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Sächsische Volkszeitung : 22.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192707222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-22
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.07.1927
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Sichtung! Jaytkarlen sttrAugust Der heutigen Nummer «egen die Zählkarten fvr August bei. Wer sie umgehend aussüllt. vermeidet lästige Mahnungen. Pünktlich« Zahlung ist die voraus« setzung guter Freundschaft — auch zwischen Lesersthaft und Zeitung. zurzeit des Vertragsabschlusses inn« wohnte. Die Kaufkraft oer Papiermark war weder „n Inlande die gleiche wie im Aus lande noch im Inlande die gleiche für all« Marktgebiete. Da her ist bei der Ermittlung, welcher Geldbetrag jetzt dem Ber- «ausspreise nach seiner damaligen Kaufkraft entspricht, eine Umwertung lediglich nach dem Dollarkurse nicht zulässig. Nicht einmal die Reichsrichtzahl würde ausschließlich der Be- rechnung zugrunde gelegt werden können, weil sie im wesent lichen nach den Kosten der Lebenshaltung errechnet ist uni da- her Im Grundstücksverkehr nicht unbedingt matzgedend sein Kann. Diese Wertverhältnisse können als Bergleichsmatzstäbe zwar berücksichtigt werden; ergibt sich jedoch bei Prüfung der Gegenwartswerte des Grundstücks, daß der unter den beirren den Verhältnissen der Inflationszeit festgesetzt« Preis unter allem Verhältnisse zu dem Wert de» Grundstücks steht, so legt dies die Erwägung nahe, ob nicht nach den Anschauungen, wie sie für die Zeit und die örtlichen Verhältnisse des Vertrags- schlusses hinsichtlich der Kaufkraft der Papiermark im Grund, stücksverkehr sich etwa feststellen lassen, der Aufwertung an höherem Goldmarkwert des vereinbarten Kaufpreises zugrunde gelegt werden, als derjenige, welcher sich bei Umrechnung nach den Reichsrichtzahlen ergeben würde." Mit anderen Worten bedeutet da», wie es auch in einem Urteil des preußischen Kammergerichts ausgeführt wird: „Dem gemäß muß der Berechnung des Goldmarkbetrages der Kaus- geldforderung des Antragstellers, wenn gleich er sie gegen die verkaufsberechtigte erst mit der Ausübung des Verkaussrcchte erworben hat, der Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrages zu grunde gelegt werden, in dem die Verkaufsberechtigte einge treten ist". Somit muß ein Restkaufaeld, das am 2. Februar 1928 ausgezohlt wurde, nach dem Goldwert beim Abschluß des Vertrages am 7. Dezember 1922 aufgewertet werden. Ebenso müssen auch die Zinsen für das ausgewertete Restkaulgeld Hochbezahlt werden. 51U5 r!«r l-surlli Airmmrg in LSban Löbau, Lv. :g>n. Der Firmungstag ivar auch für unsere Gemeinde ein Tag «er Gnade und der Freude; Beten wir ja in der Litanei: o Geist des Friedens und der Freude erbarme dich unser. Nach wocbcn- langer Vorbereitung in Schule und Kirche hatte P. Häßie S. I. in eigenen religiösen Vorträgen Firmlinge und Gemeinde auf den Tag des heiligen Geistes vorbereitet. Die gediegenen Aufklärungsvorträge verdienten es, daß den Pfarrangehörigen in größerer Zahl wenigstens alle Mitglieder katholischer Vereine hierfür etwas Zeit erübrigt hätten. Sonntag, früh ^9 Uhr, erschien unser verehrter Oberhirt in Begleitung des Domkapi tulars Heduschke in einem gütig zur Verfügung gestellten Auto. Unter Glockengeläut und im feierlichen Zuge wurde Se. Bischöfliche Gnaden zum Eingang des Gotteshauses geleitet, wo Erzpriester Scholze Hochdenselben unter einer prächtigen Ehrenpforte mit herzlichen Worten begrüßte. Als der Zug das hellerleuchtete und festlich geschmückte Gotteshaus betrat, er- tönte in wuchtigen Klängen das „Eece sacerdos". Nach dem feierlichen Pontifikalamt mit Festpredigt des Bischofs und der hl. Firmung stimmten die zahlreich anwesenden Gläubigen dankbaren Herzens in das frohlockende Tedeum ein. In der Pfarrei hatten sich Fest-Depulotionen des Arbeiter- und Venno- vercinrs Elternratcs, Elisabeth, und Gesellenvereines, der Lehrerschaft, Mar. Iungfr. Kongregation des Pfarr-Cäcilien- vereines und der Mitglieder des Kirchenvorstandes eingesun den. Erzpricster Scholze stellte den Einzelnen vor und der hochw. Herr Bischof hatte für jeden ein freundliches, aufmun- terndes Wort. Zur nachmittägigen Fe st Versammlung wurde der schöne Festsaal der hiesigen Oberschule zur Verfügung gestellt. Mit dem Festchor „Wie schön die Füße dessen sind, der Christi Lieb' und Frieden kiind't!, leitet der Pfarr-Eäcilienverein die Festversammlung ein. Nach Begrüßung durch Drogist Riegel namens der Vereine und der Gemeinde und Ähulleiter Emme namens der Schule und den Eltern trugen Kinder allerliebst Gedichte vo< und führten «inen Sptelreigen «mf. Zur Freuoe her ganzen Pfarrgemeind« hatte Unser geliebter Overhirt den Festvortrag übernommen der den Glanz, und Höhepunkt dieser' Veranstaltung bildete. Er spann den Gedanken der Festpredigt weiter, indem er den Christen darstellte in feinem Leben und Berus, ln der Sorge für seinen Leib und besonders sein« un sterbliche Seele. Zum Schluß sprach Erzpriester Scholze ein herzliches Dankeswort allen, die uneigennützig zum Gelingen des erhebenden Festes beigetragen haben, besonders unserem geliebten Oberhirten für all' seine Mühe und Arbeit am Fir mungstage. Gott segne reichlich die ausgestreute Saat! l In der katholischen Marienkirche in Zittau wurde am Sonn tag eine Sammlung für die Notleide ndcn des Müg litztal es vorgenommen. Alz Ergebnis der Sammlung konnten 260 Mark an die Behörden abgcliesert werden zur Weitcrleitung an das zuständige Hilfskomitee. l. Ein Wohltätigkeitskonzert in Sehirgtswalde. Die beiden Schirgiswalder Männergesangvereine veranstalten am Sonntag, 24. Juli d. I., abends )?8 Uhr, im Saale des Hotel Eribgerlcht zum Besten der Hochwassergeschädig ten im Gottleuba, und Müglitztal einen gemeinsamen Lie derabend. Der Eintritt ist so bemessen, daß es jedem, der gewillt , ist, ein Scherflein zur Linderung der Not der vom Unglück Betroffenen beizusteuern, möglich sein wird, diese Ver anstaltung zu besuchen. Di« beiden Vereine wünschen ja auch nur, daß ihre Bemühungen von einem recht, „klingendem" Erfola begleitet seien. I. Tödlicher Unglückssall. Am Dienstagnachmittag geriet ber Dienstknecht Willy Kaiser aus Oderordermttz beim Ein fahren eines Friders Klee unter den umstürzenden Wagen und konnte nur noch als Leich« geborgen werden. (kemniti, Ivicksu, stivuen Sitzung -es Bezirksausschusses Dir Nnwrtterschäden im Chemnitzer Bezirk. Chemnitz, LI, Juli. In der Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstag wurde über den Schaden berichtet, den die Unwetter im Chemnitzer Bezirk angerichtet haben. Schwer geschädigt sind die Gemeinden Breunsdorf, Grüna, Kändler, Ntcdcrsrohna, Mittrl- srohna, RöhrSdorf und Wittgensdorf. Der Schaden im Chemnitzer Bezirk beträgt etwa 3 bis 5 Millionen Mark. Das Ministerium hat 50600 Mark und der Sächsische Gemeindetag 1000 Mark als erste Hilfe überwiesen. DaS Straßen- und Wasserbauamt sei beauftragt worden, dir an Straßen, Brücken und Stegen entstandenen Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen. Hierauf wurde beraten über die Verwendung d«S 931,45 Mark betragenden BezirkSanteils auS dem Sammele rgebniS der Jugendherbergswoche. Es wurde beschlossen, den Betrag auf 1000 Mark zu erhöhen und ihn der Jugendburg Hohnstein zur Einrichtung einer Ferienzelle des Bezirksverbandes der ÄmtShaupt- maiinschaft Chemnitz zu überweisen. — Dem Erwerb eines Grund stückes in der Gemeinde Rabenstein für das neue Bezirkskran ke n h a u » wurde zugesttmmt tz Zwei-Millionen-Anleih« der Stadt Jrankenberg. Di« Stadt Frankenberg beabsichtigt, zum Zwecke des Neubaues ihres Rathauses und einer Volksschule, eine Anleihe von zwei Mil lionen Mark auszunehmen. Die Stadtverordneten erteilten ihre Zusage zu den erforderlichen Vorarbeiten. tz. Verschüttet. Am 18. Juli, abends gegen 9 Uhr, ist auf dem Kaiserln-Augusta-Schacht in Neuölsnttz der in Nieder würschnitz. Glückausstraß« 12, wohnhafte 26 Jahre alte Berg arbeiter Kurt Held durch herein brechende Gesteins massen verschütte! worden. Der Bedauernswerte, der verhei- ratet und Datei eines Kindes ist, konnte nur als Leiche geborgen werden. tz. Unfug. In letzter Zeit ist In den verschiedenen Orts- teilen von Oelenitz i. V. allerhand grober Unfug durch ruch. lose Bubenhande verübt worden. Der Polizei ist es jetzt qelun. gen mehrere der Täter habhaft zu werden und sie der verdienten Strafe zuzusühren. tz. gestgenommen wurde «in 18 Jahr« alter arbeitsloser Mann aus Zwickau, der von der dortigen Kriminalpolizei wegen Unterschlagung gesucht wurde. Der junge Mensch versuchte für eine Firma, bei der er einmal beschäftigt gewesen ist, Gelder cinzukassieren. Bei dieser Gelegenheit wurde er sestgenommen. tz. Ein Betrüger, vor dem gewarnt werden muß, treibt In Chemnitz sein Unwesen. Er handelt mit Badevulver. lieber« all da. wo er die Frauen des Hauses allein antrifft, sagt er, er komme das Badevulver abliesern. das vor einiger Zeit ihr Mann bei seiner Firma ln Dresden — für die er angeblich reist — bestellt habe. Die gleiche Aussage wiederholt der Betrüger, wenn er in der Wohnung nur den Mann antrW. Dort, vo der Sammlung des Caritasverbandes Im Bistum Meißen für die Opfer des Unwetter- im Lftrrzgebirze Vierte Quittung: Kath. Pfarramt, Bingen 10 A. H,ibermann, Bingen 10 Löwen-Apotheke, Hünseld 10 Biehler, Liebenthal Bez. Liegnitz 5 Wilh. Sickinger, Pfarrer, Jmnau 6 H. Lamp, Offcnburg i. B. 10 Sanitätsrat Dr. Eugen Egcnolf, Kelk heim (Taunus) 20 .4L, Bcrta's Wachswarenfabrik, Fulda 23 Dr. med. Anton Brander, Aidhausc» 8 Georg Bienfang, Pfarrer, Rauschbach b. Landau sPfalz) 3 ,/<, G. Rügener, Fischhandlung, Würzburg 10 -4k, Franz Anton Schäfer, Pfarrer a. D., Offenburg i. B. 7 Mühlcnbcsitzer Hugo Scholz, Neusorge (Kreis Neiße) 50 .4L, F. Rauch, Wartha (Bez. Breslau) 5 .4L, M. Kynast, Heida» (Bez. Neiße) 1 C. W., Lauban 10 ^L. Zusammen 188 ^4L. Herzlichen Dank. » Wie bereits bekanntgegeben, ist der Bedarf in Klei, dungvst licken für den Augenblick gedeckt, jedoch werden Spenden guter, brauchbarer Sachen auch weiterhin gern in Empfang genommen und ausbewahrt, um auch spätere Nol zweckmäßig lindern zu Helsen. Feste Männerstiefel sind auch für den Augenblick dringend erwünscht, degl. Küchenwäsche, Hand tücher usw. Ferner werden guterhaltene Möbelstiick «, wie Tische, Siühle, Bänke, Schränke, Bettstellen mit Zubehör drin gend benötigt und herzlich erbeten. Die Sachen können aber erst nach entsprechender Wiederherstellung der Wohnungen ver- ivendet werden und müssen daher solange bei den Spendern bleiben, bis sie angefovdert werden. Der Taritasverband, Dresden. N., Albert, platz L, Eingang Robenhorststr., Tel. 54827 bittet um freund liche Anmeldung von Möbelstücken auf Abruf. — Ein herz liche» Gott vergelte ollen edlen Spendern! Schwindler auf ablehnende Haltung stößt, wird er rabiat und tritt tn schroffster Weise auf, um die Leute einzuschüchtern. Belm Wtederaustreten dieses Betrügers wolle man die Polizei benach. richtigen, damit ihm das Handwerk gelegt werden kan». 6«meinär- unck Vereinteren A Leipzig-Reudnitz (Dt. Laurentius-Gemeinde). Der Chro nist kann mit Freuden berichten, daß die Erneuerung unseres Kirchen da ches nunmehr glücklich beendet ist. was bei den häufigen starken Regengüssen der letzten Wochen vor allem für unsere guten Schwestern eine große Beruhigung mit sich bringt. Unser Turm, der sehnsüchtig auf die drei neuen Glocken wartet, erhielt neue Sryalloffmingen und einen neuen Anstrich. Die Glockensammlung in der Gemeinde hat einen ganz guten Anfang genommen, so daß der Kirchenvorstand den Auf trag zum Gießen der drei neuen Glocken, welche die Töne H, Eis und Die haben werden der bekannten Firma Ullrich in Apolda übertragen kann. — Die Nomenstagsseier unseren hoch- würdigen Herrn Pfarrer am 26. Juni in unserem Gemeindc- saale, von der Iungfrauen-Kongregation veranstaltet, war ein wirkliches Gemeindefest. Nach Begriißungsworten der Präfektin Frl. Elfriede Niickert und noch verschiedenen musikalischen Dar bietungen gelangte das dreiaktlge Lustspiel „Töchter der Puszta" von Hch. Hauben zur Aufführung. — Am 8. Juli abends erfolgte die Gründung einer Ortsgruppe des Volksvereins in unserem Psarrort Engelsdorf. Die künftigen Versamm lungen werden voraussichtlich an jedem ersten Dienstag im Monat im Gasthof zu Engelsdorf ftottfinden. — Von herrlichstem Wetter begünstigt feierte unsere Gemeinde im Gutshof zu Paunsdorf am 10. Juli Ihr Sommerfest. Vom Dolksverein veranstaltet, nahm das Fest mit Unterstützung aller übrigen Vereine einen jung und alt erfreuende» Verlauf. Ueber 200 Kinder wurden mit Kuchen und warmen Würstchen beschenkt und zogen frohen Herzens abends mit Fackeln dem Elternhaus zu. Der Reingewinn von rund 100 RM. wurde ebenfalls dem Glockensonds zugefiihrt. Hoffentlich nimmt unser Kirch- weihtest am Sonntag, den 14. August einen ähnlich schönen Verlaus. Soviel bis jetzt zu erfahren ist. soll der hochwürdigste Herr Bischof gedeten werden, die neuen Glocken am Sonntag, den 28. Oktober zu weihen. Die vorangehend« Woche soll einer religiösen Erneuerung der Gemeinde dienen und auswärtig« Missionare sollen für die Predigten gewonnen werden. L. Z Wekierberichl -er Dresdner Wetterwark«. WittcrungSausfichtci!: Wolkig bis be'<- ' ' -icbe bis mäßige südwestliche Winde. OertliG - -e» nicht ausgeschlossen. Münchner knnskbrief. Künstlergenossenschast und Reu, Sezession. Was die von der „Münchener Künstlergenoisfferc. schaft" ausgestellt« Tafelmalerei angeht, so ging man diesmal n» einigen Erwartungen in den Glaspalast, sehr im Gegensatz zu früheren Jahren, wo man pon vornherein wußte, daß «in Besuch des Ostflügels einer Tortur aleichkommen würde. Behns Programm lautete ja wirklich einigermaßen vielversprtchend: ,L»m ersten Male wird der Versuch gemacht, allein hohe, künst lerische Qualitäten zur Geltung zu bringen, ohne Rücksicht auf persönliche Beziehungen, Cliquenwesen und Verkäuflichkeit, ohne Rücksicht auf die Zahl und Wünsche de: Mitglieder". Hätte man mit diesem Standpunkt wirklich Ernst gemacht, alles wäre in bester Ordnung. Aber man hat eben doch wieder Kompromisse geschloffen und damit nun erreicht, daß das Gesamtnioeau nicht wesentlich höher ist als im vergangenen Jahr. Was an erfreu lichen, nachhaltigen Eindrücken bleibt, ist wenig, «cklzuwenig. Wir nennen die verdienstvolle Gedächtmslschau für Faber du F au r e (1626—61), den bedeutenden, zu wenig bekannten Kolo risten der Münchener Schule des 19. Jahrhunderts, ferner des kürzlich verstorbenen W. I. Hertling malerisch delikat« und zugleich zart vergeistigt« Landschaftskunst, die aktmeisterkiche Etil» lebenmalerei von Adam Kunz, Sepp Meindk, kräftige ttlpenbildor und einiges von Ernst Haider, in dessen still and großgofiigten Landschaften ein Hauch vom Genius seines «roßen Vaters weiterzuleben scheint. Als Zeugnisse eine, star ken, eigenartigen Malbegabmia. eines Künstlertum« von heute seltener Reinheit und tiefer Selbstbesinnung^ das ziekbewutzt nach letzter Vollkommenheit «eist, werten wir di« Werke von Willi Schmid, der «ms schon unter den Freskomalern rühmlich auOel. Die „Secession", deren Kollektivausstellungen vom vorigen Jahr noch in bester Erinnerung find, hat sich diesmal ein besonderes Verdienst dadurch rrworbeir. daß st« ein« ein drucksvolle Eammelschau der Werke des Grafen Leopold von Kalckreuth zustrmmenysbracht hat. Leo Samberg«, stillt einen gamen Raum nur mit Schwarz-Weitz-Piwben sein«, hohen Portraitkunst: ein« Überaus eindrucksvolle «nd lehrreich« Galerie der verschiedenartigsten Typen und Persönlichkeiten der eben vergangenen sowie der gegenwärtigen Geistesepoch«. Franz v. Stuck malt nach wie vor im Bann« seine, unangenehm schwülen Romanttt, Habermann überträgt sein seichtes Vir tuosentum in «in« Weise nun auch aus rerigivs-legendäre 3L«. men, der man nur di« schärfst» Ablehnung Mstil weckten «astm I««. vanebe« wirkt »»an, Raaae r» uckvriingtich rassige Malfreundllchkeit ungem«in erfrischend. Aus der stattlich-» Reihe nennenswerter Landschafter der „Secession" sei besonders auf Ludwig Großmann, Theodor Hummel und Julius Seyler, drei im Farbigen starke Mittler, hingewiesen. Ein Maler, der das ernsthafteste Jutereffe beanspruchen kann, ist PauIThal - he im er, einer der Wenigen, die unermüdlich um einen neu zeitlichen christlichen Kunststil ringen. Noch ist ThaGcimer auf dem Wege, nicht immer »mb überall vermögen wir ihm Nach folge zu leisten. Aber die Art, wie er etwa das Thema der Himmelfahrt Christi in eine tiofaMhende farbige Vifion zu ver wandeln weis, spricht heute schon durch die nicht alltäglich« Stärke des Ausdrucks unmittelbar an. Die „Münchener Neue Secession" hat sich in diesen, Jahre sehr überilüffigerwetse wieder von dem Haupttetl des Glaspalastes abgeschlossen. Wenn nur damit auch «in be sonderes künstlerisches Niveau garantiert wäre! Zn einem pro- graminaiifchen Manifest der „Neuen Secession" zur Eröffnung ihrer Ausstellung heißt es: „Wir haben kein Interesse daran, daß das dekorativ« München der Lenbachgeit wieder auflebt. Wir halten es nicht mit Wilhelm von Kaulbach, sondern mit Schwind, nicht mit Lenbach. sondern mit den wirklichen Trägern der Tradition, Marees, Üeibl, Trilbner, Haider." Sehr »ul. Aber was hoben die Harlekinaden eines Beckmann, die JnfanMsmen von Paul Klee, Julius Hüthers Zirkusbuntheit oder Lauter- burgr Sttllebenspielereien mit Schwind, mit Haider zu tun? Und wo bleibt die Jugend, die in dieser Künstlergruppe sott ihrem Bestehen immer ihre eigentlich« Heimstätte fand? Oder bekennt sich die künstlerische Jugend unserer Zeit etwa zu den malerischen Kruditäten «me» Mäly. Kirchner, Schmidt-Rottluff, me man im Glaspalost ausgestellt sieht. Wir müssen gestehen, daß wir noch niemals mit einer derartig lähmenden Enttäu schung in Geist und Gliedern die Räume der „Neuen Secession" verlassen haben, wie in dieße-m Jahr. Allerdings, ein günstiger Eindruck bleibt hasten, doch scheut man sich fast, aus Taktgefühl, ihn nanchast zu mackem Dr« „Neue Secession" hat nämlich DH- Th. Heine ein« Sonderausstellung gewidmet, und in einem dieser Räume hängen zwei frühe Landschaften diese» Künstlers, deren malerisch wie poetisch gleich eindringliche Ausdruck traft Her- und Sinne unmittelbar gefangen nimmt, wir meinen di« beiden Bilder „Wakckenh" und „Waldguelle". Boshafte Ironie: zwei Wider au« den 99er Jahren sind da» Best«, das Wert vollste, was dir so überaus strtschritkliche „Neue Secession" in diesem Jahr« «« bieten hat. Uslrckolä lürräswLnu. Da» Berlin«, Palais ,»n Kreutz. Das von dem Berliner Museum für Völkerkunde -«nutzte ehemalig« Fraihau» in der Rlasterkrabe. da» ErWe« Volar» von Kreut, lall dam Durck» bruch vom Alettinderplatz her tm Zuge der Gruncrstraß« zum Opfer fallen. Nun aber hat das Bezirksamt Mitte durch das städtische Tiefbauamt eine seitliche Nerschiebung des Durch bruchs nach der Parochialstraße zu ausarbeiien lassen«- um das Haus, eines der letzten hervorragenden Denkmäler der Ber liner Baukunst des Barock, di« iibrigaeblieben sind, zu erhalten. Professor Dr.'Hermann Schmitz, der jetzt in der Zeit schrift „Berliner Museen" über die Geschichte des Hauses be. richtet, teilt dabei mit, daß bereits vor 20 Jahren Julius Lessing di« Absicht hatte, den Hauptsaal des Palais für das Kunstgewerbe-Museun, zu erwerben, um ihn dort einzubauen, wie er ja auch zwei Räume aus der abgebrochenen alten Post von Andreas Schlüter dort verwendete. Allein die Ministerial- lnrnkominifsion verhinderte di« Herausnahme des Saales, weil dieser mit dem Haus« «in« Einheit bilde. Sollte sich der Ab. bruch aber wirklich nicht verhindern lassen, so wäre natürlich die Erhaltung des Saales ebenso wie des Troppengeländer; und ihrer Ausstellung im Deutschen Museum oder im Schloß. museum ein Gebot der Pflicht. Aber der Haupiwcrt des Ganzer beruht eben doch auf der meisterhaften Abstimmung des Vesti büls, des Treppenhauses und des Fcstsaols zum Erundver- hältnis des Gebäudes. Bürgermeister Schneider hat vorge- jchlagen, Treppenhaus und Saal rLlleicht in Verbindung mit einer Ausstellung weitesten Kreisen der Bevölkerung zugänglich zu inachen. Seit langem ist die Verlegung des Museums für Volkskunde als notwendig erkannt. Sollte diese sich verwirk lichen lassen, so könnte das Palais in Verbindung mit anderen Kulturzwecken der Oeffentlichkeit dienstbar gemacht werden. Die Räume, die noch echt Schlüter'schen Geist atmen, sind für die Geschichte der Berliner Raumkunst, Dekoration und Holzschnitzerei um so wertvoller, als seit dem Fortgänge Schlüters und Eosan- ders mit der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms I. bis zum Austreten Knobelsdorffs der Regierungsbeginn Friedrichs des Großen kein einziges Denkmal der Innendekoration auf Berliner Boden erhalten ist. Das Palais ist 171« für den Geheimen Staatsrat Bogislaw von Kreutz von Schlüters Schüler Martin Heinrich Böhme errichtet worden, der im gleichen Jahre das Berliner Königsschloß mit dem Südwestflügel am Echloßplatz vollendete. Reurrwerbvngen der Hamburger Konsthalle. Di« Kunsthalle in Hamburg hat zwei Werk« von Gustav« Courdet erwor ben. Das ein« ist die groß« Landschaft eines Waldtalcs au, dem Besitz von P. Rauers, 1864 gemalt, einige Zeit in der Münchener Pinakuthel ausgestellt; das andere ist di« Kopie der Hille Bobb« von Franz Hals, di« Courbet noch dem jetzt im Berliner Museum befindlichen Bilde 1869 in Aachen ge malt bat. bisher in der Sammlung TLeo BeLren» tu Kam. bur»
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