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befindlllyer Polizeiunterwachtmoister in rtnein Straßenbahn« wagen von den Demonstranten bemerkt wurde, stürzten sie sich auf ihn, holten ihn aus dem Wagen und mißhandelten ihn in unmenschlicher Weise. Es gelang dem Unglücklichen Beamten, sich loszureißen und bis zu den Anlagen am Holstenwall zu entkommen. Dort brach er infolge der erlittenen Kopfverletzungen zusammen. Auf den völlig erschöpften Mann stürzte sich nunmehr eine Rotte von'.'O—00 Leuten mit dem Ruf: „Schlagt ihn tot!" Einer der Angreifer stieß ihm einMesserin die Brust und verletzte ihn tödlich. Der Mörder entkam unter dem Schutze der Nacht. Die Pvlizcibeamten sahen sich bei dieser Sachlage ge zwungen, von ihren Pistolen Gebrauch zu machen, zumal auch aus einem Hause in der Wexstraße auf sie geschossen wurde. Verletzt wurden bei diesen Kämpfen ein Polizeibcamter, der durch Flaschenwürfe Kopfverletzungen erlitt, ferner ein Lljähriger Demonstrant, der einen Knieschuß davontrug. Wei tere Verletzte sind bisher nicht sestgestellt worden. Mehrere völlig unbeteiligte Privatpersonen wurden von den Demonstranten gleichfalls sehr mißhandelt. Es gelang der Polizei gegen 2 Uhr morgens, die Ruhe überall wieder herzu stellen, nachdem zahlreiche Festnahmen erfolgt waren. Wegen der gestrigen kommunistischen Ausschreitungen hat die Polizeibehörde Demonstrationen der K. P. D. bis auf weiteres verboten. Aus den polizeilichen Meldungen über die Unruhen der letzten Nacht ist festzustellen, daß Angehörige des Roten Frontkämpferbundes an den Unrichen beteiligt waren. So ist beobachtet worden, wie das Anrücken von Polizei aufgeboten von Radfahrern des Rotfrontkämpferbundes gemel det wurde. Urteile sranzöslscher Mlitürgerichte. Landau, 28. August Bor dem hiesigen französischen Milikärpolizeigericht hatte sich gestern zum zweiten Male der verantwortliche Schriftleiter der „Pirmafenser Zeitung". Redakteur Max Steigner, diesmal wegen einer „das Ansehen der französischen Besatzungsarmee schädigenden" Veröffentlichung zu verantworten. Dies Ver gehen wurde in einem „Eine Legionärtragödie" übrrschriebenen Artikel des Blattes über die französische Fremdenlegion erblickt, der einen Auszug aus den Schilderungen des Engländers Harry Peele im „Daily Expreß" darstellt. Als erschwerender Umstand wurde Steigner angerechnet, daß in der gleichen Nummer des Blattes ein Bericht über die Ver urteilung des Redakteurs des „Eisenhammer", Förster durch das französische Militärpolizeigericht Landau wegen eines ähn lichen Artikels veröffentlicht war. Steigner hatte den Bericht einer Zeitungskorrespondenz entnommen, aus ihm aber mehrere Stellen gestrichen, von denen er annehmen konnte, daß sich die französischen Behörden dadurch getroffen fühlen könnten. Vor Gericht erklärte Steigner, er habe in keiner Weise die Absicht gehabt, die französischen Behörden zu verletzen. Er habe nur vor der Fremdenlegion warnen wollen, um so mehr, als in der letzten Zeit di« Werbungen und Verpflichtungen zur Fremden legion in erschreckendem Masse zugenommen hätten. Der Staats anwalt stellt« die aus dem Prozeß Förster bekannte These auf, daß ein Angriff auf die französische Fremdenlegion einen An griff auf die französische Armee und damit auch auf die Be- satzungstruppcn enthalt«, also «ine Uebertretung der Ordonnanz 308, Artikel 19, darstclle, die Angriff« auf die Besatzungsarmee unter Straf« stelle. Er behauptete ferner, daß das Prestige der Besatzungsarm«« durch den Artikel direkt verletzt sei und be antragte 15 Tage Gefängnis mit Bewährungsfrist und 809 Mark Geldstrafe. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Führ, stützte sich auf den Wortlaut der Ordonnanz 308, in der ausdrücklich von der Besatzungsarmee und nicht von der Fremdenlegion oder irgendwelchen anderen französischen Kolonialtruppen die Red« ist, und beantragte unter Hinweis darauf, daß es sich nur um «inen in einer englischen Zeitung erschienen Artikel handele, Freisprechung. Das Urteil lautete auf 300 Mark Geld- dstrafe und 20 Tag« Gefängnis mit Bewährungsfrist Der Verurteilte hat gegen das Urteil Berufung eingelegt Zu verantworten hatte sich ferner der Stadtrat Johann Rcinecke aus Ludwigshaufen wegen Uebertretung des von der Rheinlondkommission kürzlich erlassenen Verbots des Trommelns und Pfeife ns im besetzten Gebiet. Bei dem am 21. Juli veran staltete» Kreissportfest der „Deutschen Kraft" führten zwei Ber ti»« aus dem Saargebtel Spielleut« Mit sich. Da Reinecke Me > die Veranstaltung verantwsrtistch war, beantragte der Staats- anwatt eine Geldstrafe von 20 Mark. Der Verteidiger Dr. Führ verlangte Berücksichtigung der Ordonnanz 129 und wies darauf hin, daß Reinecke das Verbot ausdrücklich bekannfgegeben habe. Das Urteil lautete auf «ine Mark Geldstrafe.' Die Reichsbah« ohne Siesta. Dafür bessere Ausstattung der 3. Klasse. Der Beschluß der Reichsbahn, die Verträge mit der Siesta-Gesellschaft zum 1. Oktober 1928 zu kündigen, ist aus Kreisen des reisenden Publikums, soweit es von dieser Maßnahme betroffen wird, lebhaft kritisiert worden, da in dieser Maßnahme vielfach eine Schikane gegenüber den Fahrgästen der nicht gepolsterten Wagenklassen erblickt wird. Demgegenüber vertritt die N e i ch s b a h n den Standpunkt, daß ein längeres Veibehalten dieser von privater Seite ein gerichteten Reiseerleichterung geeignet wäre, der Bahn selbst Schaden zuzufügen. Nach reiflichen Ueberlegungen habe man sich nun einmal entschlossen, in Deutschland am Vier-Klassen- tarifsystem festzuhalten, und zwar nicht zuletzt im Interesse der Redenden der nicht gepolsterten Klassen, di« sonst ungleich höhere Fahrpreise zu zahlen hätten. Aus diesem Grunde sei auch an eine Polsterung der dritten Wagenklasse nicht zu denken, weil damit unweigerlich eine Tariferhöhung ver bunden sein würde. Wohl aber soll diese Klasse noch weiter verbessert werden. Bei den in Auftrag gegebenen neuen 3.-Klasse-Wagen will man di« Sitze bester als bisher der Körper- form anpassen, es wird für bester« Lüftung und Beleuchtung Sorg« getragen und die Abteile werden auch wieder Läufer erhalten. Deutsche Alpinisten verungltm. Paris, 28. August. ,Havas" berichtet aus Saint-Gervais-les-Bains, am 17. August hätten morgens zwei deutsche Alpinisten eine Be steigung einer Eletscherspitze trotz herrschenden Sturmes und dichter Bewölkung ohne Führung versucht. Man habe seitdem kein« Lebenszeichen von ihnen und befürcht« einen Unglücksfall. Ein dritter Deutscher, mit dem sie vor dem Ausstieg znsammen übernachtet Hütte», wart» noch immer auf ihre Rückkehr. Die Papiere des einen der beiden Vermißten lauteten auf Dr. Grünwald, geboren zu Stettin, wohnhaft in Köln Salzburg. 25. August. Auf dem Rems-Gletscher nahe der Mainzer Hütte sind der Bankbeamte Paul Roßbach und Fräulein Margarete Binder, beide aus Leipzig, von einer Gletscherlawine verschüttet wor den. Die Leichen der beiden Verunglückten wurden vorgestern Lufgesunden und geborgen. Wettersturz in Tirol. Innsbruck, 26. August. Aus lanz Tirol wird Wettersturz gemeldet: in der Nacht enrluden sich schwere Gewitter; heute früh sind die Berge dis au di« Waldgrenze hinab mit Neuschnee bedeckt. Inn und Sill führen Hochwasser. Auch aus Bozen und Meran wird Wetter sturz und Neuschnee auf den Bergen gemeldet. Mrnattonaler Telegraphen-Weitstrett. Berlin, 28. August. Aus Anlaß der Gedenkfeier des 100. Todestages Allestanv.» Voltas hat die Italienische Post- und Telegraphen-verwaltung die am Welttelegraphenverein beteiligten Verwaltungen zu einem Internationalen Telegraphisten-Wettstreit nach Eomo eingeladen. Von der Deutschen Reichspost beteiligen sich hieran 32 Tclegrapheubeantte und Beamtinnen, die unter Führung des Oberpostdirektors Zeller vom Haupttelegraphenamt Berlin a« 25. nach Italien ausreisen. Schwere MMakastrophe in einem ruffischen Kino. Riga, SS. August. Nach Meldungen aus Moslem geriet in Buguruslan ein Kino während der Vorstellung in Brand. Es entstand eine furchtbar« Panik, in der zahlreiche Kinder und Frauen erdrückt wurden. Die Zahl der Toten ist noch nicht sestgestellt. Der Erzbischof von Toledo Madrid, 25. August Der Erzbischof von Toledo, Enr. Neigey Casanova ist ge storben. Scharfe Ablage Voldemaras an polen. Koivno, 23. August (T. U.) Bei einem Prosteempfang äußert« sich Ministerpräsident Woldemaras über verschiedene Fragen der Politik. Zu den Bestrebungen der Visenabschaffung bemerkte Wolde maras. daß das Visum heute nur noch eine polizeiliche Maß nahme darstelle, für deren Abschaffung Lettland und Deutt'ch- la»d einireten würden. Für Litauen scheitere aber die Ab schaffung der Visa daran, daß Litauen zu Polen in keinerlei Beziehungen stehe. Durch die Abschaffung der Visa würde Litauen jede Möglichkeit verlieren, die Einreise aus Polen zu kontrollieren. Zn den Handelsvertragsverhandlungen mit den baltischen Staaten übergehend, erklärte der Ministerpräsi dent, daß von einer Zollunion zwischen Litauen und Lett land noch nicht gesprochen worden sei. Wohl aber von einem Handelsvertrag mit baltischen Klauseln. Di« baltische Zoll union müsse vorläufig an den ungeregelten Beziehungen zwischen Kowno und Warschau scheitern. Eine Zollunion mit Lettland würde nämlich di« indirekt« Aufnahme der litauisch-polnischen Beziehungen bedeuten, da die aus Litauen nach Lettland ein geführten Waren ohne weiteres nach Polen geleitet werden könne». Solange die Wilnafrage nicht bereinigt sei, ver zichte Litauen auch auf derartige Beziehungen zu Polen. Ausländische Meldungen von einer baldigen Zusammenkunft wischen Staatspräsident Smetona. Pilsudski »,'k ibm seien vollkommen Irrig. Ein« solch« Zusammenkunft würden für das ganze litauisch« Volk ein politische» Verbreche^ uivd ein« Erniedrigung bedeuten. Einige Worte der Innenpolitik schenkend, erklärte Wolde maras, daß der in endgültiger Form noch nicht angenommen« Entwurf einer Verfassungsänderung zunächst ver öffentlicht werde, um über ihn die Meinung der OesfentUch- keit zu erfahren. DI« Meldung des „Berliner Tageblatt»" von einer neuen Beschwerde des Memelgebiets an den Völkerbund entbehre jeher Grundlage, denn ein« Klage könne bekanntlich nur von einem Mitglied de» Völkerbundes eingeleitet werden, In diesem Fall« hätte Litauen von dieser etwas gehört, was aber nicht geschehen sei. Schaljapins russischer Besitz beschlagnahmt. Riga. 25. A-ugufl Wie aus Moskau amtlich gemeldet wird, veröffentlicht der Rat der Volkskommissar« eine Mttt«U«ng. i» der der berühmt« Schauspieler Schaljapindes Range» eine» Volksschauspielers verlustig erklärt wird. Der russisch« Besitz Schaljapin» wird konfisziert. Diese Maßnahme erfolge, weil Schalsaviu Enrigrantenoegantsationen unterstützt Hab«. Die vemonskatione« lu Brüssel. Brüssel, 25. August. (TU.) Die Unruhen anläßlich der Demonstrationen für Sacci» undVanzetti dauerten bis in die Nacht hinein. Zahlreiche Fensterscheiben wurden von den Demonstranten zertrümmert. Die Polizei gab eine Reihe von Revolverschüssen ab. um die erregte Menge einzuschüchtern. Sin Gendarmeriebeamter erlitt schwer« Verletzungen. Mißglückter Start Courtneyo. Der englische Flieger Tourt- ney wurde gestern erneut gezwungen, den Start seines Fluges nach Amerika zu verschieben. Er versuchte mit drei wetteren Personen gestern nachmittag in Talshot zur ersten Etappe leine» Fluges abzufliegen. Es gelang ihm jedoch nicht, mit dem Flug zeug vom Wasser hochzukommen. Nach vier vergeblichen Ver suchen wurde der Start aufgegeben, bis das G e w scht de» Flug bootes verringert worden ist. Einer der Begleiter soll jetzt »uriia- gelasten werden, ebenso soll auch di« mitzufuhrende Benzinmenge verringert werden verantwortlich str den politisch«« Lei!: l)r. Gerhard Desestzk, Dresden, sie de» sächsische« L,U und da» »eniNeton- De. Max Do» scht». Dresden litr «neigen, «rtur Leu,. ,a«««ch tu Dress««. Zgrrszgni - Kedäuüe DS^llcb 8,15 Idbr abends: 28. Vag »«ul« W»«U»s, 26. Nuguet 1S27, lirili lstrillstMkW I« n«I««Ii«i grill-kllgllimill! Oriekls. Sibirien — tlans Lebvvarr, Mucken Lrklstrung: Orickls, cker unbesieszte Mister im rus- »iscken (Kittel-Kiuxkampf. bei velckem nur ckls rolis Kr-ilt ausseblaggebend ist, Kat an dis noek an den kcblullkümpken lcilnsbmenden gcinvergevicktslinjzer eine Herausforderung in dieser Kampfart gericklst. Lckvvarr, rveieber bei seinem langjLbrlgen Kukeiitbalt in Kuüland KSulig Ollrtel-kingkilmpls ausgetragen bat. riabm als krsler die tterauskordervag an. unck ckart man »uk den Ausgang diese» Kampfes ganr besonders gespannt «ein. llei- kn<»ekelckung»kempk: «44 Lbevslier, blrna, lVeltmelster IY27, krankreleb Isebecboslovakvl veo groke Entsekeläungskiimpkr Lriruckin, Kullland — Kley, kerlin ver gi-ok« Entsckelckungeüvmpf: 2pevacek, 3»->go, Tscbeciioslov., der Stierkämpfer iVeltmeister krtland .Lamson, — ketrowilseli, >Veltmeis!er Amerika Vkeltmelslor kulljand In jedes katholische Kau» aebört die Sächsische Dolkszeikrrns! kerlprogrsmm eter Llocksnzveike in PKMr»»r«>«»rk Lonnlas, rlvn 2S. Kusust 1. Vs lo Ulir vormittags Pontifikalamt 8r. di'scliöfl. Onaäsn, LxcsIIsn? 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Wsuiieti o k>8t>«N K>»»rnonrti'»v« 7ma»pr»«I>,r SS 825 vrikstl» -r- »Ivingokloi» »raunkoglvn : »solr u»«k. liefert billigst, nur gute Siarlcen, frei itlau» und frei Keller Verlangen kl» bitte Lrelslist« kestellunsxen: krdlttv nur Kasernenstraö» die mit elektrischer Wasch- Maschine umgehen kann, sofort gesuchk. 40 Mark und Verpflegung. Schlvtz Kariensiek« -PMlhur Sonnabend Necke», »Gierst» O/sä» Sonntag Außer ««recht Kid, (7) Scharilpiklhau« Sonnabend AnrechtSrethe 8 üonsparts (t/,81 Sonntag Außer Anrecht strku friedriok von ttomdurz (7) Air Komödie Heute und folgende Tage früelala Issitl», »eie, kr»