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Wie Erzberger Pommer wurde Don Josef AndrS, Stuttgart Aus Anlaß der Wiederkehr des Todestages von Matthias Erzberger hat di« ,,D e u t s ch e Ne - p ub ! i k", die von Wirth herausgegcbcne Wochenschrift, e.ve Sondernummer veranstaltet, die dem Gedächtnis des seifte ermordeten Politikers und Staatsmannes ge widmet ist. Neben vielen Beiträgen aus den Federn non Männern, die Erzberger ans gemeinsamer Arbeit kannten, enthält das Heft den folgenden Aussatz des Abg. Andre, der über die Frühzeit des Politikers Erz- bcrger interessant« Mitteilungen macht. Erzbcrgers Eintritt ins politische Leben fällt zeitlich mit der Eründungspcriode der christlich-nationalen Arbeiterbewegung zusammen. In Württemberg schlossen sich im Jahre 1891 rund zwanzig katholische Arbeiter vereine zu einem Landesverband zusammen. Deren Gründer und Führer war Redakteur Eckard in Stuttgart, ein sozial eingestellter politisch hochgesinnter katholischer Geistlicher, den Liebe zum schaffenden Volt erfüllte. Eckard rief eine Arbei terschutzkommission ins Leben, die nach Bernsen auf gebaut war und sich besonders mit den sozialwirtschaftlichen Fragen der Arbeiterschaft zu befassen hatte. Um die Bildung der Arbeiterschaft als eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Aufstieg des werktätigen Volkes zu fördern, errichtete Eckard Unterrichts! urfe, in denen vor alfem sozial- wirtschaftliche, aber auch religiös-christliche Fragen in popu lärer Sachdarstellung erörtert wurden. Als junger Schreiner- gefelle nahm ich selbst an diesen Kursen teil. Die Teilnehmer beschränkten sich nicht nur auf Arbeitnehmerkreife, sondern es sandcn sich auch Verwaltungsbeamtc und selbst Akademiker ein. In Zuffenhausen bet Stuttgart war ein Lehrerpraktikant viatthias Erzberger aus Buttenhausen tätig, der sich auch zur keil,rahme am Unterrichtskursc meldete. So kam Erz- »crger mit Eckard, der sein politischer Lehrmeister wurde, zu- ,ammen. Am ersten Abend, an welchem Erzberger anwesend war, hielt Eckard einen Vortrag über das Thema „Gefahrenquellen für das Anwachsen des,internationalen Kapitalismus".. Daran anschließend stellte der Vortragende die Frage, welche Stellen seines Vortrages von besonderer Bedeutung seien. Als erster Diskussionsredner meldet« sich Matthias Erzberger. Derselbe zitiert« wörtlich aus dem Gedächtnis heraus besonders wichtige Sätze aus der Eckardischcn Rede und nahm dazu in ein gehenden kritisch gehaltenen Ausführungen Stellung. Eckard quittierte mit den Worten: „Da habe ich ja ein poli tisches Genie entdeckt." Erzberger nahm von da ab an jedem Kursnsabend teil; er übernahm selbst eine Reihe von Referaten und liebte es weiterhin, besonders als oppchitioncller Diskussionsredner auf- zutretcn; Immer unter dem Gesichtspunkte, was die Gegner einzuwendcn haben würden, ivenn sie anwesend rvären. Sonntag für Sonntag fuhr Erzberger ins Land hinaus, um in Versammlungen des Volksvcrcins fürs katholische Deutsch land, der katholischen Arbeiterschaft, aber auch des Bauern- und Mittelstandes zu sprechen. Wie ernst er es nahm, geht aus folgender Tatsache hervor: In einer Versammlung von fünf Maurern in der „Glocke" in Stuttgart sprach er anderthalb Stunden lang über die Notwendigkeit der gewerkschaftlichen Organisation. Als ich ihm sagte, daß er cs vor den fünf Leuten hätte kürzer machen können, gab er mir zur Ant wort: „Nein, diese fünf Männer habe ich jetzt gewonnen; das gibt fünf Werber für unsere Sache und deshalb mußte ich sie in all« Zusammenhänge einführcn." Erzberger hatte Recht! ks war oben von Anfang an kein Durchschnittsmensch, kein Echemamensch, sondern ein Vorstürmer, ein Stoßtrnpp- führer und Pfadsuchcr! Im Jahre 1896 gab Erzberger auf Veranlassung von Eckard feinen Lchrcrberuf auf; er wurde Redakteur am „Deutschen Volksblatt" in Stuttgart. Dortsclbst war er bis zum Jahre 1993 mit großem Erfolg tätig. Mit dem Erstarken der katholischen Arbeiterbewegung kn Württemberg machte sich di« Anstellung eines Arbeiter sekretärs im Nebenamt notwendig. Erzberger übernahm diese Funktion ohne jede Entschädigung; nicht einmal die direk ten Agitationsausgaben verlangte er ersetzt. Seine Bestrebun gen nnd Ziele gingen weiter! In rascher Folge gründete er den „Schwäbischen Handwerkerblind", dessen Anwalt er ebenfalls im Nebenamt wurde. Endlich faßte er die Land wirte in „Bauernvereine" zusammen, und er wurde der erste „Vauernanwalt" in Württemberg, natürlich auch im „Neben amt". Gewiß haben andere Personen und Kräfte bei all diesen Gründungen mitgewirkt, aber der junge Matthias Erzberger war und blieb doch die treibende Kraft, was sich bei seiner Uebersiedlung von Stuttgart nach Berlin klar heraus- stcllte. Als ich vor 21 Jahren als erster katholischer Arbeiter sekretär hauptberuflich in Stuttgart angestellt wurde, konnte ich fcststellen, welche Fülle von Kleinarbeit Erzberger neben seiner umfangreichen redaktionellen Tätigkeit geleistet hatte. Der unbesoldet« „Arbeiterfekrelür" Erzberger hat im letzten Jahre dieser seiner Tätigkeit mehr als 3109 schriftliche Anfragen aller Art (Kranken-, Unfall-, Invalidenversiche rung, Haftpflichtfragen, Mietstroitigkeiten ufw.) beantwortet. Für jeden Monat lag eine dick« Mappe beantworteter Briefe vor. Nicht ganz so umfangreich, aber nicht minder bedeutsam war sein« Auskunftstätigkeit als „Handwerker- und Vauern anwalt". Als di« Eründungszeit der Christlichen Gewerkschaften her- anroifte, schrieb Erzberger die erst« Broschüre über die „Not wendigkeit und Bedeutung der christlichen Gewerkschaften". Mit seiner Schrift über die „Säkularisation in Württemberg" erregte er allgemeines Aufsehen im katholischen Lager und weit darüber hinaus. Als ich Arbeitersekreiär in Siutigart wurde, schrieb mir Erzberger einen Eraiulaiionsbrief, der ein getreues Spiegel bild seiner Persönlichkeit war und noch ist. Der Brief enthält U. a. folgende Sätze: „Sie übernehmen ein bedeutungsvolles Amt. Arbeiter sekretär sein heißt Bolksanwalt, Ärmenanwalt sein, heißt pkis Bedrückte», Bedrängten, Entniittitzten bei?-» . . . Ich in tzzg Jfihkß» MMk tzopeiiachlüch^j Tannir,» altz iSrh-jtxxlekketiir ia pieft sinperichuumw Mai kenn«» oeieem, 8«» «s SlN ganz«« Buch darmrer i-vrciben könnte. VMr» Bürokraten haben von dieser Not keine Ahnung . . . Was Sie in Ihre neue Stellung mitbringcn müssen, das ist Liebe, werktätige, helfende, schaffende Liebe zu unserem armen katholischen Volk nnd zu allen, die im Vertrauen zu Ihnen kommen, mögen sie politisch stehen, wo sic wollen. Bolks- dienst ist Gottesdienst, ist Dienst am Staate. Führen Sie die Arbeiterschaft zum Staate und benützen Sic die religiös-sitt lichen Kräfte zur wirtschaftlichen Hebung unseres schaffenden Volkes." Das ist Erzberger! Dem Volke zu helfen, es einzuordnen ln die bestehende staatliche und gesellschaftliche Ordnung, für seine Gleichberechtigung, sein Mitbestimmungsrccht zu kämpfen, war eines seiner hauptsächlichsten Lebensziele. kMMÜsnMZlÄ! HiMsuren ^oksernstvssZe - Lest« /AomtLsI nasts Iran; von Assist. Historische Novelle, von M. D. Krüger. (26. Fortsetzung.) ' Ls sah den schönen Heilandsleid und sah die reinen Hcilandsaugen. „Bloß wie das heilige Kindlein," stammelten sie durch einander, „fromm wie jenes." Mit gewaltiger Kraft rief der Bischof den Kaufherrn an: „Siehe Petrus, der Himmel öffnet sich. Es ist als ob jede Wolke Engel trüge, als ob unsere Ohren Himmels klänge hörten. Oeffne die deinen, öffne deine Augen und dein Herz. Latz den Sohn in Frieden von dir ziehen, als einen Boten von Gott, der zwar durch dein irdisches Haus gewandelt ist, aber nimmer darin weilen darf. Alle, die Leid und Mühsal tragen, bedürfen eines Helfers, in dessen Auge sich der Heiland spiegelt. Schöne Worte und reiche Gaben sind nichts, das ganze Leben mutz daran gesetzt wer den!" Und das Volk weihte den, der sich berufen fühlte: „Er liebt den Heiland ehrlich! Er liebt uns." Der Bischof nahm seinen prächtigen Mantel ab und legte ihn um die nackten Schultern. „Nimm ihn. reiner, junger Bruder, und trage ihn bis du das Kleid gefunden hast, das dir taugt." „Ein härenes möchte ich haben, in Kreuzesform ge, schnitten," sagte Franz. Der geistliche Herr gab seine Zustimmung und sprach: eile nach Nom. um beim Heiligen Vater Fürbitte für einzulegen. Der oft die höchste Strenge walten lasten muh, wird dein argloses Tun von Herzen billigen, weil es nur von Liebe durchströmt ist." Er segnete den vor ihm Knienden, er segnete das sich beugende Volk und schied mit seinem Gefolge. Sobald er sich entfernt hatte, trat Franz ein letztes Mal vor seinen Vater. Wieder hob er die Hände zu ihm auf und sagte demü» tig und mit heißer Bitte: ,Mcht heute bitte ich dich um ein gutes Wort. Aber immer, wenn die Osterglocken Hinten, will ich segenüber deinem Laufe stehen und mart»" Warten, dah du einmal heraustrittst nnd mich mit dem Himmelswort grüßest: mein Sohn." Da brauste der Sturm los, der solange in der Brust des jähzornigen Mannes gefesselt eingeichlossen war. Die Fäuste gegen den Flehenden schüttelnd, schrie er ihn an: „Ich habe keinen Sohn mehr! Sei verflucht du, der sich vom Blödsinn hat treten lasten, der sich nackend dem Auge des Auswurfs preisgegeben hat. Gehe denn deinen Weg. Kämpfe Schritt für Schritt immer verzweiflungs voller, mit dem Stumpfsinn und der Schlechtigkeit, die zu nichts anderem erwachen wollen, bis dir das Herz verdorrt und die Liebe erstickt. Wie du meine Liebe zu dir durch schnödesten Undank erwürgt und verdorben hast. Das ist mein Fluch, den schleppe mit dir!" Er stürzte davon, selbst das Geleit seines bewährten Freundes verschmähend. Franz war wie zermalmt zur Erde gesunken. Mit, leidig, aber ohne ihm helfen zu können, umstand ihn das Volk. Er mar verstoßen und ärmer wie der Aermste unter ihnen. Kein Obdach hatte er, kein Stück Brot, nicht ein mal ein Hemde. Wie eine unentrinnbare Finsternis durch drang der Vaterfluch das Herz des Jünglings. Es war, als ob er allen Frohsinn, alle Sonne auf ewig darin aus löschte. nnd er konnte seinen Weg nicht ohne Sonne gehen!" Gott, nimm den Fluch mir ans dem Herzen," be tete er. Von einer unsichtbaren Macht geleitet fiel sein Auge auf den Blödsinnigen. Er eilte zu ihm und vor ihm niederkniend sprach er bittend zu ihm: „Du hast mir heute schon einmal wohl getan. Lege deine Hand auf meinen Scheitel und wandle mit wildem Wort den Fluch in Segen." „Weiht du nicht, daß er nicht svrechen kann?" rief ihm die Menge zu. „Was nützt dir auch der Segen eines Blöd sinnigen? Er ist wertlos, „Nicht vor Gott," sagte Franz unbeirrt. ..Er, der ihm so vieles vorenthielt, hat ihm eines ungemesten gegeben, seine Liebe. Ihre ewige Kraft liegt im ersten Laut der bisher nie vernommenen Stimme. Cer du mein Vater. Cpftch die wenigen Worte: „Ich segne dich, mein Sohn." Kein Laut kam von den Lippen der Blöden, sie be wegten sich nicht einmal. »Er kan« e« nicht." rftf das erregte Volk. -Latz dich nicht Kmmern. ob du ltammeM oSrr an« Die Pariser SliMröle u«S vre »erMen SchkachiiMser. (Von «nt«»«, Pariser Vertretung) V Pari«, SN. August Das glotze Schlachthaus von La Vilekte bei Paris befinde» sich seit langem in einer äußerst rückständigen Verfassung. Es mangelt an jeder hygienischen Fürsorge, und die betreffenden Räumlichkeiten sind keineswegs appetitlich. Der Stadtra! von Paris hat bereits seit Zahlen beschlossen, sich dieses besagten bedauernswerten Zustandes im Interesse des guten Rufes der Hauptstadt anzunchmcn und energische Maßnahmen zu seiner Besserung zu ergreifen. Nun wisse» aber die Stadtvütcr von Paris, daß eine fortschrittliche Stadtverwaltung nie genug von anderwärts gemachten Errungenschaften der Technik nnd des all gemeinen Fortschrittes zu lernen vermag. Da Deutschland all gemein als ein sehr hygienisches Land anerkannt und von den Franzosen in dieser Hinsicht als vorbildlich angesehen wird, so beschloß der Eiadtrat im vorigen Jahre eine Studienkommission zur Besichtigung deutscher Schlachtheuscr zu entsenden. Es wird berichtet, daß die Mitglieder der Kommission hochbeftiedigt von ihrer Reise zurllckkehrtcn und niemand zwciselte, daß ihr Be such in Deutschland außer in Hinsicht auf feinen eigentlichen Zweck auch der günstigen Fortentwicklung der Beziehungen beider Völker äußerst zweckdienlich gewesen seien. Vor allem aber wartete jetzt alles gespannt auf die Verbesserung der Ein richtungen des Schlachthauses von La Vilctte nach deutschem Muster. Dieser Erwartung ist nun in diesem Jahre durch eine zweite Studienreise nach Deutschland entsprochen worden. Auch diese Kommission kehrte hochbeftiedigt zurück. Alles wartet« wiederum gespannt. Der Spannung kommt jetzt die Stadt verwaltung bereitwilligst entgegen, indem sie eine dritte Studienreise ankündigt. Es haben sich nun in der Oefsent- lichkeit mißgünstige Stimmen erhoben und Leute ergreifen das Wort, di« offenbar von den Bedürfnissen der Pariser Stadt-? Verwaltung nichts verstehen und alles nach dem kleinlichen Ge sichtspunkt ihres Geldbeutels beurteilen. Man findet, daß die Pariser Städtischen Beamten zu viel reisen, daß diese ewigen Kommissionen zum Schaden der Steuerzahler ausgesandt wür den, ohne daß je der geringste Erfolg zu verzeichnen sei. Es heißt, die neue Kommission wolle einen Ausflug nach dem Loreleifelsen unternehmen. Andere behaupten, kürzlich seien in Amerika noch viel bessere Schlachthäuser entdeckt worden, und eine Kommission soll« nunmehr nach den Vereinigten Staaten ausgesandt werden. Man hat ausgerechnet, dah das Schlacht haus von La Vilette bisher die Stadt Paris seit 1921 mehrere Millionen kostete, ohne daß auch nur ein Stein verändert wurde. Demgegenüber wird aber sestgestcllt, daß als Ergebnis der be reits unternommenen Studien eine ganze Schlachthausbibliothel entstanden ist. ein wahres wissenschaftliches Schlachthaus!,istitui mit einer Sammlung von Werken und Gutachten über Schlacht häuser in allen Sprachen. Ein vorwitziger Journalist wollte dieses Institut besuchen und fand es endlich im Rathaus am End« eines langen Korridors. Aber — der Besuch konnte nicht stattfinden Das Institut war geschlossen, denn jedermann weiß doch, daß augenblicklich Ferien sind. H. v- Wegen 29 Pfennig! Ein 21 Jahre iin Dienste der Großen Kasseler Straßenbahn stehender Straßenbahnschafsner hatte versehentlich einer kleinen Gesellschaft anstatt vier fünf kv-Pfcnnig-Scheiue ausgcgeben und bekam hierauf den fünften Schein zurück, für den «r bis zur Entstation keine Verwendung nehr hatte. Er gab ihn. nachdem er die Bleististmartier-ung »usradiert hatte, aus der Rückashrt aus. Ein kontrollierender Aufsichtsbemter stellte kurz darnach fest, daß die auf der Rück- sahrt ausgegebenen zwei 29cr Scheine keine auseinandersolgen- oen Nummern hatten, woraus der Schaffner den Sachverhalt >ugab. Auf die Anzeige des Kontrolleurs wurde der Schaffner von der Dikrction der Straßenbahn fristlos entlassen »nd ein Strafverfahren wegen Betrugs eingcleitct. Nun mehr verurteilte das Trotze Schöfscngencht den Schaffner »egen einfacher Urkundenfälschung an Stelle einer verwirkten Gefängnisstrafe von einer Woche zu einer Geld strafe von 39 Mark, nur lallst," redete der Kniende ihm mit heißem Eifer zu. „O. einer ist noch, dem gelenke Zungen nichts bedeuten» den sie nie oetrügen. Mein Vater, segne mich. Sprich mir nach: ich segne dich." Und wunderbar, aus dessen Lippen nie ein Wort ge, kommen war, der das wußte — er bewegte sie plötzlich. Alle nahmen es wahr, wie er arbeitete, wie er kämpfte -- und doch nicht konnte. Wie eine himmlische Botschaft, gläubige Zuversicht aus strömend und in jedem Herzen erweckend^ tönten ihm dis frohen Worte entgegen: „Schau tief hinein ins Himmels blau. Aus Licht und Höhen hole dir die Kraft, die du nicht hast. Du bist das Band zwischen mir und Gott. Wenn du mich segnest, bin ich kein Verfluchter mehr. Mit Jauch zen stürme ich meinen schweren Weg dahin. Gott will au? dir sprechen. Forme dn nur deine Lippen." Die Nöte eines heißen Willens war in das farblala Gesicht des armen Menschen gestiegen. Er zitterte am ganzen Leibe. Unaufhörlich bewegten sich seine Lippen. Langsam und feierlich, Silbe für Silbe. ,prnm iqm oer Hiingling vor: „Ich seqne dich. Sei du mein Sohn." Und von einer Stimme, die noch keinen menlchftmen Lant von sich gegeben hatte, klang es seltsam »nd gebrochen, aber dennoch allen verständlich: „Ich segne dich —" Und die vielhnndertköpfiae Menae. als wenn es ans einem Her zen, einem Munde käme, fuhr wie im Gebet fort: „Sc/ du mein Sohn." „Sei du mein Sohn." wiederholte der Blödsinnige. Franz' Arme umschlangen den, der bisher nicht fi!r einen Menschen gegolten hatte. Sein edles Antlitz weinte an seiner Brust und eine jubelnde Menge nahm ib» In ihre Mitte. 2l Der Kriegszug des Herzogs von ilrbtno hatte ffft ibn erfolgreich geendet. Er war noch einmal nach Assisi ge kommen, um der Stadt de» Dank für ihre .Hilfe nuszu sprechen. Es hieß, daß er an dem Gottesdienst Im teilnehmen wolle. Auf dieses Gerücht hin fand sich das ganze Bettler« ookk von weit «nd breit ein. Schon lange vor Beginn kamen die ersten, um sich einen Platz auf der boben FreiH treppe des Domes zu sichern. Entsetzung folgt.)