen. Bei erneutem Auftreten derartiger Schwindler wolle man sofort deren Festnahme veranlassen. Um nicht Gefahr zu laufen, daß di« Spenden in.nn- b«fugte Hände gelangen, ist es ratsam, Unterstützungsbeiträge, nur an di.e 0fs'rn/Irch-en Kassen oder an die i.n den Zeitungen bena unten Sammelstellen uütz bei Haussammlungen nur an solche Personen abzuführen, die im Besitze einer vom Polizeipräsidium ahgestempeltemj Liste oder Sammelbüchse sind. Die Betriebsräte -er Bankinstitute Dresden, 13. Juli. Der schweizerische Gesandte hat aus ihm über-? gebenen Nesffonds der Schweizerisch-deutschen Hilfskommission Dreitausend Franks zur Linderung der Not insbeson dere der Kinder armer Beschädigter überwiesen. Zur Frage -er Lan-tagseinberufung Dresden, 14. Juli. Zu der Frage, warum keine sofortige Einberufung des Landtages erfolgt sei, erklärt der Landtagspräsident Schwarz u. a.: Es liegt in der Natur der Sache, daß bei so gewaltigen Naturereignissen zunächst sich überall das Mitgefühl regt. Alle Parlamente des In- und Auslandes sowie zahlreiche Körperschaften haben der Regierung und dem Landtage das tiefe Mitempfinden ausgedrllckt. Worauf es aber in erster Linie ankommt, ist, jedoch die praktische Arbeit zur Behebung der Schäden, die durch die Katastrophe entstanden sind. Die Regie» rung hatte zunächst alle Hände voll zu tun, um das Notwen digste zur Linderung der Not zu veranlassen. Dem Landtag« ist aber nicht damit gedient, wenn er lediglich die Handlungen der Regierung zur Kenntnis nimmt. Der Landtag muß viel mehr auch seine Wünsche und Anschauungen zur Geltung bringen. Es ivar völlig zeitig genug, daß der Zwischenaus Der Deutsch« Bankbeamtenverein hat unlängst ein« Statistik über die OrganisationSzugehürrgkei.st der Betriebsräte in den Bankinstituten durchgeflihyt. Diese Statistik umfaßt 760 Betriebe in 178 Plätzen und hatte folgendes Ergebnis: Di« Gesamtzahl der kaufmän nischen Netriebsvertretuugsmitglieder beträgt 2267. Van diesen gehören 1546 zum Deutschen Bankbeamtenvtzvsjjn, 248 sind Mitglieder des Allgemeinen Verbandes der Deut schen Bankangestellten, 26 sind Oberbeamte, 46 gehören, züm Gewerkschaftsbund der Angestellten und 149 zum Deutsch»«tionalen HandlungSgehiksen-Berband. 254 stritt nicht organisiert. In Prozenten ausgedrückt zeigt sich dieses Resultat; Deutscher Bankbeamtenverein 68 Prozent, All gemeiner Verband 11 Prozent, Oberbeamt« 1 Prozent, Ge werkschaftsbund der Angestellten 2 Prozent, Deutschiratio nationaler Handlungsgchilsen-Verband 7 Prozent, Nicht» orgairisierte 11 Prozent. Bekanntlich entsenden die Be triebsräte aus ihrer Mitte Vertreter in die Aufsichtsräte der gesellschaftlichen Unternehmungen. Die kaufmännischen Betriebsratsvertreter bei den maßgebenden Banken in Deutschland stellt sämtlich der Deutsche Bankbeamten-Verein. Die einzige Ausnahme macht die Deutsche Bank, so daß 26 Mitgliedern des Deutschen Bankbeamten-Veveins ein An hänger des Allgemeinen Verbandes gegenübersteht. stun5l und Vi/i5L«NLcksft von »er Lai'.desnaiversität. Der neue Lehrplan ver Universität Leipzig für das Wintersemester 1927/28 ist im Druck erschienen. Das kommende Wintersemester be ginnt am 1. Oktober 1927 und schließt am 15. März 1928. Die Immatrikulationen werden in der Zeit vom 17. Oktober bis einschließlich 12. November vorgeiwmmen. Ter Vor-' lesungs -und und Uebungsbeginn setzt in der letzten Oktober woche »ein. Die Gesuche von Ausländern um Aufnahme sind bis zum 17. September an die Jmmatrikuloüionskominissiou der Universität Leipzig «inzureichen. Sie müssen enthalten: Zeugnis über die schulwissen-schaftliche Vorbildung, Füh rungszeugnis, Nachweise über deutsche Sprachkenntniss« und der zum Studium erforderlichen Mittel. Deutsch-Oesterveichor fallen.nicht unter diese Bestimmungen. Der Versandt des Lehrplans, der durch vielfache Neuberusungen eine reichere Ausgestaltung »erfahren hat, erfolgt durch die UmversitätS- Vnzlei. Der Semesterschluß des LandeSkonfistoriums. DaS Leipziger Konservatoriums-Orchester hat als Abschluß seiner Konzertvcran- staltüngen eine Ausführung unter jungen Dirigenten der Klaffe. Dr. Hochkoflcr geboten; dabei war vor allem bedeutsam die Wie deraufführung einer Symphonie von Stamitz. ^ Walter v. Molo las gestern abend in der Jahres-' schau als Gast der Fvrien Vereinigung Dresdner Schrift steller aus eigenen Werken. Daß der Dichter nicht der beste Interpret seiner Dichtungen zu sein pflegt, ist ebenso sicher wie die Tatsache, daß man vom Dichter am Vortragstisch sehr wohl lernen kann, wo eigentlich die Tiefen seines Werkes zu suchen sind oder besser, worauf es ihm ankommt. In) dieser Beziehung war die Geschichte vom ^0'' - ^ugen schr lehrreich. Die Rubrizierung Molos Unter die Romanbio graphen, also in dt; Nachbarschaft Zdenkv v. Kvafts, Kol- benh'yers usw., ist natürlich falsch. Molo ist einer der letzten Impressionisten, die dcn Weg zu den Jungen ge sunden haben, etwa wie die Strauitz-Torneh. Er gab auch aus dem Manuskript ein Bruchstück seines EhvistuS- buchs, ein G.'spräch zwischen Jesus und Nicodemus, das frei- kick kebr lckwer. dock aber nickt modern überlastet ist und auf das man gespannt fein darf. Zum Schluß las er aus dem Roman „Aus der rollenden Erde" das Kapitel von Bobenmatz' Gerichtsverhandlung. Die Gestalt des Bvbenmatz, dieses Sonderlings, der die streitbare sittliche Anschauung des Dichters vertritt, ist gewiß infolge ihrer Aufdringlich keit nicht sehr erfreulich (noch weniger, daß der Dichter sie zu zwei Fortsetzungen verwendet), aber ein Kunstwerk im - Kleinen ist dieses Kunstwerk bestimmt. Der Vortragsabend war leider sehr schwach besucht. Zck. Der Photo-Wettbewerb des Deutschen Hygiene-Museums betritt Neuland, deshalb sind einige Bemerkungen dazu wohl angebracht. 1. Zum Inhaltlichen: Allmählich setzt sich in Deutsch-' Ia»id «ine neue Einstellung zum Körper und seiner Gesundheit, ein neues Lebensgefühl durch. Das Deutsche Hygiene-Museum, ^ das stets mitten in dieser Bewegung stand, möchte mit dein ; Wettbewerb eine Kundgebung dieses neuen und gesunden Lebens veranstalten. Es ist allen den Menschen, die sich selbst denkend mit den Fragen eines neuen und gesunden Levens auseinander-'» gesetzt hoben, Gelegenheit gegeben, in Bildern zu zeigen, was und wie sie gedacht haben, was sie für richtig, was sie sür falsch halten, wie sie selbst leben oder leben mochten usw. In Licht bildern oder auch in Buchveröffentlichungen will dann dos Deutsche Hygiene-Museum der Oeffentlichkeit zeigen. So wird heute in Hunderten Familien Körper und Seele gepflegt, so weroen in einem neuen Geiste Feste gefeiert, so wird die Frei-/ zeit genützt. Und andererseits: Das und jene wollen hundert und tausend von Menschen nicht mehr, das holten sie für über- holt, sür falsch, sür schädlich. 2. Zum Technischen: Es wurde deshalb auch zum erstenmal in einem Preisausschreiben das' Filmband zugelassen, denn immer mehr bürgert sich das Lieb haber-Kino ein und auherdem gibt dos Filmdand eine Menge Möglichkeiten zur Lösung der gestellten Aufgabe, die das ruhende Bild allein nicht gibt. Zur Beurteilung des Ergeb nisses stehen dem wissenschaftlichen Sachverständigen des Deut schen Hygiene-Museums bekannteste Liebhaber- und Berüfs- photographien zur Seite, wie die Herren Dr. Kufahl, Dresden, Otto Fielitz, Dresden, Hugo Erfurth, Dresden. Wir hoffen deshalb, daß der Wettbewerb zu einer großen Kundgebung des Gelundheitswillens in unserm Volke wird. Wer noch keine Bedingungen angesordert hat, kann sie weiterhin kostenlos er halten vom Deutschen stroße 38-40. Hygiene-Muleum. Dresden«. Zirkus- Eckensteher - Nante" Berliner Humor vor hundert Jahren, Der vor hundert. Jahren so beliebte Komiker Fritz Beer» mann, der..die berühmte Volksfigur, dcn „Eckensteher.-, Na nt.e ".geschaffen hat, entwickelte nicht nur auf der Bühne, son-, der» 'auch.im Privatleben einen glücklichen Humor, und Anekdoten von ihm .waren in aller Munde. Eine Blütenlese dieser Geschichten wird in den „Schlesischen Monatsheften" mitgeteilt, die an diese» Breslauer Kind erinnern. Ein geflügeltes Wort wurde seine Aeüherung, als er einmal zwischen den beiden schönen Schwestern Auguste und Charlotte von Hagen gesessen halte. „Zwischen,A. Hagen und C- Hagen kann man nur Behagen empfinden," meinte er. Einmal war er wegen Beleidigung eines Berliner Bankiers vom Gericht verurteilt worden, dem Kläger vor Zeugen Abbitte zu leisten. Zur bestimmten Stunde erschien er in der Wohnung des Beleidigten,"der zu diesem Zweck eine große Gesellschaft geladen hatte. Der arme Sünder lieh sich anmeldcn, steckte aber nur den Kopf ins Zimmer und fragte im höflichsten Ton: „Könnten Sie mir vielleicht sagen, ob hier Herr Meier wohnt?" Sie irren sich, Herr Beckmanns sagte, der Bankier, ihm rntgegengehend, „der wohnt eine Treppe höher!" „Dann bitte ich tausendmal um Verzeihung," versetzte du Schaft.und erfüllte so dir Forderung des Gerichts. Eine Hauptztelscheibe seiner Witze war.der Direktor Cers vom Königstädtischen Theater, dessen zugkräftigster Darsteller Beckmann war. Dieser Bühnenleiter soll eine wahrhaft ungeheuerliche Un» bildung besessen haben. Die eingegangrnen Briefe ließ er sich von Beckmann/vorlesen, und dabet stürzte sich Cers, als es sich um ein wichtiger Geheimnis handelte, einmal plötzlich auf Beckmann zu und hielt Hm beide Ohren zu, damit er das Geheimnis nicht höre. -7 Bet einer schriftlichen Abstimmung, an der sich auch der Direktor be teiligte, fand'sich ein unbeschriebener Stimmzettel, der für ungültig erklärt werden sollte. Dagegen protestierte Beckmann, well er be-^ zugrn könne, daß da» die «Schrift de» Herrn Cers sei. — Diesem Di rektor schrieb er am Schlüsse seines Absagebriefes: Sir sind Ritter de» Roten Adlerorden» dritter Klaffe, Besitzer eine Theater« »weiter Klaffe und etnRtndvicb erster «lakk^