Volltext Seite (XML)
?1S77- 50 Jahre katholischer Gesellenverein Weihen -1927 z Kolping, »er Mann der Vorsehung Von P. Siebers S. I. (Berlin). „Der Gescllenvcrci» ist nichi Mensäiciuvcrk, sondern Gottes Werk." Dieses Wort Vater Kolpings bei seinem letzten Be such in Trier war der Ausdruck seiner innersten Ueber- zeugung. Die Geschichte hat ihm Recht gegeben. „Was Gott will, geschieht." Auch dieses Wort unseres Vaters ist die Ueberschrift der Geschichte des Gesellenvereins. Mit ganz besonderer Freude sehen wir, wie die Vorsehung unseren Vater in seiner Jugend heranschulte zu dem säkularen Werke, das er später vollbringen sollte. Wer für die Jugend arbeiten will, mutz ein gutes Herz haben. Die Vorsehung gab es ihm mit. Er pflegte einen blattern kranken Freund. Als Lohn dafür wurde er, der an sich schon von schwacher Gesundheit war, ebenfalls blattern- ikrank. Er half dem verunglückten Theologen zu einem seligen Tode. Die Vorsehung lohnte es ihm durch das hochherzige Anerbieten der Tochter des Gutsbesitzers sei ner Heimat. Sein gutes Herz mutzte veredelt werden durch die harte Not seiner Jugend. Die Sehnsucht nach dem Stu dium, die Hochachtung vor den Gebildeten, der ungestillte Wissensdrang lassen uns ahnen, was der kleine Adolf leiden mutzte, als das unerbittliche „Unmöglich" ihm wie eiserne Schranken den Zugang zum Studium verwehrte. Er mutzte Schuhmacher werden, und er war ein guter Lehrling und wurde ein tüchtiger Geselle, aber die un gestillte Sehnsucht begleitete ihn auf allen seinen Wegen. „Acht Jahre lang bin ich von einer Stadt zur andern gewandert, habe in mancher Werkstatt gearbeitet, viele Menschen kennen gelernt, das Leben von guten und bösen Seiten angeschaut, und am Ende, als ich über alles mir genaue Kunde verschafft hatte, fand ich mich selbst tief in ein Verhältnis gewickelt, das mir nur zu deutlich zeigte, wie unglücklich ich geworden war. Denn, wenn ich auch in meinem Fache die nötigen Fortschritte gemacht hatte, um mich in den ersten Werkstätten um Arbeit bewerben zu können, wenn ich auch wirklich bis zur höchsten Stufe in Jahresfrist zu gelangen hoffte, so hatte ich auch mit diesem Umstande die Ueberzeugung gewonnen. >datz ich mich entweder aus dieser Höhe nicht halten durfte, daß ich wieder tief hinabsteigen mutzte, wollte ich Rrche in mei nem Innern begründen, oder datz ich mich lebenslänglich in Ketten schmieden muhte, vor denen das Herz sich empörte. Gebildete hatte ich gesucht, rohe Gemüter, meist schon in ihrem tiefsten Innern verdorben, die sich der grössten Entsittlichung nicht schämten, hatte ich gefunden. Bildung war mein Augenmerk, als ich wohlgemut durch die Tore einer benachbarten Stadt hindurchschritt,- und anstatt in meiner Umgebung auf Bildung zu treffen, fand ich nur krasse Unwissenheit, und zwar eine äußere Ab- geschlifsenheit. aber dafür die geistige Erbärmlichkeit auch über die Matzen groß. Elend war ich, wenn ich mich an meine Umgebung anschloß, mit ihr lebte und mit gleichem Leichtsinn des Schäfers kostbarste Gaben verschleuderte; unglücklich, wenn ich es versuckte, mich non ihnen los- zumacken, uni meinen eigenen Weg zu gehen. Das letz tere war fast nicht möglich, da das genannte Gesäßift durchaus ein enges Zusammenleben bedingt. Und wer würde sich auch sonst an den Schuster anschließen, wenn er auf höhere Bilduna Ansvruch machen kann? Das Be wußtsein meiner unglücklichen Lage wurde noch schmerz licher. als ich durch die Leserei, der ich mich nie entwöhnen konnte, ganz andere Begriffe über den Menschen, seine Bestimmung, über die Würde einer höheren Bildung er langte. Ich fand mich vereinsamt mitten unter meinen Standesgenossen, an eine Lebensweise gebunden, die Mir allmählich Grauen einflötzte, und doch keinen Aus weg vor mir, aus diesem Labyrinthe zu entkommen. Eine höhere Stimme, als meine Wünsche, gebot mir Einhalt in meinen Entwürfen. Ich suchte mich zu beschwichtigen, aber die Freudigkeit des Lebens war zerstört, und nur schlecht vermochte ich mich in dem alten Geleise zu halten. Kölns erste Werkstatt hatte ich erreicht, saß in einem Kreise, um den sich viele vergeblich bewarben; aber noch bebt mein Inneres, wenn ich an die schrecklichen Tage den ke, die ich dort mitten unter der Liederlichkeit und Versun kenheit von Deutschlands Handwerksgesellen zugebracht hatte. Schätze sich ieder glücklich, der nie so etwas sah und hörte, der nie mit solchen Menschen in Berührung kommt!" Was dem ruhelosen Gesellen ein hartes Kreuz schien, war nach dem Plane der Vorsehung der Aufbruch. Es mutzte einmal alles innerlich aufgewühlt werden, damit er im späteren Leben nie irre wurde an seiner Borsehungsaufgabe. Kolping fand den Weg zum Stu- dium. Sein Ortspfarrer, dem er krank am Körper und noch mehr sehnsuchtskrank am Gemüte sein Herz aus schüttete. war der Stunde nicht gewachsen. Das kalte, nüchterne, verständige: „Schuster bleib' bei deinen Lei sten" war ein Fehlurteil. Besser als der Gebildete ver stand Adolfs Sehnen der schlichte Vater: „Mut. Adolf, wenn es Gottes Wille ist. wirst ini doch noch Priester werden." Es war ein langer Weg voller Entbehrungen. Sein Lebenslauf am Schlüsse des Gymnasiums läßt uns sein Leid emvfinden: ..Aber ivenn nun auch nicht alles nach Wunsch ging, wenn manches halb vollendet, manches ganz unberührt Aegen blieb, wenn der ermüdete, abgeplagte Körper dem jimmerfort treibenden Geiste den Dienst versagte, wenn der Geist selbst endlich sich in allen Formen nicht mehr tzurechtfinden konnte, so wird man dafür noch immer eine Entschuldiaung finden, jedenfalls nicht den Stab dar- »iber brechen. Mag sich der glücklich preisen, den die Sor ten des Lebens in seinem Wirkungskreise nicht hem- Mn! Mir ist bis jetzt ein solches Glück nicht zuteil ge worden Aber auch diese Kämpfe gingen vorüber. Das gute Herz war geläutert, geadelt, gestählt. So schulte Gott ff>n heran. Der große Vater mutzte unahhängig sein von Men» schenlob und MenschentcDel, von Menschenliebe und Men« schenhah. Gott legte auch diese Eigenschaft ihm in die Der Meißner Kolpingsfamilie zum Gruß! Von Dr. Christian Schreiber, Bischof von Meißen. Die katholischen Gesellenvereine haben vor ähn lichen Standesorganisationen vieles voraus. Zunächst einmal die ausgesprochen katholische Einstel lung. Niemals sind die katholischen Gesellenvereine in das Lager der interkonfessionellen Vereine eingeschwenkt. Nicht als ob die interkonfessionellen Vereine, zum Beispiel die interkonfessionellen Gewerkschaften, nicht eine hohe Bedeutung hätten. Sie sind unter gewissen Verhältnissen sogar eine Notwendigkeit. Aber es ist gut, datz es neben den interkonfessionellen auch rein katholische Organisa tionen gibt. Je mehr wir solche haben, um so begrüßens werter ist es. Denn das Ideal ist und bleibt doch die volle und ganze Auswirkung der katholischen Idee. Zu diesem Vorzug der katholischen Gesellenvereine kommt als zweiter hinzu der Familiencharakter. Vater Kolping hat sich seine Schöpfung, den Gesellenver ein, gedacht als eine Familie im großen. Die Mitglieder der einzelnen Gesellenvereine sollten untereinander sich wie Brüder betrachten, sich wie Brüder fühlen. Der geist liche Präses sollte der Vater sein. Das ganze Leben und Treiben im Gesellenverein sollte durchweht sein von echtem Familiengeiste. Dieser Jamiliengeist sollte auch die ein zelnen Vereine untereinander zum Gssamtverband zusam menschließen. Das ist ein Gedanke, dessen Verwirklichung gerade unserer Zeit bitter nottut. Denn mehr denn je ist heute der Fomiliengeist abhanden gekommen — der Geist der Ehrfurcht vor Vater und Mutter und allen denen, die Gottes Stelle bei uns vertreten; der Geist der Liebe zwi schen Eltern und Kindern, zwischen den Geschwistern, zwi schen den Ehegatten; der Geist der opferfreudigen Verbun denheit der Familienmitglieder untereinander. Im Gesel lenverein soll nach Vater Kolpings Weisung dieser Geist besonders gehegt und gepflegt werden. Kolping hat mit scharfem Auge erkannt, datz dadurch ein Doppeltes erzielt wird: Das Verhältnis der Gesellen untereinander und zu ihrem Präses wird hierdurch herzlicher und vertrauens voller, das Leben im Gesellenverein wird traulicher und gemütvoller, die religiöse und sittliche Ertüchtigung und Vertiefung der Gesellen wird leichter bewerkstelligt, das beglückende Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Ge sellen zu einer grotzen Familie befördert den Zusammen schluß untereinander und den Abschluß von irreligiösen und entsittlichenden Einflüssen von außen. Freilich kommt alles darauf an, daß der Gesellcnverein gut geleitet ist und nur aus solchen Mitgliedern besteht, die guten Willens sind, die den Wert ihres Gesellenoereins verstehen, die den religiösen und sittlichen Kräften, die vom Gesellenverein ausgehen, ihre Herz öffnen, die Sinn und Verständnis haben für den rechten christlichen, katholischen Familien- gelst. Dem Gesellenverein in Meißen, der dos Glück und die Freude des 50jährigen Jubiläums hat. wünsch« ich von Herzen, daß der oben geschilderte Kolpingsgelst in ihm stets lebendig sei und kraftvoll sich auswirke. Ich nehme an seiner Jubelfeier herzlichen Anteil. Es tut mir außer ordentlich leid, daß ich wegen der Firmung in Altenburg und Rositz an seinem Jubelfest am 3. und 4. September nicht persönlich teilnehmen kann. Mit Herz und Sinn aber bin ich unter Euch, liebe Mitglieder des Meißener Gesel lenvereins. Möge Gottes reicher Segen auf Eurer Iubel- veranftaltung liegen und möge ein ebenso reicher Gottes segen von ihr für die Zukunft Eures Vereins ausgehen. Wiege, und Kolping entfaltete diese Kraft. Er staird vor der Reifeprüfung. Zum Lohne für das Werk der Barm herzigkeit eröffnete sich ihm eine sorgenfreie Zukunft. Am Feldkreuz in Kerpen hatte ihm die schon erwähnte Tochter des Gutsbesitzers die Aussicht eröffnet. Kolping hatte bittere Tage der Not hinter sich, hatte unter dem Bleigewicht materieller Sorgen seine Adlerschwingen Niederdrücken gefühlt, in ihm lebte die Sehnsucht nach dem Süden, und doch ging er nicht sofort auf das edle An erbieten ein. Drei Wochen erbat er sich Bedenkzeit. Wie derum trafen sie sich am Feldkreuz. Herzlich dankt er für das ungeahnte Glück, in dem er wiederum eine be sondere Fügung der Vorsehung erkennt, aber er fügt etwas hinzu, das uns die ganze Selbständigkeit des kom menden Apostels ahnen läßt: „Einen Punkt mutz ich deshalb", fuhr Kolping fort, „ausdrücklich hervorheben. Was Sie mir anbieten, ist der Tribut eines Gelübdes, den Sie Gott schuldig sind. Aus seiner Hand nehme ich es an, ihm allein bin ich auch den größten Dank schuldig; ich darf darum auch die Annahme Ihres Anerbietens an die ausdrückliche Bedingung an knüpfen. datz dadurch an meiner persönlichen Seibständig- keit und Unabhängigkeit namentlich in meiner zukünf tigen Stellung als Priester nicht das mindeste geändert wird. " So formte Gott der Herr das Werkzeug, das ver ewige Künstler einmal brauchen wollte. Don Meißens Kolpingssöhne« Vom Präses Kaplan Herm. Bitter (Meißen). Vergilbt liegt vor mir das Blatt, das vor 50 Jah ren unser lieber Geselle Wendelin Gottschalk zur Abfas sung der Gründungsurkunde des katholischen Gesellen vereins zu Meißen benutzte. Mag das Papier auch ver gilbt sein, seine Worte, die auf demselben stehen und der Geist vor allem, der aus ihnen zu uns redet, besonders heute an dem grotzen Ehrentage unseres Vereins, sind geblieben, ja haben sich hier ein herrliches Ehrenmal er richtet. Von diesem Geiste, der aus jener weitschaucnden Tat damals vor 50 Jahren nach und nach erwachsen ist, möchte ich mit euch, meine lieben Kolpingssöhne aus nah und fern, aber auch mit.euch, ihr lieben Freunde und Gönner unseres Vereins, ein wenig plaudern. ZunäMt möchte ich euch aber mitnehmen zu unserem alten und uns Meißnern so gut bekannten Freund: „Vin zenz Richter." Das ist die historische Weinstube auf dem Marktplatz gleich neben der Kirche unserer lieben Frau. Das Gastzimmer ist vollgehängt mit allerlei Wissen, mit Bildern, Geweihen. Andenken und anderen Erinnerun gen. So ganz anheimelnd brennt da die Lampe über dem Tische. Die Lampe ist ein Helm, die irgend ein alter Halldegen vor hundert oder inehr Jahren einmal getra gen. Vor uns steht ein Glas perlenden Meißner Elb weines. In dieser Umgebung denke ich da läßt es sich gut erzählen. Kommt also und hört. Wißt ihr, dieses Haus und dieser Ort ist die Stelle, wo auch vor 50 Jahren die Gründer unseres Vereins sich Zusammenfanden. Zivar lag das Vereinszimmer über uns. Es war im kalten Wintermonat Februar des Jah res 1877. Da kamen dreizehn wackere Gesellen hierher. Trotz des frostigen Winters schlugen ihre Herzen warm unter dem schützenden Wams, und hell leuchteten ihre Augen; was sie wollten, das hatte sie alle schon im vor aus begeistert; in dieser Stimmung fand sich ein jeder hier ein. Da kam der hochwürdige Herr Pfarrer Hille brandt; dann Alois Swanda, Karl Kula, Johann Wo- haldo, Klemens Meyer, Franz Stolz, Joseph Rimpel, Wilhelm Telgner. Franz Meyer, Johann Banda. Eduard Nittmann, Conrad Stolz, Robert Gründel und Wendelin Gottschalk. Alan sprach sich aus Lind hat dann am glei chen Abend nach dem Magdeburger Bruderverein die Ortsstatuten sestgelegt. Dann wurden alle lebhafter, als man an die provisorische Wahl eines Vorstandes ging. Senior: Bildhauer Franz Meyer, Schriftführer: Wendelin Gottschalk, Ordner: Nittmann und Swanda. Dann muh wohl um diese Stunde der gute alte Vinzenz nach leeren Gläsern gesci-aut haben, denn nach dem Gründungs bericht ernannte man ihn plötzlich in freudigster Stim mung zum Ehrenmitglied und übertrug ihm gleich das Amt eines Kassierers. Das alles geschah am 4. Februar 1877. Am 2. März saß man wiederum hier an den weih gescheuerten Tischen, vor sich den Rebensaft der Wein berge Meißens. Von den oben genannten Gesellen wur den nun 7 als Erstlinge in den neugegründeten Verein ausgenommen und einige andere, die bereits Kolpings söhne ivaren, kamen heute noch hinzu. So konnte nun der junge Kolpingsverein sein Werk beginnen, aus unse ren Meißener katholischen Gesellen kernige, echte, treue Kolpingssöhne zu meißeln. Fast möchte ich es als eine Vorsehung besonderer Art hinnehmen, daß gerade der erste Senior ein Bildhauer war. Wollte doch auch Kol ping es sein für unsere Gesellen. Am 22. März finden wir alle unsere Gesellen in der kleinen Kapelle in der Burgstratze. Es war das Schutzfest des heiligen Joseph. Erstmalig traten sie als Gesellenverein an den Tisch des Herrn. Der Heiland und der heilige Joseph sollten ihr Werk begründen, ihnen Segen und Glück bringen für das neue, niettsäiauende Werk. Am Abend bei der feier lichen, öffentlichen Gründungsversammlung hielt der hochwürdige Herr Hospre-diger Dr. Ludwig Wahl eine markige Ansprache. Die Kolpingssöhne aus Dresden waren l)erbeigeeilt, um diese frohe Stunde mit dem jun gen Meißner Bruderverein zu begehen. Am heutigen Tage waren es schon achtzehn Gesellen, die dem neuen Verein angehörten. Jetzt wurde auch der endgültige erste Vorstand gegründet: Präses: Hochwürden Herr- Pfarrer Hillebrandt. Senior: Georg Deschler. Schrift führer: Wendelin Gottschalk, Kassierer: Anton Wehle, Ordner: Anton Wehle, und Eduard Nittmann. — Damit war in Meißen der erste S t a n d e s v e r e i n der Gemeinde gegründet. Eine rvcitschauende Tat war es. Dank deshalb euch allen, liebe Kolpingsbrüder von damals, für diese Wohltat und Großtat. Nun kann ich euch aber nicht weiterhin alles und jedes berichten, wie es vorwärts und auswärts ging mit der schönen Sache des Vaters Kolping. Aber das Wich tigste und Interessanteste will ich euch doch noch kurz er zählen. Von Jahr zu Jahr ging es wirklich immer einen guten Schritt aufwärts. Der Chronist schreibt im Jahre 1891: „Der Verein zählt 40 Mitglieder. 443 Mitglieder sind im letzten Jahre bei uns duräigcwandert." Wahrlich, nach t5 Jahren ist er schon ein strammer Junge gewesen. Hatte sich doch die Mitgliederzahl seit der Gründung im Februar 1877 verdreifacht. Von nah und fern zog es die wandernden Burschen zu uns llach Meißen, der Stadt des heiligen Benno. Unter all diesen muh ich doch eines be sonders gedenken, der auch eines Tages mit seinem Rän- zelein auf dem Rücken zu uns kam, es ist unser Haus wirt Johann Menzel, denn so steht es im Protokoll am 21. Dezember 1890. — Ein großer Freudentag des Ver eins sollte der 29. September 1895 werden. „Ein herr liches Fest war die wunderbar verlaufene Feier unserer St.-Iosephs-Fahne. Der hochwiirdigste Herr Bischof Dr. Ludwig Wahl vollzog die Weibe." So sckreibt der Chro nist. Damals vor 18 Jahren hatte er als Redner in der Gründungsversammlung die Meißener für Kolpings Werk so warin begeistert. Ein Festzug führte durch die Talstraße, Fleischergasse. Markt, Elbstraße zum Kaiser garten. wo die Festversammlung stattfand. „Steh' fest auf St. Bennos Grund, du hehres Vereinsbanner mit dem Bilde des heiligen Joseph, unseres Schutzpatrons", so schreibt begeistert von jenem Tage der Schriftführer. Am Ende dieses Jahres war die äußere Zahl noch fast die gleiche. Doch leistete der Verein Wertvolles: er vertiefte den Gedanken des Vereins immer mehr. Das zeigt der Bericht am 8. Dezember 1896. Mit diesem Tage hatte der Verein festen Boden gefaßt in der St.-Benno-Stadt durch den Erwerb eines Grundstückes in der Hirschbergstraße 7. Nur so konnte der eigentliche Gedanke Kolpings: Fa miliengeist" äußerlich und innerlich durchgesührt werden. Eine Spanne stiller Vereinsarbeit folgte nun. Danach konnte dann der Verein am 21. und 22. September 1W2 sein 25jähriges Jubelfest freudig begehen. Festpreises war damals Pfarrer Zschornak, Senior: Scholz, die and«, ren Vorstandsmitglieder waren die H. H. Langner,'