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Sächsische Volkszeitung : 25.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270825
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270825
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-25
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.08.1927
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Elsa Kaden aus Mkila», ui ver „zroniddte" gewesen und st« seien beide mit dem 22L5 Uhr vom Hauptbahnhos abgehenden Zug nach Freital-Deuben zurückgesahren. Er habe seine Braut bis im die Wohnung ihrer Ellern begleitet und sich dort bis gegen 23,40 Uhr aufgehalten, dann habe er durch die oben erwähnte Straße den Nach, hauscwcg zu seinen Elter» nach GiItcrsee angetreten. Von Ar beitern der Siemcnschen Glasfabrik wurde am Tatort ein kleiner grau grüner Lcinmandbeutcl gefunden, der Fr. Sch gezeichnet war. Der Beutel war in eine Ausgabe der Freitalcr Volkszeitung eingeschlagen, auf der mehrfach der Name Fritz Schubert stand. In dem Beutel befand sich ein Lcinwandlappen, der stark nach Terpentin roch, und der um ein Bund Sperrhaken gewickelt war. Es wurde ein Spür hund angesctzt, der eine Spur bis an die Burgkcr Strahe verfolgte. Am Tatort wurden außerdem »och zwei abgeschosscne und zwei scharfe Patronen, Kaliber 7,65, gefunden. Die kriminalpolizeilichen Erör terungen dauern a». : Preisausschreiben für photographische Ausnahmen von Dresden und Umgebung. Bei der Herausgabe von Büchern und Broschüren über Dresden und Umgebung stellt es sich als ein fühlbarer Mangel heraus, daß gute neuzeitliche Aufnahmen, die sich für die Wiedergabe eignen und propagandistisch wirken, nicht zur Verfügung stehen. G Der Dresdner Verkehrs verein beabsichtigt, aus diesen Gründen Ende dieses Jahres ein Preisausschreiben zu veranstalten und bittet sowohl Fach leute wie Liebhaber aus dem Gebiete der Photographie, sich an diesem Preisausschreiben zu beteiligen. Großer Wert wird darauf gelegt, daß ck)arakteristischs Bilder des Straßenlebens, der Ell>e, des Verkehrswesens, Bahnhöfe, Dampfschiffe uff. bei gesteuert werden, und daß vor allem die Lebendigkeit des Gtra- ßenlebens hervorgehoben wird. Es handelt sich dabei nicht nur um Sommeraufnahmen, sondern auch Winterbilder, sowie sport- lici>e und Luftaufnahmen aller Art sind willkommen. Er bittet alle beteiligten Kreise, die gute Jahreszeit noch zu benutzen, um geeignetes Material herauszubringen. Nähere Bestimmungen über Preise und Preisgericht werden zur gegebenen Zeit ver öffentlicht werden. : Glockenweihe in Filippsdors. Alle Teilnehmer werde» gebe ten, am Donnerstag, den 25. August, 7,30 Uhr, im Saal des Kol pinghauses, Käufferstraße, zu einer Besprechung zu erscheinen. An meldungen zur Teilnahme nehme» entgegen: O. Schatze, Königs- hrücker Straße 33, und H. Handrick, Hubertusstraste 51. : 70. Geburtstag. Einer der bekanntesten deutschen Huma nisten, Oberstudiendirektor Professor Dr. Franz Poland, feiert am 25. August seinen 70. Geburtstag. Seit 1923 nicht mehr im Amt, ist er trotzdem weiterhin mit größtem Eifer als Leiter der philologischen Wochenschrift im Sinne seiner Ideale tätig. : Wieder ein Absturz eines Dresdners in den Alpen. Am 21. d. M. stürzte der Kaminkchrermeister Arthur Poldrack aus Dresden auf dem Vermuntgletscher in eine sechszchn Meter tiefe Gletscherspalte und fand dabei den Tod.. Die Leiche wurde geborgen und wird nach Dresden üüergeführt. : Ernteurlaub für Schüler. Nach Mitteilung des Wirtschasts- Nlinisteriums sind die Schwierigkeiten in der Landwirtschaft bei Ein bringung der Ernte infolge der ungünstigen Witterung und teilweise auch infolge der Lage des Arbeitsmarktes von Woche zu Woche ge- stiegen. Die Verordnung des Ministeriums für Volksbildung über Beurlaubung von Volks- und Fortbildungsschülern zum Rübenver ziehen und zur Heuernte vom 17. Juni d. I. ist deshalb im Einver nehmen mit dem Wirtschasts-, Arbeits- und Wohlsahrtsministcriuni aus alle Arbeiten der Bergung der diesjährigen Getreide- und H a ck f r u ch t c r n t e in den landwirtschaftlichen Betrieben ein schließlich des landwirtschaftlichen und gärtnerischen Feldgemüse baues ausgedehnt worden. : Geldschrankeinbruch. In der Nacht zum 19. d. M. sind in dem Grundstück am Markt 13 in den im zweiten Stock liegenden Büroräu men der Firma Kell u. Löser Geldschrankeinbrecher an der Arbeit ge wesen. Sie waren an einem dort befindlichen Baugerüst hoch gestie gen und hatten sich durch Eindrücken eines Fensters Eingang in die Büroräume verschafft. Ter dort stehende Geldschrank wurde regel recht aufgeknabbcrt. An Beute sind den Verbrechern, von denen jede Spur fehlt, etwa 600 Mark in die Hände gefalle». — Durch Ein bruch in eine Gärtnerei in Vorstadt Bühlau in der Nacht zum 22. t>. M. wurden 18 verschiedenfarbige Hühner gestohlen und an Ort und Stelle abgeschlachtet. : Fahrraddiebe. Kürzlich wurde von der Kriminalpolizei ein 22 Jahre alter Malergehilfe wegen umfangreicher Fahrraddiebstähle verhaftet, die meist vor dem Hauptpostamte verübt worden waren, wo nach seinen Angaben die Sorglosigkeit des Publikums ihm sein ver brecherisches Gewerbe erleichterte. Die gestohlenen Räder hatte er sofort in hiesigen Leihämtern verpfändet. Zehn Räder konnten wieder an die Eigentümer ausgchändigt werden. Weiter wurden am 17. d. M. drei jüngere Arbeiter festgenommen, die gemeinschaftlich Fahrraddiebslähle und einen Einbruch im Luftbad Döltzschen verübt hatten. Mit den gestohlenen Rädern unternahmen sie Streifzüge aufs Land, wo sie weitere Diebstähle verübten und das Diebesgut ab- sctzten. In ihrem Besitz wurden noch vier gestohlene Räder vorge- sundcn. Die KAmpsir 1« Ztk»ltö Der mit großer Spaynungerwartete HeranSfordtrunMampf im freie» Stil zwischest VahnRaMson und Schwarz wurde ge stern abend äusgetragen. Vor sehr gut besuchten Hause wickelte sich oieser Kampf ab, der zur größten Ueberraschung mit einer Niederlage Bahn-SamsonS endete. Erst nach 25 Minuten Gesamtdauer gelang es Schwarz, einen der gefurchteste» Griffe (Halbfchere) an zubringen, die den Amerikaner für die Zelt zu Boden brächte. Die weiteren Kämpfe im ariechisch-röm. Stil brachten recht interessante Kämpfe. Der Russe Paradanosf war mit dem Sibirier Grickis gepaart. Roch reichlich 10 Minuten gelang es dem Sibirier, einen wunderbaren Kopfzug bei dem Russen anzubringe»; dieser brachte de» Russen für die Zeit zu Boden Zpevacek hatte AhrenS zum Gegner. Der Tscheche erwies sich hier als der Bessere und legte Ahrens ein wandfrei. Der Franzose Chevalier rang gegen Buchheim (Sachsen). Beide trennten sich nach zwei Gängen unentschieden. Schließlich kämpfte Kley gegen Schneider (Sachsen) im Entscheidungskampf. Wie erwartet, blieb auch hier der Berliner siegreich. Das Tressen zwischen Jaago (Estland) und Petrowiisch (Rußland) endete unent schieden und mußte ivegcn Eintritt der Polizeistunde abgebrochen werden. Heute abend sind folgende Treffen angesetzt: Grsrkis (Der si birische Herkules) gegen Hans Schwarz (Weltmeister 1927, Mün chen). Petrowiisch (Der Eisenkönig) gegen Paradanosf (Der schwer ste Sttnger der Welt). Chevalier (Weltmeister 1927, Frankreich) ge gen Schneider (Weltmeister Sachsen). Ahrens (Rheinland) gegen Jaago (Weltmeister Estland). Kley (Europameister 1927) gegen Biichheim (Weltmeister Sachsen). Zpevacek (Tschechoslowakei) gegen Samson (Weltmeister Amerika). Beginn der Kämpf« 8,15 Uhr. Pholographenkagung in Dresden Dresden, 24. August. Nach einem Begrüßungsabend im Belvedere trat der Deutsche Photographenverein gestern ebenda zu seiner 45. Wanderver- s a m mlung zusammen, mit der eine Feier des 50jährigen Bestehens des Vereins verbunden ist. Vormittags 11 Uhr wurde in Gegen wart von Vertreter» der Behörden im Lichthof des Neuen Rat hauses eine photographische Ausstellung eröffnet. Heute nachmittag fand ein Besuch der Jahresschau deutscher Arbeit und ein Festessen im Belvedere statt. : Tagung des allgemeinen Verbandes der Deutschen Bank angestellten. Am Sonntag hielt der allgemeine Verband der deutschen Bankangestellten Gau Ost-Sachsen-Schlesien in Dres den seinen diesjährigen Gautag ab. Es waren Vertreter aller Ortsgruppen erschienen. Auch aus dem polnisch gewordenen Teil Oberschlesiens war ein Vertreter anwesend, der die Grüße der dortigen deutschen Bankangestellten iiberbrachte. Der vom Gaugeschäftsführer Maluche erstattete Geschäftsbericht besagt, daß nach Beendigung des Abbaues im Bankgewerbe bereits wieder «ine Au fwä r t sb e w e g ii n g besonders an den größeren Bankplätzen festzustellen ist. Nach einen Referat des Geschäfts führers Emonts vom Zentralvorstand über den gegenwärtigen Stand des Tariswesens wurde eine Entschließung angenommen, in der die Einheitsfront der Angesteiltenorganisationen gefordert wird. : Schwerer Ungliickssall spielender Kinder. Bei Spielen in den Steinbrüchen Boxdorf verunglückten zwei etwa zehn jährige Knaben aus Dresden-Neustadt schwer. Sie stürzten ab und mußten mit schweren Kopfverletzungen in die Diakonissen anstalt iibergesührt werden. : Kokspreise. Betriebsamt: Um den Absatz von Gas koks in der Sommerszeit zu heben, ivar für die Zeit vom 1. April bis 31. August d. I. für GaSkoks ein Sommerpreis von 1,45 RM. je Zentner ab Gaswerk Reick festgesetzt worden. Nach Ablauf der Sommerszeit wird der Kokspreis vom 1. September d. I. ab wieder wie früher 1,65 NM. je Zentner ab Gaswerk Reick betragen. Beleuchtung des Elbkales in Meißen Meißen, 24. August. Der Verkehrsvercin Mißen hat zur wirksamen Fremdenwerbung für dieses Jahr eine Anzahl Werbeveranstaltungen geplant, deren erste am Sonnabend mit einer wirkungsvollen Beleuchtung des Elbiales von unterhalb der Stadt bis zum FelSmasiv der Basel in Sörnewitz statlfand. Zugleich verkehrte am Sonnabend erst malig ein Konzertdampfer der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiff- sahrisgesellschast von Dresden nach Meißen und zurück, der so rege Benutzung gefunden hatte, daß derselbe voll besetzt war und am Abend ein zweiter Dampfer eingestellt werden mußte. Gewaltige Scharen aber hatten sich auch an den Elbusern eingefunden und verfolgten das grandiose Schauspiel mit Interesse. Auf etwa 3 bis 4 Kilometer Länge bot sich ein wirkungsvolles Schauspiel. Häuser und Banmparticn, die Triebtschmündung, die Albrechtsburg, die klei nen Häuser an den Berghängen, Industrie- und Kunstbauten; jede Stelle Halle ihre besonderen Reize. Dazwischen hinein zeichneten Na- Verdol Ver «unogevungea für Saceo unL Banzetti Dresden, 24. August Da» Dresdener Polizeipräsidium teilt mit: Dj« für dt« nächsten Tage in Aussicht genommenen Kund/ gedungen gegen die Hinrichtung von Saceo und Banzettl werden mit Rücksicht auf die in Leipzig und an anderen OrteF vorgekommenen Tumulte mit sofortiger Wirkung verboten" gleichviel ob die Kundgebungen unter freiem Himmel oder im> Saal« stattfinden sollen und von welcher Partei sie ausgehen Schwere Ausschreitungen Leipzig, 24. August. Das Polizeipräsidium teilt mit: Die Kommunistische Partei, der Rote Frontkämpserbund und einige kleinere linksgerichtete Organisationen veranstalteten gestern abend in der 6. Stunde auf dem Reichsgerichtsplatz eine poli tische Kundgebung gegen die Hinrichtung von Saceo und Ban zett!. Im Anschluß daran zog der größte Teil der Demonstran ten nach dem Meßplatz. Hierbei kam es zu schweren Aus schreitungen. Bei dem Versuch der Polizeilreamten, der Straßenbahn Durchfahrt zu verschaffen, gingen die Teilnehmer des Umzuges sofort gegen die Beamten in der rohesten Weise vor. Sie entrissen einem Beamten das Seitengewehr und schlu gen auf ihn ein. Ein anderer Beamter wurde abgedrängt, von hinten umfaßt und zu Boden geworfen, getreten, geschlagen und durch Messerstiche im Gesicht verletzt. Diesen Beamten gelang es nur mit Hilfe von Straßenpassanten, sich atz^LlMN Straken- bahnwagen in Sicherheit zu bringen. Ein oritter Beamter wurde durch Messerstich in den Bauch schwer verleffl. loir.ifl.-rr ins Krankenhaus übergeführt werden mußte. Weiter-trua eine Anzahl Beamter leichtere Verletzungen davon. Während die Beamten die Ordnung wiederherzustellen versuchken, MlMte ein Teil der Demonstranten unter dem Ruse: „Rache für Bau zeit!! Jetzt stürmen wir die Wache! Schlagt die Hunde nieder!" nach der in der Nähe gelegenen 7. Polizeiwache und versuchten in diese einzudringen. Hierbei bewarfen sie die Wache ver teidigenden Beamten mit schweren Pflastersteinen und Eisen stücken, welche sie offenbar von vornherein bei sich führten, da in der Näh« der Wache eine Straßenbaustelle nicht liegt. In ihrer Bedrängnis gaben die Beamten einige Schüsse ab. durch die, soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, zwei Angreifer verletzt wurden. Beide wurden in das" Krankenhaus gebracht, wo einer von ihnen gestorben ist. Der herbeigerufenen Verstärkung gelang es, die Ordnung wieder- herzustellen. Es wurden einige Verhaftungen vorgenommen. keten ihren feurigen Weg durch die Luft, Feuerräder, Bomben und sonstige Feuerwerkskörper schufen gleißenden Funkcnregen, während Frösche und Kanonenfchlttge die Stille der Nacht zerrissen. Einen überwältigenden Abschluß fand die Veranstaltung mit der Rotbe leuchtung des mächtigen Felsmassives der Bosel und einem Wasserfall von dessen höchster Spitze. Bei den Zuschauern herrschte das ein mütige Urteil, und insbesondere bei den Dresdnern war das der Fall, daß die Veranstaltung gelungen sei und ihren Zweck erfüllt habe. d. 8. Tagung für deutsche Orgelkunst in Freiberg. 2. bi 7. Oktober d. I. soll in Freiberg in Sachsen die dritte Tagung für deutsche Orgelkunst stottfinden. Es werben her vorragende Fachleute über Orgelbau und über die Orgel als Kultinstrument sprechen. Auf der Domorgel werden Günther Ramin-Leipzig, Professor Heitmann-Berlin und Professor Schütz- Wien konzertieren. d. Die Brandstistungsepidemie. In der Nacht zum Dienstag brach in Ri'esa in dem stillgclegten Dampfzicgelwcrk Poppitz Großfeuer aus. Das Feuer nahm seinen Ausgang von einem Trockcnschuppen und breitete sich von dort über das Mittel- und Hauptgebäude aus. Das gesamte Dampfziegelwerk, einschließlich Kon tor. und Wohngebäude wurde eingeäuschert. Die Bewohner konnten »ur einen geringen Teil ihrer Habe retten. Die polizeilichen Ermitt» lungen dauern an. d. Unfall eines Radfahrers. Montag abend wurde aus dem von Heidenau nach Niedersedlitz führenden Wege ein Radfahrer neben seinem Rade liegend bewußtlos aufgefunden. Der Verunglückte, ein in Dresden wohnender Reisender, wurde nach der Verbandsstation des Seckwcrkes gebracht. Von dort wurde er in das Johanniter- Krankenhaus übergesührt. Der Verunglückte ist bisher noch nicht ver nehmungsfähig. Ueber die Ursache des Unglücks ist noch nichts be kannt. d. Ein Geschäftshaus unter Wasser. Im fast vollendeten neuen Gefchäftshause des Konsumvereins Vorwärts in Frei, tat hotte am Sonabenb noch Arbeitsfchluh ein Angestellter fahrlässig einen Wasserhahn im vierten Stock offen stehen lassen. Das Wasser überflutete mehrere Stockwerke, so daß es in eini gen Zimmern bis zu 30 Zentimeter hoch stand. Die Decken wurden durchweicht. Der Schaden ist erheblich. Kunstausstellung Dresden 1927 Unstreitig ist dieser großen diesjährigen Ausstellung der Dresdner K u n stg e n o sj e n sch ast, die bis November auf der Brühlschen Terrasse zu sehen sein wird, ein neuer und sichtlich belebender Zug zu eigen. Max Joses Feld bau er, der lang jährige Führer der Genossenschaft, hat mit seiner Vertretung als Vorsitzenden und Leiter der Ausstellung den jungen Ernst Dietsch, den einstigen Schüler KuehlS, betraut, ihm zur Sette steht der er fahrene Martin Pi eh sch. Zweifellos ist damit ein bestimmtes Programm auch schon äußerlich dokumentiert: Der Jugend freie Bahn! Begrüßenswert der Elan, mit dem Dictsch an die Sache her angegangen ist, anerkennenswert der Takt, mit dem die künstlerische Jugend ihren Vorteil auSnutzt. Nichts von Ueberheblichkeit, nichts von Extrem, überall der Wille, die Basis zu erweitern, Vergleichs. Möglichkeiten z» schassen, Anregungen zu geben und selber zu suchen. Man ist so weit gegangen, auch Nichtmilglteder aufzufordern, hat des Reichskunstwarts Dr Redslob ausgezeichnet zusammen- gestellte Ausstellung „Das Problem der Bildnisgestaltung in der ungen Kunst" dem Eianzen einverleibt, hat Leihstücke aus dem Be- itz der Bayrischen Siaats-Gemäldesammlung (zwei wundervolle und eltene Meisterwerke Wilhelm Leibis) zum Vergleich herangezo gen, hat sich Eugen SPiro 8 neues und prachtvolles „Selbstbildnis mit Familie" gesichert und hängt neben alte und junge Dresdner auch ginge und alte Kunst aus dem ganzen Reiche. Hat die letzte Akademie-Ausstellung den Antrieb zu dieser ern sten Sammlung gegeben? Wie dem auch sei, die diesjährig« Visiten karte der Dresdner Knnstgcnoffenschaft ist ausgezeichnet und emp fiehlt sich selbst. Bei den rund 450 Arbeiten (Oel, Pastell, Aquarell, Zeichnungen), bei denen auch Plastik und Architektur mit eingerech net sind, kann begreiflicherweise aur auf einzelnes hingemicscn sein. Es war bereits angcdeuiet, daß nirgends das Extrem über schritten. „Kamps" beißt diese Ausstellung keineswegs, ganz und gar „Besinnung". Wieder ei» Beweis, daß parallel dem Wirtschafts leben auch die Kunst allgemach in ruhigere Bahnen einlcnkt, statt Worte Taten, statt Programm Bilder. Ernst Diel sch zeigt ein ausgezeichnetes Porträt Max Fcld- baucrs,'während der Meister selbst eines seiner schmissige» Modelle bringt „Mädchen mit Maske". Gelassene Landschaften, gesättigt von Hciinatlicbc, herbe und strenge, beweisen von neuem die starke Ge staltungskraft Emil B uch w al d-Z i n » w a l d 8. Sehr stim mungsvoll, beinahe innig zwei Impressionen von Wilhelm Clau dius, und im gleichen Raum ein Helles, lichtdurchflutetes Interieur von Hans Fritsch aus dem Moritzburger Schloßquartier. Paul Groß malt ein Märchen ,Meg im Gebirge" voller Feinheit der Empfindung, dem sich Wolfgang Müller mit einem verträumten Mädchenbild .IZunder und Wolken" wohl an die Seit« stellen kann. Die Porträts sind im ganzen hervorragend gut vertreten, nimmt man nun Hans Schutzes (Görlitz) „Damcnbildnis", Hermann TeuberS „Bildnis der Schauspielerin Kitty Rösler" ooer auch Artur Nessels (Agneicndorf) interessant« Impression „Ich und meine Familie". Die Köstlichkeit eines Georg Sieb ert freilich erreichen sie nicht. Sein „Blumenstrauß" ist rin« herrliche Arbeit, während die beiden Idyllen „Mädchen am Spiegel" und „Mann am Fenster" den Künstler wieder von seiner liebenswürdigen, humorigcn Seile zeigen. Eine eigene kleine Kollektion zeigt diesmal Richard Müller, unter anderem ein Interieur „Die zerbrochene Büste" und eine selten schöne farbige Aktzeichnung. Mitschke-Coklan- deS warme „Landschaft" fällt ebenso auf, wie Conrad Felix- Müllers seltsam gemäßigter „Lesender Knabe". Willi Geiger (München) und Werner Peiner (Düffeldorf) repräsentieren noch ein wenig den Sturm und Drang von gestern, Revue und Reklame, grell, aber gekonnt. Die Plastik ist etwas dürftig ausgefallen. Eine Terrakotta- Quellnymphe von Hermann Geibel (München) und die gut ge sehene Vildnisbüste des Dresdner Hofrat Schömbach von HanS TrSger seien namentlich erwähnt, ebenso wie das belebte WachS- modell „Mummenschanz" von Liddy Hofmann-Juan. 11m so ergiebiger sind die ausgestellten Architektur-Arbeiten. Kurt Bär- big zeigt preisgekrönte Entwürfe, die Architekten Leopold Lustig, Hans Richter und Otto Reinhardt Entwürfe eines Zeitungs- Hauses. Auch Heinz Wichmann, der jetzt von Weimar nach Dresden übergcsiedelt ist, bringt intereffante Architektur. Und natür lich darf Martin Pietzsch nicht vergessen sein, der neben dem Ent wurf zu einem Festraum ein neues Lichtspielhaus für tausend Sitz plätze zeigt und sich von neuem als Spezialist für derartige Räume erweist. Eine Fülle von Begabungen, eine Fülle von Anregungen. Die Ausstellung, die vor einem festlichen Kreis der Rektor der Dresdner Technischen Hochschule, Gcheimrat Dr. Bruck, eröfsnete, macht Dresden und Dresdner Kunst all« Elir» Hcinr. Zetta,ilen. Staatsoper. Also doch noch einmal di« „Tanz sin fo ule". Wenn Sie nur als Musik geblieben wäre, dann wäre ihr mehr gedient gewesen. Durch die choreographische Ausdeu tung wird sie an Wert herabgedrückt. Ich will auf die tän- zerische Ausdeutung nicht erneut eingehen. Das ist zur Urauf- fiihrung geschehen. Nur ein kurzes Wort über die Lebens fähigkeit. Am gestrigen Abend dankte man sür das erste und dritte Bild mit Schweigen, dos zweit« fand schüchternen Wider hall, und das Schlußbild ermöglichte einen dreimaligen, wohl, wollenden Hervorrus. Doch auch davon abgesehen, die Frage bleibt bestehen: Wann bekommt die Dresdner Staatsoper die geeignete Kraft, die unser an sich leistungsfähiges Ballett aus di« ihm zukommend« Hohe führt? Leo Wurms er leitete den musikalischen Teil mit Geschick und Temperament. Die „I o- sephslegende" unter Fritz Busch' beschwingter, Richard Strauß' Tonwelt trefflich nachmalenoer Leitung fand bei gut» besetztem Haufe reichen Beifall. —Ist— Donkosakenchor. Nach der Sommerpause beginnt die neue Konzertreise, welche auch nach Dresden führt. Der Donkosakenchor stngt hier drei Konzerte mit verschiedenen Programmen am Sonn tag, den 18. September, Dienstag, den 20. September und Mitt woch, den 21. September, abends 8 Uhr, im VereinShauS. Dirigent: S. Jaroff. — Karten ab Montag, den 22. August bei F. Ries, See, straße 21. : Billiger Tag in der Iahresjchau. Am Freitag, den 26. August, findet in der Iahresschau ein b i I l i a e r Tag statt. An diesem Tage kostet der Eintrittspreis für jedermann, von 1 Uhr mittags an, 50 Pfg. Der Eintrittspreis versteht sich selbst» verständlich einschließlich Vergnügungspark. : Kinderfest während der Iahresschaumoche. Im Rahmen der diesjährigen Iahresschaufestwoche vom 1. bis 7. September, findet am Dienstag, den 6. September, nachmittags 4 Uhr. ein großes Kinderfest statt. Die Kinder werden aufgefordert, in Papierkostümen auf diesem Kinderfest zu erscheinen. Natürlich muß es sich um Papierkostüme handeln, die über die gewöhnliche Kleidung überzuztehen sind. Gehr erfreulich wäre es, wenn die älteren Kinder von sich aus zur Anfertigung von Papierkostümen angehalten werden könnten. Die Iahresschau wird «ine Reihe von Preisen für die prämiierten Kostüme fest setzen und während des Kinderfestes selbst zur Verteilung bringen
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