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Sächsische Volkszeitung : 27.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270827
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-27
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.08.1927
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»uzuiuyren und die Eommlunst zum Hinoenburgdank, die den Zweck verfolgt, der Familie Hindendurg den in Ostpreußen g«. legenen alten Hindenburgschen Besitz als Geschenk zu über eignen, durch Zeichnung angemessener Beiträge tatkräftig zu unterstützen. Auf vielfache Anregung aus Kreisen seiner Mitglieder hat sich der Verband Sächsischer Industrieller nunmehr entschlossen, auch eine eigene Sammel stelle für beide Sammlungen einzurichten. Er bittet deshalb seine Mitglieder und alle der Industrie nahestehenden Kreise, die diese Sammlung tatkräftig kördern wollen, etwaige Geldspenden auf seine bei der Allge meinen Deutschen Creditanstalt, Tep.-Kosse E. Dresden eröff- neten beiden Konten „Hinöenburg-Spende der sächsischen In dustrie", „Hindenburg-Dank der sächsischen Industrie" zu über weisen. : Glockemveihe Filippsdorf. Die Teilnehmer aus Dresden fahren zumeist mit dem Sonntagsfrühzug 2.53 Uhr ab Haupt bahnhof. Umsteigen in Bischofswerda. Treffpunkt in der Kuppel halle. Führer: Herr Paul Hoyer. Später Nachkommende fah ren 6.03 Uhr ab Hauptbahnhof. In Filippsdorf Treffpunkt: Klosterholel. : Die Grundsteinlegung eines Lehrlingsheimes für taubstumme Knaben fand am Mittwoch in DreSden-Plauen, Hohe Straße 58, tatt. Eine größere Anzahl Mitglieder des Fürsorgevereins für Taub- tunnne, Lehrer der Taubstummenschule und Eltern und Freunde 'lumme Kinder ivarcn erschienen. Als Vertreter des Arbeits- ministcrs nahm Ministerialrat Ristau und vom Volksbildungsmini sterium Oberregierungsrat Dr. v. Schuch teil. Man hofft, das Heim Ostern 1928 in Betrieb nehmen zu können. : Straferhöhung für Müller-Heim. Der ehemalige Schrift steller Georg Heim, genannt Müller-Heim, war am 10. Juni 1927 vom Gemeinsamen Schöffengericht wegen unlau teren Wettbewerbes zu 1000 Mark Geldstrafe oder zehn Tagen Gefängnis verurteilt worden. Müller hatte im Juni 1926 in verschiedenen Tageszeitungen Inserate erlassen, gegen ein Honorar von 1000 Mark Leute zu Syndizi innerhalb vier Wochen auszubilden und ihnen eine Anstellung beim Bund Deutscher Rechteresormer, dessen Vorsitzender er war, zu ver schaffen. Aus Grund der Berufung des Angeklagten und aus gegenteiligen Gründen der Staatsanwaltschaft hatte sich nun mehr in ziveitägiger Verhandlung die 6. Ferienstrafkammer des Landgerichts mit der Angelegenheit zu befassen. Die Berufung des Angeklagten wurde vom Gericht verworfen und auf die Be rufung der Staatsanwaltschaft hin das erstinstanzliche Urteil auf gehoben und der Angeklagte wegen Vergehens nachtzIO des Gesetzes und der Angeklagte wegen Vergehens nach tz 10 des Gesetzes über unlauteren Wettbewerb, ferner wegen Betruges nach 8 263 des Str.^S.-B. zu 1500 Mark Geldstrafe oder 75 Tagen Haft verurteilt. : Vier Jahr» Zuchthaus für versuchten Landesverrat. Das Oberlandesgericht Dresden verurteilte gestern den ehemaligen Rcichswehrsoldaten Hellmut Walter Unger aus Hohnstein wegen versuchten Verrates militärischer Geheimnisse zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. Der Angeklagte hatte Akten, die ihm dienstlich zugänglich waren und in Interesse der Landesverteidigung geheimzuhalten ivoren, fortgenommen und versucht, den französisä)en Militärbehörden auszuhändigen. Sein Vorhaben wurde jedoch vereitelt. : Kleiderzerschneider in Straßenbahnen. In den letzten Ta- zen hat ein bisher Unbekannter, etwa 19 Jahre alt, wiederholt auf dickt besetzten Straßenbahnwagen Frauen und Mädchen die Kleider und Unterkleider vermutlich mit einer Schere zerschnitten. Nack den vorliegenden Anzeigen ist er auf verschiedenen Straßenbahnlinien stets in den Nachmittags- und Abendstunden aufgetreten. : Eingezogene Schlafwagen. Infolge VerkebrSrückgangez wird vom 26. August an in den Zügen D 126/D 26 fab Dresd. Hbf. 20,25, an München Hbf. 7,30) im regelmäßigen Dienst nur noch ein Schlaf wagen geführt, der mit den Zügen D 27/D 127 (ab München Hbf. 22.55, an Dresden Hbf. 8,18) zurückläust. In den Zügen D 25/D 115 lab München Hbf. 20.05, an Dresden Hbf. 6,55) läuft vom 27. August an kein Schlalwagen mehr. Ein neues Berggießhübel! Dresden, 26. August. Nach einer Blättermeldung hat die Stadt Berggießhübel ,m Einvernehmen mit den Ministerien, insbesondere mit dem Kommissar für den Wiederaufbau der Ueberschwemmungs- gebiele auf einstimmigen Beschluß den Döbelner Architekten Werner Retzlaff mit dem Wiederaufbau der Stadt betraut. Es wird nach den Plänen und unter Leitung Retzlafss ein neues Berggießhübel entstehen mit neuen Straßenzügen und Mätzen» die dem Geist der heutigen Zeit entsprechen. Immer wieder Aulounfülle Ein aufregender Vorgang trug sich auf der B a u h n e r S t r a- ß e vor den Waldschlößchen-Wiefen zu. Eine vom Weißen Hirsch hcrabkommcnde Kraftdroschke fuhr einen kleinen Milchwagcn der Drcma an, der von einer Frau Wagner gezogen wurde. Auf dem Wagen stand Ihr IjShriger Knabe. Di« Mstchqussahrerlp und der Knabe kamen teilweise unter hie Autodroschke zu liegen,"wodurch der Anschein eines schweren Unglückssalles crwecht wurde. In kürzester Zeit trafen das Ucberfaklkommando und Beamte der Ilnfallkommission der Dresdner Polizeipräsidiums an der Unfallstelle ein. Kmftwag?n- führer Schulze fuhr die Frau Und deren Knaben in sejner Kraft-" droschke sogleich nach der Diakonissenanstalt, wo der diensthabende Arzt erfreulicherweise nur ganz geringfügige Verletzungen feststellen konnte. Der Milchwagen und die Kleidung der Frau'waren mehrfach beschädigt. natürlich auch die noch in den Krügen befindliche Milch ausgelaufen. In Kleinzschachwitz ereignete sich ein Krastwagenunsall, der leicht ernste Folgen hätte haben können. Der Dentist Herbst aus Bad Schandau hatte in Dresden einen Personenwagen gekauft, den ein Kraftwagensührer nach dort steuern sollte. Unterwegs hatte Frau Herbst — das Ehepaar befand sich mit im Auto — das Steuer rad ergriffen, um sich als Fahrerin zu üben. In der Mcußlitzer Straße rannte das neue Auto gegen einen Baum, wodurch ein Ma terialschaden von mindestens 2000 Mark verursacht wurd.e. Das Ehe paar Herbst erlitt hierbei leichte Verletzungen, cs wurde im Kraft wagen eines Kurhausbesitzers nach Bad Schandau gefahren, wäh rend das beschädigte Auto wieder nach Dresden zurückbesördert wer den mußte. Im Stadtteil Dresden-Leuben geriet ein Rad eines große» Personenautoomnibusscs in Brand und sprang infolgedessen ab. Der große Kraftwagen, der von einer Gcscllschaftsfahrt nach der Stadt zurückkehrte, mußte infolge dieses Zwischenfalles seine Fahr gäste absetzen, die dann die Straßenbahn zur Weiterfahrt benutzten. An der Kreuzung Bautzner, Kurfürsten- und Mark- grafenstraßc wurde ein Angestellter von einem Motordreirad angefahren, zu Boden geschleudert und verletzt. Passanten nahmen sich seiner hilfreich an und brachten ihn nach seiner Wohnung. Einbrüche in Schrebergärten und Laubenkolonien Dresden, 26. August. Seit einigen Tagen rreivk in »en Dresdner Vororten und dem angrenzenden Landgcbiete eine Diebesbande ihr Unwesen, die nächt liche Einbrüche in Schrebergärten und Laubenkolonien verübt. Da bei wurden die Besitzer von Kleintieren schwer geschädigt, da es die Verbrecher ganz besonders auf Geflügel und Kaninchen abgesehen haben, die sofort an Ort und Stelle getötet wurden. Es liegen Fälle vor, in denen die betroffenen Arbeiter oder Beamten in einer Nacht um ihren gesamten Tierbestand gekommen sind. Es handelt sich offen bar um gewerbsmäßige Einbrecher. Die Ringkämpfe bei Sarrasank Für heute abend sind fünf Kämpfe angcsetzt, darunter einer im russischen Gürtelkampf. Nicht weniger wie 3 Entscheidungen werden ausgetragcn. Im Mittelgewicht begegnen sich Chevalier und Mrna. Während letzterer der starke und vor allem harte Kämpfer ist, ist Chevalier der große Techniker. Wer von beiden den endgültigen Sieg erringen wird, ist eine Frage, die nicht im voraus zu beaniwortcn ist. In derselben Gewichtsklasse ist mit dem EnischcidungStrcffen Cziruchin gegen Kley ein weiterer hochinteres santer Kampf zu erwarten. Kley, der bisher Unbesiegte, wird sicher lich alles einsetzen, um zu denen zu zählen, die Cziruchin eine Nie derlage bcigcbracht haben. Im Schwergewicht steht eine Begegnung auf dem Programm, die bis zur Entscheidung durchgeführt wird. Der von Sieg zu Sieg eilende Jaago hat gegen den starken Zpevacck anzutretcn. Eine weitere Paarung bringt Bahn-Samson und Pe° trowitsch auf die Matte. Außer diesen 4 Kämpfen im griechisch- römischen Stil wird der Hcransforderungskampf im russischen Gür- tel-Ni»gkampf zwischen Griclis und Hans Schwarz eine begrüßens werte Abwechslung bringen. Der Gürtelkampf gehörte in den frü heren Jahren zu einer der beliebtesten Disziplinen des KrastsporteS. Beide Ringer beherrschen diese Kampfart voll und ganz, sodaß auch hier mit einem recht interessanten Treffen zu rechnen ist. Beginn abends 8,15 Uhr. e Ergebnisse der Donnerstag-Kümpfe: 1. Kampf: Jaago (Estland) gegen Griekis (Sibirien). Sieger: Jaago nach 1 Stdt. 52 Min. durch Ueberwurf nach vorn. 2- Kampf: Mrna (Prag) gegen Buchheiin (Sachsen). Sieger: Mrna nach 37:30 durch Armschulterschwung. 3. Kampf: Kley (Berlin) gegen Chevalier (Frankreich). Un entschieden. Der Kampf Schwarz gegen Petrowitsch wurde unentschieden abgebrochen, da die eingetrelene Polizeistunde die Fortsetzung nicht gestattete. Der angesetzte Stierkampf endete mit dem Siege des Tschechen Zpevacek, dem cs gelang, das Tier nach ungefähr 4 Minuten auf die Schultern zu bringen. Demonstriert mug weroent Chemnitz, 26. August, Aus Ansatz der Hinrichtung Saccos und Vanzettis hatte die Kommunistische Partei und der Rote Jrontkämpferbund Chemnitz für Mittwoch abend 8 Uhr nach dem Theaterplatz za einer Kundgebung aufgerufen. Da in den letzten Tagen in aiF deren Orten bei gleichen Kundgebungen schwere Ausschreitun gen vorgekommen sind, war die Befürchtung begründet, daß es auch hier zu ähnlichen Zwischenfällen kommen könnte. Des halb wurde die Kundgebung gemäß Artikel 123 Abs. 2 der Reichsverfassung von: Polizeipräsidium verboten. Obwohl die Oefsentlichkeit durch eine BManntmachung an den Anschlag säulen von dem Verbot Kenntnis erlangt hatte, sammelte sich trotzdem auf dem Theaterplatz eine größere Menschenmenge an) die gegen 8 Uhr abends von der berittenen Polizei widerstandslos zerstreut wurde. Die als Ersatz für die ver botene Kundgebung nach dem Volkshaus einberufene Versamm lung verlief ruhig. Nach Beendigung der Versammlung bewcgt- sich ein großer Demonstrationszug die Zwickauer Straße stadtr wärts. Diesem stellte sich am Folkeplatz ein größeres Polizei aufgebot entgegen und brachte den Zug zur Auflösung. Ich Inneren der Stadt entstanden später wieder an mehreren Stel len Menschenansammlungen, bei deren Zerstreuung die Polizei teilweise Gummiknüppel in Gebrauch nehmen mußte. Erst kurz nach 10 Uhr trat wieder Ruhe ein. Ernstere Zwi schenfälle ereigneten sich nicht. Einige Personen, die sich den Anordnungen der Polizei nicht fügten, wurden ziveck» Namensseststellung sistiert, sodann aber wieder freigelassen. Dresden, 26. August Trotz des polizeilichen Verbotes von Protestkundgebungen anläßlich der Hinrichtung von Sacco und Vanzetti kam e» gestern abend an verschiedenen Stellen der Stadt zu Ansamm lungen. Ein Teil der Demonstranten, die mehrfach Stein« gegen die Polizei schleuderten, wurde verhaftet. Das amerft konische Konsulat, das bis in dt« Nachstunden von einer leih wenden Menge umlagert war, wurde durch eine verstärkt« Polizeikordon abgesperrt. I.ris»rig unrl Umgebung Flugverkehr zur Leipziger Messe Leipzig. 26. August. Im Hinblick aus die hohe Bedeutung, welche die Leipziger. Herbstmesse für das deutsche Wirtschaftsleben hat, wird ditz Deutsche Lufthansa A.-G. :m Einvernehmen mit dem Leipzigs Metzomte zur Herbstmesse einen Sonderflugverkehr einrichten. Und zwar werden am Sonntag, den 28. d. M. fünf Flüge von Frankfurt, Prag, Köln, München und Breslau nach Leipzig-Mockau, Montag, den 2V. d. M. zwei Flüge von Köln und Frankfurt nach Leipzig-Mockau, Dienstag, den 80. d. M? zwei Rückflüge von Leipzig-Mockau nach Köln und Breslau und am Mittwoch, den 31. d. M. fünf Rückflüge von Leipzig-Mockaü nach Frankfurt, Prag, Köln, München und Breslau ausgeführt werden. Bemerkt fei noch, daß die Flugzeuge rchne besonder- Zwischenlandung direkt nach Leipzig-Mockau fliegen werden. Neue nachts leuchtende Verkehrszeichen Leipzig, 26. August. Der Jnteressenverban- Deutscher Kraftfahrer, der sich von jeher im besonderem Maße mit der Förderung neuzeitlicher Ber- kehrsprodleme beschäftigt hat, hatte am Mittwochabend eine Anzahl Behörden zur Vorführung neuartiger Verkehrs» schilder eingeladen. Anwesend waren u. a. Polizeipräsident Fleißner mit mehreren Herren des Polizeipräsidiums. Ver treter der Kreishauptmannschast, Amtshauptmannsäiasten, des Rates der Stadt Leipzig, der Eisenbahndirektion Hall«. Wie Präsident Lauber in seinen einleitenden Worten heroorhob, hat man sich in Deutschland schon lange mit dem Problem beleuch teter Warnungszeichen an gefährlichen Straßenstellen beschäf tigt, jedoch sind alle diese Versuche bisher vergeblich geblieben? Zur Schaffung von nachte leuchtenden Zeichen und Schriftep bedarf es jedoch nach dem heutigen Stande der Optik keinerlei eigener Lichtquellen. Die Leuchterscheinung bei den neuartigen Schildern wird vielmehr durch fremde Lichtquellen hervorgerufen, entweder durch die Scheinwerfer vorüberfahren, ber Kraftfahrzeuge und Radfahrer, oder durch zufällig in der Nähe befindliche andere Lichtquellen, deren Strahlen auf die mit Reflektoren ausgerüsteten massiven Kristallglaslinsen der neuen Leuchtzeick-en geworfen und von diesen reflektiert werden. Während die Leuchtzeichen bei Tage außerordentlich' deutlich uns sogar besser als bemalte und emaillierte Schilder lesbar sin-, grenzt die Wirkung bei Nacht an das Märchenhafte. »««-schall. Der rabiate Liliputaner. In Belzig wurde der Auto schlosser Kreyssing, Mitinhaber einer Autoschlosserei, von einem Mitglied der zurzeit in Belzig gastierenden Scheuerschen Liliputanertruppe hinterrücks erschossen. Der Tat war folgender Vor>all vorausgegangen: Zwei Liliputanerin-- nen waren nach der Abendvorstellung im Pelziger Schützenhaus «Menen, wo sie ziemliches Aufsehen erregten und von allen Seiten bewirtet wurden. Der betreffende Liliputaner, der nachher den Schuß auf Kreyssing abgab, war auch zugegen und verbot seinen Kolleginnen den für sie gefährlichen Alkohol- gcnuß. Als er deshalb von allen Seiten verlacht wurde, geriet er in Zorn und versuchte die Zwerginnen gewaltsam aus dem Schützenbaus zu entfernen, was ihm jedoch nicht ge lang. Der Wirt setzte darauf unter Beihilfe des als Gast an wesenden Kreyssing den Liliputaner an di« Luft. Anscheinend ist der Zwerg durch diese Eewaltmahnahmcn, gegen die er in- olge seiner körperlichen Beschaffenheit völlig machtlos war, in innlos« Wut geraten. Er beschaffte sich aus dem Quartier >«r Truppe «inen Revolver kehrte zum Echiitzenhaus zurück, verbarg sich dort und schoß Kreyssing aus dem Heimweg nieder. Kreyssing ist seinen Verletzungen heute morgen im Krankenhaus erlegen. Der klein« Mörder, der bei der Liliputanertruppe Kraftwagenfübrer war, flüchtete, wurde aber bereits in Reich holz von Landjägern gestellt und verhaftet. Tragisches Erntefest. Ein« schwere Bluttat ereignete sich >uf dem Rittergut Wettin bei Schippenbeil (Ostpreußen), kei einem Erntefest kam es zu Streitigkeiten, in deren Verlauf nn Instmann (Gutsarbeiter) und dessen Bruder durch Messer- tiche getötet, ein anderer Bruder sowie der Oberinspektor ves Gutes durch Messerstiche schwer verletzt wurden. Die dankbare Schwalbe. Wohl den meisten ist di« von dem bekannten Tecklenburg« Gelehrten Friedrich Adolf Krum mache r erzählt« Geschichte vom dankbaren Rotkehlchen bekannt. Jetzt erzählt ein« Dame in Lengerich (Wests.) von einer dankbaren Schwalbe folgendes: Aus einem Spaziergänge bemerkte die Dame eine Schwalbe, die, offenbar von Schmerzen gepeinigt, sich im Sand« walzte. Sie nahm das Vögelchen aus und entdeckt«, daß sich am Halse des jungen Tierchens eine Schaf laus festgcsogen hatte. Die Dame be freite cs von dem Peiniger. fcüie es auf einem Zaun und be merkte, daß die Schwalbe ihr« Flügel wieder gut georaucyen konnte. Aber anstatt das Weite zu suchen, flog die Schwalbe zu ihrer Helferin zurück. Diese nahm schließlich das anhängliche Tierchen mit nach Hause und sorgt« für Futter und Unterkunft. Aber jedesmal, wenn sie versuchte der Schwalbe wieder dir Freiheit zu geben, flog das Tierchen zwar eine zeitlang im Garten umher, kehrte dann aber stets zu seiner Wohltäterin zu rück. Man kann diesen sonderbaren Fall kaum anders als durch die Dankbarkeit der Schwalbe erklären. Durch ein« Schifffchaukel getötet. Ein 26 jähriges Mädchen wurde in Kirnander Nah«, wo es Lei einer Familie be dienstet war, bei Benutzung einer Schiffschaukel von einem Schiffchen derart auf den Magen gestoßen, daß noch in de: gleichen Nacht der Tod eintrat. Mit der Pfeife ins Auge geschlagen. In der Gemeind« Eddersheim (Dez. Trier) gerieten zwei Burschen im Beisein eines Mädchens in «inen Wortwechsel, wobei dem «inen Burschen mit einer Kurzpfeife des anderen ins Aua« geschlagen wutt>e Die Spitz« brach ab und drang ins Auge ein. Der Bedauerns- wert« mußt« sich in Wiesbaden einer Operation unterziehen Kurz darauf verschied er. Im Schlamm erstickt. Ein Invalid« von Langenfeld (Rhld.) geriet auf dem Heimweg« in der Dunkelheit in den Vach, der an der Solinger Straße in Immigrath entlang führt- Er fiel mit dem Gesicht auf di« stark verschlammte Bach, sohle und erstickte. Windrichtung in der Schule. In Reinsdorf machte der Lehrer den Kindern die Windrichtung klar und sagt«, daß der Wind daher komme, wohin der Hahn aus dem Kirchturm blickt. Er schickt seinen Ersten hinaus, um die Windrichtung feftzustellen. Plötzlich bemerkt der Lehrer bei den anderen Kindern langt Hälse und ein immer stärker werdendes Kichern. Auf d« Frage nach dem Grunde ihrer Lustigkeit platzt di« ganze Klasse los: „Albert ist bei Herrn Schneppe auf den Mist gelaufen, um bei dessen Hähnen die Windrichtung festzustellen." Mit dem Bein zwischen den Brechwalzen. In D « rne i. W stürzte der 22 jährige Arbeiter Heinrich Adrianin der Kohlen separation der Zeche Ene isensu in den Brecher und geriet mit einem Dein zwischendieZähnederBrechwalzen. Ein Mitarbeiter, der den Vorgang bemerkt«, warf kurz ent schlossen einen Stempel zwischen das Getriebe, wodurch da- Brecherwerk zum Stillstand kam. Es -dauerte aber ein» Stund«, bevor der iunae Mann aus leine» verzweifelten Laa- vefreir werden konnte. Mtt »rennapparaten mutzten die q« umklammernden Eisenteil« herausgeschnitten werden. Nach An- leaung eines Notoerbaickes wurde der Schwerverletzt«, der II schwere Fleischwunden echalten hatte, dem Brüder, krankenhaus Dortmund zuaeführt. Ei« Wohnhaus und fünf Scheunen abgebrannt. In M a rv- gröningrn brach nachts im Zentrum der Stadt, wo dir Häuser dicht nebeneinanderstehen, in einer mtt Erntevorräten dicht gefüllten Scheune Feuer aus. das rasch um sich griff und vier weiter« Scheunen erfaßte. Auch das große Wohn haus der Witwe Kau pp wurde vom Feuer ergriffen und iss mit den fünf Scheunen niedergebrannt. Von Zuffenhausen, Feuer b ach und Ludwigsbura waren Motorspritzen zur Hilf« herbeigeeilt. Di« Löschungsarbeiten dauerten bis 6 Uhr morgens, da das Feuer immer wieder emporloderte. Man vev mutet Brandstiftung. Ein« 98 jährige. Di« Witwe Anastasia Bialas au» Krempa kann am 11. September ihren 99. Eeburtsta» feiern. Die Altersjubilarin ist im Jahre 1828 in Je schon« geboren und seit ihrem 24. Lebensjahre in Krempa wohnhaft Trotz ihres hohen Alters ist st« körperlich und geistig noch rüstig A«Hebung einer Fakfchgeldwrrkstatt bei Men. In Eich, graben an der Westbcchn wurde in einer im Wald« versteckt lie genden Villa «in« komplett eingerichtete Falschgeldwert, statt zur Herstellung von falschen rumänischen 100-Lei-Noteo ausgehoben. Die Fabrikation war schon sehr weit fortgeschritten; die Falsifikate waren gut gelungen, ll. a. wurden 5000 Kilo gramm Banknotenpapier gefunden. Die Polizei nahm drei Verhaftungen vor. wrn fiyresrr Wasterrnrm. Von Gebäuden, die im Laufe der Zeit ihr« Lag« zur Vertikalachs« verändert haben, ist wohl der schiefe Turm zu Pisa das bekannteste. Ungünstiger Bau grund dürfte in den meisten Fällen di« Ursache für ein« derartig« einseitige Senkung sein. Wahrend aber dich« Bauwerke, wenn fie kein« Gefahrenquellen ergeben, in ihrer neuen Lage beharren und belassen werden, zeigte sich in Amerika ein anderer Fall. Dort hatte man in Skegnetz einen 86,50 Meter hohen Wasserturm aus Eisen-Beton errichtet und diesen nach Fertigstellung voll Wasser gefüllt, woraus sich der ganze Turm um etwa 50 Zentimeter neigte. Nachdem man ihn aber wieder entleert hatte, stellte er sich wieder in sein« alt« Lage zurück, ohne irgendwelche Risse zu zeigen. Man sübrt die« aui di« Eigenart de« Betonbau«« zurück
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