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f G»»ßfr««e. In dt« Rächt vom Sonntag zum Monia» gerier me «rotz«, bi» unter da» Dach gefüllt« Scheune de» Rittergute» Alt scherbitz und «ine daneben befindliche Strohfeime in Brand und brannte vollständig nieder. Die erschienenen Feuerwehren von Schkeuditz und Umgegend waren machtlos gegen das Element und mußten sich mit der Ueberwachung der Brandstätte begnügen. Der Schaden ist beträchtlich, aber durch Versicherung gedeckt. ES wich Brandstiftung vermutet. d. Thüringische Luftsahrlausstellung. Am Sonntag fand in Gera die Uebergabe der nunmehr fertiggestellten Flughalle Gera an die Flugverkehrs Aktiengesellschaft und die Eröff. nung der ersten Thüringischen Luftfahrtausstellüng statt. (tirmnstr, rvicltsu, ?>»urn tz. Kirchensenster von Kindern zerschlagen. In der ver gangenen Woche wurden von der Polizei sechs Jungen im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren festgestellt, die Fensterscheiben von Hohem Wert der Markuskirche eingeschlagen haben. tz. Vom Zug« überfahren. Montagfrüh wurde der Loko- motivsiihrer August Grünert auf dem Chemnitzer Hauptbahn hof beim Uvberschreiten der Gleise von dem Oederaner Zug überfahren. Er ivor sofort tot. tz. Autounsall. In Wildenfels stürzte gestern früh ein Lastivagen mit Anhänger auf noch ungeklärte Weise bei der Poststraße über das Geländer einer 2 Meter hohen Mauer. Die Wage» wurden schwer beschädigt, während der Chauffeur und zwei Beifahrer mit geringfügigen Verletzungen davonkamen. tz. Dachstuhlbrand. In der Nacht vom Sonntag zum Mon tag brannte in Zwickau in dem Hause einer Korbwaren- faorik am Solobik-Platz der Dachstuhl vollkommen nieder. Als Entstehungsursache dürste Brandstiftung in Frage kommen. d. Kongreß Christlicher Eiternvereine in Glauchau. Am Sonntag fand hier der starkbesuchte Kongreß der Christlichen Elternvereine Westsachsens statt. Der Vorsitzende des Landes verbandes Sachsen der Christlichen Elternvereine Oberlandes gerichtsrat Dr. Hering, Dresden, sprach über den Reichsschul gesetzentwurf. Unter lebhafter Zustimmung der Delegierten forderte er, daß der Gesetzentwurf nun endlich Gesetz werde. Aus einem weiteren Vortrag ging hervor, daß bei den Elternrats wahlen in Sachsen, soweit diese bisher stattgefunden haben, im Jahre 1927 2666 christliche und 1049 weltliche Vertreter gewählt worden waren kus «ler l.su5itr Eine Wochenendfahrt Korst—Bautzen Bautzen, 30. August. Eine Wochenendfahrt nach Bautzen unternahmen am Sonn abend Rat und Stadtverordnete der Stadt Forst (Lausitz) unter ührung von Oberbürgermeister Gründer und Stadtbaudirektor Dr. ühn. Die Fahrt verfolgte einen doppelten Zweck, einmal die Se henswürdigkeiten des „sächsischen Nürnbergs" kennen zu lernen und um anderen zwei von der Stadt Forst nngeschasfte große geschlaf ene Personenkraftwagen auszuprobieren. Nachdem die Stadt Forst vom Plane der Errichtung einer Straßenbahn abgekommen sind, sol le» di« Wagen für den projektierten Autobus-Stadtverkehr Verwen dung finde». Die Probefahrt batte ein in allen Teilen befriedigendes Ergebnis. Schadenfeuer Am Sonntngvormittag explodierte in der Glaspavrlk Greiner u. Co. in D e m n i tz - T h » m i tz ein Goneratorgasbehäl- ter wodurch das Dach der Feuerungsonlage in Brand geriet. Der Betrieb kann in vollem Umfange aufrecht erholten werden. — In Kuh schnappe! brannte am Freitagabend das Stall- gebciude dos Gutsbesitzers Linus Otto bis auf die Grund mauern nieder. Es wird Brandstiftung vermutet. Aus der Sitzung des Bezirksausschusses Bautzen. Der «e° zirksausschuß genehmigte am Montag das Abkommen mit der Stadt Bautzen in der viel umstrittenen Krankenhausfrage. Die Stadt bewilligte dem Bezirke für seine Kranken die gleiä>en VerpflegSsätze im Stadtkrankenhaus wie sie für die städtischen Kranken gelten, wofür sich der Bezirk rechtsverbindlich ver pflichtet, innerhalb von 10 Jahren kein eigenes Krankenhaus zu errichten. — Für die Hochwassergeschädigten des vsterzgevirge» wurden 3000 RM. bewilligt, wobei der Amtshauptmonn darauf hinwies, daß der Bautzener Bezirk selbst noch unter den Nach wirkungen seiner Hochwasserschäden zu leiden Hot. l. Tödlicher Autounfall. Sonntagmorgen zwischen 3 und 4 Uhr wurde in Ebersbach in der Nähe des Restaurants „Zur Ameise" der Architekt Funke aus Zittau mit schweren Kopfverletzungen tot aufgefunden. Er war in stark bezechten Zustande in das Restaurant „Zur Ameise" eingekehrt, und dann auf dem Heimwege von einem Auto angefahren und zur Seite geschleudert worden. Er hat hierbei einen schweren Sä>ädel- bruch und Bluterguß erlitten, die seinen Tod herbeisührten. Die Leiche wurde von der Polizei beschlagnahmt und der Leichenhalle zugeführt. Das Auto ist unerkannt entkommen. l. Der Rückgang der Erwerbslosen im Landbczirke Zit tau hält an. Zur Zeit sind vorhanden 440 männliche und 170 weibliche Voll-Erwerbslose, gegen 716 im Juli und 4210 gegen die gleiche Zeit im Vorjahre. l. Ausbau der Spinn- und Webschule in KIrchberg. Nach Fertigstellung der modernen Schulwerkstätten für Holz- und Metallarbeiter ist der weitere Ausbau der Spinn- und Web schule möglichst bald in Aussicht genommen. Demnächst wird eine größere Anzahl mechanischer Webstühle im Unterrichts, gebäude aufgestellt. Exerzitien in Sachsen 1. In Hoheneiche», Post Pillnitz: Für Priester vom 5. bis S. September und vom 28. September bis 2. Oktober. NB. Herren, die am 26. beginnen wollen, können an diesem Tage kommen. 2. Im Josefinenstift, Dresden-«., Große Planensche Straße 16, vom 26. bis 30. September für Dame n. 3. Im Kloster Marlenthal bei Zittau. 12. bis 16. September für Jungfrauen, 17. bis 21. September für Frauen. Man bittet »m zeitige Anmeldung. Dresdner Veranstaltungen Konzert der Donkosaken. Der weltberühmte Donkosake»- Choc wird als erstes Wiederauftreten in Dresden nach einer erfolggekrönten Nordlandreise 3 Konzerte am Sonntag, den 18. September, Dienstag, den 20. September und Mittwoch, den 21. September im Bereinshaus geben. 3 verschiedene Programme. — Karten schon heute bei F. Nies, Seestr. 21. Gastspiele der Bobe-Schule. Montag, den 19. September, abends 8 Uhr im Bereinshaus veranstaltet die Bodeschule für Körpererziehung Berlin eine gymnastische Vorführung. Die Leitung des Abends liegt in den Händen von Hinrich Medau, dem bekannten Leiter, der Berliner Bodeschule. Karte» bei F. Ries, Seestraße 21. Die „Komödie" beschließt ihre Sommerspielzeit am 31. August. Ab 1. September findet in der Komödie ein Gastspiel Berliner Bühnenkünstler statt („Weiße Fracht" von Leon Gotdon). Die Winterspielzeit mit der Direktion Hanns Fischer beginnt am 13. Septenrber. Wiener Ball in der Jahresschau. Die diesjährige Jalircsschau- festwoche beginnt am Donnerstag, den 1. September. McndS 9 Uhr findet unter Leitung von Hofballmusikdirektor Johann Strauß und Musikdirektor Feiereis im Großen Saale des AussicllungS- palastes ein Wiener Ball statt, der unter anderem eine beson dere Ucberraschung für unsere Damenwelt bringen wlvd. Jede Teil nehmerin erhält nämlich einen künstlerisch ausgeführten Papierhut. Die Hüte werden in dem Modesalon Fanny Helniert, Pra ger Straße, entworfen und auch zum größte» Teil aiigefertigt. Es handelt sich hierbei um neue Modellschöpsungen, die ain Abend in einem kleinen improvisierten Modesalon ausprobiert und gewählt werden können. Derartige Hüte sind schon lange in Paris Sitte, und sie werden auch für die Dresdner Damen sicher eine» großen Anziehungspunkt bilde». Lp0N Gaugruppe Slbkal (DT.) «er selten schöne Sommertag gestattete die beste Durchführung «er angcsetzte» Pflichtspiele in Faust- und Schlagball und der ver einbarten Freundschaftsspiele im Fuß- und Handball. Fußball Tv. Gut Heil Klotzsche 1. gegen ATB. Großenhain 1. 4:0 (2:0) Obwohl To. Großenhain auf eigenem Platze spielte, muhten sie sich doch von der guten Form der Gäste überzeugen lassen. Ihr Spiel ivar technisch vielleicht gleichwertig zu bezeichnen, ihre An griffe aber produktiver. Die erste Halbzeit brachte zwei Erfolge, während Großenhain leer ausging. Ei» zugesprochencr Elsmeter- ball wurde von dem Torwart von Klotzsche gemeistert. Zwei weiter» Tore in der 1. Hälfte waren die Ausbeute guten Stürmerspielz Tv. Dippoldiswalde 1. gegen Stetzsch 1. 4:3 (3:2> Dieses Spiel brachte eine Ueberraschung, die um so mehr be deutete, als die Stetzscher Meistermannschaft zu den Besten der Gau- gruppe gehören dürfte. Sie waren technisch zwar gut, doch standen ihnen die Spieler der funge» Dippoldiswaldaer Mannschaft nicht viel nach. Aus dem Interessanten Verlauf konnte sich schließlich Dippol diswalde mit einem Tor den Sieg erringen. Schiedsrichter wa» Krause-Radebeul. Radebeul 1. gegen Zschachwitz 1. 4:3 (Ü:H Das auf dem GutS-Muths-Platz ausgetragene Freundschafts spiel zeigte in der ersten Hälfte ausgeglichenen, interessanten Ber- lauf. In der 22. Minute ging Zschachwitz in Führung. Erst kurz »ach Halbzeit fiel durch einen Elfmeterball der Ausgleich. Aber bald hatte Zschachwitz wieder mit zwei Tore» die Führung. Durch da» Ausscheiden eines verletzten Spielers von Zschachwitz kam Radebeul besser auf und erzwang schließlich noch durck drei Tore den knavven »nd glücklichen Sieg. Handball. Tgmde. Dresden 1. gegen Jahn Pirna 1. 6:6 Die große Zeit der Tgmde. Dresden, dem Mmeister des Hano- ballspieles, muß erst wieder kommen. Diesmal langte es der junge» Pirnacr Meistermannschaft gegenüber nur zu einem Unentschieden D. I. K. Mitte. Igd. — E. B. I. M. ». Jgd. «: 4. Am Sonntag begegneten sich im Freundschaftsspiel oolgs Mannsä>afte>i. Für D. I. K. Mitte war dieses Spiel da« erste: es zeigte, daß auch der Nachwuä)s der Abteilung gut geschult ist und durch entsprechende Anleitung seine Aiieltüchtigkeit noch wesentlich erhöhen kann. Anfangs sah es zwar aus, al» würde die D. I. K. in diesem Spiel nichts zu bestellen haben, da C. V. I. M. bereits nach 16 Minute/, mit 2:0 in Führung lag. Nach Halbzeit wurde es anders: die D. I. K. nahm einige Lehren an und führte ein gutes Paßspiel vor. Der Erfolg ivaren zwei Tore. Durch flotte Durchbrüche und kräftige Tor schüsse konnte L. V. I. M. noch zwei, die D. I. K. aber vor allem durch besseres Flügelspiel, noch vier Tore erzielen Schlagball Kötzschcnbroda 1. gegen Turnluft 66:43 Der Unparteiische war ferngeblieben. Deshalb konnte nur ein Freundschaftsspiel stattfindcn, das allerdings die Kötzschenbrodaei Meisterspieler großzügig für sich entscheiden konnten. Maßgebend dafür war ihre hervorragende Schlagtechntk. Im m»K>>»k»iiel rvar Turnlust gleichwertig. Faustbak Kötzscheiibroda-West gegen ATB. Dresden 47:1V; Kötzschenbroda-West gegen Coschütz 36:18: ATB. Dresden gegen Coschütz 36:27. Das erste Fußballspiel der dem DSC., angclchiogeue» Eckstein« Elf gegen die 1. Bulgaria-Futzballmannschaft findet heute abend» 5,30 Uhr auf dem Fortunasportplatz an der Schlüterstraße statt Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Trocken. Heiter bis schivach bewölkt. Oertlich besonders in den Morgen- und Abendstunden Nebel. Nachts kühl. Tagsüber auch im Gebirge warm. Schwache bis zeitweilig etwas lebhafter« Winde aus nördlichen bis östlichen Richtungen. Franz von Assisi. Historische Novelle von M. D. Krüger. (27. Fortsetzung.» Hier konnre ihnen niemand entgehen, weder der stirst- iche Gast mit seinem Gefolge, noch die angesehenen Bür ger der Stadt selbst. Besonders auf den Herzog hatten sie große Hoffnungen gesetzt. „Mit Hilfe Assisis hat er gesiegt," sagten sie. „Assisis Bettler werden wissen, ob er derselben wert war." Die Gemütlichkeit, mit der sie sich unterhielten, auch wohl gegenseitig neckten, nahm ein jähes Ende, als ein Aussätziger, mit den scheuen Augen eine» schon oft miß handelten Hundes, aber dennoch voll finsterer Entschlossen heit, sich an einem äußersten Ende der Treppe hiiihockte. Sofort rotteten sich alle Bettler zusammen, um die Gefahr von der ekelhaften und bösartigen Krankheit anaesteckt zu werden, gemeinsam abzuwenden. Sie überhäuften ihn mit gehässigen Schimpfworten: „Fort, du räudiger Hund, du kretzige Katze." Seine winselnden Bitten: „Laßt mich doch hier in der letzten Ecke kauern," beantworteten sie mit einem wüsten Geschrei. „Wir wollen uns hier Geld und nicht Aussatz holen. Du mästest Fliegen mit deinen Eiter beulen und schickst sie aus, daß sie die Erde verpesten. Fort mit dir, wo keine M>nschen sind." Dort habe ich auch nichts zu essen. Mich hungert," ächzte der Unselige. „Verhungern sollst du," schrieensie alle. „Daß dle Erde dich endlich mit deinem Aasgeruch begräbt." Er machte keine Miene, sich zu entfernen. Immer wieder winselte er in das Wutgeschrei hinein dasselbe Wort: „Erbarmens TrbarmenI" „Werft ihn mit Steinen!" schrien alle wie aus einem Mund. Die Blinden, die Lahmen, die Krüppel, die Zer lumpten rissen Steine aus dem Pflaster. In diesem Augenblick kam Franz. Er hörte das Geschrei, er sah die drohend erhobenen Fauste mit den großen Steinen. „Um Eotteswillen"." rief er, „Veriündigt euch nicht an eurem Bruders" „Bruder!" tönte er ihm böbnikck entaeaen. ..Pfui, wir wolle» laichen Bruder nicht/ „Um Jesu Liede —" bat Franz niina. „Kriegt man um sie den Aussatz, pfeife ich daraus," 'ckrie ein Lahmer. Sie taten sich zusammen. Diesmal sollte Franz nicht seinen Willen bekommen. Er dachte mit ihnen machen zu können, was er wolle. Nein, auch die Macht, die er über sie gewonnen, hatte ihre Grenzen. „Steine, Steine!" gellte der Hauken der Elenden. Da trat der Jüngling vor den Aussätzigen: .Wollt ihr mit Steinen werfen, so werft mich." Nichts konnte ihrer Wut mehr Einhalt gebieten. „Auch dichl" schrien sie, und ->n Saael von Steinen umsauste den Opferbereiten. Einer traf. Ueber einer blassen SUrn sahen sie Blutstropfen rinnen, zwei Menschenaugen sahen sie zum Himmel ge richtet, voll Todesqual, aber dennoch zum Tode entschlossen. Das sickernde Blut, das bleiche Antlitz, die schmerz- erfüllten Augen, die die einzige Hilfe von oben erwarteten, batten sie auf Bildern in den Kirchen oft gesehen, von frühester Kindheit an. Trotz ihres Lebens in Armut und Häßlichkeit hatte es sich ihrem Gedächtnis, ihrem Herzen fest eingeprägt. Der Heiland, der für die Sünden der Mensckheit litt und starb! Sie hatten die verflucht, die ihm die Wunden geschlagen. Nun aber steinigten sie selbst den Makellosen, der für die Brüder leben, leiden und ster ben wollte. Beschämt warfen sie ihre Steine beiseite und nahmen kleinlaut ihre früheren Plätze ein. Dem Aussätzigen zunächst kniete Franz, denn aucy er war hierhergekommen, um zu betteln. Als er jedoch die schreckliche Entstellung des verheerten Anliitzes aus nächster Nähe sah, und den üblen Geruch verspürte, wandelte ihn eine körperliche Schwäche an, der er nicht Herr zu werden vermochte: er mußte dem Verpeste ten den Rücken zukehren. Mit innigem Behagen beobachteten die Bettler sein Verhalten. „Auch er verablckeut den Auslatz." flüsterten sie sich zu. Bald je'vo« wurde ihre Aufmerksamkeit auf ander.» oeienkt. Die Glocken läuteten. Die Andächtigen strömten zur Kirche. Jeder von ihnen mußte an mehr denn etitttz ausaestreckten Hand vorbei. Dock gaben die glücklichen sorgloien Neichen vereltwtUlg und nahmen vatür die innen ebenfalls freigebig gespendeten Segenswünsche in Emp« fang. Auch Franz bettelte die Vorübergehenden an. wen» auch um etwas, was noch nie Bettlersinn begehrte. „Nicht um Geld bitte ich, ihr lieben Leute. Ich bltt» um einen Baustein. Brinat mir einen Bausteins Draußen auf der Höhe liegt Sankt Damian trauernd in Trmnmernj Zu einem herrlichen Gotteshause könnte es erstehen. Bringt mir Steine, daß wir es neu erbauen. Gottes Lohn wird dem, der einen Stein gibt, wer zwei gibt, er hält zwiefachen Lohn. Steine, um Steine bitte ich." Wirklich liefen etliche davon und brachten Baustein» soviel sie tragen konnten. Franz nahm sie mit großer Freude und hörte nicht au^ seine bittende Stimme zu erheben. Bis er auf einmal seine besten Freunde kommen sah. Da stieg ihm die Röte der Scham ins Gesicht und er sprang auf. Er fürchtete sich vor ihrem Spott. Sie stan den von fern, er sab. daß sie mit boshaften und verärger ten Mienen von ihm sprachen. Er fühlte, daß er ihre höhnischen Worte noch nicht ertragen könne, daß er sich erst in der Einsamkeit im Gebet Kraft dazu erringen müsse. Er wollte still davonaehen, als sie, sein scheues Zurück, welchen bemerkend, ihm schnell in den Weg traten. St« wollten das Schamgefühl, das sie bei ihm bemerkten, so stärken, daß er sein schmachvolles Leben aufaab. Denn es war wahrlich auch für sie geringe Ehre, den liebsten Freund an die Bettler zu verlieren. Doch in dem Augenblick, da Franz ihr Vorhaben be- merkte, änderte er seinen Entschluß. Er durfte nicht fliehen, nicht verleugnen! Sein Mut sollte ja wachsen. Hatte er seinem Vater ein Leid angetan, das er nie verschmerzen würde, und wollte seinen Freunden den flüchtigen Stich ersparen? Schnell trat er auf sie zu und hob bittend die Handi „Bringt mir einen Stein um Sankt Damian neu zu er, bauen." Höhnisch lachte Luigi ihm ins Gesicht! „Lagst du nicht eben noch auf der schmutzigen Erde, um Hinz und Kunz an zuschnurren?" Barsch fiel Everardo ein: „Warum trittst du uns allein mit steifem Rücken entgegen? Sind wir schlechter wie die anderen?" (Fortsetzung solat.1