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Sächsische Volkszeitung : 16.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270816
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-16
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.08.1927
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L«>ck»eünrier Personen-«SVerkeyr im Osterzgebirge Dresden, 15. August. Bon ver Preyesieüe der Reichsbahndirektion Dresden wird un» mitgeteilt: Ab Montag, 15. August wird ein beschränkter Per sonenzugverkehr zwischen Altenberg im Erzgebirge und Lauenstein i. Sa. ausgenommen. ES verkehren in jeder Richtung zwei Züge: Abfahrt nach Altenberg i. E. 5.30 und 14.06, Ankunft in Lauen stein i. Sa. 6.07 und 14.49. Abfahrt in Lauenstein i. Sa. 8.23 und 17.56. Ankunft in Altenberg i. E. 9 01 und 18.33- — Dieser Verkehr kann jedoch nur solange ausrecht erhalten werden, als es die vor handenen wenigen Betriebsmittel auf dem von der Verbindung mit Heidenau abgeschnittenen Streckenteile gestatten. d. Militärisch« Gefechtsübung. Das in der Umgegend von Meisten oerquartierte bayrische Artillerieregiment Nr. 7. hielt in der Gegend westlich Meisten vorgestern und gestern größere Dekecksübunge» ab Ringkümpfe »m Zirkus Die gegenwärtig im Zirkus Sarrasant stattfindenden Ring- raistpse machen es dem Zusä-aucr schwer, die Angelegenheit auf die Dauer sportlich ernst zu nehmen. Der Sonnabend wenigstens war ei» Schulbeispiel dafür, wie cs nicht angestellt werden darf, wenn man sich im Namen eines Sportes um die Gunst der Allgemeinheit bewirbt. Zunächst im einleitenden Kampf gab es einen bedauerlichen Unfall, indem sich Walther Renter (Estland) nach wenigen Minuten Kampfes gegen den Dresdner Weinert den Arm auskugelte. Hilfs bereit sprangen der Russe Petrowitsch und die Sanitäter ein und renk ten den Arm wieder ein. Schuld ist in diesem Falle niemandem zuzu messen. Anders im Entscheidungskamps des Russen Mich. Para- danosf gegen den Deutschen Paul Wolke, dem ersterer um ganze 83 Pfund an Gewicht überlegen tyar. Paradanosf zeigte sich aber in diesem Kampf von der denkbar schlechtesten Seite und bereits das zweite Mal war dieser Kampf angesetzt worden. Allein schon der Gewichtsunterschied sollte für den Russen ausschlaggebend sein, den Kampf äußerst anständig zu gestalten. Aber nichts von alledem, der Russe schleuderte schließlich Wolke außerhalb des Teppichs zu Bo den, ohne die Spur eines Griffes, einfach mit seinem ungeheuren Gewicht, trotz der Pfeife des Kampfleiters und des begreiflicherweise rasenden Widerspruches der großen Zuschauermenge mit seinem vollen Gewicht aus Wolke, sodaß dieser mit einer Rippenquetschung hilflos am Boden liegen blieb. Wenn sich die Ringer des Wett bewerbes mnt derartigen ungualisizierbarem Benehmen ihrer Kolle gen abfinden, so mag das an sich ihre Sache sein. Damit aber kön nen solche Dinge nicht erledigt werden. (Der Russe bekam 100 Geld strafe. (!) Man ruft die Dresdner Einwohnerschaft auf, damit sic erscheine, um dadurch auf der einen Seite die Ringkämpfer wirt schaftlich zu unterstützen, auf der anderen Seite ihr Interesse für einen Sport beweise, der alz Sport wirklich die Anerkennung jedes Tportssreundes verdient. Aber es muß eben Sport sein, und die Veranstalter — Kampfleiter wie Ringkümvfer — sind verpflichtet, oe» Besuchern reinen Sport, das heißt anständige und faire Ring- kämpfe zu zeigen. Um der Interessen der Allgemeinheit willen befin det sich die Presse jedenfalls nicht in der Lage, durch eingehende Be richterstattung für eine Sache zu werben, die derartige Auspüchse zei tigt. An den Ringkämpfen bei Sarrasani sind so viele faire Sports- leute von vornehmer Gesinnung beteiligt, die wirklich den Zuschauern gute und einwandfrei Kampfe bieten, ihnen allen voran Kley, Ahrens u. v. a. Ten schönsten Kampf des Abends bildete unstreitig der de» Berliners K»u >>„d i,?- ies Schweizers Grüneilen. Ergebnisse der Kämpfe voni Sonntag: Mittelgewicht: Cheva tier vesiegt Voigt »ach 12:30 durch Untergriff von Hinte». Czirnchin gegen Brückner. Eziruchin siegt durch Hüftschwung nach 13:40. Buchheim siegt über Schmarzbauer nach 7:30 durch Ausheber. Schwergewicht: Schwarz besiegt Löwe durch Untergriff von vorn in 16:30. Petrowitsch siegt über Weiß durch Ucberstürzen nach Aus heber in 3:15. Jaago gegen Paradanosf unentschieden. Bahn- Samson gegen Vervet. Sieger Bahn-Samson im Entscheidungs kamps. Heute abend wird im Rahmen der sieben Kämpfe Petrowitsch sein Können als „Eisenkönig" zeigen. An Ringkämpfen stehen fol gende Paarungen aus dem Programm. Mittelgewicht: Voigt gegen Kley; Chevalier gege^ Brückner; Stoll gegen Buchheim (Entschei dung); und Schneider gegen Grüneisen (Entscheidung). Schwerge wicht: Schwarz gegen Bahn-Samson; Jaago gegen Gebhardt und im Entscheidungskampf der jugendliche Ahrens gegen Löwe. Beginn der .Kämpfe abends 8,15 Uhr. l.ris»iig unck Umgebung Zollauskünste auf der Leipziger Äerbfrmesfe 1S27 Leipzig, 15. August. Wie zu den vergangenen Messen wkrb auch zur diesjährigen Leipziger Herbstmesse im Leipziger Meßamt eine Zollauskunfts stelle eingerichtet, die von einem ein gearbeiteten Zollbeamten mit langjähriger Erfahrung geleitet wird und Auskünfte über alle deutschen und ausländischen Zollllfragen er teilt. Die ZollllauskunftSstclle gibt im Rahmen des vorhandenen Materials auch Auskünfte über Einfuhrverbote, Einfuhrerschwerun gen, Durchfuhr-, Tara- und sonstige Bestimmungen, unter denen sich der'Versand von Waren nach dem Auslande vollzieht. ) Geheimrat Zweifel -st. Der bekannte Gynäkologe Ge heimrat Professor Dr. Zweifel, der früher« Direktor der Uni- versitätsfrauenklinist in Leipzig ist gestorben. Geheimrat Zweifel ist in der Schweiz 1848 geboren. Er studierte in Zürich, habilitierte sich 1874 in Straßburg und wurde schon 1876 zum Professor der Geburtshilfe und Frauenkrankheiten in Erlangen ernannt. Von 1887 bis 1922 wirkte er in den gleichen Fächern an der Universitätsfrauenklinik in Leipzig, deren Direktor er lange Jahre war. ) Parkplatz für Privattraftwagrn am AuSstrllungögelände der Leipziger Technischen Messe. Für die mit Kraftwagen zur Leipziger Messe kommenden Besucher wird auch gelegentlich der am 28. August beginnenden Herbstmesse am Ausstellungsgelände der Technische» Messe wieder ein Parkplatz für PrivatautoS eingerichtet. Zur letz ten Frühjahrsmesse machten von dieser Einrichtung, die völlig kosten los ist, mehr alz 4600 Kraftwagen Gebrauch. ) Buchdruckerlehranstalt. Von dem Gedanken ausgehend, alle Berufsschulen des graphischen Gewerbes in einer Gesamt anlage zu vereinige», wurde dem Verein Leipziger Buch druckereibesitzer zur Errichtung einer Buchdruckerlehranstalt mit Meisterschule durch einstimmigen Beschluß des Stadtverord netenkollegiums vom 30. März 1927 ein größerer Bauplatz an der Hospital- und Platostr. zur Verfügung gestellt. Der in An griff genommene Bau soll so gefördert werden, daß mit dem Schulbetrieb Ostern 1928 begonnen werden kann. Die gegen wärtige Schülerzahl beträgt 1200, doch ist einer Vergrößerung dieser Zahl bei dem Ban Rechnung getragen. ^Krmnilr, 2vicl«su, jstlsuen Allgemeiner Tierfchutziag in Chemnitz Chemnitz, 15. August. Der vom Chemnitzer Tierschutz- vereiu angeregte Allgemeine Tierschutztag hat das lebhafteste Interesse aller beteiligten Kreise in Chemnitz gefunden. Für Sonntag, de» 4. September vormittags ist ein Festzug geplant, zu dem sämtliche Chemnitzer Züchtervereine, der Verein Chem nitzer Fuhrherren, Reitvereine und verwandte Korporationen Einladungen erhalten haben. Montag, den 5. September, abends, finden Veranstaltungen in den Einzelvereinen statt tz. Zu den Demonstrationen aus dem Balkon des Chem nitzer Opernhauses. Im Namen des Rates der Stadt Chem nitz veröffentlicht der Oberbürgermeister auf Grund einer An frage bezüglich einer Demonstration aus dem Balkon des Opern hauses eine Erklärung in der es u. a. heißt, daß weder der Rat noch der Oberbürgermeister persönlich die Genehmigung gegeben haben, und daß das Theateramt veranlaßt worden sei. dafür z» sorgen, daß künftig die Benutzung des Opernhausbalkons zu politischen Zwecken unter allen Umständen unterbleibt. Elp Beamter des Theateramtes habe in dem erwähnten Falle auf Ersuchen des Stadtverordneten Wesche die Genehmigung erteilt. h. Msscrmangel in Mühltrosf. Infolge anhaltender Trocken heit macht sich in der städtische» Leitung ganz erheblicher Wasserman gel bemerkbar. Mit dem Verbrauch von Leilungswasser muß recht sparsam umgegangen werden; verboten ist die Entnahm« von Lei- tnngswasser zu Bauzwecken und zum Begießen der Gärten. tz. Eine ansländische Aerztekommission in Bad Elster. Am Donnerstag ist hier eine englisch-holländische Aerztekommission ein- getrossen. Es handelt sich um eine Studicufahrt durch deutsche Heil bäder, die die Gesellschaft auf Einladung des Allgemeine» Deutschen Bäderverbandes unternimmt. Besucht werden von den Aerzten le diglich die größten deutschen Heilbäder. Die ausländischen Gäste werde» voraussichtlich zwei Tage in Bad Elster verweile». Avvrury »es »eulfchen Ozeanslugs? Wie die deutsche: Lusthans« Hannover meldet. hat sich dk» „Bremen" wahrscheinlich infolge des ungünstigen Wetters genötigt gesehen, ihre» Ozeanflug abzubrcche». Sie sei um 11.15 Uhr an der Küste Englands in der Richtung Deutschland fliegend gesichtet wor den. — Eine Bestätigung dieser Meldung liegt nicht vor. Jedoch ist rS nicht unmöglich, daß die „Bremen" wegen des ungünstige» Wet- trrs ihren Ozeanflug abgebrochen hat. tz. Autounfall. Aus der ncucrbauten Talstraße nach Treuen ereignete sich ei» Autozusammenstoß. Zwei Kraftwagen, ein Leip ziger und der Personenkraftwagen des Kaufmanns Werner Wolf aus Treue», kreuzten sich und streiften einander. Beide Wagen wurden beschädigt und mußten abgeschleppt werden. Verlebt wurde von den Insassen glücklicherweise niemand 5>U5 eien l-surilr l. Stadtverordnetenfihung in Schirgiswalde. Die Gtadtver- ordnetensttzung am Freitag beschäftigte sich u. a. mit der Ausnahme eines Darlehens aus dem staatlichen Ausgleichsstock für den Woh nungsbau. Der Stadt Schiergiswalde sind 7000 Mark zur Verfü gung gestellt worden, worüber dem Beziksverband eine Schuld urkunde auszustellen ist. Die Aufnahme des Darlehens wurde ein stimmig beschlossen. Das neben der Apotheke zu errichtende Be amtenwohnhaus, umfassend 4 bzw. 5 Wohnungen, verursacht Kosten in Höhe von etwa 50 000 Mark, 20 000 Mark werden vom Finanz ministerium, 14 000 Mark vom Arbeits- und Wohlfahrtsministerium geliehen. 5000 Mark sollen nach Vorschlag des RechnuntzS- und Bauausschusscs von dem Darleh» aus dem ÄuSgleichsstock für Woh nungsbau hinzugenommeu werden. Die »och restlichen 11000 Mark müssen demnach vom freien Geldmarkt geliehen werden. Das Kol legium stimmte diesem Vorschläge zu und beschloß den Ban des Be- amtcnwohnhauses einstimmig. Zusammenstoß zwischen Eisenbahn und Auto. Lübbe«. 18. August. - Heute vormittag stieß ein Lastkraftwagen der Felvschloß- brauerei Lübbe» auf der Fahrt von Burglehn nach Altzauch« beim Ueberqueren der Gleise mit der Maschine eines herankom- welchen Sprcewaldbahnzuges zusammen. Das Auto wurde um geworfen und verbrannte. Ein Mann wurde getötet, einer schwel verletzt. Die Lokomotive hatte sich bei dem Zusammenstoß los gekoppelt und war aus den Schienen aesorunaen. Rettende wur. den nicht verletzt. Ein Wall Thea Rasches. Poughteepst« (Neuyort), 12. August Die deutsche Kunstsliegerin Thea Rasche versuchte heute früh unter der Eisenbahnbrück« von Poughkeepsie hindurchzu fliegen. Der Versuch schlug indessen fehl, und Thea Rasche stürzte in den Hudson River. Die Fliegerin blieb unverletzt und wurde von zwei Insassen eines Ruderbootes auf gefischt. Die Maschine ist gesunken, nur das Schwanzstück ragt noch aus dem Wasser. Man ist bereits dabei, den Apparat zu bergen. Man vermutet, daß di« Fliegerin bei dem Versuch, di« Brücke zu unterfliegen, diese mit ihrem Flugzeug berührt hat. Das verunglückte Flugzeug Thea Rasches ist von Tauchern, di« in der Näh« beschäftigt waren, an die Oberfläche gezogen worden. Es wies durch das Wasser hervorgemfene Be- schädigungen und einen Bruch der linken Tragfläche auk Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Mtterungsaussichten. Noch ekivas Temperaturabnahm«. Drehen »er Wind« nach Norbwest. Vorübergehend auffrische« derselben. Zeitweise Niederschläge, die am Dienstagiiachmittaj ergiebiger sein werden. Äesangener Vogel. Von Mariatose Fuchs. Zch weiß iklvg nicht, wie es kam, aoer „in einem Male hatte ich die Hand vor das kreisrunde Loch in dem alten Turn- gerüst gehalten, an dem vor Jahren die Kinder turnten und das nun, baufällig und farbverblichen, immer »och in dem großen Garten stand. An den HoMommermorgeii wagten jetzt nur die spinnen an lauglitzernden, langen Fäden ihre Uebungen zwischen »en Leitersprossen uird die großfltigellgen Libellen saßen auf >em Querbalken, den die Sonne zuerst grüßte, wie schimmernde Kostbarkeiten. Sie wärmte» hier ihre feinen, nachtstelfen Glie der und schwirrten dann über die blumige Wiese. Manchmal saß auch ein Vogel hier oben, ein Rotfchwanz, mit schräg- geneigtem spähenden Kopf und immer wippendem Schwanz, aber auch er verweilte nie lang« hier. An den Abenden aber, wenn di» Sonne hinter den Bäumen schon ganz versunken war und die Dämmerung breit aus den Büschen stieg, flatterte ein Dunkles heimlich zu dem schmalen, hochgrreckten Gerüst, und war dann, schneller, als das Auge ihm folgt«, von jenem wie ein- gefchluckt. Und nur, wenn man auf Zehenspitzen über das weich« Gras lautlos zanz nahe gekommen war'und vor dem Gerüst stand, dann sah man dem einen der kreisrunden Löcher, die früher die Reckstange hielten, wie einen feinen schwarzen Strich gegen den abendlichen Himmel, ein Schwänz let» enttagen. Und an dem einen der Abende, und ich weiß wirklich nicht, wie es gekommen, hatte ich augenschlagschnell die Hand vor diese Behausung gehalten, und der Vogel, der drinnen war, stieß angstvoll in diese. Da hielt ich ihn nun! Sehr warm war das kleine, zappelnde Leben, sehr wcichftedrig und ich stand da mit ihm, hatte gar keine Freude mehr und fand, daß ich mich wie ein Schulkind benommen, das Nester ausnahm. Ich beschwichtigt« mich, daß das ja ein anderes wäre, daß dem Kleine« ja gar nichts geschehe, daß im Gegenteil — und ich glaube, ich habe „im Gegenteil" laut gesagt, weil ein kleines Herz so sehe schnell gegen meine geschlossene Hand schlug — daß ick im «eckenteil den kleinen Unvoriickt »or Kaken und an- verem Schlimmen bewahrte, und daß ich ja nur wissen wollte, wirklich wissenschaftlich ernst wissen wollte, welche Vogel in unserer Gegend die Nächte in Reckstangenlöchern verbringen. Er aber, der Kleine, zog die Flügel ln den Schultern hoch, stemmte sie gegen die umschließende Hand, pickte mit dem seinen Schnabel hellklappend gegen »reinen Zeigefinger, der doch eben nur einmal über sein Köpfchen streichen wollte und ge bärdete sich wie einer, der wild gegen ein Schicksal anbäumt, das ihm doch gar nichts tun will. Und ich lächelte über den törichten Vogel und lüste die Finger. Er entfchncllte ihnen, stieg auf in die Luft und flog dann mit Hellem, seligem Laut über die ganze, sehr dämmerige Miese und verschwand In der Nacht des alten Jasmin. .Und ich sah ihm nach, wie er dahinflog, selig, als hätte er selbst sich befreit und ging dann in» Haus, registrierend, daß der Kleine zu den Blaumeisen gehörte, und eine ganz junge war, eine unerfahrene aus diesem Sommer. Der Mond aber, der hinter den Kiefern eben heraufkam, war rund, war hell, und hatte Flecken wi» Anaen und einen Mund, der breit grinste. Der diesjährig« Aerzletag. Um 9. uns lO. September wird In Würzüurg der 46, Deutsche Aerztetag stattfinden. Sprechen werde» über die Notlage der ärztlichen Jugend Professor Dr. Eichelbew-Hedemiinden, Wer Aufgaben, Bedeutung und Ausbau der Füvfsrge-Arzttätigkeit Med,-Nat Dr. Stophani-He Idelberg und Dr, Scheyer-Verlin, über die internationale Arbeitsorga nisation und ihre Bedeutung für die deutsche Sozialhygiene Geh,. Rat^Ferg-Berlin, über di« soziale und hygienische Bedeutung der Wohnungsnot Obevmed.-Rat Prof, Dr, Tjaden-Breinen. Dem Aerztetag voran geht die Tagung des Hartniann-Bundes. eben falls in Würzburg. Der ErossVerliner Aerztsbund hat bean tragt, die Beinleiden als Sonderärztefach anzuerkennen. Der Geschäftsausschuh des Aerztevereinsbundes will es ablehnen, Spezialärzt« istr Beinleid«,» anzuerkennen. Die »erzte im Reich«virtfchaftvrat. Im endgültigen Reichs wirtschaftsrat werden die freien Berufe leider nur mit drei Sitp:n vertreten sein, obwohl die Zahl der künftigen Mitglieder von 123 auf 144 erhöht werden soll. Die Haltung der zustän digen Reichsstelle Mt. wie Geh.-Rat Herzau in seinem Bericht vor dom Gchchästsausfchuß des Deutschen Aerzte-Bereins-Wundea betonte, das Entgoaenkominen gegenüber den berechtigten Wün- «>»» der krsie« Beruf» vermiss««. Dl- «»»-t-kck»«-. daß ihr für den auf sie entfallenden Sitz im N. W. R. «an Ernennungsrecht zusteht, da auf die Persönlichkeit ihres Ver treters alles ankommt. Der Gelschäftsausschuß hat in Uebor- einstimmung mit dom Vorstand des Leipziger Verbandes be schlossen, das bisherige Mitglied des vorl. R. W. R,, Gch.-Rat Herzau, auch dem endgültigen R. W. R. als Vertreter zu prä sentieren. Die,Frage einer Verlängerung der Schutzfrist für Werke der Literatur und Musik auf 50 Jahre dürfte in nächster Zeit im sächsischem Landtage, vielleicht auch im Reichstage und preußischen Landtage, genauer und abschließend zur Sprache kommen. Der Aktionsausschuß zur Einführung der 50scihrigcn Schutzfrist hat soeben dem sächsischen Wirtfchastsministerium eine ausführlich« Eingabe eingereicht, die außer den genannten Parlamenten sämt lichen deutschen Wirtschaft-Ministerien zuging und in welcher zu- fammenfassend der Standpunkt der 220 führenden Originalver leger der belletristischschönwiffenfchaftlichen Richtung und der Musik, welcher gleichzeitig der sämtlicher Schriftsteller- und Ton- fetzerverbände ist, dargelegt und begründet wird. Bericht über die Pergameu-Ausgrabu^en. In der letzten Desamtsitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften er stattet« Geheimrat Wiegand Bericht über die im Frühjahr mit Hilfe der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft wieder aufgenommenen Ausgrabungen in Pergamon. Aus der Hoch fläche der Burg wurden fünf große Arsenal- und Magazinbauten für militärische Zwecke freigrlegt, deren Fundamente verschie dene Systeme der Entlüftimä zergsn. Das ältere der Gebäude wurde inschriftlich auf das Ende des 3. Jahrhunderts v. Ehr. festgestellt. Außerhalb der Arsenale fanden sich etwa 900 Stein kugeln für Abwehrgeschütze; di« Größe der Kugeln bewegt sich zwischen 40 und 14 Zentimeter Durchmesser. Das Höchstgewicht beträgt 76 Kilogramm (drei Talente), das Mindestgewicht 6 Ki logramm. Die Anlagen entsprechen den von dem hellenistischen Kriegsfchriftsteller Philo von Byzanz gegebenen Vorschriften und zeigen, daß di« von den Römern später vielfach gebauten Getreidespeicher auf hellenistische Vorbilder zurückgehen. Das zweite Ausgrabungsovjekt dieses Jahres ist eine etwa 50 Meter lange und 40 Meter breite palastahnlich« Anlage der Königs zeit mit großem Innenperistyl (18 :18 Meter) und Kultraum an der Nordseit«. Der Bau liegt nordöstlich des großen Altars. Di« Freilegung ist noch nicht beendet, der Inhaber des Heilig tums inschristlich noch nicht bestimmt. „Deutsche Gesellschaft für christlich« Kunst". München. Di« 24. ordentliche Mitgliederversammlung der Gesellschaft findet vom 11. bis 14. Oktober in München statt. Damit verbunden ist die „Tagung für christliche Kunst". Anschließend an die Be ratungen wird ein kunsthistorischer Ausflug naib Fürstenfeld bruck. Diesten a. Ammerkee und
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