Volltext Seite (XML)
«uranisch« Ausbrüche erlitten Hab«. Aber jetzt neigt dach di« »llgemein» Ansicht dahin, daß es unser geheimnisvoller Dampsrr var. dessen Aufenthalt so schreckliche Folgen zeigt«. Möggenpriel verlangt jetzt von Hamburg: 1. Sämtlich« unansehnlich gewordenen Ziegen und Schafe werden auf Staatskosten chemisch gereinigt oder waschecht schwarz «ingesärbt. 2. Die elbaufwärts gewanderten Bütt werden auf dem Zwangswcge wieder in ihre zuständigen Revier« gebracht. 3. Der Senat läßt auf dem Schweinesand eine gut funk tionierende lb-Zentimeter-Batterie aufstellen, die fremde Dampfer verhindert, ihre Oeltanks hier zu spülen. Diese Forderung hat ultimativen Charakter; falls keine be friedigende Antwort erteilt wird, wird Möggenpriel mobili sieren. Die Lüttfischerflotte liegt zum Auslaufen bereit. Vor einiger Zeit beobachtete ich hier einen interessanten Wettkampf — jawohl, auch der Sport hat hier eine Stätte — -wischen zwei Baggern. Unser Kanal, der den Fischern als Hafen dient, verfchlickte immer mehr. Er war auf dem besten AKge, sich in blühendes Wiesengelände zu verwandeln. Aus dringend« Hilferufe kam eines Tages rin niedlicher kleiner Bagger, der sich von einem Schlepper hereinzotteln Uetz. Er ging ungesäumt an die Arbeit, qualmt«, fauchte, qutetfcht« und packte „rumpeldipumpel" ein« Schule nach der andern voll. Di« Schulen aber trugen ihre kostbare Last zu dem groben Saugbagger, draußen in der Elbe, der ihnen mit einem fixen Lungenzug den Kram rausschnüffelt« und mittels seines langen Rüssels mit gewaltigen Wassermengen auf das Ufer pustet« — das Ufer, das auch die eine Seit« der Kanals bildete. Er tat das so gründlich, und mit solchem Nachdruck, daß die bchlick- massen sich einen neuen Weg bahnten, und zwar, da Wasser «igen- sinnigerweise immer bergab läuft, zum Kanal hin, in besten Mitte sie sich wie «in Lavastrom ergossen. Der klein« Bagger machte ein verdutztes Gesicht, als er einen Moment von der Arbeit ausblickte und sich durch eine mitten im Kanal entstanden« Insel von der Elbe abgeschnitten sah. Er begriff — hier stimmte etwas nicht, aber er war noch von jenem wackeren alten Schlag«, der das Denken den Vorgesetzten über ließ. Unverdrossen kämpfte er für seine Freiheit, noch ergab er sich nicht, er grub und spuckte für drei, er feuerte sich immer wieder an, er arbeitete sich in Rotglut — aber vergebens! Gegen den grohrn kam er nicht an, der türmte immer neue Schlick lawinen auf ihn. bis er sich eines Tages nicht mehr rippte und rührte. Der kleine ist verschwunden, auf seinem Grabe blühen Busch röschen und Bambus. llru-r^ UsuS-Töa-enstvin. Fünfzehn Luftballons. / Von Hans Bauer. Ich bin auf dem Nachhauseweg begriffen. Zwei Etraßen- dreitcn trennen mich noch von meiner Wohnung. Ich bemerke plötzlich eine Händlerin mit Luftballons. Ueber ihrem höl zernen Stab schaukeln munter, mit Höhensehnsucht begabt, aber durch weiße Fädchen an deren Verwirklichung gehindert, die roten, blauen und grünen Kinderlieblinge. Es fällt mir ein, dah ich meinem Töchterchen eine besondere Freude machen würde, wenn ich mit solch einem Ballon über die Schwell« träte. Ich spreche die Händlerin an und erkundige mich nach dem Preise ihrer Ware. Sie blickt mich ein wenig scheu an und flüstert mir dann zu. dah eine polizeilich« Verordnung bestände, die ihr den Verkauf in dieser Straße verböte. Aber wenn ich mit ihr in den nächsten Hausflur ginge, könnte das Geschäft wohl abgeschlossen werden. Ich hege keine Bedenken dagegen. Wir ziehen uns in ein Haus zurück. Die Frau schneidet einen von mir gewählten Ballon von der Stange, händigt ihn mir aus und nennt 30 Pfennig als Preis. Es stellt sich heraus, daß ich über kleines Geld nicht verfüg«. Ich reiche der Händlerin einen Zehnmarkschein. Sie greift in ihre Tasche, um mir her- suszugeben, aber sie bringt nur 4,50 Mark zusammen, die sie mir gibt. Was soll weiter geschehen? Die Frau erbietet sich, wechseln -u gehen und läßt mir „zum Pfand" ihre Stange mit, wie ich festzustellen noch hinreichend Gelegenheit haben sollte, ....mit 14 Ballons zurück. Es vergingen drei Minuten. Die Hausirrr öffnet sich. Ein junges Mädchen tänzelt in den Flur, erfreut sich an dem farben frohen Bild meiner Hüterschaft von 15 Kinderballons, einschließ lich besten, den ich in der Hand halte, wundert sich ein wenig über dies alles und hüpft dann die Treppe hinauf. Fünf Minuten vergehen, zehn Minuten vergehen, eine Viertelstunde vergeht. Es wird mir allmählich klar, daß ich einer Betrügerin aufgcsessen bin: keiner aus Gewohnheit und aus schwarzem Herzen, sondern einer, die eine Gelegenheit er griff. Es wird mir auch allmählich klar, daß mein Vertrauen in die redlichen Absichten der Händlerin auf der gefühlsmäßigen Ueberschätzung des Wertes beruhte, den ich ihrem repräsentativ wirkenden „Pfand" beigcmessen hatte, dessen Verkaufswert jedoch, von seinem tatsächlichen ganz zu schweigen, bei genauer Ueberlcgung nur 4,20 Mark ausmacht«. Ich tat das einzige, was zu tun mir übrig blieb. Ich umkrampfte furchtlos die Stange und pilgerte mit ihr und ihren schwebenden Anhängseln auf die mcnschengesüllt« Straße hin aus. Ich weiß genau, daß der Transport von Kinderballons keine Schande ist und daß meine ausgeprägt« Abneigung gegen hirnlose soziale Vorurteile sich eigentlich auch darauf erstrecken sollte, voller Unbefangenheit einen auffälligen Gegenstand spazieren zu führen. Aber es war mir, ungeachtet aller theo retischen Gleichgültigkeit gegenüber der Meinung von Zufalls passanten, doch nicht recht wohl bei der Beförderung des Spicl- matrrials. Natürlich hatte ich mich, vermutlich im Gegensatz zu berufsmäßigen Ballonhändlern, auch nicht über Uninteres siertheit des Publikums an meinem Artikel zu beklagen. Ich wurde kurz nacheinander gleich zweimal nach dem Preise meiner Ware gefragt, und selbstverständlich schauten, trls ich mich meinem Hause näherte, gerade Müllers zum Fenster heraus. Sie haben sich längst den Kopf über die wirkliche Art meines Berufes zerbrochen und es wird sich nun rasch im Hause herum- sprechen, womit ich in Wahrheit mein Geld verdiene. Aber was ist das alles gegen die unbändige Freude, die ich zu Hause bereitet habe! Zunächst einmal natürlich bei meinem Kinde. Aber dann auch bei seinen Eltern Wir wollen uns nichts vormachen. Fünfzehn Kinderballons, rote, grüne und blaue, sind auch für Große eine phantastische Erfüllung ur wüchsigster Kindheitsträumc. Heute abend, aber natürlich erst, wenn Kätchen ins Bett gegangen ist, werde ich sie einzeln und insgesamt an die Decke fliegen lasten, werde ich Belastungs proben mit ihnen anstellen und einem von ihnen werde ich mit der Zigarre zu nahe kommen, um endlich, endlich einmal die Neugier dreier Jahrzehnte zu befriedigen, Kreuzworträtsel. Wagere«yt: 1. ösfentl. Gebäude; 2. Romanschriftsteller; 7. Wild; 9. Vorot von Baden-Baden; 10. Nebenfluß der Donau; 12. englischer Komponist; 13. Baum; 16. Bad; 17. Gebäude; 18. Kristallgcbilde; 21. Wundmal; 22. Gott; 24. Teil des Auges; 26. pantomimischer Tanz- 28. Stadt in der Campagne; 30. Teil einer Festung; 31. ungebraucht; 32. Diersort«; 33. Fragewort; 35 Himmelsrichtung; 36. Stadt in Holland. Senkrecht: 1. Fluß in Frankreich; 2. Zierpflanze; 3. Aus druck des Erstaunens; 4. Gefäß; 5. landwirtschaftliches Gerät; 8. Atlasstoff: 11. Waffe; 14. Stierkämpfer; 15. berühmt« Zi garre; 16. Bad; 19. Vorsteher eines Klosters; 20. Fürstensitz: 23. gebraucht; 25. deutscher Strom; 27. Stadt in Westfalen; 29. Tierwohnung; 30. Insekt; 34. Note. Silbenrätsel. n — n — »1 — NN — ant — do — de — do — edn — odnin — ebnn — eben — co — cu — ckn — cka — <Ie — äs — <1« — ckortk — ckv — v — e — « — ei — vis — es — «« — vn — kietk — g»t — xin — gu« — da ixt — d« — i — > — 1« — li» — ko — In — te — li — i>« — iackn — Md — na« — man — nie — nae — in« — nnu — n« — ne — ne ue — nv — no — non — novv — nn — o — on — pig — ne — ri — ni — ritr — ro — «n — »eil — »er — »i — sis — sol — ttiep — tri — vn rx Aus vorstehenden Silben sind 27 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben, beide von oben nach unten ge lesen, ein Zitat aus Goethes Torquato Tasto ergeben, ob -- ein Buchstabe. Bedeutung der Wörter: 1. Rachegöttin; 2. In dustriestadt; 3. Pelzart; 4. Industriestadt; 5. bekannte Maler- kolonic bei München; 6. trojanisrber Priester: 7. Biograph Karls des Großen; 8. Herrschergeschlecht; 9. Südfrucht; 10. Fraucn- gestalt aus einem Drama von Schiller; 11. Herrschertitel: 12. Tempelstadt in Aeguplen; 13. Farbe; 14. Gift; 15. Wagncr- figur: 16. Freihcitsdichter; 17. wcibl. Vorname; 18. Muse; 19. Windableiter an der Orgel; 20. Truppenübungsplatz; 21. Ort im Spreeroald; 22. Stadt in Oldenburg; 23. Werk von Euripides; 24. span. Königsschloh und Kloster; 25. Flußarm der Weichsel; 26. verführerische Meerjungfrau; 27. Speisepilz. 8ad>v. Ziffernrätsel. geistige Schöpferkraft weibl. Vorname, bekannter Kurort germanischer Held Verbindungsfluß weibl. Vorname Kampfplatz Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter von oben nach unten gelesen ergeben den Namen einer Zeitung. 8tnII. Sonderbare Anatomie. Setz einer italienischen Stadt Den Fuß als Kopf — was geht da vor? Die Stadt vergeht und plötzlich hat Ein Erdteil sich gereckt empor. 8. R. Del Lelbjeelcht, Rolllejuiops. Kr«»,i»ortr!ItI«l. Wagerecht: 1 Baker, e Harem, s Lbert, 12 Zebe, 1» Feme, 14 Zobel, IS Eliie, 17 Sirene, I» Reling. Ai Lute, LI «lc.. rr Tag, 23 Nerz. 21 Dank, 2« Ware. 27 Rad, 2a Akt, 3l Gis. »3 Rune, »4 Tig, 35 Lid, 37. Aar. 3N gra. 3». «lt. 4». Wade. 42. Hans. 44 »lero. 4». Ä»a. 4«. «rn>. Senkrecht: l Amulett. 2 Uoran, 3 Referat, 5 Btoreu, v Rebr, 7 Ebene S Beleg, 10 Emil, 11 Retina, 14 Zikade, 1« Energie, 17 Sudan, 19. Treis, 25 Oknlar, 27 Äum. A. Piano. »9 Eimer, »2 Sa». »4 Trab, 3« Darm 41 do. 4» fa, 44 na. Silbe,eitsel. 1. Donau, 2. lache, ». Salbad, «, reelieb, I. <kr»a»l, I. Hanleaien, 7. Igo, S. Lieer«. 9 Habadsk, 19. Redet. 11. Untre,, 12. Rot- wohnuua, 13. Z»dr-, 14. Larneoal. II. Herrenhaus. I« BoSreje«, 17. Reederei, 1». Mußm«, I«; Erstlle»j. 20. Reichenau. 21. relubsettio, 22. Ohio, 23. Rad«, 1 2 6 7 2 2 3 6 5 321765 5 3 4 7 6 6 7 5 1 5 3 7 3 4 5 5 3 2 6 5 Ser Zauberer Bo» F. echrönghn«e»--ei«dal. Ich hatte noch zehn Pfennig im Hofensack und g,ng zun» Zauberer. Diese zehn Pfennig waren mit vom Kirchweihgeld übrig geblieben und mußten noch nutzbringend verwendet werden. Der Zauberer hatte seine Bude unterm Vordach des Ebner backofens. Beherzt trat ich ein und zeigte meinen Zehnernickel. „Was willst du, Junge?" sprach die Stimme des Zauberers aus dem Hintergrund der Zauberbude, und das Ofenloch starrte finster wie eine Vorpfort« der Hölle. Mir graute davor, ebenso wie vor den Eulen, Schlangen, Sonnen, Monden und Sternen, die auf dem Mantel des Zau berers gezeichnet waren. Ich war mit dem Zauberer allein und ich fühlte, wie mich sein Blick bannte, daß es mir eiskalt über den Rücken lief. Ich wußte, daß ich nicht mehr loskonnte, es sei denn durch einen Zauber. Ich reichte also meinen letzten Nickel hin und sprach; „Zaubere mir was — um diesen Zehnerl". Vor dem gähnenden Höllenschlund des Backofenloches be gann di« Zaubermütze zu wackeln, daß mir die Zähne klapperten, wie es zu einer richtigen Hölle gehört. Auch das Heulen stand mir schon nahe, aber ich beherrschte mich. „Was soll ich dir zaubern, mein Junge?" sprach die Stimme des Zauberers, ohne daß er den Mund bewegte. Diese Stimme schien aus dem Boden zu kommen. Was wußte ich damals von der Kunst des Bauchredens? Ich blickte starr zu Boden, woher mir die Stimme zu kom, men schien, und entdeckte dort einen Wurstzipfel. Sollt« etwa dieser Wurstzipfel. . .? Beherzt hob ich ihn auf und legt« ihn auf den Zaubertischl „Zaubere mir zu diesem Wurstzipfel die Wurst!" „Gleich, mein Junge! Paß mal obacht!" Der Zauberer hob seinen Stab, fuchtelte in der Luft her um, wandte und drehte sich und che ich mich's versah, lag ans dem Zaubertisch eine ganze Wurst. Und der Zauberer zog aus einer Manteltasche ein meter langes, blitzendes Messer, und ich dachte schon, jetzt geht es dir an den Kragen. Aber der Zauberer hieb nur die Wurst entzwei und ließ mich daran riechen, damit ich wüßte, daß cs eine richtige, wirkliche, leihaftige Wurst wäre. Und der Zauberer aß sie gleich und ließ mich dabei zuschauen. Und als er sic gegessen hatte, sprach er mit seiner unter irdischen Stimme: „Mein Junge, das war eine sehr natürliche und dennoch eine sehr zauberhafte Wurst. Sie hatte nämlich drei Zipfel. Sieh mal her!" Wieder hob er den Zauberstab, und schon fielen aus de« Aermeln des Zaubermantels — sage und schreibe — drei Wurst zipfel auf den Tisch. Ich war sehr erstaunt und froh, daß ich nun gehen konnte. Der Zauberer warf mir die drei Wurstzipfel nach und sagt*, ich soll sie daheim dem Hund geben, wenn wir einen hätten. Ich habe dieses Zauberstück überall herumerzählt, und heut, noch sagt man in der Heimat, wenn eine Sache nicht ganz in des natürlichen Ordnung läuft: „Das ist wieder einmal eine Wurf! mit drei Zipfeln". Ich selbst habe mir schon viel früher den Reini aus diese, Zauberstück gemacht: Wenn ich wieder einmal einen Zehnernickel habe, dann gehe ich zu keinem Zauberer mehr, sondern kaufe mir gleich eine Wurst und esse sie selber. Diese Weisheit ist wohl die zehn Pfennige wert, die ich weiland als Waldbiiblein dnransetzte. Mutterliebe der Giraffe. Ein Jäger, der kürzlich mit einer großen Zahl eingesangener Tiere a-us Mtttelafrika zuriickgekom- men ist, erzählt ein interessantes Ia-qdcrlebnis: Der Weltreisende befand sich in Begleitung feines treuen Negers in der Nach barschaft eines Dorfes im südlichen Sudan, als ihm von dem Eingeborenen das Austauchcn einer Herde Giraffen gemeldet wurde. Beim Nahen der Jäger ergriffen die Tiere die Flucht, -und nur eine kleine Giraffe, di« der Herde nicht folgen konnte, war ,zurückgebliobcn. Das Antreffen einer jungen Giraffe ge hört zu den größten Seltenheiten, da die Mütter die Kleinen mit Argusaugen bewachen und sie beim Nahen einer Gefahr sofort in Sicherheit bringen. Deshalb wird man auch fo selten in den Tiertransporten eine junge Giraffe antreffen. Die Freude des Jägers beim Anblick des Jungtiers war deshalb groß. Er war gerade dabei, die kleine Giraffe zu ergreifen, als plötzlich ein Schatten auftauchte, Las heraneilende Muttertier das Junge mit -den großen gelben Zähnen ergriff und cs auf feinen langen Hals hob, um dann in großen Ealoppfprüngen davon,zurennen. Der Reisende fchoß hinterher und brachte der Fliesenden eine tödliche Wunde bei. Sie sank zu Boden, aber mit verzweifelter Anstrengung erhob sich das sterbende Tier noch einmal, um mit letzter Kraft das Junge hock in die Luft zu schlendern. Beim Sturz aus der Höhe brach sich dos Tierchen das Genick. Im selben Augenblick verendete auch das angefchossene Muttertier. Der „vergeßliche" Bismarck. Ein Diplomat, besten höchster Ehrgeiz es war. berühmte Männer mit irgendeinem charakteri stischen Wort in seinem Aut-ographenalbum vertreten zu sehen, hatte sich auch bei Bismarck wiederholt, aber immer vergeblich wegen einer eigenhändigen Eintragung bemüht. Dnes Tages erschien er wieder, wies mit Stolz ein Blakt vor, auf dem die französischen Staatsmänner Guizot und Thiers „Hcrzensbekennt- nistc" niedergcschrieben hakten, und bestürmte Bismarck, ein gleiches zu tun. Guizot hakte geschrieben: „Mein langes Leben hak mich dazu geführt, vie-l zu vergeben und nichts zu vergessen-". Darunter hatte Thiers vermerkt: „Ein bißchen Vergeßlichkeit braucht der Aufrichtigkeit des Vergebens keinen Abbruch zu tun". Bismarck griff zur Feder und schrieb: ,Zch habe gelernt, alles zu vergessen — und viel zu vergeben". Eine englische Zei tung fügt launig hinzu, daß dos aber lange vor dem Jahr? 1890 geschrieben wurde. Wie Tagore entdeckt wurde. Der erste Europäer, der die Aufmerksamkeit aus den großen indischen Dichter und Denker Rabindranath Tagore lenkte, war der englische Maler Wil liam Rothenstein. Wie John K. M. Rol-Henstetn in einem Aufsatz Mer die Porträtzeichnungen dieses Meisters in „Kunst und Künstler" erzählt, war Rothenltein lSll auf einer längeren Studienreise In Indien. In Kalkutta wurde er eines Tages von der prachtvollen Erscheinung eines Inders so gefesselt, daß er ihn ansprach und bat, ihm -u einem Porträt -u sitzen. Bei der Sitzung erzählte der Inder dem Kü-Kler von seinen Dich tungen. Diese machten auf RotheiHein «inen so starken Ein druck, daß er eines Tage» riet, noch England zu fahren, um dort ein« Uebersetzung seiner Gedicht« -« veröffentlichen. Die rngkifck- Ueberletnma aber lenkte di, «u«mert>»imeit der Kenner «ui sich.