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Die sächsischen lanowirtschasttichen Genossenschaske« Dresden, 10. Juni. I» Dresden traten gestern die sächsische» landwirtschaftlichen Ve»osse»schaste» zusaninien. Direktor Dr. Schöne begrüßte die Ehrengäste, unter ihnen W i r s ch a fI s in i n i st e r D r. Wilhel in, und gab dann ein Bild der allgemeinen Lage unserer Wirt schaft, an deren Wiederbelebung die Landwirtschaft bisher nicht tcilnehnie» konnte. Nach wie vor stehe diese in einer schweren Krise, die eine erhebliche Verschärfung durch den große» Ernteansfall im letzten Jahre erfahren habe. Trotz alledem aber habe sie alles getan, um ihre Betriebe technisch ans die frühere Höhe zu bringen. Die Verwendung von Stickstoffdünger sei erheblich gestiegen, der Verbrauch von Kali habe sich fast verdoppelt, und die Viehbestände hätten zum Teil die Friedensstärke wieder erreicht. Dagegen aber habe sich die Verschuldung der deutschen Landwirtschaft um mehr als eine halbe Milliarde erhöht. Nachdem der Redner der sächsischen Regierung gedankt hatte, daß sic für die Hochwassergeschädigten, für das Erzgebirge und das Vogtland Kredite bewilligt habe, würdigte er die große Bedeutung der landwirtschaftliche» Genossenschaften, ohne deren Hilfe cs unmöglich gewesen wäre, die Betriebe wieder auf die alte technische Höhe zu bringen. Mit großer Besorgnis aber blick ten die Genossenschaften dem Herbst entgegen, wo die letzte Rate der sogenannten Abwicklungskredite der Rente »bank in Höhe von 293 000 000 Mark fällig wird. Rur mit großer Umsicht sei cs möglich, ohne Erschütterungen über diesen Termin hinwcg- znkommcn. Falle die diesjährige Ernte gut auS, so könne die Land- wülschast wenigstens einen Teil dieser Kredite ans eigenen Mitteln nnsbringen. Tic Zollgesetzgebung allein könne der Landwirtschaft nicht helfen, die Selbsthilfe der Genossenschaften müsse dazu kom men. Deren Ausgabe sei es, eine geschloffene Nachfrage ans der einen Seite, ein geschloffenes Angebot ans der andere« «Seite zu or ganisieren, damit die Landwirtschaft Einfluß aus die Liefrrnngsbe- ÜlNgnnocn, die Preise und die Qualität der Waren gewinne. Das Bild, das der Berichterstatter von der Entwicklung oer G e n o s s e n sch a st s o r g a n i sa ti o u gab, zeigte eine innere Gesundung und beachtenswerte Fortschritte . Die Aktiven stiegen um !0 Prozent, die Geschäftsgulhabcn zeigten eine Zunahme von 12 Prozent, die Reserven sogar von 27 Prozent. Di« Spar- rinlagen weisen eine Erhöhung um etwa 70 Prozent auf. Die land- ivirt'ckaftliche Zcntralgcnossenschaft verfügt zurzeit über ein eigenes Kapial von 10M 000 Reichsmark und über 10 OM OM Mark Haft summe, bannt arbeitet sie auf gesunder finanzieller Grundlage. Der Umsatz des Landcssnalbauvercines ist gestiegen. Neugcgrüudet wurde eine Zentrale der Molkereigenossenschaften. Nach der Durchführung der Kapitalerhöhung auf 1,2 Millionen ist die sächsische Landwirt- fchastsbank in der Lage, weitgehenden Anforderungen zu genügen. Dr. Kretzschmar berichtete über die Nevisionstätigkcit im ver gangenen Jahre: Der Voranschlag für 1927 wurde genehmigt, Vor stand und Geschästsführender Ausschuß wurden entlastet. Zum Schluffe hielt Professor Dr. Wcstphal einen Vortrag über moderne Milchverwcrtnng. Einstimmig wurde Direktor Dr. Schöne für sein Amt wicdcrgewählt. Ltiemmtr, Ivicksu, ?Isurn tz. Abgelehnte Kläranlage. In der letzten Sitzung deo Mceraner Stadtverordnetenkollegiums wurde die Anlegung der feit langen Jahren geplanten Kläranlage äbgelehnt. tz. Nächtlicher Affrnbesnch. Der „Erimnntschauer Anzeiger" läßt sich aus Zwickau berichten: Einen nächtlick)«» Besuch stattete ein „richtiggehender Affe" der Wohnung eines Beamten ab. Das irgendwo ausgeknisfene Tierchen schlich durch ein offenstchendes Fen ster des ersten Obergeschosses i-n die Küche, wo die Hausfrau am Abend die zur Pfingstbäckerei nötigen Zutaten an Butter, Quark, Zucker, Hefe usw. aus dem Küchentisch aufgestellt hatte, um am ande ren Morgen mit der Bäckerei zu beginnen. Das Aeffchen versuchte nun, sich an den Leckereien gütlich zu tun, langte bald in die. bald in eine andere Schüssel. Was ihm dabei nicht snicheckte, klitschte es einfach »ach Affenart an die Küchcnwändc und auf den Fuß boden. Niemand störte bei seiner nächtlichen Beschäftigung das Tierchen, und darum saß es auch noch mopssidel auf dem Fenster brett, als die Hausfrau frühmorgens die Küche betrat und di« Be scherung sah. Hausfrau und Asse waren platt Var Schreck, und letz terer zog es vor, schleunigst mit affenartiger Geschwindigkeit das Weite zu suchen. G Ertrunken. Der in Burkhardtsdorf wohnende 66jährige Fa- vrikbciuer Viltor Förster verirrte sich in der Pfingstnacht auf dem Heimwege vom Gasthaus« und stürzte in den Mühlgraben, aus dem er siu) nicht wieder hcrauszuarbciten vermochte. Der Leichnam wurde in die Zwönitz gespült, wo er tags darauf ausgcfundcn wurde. Dresdner Lichtspiele Di« „Weber" im Film Ein wertvoller Film, mustergültig aufgcbaut und von hinrei ßender Wucht der Bilder. Szenen aus dem Wcbcrausstand in Schle sien unter Friedrich Wilhelm IV. Das weltbekannte Drama Ger- hart HauptmannL hat die Vorlage für den Film abgegeben. Die Handlung ist im allgemeinen getreu beibehalten, wenige Züge hinzngcsügt, manches wcggclaffen. Auffällt der Unterschied im Schluß: Der Film schließt mit dem Sieg der Weber über die Soldaten; der Zusammenbruch des Aufstandes wird nicht gezeigt. Dieser Schluß gib dem Film ein anderes Gesicht als dem Drama Hauptmanns. Dr schlesische Dichter hat ein großes Bild aus der menschlichen Tragödie gezeichnet, mit gerechter Verteilung von Licht und Schatten. Der Film scheidet diese Grundclcmente primi- liver: Alle Finsternis aus feite» des Saales und der Unternehmer, alles Licht auf seiten der Revolution! Jeder wird an die Russcn- silme erinnert, obwohl Friedrich Zelnik, der Regisseur, ver sichert, keinen dieser Filme gesehen zu haben. Die Erstausführung war ein großer Erfolg, wie er selten ist bei Filmprcmiercn. Friedrich Zelnik konnte von der Rampe aus danken und versprach, die Huldigung des Publikums Gerhart Haupt mann telegraphssch zu übermitteln. Großes Verdienst am Erfolg des Filmes haben unzweifelhaft die Darsteller, vor allem Paul Wege» ncr (Fabrikant Dreißiger), Wilhelm Dietrrlr (Reservist Jäger), Dagny Servacs (Luise Hilfe) und Kruszinski (Polizeimeister). Marken und Beschriftung des Filmes sind unter der Leitung deS bekannten revolutionären Zeichners George Groß sehr eindrucksvoll gestaltet worden. Ein starkes künstlerisches Erlebnis, aber mit einem fatalen Bei geschmack Fürstenhos-Lichtspiele. „Klettermaxe" ist eine humoristische Angelegenheit, in der man besonders Paul Heidemann in liebenswürdiger und geivondter Art der Titelrolle olle Ehre machen sieht. Corry Bell, «in schönes, rassiges Mädchen, ist seine Wegenspielerin, um derentwillen er Fassadenkletterer wird. Der Stoff zu diesem unterhaltsamen Film ist dem gleick- naminen Roman von Hans Possendorf entnommen. MMW lllld MWttW Ott WM Die SleUungnahme -er P-slbeamkerrfchaft München, den 10. Juni. Die Münck-ener Postbeamtenlagungen nahmen am Mitt. woch, den 8. Juni im Unionhotel in München mit dem 16. außer ordentlichen Vevdandstag des Neichsverbandes Deutscher Post- und Telegraphenbeamten ihren Anfang. Es waren 148 stimm berechtigt« Delegierte aus allen Teilen des Reiches anwesend. Aus dem vom Verbandsoorsitzenden Kugler, Berlin, er statteten Geschäftsbericht ist folgendes hervorzuheben: Die UÜberalterung des Postpersonals verlangt gebieterisch die Sorge für einen entsprechenden Nachwuchs. Es werde deshalb gefordert, daß noch in diesem Jahre wieder Postlehrlinge eingestellt und daß auch die Anwärterlisten bet den Oberpost direktionen wieder neu aufgelegt werden. Gegenüber Bestrebungen, bei der Deutschen Reichspost, die Soz ial l e ist u » g e n abzubauen, müsse mit Entschiedenheit Stellung genommen werden. Für eine weiter« Oessentlichkcit war von Interesse die Kritik des GeschäftÄrerichts an -em heu tigen Br i efl« i tu ng s d ie n st. Bei dem sogenannten ABE- Sortiersyftem seien Verzögerungen in der Beförderung von Brie fen garmcht zu vermeiden. Es werde Rückkehr zum alten be- ivährten Kurssortiersystem empfohlen. lleberhoupt sollte man bei den zur Zeit propagierten Rationalifterungs- mäßnahmen — die in gewissen Grenzen berechtigt seien — nicht vergessen, daß die Post kein Fabrikbetrieb sei und niemals werden könne. Vergäße man dies, so seien Rückschläge bezw. empfindliche Schädigungen des Publikums unvermeidlich. Das zeige sich vor allem auch bei der beabsichtigte» Verkraftung des Landpost wesens. So nützlich diese an und für sich sein möge, so sei es mit ihr allein dock) nicht getan, es bedürfe vielmehr weiterer grundsätzlicher Reformen des ganzen Land- poflwesens. Diese lägen nicht nur im Interesse des Personals, sondern auch in dem der Beivohner des platten Landes, wo die Post eine Kuituraufgabe zu erfüllen hat. Der Verbandsvorsitzende verteidigte sodann die Haltung der Personalvertreter im Verwaltungsrat der Deutschen Reichs post bei der Frag « der P o r t o e r h ö h u n g. Einig« größer« Zeitungen Westdeutschlands hätte» aus Anlaß der Zustimmung der Personalvertretung zu den Portoerhöhun gen Angriffe gegen diese gerichtet, weil sie angeblich aus Stan desegoismus heraus, um die geforderte» Befoldungserhöhungen sicherzustellen, der deutschen Wirtschaft diese schweren Lasten ausbürdeten. Das sei jedoch eine ganz unqualifizierbare Unter stellung. In Wahrheit wären für die Entscheidung nur rein käufmünniiche Erwägungen maßgebend gewesen. Es gäbe eben keinen anderen Weg, um die Post leistungsfähig zu erhol« ten und die finanziellen Losten tragen zu können, die die Daivestribut« auch der Deutschen Reick>spost auserlegten. Viel würdiger sei in dieser Beziehung das Vorhallen der Spitzen« orgonisation der deutschen Wirtschaft. Zwar wende sich auch diese gegen die Portoerhöhungen, aber sie unterlasse völlig die hämischen und unberechtigten Seitenhicbe auf die kommende Besoldungserhöhung. In diesem Zusammenhänge wurden auch die Gerüchte er wähnt, die von einer Vergesellschaftung der Deut schen Reichspost bzw. von einer Verpfändung an die Aus- landsgegner wissen wollen. Es wurde mit großer Entschieden«' heit erklärt, daß dos nie und nimmer der Fall sein dürke. Auch hinsichtlich des Postpersonals sei unbedingt am Berufs«' beamtentum festzuhalten. Uebrigens lag zu dieser Frage ein Driiiglichkeitsontrog vor, der sich ebenfalls sck>arf gegen jede Privatisierung der Reichspost ausspricht und Herstellung einer geschlossenen Abwehrfront aller Berufsverbände des Postperso nals verlangt. Da die Dringlichkeit dieses Antrages anerkannt wurde, dürfte an den folgenden Tagungen noch eingehender darüber gesprochen werden. In der Debatte wurde vor allem getadelt, daß die Post. Verwaltung für die Portoerhöhungen einen Augenblick aue- gesucht habe, in dem gleichzeitig die Besoldungsresorm aktuell sei und daß so Mihdemungen gänzlich unnötigerweise förmlich bervovgerusen wurden. Kur cker l.surftr Firmung in Schirgiswal-e Schirgiswalde, 10. Juni. Am Dreifoltigkeits-sonntag wird di« Pfarrgemeind« Schir- giswalde Gnadcnstuuden erleben. Der Hochw. Herr Bischof kommt, um das hl. Sakrament der Firmung zu spenden und die neue Leichenhalle bzw. Begräbniskapelle zu weihen. Früh 9 Uhr ist Empfang des Hochw. Herrn Bischofs durch die Geistlich keit, den Stadtgemeiuderat und die Vereine on der Turnhalle. Die Ordnung des Festzuges kann schon an der Anschlagtafel an dßn Kirchtreppen «ingesehen werden. Der Festzug wird sich über den Kirchberg und die Treppen in die Kirche bewegen. Hier sollen sich die Firmlinge schon auf den angewiesenen Plätzen ver sammelt haben. Sie sollen nicht am Festzuge teilnehmen. Es wird gebeten, besonders die Bautzner Straße, den Kirchberg. den Markt und di« eimniindenden Straßentelle zu beflaggen. In der Kirche ist nach dem Einzug Pontifikalamt, Predigt des Hochw. Herrn und Firmung. Die Firmung findet am Altäre, nichtan der Kmmmmionbank, statt. Hieraus wird der Herr Bischof in das Pfarrhaus geleitet. Nachmittags 3 Uhr ist die Weih« der Totenhalle. )48 Uhr pünktlich beginnt im Erbgericht di« Festversammlung der Pfarrgemeind«, in der auch der Herr Bischof spreck)«n wird. Diese Veranstaltung wird den HI. Boni- satius in den Mittelpunkt stellen und sechs lebende Bilder aus dem Leben des hl. Bonifatius zeigen. Den gesanglichen Teil be streitet der Pfarrcäcilienverein Am Montag ist in der Toten halle das erste Requiem für die »verstorbenen Mar roe mein de nn tg lieber Der Hilfsvrrein für studierende Menden hielt am Mitiwochin Bautzen seine diesjährige Hauptversammlung ab. Bei seiner nun mehr 47jährigcn Wirksamkeit hat er unendlich viel Gutes geschaffen und es manchem Studierenden ermöglicht, seine Studien ordnungs gemäß zu erledige». Von einem ausländischen Freunde der Wen den wurde im Jahre 1880 die Anregung zur Gründung des Vereins gegeben, und dieser begeisterte die damaligen Wcndeiisührcr wie Schmaler, Hornik, Jmisch, Mucke u. a. für diese bochberzigc Idee. Der Gedanke, den studierenden Wenden, di« zumeist ärmeren Fa milie» entstammten, finanzielle Unterstützung zu gewähren, siel aus fruchtbaren Boden und war vor dem Kriege populärer denn jetzt. M.-S.-Lichtspiele. T.om Mix vollbringt in diesem Film die Heldentaten, die wir schon kennen und die ihm doch immer wieder den Beifall des Publikums sichert. Er führt „Das Testamentd « s Goldsuchers" aus. indem er dem kleinen Jimmy Lymonn die von seinem Vater entdeckte Goldmine sichert. Nebenbei nimmt er eine Räuberbande gefangen, ge winnt indirekt ein Pferderennen und bekommt schließlich eins hübsche Frau. — Eine Löwenkomödie amerikanischen Stils und Naturaufnahmen aus Arizona sowie Bilder von der Puppen- sabrikation in Sonneberg gestalten das Programm außerordent lich reichlMltig. Äumor Grenzen der Technik. In der Berliner Straßenbahn entspinnt sich folgendes Gespräch: „Waren Sie auch zum Empfang Lhamberlins aus dem Tempelhofer Feld?" — „Aber ich bitte Sie. ich wohne im Norden Berlins. Wenn der Mann in 80 Stunden von Neuyovk nach Deutschland fliegt, kann ich in derselben Zeit mit der Berliner Straßenbahn doch nicht dos Trmpelhoser Feld erreichen!" Polizeideutsch. Aus -er Bremer Polizeiausstellung hat die Leitung der Bremerhavener Polizei eine Sammlung von Witz. Humor und Polizeideutsch gezeigt, die vor ollen Dingen aus Anzeigen und Berichten von Polizeibeamten schöpfte. Ta wir sa hier nicht in Norddeutschland sind, können wir uns ungestraft on diesen Er. zeugnissen guter Stunden ergözen. Aus einer Anzeige gegen einen Molorr^ffahrer: „Sein Auspuff arbeitete so swrk, daß der ganze Straßenzug benebclt war". Aus einer Anzeige wegen „Nichtreinlgen der Straße": Auf Borholt gab sie an: „Nu mach man kein Sums". Ueber Einschreiten gegen Wandervögel: „Die Gitarren« brigoüe der Wandervögel spektal,»c;!ierte so laut auf ihren ^Geigen, daß ich lediglich mit dem Gummitampen dagegen an kommen konnte" Aus dein Jahresberichte des Vorsitzenden, Oberlehrer Krahl (Sarilsch), erfuhren die Versammelten, daß der durch die Inflation znsainnicngebrochene finanzielle Bau sich langsam wieder hebt. Bor dem Kriege betrug er über 32 OM Mark. Gegenwärtig ist der Ver ein zumeist nur aus milde Gaben angewiesen, um einigermaßen seinen Zweck zu erfüllen. Die Zahl der wendischen Lehrer langt bei wei tem nicht zu. In Sachsen fehlen an 55, in Preußen sogar an 150. Entsprechend ist der Mangel an Geistlichen, insbesondere an evan gelischen. Durch freiwillige Spende» war eS möglich, im Jahre 1926 gegen 775 Mark an 10 Studierend« zu verteilen. In drei Jahren — am 19. Mai 1930 — feiert der Verein sein 50jähriges Bestehen. Es wäre wünschenswert, daß er bis zu diesem Jubeltagc seine frühere finanzielle Höhe erreichte GM. Grundsteinlegung zu elnem k.-Abel-Denlinal. t«on unserem Korrespondenten.) 0.1. Wien, 7. Juni. Am Sonntag, den 10. Juli, findet di« Grundsteinlegung und -weih« für das Pater-Äbel-Denkmal in Mariazell durch Kardinal Piffl statt, wobei Nationalrat Kunschakdie Fest rede halten wird. Bei der Feier werden auch der Sängerbund „Dreizehnlinden" unter Leitung des Domkapellmeisters und dir Muk» der katholischen deutschen Jugendbundes Mitwirken. Vro»tz 1« eivem klno. -lo«, S. Juni. Nach der „Tribuns" brach in einem Kino in einer Ort schaft bei Catania Feuer aus, wobei «in zehnjäbriaer Jung« «ms Leben kam mib eff Kinder verletzt wurden. Dm reiche Amerika. Nruyork, 9. Juni. »lach den Feststellungen der nationalen Fndustrickonferen, betrug im Jahre 192« das Volkseinkommen der Vereinigte» Staaten dieRekordzahl von 78 Milliarden 749 Millionen Dollar gegen 77 Milliarden 313 Millionen im Jahre 1924. Aus einer Vernehmung: „Die Tatsache, baß ihr Vatcx Zahndemist ist, beruht sich aus nackter Wahrheit." Aus einer Unsugsanzeige: „C. und sein Bruder verübten durch groben Unfug, indem sic sich mit einer Perlon laut schimpften, die schließlich in eine Schlägerei ausarlcle". Aus einer Vernehmung wegen schiverer Körperverletzung» „Es kann sich nur um einen Schabernack Handel», denn sein Kopf hatte nur 7 Beulen, die allerdings von einem stumpsep Gegenstand herzurühren schienen". Bericht aus einem Straimandat, das nicht zuzustellen war: „Letztgenannten Dalums ist sie unbekannt wohin verzogen ab gemeldet. soll aber behckiptet haben, daß sic selbiges begleichen werde, sobald sie in der Lage komme". Aus einem Wirlschaftsbericht: „In der Wirtsckialt verkeh, reu zweifelhafte Gesellen, sogenannte Elemente". Aus einer Anzeige wegen Unfugs: „Die Buttjers saßen um rin Bierfaß herum, in dessen Spundloch sie einen vergammelten Weihnackftsbaum gepflanzt !>atten. Sie sangen mit unglaub lichem Stimmenauswand Stille Nacht und ließen die Stein hägerbuddel Kreisen. Später wälzten sie sich i» schwerfälliger Weife zwischen den Fässern herum". Aus einer Anzeige wegen säumigen Straßensegens: „Ich merkte -aß Frau S. ein rasselndes Mundwerk Halle, denn ich erlebte einen schnippischen Redeschwall". Aus einer Unsugsanzeige: „W. pslonzte in angetrunkenem Zustande Geranien auf das Grob seiner Ehefrau, die er »» dey städtischen Anlagen ausgerissen hatte". Aua einem Unsugsbericht: „Als ich dem B. erklärt«, daß er derart nach Sprit röche, daß er bald explodiere, sagte er: ,.2o siehst« aus!" Er muhte dann mit Gewalt dazu bewogen wcrdeitz mit zur Wache zu kommen". Aus einer Eingabe: „In Zukunft mache ich auch keine») Plötzsinn wieder". Ans der Schilderung zerrütteter FamilienverhäUnisse: „Der Ehemann zertrampelte eine Kiste Zigarren und prahlte ^abei mit einer Pistole im Kimmer Kerum"