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Sächsische Volkszeitung : 04.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192709041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270904
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-04
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.09.1927
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Gevenkliche Steigerung »er Unsallzifsern Ä>rrsdikn, 8. September. Das R elchsversichrrungS- emt hat sich veranlaßt gesehen, einen Runderlaß an die gewerblichen i»nd landwirtschastlichcn Berufsgcnossenschosten zu richten, in dem es jdarauf hinweist, daß die Unsallzifsern in bedenklicher Meise gestiegen sind, und daß hierfür zu einem wesentlichen Teil die Tatsache verantwortlich gemacht werden muß, daß die zur Verhütung von Unfällen angewandten Mittel noch nicht ausreichem, »im die Unfallgefahren soweit wie irgend möglich auszuschalten. Bei »er Durchsicht der Jahresberichte über Unfallverhütung ist cs dem Kieichsversicherungsamt ausgefallen, daß im Vergleich mit den entschä digten Unfällen Unfalluntersuchungen an Ort und Stell« nur in ver- hültnisinäßig geringer Anzahl vorgenommen worden sind. Auch die Ausübung der Kontrolle über die Abstellung der in den Betrieben borgesundencn Mängel bedürfe erhöhter Aufmerksamkeit. Immer Wieder seien Fälle bekannt geworden, wo Anordnungen der technischen Auffichtsbeamten vqn den Betriebsinhabcrn mißverstanden und des halb in unsachgemäßer Weis« ausgcsührt worden seien. Mit Recht itvird daher in dem Erlaffe auf den beschleunigten Ausbau der Nor- mal-U nfall-VerhütungSvorschriften hingcwicsen. Als gefahrerhöhender Umstand wird von dem Reichsversiche- rungSamt ganz besonders die Tatsache angeführt, das; die Jahre 1925 ,und 1926 wesentlich unter dem Zeichen einer Umstellung bestehender und Wiedereröffnung stillgelcgter Betriebe gestanden haben, wodurch ?in starker Arbeitcrwechsel stattgcfunden hat. Die Bcrufsgenossen- schäften werden aufgcfvrdert, sich der Untersuchung der Frage mit Interesse zuzuwenden, welchen Einfluß die Fließarbeit ustd ähnlich« demselben Zweck dienende Verfahren auf die Höhe der Unsallzifsern auSüben und in tvelcher Weise die Unfallverhütung bei der Anwen- dring dieser Arbeitsverfahren gefördert werden kann, und die Vor stände werden ersucht, sich über diese Frage im Jahresbericht für daS Jahr 1927 eingehend zu äußern. — Auch hinsichtlich der Organisation des technischen Aufsichtsdienstes der Derussgenoffenschaftcn werden in dem Runderlaß Verbesserungen in Vorschlag gebracht. Gefordert wird eine striaffer« Zusammenfassung der technischen Aussichtsbeamten bei den Genossenschaften und die weitere Ausbildung und Bereitstel lung befähigter Ingenieure. Als hervorragendes Mittel zur Verhü- tung von Unfällen wird die Ausführung des UnfallvcrhütungSunter- ricbls in den Schulen empfohlen. Daneben wird ein engeres Zu sammenarbeiten der BerufSgenoffenschasten bezw. ihrer Auffichts- beamtcn mit den staatlichen GewerbeaufsichtSbeamtcn in Anregung gebracht. Endlich weist das Reichsversicherungsamt darauf hin, daß auch die Berufsberatung und die ArbeitscignungSprüsung geeignet sind, zu einer Senkung der Unsallzifsern beizutragen. Unberechtigte Herabsetzung -es Hausbesitzes Dresden, 3. September. Vom Verband der Sächsischen Haus- und Grundbesitzcrver- eine e. V. Dresden wird uns geschrieben: Vor kurzem brachte Nr. 7 der Zeitschrift des Bundes der Kinderreichen ein« Notiz, die leider beinahe in sämtlichen sächsischen Blättern Eingang gesunden hat und die davon wissen wollte, daß «in Dortmunder Hausbesitzer im Mietvertrag einem jungen Ehepaare bei Familienzuwachs die Zah lung einer Konventionalstrafe von 560 Mark angesonnen habe, — Der Verband der Sächsischen Grund- und Hansbesitzervereine, der durch die Dortmunder Hausbesttzerorganisation am Orte Nach prüfungen hat anstellen lassen, stellt fest, daß der Inhalt dieser Notiz vollkommen aus der Luft gegriffen ist. Weder in Dortmund noch in den Nachbarstädtcn hat sich ein auch nur dem berichteten Sachver halt vergleichbarer Fall im Lause der letzten Jahre abgespielt. Es ist tief bäuerlich, daß durch offenbare Falschmeldungen versucht wird, die Gegensätze zwischen Mieter und Hausbesitzer noch tnehr zu vertiefen. kmllieke Dneselnei' 8ek»nn1msek«ingen a. Abschaltung von Kabeln. Ueborholungs- und Netzarbei- ten erfordern Sonntag, den 1. Septcmlwr 1927 von 6 bis etwa 14 Uhr die Abschaltung der Kabel in der inneren Altstadt und Pirnaischen Vorstadt sowie in der Neustadt in den Straßen zwischen Haupt- und Glacisstraßc, weiter von 6 bis etwa 1t) Uhr vormittags in einigen Straßen,zügen von Pieschen und Trachenberge und von -46 bis etwa -49 Uhr vormittags in ejnem Teile der Vorstadt Strehlen. Auskunft durch Fern sprecher 25671, Zimmer 49. d. Mi! ihre» Kindern in den Tod. Eine ans CoLwig stam mende Arbcitcrsfrau stürzte sich mit ibren beiden Kindern In die Elbe. Mutter uud Kinder sind ertrunken. Nahruugssorgen haben die Frau zu diclcm Perzmeisluigsschriit getrieben. d. Vom Bären ersaßt. Auf dem Lorcnzmarkt in Strehla langte ein ortsfremder, angetrunkener Marktbesnchcr in einen Bärenkäfig hinein und wollte dem Tiere Wasser reichen. Da bei erfaßte der Bür die rechte Hand des Mannes und zerfleischte sie. Der Mann wurde nach dem Oschotzer Krankenhause ge bracht; er wird ivahrscheinlich seinen Arm verlieren. ». s« «aide HA« «Atlevschsrich wurde der Maurer Schimbach au» Oppach auf dem Heimwege vom Schützenfeste Diirrhennersdors auf Spremberger Flur in der Nähe des Waldes angeschossen. Wer der Schütz« gewesen ist, steht noch nicht sest. Schönbach wurde in eine Klinik gebracht. d. Beim Aufspringen auf den fahrenden Zug verunglückt. Ein Mjähriges Mädchen aus Freitol, dos früh aus den bereits abfahrenden Dresdner Zug springen wollte, stürzte und wurde überfahren. Es wurde ihm ein Bein abgetrennt,^außerdem erlitt es noch andere schwer« Verletzungen. un<I Umgebung . Aussperrung lu der sächsische» Lederindustrie? Wie die „Leip ziger Volkszeitung" meldet, hat der Verband sächsischer Gerber den bestehenden Tarisvertrag zuni 31. August gekündigt. Beide Tarif- Parteien haben Anträge zum neuen Tarif gestellt. Es konnte jedoch noch nicht verhandelt werden, weil der unparteiliche Vorsitzende des Tarifamtes jn Urlaub ist und der sächsische Arbeitsnnnistcr keinen Er satz für ihn bat. Weiter meldet daS Blatt, daß der Verband sächsischer Gerber die Kündigung aller Arbeiter für den 2- September beschlossen habe. ) Privatdozent Dr. med. Paul Wagner ch. Gestorben ist der Privatdozent für Chirurgie an der medizinischen Fakultät der Univer sität Leipzig, Dr. med. Paul Wagner. Er wurde am 27. April 185? geboren und widmet« sich nach abgeschlossener Vorbildung dem Studium der Medizin. Rach im Jahr« 1879 erfolgter Approbation erwarb er 1886 den medizinischen Doktorgrad und war alsdann bis 1883 als Assistent des Leipziger Chirurgen Thiersch tätig. Im Som mersemester 1886 habilitierte er sich bet der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig für Chirurgie. ) Ein arbeitsloser Wohltäter bestohlen. Zu einem arbeitslosen Maler, der auf einer Bank laß, gesellte sich «in unbekannter Mann, der ihm klagt«, daß er arbeitSlos-sei und schon einige Tage nichts ge gessen Hab«. AuS Mitleid erbot sich der Maler ihm etwas zu essen zu lausen. Sie gingen gemeinsam nach einem Bäckerladen und der Maler lehnte sein Fahrrob, daß er bei sich führte, neben den Eingang des Ladens. Während seiner Abwesendst verschwand der Unbelann- te mit dem Rade. ) Diebstahl an einem Epileptiker. Ein Besucher der Kleinmcsse erlitt in der Nacht auf dem Nachhauseweg einen epileptischen Anfall. Erst nach mehren Stunden kam er wieder zu sich und bemerkte den Verlust seines Geldes im Betrage von 19 Mark. Als Täter kommt «in Unbekannter in Frage, in dessen Begleitung der Kranke den Metz« platz verlassen hat. TexMarbeilerfkreik in Gera Gera. 3. September. Gestern sind auch hier di« Arbeiter der München-Bernsdor- ser Textilbetriebe in den Ausstand getreten, nach der Spruch des Echl'ichtungsausfchusses von ihnen abgelehnt worden war. ^Krmnstr, Hicstsu, kffsurn Der freundliche SLaaksanwalk Fraunreuth, 8. September. Etwa 50 hiesige Einwohner er hielten von der Greizer Staatsanwaltschaft die Aufforderung, im Gasthof zu erscheinen. Bestürzt darüber stellte sich der größte Teil auch rin. Erstaunt waren die Erschienenen, als ihnen je 5 Mark aus gezahlt wurden mit der Warnung, sich nicht an dem verbotenen hol ländischen Schnceballsystem zu beteiligen, da sonst Bestrafung cintreten könnte. Die fünf Mark waren für die holländische Schwindclfirma be stimmt, aber auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft von der Post in Fraureuth beschlagnahmt worden, sodaß die mehr als fünfzig Ab sender jetzt daS Geld, um das sie geprellt worden wären, zurückerhaltcn konnten. h. Tödlicher Ungltickssall. In Aue wurde gestern morgen gegen 5 Uhr beim Rangieren ein aus Zwickau stammender Bahnschaffner von einem Verbindungsstück so unglücklich ge troffen, daß er schwere Verletzungen davontrug. Der Verletzte erlag bald darauf seinen Verletzungen. tz. Opfer des Verkehrs. In Chemnitz stieß am Zöllnerplatz ein Radfahrer mit einem Auto zusammen und wurde so un glücklich überfahren, daß der Tod sofort eintrat. — Auf der Annaberger Straße stieß ein Motorradfahrer mit einem Last geschirr zusammen und stürzte auf die Straße, wo er bewußt los liegen blieb. Da er anscheinend einen Schädelbruch erlitten lzatte, mußte er ins Krankenhaus geschasst werden. tz. In die Heugabel gestürzt. Am Mittwochnachmitlag stürzte beim Abspringen von einem Getreidewagen der Geschirr- sührer Willy Schumann vom Rittergut Blankenhain in Crimmitschau auf eine am Wagen stehende Langgabel. Der Stiel drang dein Bedauernswerte» in den Mastdarm ei». Die Verletzung war so schwer, daß der junge Man» bald darauf starb. Zur Liturgie »es Svnnkags Epistel Dreizehnter Sonntag nach Pfingsten. Epistel: Kak. S. 1- bis 22. Brüder! Dem Abraham sind die Verheißungen' zugesagt worden und seinem Samen. Gott sagt nicht» „Und den Samen", wie von vielen, sondern wie von? einem: „Und deinem Samen": dieser ist Christus. Da sage ich nun dieses: Das von Gott bestätigte Bündnis wird durch das Gesetz, das vierhundertdreistig Jahre dar nach gegeben ward, nicht aufgelöst, so daß die Verheißung vereitelt würde; denn wenn kraft des Gesetzes die Erbschaft käme, so käme sie nicht kraft der Verheißung; den« Abra ham aber hat sie Gott durch die Verheißung geschenkt.^ Wozu aber das Gesetz? Der Uebertretungcn wegen ist es, gegeben, bis der Same käme, dem die Verheißung ge.' worden war. Angeordnet ist es worden durch Engel, durch die Hand eines Mittlers. Der Mittler aber ist nicht Mitt-' ler eines einzigen, Gott hingegen ist einer. Ist also das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn' wenn ein Gesetz gegeben wäre, das Leben verleihen könnte^ so käme wirklich ans dem Ersetze die Gerechtigkeit. Di« Schrift hat vielmehr alles unter die Sünde verschlossen,* damit die Verheißnng dnrch den Elanben an Jesus Christus zuteil werde denen, die glauben. ^ Evangelium Dreizehnter Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Luk. 17,1 11—19. Jn jener Zeit, als Jesus nach Jerusalem reiste? ging er mitten durch Samaria und Galiläa. Als er z«> einem Flecken kam, begegneten ihm zehn Aussätzig«, di«' von ferne stehenblieben. Sie riefen mit lauter Stimme:) Jesus. Meister, erbarme dich unser! Da er sie sah. sprach, er; Geht hin. zeigt euch den Priestern. Es geschah, wäh«' rend sie hingingen, wurden sie rein. Als aber einer von, ihnen sah, daß er rein sei. kehrte er um, lobte Gott mit lauter Stimme, fiel auf sein Angesicht zu seinen Füße«' und dankte ihm. Dieser war aber ein Samariter. Da hob Jesus an und sprach: Sind nicht zehn gereinigt worden? Wo sind den« die neun? Keiner findet sich, der zurückkäme und Gott die Ehre gäbe, als dieser Ausländer. Dan« sprach er zu ihm: Steh aus und geh. Dein Glaub« hat dir geholfen! .. I tz. Fischsterben. In den setzten Tagen wurde im Fisch« wasser von Königswalde nach Langenhessen zu eine groß^ Menge Forellen in allen Größen vermutlich durch Eimvcrseit von Gift getötet. h. Vom Tod« des Ertrinkens gerettet. Am Mitlivoä-abent rutschte in Wurzen ein üjühriges Mädchen beim Spielen auf dem Rande des Kanals ins Wasser. Ter frühere Matrose Maurej Robert Hempelau s Wurzen sprang dem Kinde sofort nach und vermochte es unter großer Anstrengung an Land zu bringen. tz. Auf sreten Fuß gesetzt. Der am Montag nach dem Brande der Scheune im Ortsteil Eger vorläufig sistierte LantH wirt Emil Möckcl ist wieder aus freien Fuß gesetzt worden. ' tz. Schweres Autounglück. Bei deni Versuche, einen vor ihm fahrenden Wagen zu übcrlwlcn, stieb in der Nähe von Unters marks grün bei Plauen i. V. ein mit vier Personen besetztes Automobil gegen einen Chausseebaum und übersckiug sieb. Alle wer' Insassen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Lebensgefahr besteh! jedoch nicht. kirchliches Dresden-Friedrichstadt <St. Michael, Friedrichstr. 50j 7 Uhr HI. Nieste, 9 Uhr Predigt und HI. Messe mit Litanei. -- Wochentags hi. Messe Montag, Mittwoch, Donnerstag srü» 7 Uhr. Kirchenmusik : Katholisch« Hof- und Propsteikirche. Sonntag, 4 Sep» tember, vormittags 11 Uhr: Messe As-T»r von Neißiger, Gra duale Domine Miserere von Reißiger, Offertorium Non nobi« von Reißiger, Briefkasten Anonymer Abonnent in Großschöna«. Die 6-mileitung und Kassenstcllc des Christlichen Fabrik- und Transportarbettervcrhandcs befindet sich in DreSdcn-N., Hauptstraße 38. — Wir bitten bei allen Anfragen den Namen des Absenders beizufügen, da wir namenlos« Zuschriften nicht zu beantworten pflegen. Expe»Mon zur Auffindung Filchners Riga, 2. September. (T. U.) . Aus Moskau wird berichtet, daß diebowjetregierung Ihrerseits Maßnahmen zur Auffindung der Expedition des dcut-« fchen Forschers Filchner unternommen habe. Der russische Forscher Kos low habe erklärt, daß die Stimmung der Lamas gegenwärtig nicht so sei, daß sie aus religiösen Ursachen einen europäischen Forscher ermorden würden. Die mongolische Regierung beabsichtigt gleichfalls, ein« Expedition zur Auf suchung des deutschen Forschers zu entsenden. Auch de!s japa nische Institut flir das asiatische Festland beteiligt sich an der Suche. Die japanische Presse veröffentlicht Artikel, die sich pnrchweg anerkennend über di« Leistungen Filchners aussprechen. Zilchners wlffenWstliche vedenlmig. Wilhelm Filchner, der nach Meldungen aus Ostasien aus einer Forschungsreise durch Tibet ermordet sein soll, war einer unserer hervorragendsten Forschunasreifenden, der sich aus graphischem «nd zoologischem, sowie völkerkundlichem Gebiete Verdienste erworben hat. Filchner. der au, 18. September inen VO. Geburtstag hätte feiern können, war von Haus« Reffe nach äftbet, das damals den Fremden völlig unzugänglich war. Schon damals hatte Filchner und seine Frau die größten Gefahren von den Eingeborenen zu bestechen, aber er iiberstand sie alle und konnte ungeheures wissenschaftliches Material mit- vringen, das tatsächlich von grundlegender Bedeutung für di« Kenntnis von Tibet war. Durch ihn wurde dieses geheimnis volle Land zum erstenmal erschlossen. Die größte Bedeutung hat aber Filchner als Südpo lfo rs ch e r erlangt, wenn er auch den Südpol selbst nicht erreicht hat. Filchner, der dainals LMklLlltlMK -war. .tzattzk-güch im Gegensatz »p BmuMen nickt Sidpol auf seinem Schiff „Deutschland" hauptsächlich das ungeheure Gebiet im Innern der Südpolgegcnd und die Beziehungen ostantarkliisis ' " ' ' das ungel ie Bezieh» kschcn den west °uwü ostantarklWcn Lanbmossen studieren. Zuerst machte er, wie er in einem Bericht über die Reis« mit teilte, an der Nord-küstv Südgeorgiens Halt, lieber seine wissen schaftlichen Ergebnisse erzählt er folgendes: .Mei einer so wenig erforschten Insel wie Südgeorgien mußte das Schwer ewicht der Erforschungen darauf gelegt werden, in der zur Ver- „ ing stehenden Zeit von 13 Tagen einen möglichst vollständigen lebktrblick über die ganze Insel zu-erhaklen. Es sollten einer seits die Küstenumrisse «orthographisch sestgelegt, andererseits ein Bild vom Gesteinsausbou und von der Vergletscherung der Insel gewonnen werden. Im ganzen waren di« Witterungs- Verhältnisse günstig. Jn erster Linie ist «s gelungen, durch astronomische Bestimmungen und ungezählte Konrpatzpei langen eine gut« Umrißkarte Sudgeorgiens zu entwerfen. Mehrere Buchten, die bisher wenig oder gar nicht bekannt waren, er schienen zum ersten Male auf dieser Karte. Wichtig für die Echöffahrt ist di« Auffindung und Äuslotung eines guten Hakens im südwestlichen Teil der Insel, der leicht zugänglich und doch gegen die schweren Stürme geschützt ist. In den Buchten der Insel wurden zahlreiche Lotungen ausgefüyrt, auch der Abfall des Inselblockes zur Tieffee wurde studiert und hier die vertikale Verteilung der Temperatur und des Salzgehaltes untersucht. Von der Küste mit thron mannigfachen Vcrgletfcherungs- «rscheinungen konnten zum ersten Male zahlreiche Photographien ausgenommen werden, und einzelne Gletscher an der Nord- und Süvküste der Insel wurden phoiogra-mmetrisch fAgelegt. Das größte Interesse boten stets Landungen in den Duchten, deren Strandflächen den Küstenticren wie Sec-Elesanton, Pinguinen und anderen mehr zum Aufenthalt dienen. Es gelang nur eimnal von der Südküfte aus, vom Mittelhasen im rvestlichen Teil der Insel so weit landeinwärts zu gelangen, daß das die Nordseit« der Insel begrenzend« Meer gesichtet werden konnte. Die geologischen Forschungen haben gleichfalls interessante Resultat« zutage gefördert. Es wurde festigeftellt, daß Südgeorgien ein Faltengebirge ist, dessen Falten tm allg«,»einen Nordwest« Siibost streichen und nach Norden übergekippt sind. Der Aufenthalt konnte auch zu vergleichenden meteorologischen Studien nutzbringend verwandt werden.^ Filchner hat über seine wissenschaftlichen Reisen ein« Anzahl von Büchern veröffentlicht, in denen er di« Er nah» als dvul.-fl^lcgseMöe Ttzdkschung. zugewanNl. mun pr er. wie w rneie normier oo ihm, ein Opfer seiner Arbeit geworden. Tragisch mutet es ar daß der-Forscher seilst nicht mehr die Hoffnung Halle, vo dieser Expedition zuritchukehren. die ih-m als die schwieligst ersckncn. zumal er in Tibet schwer erkrankte. Unvermutete Gefangeaschrft. Ein biederer Dortmuni der, der nicht mehr ganz nüchtern war, verspürte bei seinen Heimweg in der Montag-Dienstag-Nacht ein« gewisse Müdig, kert und suchte sich deshalb ein lauschiges Ruheplätzchen in Eingang der Juwelierfirma D. am Westenhellweg, wo er i« der linden Sommernacht sich zu einem kleinen Schläfchen nieder, setzte. Kamen des Wegs zwei ^aßvögel und sahen den Man« der den Schlaf des Gerechten schlief. Das Fallgitter vor den Eingang herabziehcn und daun das Weite suchen, war die Sach« eines Augenblicks. Der Schlafende war hiervon nicht erwacht Vor dem Schaufenster der Firma soimneltcn sich jedoch im Lauf, der Zeit allerlei Nachtschivärmer an, die sich vergeblich der Kops zerbrachen, wie wohl der Mann, der da schlief, hinter dar Gitter gekommen sein mochte. Schließlich erwacht« dieser vo, den Gesprächen und dem Laären der llmsiehenden und bemüht, sich nun eine Zeitlang vergeblich, seinem unvermuteten Gesäng nis zu entrinnen, bis einer der Außenstehenden endlich auf di, Idee kam, daß bas Gitter vielleicht nicht verschlossen sei, und es wieder in die Höhe schob. Drei Pfund Nägel im Magen. Ins Bezlvkskrankcnhaus von Rottweil wurde «in Echrcinerlehrling, der über Magen- kchmcrzen klagte, eingeliefrrt und operiert. Die Operation för derte nun nicht weniger als 400 kleine und größere Nägel und Schrauben ans Tageslicht, bi« zusammen etwa drei Pfund wogen. Diese Liscnsammlung im menschlichen Magen hatte ihre Ursache in der schädlichen Gewohnheit der Handwerker, bei der Arbeit die Nägel in den Mund zu nehmen. Opfer der Berge. Der Chemiker Dr. Gustav Klösgen aus Düsseldorf, der mit einer Begleiterin und einem Füh rer schon schwere Touren in den Stubaier Alpen hinter sich hatte, bestieg am 24. d. M. die Maierispitze. eine ganz un gefährliche Partie in den Stubaier Alpen. Nus einem aus getretenen Erasweg verlor er plötzlich den Eispickcl, und ohne einen Laut von sich zu gehen, stürzte er in eine 200 Meter tiefe Schlucht ab und blieb mit gebrochenem Fuß unb schweren Verletzungen am Hi nt er köpf tot liegen. Der Ab sturz dürfte durch plötzlich chngetretenes Unwohlsein oder Herz schlag bedingt sein.
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