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Volk ohne Go«. Vo» Ella «ensch. (S5. Fortsetzung.) Als Helm, nachdem er den Brief gelesen hatte, sich In seine Klasse begab, war sein Kops anfangs noch stark be nommen und die Sätze fielen etwas stockend von seinem Munde, dann aber flog der Vortrag immer freier und leich ter dahin, und bald war er mitten drin in der Stofswelf, die er wie kein anderer beherrschte, die Geschichte, die er mit Rück- und Ausblicken als lebendiges Geschehen den Seelen seiner Zuhörer einzuprägen wußte. Die jungen Leute, die da vor ihm saßen, teils zustim mend, teils auch mit innerem Widerspruch seinen Dar legungen folgend — das waren nicht nur ergeben« Zög linge, bereit auf des Meisters Worte zu schwören, das waren schon Menschen, in denen die eigene Unrast tobte, die begierig waren, sich in schwachem Boot hinaus in Wind und Wellen zu wagen. Was die brauchen, ehe sie sich ein schiffen zu stürmischer Fahrt, das sind nicht nur Worte, das sind Taten. Sie sollen es fühlen, daß hinter den Worten ein Mensch steht, der ehrlich bemüht ist, zwischen ihnen und seinem Handeln keine Kluft zu legen. Aus der Geschichte wollte Helm zeigen, daß Selbst sucht im Leben des Einzelnen, wie ganzer Völker mit der Zeit dem Untergang zuführe, daß jeglicher Höhenaufstieg an Selbstzucht gebunden sei. Und aus diesem Wollen erwuchs dem jungen Ober lehrer die Ueberzeuaung, daß nur die der Jugend das Brot des Lebens brechen dürfen, die reines Herzens und keuschen Wandels sind. Seit Doktor Kalisch nicht mehr mit offenem Visier bei Senta Stahl antreten konnte, ergaben sich in den Gesprächen zwischen den beiden oft längere Pausen. Kalisch war mit leder Aeußerung auf seiner Hut, wog vorsichtig jede Mit teilung ab. Ein freier, beglückender Eedankentaustausch konnte auf diese Weise nicht mehr zustande kommen. Es war am Abend vor der großen Gesellschaft bei Exzellenz v. Born, als Senta Kalisch mit der Frage überraschte: „Also, deine Scheidung ist vollzogen? Warum sagtest du mir nichts davon, man erfährt so etwas doch immer." E'i« ftl« da» hoch« Pftid zu machen die ganze it geschi« ich» '.-^--»^"vgescha . ch HArMos ist. Ob geschieben, ob das verändert an meiner Levenslage das geringste." «Ich dächte. duMteL fMer andUv gesprochen.« „Mag fein! Man betetza nrchsnnmer den gleichen Spmch herunter!" ,Warum bist du in letzter Zeit eigentlich immer so ge reizt. Bert?" „Gereizt! Daß ich nicht wüßte, Unmöglich kann ich immer als Troubadour zu deinen Füßen sitzend die Harfe schlagen!" „Würde mir schwerlich zur Freude gereichen! Aber wohin ist unsere festliche Stimmung geraten, die du mir einst anprieseft als Ersatz für den Alltag?" „Dieser ist es wohl, der mit feinen hundert kleinen Interessen die Menschen bindet und verpflichtet." „Die Philister pflegtest du sie früher zu nennen." „Immerhin, sie bilden nun einmal das Gros der Ge aast. deren Gesetzen . . r uns nicht unterwerfen brauchen, weil wir an die Dinge einen anderen Maßstab legen oder legen wollten." „Bon unterwerfen ist ja kein «Rede. Nur läßt der ge wisse Zwang, den sie auf uns üben, sich doch nicht ganz aus schalten. Oder glaubst du, daß wir zwei das Urteil der Welt umändern können?" „Es sind immer einzelne, wenige, von denen die Um änderung auszuaehen pflegt! Du Whst, ich bedien« mich deiner eigenen Worte, mein Freund: Ist dein« Theorie so schnell in Scherben gegangen?" „Die reifere Einsicht hat allerdings an ihr gemodelt." „Schade, daß diese Einsicht für mich etwas zu spät kommt", sagte sie mit einem Anflug von Sarkasmus, um dann in einem leichteren Ton fortzufahren: „Ach. Senta., du hast nichts an ihr verloren!" beeilte verachteten Gesellschaft zurück und spiele in ihr meine Rolle wie jede andere!" „Nun, es kann sein, daß auch ich deine Wandlung mit mache. Am Ende kehre ich zu der von uns so übermäßig sich Kalisch mit seiner Antwort. „Das kommt darauf an. Jedenfalls gewinne ich nichts, wenn ich mich vergrabe, in luftleerer Einsamkeit meine Mußestunden verbringe. Ich will die Raupenhülle ab streifen und wieder mal Schmetterling sein. Morgen aus k-i Exzellenz v. vorn bietet sich dazu dt« ,q»on,ve eit." W-Mar. willst an diesem Abend teunehmen?" "Und Mtst du das für ratsam?" „Warum denn nicht?" „Nimm mir's nicht übel, Senta. Frauen >ino ,a zwar unberechenbar, aber du selbst erzähltest mir erst kürzlich sehr aufgeregt, daß du dich vernachlässigt, vom Klatsch umsponnen fühltest. Und nun willst du dich plötzlich dem kalten Schein werfer der lieblosen öffentlichen Meinung aussetzen!" „Du wirst ja auch da sein, Bert." „Das kann ich noch gar nicht mit Bestimmtheit sagen. Solche Gesellschaften sind meist für mich eine Qual." „Die du aber doch auf dich nimmst!" „Weil mich berufliche Gründe dazu nötigen!" „Solche kommen auch bei mir in Frage." „Ach, liebe Senta, hast du mir nicht oft gestanven, wie wenig, wie blutwenig dir an diesem hohlen, nüchternen Treiben liegt?" Er versuchte, einen warmen Ton anzuschlagen, der auf Senta bisher nie seine Wirkung verfehlt hatte, aber heute nicht verfing. „Zn dieses nüchtern« hohle Treiben darf auch der Mann sich nicht stürzen, um dessenbwillen ich chm entsagt hatte. Du selbst hast mich ja gelehrt, die Doppelmoral zu verwerfen", erklärte sie sehr bestimmt. „Seit wann hast du denn di« Einladung?" erkundigte er sich. „Seit gestern, Else überbrachte sie mir persönlich. Du scheinst darüber sehr erstaunt? Habt ihr mich denn schon zu den Toten geworfen?" „Ich dachte nur, daß deine Absicht, dich völlig deiner Kunst zu widmen, so bekannt geworden sei, daß niemand mehr auf den ungeschickten Einfall käme, dies« Absicht durch kreuzen zu wollen!" „Du siehst also wieder einmal, wie ungeschickt die Men schen sind!" spottete Senta. Zu beherrschen vermochte sie sich nur noch, indem sie ihre Zuflucht zur Ironie nahm. lisch aber verbiß sich eigensinnig in die Wetter führung des Gespräches: „Wenn nur aber einige Gäste blöd genw dir die kalte Schulter zu zeigen, dich zu überseh (Fortsetzung folgt.) sein sollten, black OottL8 kotsckluü starb am 24.juli °/«4 Ukr Irilk nack langen, sckvsrem, mit groüer Qeduld ertragenem beiden, vokl- ver8eken mit clen KI. 8terde8akramenten, mein innig8tgeliedter (latte, un8er guter, trsu8orgsncierVater, 6ruäer,8ck«ager und Onkel 8ckneiäermel8ter Zorvpk klsrßel im 51.keden8>akre. vle tiektrsuernäe Qsttin untt ttintter rugleick im klamen «1er Hinterbliebenen. Dresden, 25. 7. 27, freibergsr 8tr. 12, lll. Oie Leerckigung kincket ääittveock, «len 27. juli, 3 Okr nackm., auk dem äußeren katk. kriedkok, kremer 8traüe, 8tatt. Oie kl. 8eelenme88S »8t blittvock, «len 27. full, krük 9 Okr in der tlokkircke. Liir kirmungskeierl W 2m Verlage der Germania A.-G. 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Täglich abends 3 Uhr Oa» »enrationsüo programo' (Kleine Preise) Thalia-Theater Heute und folgende Tage Sin, verunglüoUs Noolnslt»- nsottt (8, Nl«,,nuu»«uk> und klulnute Perl»« 047 immer bei «erre. Dresden, Sckekkelstr. 12, parterre, I.—IV. Ltage. llekt« Nelkei- ein 81iel jetrt nur SO