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wer Aembran-ldemsche über Schwarz - Rot - Golb So mancher Deutsche hat noch kein rechtes Verhältnis zu unseren Reichsfarben. Das liegt z. T. daran, daß man nicht weih, was diese Farben schon lange dem deutschen Volke bedeuten. Schon um 1860 schrieb der Rembrandt- deutsche über Schwarz-Not-Gold folgende schöne Worte: „Die Farbe des Eisens, welche alle Völker befriedet und das deutsche Volk befreit«, ist — schwarz: schwarz ist auch di« Färb« der Erde, welche der Bauer pflügt und welcher der vaterländische Künstler seine Eigenart verdankt. Fügt man dies dunkelste aller Elemente zu jenen beiden andern, zu Blut und Eold: so hat man die Farben des einstigen idealen Deutschlands — Schwarz-Rot-Gold, Wenn es irgendeine Farbenzusammen stellung gibt, die vornehmer ist als Schwarz und Eold, so ist es Not und Eold; und wenn es irgendeine Farbcnzusammen- stcllung gibt, die vornehmer ist als beide, so ist's Schwarz-Rot- Eold. Nubens hat die letzter« zuweilen mit bewunderungswürdi gem Effekt angebracht; so in dem Bilde des bcthlemitischen Kin dermordes zu München und in seinem bekannten „Liebcsgarten". Die Farbengebung Rembrandtscher Bilder bewegt sich sogar vor zugsweise in diesem Dreiklong; wiewohl in gedämpfterer und darum auch vornehmerer Weise, als es bei dem großen flämischen Virtuosen der Fall ist. Zu den schwarzen und goldigen Tönen, welche im wesentlichen di« Rembrandtsche Palette beherrschen, ge sellt sich häufig als ein dritter entscheidender Faktor das dunkle Blutrot. Nembrandt malte schwarzrotgold. Und es ist vom malerisch-technischen Gesichtspunkte aus bezeichnend, daß zwischen dem dunklen und dem Hellen Element, zwischen der tiefschwarzeil Finsternis und dem goldigen Lichtreflex, aus welchen sich fast jedes seiner Gemälde zusammensetzt, jenem blutroten Farbcnton oft die Vermittlerrolle zufällt. Blut bindet. Dieser Maler ist ein Dichter; seine Bilder sind Volkslieder; sie sind im Volkston gehalten; und sogar in den Farben des Volkes. Man kehrt stets zu seiner alten Liebe zurück. Deutschlands äußere politische Entwickelung ist noch nicht abgeschlossen; es könnte recht wohl sein und muß sogar in gewisser Hinsicht sein, daß irgendwie ein abermaliger Wechsel seiner Nationalfarben folgt. Sie haben sich von Schwarz-Weiß zu Schwarz-Weiß-Rot verwandelt; möglicherweise verwandeln sie sich noch wieder zu Schwarz-Rot-Gold. Was wächst, verändert sich. Wenn man di« geistig« und die Rassengemeinschaft in Betracht zieht, rvelche das jetzig« Deutschland mit Oesterreich verbindet und dieser irgendeinen nationalen Farbenausdruck geben wollte, so dürft« sich ein« Herübernahm« des österreichischen Gelb in di« deutsche Flagge am ersten empfehlen. Auch auf diesem Wege würde man wieder zu Schwarz-Not-Gold gelangen. Noch jetzt flaggt man gelegentlich in Oesterreich Schwarz-Rot-Gold. Di« deut schen Jdealfaiben sind noch nicht ganz erloschen. Ja, es gibt sogar einen Ort, wo sic noch jetzt vollkommen lebendig sind. Ein moderner Staat, der seinem Inhalt nach wesentlich niederdeutsch ist: da» Land der Dlamcn weist die gleichen Farben auf. Blau, Weiß und Rot ist holländisch; Schwarz, Rot und Gelb ist belgisch; es ist bekannt, welch« Rolle diese beiden Farbengruppen beim ersten politischen Erwachen des neuen Deutschland 184» gespielt haben. Es könnte sein und ist zu wünschen, daß wie der Aus gangs-, so auch der Endpunkt der Entwicklung des neuen Deutschland in diesen Farben gipfele; daß niederdeutsche Kunst und niederdeutsches Staatslebcn, welche in Holland und Belgien einst ihre höchste Blüte gehabt, in erweitertem Maße sich auf das gegenwärtige Deutsche Reich übertragen. Die Politik schasst zu weilen neue Farbenzusammenstellungen; es könnte aber sein, daß sie auch einmal durch alte Farbenzusammenstellungen bestimmt würde. Wollt« man diese den Bildern Rembrandts entnehmen, so würde es eine echt deutsche Politi k sein. Wenn di« deutsch« Erde im vaterländischen Kampf« von deutschem Blute feucht wird; und wenn ein deutscher Sonnenstrahl das Haupt der sterbenden Kriegers verklärt: dan glänzt es — schwarzrotgold." Diese prophetischen Worte schrieb vor fast vierzig fahren einer der besten Deutschen. Franz von Assisi. Ltstortsche Novelle, von M. D. Krüger. llü. Fortsetzung.) Petrrs ram, nach seinem Sohn zu sehen. Pica ging ihm vis zur Tür entgegen. schläft," flüsterte sie mit alückdurchhauchter Stimme. „Er schläft" flüsterte auch der Vater mit dem tiefen Seufzer der Erlösung. Er getraute sich nicht näher heranzukommen, nur aus der Ferne warf er einen Blick der Liebe auf seinen einzigen Sohn. Dann schlich er so geräuschlos, wie es ihm möglich war, davon. In kurzen Pausen kam er wieder, jedesmal mit stärkerer Hoffnung, den Kranken von gesundem Schlummer erfrischt und mit klaren Sinnen wiederzusehen. Endlich machte die große Freud« über den Genesung brin- genden Schlaf im Herzen des tätigen Mannes einer wachsenden Ungeduld Platz. Alle seine Unternehmungen hatten geruht, solange der einzige Sohn und Erbe totkrank darniederlag. aber mit der ersten Hoffnung erwachte auch die Tatkraft des Kaufherrn wieder. „Ich kann meine Reise nicht länger aufschieben," mur melte er, seine, das Befehlen gewöhnte Stimme nach Mög lichkeit dämpfend. „Sie verspricht mir größten Gewinn. Nur zu gern hätte Ich den Sohn noch zuvor gerettet gesehen, für den ich alles in die Speicher fahre." Er trat äußerst vorsichtig an das Bett und betrachtete mit tiefem Kummer den abgezehrten Kranken. Ein heißes Mitleid wallte in Pica auf^ sie lehnte sich an die Brust des Gatten. „Ach, vergänglich ist," flüsterte sie weinend, „woran du dein >estes Herz gehängt hast." Der Kaufherr liebte die Rühr- eligkeit nicht. „Wir werden ihn schon herauspfleaen," agte er trocken, „die feinsten Speisen, die besten Weine, seilkrästiae Bäder. Nichts ist zu kostbar für meinen ein zigen Erben. Ein solcher Verschwender! Selbst sein Blut vergeudet er. das Blut des einzigen Sohnes. Wäre er gestorben, wofür hätte ich dann geschasst? Wofür mein« Väter? Wofür der Ahnherr, der mühselig den Grund zu- lammengetragen hat. aus den sein Geschlecht bauen konnte? Im Herren der kommen Mutter erblühte di» Hott« Seit einigen Tagen stehen in der demokratischen Presse, namentlich im „Berliner Tageblatt" sen sationelle Nachrichten über finanzielle Unterstützungen, die das R e r ch s w eh r m i n ist er i u m an einzelne Filmgesellschaften zrvecks Herstellung „schwarz- iveiß-roter Propagandafilme" gezahlt haben soll. Wir haben zu diesen Vorwürfen geschwiegen, weil uns die Sache nicht hinlänglich geklärt zu sein schien. Wir be schränken uns auch jetzt darauf, die Vorwürfe des „Ber liner Tageblattes" und di« Antwort des Neichswehr- ministeriums kommentarlos wiederzugeben. Das „Ber liner Tageblatt" hatte über den Charakter der Film geschäfte des Wehrministeriums folgendes geschrieben: „Der Hauptempfängcr der öffentlichen Filmgelder, die zum allergrößten Teil aus den Geheimfonds des Reichs- wchrmini stcriu ms beziehungsweise des Marine amts stammen, ist die Phoebus-Film-Aktien- gesellschaft. Ueber die Eeetransportabteilung des Marineamis und durch Vermittlung des Kapitäns Loh- mann, der heute noch als aktiver Offizier Abteilungsleiter dieser Eeeiransportabieilung ist, sowie durch di« Lignose Aktiengesellschaft, den Berliner Bankverein und di« Girozentrale hat die Phvebus-Gesellschnft minde stens 614 Millionen Mark erhalten, te/.ls in Kre diten, teils in der Form der Uebernahme von Aktien. Der erst« Betrag, der gezahlt wurde, belief sich auf 300 066 M.; das war vor reichlich zwei Jahren. Dann wurden kleinere Summen gezahlt in Pfunden und Gulden. Hernach über nahm Kapitän Lohmann 1,6 Millionen M. Phoebus- Aktien bei Gelegenheit einer Kapitalserhöhung auf vier Millionen Mark bei gleichzeitigem Abschluß eines Aktien poolvertrags mit den damaligen Phoebusdirektoren Lorrell und Jscnberg. Schließlich wurde im Jahre 1826 »och ein Darlehn gewährt über drei Millionen Mark. Später ist noch über einen Kredit von 3 Millionen Mark verhandelt worden, der eventuell zu den obengenannten etwa 614 Mil lionen Mark ganz oder teilweise hinzukommen würde. Das Marincamt, für das neben Kapitän Lohmann an erster Stelle auch die Herren Dc. Eckhardt, sein juristi scher Berater und Referent des Marincamts, und Schnei der, der Vorsteher der Obcrzahlmeisterei, verhandelt haben und verantwortlich sind, bezweckte mit der Hergab« dieser Gelder, die Phoebus-Produkiion „national" umzu gestalten und nur die Aufführung solcher Film« zuzu- lassen, die vaterländischen Interessen dienen. Was praktisch erreicht wurde, ist außerordentlich dürftig. Ein Film, dessen Anregung und Durchführung auf Intentionen der geheimen Geldgeber zurückging oder jedenfalls mit ihnen überein stimmte, war der Film „Friesenblut". Der Film „Stolz weht di« Flagge schwarz-weiß-rot ist zwar an gekündigt, aber nicht ausgefiihrt worden. Ein dritter Film, dessen Titel mehrfache Acndernngen erfuhr, wurde begonnen, kam aber ebenfalls nicht zu Ende. Mehr wert als die posi tiven Leistungen waren dem Neichsmarineamt aber offen bar die Unterlassungen. So wurde das letzte oder vorletzte Drei-Millionen-Darlehen zu einer Zeit gegeben, als die Pyoebus-Film-A.-E. den bekannten russischen Revolutions film „Panzerkreuzer Potcmkin" vorführen wollte. Wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Darlebnsvcrtrag ließ man dann diese Absicht fallen. Die Phocbns-Eesellschaft verzichtete auf „Potcmkin", das Marincamt konnte aber nicht verhindern, daß dieser Film kurze Zeit später von einer anderen Gesellschaft gekauft und gespielt wurde. Auch andere Filme sind unseres Wissens aus Veranlassung des Marine amts nicht bei der „Phoebus" herausgekommen. Wir wißen nicht, welche Rolle bei diesen Transaktionen Reichs- wehrminiiter Geßler gespielt hat. Es wäre festzustellen. ob nung auf eine Harmonie, um die sie qualvolle Zweifel ge litten hatte. Des Gatten Hände fassend, sagte sie froh: „Heiß danke ich Gott, der dir die Todesangst um ihn gab. Nun hast du gelernt: „Was sind die Schätze, die du aul gehäuft, mit diesem Cohn verglichen? Nun wirst du mit unerschütterlicher Baterlisbe ihn seinen Weg gehen laßen und lieber alles opfern, als ihn verlieren." Der Kaufherr blickte sie scharf an und ries beunruhigt: „Was heißt das: seinen Weg? Was soll ich opfern? Will er wie ein Fürst leben? Möchte er einer werden? Gut, ich bin kein Geizhals. Sein Blut ist edel und lein Anstand echt. Ungezähltes Gold wird es kosten — mag es. Es ist ein Auswärts und mein Haus soll aufwärts!" Ihre letzte Hoffnung auf diese heilige Stunde setzend, sagte Fra» Pica, allen Mut in sich aufrufend. feierlich: „Und wenn es das höchste Aufwärts wäre? Wenn er sich den Heilandsweg erwählte?" Der Gatte ließ ihre Hände fahren. Seine stählernen Augen sprühten Funken: „Bist du überm Beten wahn- sinnig geworden?^ stieß er hervor. „Den Heilandswegl Heißt das: Nichts zu besitzen und alles heräuszugeben?" Frau Picas Mut erlosch. „Er hat es getan." stammelte sie furchtsam. Angesichts dieser zitternden Angst beruhigte sich der strenge Hausherr schnell. „Sein Fuß ging nicht über eines Vaters Lebenswerk." belehrte er seine Gattin. „Im Gegenteil, er diente dem Reich und Ruhm dos ewigen Vaters." Dennoch vermochte Petrus die aufgescheuchten Gedanken nicht sofort zu bannen. Sein heißer Abscheu vor der Armut quoll in ihm ans. O, alles, nur nie zer fallen laßen, was die zähen Bäter. was er selbst in uner müdlichem Ringen erbaut batte! Nie zurück in die graue, häßliche, bittere Armut. Nein, ehe sein Blut lebenslang das Bcttlerkleid trüge, möchte es lieber jäh im Glanz des Reichtums verrauschen. Mochte dann der einzige Sohn vor ihm sterben! Er würde ihm eine Totenfeier sondergleichen bereiten. Einen königlichen Prunk würde er entfalten. Ein Lorbeerhain sollte sich um das Totenbett erheben, «in weißer Rosenflor in grenzenloser Fülle es schmücken, ge waltige Silberleuchter mit hohen Nmbrakerzen es um- stehen. Eammetdecken von tiefstem Schwarz sollten wie ewige Trauer die Bahre der Einzigen tragen und der Kirche höchste Würdenträger kniend davor beten. And über allem Leid würde l» keinem Ke,»-» d«» Stal» wi« er über die Höhe und den minimalen Effekt die,er elgenarii- gen Subvention unterrichtet war. Ueber einige Begstni- erscheinungen, di« einen gewissen korrupiiven Charakter haben, wird er vermutlich nichts wißen." Diesen Vorwürfen des „Berliner Tageblatts" steitte das Reichswehrministerium zunächst ein Dementi und dann gestern abend folgende Erklärung gegenüber: „Wie bekannt, droht« seinerzeit einem Teil der deutschen Filmgesellschaften, darunter der Phocbus-A,-E.. eine lleberfremdung durch amerikanisches Kapital. In Er kenntnis der außerordentlichen Propagandamacht, die der Film besitzt, und in Rücksicht auf die antideutschen Tendenzen vieler amerikanischer Film« widmete das Reichswehrmini st rrium genau wie andere Stellen der drohenden lleberfremdung pflichtgemäß ein gehendes Interesse. Da eine Prüfung der Lag« di« Verwendung fiskalischer Mittel als gänzlich ausgeschlossen ergab, so wurde nach anderen Auswegen gesucht. So fand sich die L i g nose. A. - G., die an sich als Lieferantin für Rohfilme an der Phoebus-A.-E. Interesse hatte, bereit, di« lleberfremdung dieser Gesellschaft zu verhüten. Es handelt« sich also um eine rein privatwirtschaftlich« Aktion, bei der da» Reichswehrministerium nur beratend und vermittelnd mitgewirkt hat. Ausdrücklich wird somit erneut sestgestellt. dag die Phoebus-A.-G. wider direkt noch indirekt mit Mit teln des Reichswehrministeriums subventioniert worden ist. Damit entfällt auch di« Behauptung, daß di« Marine leitung durch Hergabe von Geldern dt« Produktion der Phoe- bus-A.-G, „national" umgestalten wollte." Heute morgen hat das „Berliner Tageblatt" seine Ent hüllungen ergänzt, hat gesagt, daß der Phoebus-Film mit mindestens 614 vis 8 Millionen Mark Geldern aus dem Geheimfonds des Marineamtes finanziert worden ist und daß der Kapitän Lohmann, der als Vermittler und zeit weise als Kontrahent aufgetreten ist, beträchtliche persön liche Vorteile bei der Sache gehabt habe. Kapitän Lohmann hat wegen der gegen ihn in diesem Zusammenhang erhobenen Beschuldigungen Strafantrag gestellt. Er hat bis zur völli- gen Aufklärung der Angelegenheit vom Dienst dispensiert zu werden. Das Reichswehrministerium hat diesem Antrag stattgegeben Eine Erklärung der önyerischen Volkspartei München, 9. August. Zu einer Bläiteimeldung, wonach man in Kreisen der Baye rischen Volkspartet die Frage des Rücktritts Dr. Schätzels im Zu sammenhang nutzer Debührenverordnung bei der Rcichsposl zu diskutieren beginne, schreibt die Bayerische Dolkspartei-Korre- spondenz u. a.: Es ist ein« Selbstverständlichkeit, daß sich die Bayerische Volksparici ebenso wie die anderen Parteien des Reichstages nicht für eine Erhöhung der Postgebühren erwärmen, oder daß sic sich gar begeistert dafür cinsctzen konnte, nur deshalb, weil der Reichspostminister ihren Reihen angehört. Auch der Bayerischen Volkspartei wäre es angenehmer gewesen, wenn die Rcichspost sich in der Lage gesehen hätte, andere Weg« als die der Eebührenerhöhung zu gehen, um ihr finanzielles Gleich gewicht ausrcchtzuerhaltcn. Der Reichspostminister genießt nach wie vor das vollkommene Vertrauen seiner Parier " Ein Rundfunksender für Aachen genehmigt. Die Be- satzungsbehördcn haben die Errichtung des Rundfunksenders in Aachen genehmigt. Di« Bauarbciten werden sofort in Angriff genommen. Die Inbetriebnahme des Senders wird voraussicht lich im Spätherbst erfolgen. Orgolklang erbrausen: Co trägt man des Petrus' Cohn zu Grabe! — «. Der blasse Schläfer rührte sich, und schnell schüttelte lein Vater die düsteren Bilder von sich. Franz würde leben, hm zur Freudei Jetzt erst gewahrte Petrus Lhiara, die ast reglos, bescheiden im Hintergründe saß. Sein Gesicht trahlte auf. Allezeit hatte er ein warmes Wohlwollen für >ie seine, schöne Tochier seines ihm treu eigevenen Nach barn empfunden. Er führte das Mädchen sanft und liebe voll näher zum Krankenlager. „Da ist ja der Anreiz zum Leben," sagte er zärtlich. „Wie leicht du zu übersehen bist, Lhiara. Zwar bist du ichö» und hold wie nur eine. Nur daß du den Augen nimmer erlaubst, zu locken, läßt dich von minderen verdrängen — freilich auch nur für mindere, Dach es wird Zeit, endlich zum Ziel zu kommen. Ihr habt beide genug gelernt, gebetet und geschwärmt. Wenn Franz cr- wacht — Ich habe einen Ring bei mir — " Er zog ein Beutelchen hervor, aus dem er einen auf das sorgsamste verwahrten, kostbaren Ring nahm. Er wollte ihn Lhiara an den Finger stecken, aber diese wehrte es ihm. „Nicht, Oheim," flüsterte sie erglühend, „mein Lebensweg ist schon entschieden. Er führt in das Kloster " Dabei sah sie un willkürlich einen Augenblick voll unendlicher Liebe und Zärtlichkeit aus Franz. Ein gutmütiges Lachen ging Uber das strenge Gesicht des Hausherrn und mit Freundlichkeit sagte er: „Das soll ich dir glauben? Dabei zittert noch ein Blick zu meinem Franz. Ein Blick von dirl Das ist doch etwas anderes wie Pfeile, Bündel von Pfeilen, die eine andere auf das gleiche Ziel schießt. O. Ich kenne die Zeit noch, da sich dein Herz heiß zu ihm bekannte und kein« Scham dir verbot, es zu verbergen. Da gefielst du mir. Aber liebe meinen Sohn nur aus deine Weise. Mit einer frommen Frau haust es sich gut, zumal für einen Mann, der viel fern sein muß." Sein Auge umfing sein Weib, wie das Manchen, oas sie erzogen hatte. Doch kein Schimmer einer Hoffnung leuchtete tu oem schwermütigen Gesicht Lhiara» bei den väterlichen Worlen aus. Leise ihre Hand lösend, sagt, sie' .Ich will lein tsdenken — di» a» mein End«." Ptlncüetluna kolal-H