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Mel von Ketteler. Seine Botschaft will also in erster Linie eine sozial-gemeinschaftsbildende sein. Wo die Schätze unserer heiligen Kirche aus dem tiefsten Schoß der Wahrheit gehoben werden, dort gibt es letztlich keine Trennung und Zersplitterung mehr. Wo aber die verbin dende Kraft der Religion nicht mehr hinreicht, wirtschaft liche Interessen und Standesunterschiede zu überbrücken, dort liegt der Fehler nicht an der Größe der Gegensätze, sondern am Kleinmut des Glaubens. Im Zentrum jedes Katholikentages steht die Pontifikalmesse. Und im Zen trum jeder Pontifikalmesse die heilige Eucharistie. Sie hebt die Kntholikentagungen so unermeßlich über jede andere Tagung hinaus. So müßte auch jede andere Ar beit von Katholiken geadelt sein, die im Geiste des eucha- ristischen Glaubens getan wird, frei von dem Fluche un serer Zeit, von Verneinung und Zersetzung. Wir Katholiken haben nach außen noch sehr viel zu be st eilen! Aber wir müssen uns bewußt werden, daß wir die Glaubensgemeinschaft zunächst in die Leb ensge meinschaft ummünzen müssen, ehe wir nach außen zu wirken berufen sind. Das ist die Botschaft' von Dortmund: Hinein in die tiefsten Schächte der katho lischen Wahrheit. Der harte Diamant der Einigkeit und des Friedens will der Kirche Christi durch Treue, Demut und Opfersinn schrittweise abgerungen sein. Nur wenn wir so unsere Ausgabe auffassen, dann wird auch — um wieder mit Görres zu schließen — „der religiöse Sinn wie der sich seiner jetzigen Beschaffenheit entwinden, und man wird wieder allgemein erkennen, daß Religion nicht das Märchen ist, das die Amme Goldmund dem kindlich horchenden Völkern erzählt, sondern das Band, das dieGeistereint, das Wort des bildenden Weltgeistes in der Menschensprache ausgesprochen: daß selbst Natur bewußtlos ihre Mysterien feiert, daß der Staat nur das Erdgeschoß der Kirche ist." zz. v. Die Ozeanslieger verloren? London. 3. September. Ueber das Schicksal des Ein deckers St. Raphael und seiner Besatzung, lagen hier bisi Freitag um 18 Uhr keinerlei Nachrichten vor. Alle Gerüchte? nach denen die Ozeanflieger gesichtet worden seien, bzw. nach! denen die Tatsache ihrer Notlandung verbürgt sei, iverden von den kanadischen Küstensunkstationen dementiert. Da man annehmen mutz, daß nunmehr die Brennstoffvorräte des St. Raphael aufgebraucht sind, befürchtet man das Schlimmste. Der Eindecker Old Glory hält vor der Küste Neufund lands in einem Umkreise von 800 Meilen Nachforschungen nach dem von Englandabge flogenen Flugzeug St. Raphael ab. Bei Kap Race eingegangene Funksprüche besagen, das; der holländische Dampfer Blijdendyk gestern morgen 6 Uhr auf Grad 28 Minuten nördlicher Breite ^ -«2- und 63 Grad 3 Minuten westlicher Länge «in weißes Licht gesichtet habe, das sich in östlicher Richtung bewegt« und vermutlich von einem Flugzeug herrührte. Diese Nachricht klingt so unsicher, daß sie an der trau rigen Tatsache kaum etwas ändern dürste, daß ansä,«inend auch die zweite Ost-West-Ueberquerung des Ozeans mit tödlichem Ausgang geendet hat. Man muß heute unbedingt befürchten, daß Minchin, Hamilton und die Prinzessin Löwen stein das Schicksal Nungessers und Colis geteilt haben. Nach diesem neuen Mißerfolg wird man hoffentlich bald soweit sein, die überstürzten Starte von Europa nach Amerika als ivahnwitziges Hasardspiel zu betrachten, die nicht einmal mehr unter dem Begriff Sport im modernen Sinne unter zubringen sind. Sie Deutschen fliegen nicht mehr? Ein« bemerkenswert« Stellungnahme Professors Junkers. In dem Augenblick, in dem die ganze Welt von der Besorg nis erfüllt ist, daß die englischen Ozeanfliegrr Minchin und Hamilton und ihre Begleiterin, di« Prinzessin Wertheim-Löwen» stein, das tragisch« Schicksal Nungesser und Tolis geteilt haben, ist die Frage berechtigt, ob nach diesen Erfahrungen mit den Ge fahren einer Ozeanüberquerung von Ost nach West es ratsam er scheint, di« zum Atlantik-Fluge bereiten deutschen Flieger in diesem Jahr überhaupt noch starten zu lassen. Hierzu erscheint zunächst beachtenswert die Stellungnahme, die soeben von dem bekanntesten Pionier der deutschen Flugtechnik, Professor Hugo Junkers, bekannt wird. Di« Besatzung der „Bremen", die Flieger Koehl und Loose und ihr Begleiter v. Hüneseld, hatte vor einigen Tagen, als man an eine Besserung der Witterung über dem Atlantik glaubte, den zur Zeit in Warnemünde wei lenden Professor Junkers telephonisch um Starterlaubnis ersucht. Junkers hat hieraus jetzt mit folgendem Telegramm geant wortet: „Bezugnehmend auf telephonisch« Anfrage betreffend Start der „Bremen" möchte ich Ihnen meine Besorgnis nicht verhehlen, da, Unternehmen zu so später Jahreszeit nochmals in Angriff zu nehmen. Die langen Nächte und schnell wechselnde Witte- rungslage im September erhöhen das Risiko, so daß der Flug vom Standpunkt der Forschung und Entwicklung nicht mehr ge rechtfertigt erscheint. Ich halte mich trotzdem nicht für berechtigt, mich den von Ihnen angeführten Gründen zu verschließen, und stell« Entscheidung über den Start und dessen Zeit nach ihrem Wunsch in ihr eigenes Ermessen. Ich überlasse Ihnen diese Entscheidung, um so unbedenklicher, als ich fest überzeugt bin, daß Sie sich durch öffenilich« Diskussion, wie z. B des soeben durch die Presse bekantgewordencn Starts in England oder an dere Einwirkung in Ihrer nüchternen Entschließung nicht beein flussen lassen werden." Wie wir hierzu aus Dessau erfahren, wird die Besatzung der „Bremen" dieser Weisung entsprechend von sich aus in aller Ruhe die Wetterlage prüfen und danach zur gegebenen Zeit ihr« Entschlüsse fassen. Man geht wohl nicht fehl in der An nahme, daß, falle das Wetter über dem Atlantik sich im Lause der nächsten beiden Wochen nicht ganz erheblich bessert, für dieses Jahr ein Start der deutschen Flieger kaum mehr in Frage kommt, weil erfahrungsgemäß In der zweiten Septcmberhälst« «ußerordrntlich starke Nebel bei Neufundland austreten, die von vornherein für jeden Atlantikflug ein ungeheures Risiko be deuten würde». Daß im Augenblick das Wetter auf dem Ozean noch immer schlecht ist. scheint auch »»» »er Tatsache hervor,»gehe», daß der Wie lange noch Konjunktur? Iahreskagung -er -eukschen Frr-uslrle — Eine Rede des Aekchswlrrfchafksuiiniskers Frankfurt, 2. September. Die ordentliche Mitgliederversammlung des Reichsverbandes der Deutschen Industrie wurde am L. September in Frankfurt durch Geheimrat Dr. Duisberg eröffnet. Nach den einleitenden Worten beschloß die Tagung, dem Reichspräsidenten namens der 2000 Teilnehmer ein Huldi-- gungstelegramm zu übersenden. Eeheimrat Duisberg gab so dann in großen Zügen ein Bild der gegenwärtigen deutschen Wirtschaftslage. Er führte etwa aus: Die Belebung seit dem englischen Bergarbeiierstreik hat zumeist, wenn auch uneinheitlich, angehalten, dennoch haben wir in der günstigsten Jahreszeit über 1 Million Arbeitslose. Leider erstreckte sich die Belebung fast ausschließlich auf den Binnen markt, der Export konnte kaum gehoben werden und liegt noch immer um ein Drittel unter der Ausfuhr 1913. Das Defizit dieses Jahres wird auf über 4 Milliarden anschwellen. Die gegenwärtige Verschuldung Deutschlands, di« «inschl. der Land wirtschaftsverschuldung auf 23,1 Milliarden R.-M, steigt, bedeutet eine jährliche Zinsenlast von rd. 2 Milliarden R.-M. Ein gerechnet der Dawes-Lasten vom nächsten Jahr« ab ergibt sich «in« jährliche Zinsverpflichtungssumme von <5 Milliarden R.-M., das ist mehr als das Doppelt« der Vorkriegszeit. In diesen Zahlen ist noch nicht die kurzfristig« Verschuldung ein begriffen. Der Referent trat mit Nachdruck dem Leichtsinn bei großer kurzfristiger Verschuldung entgegen, betont« aber, daß nicht allein die Kreditpolitik, sondern nur eine umfassende Wirt schafte-, Sozial- und Finanzpolitik Abhilfe schaffen könne, und wandte sich im weiteren gegen di« schweren Lasten des Daivcs- Planes, die trotz des unzweifelhaften Erfüllungs-Willens des deut schen Volkes auf die Dauer untragbar seien. Auf der anderen Seite müsse aber ein ganz anderer Geist Einzug halten, es ist ein Widersinn, daß das zusammengebrochene, verschuldete Deutschland den höchsten Funkturm, die längste Rennbahn usw. Europas haben will. Wir müssen mit weniger auskommen Der Reichsverband beabsichtigt, seine Mitgliederversammlung nur noch all« zwei Jahre stattfinden zu lassen, und fordert di« anderen Verbände zur Nachfolge auf. Der Vorsitzende des Verbandes mitteldeutscher Industrieller, Landrichter Braun, und der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Dr. Landmann, begrüßten in längeren Aus führungen die Tagung, worauf der Reichswirtschaftsministei D r. Lurtiur das Wort ergriff. Er überbrachte zunächst die Wünsche der Reichsregierung so wie der Preußischen Staatsregierung für den Verlauf de, Tagung. In der Einleitung begrüßt der Reichswirtschafts, mimster die Tatsaehe, daß sich die Jndustrietagung nicht auf dl« Erörterung der gegenwärtigen Lage, sondern «ine langfristig« Aufgabe, das Qualitätsproblem, in den Mittelpunkt gestellt habe. Die Belebung der Wirtschaft, die vielfachen Investitionen erklären zum großen Teil die in den letzten Monaten gesteigerte Einfuhr. Bei Betrachtung der Lag« müsse man mehr als je die rückwärts gerichtet« Anschauungsweise ein- stellen,' gegenüber 1913 hat sich di« Welt und Deutschland grundlegend verändert. Niemals vor dem Kriege waren Krisis und Ausstieg so nahe beieinander, niemals waren di« Kurven so steil, der Anlauf des Produktionsprozesses so plötzlich, wie bei der letzten Knjunkturentwicklung Deutschlands, Ein« Reihe von Umstünden zeigt, daß auch di« kommenden Jahre als nicht nor- mal im Sinn« der Vorkriegszeit verlaufen werden. Von den Eonderfaktoren ist in erster Linie die Reparationsverpflichtung zu erwähnen. Mit der Ueberführung großer Telle des deutschen Volkseinkommens wird die Kapitalbildung vermindert und zweifellos unter das notwendige Maß hinuntergedrückt. Deutsch land ist daher auf die Kredite de» Auslandes an gewiesen. Das Hineinstrümen dieser Kredite muß in der deutschen Wirtschaft Konjunkturbewegungen erzeugen, deren Schwankungen weder mit der Nuslandskonjunktur übereinstim men, noch mit den Bewegungen der Vorkriegszeit verglichen werden können. In dieser Eigenart liegen für die nächsten Jahr« gewisse Gefahren. Die in der gegenwärtigen Epoche heremkommenden großen Auslandskapitalien haben z. T. in Warcnläaern. r. T. in Verbesserungen des Vroduktionsapparates ,yre Anlage gesunden. Der Wirtschaftler muß beurteilen, ob di« Vorteile groß genug sind, um die Belastung zu rechtfertigen. Die augenblickliche Jnlandskonjunktur darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß schon in der allernächsten Zeit eine Verfkauung eintretcn kann. Wollte man, um eine Jn- landskonjunktur vollständiger ausschöpfen zu können, die Aus landsbeziehungen vernachlässigen, so wäre dies eine Ver schwendung volkswirtschaftlicher Werte. Der Gedanke der Kapitalverflechtung mit dem Auslande lag der Wirtschafts politik zugrunde, di« seinerzeit in der Hamburger Rede skizziert wurde. Das System der Ein- und Ausfuhrverbote wurde bis auf wenige beseitigt, wier haben uns bemüht, zu Meist begünstigungsverträgen auf breiter Tarifbasts zu gelangen. Ls ist nicht Deutschlands Schuld, daß es nicht gelang, mit allen, für Deutschland wichtigen Ländern zu Handelsverträgen zu gelangen. Mit dem deutsch - französischen Han« delsvertrag wurde wieder ein Schritt vorwärts getan Der Vertrag ist weder für uns, noch für Frankreich voll» befriedigend, für mehr als dies« etwa» resignierend« Zustimmung fehlen zwischen den beiden Völkern noch wesentliche psychologisch« Voraussetzungen. Es ist nun an den anderen Ländern Europas, sich der Bewegung anzuschlirßen. Für Deutschlands Anteil eröffnen der Vertrag mit Jugoslawien sowie die im guten Zug befindlichen Verhandlungen der Tschecho slowakei erfreulich« Aussichten. Auf der anderen Seite muh man daran denken, daß die Möglichkeit gesteigerten Wettbewerb« auch wiederum höhere Anforderungen stellt: «in abgeschlosse ner Markt fuhrt leicht zur Verschlechterung de» Produfts. Di« Wirtschaften Europas können sich nur hakten, wenn sie sich aus die Erzeugung hochwertiger Qualitätswaren einstellen, wobei di« Eigenschaften und Erfahrungen der Bevölkerung, di« sich trotz aller Mechanisierung nicht in kurze« Zeiträumen einhole» lassen, die größte Unterstützung gewähren. Auch die große» Verkehrsanstalten, Bahn und Post, müssen das Ärige tun, auch in der Verwaltung des Reiches, der Länder und Gemeinden müsse der Qualitätsgrundsatz verwirklicht werden. Geheimrat Kastl stellte das Thema der Hauptoersamm- lung — Qualitätsarbeit — in den Mittelpunkt seiner Ausführungen über „Wirtschaftspolitische Voraussetzungen für deutsche Qualitätsarbeit". Der Referent kritisierte nach län geren Ausführungen über Begriffe und Bedeutung der Quali tätsarbeit im allgemeinen die in Deutschland herrschenden Etat- und steuerpolitischen Voraussetzungen und verwies erneut mit Nachdruck auf die Forderungen des Reichsverbandes der Deut schen Industrie hinsichtlich der Derwaltungsrcform. Die Stö rungen der kreditpolitischen Stetigkeit in den letzten Monaten fei ebenfalls bedenklich, nach einem kurzen Ausflug in da» sozialpolitisch« und tarispolitische Gebiet, behandelte der Refe rent die Handels- und Kartellpolitik in den letzten Jahren. Di« deutsche Industrie sei bereit, an einer internationalen Wirtschaftsverständigung und einer Senkung des Weltzoll. Niveaus mitzuarbeiten, aber nur Schritt für Schritt. Hinsicht lich der angeblich falschen Meinungen über Kartelle, trat Ge- heimrat Kastl für weitgehende Publizität ein. verlangte aber Förderung der neuen Aufgaben der Kartelle durch di« Re- gierung. G. Müller-Oerlinghausen referierte über das Thema „Deutschland auf den Weltmärkten". Eine Analyse per deutschen Ausfuhr hält sehr schwer. Die Ausrechtcrhaltung der Fertigwarcnausfuhr begegnet größeren Schwierigkeiten als je zuvor und konnte trotz aller Anstrengungen prozentmäßig nicht verbessert werden. Leichter hat sich die Ausfuhr an Roh- und Halbstoffen aufrecht erhalten lassen. Wichtiger als diese Verschiebungen find die Veränderungen hinsichtlich der Aus-, fuhrländer und -erdteile. Die Ausfuhr nach Außereuropa ist gegenüber 1913 um 470 Milk, gestiegen, davon allein 38« Mill. auf Asten. Amerika hat seit 1913 seine Gesamtausfuhr mehr als verdoppelt bei Verdreifachung der Fertigwarenausfuhr. Der Referent zeichnete dann in längeren Ausführungen di« Schwierigkeiten und die Ausgaben, die insbesondere dem Wieder aufbau der deutschen Uußenhandels-Orgamsation erwachse» sind. französisch« Ozeanflieger Givon, der heute früh 6 Uhr in Le Vonrget auf dem Farman-Eindecker „Blauer Vogel" zum Fluge nach Neuyork gestartet war, bereits um 9.48 Uhr auf dem Rück flug begriffen wieder über Boulogne gesichtet wurde. Landungs meldung liegt noch nicht vor, da di« Maschine anscheinend zur Erleichterung ihres Gewichts noch einige Zeit in der Lust blei ben will. Der',.Slave Vogel" startet und kehrt wieder. Paris, 2. September. Der „Blaue Vogel" ist heule kurz nach 6.30 Uhr in Le Vourgct zu seinem Ozeanflug gestartet. Auf dem Flugplatz hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge eingefunden, die den Piloten Erlvon und Corbut herzliche Abschiedsgrüße zuwinkte. Nach einer Runde über dem Flugfeld verschwand das Flug, zeug in westlicher Richtung, um bereits um 9.40 Uhr über dem Flugplatz wieder aufzutauchcn. Die Piloten kreisten über dem Flugplatz und ließen Benzin ablaufen, augenscheinlich um eine glatte Landung zu ermöglichen. Der Grund, der die Flieger zur Rückkehr veranlaßt hat. ist noch nicht bekannt. Sie vesolkmgsresorm Ueber das Ausmaß der neuen Besoldungs reform wird von den beteiligten Stellen strengstes Still schweigen gewahrt. Wenn Mitteilungen darüber erfolgen, so können diese nur aus Kombinationen beruhen. Wie wir hören, wird der Rcichsfinanzmtnister Dr. Köhler aller Voraussicht nach auf der Bcamtentagung in Magdeburg am 11. September «in« Red« halten, in der er Einzelh,iten der Vorlage mit» teil«» wird. Dr. Setpet tu München . . — ^ München, 2. September. Gestern nachmittag traf der österreichische Bundeskanzler Prälat Dr. Seipel in München ein. Der österreichische General konsul Dr. von Günther hatte sich zum Empfang auf dem Bahn hof eingefunden. Nach mehrstündigem Aufenthalt reiste der Bundeskanzler nach Dortmund zur Teilnahme am Katholiken«, tag weiter. Grubenunglück l« Westfalen Drei Schwerverletzt«. f Hamm, 1. September.! Auf der Zeche Grimberg bei Kamen ging gestern nachmittag ein Teil einer Strecke Bruch, wobei vier Bergarbeiter ver schüttet wurden; drei von ihnen erlitten schwer« Gehirnerschütte rungen und inner« Verletzungen, der vierte wurde leicht ver, letzt. Elsenbahnunglück in Malland. Mailand, 2. September. In der Nähe von Varese ging auf einer abschüssigen Stell, ein mit Holz beladener Güterwagen durch und rannte mit rasen« der Geschwindigkeit gegen einen Straßenbahnzug. 19 Passa giere wurden verletzt. Die Straßenbahnwagen wurdep vollkommen zertrümmert. Schnellzug pakir—vordemr entgleist. Pari», r. September. De« D-Zug Paris—Bordeaux ist kurz nach Mitternacht entgleist. Der Lokomotivführer wurde getötet. Der Sachschaden ist beträchttich. Ra« weis» »och nicht, ob «nt«, de» Lr»««««» »och Opse« li«««». „