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Sächsische Volkszeitung : 29.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192705293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270529
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-29
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.05.1927
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anderwärt» g«,vand«rt oder von den Besitzern behalten worben sind, aus deren Gemarkung sie gesunden wurden. So wurde vor mehr denn 80 Jahren In einer Sandgrube «ln größeres Urnenfeld entdeckt. Leider sind die Funde beim unsachgemä« hen Ausgraben fast vollständig zerstört worden. Weitere Ent deckungen machte man auf dem Acker und im Waldgehege des Gutsbesitzers Simonk aus der frühlausitzer Zeit (an 600 Jahr« v. Ehr.). Diese wie auch die in der Nähe besindliä-en Schanzen von Prietitz, Kuckau, Kobs 6) in und Loga reden für eine damals dichte Bevölkerung, der der fruchtbare Boden Be schäftigung und Nahrung bot. Die Schanzen iverden zunächst wohl als Zufluchts- und Verteidigung-Sorte in Kriegszeiten und bei anderen Gefahren (Ueberfällen) gedient haben, vielleicht atich als Opferstätten. Die Oslroer Schanze ist ein DoppelwaIl. Der kleinere liegt auf Iiedlitzer Flur. In diesen haben die Bewohner in altersgrauer Vorzeit einen Holzschuppen Hineingebaul, ivorin irdene Gesäße, Roggen, Wer zen, Hafer, Erbsen, Hirse und noch weitere Feldfrüchte auf, bewahrt wurde». Dieser Schuppen ist vor vielen hundert Jahren abgebrannt und die verkohlten Ueberreste wurden als stumme Zeugen einstiger Kultur in Menge ausgesunden. Die Ausgra bungen leitete und beaufsichtigt« Professor Jeyerabend, Görlitz. Die große Schanze ist anscheinend erst einig« Jahrhun dert« nach Ehr. gebaut ivorden. Das Dorf ist älter als sie. Dafür sprechen ja di« alten Fundgegenständ«. Was sich erhol, len hat, spricht von großer Geschicklichkeit und hoher Kultur der Zeitgenossen, die man sonst gern als unkultiviert, als wild und roh hinstellt. Im Sommer gleicht die Schanze einem kleinen Paradies. Hier blüht der Schlehdorn in Hecken, aus dem Schmetterlinge, Bienen und Wespen, sogar Hornissen friedlich nebeneinander naschen. Und im Gebüsch und Geäst jubiliert und musiziert es. Nachtigallen gibt's hier zwar nicht. Denen mag es da oben zu kalt sein. Aber die Finken schmet tern, Grasmücken singen ihr lustiges Lied und bis tief in den Sommer hinein lassen die Drosseln ihre süßen Weisen hören. Manchmal lockt auch die wild« Taube und flötet der Pirol. Bor Ostern mutz nran sich auf schmalen Pfad durch Dickicht hindurch zwängen bis zur obersten Zinne. Von West führt ein gangbarer Weg dahin. An klaren Tagen Hot man da oben einen priichligen Ausblick. Den südlichen Horizont umsäumen blauschimmernde Berg« des Lausitzer Gebirges, dessen Spitzen Laub- und Nadelhölzer kröne». Vor ihnen lagern die kleineren Geschwister: der Leips- berg (von wend. lipa — die Linde), die Kopzen, unmittelbar a» Ostro angrenzende Hügel, aus dem das schlichte Kriege.r- denkmal aus rohen Feldsteinen und Findlingen, gekrönt mit dem Zeichen der Erlösung thront, und auf Dorf und Flur berabsä)aut und weithin sichtbar ist. Weit im Westen die Sechs stadt Kamenz mit ihrem Wahrzeichen, dem Hutberg, und am östlichen Horizont die Zinne» der Schwesternstadt Bautzen. Nach Norden schweift dos Auge über die fruchtbare Kloster- gegend tief ins „N irderland", sogar bis zu den Zentren lausitzer Echwarzgoldes. Und die Dörfer liegen vor uns, wie aus einer Spielzeugschachtel aufgebaut. Wie ein Silberbanü zieht das Klosterwasscr durch fette Wiesengründe, an dessen Ufer sich Bäume und Sträucher reihen und der gefiederten Welt Schutz und Unterschlupf geivähren. Die Gegend fesselt den Naturfreund, erst recht, wen di« Pflanzenwelt ihre Schönheit und Kraft entfaltet. Da gehört ein Maler hin. Di« Feder kann das alles nicht beschreiben. Der westlich« Anmarsch zur großen Schanze ist gleichfalls reizvoll. Wieviele Geschlechter mögen an ihr gebaut haben, ehe sie sich dominierend aus -der Landschaft -hervorhob! Nach Ueberschreiten der historischen Brücke geht man am Grau- wockenbruch vorbei. Im tiefen Tal zur Rechten liegt die Mühle, idyllisch ins Grün gebettet. Ein verträumter Winkel, wie es ihrer auf der Schanze und ringsum viele gibt. Mancher geht am Gewohnten vorbei und sieht aus dieser Gewohnheit nicht, wie schön hier alles ist. Im Winter kommen seltener Gäste in diese Abgeschiedenheit. Mer an schönen Frühlings-, Sommer- und Herbsttagen da schwärmen sie aus, die Heimischen und Fremden, einzeln und in Scharen. Vereine und Schulen. Hier sinne. ländlicher Alltogsmensch, hier staune und ruh« aus, hastender und treibender Stadtbewohner! Noch manches wäre zu sagen von Ostros Schönheit und seiner mächtigen Schanze. Aber kommt selbst her und seht! Bringt gesunde Füße mit, denn hier muß man steigen. Vor allem aber Helle Augen und ausgeschlossenen Sinn! Georg Melzer, Panschwitz. Sächsischer Zentrumsparieilag Laaptreseren«: Retchstassabseordneker Lr. BrSning. Rm Sonntag, den 12. Fluni, hält di« Sächsische AentruniSpartei ihren diesjährigen ordentlichen Par teitag ad. Pi« veratungen degmuen 11 Uhr vormittag» im Sprifesaal »,» Bahnhof«» Dresden-Neustadt. La g«»o rd „ n u g: 1. Die politische Lage im Reich 2. Parte, und Presse, 3. Kassenbericht, L. Neuwahl de» Landesvorstandt», S. verschiedene». Mit Rücksicht darauf, »aß «eratungögegenstände von höchster Wichtigkeit auf der Tagesordnung stehen, wird dar aus gerechnet, »aß all« Bezirk« zahlreich vertreten s»nv. Das Hauptreferat über Reichspolitik hat der Reichstags- abgeordnet« Dr. Brüning, der Stanerrefeeent der Zentrums, fraktion, übernommen. L3cii5l5clis Eine nachdenkliche Betrachtung Ein Leser schreibt uns: „Anläßlich der Einweihung der neuerbauten evangelischen Kirche im Vororte Dresden-Cotta, die am Himmelsahrtstage stattfano, hatten Freidenker unb Kommunisten am Mittwoch abend zur Demonstration aufgerufen. Um 6 Uhr abends war denn auch ein stattlicher Demonstrationszug formiert, der sich mit klingendem Spiel durch die Straßen -er Vorstadt Cotta in Beivegung setzte. Jung und alt, Männer und Frauen, soaar die Jüngsten aus der Schule waren In dem Zug vertreten. Bor unb an den Seiten des Zuges wurden an di« Passanten Flugblätter verteilt, in denen Spott und Hohn über die Kir chen ausgegossen wurde. Die Vorderseite dieses Flugblattes war mit dem Bilde eines protestantischen Geistlichen geziert, der versucht, einem Schulhaus einen Kirchtum aufzufetzen. Die Teilnehmer des Zuges brachen von Zeit zu Zeit auf Kommando in Rufe aus, wie „Heraus aus der Kirche! Keinen Pfennig den Pfassen! Wer die Pfaffen ernährt, ist Prügel wert!" Be sonders heftig wurden die Rufe, als der Zug an -er neuevbouten Kirche vorberging. Unser Leser knüpft an diese Beobachtung folgende nach denkliche Betrachtung: „Sollte man angesichts dieser kirchen- selndllchen Demonstrationen, die wie das Beispiel zeigt, sich in Sachsen vielfach in erster Linie gegen die evangelisch« Kirche richten, nicht meinen, die Christen aller Bekenntnisse solltet demgegenüber zusammenkalten? Leider spürt man aber auf evangelischer Seite manchmal nur sehr wenig von diesem Zu sammenhalt. Man hört viel von Demonstrationen des Evan gelischen Bundes gegen das Konkordat, aber man hört niemals, daß dieser Bund sich gegen die Freidenker geivondt hätte. Auch bei der Einweihung der evangelischen Kirche in Dresden-Cotta hat man die katholische Gemeind« mit Bewußtsein ignoriert." Lm tLqklckesNascker» mit Aklei-rmAK "Hsise ^okclss u,ei4 Das Flugblatt, das in der Zuschrift dieses Lesers er wähnt wird, ist auch in anderen Orten Sachsens zur Verteilung gelangt. Es ist unterzeichnet vom Deutschen Monistenbund, vom Verband für Freidenkertum und Feuerbestattung, vom Volksbund für Geistessreiheit und vom Bund der freigeistigen Jugend. So viel freier Geist war also notivendig, um die alten Vorwürfe wieder aufzuwärmen, die man gegen die Kirchen schon seit Jahrzehnten gerichtet hat: Macht- und Habgier, Volks verdummung und andere schöne Dinge. Schließlich heißt es, nachdem die „Erfolge" der Kirchen ausgesührt sind: „Kann man sich da wundern, daß die unersättliche Kirche jetzt auch ihre Hand ausstreckt, um dem ganzen Reich ein Konkordat auszuzwingen und durch ein Reichsschulgcsetz die geistlich« Schulaufsicht und Kirchenherrschast in allen Schufen des Reiches wieder einzusühren?" Das also ist Geistessreiheit: Wenn man über den politi sche» Gegner Lügen verbreitet. Kein Mensch denkt an Wie dereinführung der geistlichen Schulaufsicht an allen Schulen des Reiches. Was die christliche Elternschaft verlangt, ist lediglich Gleichberechtigung für die christliche Bekenntnisschule. Und was verstehen die verehrten freien Geister denn unter „Kirchenherrsämst". Offenbar wissen sie das selbst nickst, ebenso wie sie unter Konkordat sich nichts vorstellen können. Das Flug blatt fügt zur Unwissenheit schließlich »och die Schamlosigkeit, indem es schreibt: „Tretet aus aus der Kirche! Zeigt euch als würdige Männer und Frauen, die die durchsichtigen Märchen und Illu sionen ablehnen, mit denen man euch im Daseinskampf schwächen und zur tatkräftigen Bekämpfung der menschlichen Leiden unfähig machen will!" ° 1 Da» also wird gesagt über die christliche Kirche, die den Grund gelegt hat für das heute bestehende System der Kran«! kenpflege und Fürsorge, die auch heute »och in ihren weibliche» Orden die aufopferndste Hilfe zur Bekämpfung der mensch-s lichen Leiden stellt. Was habe» denn dir vereinigten Freiden^ ker, Monisten und Feuerbestatter schon für die Bekämpfung dev menschlichen Leiden getan? Gegenüber diesen niedrigen und, schamlosen Angriffen der Glaubenslosen wäre es geradezu- - Ehrensache aller christlich Denkenden, sich zu gemeinsames: i Mwehrfront zlisammenzufchliehen. Die freie Arztwahl Dresden, 28. Mai. In einer außerordentlichen Sitzung nahm die Reichs« n o t ge »i e i n s cha f t Deutscher Aerzte Stellung zu den Vorgängen im sächsischen Landtag anläßlich der Beratung über Einführung der freien Arztwahl. Der Vorsitzende DrH «Lerer referiert« über die parlamentarischen Vorgänge. Der Landes verband Sachsen kann auf zwei große Erfolge zurückblicken. Am 6. Mal wurde der an die sächsisch« Regierung gerichtete An trag, in dem die Staatsregierung ersucht wird, auf die Reichs- regierung einzuwirken, die Notverordnung über Krankenhilse bei den Krankenkassen vom 80. Oktober 1922 auszuheben, von dem Kollegium des Landesgesundheitsamtes unter dem Vorsitz von Herrn Präsidenten Weber einstimmig angenomnien. Zu den Verhandlungen waren außer dem Vorsitzenden der RNG. auch die Vertreter der Orts- und Betriedskrankenkassen geladen. Ein ebenso großer Erfolg der RNG. ergab sich aus den Ver- handlungen im sächsischen Landtage am 19. Dlai 1927. In dieser Sitzung wurde ein Antrag von Iumetti sAuswert.-P.), der die Regierung auffordert, sich bei der Reichsrcgierung für die Ein«! sührung der freien Arztwahl einzusetzen, awge« nommen. Für diesen Antrag stimmten sämtliche bürgerlichen Parteien und die Kommunisten, Dagegen waren nur die Sozial- deinokraten. Der sächsische Landtag hat sich damit als erster of fen sür die Einführung der freien Arztwahl ausgesprochen. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß andere Parlamente chm fol gen und daß im Herbst bei der Beratung der neuen Reichs«! Versicherungsordnung im Reichstag die organisierte frei« Arzt- wähl reichsgesetzlich eingeführt wird. Am Schluß seiner Ausführungen sprach Dr. Heberer der, fischen insbesondere aber der Dresdner Presse seinen Dank aus sür ihr unentwegtes Eintreten für di« freie Arztwahl. Er! dankte ferner der sächsische» Regierung und all den Parteien/ di« die Bestrebungen der Neichsnotgemeinschaft Deutscher Aerzte^ o wirksam unterstützt haben. vrrrclrn und Umgebung Ein grohes Wohnungsbaupro-ettt Dresden, 28, Mai (T.U.) Anfang 1927 wurde in Dresden eine Gesellschaft zur Förde- ung des Wohnungsbaues mit der Firmenbezeichnung Gemeinnützige Wohnungsbau-Aktiengesellschaft icgründet Zu den Gründern gehören bekannte Dresdner Baumei ter und Kausirmen. Die Gesellschaft hat der Stadtgcmeindc TreS- >en schon im Januar ein Angebot gemacht zur Herstellung von 1500 Wohnungen mit 2, 3 und 4 Zimmern bei eigener Finanzierung. Die Herstellung dieser Wohnungen soll ohne Inanspruchnahme öffentlicher litte! nur mit Hilfe von Privatkapital erfolgen, das zu be- chaffen die Gesellschaft in der Lage sei. Die Stadtgemeinde soll die Garantie für das ausgciioininciic Baugeld, das in 3 Jahren getilgt sein würde, übernehmen und zur Verbilligung der Mieten einen laufenben jährlichen Betrag aus den Erträg nissen der Mietzinsstcucr legen. Sie sollte die Zinsdifferenz zwischen den, Zinssatz des Privatkapitals und dein Zinsfuß des Kapital-Dar lehens aus der Mietzinssteuer tragen. Bet den weiteren Verhand ' lungen wurde angeregt, die Verzinsung des Baukapitals aus 6,25 Prozent zu ermäßigen und durchzusetzen, in der Hauptsache kleinere Wohnungen bis zu 70 Quadratmeter Grundfläche, und zwar ins gesamt 1600 Wohnungen herzustellen. Dem so gestellten Baupro- grainni und dem dargelegte» Fiuanzplan hat der Gesamtrat der Stadt Dresden zugestimmt und beschlossen: 1. die Ueber- nahme der Hälfte des Aktienkapitals im Betrage von 350000 Mark, 2. bis zur Tilgung die Hälfte der Sitze im Vorstand des Ausstchts- rates der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Aktiengesellschaft durch die Stadtgcmcinde Dresden zu bedinge», weiter zur Sicherung des Bau geldes die Bürgschaft durch die Stadtgemeindc gegenüber den Geldgebern bis zur Höhe von 18 Millionen Reichsmark zu über nehmen und die Deckung der abzubuchenden Mietüberteueruiigen von höchstens 24150 Mark pro Wohnung im Jahre auf die ersten 5 Jahre ür 1600 Wohnungen insgesamt 386 000 Reichsmark und darüber hin aus längstens bis auf 32 Jahre zu gewährleisten. Weiter wird der Stadtgemeindc das Recht der Ncbcreignung des Grund- Der Abschluß der Griechischen Woche Dresden, 28. Mai. Der Hamburger Professor Dr. Ziebarth behandelte in dem dritten Vortrage —im Rahmen der Griechischen Woche — bas Problem der griechischen Wirtschaft, die überall einen gewaltigen Aufschwung erkennen läßt. Nach einem Ueber- blick über di« griechisch« Handelsflotte besprach der Redner dang dl« einzelnen Industriezweige: auf Korfu konzentriert sich eine ausgedehnte Oelindustrie, Patros ist ebeiifalls eine alte industrielle Stätte, die der Initiative von Deutsche» zu danken ist. Neben Oelsabriken und einer Seisenindustrie ist hier vor herrschend der Weinhandel, an dessen Spitze die ehemals deutsch« Gesellschaft „Aehada" steht. Aus dem Wege von Patras nach Athen fährt man durch die berühmte Korinthengegend; diese Frucht istein« der wichtigsten Prudukte Griechenlands. Der Konzentrationspunkt der griechischen Industrie ist am Pi räus, dem Hafen von Achen. Hier drängt sich die Industrie zusammen und man findet Fabriken für chemische Düngemittel, die eine besondere Bedeutung insofern Hoden, als die Frage der der Steigerung der Getreideproduktion eine Lebensfrage für Griechenland Ist. Bekanntlich muh dieses Land jährlich eine große Menge Getreide importieren. Ettva 80 Fabriken beschäf tigen sich mit der Teppichfadrikation, eine ausgesprochene Ex portindustrie. Neben den wirtschaftlichen Mittelpunkten von Kreta und Makedonien entstehen ober auch in anderen Teilen des Landes neue große Unternehmungen, meist finan ziert von den 12 griechischen Großbanken. Der Export Grie chenlands führt zum größten Teil nach Deutschland und hierbei ist vornehmlich Tabak, der bei uns ln großen Mengen elngeführt wird. Eine Reih« von Lichtbildern unterstützten die Ausfüh rungen des Redners, dein reicher Beisoll zuteil wurde. — Am Vorabend hatte Professor D. Dietrich, Leipzig, über die neugriechische Literatur gesprochen. Die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts sei von einer Pseudo-Poesie be herrscht wegesen, die man unter dem Namen „akademische Poe sie" zusammenfaßt. In den 90er Jahren hätten junge Dichter, sie sich für das Echt«, Wahre und Volkstümlich« in der Poesie einsehten, eine Bresche in die akademische Poesie geschlagen. Die neueste griechisch« Lyrik steh« heute im Zeichen der Dezen tralisation: in den Provinzen beginne sich reges Leben zu ntfalten. Dieses Zurücksluten literarischen Interesses sei für den Entwicklungsprozeß von größter Bedeutung, denn da durch würden schlummernde literarische Kräfte geweckt und be fruchtet. Der ganze Prozeß trägt den Charakter der Veredlung. Zusammenfassend lasse sich sagen, daß die ganze Entwichlung sich innerhalb des großen Dreiecks Korfu, Alexandrien und Konstvntinopel bewegt. Dadurch, daß der Redner die hervor ragendsten Vertreter dieser verschiedenen Entwicklungsphasen skizzierte, erhielt man «in in sich geschlossenes Bild von der neu griechischen Literatur. Staatsoper. Frau Kammersängerin Eva Plosch- ke von der Osten gedenkt nach 26-jähriger Bühnentätigkeit an der Dresdner Oper mit Ablauf dieser Spielzeit ihre Bühnen laufbahn zu beschließen. Die Künstlerin wird noch in folgenden irtien austreten: Brünhilde in Götterdämmerung am 29. Mai; artha in Tiefland am 8. Juni; Carmen am 16. Juni: Toska am 17. Juni, und Elisabeth am 22. Juni, und als Slbschieds- vorstellung Bünhild« ln Walküre am 27. Juni. Thealer-Wochenspielpläne Sächsisch« Staatstheater. Opernhaus: Sonntag, 29. Mai, Außer Anrecht: Götterdämmerung so). Montag, Anrechts, reihe B: RIgoletto s7.30). Dienstag, Anrechtsreihe B: Die Boheme s7.30). Mittwoch, 1. Juni, Außer Anrecht: Sizilianische Bauernehre: Der Bajazzo (7). Donnerstag. Anrechtsreih« B: Margarethe (7). Freitag, sür den Verein Dresdner Dolksd-, kein össentl. Karten«.: Mignon (7.30). Sonnabend, Außer Anrecht: Toska (7.80). Sonntag, Außer Anrecht: Die Macht des Schick sals (7). Montag. Anrechtsreihe A: Der Rosenkavalier (6.30). — Schauspielhaus: Sonntag, 29. Mai, Außer Anrecht: Im Weihen Röhl (7.30). Montag, Anrechtsreihe B: Egmont (7.30). Dienstag. Anrechtsreihe B: Ein Narr macht viele (7.30). Mittwoch, 1. Juni, Anrechtsveihe B: Wie es euch gefällt (7.30). Donnerstag, sür den Verein Dresdner Volksb., kein össentl. Kartenv.: Minna von Beruhelm (7.80). Freitag, Anrechtsreihe B: Ein Narr macht viel« (7.90). Sonnabend, Anrechtsreih« B: Wollensteins Lager: Die Piccolomini (7.30). Sonntag, Außer Anrecht: Faust (6.30). Montag, Außer Anrecht: Dover—Calais (7.30). Albert-Theater Dresden. Sonntag, 29., (330) Jörgs und Julias Frühlingssahrt (7,45) Mein Leopold. BVB. Gruppe 1. Nr. 3501-3900, Gruppe 2, Nr. 251—MO. VB. Nr. 6601-6700. Montag, 30.. (7,45) Androklus und der Löwe. VVV. Gruppe 1, Nr. 2601-3000, Grupp« 2. Nr. 301-350. VV. Nr. 6701—6800. Dienstag, 31-, (7,45) Androklus und der Löwe. BBB. Grupp« 1, Nr. 4401-4600. VB. Nr. 6801-6900. Mittwoch, 1. Juni (7 45) Zopf und Schwert. BVB. Gruppe 1. Nr. 1—250. VB. Nr. 6901— 7000. Donnerstag, 2., (7,45) AndrokluS und der LLivc. BVB. Gruppe 1. Nr. 251-400. VB. Nr. 7001-7106. Freitagt 3.. (7,45) Mein Leopold. BVB Gruppe 1. Nr. 1501—1900. VB. Nr. 1—100. Sonnabend, 4.. (7 45) Der Fcldhcrrnhügel. BVB. Gruppe 1. Nr. 4701-5000. VB. Nr. 101-200. Sonntag, 5. (7,45) Der Feldherrichügcl. BVB. Gruppe 1, Nr. 2201-2600. VB. Nr. 201 bis 300 Montag, 6.. (7.45) Der Feldherrnhügel. BVB. Gruppe 1. Nr. 5001-5400. VB. Nr. 301-400. Residenz-Theater Dresden. Dom 29. Mai bis 4. Juni, 148 Uhr: „Ein Walzertraum". 5. und 6. Juni, N8 Uhr: „Die Air. kusprinzessin". außerdem am 29. Mai und 6. und 6. Juni, nach- mittags ^4 Uhr: „Mt-Hei-delberg". Zentraltheater. Allabendlich 7K Uhr Gastspiel des Theaters im Ädmlralspolast Berlin mit der Haller-Revue „A n und Aus. Am 31. Mai geschlossen. Ab 1. Juni allabendlich 8 Uhr: Die Tugendprinzessin. Am 6. und 6. Juni nachmittags 3>L Uhr: Die Tugendprinzessin bei kleinen Preisen. Die „Komödie" Dresden. Montag. 30. Mal bis Montag, 6. Juni, täglich abends N8 Uhr: „Die Herzogin von Elba". — Montag. 30. Mai, BB. 2471—2630: Dienstag DB. 2631—AM; Mittwoch, 1. Juni. VB. 2691—2660; Donnerstag BB. 2651 big 2710; Freitag BB. 2711—2770; Sonnabend BB. 2771—2830; Sonntag BB. 2831—2890: Montag BB. 2891—2960. Bühnenoolksbund Dresden. Oper: Montag, 30. Mai, Gruppe 1 Nr. 1901—2200, Sonnabend, 4. Juni, Gruppe 1 Nr. 1001—1930. — Schauspielhaus: Freitag, 3. Juni, Gruppe - 1 Nr. 4601-1700. 3001-3300. Neues Theater Leipzig. Sonntag, 29. Mai. 20 Uhr: Die Boheme. Außer Anrecht. — Montag. 80. Mai. 19.30 Uhr: Die lustigen Weiber von Windsor. Verein Deutsche
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