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Sächsische Volkszeitung : 11.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192708116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270811
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-11
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.08.1927
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noguntz vom I«. dis 19. August IN Dresden ov. Die Tagung »tid mit einem Vegrützsmgsobend am Dienstag, den 18, August, 7.R Uhr, im neue« Rathaus eröffnet. i Festgenommener Fahrraddieb. Wegen .zahlreicher Fahr- radSiebstähle wurde ein hiesiger Wjähriger Malergehilfe sest- genommen. Er hat die Diebstähle insbesondere an der Haupt post ausgefiihrt. Die gestohlenen Räder konnten gesichert werden. : Borgetäuschter Raubüberfall. In der Nacht zum 4, 8. erstattete ein älterer Arbeiter die Anzeige, dah er seiner Brief tasche t^raubt und in die Elb« gestoßen worden sei. Die Er örterungen ergaben indes bald, daß die Anzeige erdichtet war. Der Anzeigeerstatter war, wie er später selbst eingestand, in angetrunkenem Zustande ins Wasser gefallen. : Wer kann Angaben machen? Am 3. August sind auf dem Sportplatz an der Iohann-Gcorgenallee versteckt ein graugrüner Gummimantel und ein schwarzweißer Homespunmantel, beide getragen, aufgesundcn worden. In einer Tasäie befand sich u. a. ein Briefumschlag mit den Namen „Tempel und N. Barth". Beide dürsten als Reisephotographen oder mit Straßensilm- aufnahmen beschäftigt gewesen sein. Mitteilungen über die Leiden Personen und zur Sache werden an die Kriminalpolizei erbeten. : In der Elb« ertrunken. In der Elbe ertrank gestern vor mittag ein wandernder Tischlergeselle aus Regensburg. Der selbe hatte mit seinem Reisegefährten am linken Elbufer unter halb der Niederwartha«! Brücke ein Bad genommen. Mit den dortigen Stromverhältnissen nicht vertraut, verschivand er in den Wellen, ohne daß ihm hätte Hilfe gebracht werden können. Sein« Leich« konnte nicht geborgen werden und ist abgetrieben worden. : Die Dacharbeite« auf dem lpetriturm« in Bautzen sind nun soweit gediehen, daß die Spitze des Turmes bereits wieder vom Gerüst l«freit werden kann, nachdem die Kupferdeck- Arbeiten auf diesem Teile des Turmes zu End« geführt worden sind. Zu dem Gerüstbau wurden iiber 900 Zentner Holz ge braucht. Mit genauen Berechnungen wurden die Stützbalken und Tragebalken in der Höhe der Glocken angebracht und dann üavaus das ganze Bauwerk oufgerichtet. Hrntltek« Vek»nn1msekungen o. Vergebung von Tiefbauarbeitern Die Herstellung von Mg Quadratmeter Fahrbahn-Kleinpslaster in der Schandauer Straße zwischen Dornblüth- und Ludwig-Hartmann-Straße soll vergeben werden. Preislisten können in der Kanzlei, Neues Rathaus, 8. Obergeschoß, Zimmer 862, entnommen werden. Die Angebote sind dis Freitag, den 19. August 1927, mittags 12 Uhr, mit der Aufschrift „Preisangebot über die Herstellung von Fahr- datm-KIcinpflaster in der Schandauer Straße" einzureichen. Zür die Reichsfchulgesetzgebung Coswig. 10. August. Eine starkbesuchte Fiihrertagung Christlicher Elternvereine aus den Schulaussichtobezirken Mei ßen, Großenhain und Dresden-Land nahm in ein gehender Beratung zum Reichsschulgesetzentwurf Stellung. Die Tagung leitete Fr. G. Miller (Gauernitz). In einer Entschlie ßung wurde der Reichsregierung gedankt, daß sie den Entivurf zu einem Reichsschulgesetz veröffentlicht und dem Reichsrat z,i- geleitet hat, und es wird darin weiter gebeten, daß aus eine Uebergangszeit von fünf Jahren die Errichtung christlicher Be kenntnisschulen von in Z 9 des Gesetzentwurfes vorgesehenen Beschränkungen befreit und erleichtert wird. vari-frle-errsbrrrch-Prozetz Skendken Dresden, 10. August. Am Dienstag begann im Großen Schwurgerichlssaale des Landgerichts Dresden am Münchner Platz ein umfangreicher Landfriedensbruchprozeh vor dem Ge meinsamen Schöffengericht Dresden. Die Anklage stützt sich aus die bekannten Pirnaer Vorgänge vom 18. Juli vorigen Jahres, wo anläßlich des Volksentscheides über die Fürstenabfindung von den Wehrverbänden Wehrwolf. Stahlhelm und Iungdo ein behördlich genehmigter Umzug veranstaltet wurde, der von links gerichteten Personen gestört wurde. Dabei kam es verschie dentlich zu Zusammenstößen mit Polizeibeamten, von denen einige ziemlich erheblich verletzt wurden. Auf Grund dieser Vorkommnisse mußten sich 16 sämtlich in Pirna wohnhafte in den 20er Jahren, bczw. Mer Jahren stehende Personen wegen Landfricdcnsbruch verantworten. Die Verteidigung der 16 An geklagten liegt in den Händen s)cs Rechtsanwaltes Dr. Rolf Helm. In der gestrigen Verhandlung wurde mit der Zeugen vernehmung begonnen. Die Angeklagten, di« fast ausnahmslos der Kommunistischen Partei angehören, wurden durch die Aus sagen der Polizeibeamten schwer belastet. P. Orthsteser in Areital. Eine seltene Freude wird am 15. d. M. (Montag) den katholischen Glaubensgenossen geboten werden, da der berühmte Kanzelredner Pater Orthsiefer, Köln, in unserem großen Gemeinde-Saal, abends 8 Uhr (Iohan- nisstraß« 2), einen Bortrog halten wird. Mancher der den Fest redner des Reichenbacher Katholikentages gern hören möchte, wird diese Gelegenheit besonders freudig begrüßen. Der Ein tritt ist frei. Die Glaubensgenossen von Dresden und Umge bung sind herzlich eingeladen. Gute Verbindung mit der elek trischen Eillinie 30 sab Hauptbahnhof Dresden alle halben Stun den: 8 Minuten über Boll und Halb). d. Aus der Sleuersuche. Aus Dahlen wird gemeldet: Nachdem die Einführung einer Wohnungsluxussteuer wegen Ungesetzlichkeit fallen gelassen wurde, ebenso man auch von der Einführung einer Straßenreinigungsgebühr Abstand nehmen mußte, haben die Stadtverordneten den Stadtrat beauftragt, eine Dienstbotensteucr auszuarbeiten und zunächst 30, 40 und 60 Reichsmark für den 1., 2. und 3. Diensttwten vorzuschlagen. d. D«r Bezirksausschuß der Amtshauptmannschast hält am Dienstag, den 16. August eine Sitzung ab. Aus der Tagesord nung der öffentlichen Sitzung stehen 14 Punkte, meist Aende- rung von Flurstücken betr.: aus der Tagesordnung der nicht öffentlichen Sitzung 10 Punkte, meist Schank-Konzessionen betr. unrl Umgebung Eine fast erblln-eke Frau bestohlen Leipzig, 10. August. Eine fast erblindete Frau aus Berlin, die sich besuchsweise in Zwickau aufhielt, bekam dort die Nachricht, daß ihr Ehemann in Berlin plötzlich gestorben sei. Auf der sofort angetretcncn Rückreise mit ihrem 1)4 Jahre alten Kinde wurde ihr die Handtasche mit etwa 45 Mark und der Fahrkarte gestohlen. In Werdau hat die Frau für ihr Kind Milch gekauft und dann die Tasche mit dem Geldc in einen Sportivagcn gelegt, den sie in ein Abteil 4. Klasse genommen haste. Als Täterin ist eine unbekannte Frau verdächtig, die sich während der Fahrt viel mit dem Kinde be schäftigt hat und in Leipzig auSsticg, um sieh angeblich für die Bestoh lene wegen des Umsteigens zu erkundigen, aber nicht wieder erschienen ist. Die „gefällige" Frau hat erzählt, daß sic von Plauen komme und bis zwei Stationen vor Berlin fahren wolle. Sie ist etwa 54 bis 58 Jahre alt, 1,60 Meter groß, schlank, hat dunkles, volles Haar, trug braunes, karriertcs .Kleid, war ohne Hut und hatte einen Mantel und Gepäck bei sich. — Die Bestohlene mußte an die Bahnhossbilse ge- wiesen werden, die für ihr weiteres Fortkommen vermittelnd rintrat. ) Dl« Tätigkeit der Leipziger Feuerwehr. Das Feuerwehr- amt gibt bekannt: Im Juli 1927 wurde die Feuerwehr 109mal alarmiert. Davon waren 1 Groß-, 7 Mittel-, M Kleinfeuer, 18 blinde Alarmierungen, 12 Aufhebungen von Tieren und 46 sonstige Hilfeleistungen. — Auf den Sanitätswachen kamen ins. gesamt 2818 Fälle zur Behandlung, die Zähl der Krankentrans porte betrug 1451, die zurückgelegten Fahrstrecken 16 189 Kilo meter. ) Verlängerte Polizeistunde am 13. und 14. August. Aus An laß der Reichsbanner-Verfassung«scier am 13. und 14. August hat das Polizeipräsidium die Polizeistunde für Schankstätten für diese beiden Tage auf drei Uhr vormittags festgesetzt. Für Kantincn- wirtschaften gilt diese Regelung nicht. Die für Musikdarbietun gen aus 11 bezw. 12,30 Uhr festgesetzte Schlußstunde bleibt bestehen. ) Ein schweres Nachtgewitter. In der vergangenen Nacht zwischen 2 und 3 Uhr ist, nachdem der ganze Tag über eine drückend schwüle Temperatur gezeigt l)atte. ein geradezu furcht bares Gewitter niedergegangen. Eine halbe Stunde lang hör ten Blitz und Donner fast nicht mehr auf: der stiegen floß in Strömen; soviel ober bisher zu hören war, ist irgend welcher Schaden durch den Wolkenbruch nicht angerichtet worden. ) Unfälle. Bei einem Schleusenbau im Rosental traten giftige Gase auf, durch die ein Arbeiter ohnmächtig wurde. Die sofort «»gestellten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. — In Gautzsch ist ein Motorradfahrer aus Lodenstein an einen Baum gefahren: er erlitt leichtere Verletzungen. Die Ursack)« des Unglücks ist, daß der Fahrer während der Fahrt eingeschlafen war. — Am Montagvormittag ist ein 53 Jahre alter Mann auf einem Fahrrad in der Dresdner Sir. mit einer Droschke zusammengestoßen, er wurde schwer verletzt. ) Einbrecher Koben einen Zinarettenvcrkaussstand heimgesucht; sie fanden nur wenig Ware dort und haben neben der in diesen Kreisen üblichen Visitkarte einen Zettel hinterlassen, auf dem ge schrieben steht: „Das nächste Mal Zigaretten dalassen! Schwarze Hand." Die Seelennol eines bedrängten Volkes Nach dem Weltkriege hat das Problem der nationalen Minderheiten eine besondere Bedeutung erlangt. Die Sie ger aus dem Weltkriege gaben ja vor, für dieses Problem zu kämpfen. Daß es nicht gelöst ist, davon ist jeder Einsichtige überzeugt. De- onders vordrängend ist die Südtiroler Frage. Wieviel ist chon darüber geschrieben und gesprochen worden! Nichts von Besse rung. Soeben hat Lord Rothermere sich der Ungarn ange nommen, peinlich überrascht ist man davon in Prag. Was wird hie Welt sogen? Nun liegt auch authentisches Material vor über Südtirol. In den letzten Wochen haben zwei Ereignisse die Lage in Südtirol grell beleuchtet: die Tagung der Völkerbundsliga in Berlin und die Rede Mussolinis vom 26. Mai in der italienischen Kammer. Dort wurden idie schwersten Anklagen erhoben gegen Italien, das mit rücksichts loser Gewalt die Deutschen unterdrückt in dem Gebiete, welches der rledensvcrtrag von St. Germain Italien zuwies. Der „Duce" rach in der Kammer in allerOfsenheit, daß die ProvinzBozen nicht errichtet worden sei, uni der Deutschen irgendwelche Zugeständnisse machen, sondern sie nur um so rascher zu italienisicren. Auch er muß man wieder einmal fcststcllen, wie man so schnell ver gessen hat, was man den nat analen Minderheiten einst so schillernd versprach. Wir Deutschen sind hierbei ausnahmslos hart betrof fen. Denken wir an die Deutschen in Polen und in der Tschecho slowakei! Zugebcn muß man, daß in letzteren, Lande allerdings die Unterdrückung der Deutschen seit dem Eintritt deutscher Par teien in die Regierung wenigstens zum Stillstand gekommen ist. Wir Deutschen haben an einer gerechten Lösung dieser Ver. hältnisse alles Interesse. Uns selbst war der Ausgang des Krieges «in nur zu deutlicher Lehrmeister. Heute würden wir in Polen und im Elsaß gewiß manches anders anfangen. Wie es uns nicht gelang, die nationalen Minderheiten an uns zu ketten, so wird es erst recht nicht möglich werden durch die Friedensverträge nach dem Welt kriege. Das liegt heute offen vor aller Welt. Der von Mussolini zum Ausdruck gebrachte BernichtungSwille gegen alles, was deutsch ist, greift auch über auf das religiöse Gebiet. So wird die natio nale Unterdrückung zur religiösen. So muß namentlich das Bozcner Unterland Maßnahmen, eriraaen. die «eit über die EittnatioiialUie- jrung btnauSarettcn^ Ucbcrall muß man feststellen, daß deutsche Geistliche verdrängt werden. Deutsche Schulen werden unterdrückt wie auch die Kinder gärten, verboten ist deutscher Hausunterricht, aufgehoben werden deutsche Privatschulcn, Maßnahnien werden getroffen gegen die Ab haltung des Religionsunterrichtes in der Muttersprache, deutsche Re- ligionsbücker werden nicht zur Einführung genehmigt, verboten ist das deutsche Schulgebct, verboten der Religionsunterricht außer halb der Schule. Dafür muß in der Schule ein litaneiartiges Ge bet für den „Duce" gesprochen werden. Die Geistlichen, die sich nicht diesen Anordnungen fügen, werken ihres Amtes entsetzt, scharfe Strafen sind ihnen aiigrdroht. Daß solche Maßnahmen der Religi. onsübung ungeheuer schädlich sind, das wird jeder einsehen. Sa geht eS in Südtirol tatsächlich »m Leben oder Tod eines mehr als 1000jährigen Volksstammes. ES hat den geschichtlichen Ehren titel der'Glaubenstreue wte selten ein Volk verdient. Uebcrsieht man alle Schikanen, so kommt man wirklich zu der Meinung, als soll dieses Völkchen — 224 000 Deutsche gegen 24 000 Italiener — unter dem Schweigen und der scheinbaren Billigung der katholischen Welt uni seinen Glauben gebracht werden. Daß diese Gefahren bestehen, davon spricht auf Grund amt licher Dokumente das jetzt erschienene Buch „Die Seclcnnot eines bedrängten Volkes" von Athanasius (Verlag der Marianischcn Ver- cinSbuchhandlung, Innsbruck, 100 Seiten, broschiert Preis 2 Mark). Teilweise zum crstenmale werden hier über 60 Dokumente veröffent licht, die auf den Inhalt Bezug nehmen. Daß es einer wagt, sich mit so eindringlichen Beweisen der Südtiroler anzunehmcn, daL dankt chm nicht nur das hartbedrängte Volk, sondern die gesamte Menschheit, denn was hier geschieht, ist längst keine politische Ange legenheit mehr, sondern eine solche der Menschlichkeit überhaupt. In aller Erinnerung ist ja dir Verbannung des Rechtsanwalts Roldin und des Lehrers Riedl wegen Förderung des deutschen Privat unterrichtes. Es würde zu weit führen, wollte man auch alle übri gen Bestraften melden, denn es trifft das ganze Volk, ebenso müssen wir verzichten aus den Abdruck auch nur einiger Dokumente, weil alle 60 dieselbe Sprache reden. Wahrlich, die katholische Welt steht hier vor einer zwar gewaltigen, ober schönen Ausgabe. Die'Tiro- , ler leisten keinen gewaltsamen Widerstand, sondern sic verteidigen ein Naturrecht, wie wir cs gern unseren nationalen Minderheiten zu billigen. Deshalb dürfen wir nicht tatenlos zusehen, wie langsam, aber unfehlbar tödlich die Religion in einem treukatholischen Volke erdrosselt wird. Und gerade Tirol zeigt, daß dort Volkstum und Katholizismus aufs innigste miteinander verwachsen sind. Der Kamps um Tiroler Eigenart ist auch ein Kampf um Glaube und ^uu'ta, 'ttktikuS. Anwettersolgen tn -er Nossener Gegen- Ueber das mit wolkenbruchartigcm Regen verbundene Un. weiter, von dem hauptsächlich die östlich von Nossen gelegene» Ortschaften betroffen wurden, wird noch geschrieben: In Deut schenbora wurde besonders das Bahnhofsgebäude von den Wassermossen heimgesucht, welch« in die Kellerräume eindram, gen und die dort lagernden Vorräte vernichten. Am ungünstig sten lauten die Nachrichten aus den Ortschaften Hirsch selb und Ne »Kirchen. Dort sahen einzelne Getreidefelder teil weise wie gewalzt aus, besonders der Hafer Hot schwer gekittet» und die Kortossel- und Nübenfelder sind stark verschlammt. (krmnilr, Lvicstsu, ?Isuen Zur Chronik der Unfälle Chemnitz, 10. August. Dienstag mittag stürzte der Dach- dcckergchilfe Kurt Wagner vom Dach eines Hause? der Fritz Reu- tcrstraßc, auf dem er mit Reparaturarbeiien beschäftigt war, ab. Er erlitt einen Schädelbruch und war sofort tot. — Bei dem Kanalbau in der Mühlenstraße stürzte eine Erdwand ein, wodurch ein hiesiger Arbeiter so schwer verletzt wurde, daß er inzwischen gestorben ist. — Dienstag vormittag stieß an der Blankenauer Straße ein 35jährigei Mann mit seinem Fahrrad gegen einen Lastkraftwagen und stürzt« so unglücklich auf die Straße, daß er tödlich überfahre» wurde. — An der Kreuzung der Dresdner und Heerstraße fuhr ein Schlosser auf feinem Fahrrad mit einem 22jährigen Motorradfahrer zusam men. Beide erlitten erhebliche Verletzungen und mußten nach dem Krankenhaus gebracht werden. Ein tollkühner Ausbrecher Zwickau, 10. August. Der Arbeiter Friedrich Hahn, der sich wegen verschiedener Diebstähle im hiesigen Untersuchungs gefängnis befand, und erst vor 14 Tagen eine schwere Operation durchgemacht Hot, versucht« gestern zu entfliehen, indem er au» einem Fenster im ersten Stock sprang. Er blieb aber in den Splittern eines Glasdaches hängen, welches er beim Sprung durchschlagen hatte. Der diensttuende Arzt und Verwaltungs- inspektor, die den Lärm gehört hatten, eilten herbei und ver suchten, den Flüchtling aus seiner Lage zu befreien. Dabei stürzte der Verwaltungsinspektor etwa 4 Meter tief ab und ver letzte sich schiver. Um Hahn aus seiner Lage befreien zu können, muhte die städtische Feuerwehr zu Hilfe gerufen werden. tz. Dr. Rühle nach Chemnitz versetzt. Staatsanwalt Dr, Mühle ist unter Ernennung zum Landgerichtsdirektor noch Chemnitz versetzt worden und wird den Vorsitz an der Strafkam mer übernehmen. Dr. Mühle hat sich mit seiner ausgezeich neten Durchführung des Verfahrens gegen die Angeklagten nn Rouvelprozeh einen Namen gemacht. tz. Das Glauehauer Heimatfest im Jahre 1928, das zu,ami- men mit dem 100jährigen Jubiläum der Glauehauer Weber, innung gefeiert werden soll, dürfte ein Fest werden, das an großzügiger Ausgestaltung kaum zu iibertreffen sein wird. All» ehemaligen Glauchauer sollen eingeladen werden, ihre Heimat, stadt zu dem Fest zu besuchen, um sich mit zu freuen über die vielbesprochene Entwicklung, die Glauckzau in den letzten Jahren durchgemocht hat. Den Mittelpunkt des Festes aber soll das Jubiläum der Weberinnung bilden. Es ist darum geplant, mit dem Fest eine grohe Ausstellung zu verbinden, die ein übersicht liches Bild über die geschichtliche Entwicklung und die jetzige Bedeutung der Glauehauer Hauptindustri« geben soll. tz. Einen Flugtag in Glauchau plant der Verein für Lust fahrt und Flugwesen e. V. Glauchau am 11. September. Den Auftakt hierzu gibt der Sachsenrundslug, bei dem Glauchau Wendemarke ist. Am 11. September werden Flugzeuge der Lufthansa G. m. b. H. Halberstodt in Glauchau eintrcffen. um mit Propagandaslügen den Flugtag einzuleiten. tz. Stadtbad-Neubau in HHensteln-Ernstthol. Die Errich. tung des Stadtbadcs hat recht erfreuliche Fortschritte gemocht. Am Sonnabend hat man begonnen, das Wosserbassin zu füllen. Das Bassin ist 2300 Quadratmeter groß und umsaht Abteile sür Schwimmer und Nichtschwimmer. Auherdem sind grohe Sand- Und Rasenflächen vorhanden, die sonstige körperlich« Uebungen ermöglichen. Die Auskleidehalle ist zwei Stock hoch und um- foht 32 Wechselzellen. Brausen mit Kalt- und Warmwasser für Frauen und Männer sind gleichfalls vorhanden. Den Bade betrieb will man im Laufe dieser Woche aufnehmen, voraus gesetzt dah die Witterung weiter günstig bleibt. Zweifellos wird sich aber das Bad eines regen Zuspruches erfreuen, da wirklich mustergültige Schwimmbäder in unserer näheren Umgegend selten sind. Zeitschriften Sonnenland. Ein Mädchenblatt. Verlagsonstalt Tyrolia, Innsbruck. Aus dem Inhalt des 21. Heftes: Von der Not de» Jungseins. (Dr. Rosmorie Gassner.) — Helfende Liebe. (Mari anne Zeller.) — Ein stürmisches Leben. (Elisabeth Lill.) -- Sonnenlondpost. — Illustrationen. Kneipp-Blistter. Herausgegeben vom Kneipp-Bund, Bad Wörrishofen. Aus dem Inhalt des August-Heftes: Der Skor. dut. (Dr. med. Mayerhausen.) — Oertliche Blutzufuhr als Heil, mittel. (Dr. med. Frank.) — Ueber krankhafte» Schluckst» (Dr. Medicus.) — Der Augustinus-Verein wird am Tage des Beginns oer Generalversammlung der deutschen Katholiken, auch in diesem Jahre eine Generalversammlung abhalten. Dieselbe findet Sonnabend, den 3. September, nachmittags 3 Uhr, im Festsaal» des alten Rathauses in Dortmund (Markt) statt. Auf der Tages- Ordnung stehen nur ganz kurze geschäftliche Mitteilungen, dann aber eine Aussprache über die politische Lage und die Zentrums presse. Der aktuellste Gegenstand für die Zentrumspartei im Lande ist gegenwärtig das Reichsschulgesetz. Dos Referat hat Herr Regstrungsrat Reichstogsabgeordneter Rheinländer, der bekannte Vorkämpfer sür die Bekenntnisschule, übernom men. Daran anschliehend soll eine längere Aussprache über di« Schulfrage und andere politische Tagesfragen stattsinden. Dah diese Dinge gerade jetzt, unmittelbar vor dem grohen Katholikentage tn Dortmund tn einer Sonderversammlung auch vom politischen Standpunkte erörtert werden müssen, ist selbst verständlich. Wir müssen gerade jetzt, wo selbst ehemalige Freunde des Zentrums am Werk sind, die deutschen Katholiken auseinander zu manöverstren, zu einer klaren, entschiedenen Stellungnahme In der katholischen Presse kommen. Die dies malige Generalversammlung des Augustinus-Vereins dürfte eine der bedeutungsvollsten und wichtigsten werden, welche der Augustinus-Verein jemals abgehaltcn hat. Es wird deshalb dringend gebeten, die Anmeldungen und Quartierbestellungen zum .Katholikentag, soweit es noch nicht geschehen ist, um gehend bei dem „Büro des Katholikentages in Dortmund, Silderstrahe 9, zu machen. Zur Generalversammlung, des Augustinus-Bereins haben selbstverständlich n u r Mitglieder des ' Vereins Zutritk
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