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trii>« Verblendung, bewie», wie falsch er die Worte «erstanden InUte, die zu seinem Bruder gekommen waren. Der Berg« Eingeweide durchwiHltr er. lieh vrrtallrne Burgen schleifen, befahl unzähligen Tauchern, in die Tiefen der Ser zu steigen, dorthin, wo Gefahr und Grauen wrchnen, dorthin, wo jedes Menschen Auge trübe wird und von wo selten ein Sterblicher zurückkehrt. — Der Schatz ward nicht gefunden — und bald mutzte der bös« Bruder «insehen, datz er nichts gewonnen — aber sein Volk noch ärmer und bedauernswerter gemacht hatte als es vorher gewesen. Der edle Bruder dagegen wandelte andere Wege! Allen Freuden der Welt entsagte er und gab sich ganz dem Suchen in göttlicher Weisheit hin. Als freund und Vater stand er unter leinen vielen Brüdern, und sein Zepter war der Hirtenstab. — Er fand den kostbarsten Schah in der Tiefe — in der Tiefe der Serie. Er wusste, datz dieser Schatz — die göttliche Liebe war. Darum nahm er sich nichts und gab der Menschheit in Rein heit — alles! Viele Verirrte führte er zu Gott zurück. Die Herzen der Menschen flogen ihm zu — weil er freiwillig wählte, was sic gezwungen tragen muhten — die Armut! Die Kinder seines Volkes richteten sich an seiner Anspruchs losigkeit aus; sie bildeten sich seiner Frömmigkeit und der Weite seines Geistes nach. Und da sie viel beteten und wacker arbei teten. war der Segen des Herrn mit ihnen. Rund um das Reich die Lande lernten das sanfte Volk lieben, das die Frem den beherbergte und in jeder Lage nach den Geboten Gottes handelte. So entwickelten sich nach und nach freundschaftliche Beziehungen zwischen dem Reich und ihnen. Der Aufstieg des Gemeinwohls war dadurch gesichert. Sieghaft thronte das Bild des gekreuzigten Heilands über den AZerken des Landes, und wenn die milde Nacht hercinbrach, breitete die Gottesmutter ihre» Sternenmantel um den gesunden Schlaf treuer Christen. Hader und Feindschaft konnten nicht mehr unter den guten Leuten Futz fassen. Geehrt, wie cs ihm gebührte, aber wurde der Sveise, welcher den höchsten Schatz sand, welcher weltlichen Reichtum, was seine Person anging, nicht achtele . . . Solches bemerkte der ältere der ungleichen Brüder bald. Ihm erwies man ja nur gezwungenermatzen Ehren. Eiserzucht verzehrte ihn fast. Grimmig begann er den Bleichen zu hassen — und um diesen, den wahren Freund des Volkes zu kränken, begann er der Menge unerhörte Lasten aufzu bürden. Doch die Weisheit des Edlen war stärker als die Hab gier und Bosheit des Schlechten. — Immer wieder fand sie Mittel, den Wohlstand von neuem zu heben. Bereit, das Pfingstfest würdig zu empfangen, machte sich die Well. Gestärkt durch di« Speis« der Seelen, wanderte der Bruder seiner Mcnschcnbrüder, dem wechenden Morgen entgegen. Die Arme hielt er ausgebreitet, als wollte er jeden Baum und jede Kreatur Gottes liebend umfangen. Sein schlimmster Feind aber, der Tyrann des Landes, schlich ihm arglistig nach, schwarze Ge danken im Herzen hegend. Der Teufel, der Widersacher des 5,eiligen Geistes, hatte sie ihm hineingelegt. Ein Meer von Gnade slutete mit dem ersten Licht herab. Tanzend erhoben die jungen Birken aus den blauen Hügeln ihr« blonden Häupter. Berauscht fühlte das Sei» des Geistes Kuß . . . Einer Kapelle Glocke läutete irgendwo; ihrem Ruf eilte der Gute nach. Auf einer Höhenfläche angekommen, rastete er kurze Heit, um »och einmal die blühende, lieblich vor ihm hingebreitete Gegend mit zärtlichen Blicken zu streicheln. Hinter ihm stand der, welcher dieselbe Frau wie er einst, Mutter nannte — und doch sein erbitterter Feind war. Satan flüsterte dem Neidling ,u: „Hier sieht cs keiner. — Tu's!" Das schon gezückte Schwert erhob der Arge. — Da geschah Wunderbares: Hoch über dem Haupte des Bleichen, im grenzenlosen Blau, mit ausgebreiteten Schwingen ruhend, wird eine Taube er sichtlich. Aus ihrer Reinheit hernieder stützt ein breiter Kegel weitzcn Glanzes. Er umflieht alsbald des Landes Hirten, so datz er wie in einem Turm silberigen Kristalls steht. Alle Schluchten und Höhen, alle Hänge gelle» von einer furchtbaren, gebiete rischen Stimme wieder, die keinen Eegenspruch duldet: Erwache, Fels, werde lebendig, öffne dich dem Lichte der Klarheit oder erstarre — erstarre für ewig! — Und die Steine am Wege er glühen purpurn und schreien: „Nur der Liebe ist immerdar der Sieg gegeben!" Allein ein versteinter, ein verblendeter Mensel) will sich nicht der Stimme von oben öffnen, wo doch jede kleine Blume di« Heiligkeit des Morgens genietzt! Seine Dumpfheit verwirft die Erneuerung: ja der Satan zwingt ihn sogar zum Trotz: Wider den Geist wagt die rohe Gewalt zu kämpfen! Zum zweitenmal erhebt sie das schon gezückte Schwert! Was geschah nun? Stummer Donner stürzt vom heiteren Himmel, rührt den Toren an — und verwandelt ihn in einen rauhen Felsen, weil er gegen den Geist gekämpft hat. Das breite, lange Schwert, welches seine Faust immer führte, wird zu einem unfruchtbaren, dürren Baum umgestaltet, der über den plumpen Klotz herab hängt .... Lange Zeit nach diesem wunderbaren Ereignis noch stand der drohende Felsen in der stillen Freundlichkeit des Birken- seldes. Giftig« Rattern krochen um ihn Wer ihn erklimmen wollt«, wurde von ihnen gesbochen und starb eines schnellen Todes. Tief erschüttert durch das Erlebte, wanderte der Demütige zu dem Palast, welchen einst sein Vater bewohnte. Er -«schied einen alten Diener zu sich, den kannte er und durste ihm unumschränk tes Vertrauen schenken. „Berate mein Volk!" sprach er ihn an, „es ist jedem guten Rate offen, freimütig und starkmütig. — Halte das von meinem Vater hinterlasscne Gut zusammen, mehre es, aus datz du überall, wo höchste Rot es heischt, helfend «in treten kannst! ... Ich habe Sehnsucht, ganz in Gottes Brunnen herabzusteigen! . . . , Morgen Früh um sechs, als die „Salona" der Jadransta Plovidba kn Spalato, dem heutigen Split, anlegte, war bereits alles in Betrieb: die heiß« Sonne, der schaumpeitschendc Wind, die Obsthändler, di« Lastträger. Im Hotel begab sich unter dem forschen Regiment einer stimmbegabten Eospodja gar schon Großreinemachen mit Durchzug, zerdepperndem Geschirr, flennen dem Pikkolo und was dazu gehört. Im Hafen, an dessen Halbrund sich Stadt und Marjanberg schmiegen, ein beständiges Kommen und Gehen von Dampfern. Schiff liegt bei Schiff. Split, heute per Bahn mit Belgrad und Zagreb (Agram) verbunden, ist di^ dalmatinisch« Handels metropole. Und wen im Schatten des mächtigen Dioklctian- palasts nach Europens übertünchter Höflichkeit gelüsten sollte, der kann sich die direkte D-Zug-Verbindung mit Wien zunutze machen. Immer noch steht die Stadt im Zeichen der einst maligen byzantinischen Herrschaft: in den mächtigen Palast des römischen Kaisers Diokletian hat man die ganze Altstadt mit an die 8000 Menschen verstaut. Nach der Seeseite ist das mit weißen Fensterläden noch ganz reputierlich zugegangen. In den hohen, düsteren, engen Gassen, zwischen Ruinen und geborstenen Säulen sieht cs ein bißchen nach Notwohnung aus. Aber Blumen über Blumen winken von den kleinen Fenster- Spanische Sprichwörter Der Rabe kann nicht schwärzer sein als seine Flügel (d. h.: Das Unglück kann nicht größer werden, als es schon ist). Ich erinnere mich daran so wenig wie an die Wolken des vorigen Jahres (d. h. ich habe es völlig vergessen). >» Im Nest vom vorigen Jahre sind Heuer keine Vögel (d. h: Seitdem er reich geworden ist, kennt er mich nicht mehr). » Wo eine Tür sich zuschließt, tut eine andere,sich auf. * Cr kommt zünden Oliven (d. h. zum letzten Gerichte beim Essen, also zu spät). * Diese Sache schasst mir tausend graue Haare weg (d. h. sie erfreut mich sehr). Die Habgier zerreißt den Sack. Jch wart« auf ihn, wie auf das Maienwasser (d. h. mit großer Sehnsucht wie der Dauer auf den Regen im Mai). » Wen Gott liebt, dem ist wohl in seinem Hause. Mitgcteilt von ll. O. So strudelt und strudelt der Törringer in den lachenden, glockenklaren Morgen hinaus. Da sieht er die Seine im Neuscidencn durch den Wurzgartcn vor dem Hause pilgern, das Gebetbuch in der Hand, und da fällt es dem Sinnenden erst ein: Alle Donner und Doria, hxut ist ja Pfingsten! Rasch wirft er sich in den Sonntagsstaat und macht sich auf den Weg. Weil aber die Törringerin auf der Straße zur Kirche geht, schlägt er den Fußpfad zwischen den Feldern rin, nicht da mit sie meint, er lause ihr nach und wolle ihr etwas . . . Das läßt der Charakter nicht zu. Sie soll nur sehen, daß er seinen Charakter richtig behauptet als ein Mann, ein Ehrenmann vom Scheitel bis zur Sohle, der sich nicht nachsagcn läßt: Du bist mir gm Pfingsttag nachgelauscn. Weißt es nimmer? In der Kirche sitzt der Törringer schön breit in seinem Stuhl auf der Männerseite, und die Törringerin kniet in dem ihren auf der Weiberseite. Und sie schauen geradeaus auf die Kanzel, wo der Pfarrer, vom Sonnenglanz umflutet, mit ge waltigem Wort die Herzen aufwühlt und das Samenkörnlein vom heiligen Geiste der Liebe in di« brachen Schollen der Gläubigen wirst. „Vom heiligen Geiste der Liebe — das geht mich an", denkt sich der Törringer und steckt den Kops ein wie «in reuiger Sünder. „Vom heiligen Geist« der Liebe — das geht mich an", denkt sich Hie Törringerin und nestelt an ihrem Neuseidenen herum, damit niemand merken soll, wie nahe ihr die Predigtworte ans Herz greisen. Und mittendrin wirft sie einen ganz scheuen, ganz verstohlenen Blick nach dem Törringer auf der Männerseite. Und der Törringer schaut in diesem Augenblick ganz kurz und flüchtig nach der Weiberscite, wo die Seine im Neuseidenen sitzt, und die Blicke der Törringerleute begegnen sich, fahren aber schon im Zusammentreffen wieder auseinander, wie es der „Charakter" befiehlt . . . Und dann tst's auch wegen der Leute, denn cs braucht niemand zu wissen, was di« zwei miteinander haben, oder eigentlich nicht haben . . . Und es fliegen noch mancherlei Blicke hin und wider zwischen Männerseite und Weibeiseite, woraus «rhellt, daß di« Törrinoerleute nicht die einzigen sind in ihrem Trutz oder Charakter, die den heiligen Geist der Liebe so notwendig brauchen wie der Vater Staat die Steuerämter . . . Und wie der Pfarrer von der Pfingftkanzel Samets und Segen der heiligen Liebe in die Gemeinde sät, da schießen heiße Vorsätze aus den Herzen, wie Pilze nach einem Gewitterregen. Und der Törringer tut einen heimlichen Eidschwur. Heute noch, gleich nach dem Gottesdienst, muß dem, Trutz ein Ende werden. Und die Törringerin gelobt sich bei allen Heiligen: nie mehr soll ich das letzt« Wort haben . . . Und dann stapften die Törringerleute heimzu von der Kirche mit gesenkten Häuptern und heißen Vorsätzen im Herzen Sonnermnlergang. Wie im West die Sonne sich zum Rande Neigt der schwarzgezogenen HUgelkant», Flammt der Horizont mit Purpurglut. Bunter färben sich die Wolkrnsäumr Und geblendet hingeworfen« Räume Oesfnen trunken sich rotgoldener Flut. Einmal noch, gekrönt »om Strahlenkränze, Prangt die Welt im Flimmerfarbenglanze, Bis di« Ferne stirbt in Violett, Nachtgespenster an» den Tälern steigen Und die roten Wolkenköps« neigen Grauverblassend sich in« Abendbett. Dann geht » durch di« Weit« wie Erschauern, Und die schwarzgereckten Bäume trauern, Wie dzr letzt« Elan, hinweggerasft; Nur im Erdgrund tief birgt sich ein Ahnen Bon dem Licht, da» au» de» Dunkel» Bahnen Bricht erlöst »« neuer Morgenkrast. ' l ala. 'E- Lieb« waltet im Land«: sie schirmt den Wall, sie bereuet den Acker! Er ging und baute mit eigene« Händen eine Einsiedelei auf einem hohen Berge. Dort verbrachte er still seine Tage in Be trachtung und Gebet. . . Das Land aber blühte und gedieh weiter — unter der Hand des fürsorglichen Knechtes! . . . Von Kronen sprach ich in dieser Mär. von Kronen aus Gold und von Kronen aus Höherem Licht. Vergänglich ist das Ir dische — „Der Tod bricht Zepter und Kronen!" Die Krone, durch die Gott das gut« Werk erhöbt, allein wird morgen noch leuchten wie sie gestern geleuchtet! in Split höhlen herab, ein Fink im Käfig zwitschert, und wo sich Un kraut in bröckelndes Gestein nistet, gibt es eine weitere male rische Note. Nicht zu denken, wie diese engen Gassen im italie nischen Lebensstil sich präsentieren würde». Der Unterschied in puncto Sauberkeit ist überraschend, wenngleich man nicht hinter das Geheimnis kommt, wann selbst in ersten Hotels das fleckige weiße Tischtuch einmal gewechselt wird. Und spucken auf der Straße und in allen Lebenslagen tun sie auch hier für ihr Leben gern. Aber überall stehen diesbezügliche Mahnungen und Verbote. Im Dom, der des Römers Mausoleum war, ein Diminutiv dom von 13,5 Meter Breite und 21,b Meter Höhe, werden gerade an zwei Altären heilige Messen gelesen. Jede Stil- pcriÄx hat hier ihr Siegel htnterlassen. In einer Nische grüßen noch Diokletian und seine Gemahlin Prisca unter den Granit- und Porphyrsäulen. Venetianisch-gotisches Gemisch im näheren und weiteren Umkreis. Dazwischen die bunte Landes tracht: blaue Pluderhosen zu spitzschnabligen Opanken, kurze Jacke und rot« Kapa. Ein Dominikanermönch schreitet ernst daher auf dem Perystil, Frauen mit dem Marktkorb, staunende Fremde — meist Deutsche und Oesterreicher —, einheimische Gymnasiasten beiderlei Geschlechts mit der feschen Mütze, um die Ecke biegt ein krummbeiniger Bauer, einen Korb voll Broten unterm Arm und mit dem andern ein Knäuel schlcnkend, das erbärmlich piepst: junge Hühner, die er zu acht oder zehn an den Füßen zusammengebunden sorglos Irans- portiert. An jedem zweiten Papierladen die Stars der inter nationalen Filmindustrie, dabei die meisten deutsch ... Geduldig stehen Eselchen im Sonnenbrand und warten auf neue Last. In den dunklen Gewölben des weitläufigen Dioklctianpalastes hämmern Schuster und Schmied, Bubikopf wird für 10 Dinar« (80 Pf.) geschnitten, der Metzger hat mit blutigen Fleischstiicken zum Ausstichen die Ladentür dekoriert, in der düsteren Kavana sitzt man mit der Zeitlosigkeit des glücklichen Südländers vor einer endlos reichenden Schale „Schwarzen". An der bröckligen Mauer ist ein Gastspiel der Oper von Ljubljana (Laibach) an gezeigt: Tannhäuser. Neben der ehrwürdig patinicrten Aus lage einer Pakarniza (Bäckerei^ ein Lädchen mit Orden und goldstrotzenden Abzeichen. Gewölbe neben Gewölbe, es plaudert, lacht, schlendert gaßauf, gaßab. Da — Militärmusik die Hrvojeva Ulica hinaus! Im Stechschriit, wohlausgerichtet in khakifarbenen, vielgcflickten Uniformen Mannschaft von der Uebung, zur Seite Offiziere in weißer Schirmmütze, weißer Litewka, die Silhouette des empor gereckten Kinns neben dem gezogenen blinkenden Degen. Und vom Bubikopf im kurzen Plisströckchcn bis zum Apselgesicht im bunten Kopftuch strahlt plötzlich die ganze Weiblichkeit. Die Rekruten wissen, was sie der Repräsentanz des jungen jugo slawischen Königreichs schuldig sind auf dieser breiten Straße hinter dem Hauptmann hoch zu Roh: die miidexerzierten Knochen werden noch einmal zusammengerissen und — ein Auge zu den hübschen Mädels riskieren sie doch! bi. U. äünemsni,. von wegen des PfingstwunLers, das der heilige Geist der Liebe gewirkt. - Zwar — die Törringerin geht wieder auf der Straße, wie auf dem Hinweg zur Kirche, weil es niemand angeht, und der Törringer wandelt wieder geruhsam den Fußweg zwischen de» Feldern, weil er kein« Ursache hat, der Seinen vor allen Kirchenleuten- nachzulaufen — aber just beim Wurzgärtlcin trefefn sie zusammen, da pflückt die Törringerin schnell ein Büschel „brennende Lieb" von den Rabatten und steckt sie dein Törringer hin: „O du mein lieber Mann, gelt, du verzeihst mir meine Dummheit und mein Ungutfein. Schau, mir frißt cs dar Herz ab, und ich Hab dich doch so schrecklich gern . . ." „Gehen wir in di« Stube", platzt der Törringer mit feuer rotem Kopf heraus, und Tränen stürzen dem starken Mann in den pfingstlich ausgezwirbelten Schnauzbart. „Gehen wir in die Stube, liebes Weib, damit uns niemand hört und sieht. Denn Ich bin schuld an allem, ich mit meinen Lummen Sprüchen . . Und st« gehen in die Stube. „Nein, lieber Mann, ich bin schuld, ich allein. Und ich bitte dich, wenn ich wieder einmal unbedachtsamer Weis' rech) vorlaut sein sollte, hau mir gleich ein« aufs Maul . . „Nein, nicht ich dir. liebes Weib, sondern du mir! . . . Denn von mir geht's immer aus, dieses Zuwidersein, wed' ich halt gar so trutzig und aufbrausend bin. Und fünf Minuten drauf reut » mich schon immer, daß ich mir all« Haare ans- raufen könnt' . . „Sei still jetzt, lieber, allerliebster Mann! Von jetzt ab soll alles gut sein, alles . . . Und ich tu dir, was ich dir an den Augen absehe. Schau, heut mittag mach ich dir schon deine Leibspeise wieder, Leberknödln, rechte gute . . «Und gelt, vom Steueramt reden wir nimmer und von dey Steuern, da muß man sich immer gleich so ärgern . . ." „Nein, kein Wort mehr vom Stencramt! Wenn wir in Zukunft miteinander reden, dann soll es nur von der Liebe sein, von der heißen, heiligen Hrrzensliebe." „Ja, denn die Lieb« hat immer recht. Eie soll hinforj das erst« und letzt« Wort sein zwischen uns." „Und sie soll hinfort auch immer das letzt« Wort halben — Und jetzt aeL du. Allerliebster, »u den Leberknödeln!"