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Sächsische Volkszeitung : 14.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270814
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-14
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.08.1927
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v« die sirotefiantea im katholischen Südamerika wallen. Es ist bekannt, bah tausende von protestantischen Setten» Predigern Nordamerikas in di« katholischen Staaten Südameri- ka» gezogen sind. Warum? Eine etwas sonderbar« Antwort gibt darauf ein« der angesehenste» protestantischen Missionszeit schriften Deutschlands (Evangelisches Missionsmagazin 1927, 208—2141. Dort wird behauptet, Südamerika sei sittlich mehr oder weniger verkomme». Nun. niemand wird sagen wollen, daß die Leute dort alle Engel sind. Und wenn sich dort im Volke Mißstiinde zeigen, so darf man nicht vergessen, das, wohl nirgends sonst auf der Welt freimaurischer Katholikenhatz so aegen Priester und Kirche gewütet hat. wie in den Südamerikanischen Staaten. Priester wurden ermordet und aus dem Lande gejagt. Noch ^ute fehlt es an Arbeitern im Weinberge des Herrn. Doch die Katholiken können der „Hilfe" der Sektenprediger entbehren. Di« sollen nur in Nordamerika bleiben, da gibt es noch genug Sünder zu bekehren. Zn Südamerika wird die katholische Kirche schon allein wieder Ordnung schaffen. Freilich wird es ihr nicht leicht gemacht. Aber di« Verfolgungen sind «ine Ehre für die Kirche. Merkwürdig, datz die Chrytenverfolger von der Art Talles sich fast nie an den Protestanten vergreifen! Das ist kein gutes Zeichen für den Protestantismus. Doch kommen wir auf die kühnste Behauptung des protestan tischen Missionsblattes. Auf Seit« 210 steht wörtlich gedruckt: „Man könnt« nun fragen: Warum bringt ihr (d. h. die Sekten- prediger) das Evangelium in Länder, di« schon seit Jahrhunder ten unter christlichem Einfluß stehen und deren Bewohner zum groben Teil (soll Heiken fast alle) Glieder der römisch-katho lischen Kirche sind? Wir antworten: Diese Kirche hat mit ihren unzähligen Symbolen den wahren Christus (!) verdrängt. Alles Aeutzere ist vorhanden, Kirchen. Bischöfe, Priester, Non nen, regelmäßige Gottesdienste, und in der Theorie auch die grundlegenden Wahrheiten des Christentums, aber das Volk kniet in den Kirchen vor Marien- und Heiligenbilder» und betet sie an ldlö! so geschrieben von einem Gebildeten im 20. Jahr hundert), und den wahren Christus (I), obgleich sein Kreuz auch in den Kirchen zu finden ist, kennen sie nicht, und den soll und will der evangelisch« Missionar bringen (!). Und noch et was bringt er — die Bibel." Das könnte eine Beleidigung sein, wenn es nicht so unsagbar dumm wäre. Hat der Verfasser denn gar nicht gemerkt, welch bittere Selbstironie in seinen Worten liegt? o -i t->ciii»rer! Die Protestanten wollen den „wahren Christus" bringen! Da fragt man von selbst, welches ist denn der wahre Christus der Protestanten? Etwa der Christus Luthers oder Calvins oder Zwinglis? — der Christus der Bap tisten, Methodisten, Wesleyaner, Sabbatisten, Advcntisten usw. usw? Welches ist di« wahre Bibel? Di« Bibel, wie sie Luther gedeutet oder Calvin oder Zwingli? Zst das der wahre Christus, von dem der eine behauptet, was der andere verneint? Gott — Nicht-Gott? — Diese unselige Zerrissenheit des Protestantismus, die überall, wo er auftritt, Verwirrung anstiftet, greift auch in den Missionen immer mehr um sich. Ein protestantischer deut scher Thinamissionar schreibt selbst: „Gegenwärtig arbeiten mehr als IM protestantische) Missionsgesellschaften in China, und hin ter jeder steht irgendeine europäisch« oder amerikanische Son- derkirche (wir fügen hinzu „Sonderchristus"). Jede verteidigt ihre lutherische, reformierte, hochkirchlichc oder freikirchliche, me- thodistische. savbathistische. baptistische Eigenart und Unart — ein trauriges Schauspiel, für die Arbeit nicht förderlich, für die Chinesen verwirrend und abstoßend!" So ein protestantischer Missionar! Und dieses traurig« Schauspiel, die Tragödie der feindlichen Brüder in Christus, die soll nun auch in Südamerika «»heben? Vergangenheit und Zukunft in Schweden. Zm katholischen Institut von Paris gab Mgr Assarsson, Stockholm, einen inter essanten Ueberblick über den Stand der katholischen Kirche in Schweden. Erst jetzt fängt der Katholizismus in jedem katholi schen Land allmählich an, wieder freier aufzuatmen, nachdem er seit dem Jahre 1527 das schinerzhafte Joch einer protestantischen Staatskirche trägt. Ende des 18. Jahrhunderts hatte der von Metz nach Stockholm entsandte erste apostolische Vikar, Mgr. Oster, seine Mission wieder aufgeben müssen. Und erst im 19. Jahrhundert konnte Mgr. Strudach, dank der Protektion der Königin von Frankreich, Joseph!»«, die erste katholische Kapelle bauen. Heute nun. da der vom Modernismus erschütterte Pro testantismus in Schweden das stolze Gebäude seines Dogmas wanken sieht, wagt es die junge katholische Kirche, voll Zuver ficht in di« Zukunft zu sehen. Zwar zählt sie nicht mehr als 10 Priester, 8 Sttionen. 5 Schulen, 8400 Gläubig«, di« sich auf ein weites Land verstreuen. Aber, erfüllt von apostolischem Geist, hat sie. besonders in den intellektuellen Kreise», schon wertvolle Erfolge zu verzeichnen. Ganz besonders unterstützt wurde die Kirche in Schwede» durch Frankreich, das ihr auch seinerzeit Ihren ersten Apchtel sandte, in dessen Namen noch heute di« Schwestern vom Hl. Josef von ChambLry wirken. 6er ^Velt 6er Kircke. lichcn Leistungen des spanischen Klerus. Zu allen Zeiten und Lei allen Völkern sind di« Universitäten und Akademien stets die hauptsächlichsten Stätten der wissenschastlichen Forschung ge wesen. Auch die Geschichte der Theologie und der verwandten Wissenschaften beweist, datz ihre größten Vertreter immer auf «kademischen Lehrstühlen gesessen haben. Der Universitätslehrer kst am ehesten befählgt, ein Wissensgebiet durch neue Erkennt nisse zu bereichern, weil er von hoher Warte aus alle neu auf tauchenden Ideen wahrnehmen und beurteilen mutz. Aber diese Arbeit verlangt außer der vorausgesetzten Begabung und der Hingabe an den Gegenstand vor allem Mutze und eine von ma teriellen Sorgen nicht getrübte Lebensführung, die sich aber ein Mann, der täglich um sein Existenzminimum zu kämpfen hat, nicht zu leisten vermag. Er kann sich nicht die Bücher und Zeit- ßchriften anschaffen, deren es bedarf, um auf der Höhe der Wissenschaft zu bleiben. Studien- und Forschungsreisen und ähn liche mit hohen Unkosten verknüpfte Unternehmungen sind ihm vollends verwehrt. Und nun frage man sich, ob ein Theologiepro-sessor mit 1000 Pesetas Gehalt alles andere beiseite lassen und sich voll der wissenschastlichen Forschung hingeben kann! Heutzutage ver langt schon die Aufgabe, sich in einem bestimmten Jäch ständig aus dem laufenden zu erhalten, eine Riesenarbeit, die nicht ge leistet werden kann, wenn man Tag für Tag durch den Kampf ums nackt« Leben in Anspruch genommen wird. Ein solches Arbeiten entbehrt der Gründlichkeit, der schöpferische» Ideen, cs mutz an der Oberfläche der Dinge haften bleiben. So emp fängt auch der Klerus nicht jene gründliche wissenschaftliche Schulung, wie sie z. B. in Deutschland vorgeschriebe» ist. Es leidet auch die BUcherproduktion. vor allem an ernsteren Wer ken, unter der Kargheit der Mittel und unter der Apathie der großen Oosfentlichkcit. Eine Besserung hierin wird erst ein- treten, wenn der Staat siä, dazu entschließt, für die Priesteraus bildung jene Mittel auszuwerfen, die im Interesse des allge meinen Bildungsgrades der Nation erforderlich sind. Der spa nisch« Kkeruo wird dann, wenn ihm die materiellen Lebens- sorge« erst «bgenominen sind, aus sich heraus die Aktivität auf bringen, di« nötig ist, um di« spanische Theologie wieder »» der» R«A« »u «Hede«, den sie einst eingenommen bat. Der literarisch« Ertrag de» Freiburger Bistumsjubiläum». Di« Festtage zu Ehren des hundertjährigen Bestehens des Erz bistums Freiburg i. B. sind verrauscht. Durch die Anwesenheit des Päpstlichen Nuntius Pacelli erhielt die Feier eine be sondere Note. Das Programm der Jahrhundertfeier vom 14. bis 16. Mai enthielt Reden der vornehmsten Persönlichkeiten in Staat und Kirche, die bewiesen, datz die Katholiken im Land« Baden sich allgemeinen Ansehens erfreuen. Datz dem nicht immer so war, davon erzählen die literarischen Veröffentlichun gen. welche das Jubiläum gezeitigt hat. An erster Stelle regi strieren wir das Festblatt „Hundert Jahre Erzbistum Freiburg", das von Domkapitular Dr. Gröber regiert wurde. Von namhaften Gelehrten wird hier über die hundertjährige Ge schichte der Rheinprovinz, ihr religiöses, wissenschaftliches und karitatives Werden gesprochen, kurz, knami, aber verläßlich. Die beiqegebenen Bilder sind dankenswert. Ganz anderer Art ist die zweite Jubiläumsgab« von Prälat Dr. Schäfer „Aus jenen Zeiten". (Karlsruhe, Vadenia 1927). Es sind Aufsätze, die der treffliche badische Katholikenführer tm Konradsblatt veröffent licht hat und die danach beurteilt werden wollen. Es ist die Sprache des Volkes, die Schofer gebraucht,' in prächtiger Weise benutzt dö°r Verfasser die Gelegenheit, um an Hand der Ge schichtsereignisse dem Volke ernste Wahrheiten zu sagen. Da erfährt es ohne gelehrtes Beiwerk, wie der Staat seine Kirche beraubt«, wie irregeleitete Katholiken gegen ihre eigenen Glau bensgenossen sündigten, wer Wesenberg war, und welch dornen volle Wege die kirchentreuen Vorkämpfer des Katholizismus gehen mutzten. Dreizehn treffliche Bilder erhöhen den Eindruck des Gelesenen. Eine wahrhaft kMiche Gabe aber schenkte uns der Weihbischof von Freiburg, Dr. Wilhelm Burger, in seinem umfangreichen Werke „Das Erzbistum Freibura in Vergangen heit und Gegenwart" (Freiburg, Herder 1927). Der Herausgeber nennt es mit Recht „Ein kirchliches Heimatbuch". Bietet cs doch aus der Feder von Fachleuten alles, was ein Katholik über seinen Kirchensprengel erwarten kann! In drei Abschnitten, betitelt „Aus der Geschichte der Erzdiözese Freiburg", „Die kirch lichen Kunstdenkmäler unserer Heimat" und „Aus dem Leben der Erzdiözese Freiburg" rollt sich das ganze innere und äußere Leben der Erzdiözese in klaren Bildern vor uns ab, wobei auch hier zahlreiche Illustrationen die Lesung zum Genüsse gestalten. Der Ergänzung wegen sei noch hinzugefllgt, daß naturgemäß auch eine Reihe von Zeitschriften, z. B. Alte und neue Welt, von dem denkwürdigen Jubiläum Notiz nekmen. Möge sich das zweite Jahrhundert der Erzdiözese ebenfalls glücklich gestalten. » Die deutschen Katholiken im Banat. In der deutschen Ge meinde Karlsdorf faßte die Versammlung -er kath. Pfarrer des Werschetzer Dechanats zwei für die Kirche wie für das süd slawische Deutschtum gleich bedeutend« Entschlüsse. Man grün dete zunächst «in kleines Seminar für 10 Kandidaten, um den sich ini-mer mehr bemerkbar machenden Priestennangel des Banats abzuhelsen. Die eigenen kleinen Mittel und fremde Unter stützung. so hofft man .rverden das wichtige Werk fundieren. Da ferner der bekannte Wallfahtrsort des Banates. Maria Radha, heut« in rumänischem Gebiete liegt, beschloß die Versammlung, in den kommenden Jahr«,, zu der kostbaren Reliquie zu wall fahren, die die Kirchengemeinde von Werschetz als ihren teuren Schatz hütet, ein Stücklein vom Heiligen Kreuz. Das bedeutet vor allem eine Stärkung des katholischen Bewußtseins gegen die kirchenpolitischen Machenschaften der jugoslawischen Regierung, einen Protest der Tat. Ein Postdienst, den ein Kackinal einrichtete. In diesem Jahre wird in Frankreich die Dreijahrhundertseier des ersten Postsystems in Frankreich gefeiert werden, das der hervorragende Kirchen- und Staatsmann Kardinal Richelieu gründete. Wiährend der Belagerung von Röchelte richtete der Kardinal den ersten Postdienst zwischen Paris. Dijon, Toulouse. Lyon und Bordeaux ein. Den Postbeamten wurde der Rang königlicher Boten ver liehen. Nach dem Tode Richeliens (1642) verfiel dieser Post dienst, wurde aber 1658 durch Franyois de Velayer wieder or ganisiert, der die berühmten Briefumschläge und Briefkästen ein- führte. Geistlichkeit und Wissenschaft. Die Akademie für Kunst und Wissenschaft in Paris hat der von Pater Poidöbard, 8. ^., geleiteten Ausgrabungsexpcdition in Tell Arban, Mesopotamien, eine Summe von 30 000 Franken überwiesen. Es war Pater Poidebard, der vom Luftschiff aus verschiedene Spuren in der Wüste ausfindig macht«. Schutz gegen den Protestantismus i» Rom. Zwei führende Blatter Roms wenden sich energisch gegen die immer weiter aus greifende protestantische Propagandatätigkeit in der Ewigen Stadt, die namentlich mit englischem und amerikanischem Geld betrieben wird. Man erinnert sich gewiß noch daran, wie es Mussolini noch vor zwei Jahren gelungen ist, den Grunderwerb der Methodisten auf dem nur 200 Meter über dem Vatikan ge legene» Monte Mario zu verhindern, wo eine kolossale Univer sitätsanlage und ein Kirchentrutzzentrum gegen Sankt Peter ge plant war. Seit längerem setzen die Bestrebungen mehrerer pro testantischer Sekten, di« untereinander nur durch den Haß gegen Sankt Peter verbunden sind, wieder ein. Kollegien, Konvikte, Waisenhäuser, Kinderasyle usw. sollen gegründet werden, weit weniger zu dem Zwecke der protestantischen „Evangelisierung«: als zu dem, die katholische Jugend Roms in die eigene Hand zu bekommen und sie von Sankt Peter abfallen zu lassen. Millio nen Dollar und Sterling fließen in die Kaffen und Taschen der „Missionäre" zur „Erlösung Roms und Italiens". Man kennt hier die protestantischen Schulen der Methodisten auf dem Monte Mario, die des Instituts Erandon außerhalb der Porta Sa- laria und protestantische Mädchenpenstonen zur Genüge und fragt sich mit Recht, ob denn die etwa 4000 Protestanten m Rom und Umgebung, durchwegs Ausländer, und wozu sie einen solchen Apparat von Schulen, Kirchen, Wohltätigkeitshäusern ufw. braucheil. Die hauptstädtische Presse weist mit Rocht darauf hin, daß die allen gegenüber bewiesene Liberalität und Internatio- nalttät der Stadt Rom doch ihre Grenzen haben muß, wenn man Versuche sieht, die eigenen katholischen Stadtkinder in fremde Glaubensgewalt zu bringen. „Gastfreundschaft und bürgerliche Toleranz: ja! — aber protestantische Propaganda: nein!" ruft die „Tribuna" abschließend aus. „Die Ewige Stadt ist katho lisch, katholisch ist ganz Italien, und diese wie jene muß cs blei ben. Hier evangelisteren zu wollen, ist Narrheit und Lkleidi- gung zualei: unsere Nation besitzt und bewahrt ihre religiöse Einheit! Man sicht, daß, so sehr Italien auch durch seine kirch liche Einheit geschlossen ist, so sehr die gegenwärtige Negierung es gegen staatsfeindliche Einflüsse von draußen ,zu schützen sucht, Protestantentum, Sektierertum, Freimaurerei und Sozialismus im Bunde mit dem Judentum nicht aushörcn, im geheimen und öffentlich gegen Rom und Italien Sturm zu laufen, Rom und das katholische Italien sind ein Angriffspunkt für alle verbünde tem subversiven Kräfte -er Welt! Kardinal Bonrne und die Bresse. Die katholischen Zeitungen, darunter „The Tablet", versuchen, den Kardinal Bourne gegen die Vorwürfe zu verteidigen, die ihm von selten gewisser Angli kaner auf Grund feiner Rede in Nork gemacht werden. Bekannt lich nahm der Kardinal in dieser Rede für die römische Kirche das alleinige Recht in Anspruch, sich diejenige Kirche zu nennen, di« lückenlos die Tradition der vorresormatorischen Ktrchenfüvsten aufrechtgebalten Hab«. „The Tablet* weist dl» Anglikanische Kirche un» dt« unter ihrem Schutz kickenden Lnareiker de,, Bischofs, Lord Halifax und M. Kensit, darauf hin. daß der Bischof vor drei Jahre» bereits einen ähnlichen Kampf aus zufechten hatte, mit dem Ergebnis, daß sein damaliger Haupt gegner heute ein überzeugter Katholik sei. Man möge sich dieser Tatsache erinnern als eines Beweises, wie eine große Anzahl der Angreifer der Kirche nicht von Haß geleitet werde, sondern von Unkenntnis. Die französisch« Geistlichkeit und die Wissenschaft. Der Ka nonikus Foucher, Inspektor des Museums von Berry, ist ein stimmig zum Mitglied -es naturwissenschaftlichen Museums in Paris ernannt worden. Dieser, von jedem Naturwissenschaftler ersehnte Titel, ist eine seltene Auszeichnung. Die Zahl der Mit glieder darf zehn nicht überschreiten, augenblicklich beträgt sie nur sechs. Zum erstenmal ist die Auszeichnung einem Geistlichen zuteil geworden, sie betrifft also die gesamte französische Geist lichkeit. Ein Irischer Schriftsteller widmet dem Hl. Vater «ine Ge schichte seines Lebens. R. Z. Kelly, der Besitzer des „Tuam Herald" hat ein Exemplar seines .Leben Pius X/' dem Hl. Vater gewidmet. Tr überreichte dom Papst das in Leder gebunden« Werk in einer Privataudienz. Es ist die erste Biographie Pius X. in Englisch. Verurteilung wegen Gotteslästerung. In Boston wurde ein Schriftsteller. Warner W. Williams, Verfasser des Buches „das große Geheimnis der Freimauere!'' wegen Gotteslästerung zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er in seinem Buch den Heiland „unmoralisch nennt. Sein Verteidiger legte Beru fung ein. mit der Begründung, daß das Werk eine wissenschaft liche Abhandlung über wirtschaftliche, psychologische und religiöse Probleme sei und keine Gotteslästerung beabsichtige. ist Nonnen und Wissenschaft. In Washington promovierte« sechs Nonnen in der philosophischen Fakultät. Gläubigkeit innerhalb der amerikanisch«» Armee. Der Lhef des Generalstabes der amerikanischen Armee, Generalmajor Charles P. Summerall, gibt «inen Ueberblick über die Zahl der Soldaten, die allsonntäglich dom Gottesdienst beiwohnen, und bemerkt daran anschließend: „Wenn die Einwohnerschaft von Washington in gleichem Verhältnis di« Kirche besuchte, so würde das bei einer Einwohnerzahl von 600 000 160 Mt Seelen er geben, es würden also auf die 320 Kirchen der Stadt je 500 Gläubige kommen. Wenn man bedenkt, daß die Zugehörigkeit der Mehr,zahl der Soldaten zur Arme« doch nur vorübergehend ist, so ist di« große Zahl der Kirchenbesucher unter ihnen um so auffallender. Sie erklärt sich daraus, daß der amerikanische Soldat im gleichen Maße di« Tradition des Dienstes für Gott wert und aufrecht hält wie jene des Dienstes für das Vater land.» o Feierliche Taufe von 165 Neger-Konvertiten in Chikago. In der St.-Elisabeth-Kirche in Ehikago fand die gemeinsame Taufe von 107 Neger-Konvertiten statt, darunter 123 Kinder im Alter von 7 bis 16 Iahxen, die auch den Schulunterricht in der Pfarr- schule der St-Misabeth-Kirche erhalten. Bemerkenswert ist unter den Konvertiten die Zahl von 44 Erwachsenen. Die feierliche Spendung der Hl. Taufe wurde von 15 Priestern vorgonommen. Auch Missionare, die früher in den tropischen Gebieten Afrikas gearbeitet hatten, nahmen an der Feier teil, bei der man sich in Zeiten der Apostel zurückversetzt glaubte, wo die Heiden in größeren Scharen in die Kirche Christi ausgenommen wurden. Abgesehen davon, daß diese Anzahl von Täuflingen einzig da steht in der Geschichte der Erzdiözese Ehikago, darf behauptet werden, daß niemals eine so große Anzahl von Negern in den ganzen Bereinigten Staaten an einem Tage die Hl. Taufe er halten hat. — Die Pfarrschule von St. Elisabeth wird von über 1000 Kindern besucht, von denen aber nur 450 katholisch sind Um so höher ist ihr Erfolg zu bewerten. Ein Lutheraner über das religiös« Leben. Aus der lOO.Iahrcssyiiode der Pensylvanischen Lutherischen Kirchenge- meinschaft in Lancaster. Pensylvania, sprach der Ren. Frederick H. Knubel aus Neu York über den soialcn und religiöse» Wert eines religiösen Lebens, wie es in der katholischen Kirche geübt wird. Seine Ausführungen, denen die Stellung Dr. Knubels als Präsident der linierte,,' lucherischen Kirche von Amerika eine gewisse Bedeutung gibt, wurden von seiten der Lutheraner mit äußerstem Befremden ausgenommen. Kirchenversolgung in Mexiko. Der mexikanische Korrespon dent von Mexiko des Londoner Blattes „The Univcrse" berichtet Einzelheiten über die letzten Bluttaten in Bkexiko. So wurden drei junge Leute in Guadalajara, Anacloto Gonzalez Flores, Roman Gonzalez und Jorge Nargas Gonzalez, alle drei in der Oeffentlichkeit bekannt und geschätzt, unter der Anklage der Re bellion krumm und lahm geschlagen, ausgehängt, wieder her- untergcrissen, mit Füßen getreten und mit Messerstichen förm lich gespickt. Zwei Tage später wurden sin Priester und zwei seiner Brüder, ein Sänger und der Besitzer einer Automobil- werkstätte .erschossen unter dem Vorwand, den Rebellen Ävaffcn geliefert zu haben. Die Leiche des auf Befehl des Generals llrbalejo Hingerichteten Priesters Vincent Lopaz wurde öffent lich zur Schau gestellt, um die Bevölkerung einzuschüchtern. Anvsatzprobleme auf den Philippinen. Bekannt ist, daß sich auf der Insel Culion, westlich von Manila, die größte Leprosen- kolonie der Welt befinden, wo 10 000 Unheilbare dahinsieche». Katholische Ordensschwestern sorgen für die Kranke«. Vor ein paar Jahren erreichten die Iesniten, die sich der Seelsorge der katholischen Aussätzigen widmen, datz die Unglücklichen unterein ander heiraten dürfen. Man suchte durch diese Maßnahme die geschlechtlichen Ausschweifungen mancher Kranken zu beseitigen. Viele tragen tatsächlich seit Erlaubnis der Ehe ihr Los leichter und sind der Religion zugänglicher. Jüngst hat nun die ameri kanische Regierung plötzlich Befehl gegeben, von nun an olle ge sunden Kinder von über zwei Jahren den Eltern abzmiehmen. 81 Kinder wurden so unter erschütternden Trennungsszcnen von Seiten der Angehörigen nach Manila transportiert. Venedik- tinerinnen, die dort tätig sind, haben bei der Regierung den Antrag gestellt, den Kindern rvenigstens Sonntags religiöse» Unterricht zu gewähren. Der Apostolische Delegat in Japan. Der Apostolische Delegat für Japan, Erzbischof Giardini- wurde kürzlich von der jasmiii- sche» Regierung geehrt durch die Verleihung der ersten Klasse des Ordens von der Ausgehenden Sonne. Durch diese Auszeichnung gehört er zur ersten Nangklasse des kaiserlichen Hofes und wird deshalb eingeladen werden, bei allen Hoffeierlichkeiten anwesend zu sein. Diese Verleihung hat nicht direkt eine religiöse Bedeu tung, aber sie besagt doch klar einen ausgezeichneten Akt der Freundschaft gegen den Heiligen Stuhl. Die Lazaristen in China. Nach der letzte» Statistik uinsaßt das Missionswerk der Lazaristen in China 12 apostolische Vi kariate und eine Präfektur mit insgesamt 720 721 Gläubigen. Von den 14 Bischöfen sind 2, von de« 2S7 Lazaristen 106 Chi nese». außer ihnen helfen 281 chinesische Sveltpriester in der Seel sorge. Die gesamt« Kanareoation umfaßt 500 Niederlassungen -"- 4080 Mitglieder.
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