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Sächsische Volkszeitung : 31.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270831
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-31
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.08.1927
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An diesem Tage vereint sich das Deutsä)« Volk, um dem Heerführer in schwerster Zeit und dem erwählten Reichsober haupte sür die von lauterer Vaterlandsliebe und größtem Pflicht gefühl getragene Uebcrnahme und Führung seines hohen Amtes Be weise dankbarer Verehrung zu geben. Entsprechend dem Ernste der Zeit und der Not unseres Volkes soll von kostspieligen und geräusch vollen Feiern abgesehen werden. Um der dem Reichspräsidenten zu erweisenden Ehrung eine Form zu gcben^ die seinem eigenen Wunsche entspricht und über den Tag hinaus fortwirkt, sind Reichsregierung und Länderrcgierungcn Nbcreingekommen, zu einer Sammlung „Hin- denburgspendc" aufzurufcn. Die Erträgnisse dieser Sammlung sollen in erster Linie dem Pcrsoncnkreis zukommen, der dem Reichspräsiden ten besonders nahestcht und mit dem er sich durch die Kriegzeit eng Verbunden sühlt, den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen. Jeder Deutsche betrachte es als seine Ehrcnpslicht, zu diesem Hilfswerk nach seine» Kräften beizustcucrn und damit nicht nur der Verehrung sür die Person des Reichspräsidenten, sondern auch der Dankbarkeit für die Leistungen und Opfer derjenigen Ausdruck zu geben, die zur Verteidigung des Vaterlandes Gut und Blut hinge- gcben und dem Baterlande getreu bis zum Tode gedient haben. Darum helfe jeder mit, zu Ehren des allverehrtcn Reichspräsi denten ein Werk der Fürsorge und der Liebe zu schaffen. Dresden, 30. August 1927. Die Sächsische Staatsregierunq, Das G e s a m tin i u i stc r i u in. d. Urgeschichtssunde. Im Stadtteil Gröba in Riesa sind wieder einige Urgeschichtssunde gemacht worden. Man fand eine knochengesüllte Urne mit zugehörigen Deckclgefäßrestcn, die dem Billendorser Typ (zirka 750 v. Ehr.) angehören, ferner Gesäßreste, die drei verschiedenen Urgeschichisperioden angehö ren, darunter der jüngeren Steinzeit (zirka 5—2000 v. Ehr.), des weiteren Scherben germanischen Ursprungs aus dem dritten Jahrhundert und solche slawischer Herkunft aus -der Zeit 6— 900 n. Ehr. Die Gegenstände wurden dem Heimatmuseum Riesa und Umgegend überwiesen. : Diebstahl eine« Motorrades. In der Nacht zum 27. August 1927 wurde in Vorstadt Kaditz aus einem Grundstück in der Teschuer- ftraße ein Motorrad, Marke Wanderer, Erk.-Nr. II 7216, gestohlen. Am übernächsten Morgen wurde das gestohlene Rad in abmontftrlcm Zustande und seiner wertvollsten Teile beraubt von Pilzsuchern her renlos in der Dresdner Heide aufgefunden. Von den Tätern fehlt jede Spur. Sachdienliche Mitteilungen werden nach der Kriminal- dienststelle Trachau, Roßmälcrstrahe 14, erbeten. d. Flieger-Wirdrrsehensfeicr in Großenhain. Am Sonnabend und Sonntag fand in Großenhain die erste Wiedersehensfeicr der ehemaligen Angehörigen des Fliegerhorstes Großenhain (Flieger- ersahableilung Nr. 6) statt. Am Sonntag wurde in der Marienkirche ein Festgoltesdienst abgehalten, woraus sich ein langer Zug nach dem Stadtpark begab, wo das Fliegerdenkmal Aufstellung gefunden hat. Dem Wcihcakt folgte ein Umzug durch die Stadt. »»Das bis! Du und -ie Iahresfchau" In der JahrcssäMirevue, die während der diesjährigen Festwoche vom 1.—7. September allabendlich im Hauptrestau rant der Ausstellung gegeben wird, laufen zwischen den Dresd ner Bildern folgende Nummern aus der Berliner Revue „Das bist Du", Text und Mnsik von Friedrich Holländer: „Das bist Du", Foxtrottcouplet, „Studien der menschlichen Laute oder fünf Minuten Grammatik", „Die Krabbe mit dem Reißver schluß", Couplet. „Stud-Enten an der Tränke", „Das Chamä leon", „Das Märchen vom Wolf". Friedrich Holländer brachte in Berlin eine neue Art Revue, die — wie behauptet wurde — aus Witz, Humor und Satire ousgebaut ist. Außer den schon erwähnten Mitspielern Maria Neukirchen, Käthe, Imme, Alexander Laslo, Ernst Schicketanz, Franz Kullmann wirken Der Empfang in Leipzig Leipzig, 30 August. Im Anschluß an die Dresdner Tagung begaben sich die Teik- neymer an der Europa-Tagung der deutschen Vereine und Verbände im Auslande nach L e i P z i g„ wo sie mittags im Festsaal des Neuen Rathauses vom Rat der Stadt empfangen wurden. Oberbürger meister Dr. Rothe sprach in seiner Begrüßung den Wunsch aus, die Besichtigung der Leipziger Messe möge den Ausländsdeutschen das Bewußtsein mit auf den Weg geben, daß Deutschland mit Ersolg bestrebt ist, seine Stellung in der Welt wieder zu erobern. Gouverneur z. D. Dr. Schnee betonte, daß außer der Wtri- schast auch die geistige Bedeutung Leipzigs den Bund der Auslands« deutschen veranlaßt habe, einen Teil seiner Europa-Tagung nach Leipzig zu verlegen. Die geistige Einwirkung durch daS deutsche Buch hänge wesentlich mit der Tätigkeit der Verbände der Aus ländsdeutschen zusammeu. Um diese Wirkung noch zu verstärken, sei es jedoch notwendig, alle die Bücher, die nicht nur von den Ausländs deutschen, sondern auch von den Ausländern gelesen werden sollen, in lateinischen Lettern zu drucken. Wenn sich der deutsche Buchhandel dazu entschließen würde, so würde das außerordentlich zur Verbrei tung des deutschen Buches im Auslande beitragen. Der Redner schloß, eS sei notwendig, daß das Auslandsdcutschtum auch in der Heimat zu stärkerer Geltung komme. Bei der Arbeit der Ausländs deutschen handele es sich um eine gemeinsame Sache des ganzen deut schen Volkes. Für den Auslandsbund deutscher Frauen bezeichnte Gräfin Nadolin alz Hauptzweck der Teilnahme des Bundes an der Europa-Tagung, die Frauen der Weltverbände enger zusam- menzuschließcn, um den deutschen Gedanken in der Welt wach zu er halten. Im Anschluß an den Empfang erfolgte eine Führung durch die Mustermesse der inneren Stadt. * Am Montagnachmittag folgte im Festsanl deS Neuen 'Rathau ses eine öffentliche Kundgebung. Der Präsident, Gouverneur z. D. Dr. Schnee, eröffnet«: die Kundgebung und begrüßte namentlich die Vertreter der Reichs- und Staatsregierung, sowie das Mitglied des Ehrenpräsidiums des Bundes der Ausländsdeutschen, Oberbür germeister Dr. Böß - Berlin. Mit lebhaftem Beifall wurde folgendes Telegramm deS Reichspräsidenten ausgenommen: „Den zur Europalagung erschienenen Vertretern der denk» /chen Vereine und Verbände im Ausland danke ich für di« Grüß«, die ich hcrzlichst erwidere Daß die Zusammenkunft der Vertreter der Deutschen ini Auslande mit der Leitung des Bundes der Aus ländsdeutschen daS Band, das unsere Volksgenossen diesseits und jenseits der Grenzen verbindet, stärken und festigen möge, ist meii» herzlichster Wunsch. Gez Reichspräsident v. Hindenburg." Nach einigen Licpcrvorlrägcn sprach als erster Redner Neichs- ragSabgcordneter Tr. Theodor H e u ß über „Wiederaufbau und Bund der Ausländsdeutschen". Sodann berichtete Postrat a. D. Dr. Ro scher, Geschäftsführer der Deutschen geldwirisckastlichcn Gesell schaft, über die Ergebnisse der Weltwirtschastskonscrenz. Er führte aus: Trotz der ungeheuren Schwierigkeit sei es in Genf schließlich ge lungen, die sich gegenüberstehenden fünf großen Gruppen die not- leidenden Völker, die Arbeiter, die Unternehmer, die glücklichen Ame rikaner und die ihr eigenartiges Wirtschaftssystem besitzenden Russen" in den Hauptfragen zusammcnzubringen, einen einheitlichen Willen zu bekunden und praktische Vorschläge und Empfehlungen abgeben zu lassen. Hiernach sei die Voraussetzung dafür geschaffen, daß dem heutigen unhaltbaren Zustand ein Ende gemacht weide. Damit er öffnet sich auch für den deutschen A u S l a n d s k a u fin a n n ein reiches Feld der Betätigung, besonders dahingehend, daß die Genfer Beschlüsse nicht auf dem Papier stehen bleiben, sondern auch wirklich durchgeführt werden. Die Konferenz habe die Durchführung ihrer Vorschläge hauptsächlich dem Völkerbund überlassen. Auf eine unbeschränkte Mitwirkung der dem Völkerbund nicht angehörendei) Staaten müsse hingearbeitet werden. Andererseits habe die Herauf«, hung des Völkerbundes den Vorteil, daß er, um sein Prestige nicht zu verletzen, mit Nachdruck und Ernst mn die Aufgaben Herangehen werde. Die anderen großen wirtschaftlichen Organisationen, vor allem die internationale Handelskammer, die bereits durch ihren Kongreß in Stockholm die Genfer Arbeit wertvoll fort gesetzt lmbc, müßten bei der Durchführung der Konserenzbeschlüsse Mitarbeiten. Die deutsche Regierung habe bereits ihren Willen zur tatkräftigen Mitarbeit bekundet. Noch fehlt aber vor allem der un zweideutige Beweis einer Durchführung der Beschlüsse durch Frank reich und England. Mögen die Politiker und dle Regierungen durch die Tat zeigen, daß die Konferenz den Anfang einer neuen Aera bilde in der die Handelshindcrnisse verschwinden, das Wirtschaftsleben ge sund ist und damit zugleich die Zivilisation blüht. Frau Margg» rethe C r o n a u > Ncwyork sprach sodann über „Die Amerikanex deutscher Abkunft und das Kulturproblcm". vol Ill8vk1oi»8l1eksll Cr«IN« I>«««i«»r dick ausgesttichen verhindert schmerzhafte»Anschwellea und Juckreiz, wir» kühlend und reizmildernd, gleichzeitig befte Toilettecrem, von herrlichem Blütengeruch, weder fettend noch klebend. Tube 60 Pfg. und 1.— Ml. Modelnden erhältlich in allen LHIorodonl-Bertaulsstellen, noch mit: Waltraude Frey, Johanna Günther und Rudolf Müller. Regie führt Aenn« Schönstedt, die musikalische Leitung hat Hevbert Stock übernommen. Soweit es möglich war, hat das Modellhaus von Carlowitz auch für die Kostüme Papier verwandt. Die Aufführung sindet erstmalig statt, während des Wiener Balles am Donnerstag, den 1. September im Großen Saal des Städtischen Ausstellungspalastes. unel Umgebung Der Messemontag Leipzig. 80. August. Dem Messemontag gab die Europatogung des Bun des der Ausländsdeutschen e. V. das besondere Gepräge. Die Ausländsdeutschen sind heute in besonderem Maße die Träger des deutschen Exportes und daher mit der Leipziger Messe in enger Interessengemeinschaft verbunden. Aus dem In. und Auslande sind am Messemontag weitere zahlreiche Einkäufer eingetroffen, so daß der geschäftliche Ver kehr eine weitere Steigerung erfuhr. Aus der Tex til m e s s e, die bereits am 1. September beendet wird, ist das Gesck)äft als befriedigend anzusprechen. Dasselbe kann im großen und ganzen bisher von dem Verkauf der Büro-Bedarss- Messe und dem Geschäft in der Papier- und Weißivarenbranche gesagt werden, wo im Hinblick auf das bevorstehende Weih nachtsgeschäft recht belangreiche Aufträge erzielt wurden. Auf der Schuh- nn- Ledermesse zeigt sich lebhafter Winterbedars sür Filzschuhe und Pantoffelworen. Eine interessante Neuerschei nung sind echt russische Iuchtenleder, die jetzt nach dreizehn Jahren erstmalig wieder ans dem deutschen Markt angeboten werden. In Schuhmaschinen wurden lebhafte Käufe vom Schuh machergewerbe getätigt, so daß dos Geschäft teilweise besser war als auf der Frühjahrsmesse. Auf der Sportartikelmcsse sind bereits recht annehmbare Bestellungen insbesondere auf Wintersportartikel gemacht worden. Die Nahrungs- und Ge- nußivorenmesse erfreute sich ebenfalls eines guten Zuspruches. Aus. der Verpackungsmittel- und Kartonagenmesse wird das Geschäft vorerst als mäßig bezeichnet, was sich auch auf sonst gut befestigte Branchen wie beispielsweise Seilerwaren erstreckt. Lebhaftes Interesse findet die Baumesse. Sie ist sehr gut be schickt mit Baumaschinen, vor allem Straßcnbaumaschinen. Reich« Beachtung wird auch der Halle 7 mit der Hygienemesse entgegengebracht. Die Werkzeugmaschinenindustrie hat Ge schäftsanbahnungen zu verzeichnen, es ist aber auch zu Festab schlüssen gekommen. Wie der Sonntag hatte auch der Messemontag, der gewöhn lich noch der Orientierung gilt, guten Besuch zu verzeichnen. Zum Besuch der Messe haben sich der sächsische Wirtschafts, minister Dr. Kr ug v. Nidda und v. Falkrnstein. der säcktiicke Finanzminister Dr. Weber angemeldet, Fortschritte der Stratzenvayn Leipzig, 30. August. Die „Große Leipziger Straßenbahn' hat in einem ihrer Motorwagen der Linie 17 (Leutzsch—Schöncfeld) pro beweise einen mechanischen Haltestellenanzeigcr eingebaut, um man cherlei 11c bei ständen abzuheffcn, die sich bisher beim Abrufen der Haltestellen ergeben haben. Der Apparat ist in der Mitte des Wagcn- tnnern an der Decke befestigt. Er wird, ähnlich wie die Signalglocke, von dem Schaffner durch einen besonderen Zugriemen bedient und zeigt den Fahrgästen sofort nach Verlassen einer Haltestelle die nächste Haltestelle auf einem Schilde an. Der betreffende Waaeo seit Sonnabend im Betrieb. Die täglichen UngliicksMle Leipzig, 30. August. Am Freitagnachmitiag wurde an ver Kreuzung der Schiller- und Oberen Georgstraße ein 52 Jahre alter Handarbeiter, der einen zweirädrig«» Karren schob, von einem Motor- radfahrer angefahren und auf die Straße geschleudert. Der Verun glückte erlitt «ine erhebliche Kopfverletzung. — Zur gleichen Zeit überholten zwei auswärts wohnende Brüder mit ihren Fahrrädern auf der Zwickauer Straße einen Straßenbahn;»» und wurden dabei von einem Personenkraftwagen gestreift und ans die Straße geschleu dert. Dabei erlitt der jüngere Radfahrer an den Knien leichte Haut abschürfungen, — An der Ecke der Zwickauer und Illmenslraßc stieß am gleichen Tage ein Motorradfahrer mit einem Personenkraftwagen zusammen. Dabei siel der Motorradfahrer, ein 82 Jahre aller Ver treter, auf die Straße und erlitt innere Verletzungen Auf ärztliche Veranlassung fand der Verunglückte Aufnahme im Krankenhaus. Dresoner Lichtspiele Ufa - Palast Metropolis. Man hat uns oic,en Film als das große Werk gerühmt, das der Filmproduktion neue Bahnen weisen sollte: Und der Name Fritz Lang, des Mannes also, der den Nibelungen-Film, den „Müden Tod" und „Dr. Mabus«" geschaffen hatte, ließ Höchste» «rwarlcn. Schließlich stammte das Manuskript von Thea von Harbou, wohl der begabtesten Filmautorin, die Deutschland aufzuweisen hat. Groß waren also die Erwartungen. Und groß ist zweifellos auch die Idee, die der Film Metropolis verkörpern soll. „Mittler »wischen Hirn und Hand muß das Herz sein." Gute, verstehende Liehe als Lösung der sozialen Frage der Großstadt. Dieses Gegen- wartSproblem der größeren Wirkung wegen gelegt In zeitliche Form, gezeigt als Problem einer Menschheit um 2000 nach Christus, die elnc Maschinenstadt, Metropolis, bevölkert. Unter der Erde ll«gt diese Maschinenstadt, darüber ragen im Lichte die Türme und Gärten der Reichen. Unter der Maschinenstadt aber, in d«r Tiefe Hausen die Arbeiter, deren Hände Werk dies« ganze wundervolle Stadt ist. Joh Fredersen, der Herr von Metropolis, dessen Hirn den Stadt-Staat lenkt, hat diese Anordnung getroffen. Fredersens Sohn aber, Fre- der, findet den Weg zu s«in«n Brüdern in der Tiefe, geführt von einem Mädchen Maria, das die Arbeiter als Prophetin verehren. Fredersen belauscht eine Versammlung der Arbeiter, erkennt, daß Maria nur mühsam den Aufruhr dämpft. Um gegen die Arbeiter Vorgehen zu können, beschließt er, sie zur Revolte zu bringen. Dazu Hilst ihm sein Freund Rotwang, der Erfinder, der einen Maschinen menschen konstruiert hat. Er gibt der Maschine die Züge Marias und hält die echte Maria gefangen. Der Maschinenmenfch hetzt die Arbeiter zum Aufstand, sie zerstören die Maschinen. Da bersten die Wasserbecken, in denen das Grundwasser gestaut war, und die Ar- beiterstadt ersäuft. Mit Mühe retten Freder und die inzwischen ent flohene Maria die Kinder der Arbeiter. In den Massen aber, dle ihre Kinder verloren glauben, ist inzwischen die Erkenntnis ihres Unrechts gedämmert. Sie verbrennen den Maschincnmenschen, und auch den Erfinder Rotwang trifft die Simse. Fredersen erkennt dgs Unrecht der von ihm geschaffenen sozialen Orknuno. er reicht den Arbeitern die Land Die Idee, die hinter diesem Geschehen steht, ist so zwingend und stark gewesen, daß sie sich mit bildhaftem Geschehen nur unvoll kommen hat umkleiden lassen. Der Film wirft abstrakt, aber nicht als wirklich möglich. Dazu kommt eine Fülle von Unwahrscheinlich- kciten. Die Maschinen — um nur eins zu nennen — an denen wir arbeiten sehen, widersprechen' allen Erfahrungen der Technik. Es sollen krasterzeugende Maschinen sein — während nun aber schon jetzt Maschinen von höchster Krastlcistung fast ohne menschliche Ein wirkung arbeiten, sehen wir hier an den Kraftmaschinen «ine Un zahl von Menschen in höchster Anspannung beschäftigt. — Dieser Film wirkt wie der Maschincnmensch, der darin vorkommt: Er gibt sich den Anschein des Lebens, abc^ man fühlt im Tiefsten, daß er ohne Leben ist. Hervorragende schauspielerische Leistungen sind zu verzeichnen: Abel als Fredersen, Fröhlich als Freder, Klrln-Rogge als Rotwang, Heinrich George al» Werkmeister der Herzmaschlne und vor allem Brigitte Helm als Maria. Brigitte Helm ist eine Entdeckung Fritz Längs, in ihr scheint wirklich eine Begabung hohen Ranges für den Film gewonnen zu sein. — Gegenüber den Nibe lungen bedeutet Metropolis in dem Kunstschaffen Fritz Längs und seiner Gattin Thea v. Harbou einen Rückschritt. Einen großen Wurf zeigt dieser Film, aber nur ein halbes Gelingen. y. Pri»z«ß«Theater „Der Katzriistcg" Sudermanns Roman „Der Katzenstcg" hat bekanntlich die Zeit v-m 1806 bis 1814, Preußens Erniedrigung und Erhebung, zum plastischen Hintergrund. Aber das Einzelschicksal, dos er von die sem Hintergründe abzeichnet, ist doch alles andere als Nationalismus, in den gewohnten schreierischen Formen. Ja, es ist Negierung de» Nationalismus. Zeigt, wie sich der Nationalismus über die Grenzen der Menschlichkeit hinwegsetzt. Die Bewohner von Schran ken versagen dem toten Baron ein ehrliches, christliches Begräbnis, weil er Verrat an einer Abteilung preußischer Landwehr grüür hat. Sein Sohn, der sür seine Vaterlandstrcue längst mit dem Eisernen Kreuz belohnt worden ist, und so die Schuld des Vaters gesühnt bat, muß doch die schwerste Verfolgung leiden, bis ihm sein Recht wird und er seine Treue mit dem Soldatentode besiegeln kann. Sudcr- mann zieht auch den Pfarrer cl« Vertreter der Kirche in sein Pro- blem hinein. Man braucht absolut nicht Ablehnung des Christen tums überhaupt berauszulaffcii. wenn er auch de» Diener der Kirche den Nationalismus über die Menschlichkeit stellen läßt. Das nur einige Gedanken, zu denen der sehr gute Film anregcn kann. Er ist also etwas mehr als bloße „begeisternde' Geschichte. Und auch etwas mehr, als sonstige Filme, ein Wunderwerk des Lichtbildes, wie ja Sudermann überhaupt ein Meister wirkungsvoller DarstcllungSkunst ist, besten Art sich besonders gut auf das Filmband übertragen läßt. ES stehen zwar keine der namhaften „Filmsdare" aus dem Programm. Die Künstler diese» Filmes können aber neben den Besten ihres Fa che» bestehen. Den „Katzensteg' ini Film (es ist bereit» die zweite Verfilmung) lohnt sich unbedingt onzuscben. u.r. „Der letzte Walzer? Es war von vornherein anzunchmen, daß die beliebte Operette von Oskar Strauß einen wirksamen Film abgeben wird. An ^er Handlung ist nur wenig geändert, und man verfolgt die Geschickte des zum Tode verurteilten Osiziers Dimitrij mit Spannung. Seine Flucht, eine Nacht vor der Hinrichtung, seine Gewisscnsqualen und Rückkehr, kurzum alles Bemerkenswerte einschließlich des glücklichen Endes beweist, daß sich hier geschickte Hände um das Gelingen des Filmes bemüht haben. — In den Hauptrollen gefallen besonders Willy Fritsch als Walzerheld, Liane Haid al» kecke Zose. — Zu bemerken ist noch, daß der groß angelegte Bildstreifen eine erste deutsch-amerikanische Gemeinschaftsarbeit darstclll, die gemeinsam von der Ufa und der Paramount unternommen wurde, Fürstenhos-Lichtspiele. Ein Stückchen Zeitgeschichte zeigt der nach dem gleichnamigen Roman von Carl Rößler gedrehte Film „Die drei Niemandskinde r". Krieg. Revolution, Inflation haben re vielsoch mit sich gebracht, daß Reich arm und Arm reich wurde. Auch ein« österreichische Erzherzogsfamili« sieht sich plötzlich vor einem Nichts. Deshalb macken die Ge schwister Erzkerzog Joseph und Erzherzogin Leopoldine ihren Namen zu einem alltäglichen und versuchen, sich durch ihrer Hände Arbeit durchs Leben zu schlagen. Wie ihnen das gelingt und wie sie mit ihrem Los glücklich sind, zeigt der Film in unter- haltender Weis«. Das -ritte Niemandskind ist ein Findelkind, das aber zum Schluß und zur rechten Zeit sich ins Vaterhaus sindet. Die Darsteller mit Xenia Desni Willi Forst, Greta Groal und Kurt Vcfpermann in den Hauptrollen tragen jeder aus seine Art zur glücklichen Wirkima des im übrigen sehr ein. fach komponierten Filmes bet
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