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Sächsische Volkszeitung : 25.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192705257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-25
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.05.1927
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5Sck5l5clir Aur Regierungsbildung Dresden, den 24. Mai. Das oeutschnationale Nachrlchtenblatt, der „Säch sische Volksbot e". bemerkt zur bevorstehenden Re- merungsumbildung: Es sehe nicht danach aus, daß für eine Regierunasumbildung im Sinne der den Deutschnationa- len schriftlich gegebenen Zusicherungen gute Aussichten be stünden. Die Haltung, die die Regierungsparteien seit der Negierunqsbilöung im Januar den Deutschnationalen ge genüber eingenommen hätten, gebe zum Optimismus kei nen Anlaß. Man könne sich leider nicht des Eindrucks erwehren, daß man nun in Kreisen der Regierungspar teien Opfer nur von den Deutschnationalen verlange. Bis jeßt hätten die Deutschnationalen in der Unterstützung der Regierung, die sie ausschloß, fleradezu Selbstentäußerung bewiesen. Der weitere Schritt wäre Selbstentmannung und Aufgabe des Ansehens der Partei. Dazu werde sich in den verantwortlichen Kreisen der deutschnationalen Partei niemand entschließen wollen und können. Dieser Pessimismus der Deutschnationalen scheint sich auf die Auslassungen der linksgerichteten de mokratischen Presse zu stützen, die von einer Be teiligung der Deutschnationalen an der Regierung durch aus nichts wissen will, weil sie befürchtet, daß mit der Hereinnahme der Deutschnationalen in die Regierung eine „Regierung des Bürgerblockes" erstehen würde, die für die Demokraten — soll heiße» Linksdemokraten — unter keinen Umständen in Frage komme, weil sie eine Verleug nung des Grundcharakters der demokratischen Partei be deute. Als das Erstrebenswerteste wird dieGroßeKoa- lition bezeichnet, zu der man freilich bisher ernst noch nicht den ersten Schritt getan habe, der darin bestehen müsse, Verhandlungen mit der Sozialdemokratischen Par tei anzubahnen und zu versuchen, „für beide Parteien eine Plattform" zu schaffen. Es sei durchaus möglich, daß diese Verhandlungen zu einem Erfolge führten, wenn man „keine großen Programme ausarbeite, sondern sich zu nächst auf die Person eines zu wählenden Minister präsidenten einige." Dieser werde gezwungen sein, sich eine Mehrheit zu schaffen, die nach Lage der Sache wohl nur durch Einbeziehung der Deutschen Volkspartei zustande kommen könnte. Versage diese, so bleibe für eine Uebergangszeit immer noch die Möglichkeit eines so zialdemokratisch-demokratischen M i n d e r h e i t s k abi- ri e t t s. Auf keinen Fall aber dürfe die Republik ihren Feinden — den Deutschnationalen — ausgeliefert werden. Die linkssozialistische Dresdner Volkszei - tung meint, die Taktik der Regierungsparteien sei offen bar darauf gerichtet, die Deutschnationalen möglichst hin zuhalten. Die Regierungsparteien hätten jetzt schon er reicht. daß sie ihr Versprechen b i s z u in 1. I u n i n i ch t e i n z u h a l t e n b r a u ch t e n. Da der Landtag erst am t4. Juni wieder zusammentrete, hätten die Deutschnatio nalen gar keine Mittel in der Hand, um eine Umbildung der Regierung vor dem 1. Juni zu erzwingen. Vielleicht würden sich die Verhandlungen solange hinziehen, bis der Landtag in die Sommerferien gehe, und dann wäre Zeit bis zum Herbst gewonnen, so daß die Regierung Heldt in ihrer jetzigen Zusammensetzung nicht nur den Oktober 1927. sondern sogar den Januar 1928 erleben könnte. Am kommenden Freitag werden übrigens neue inter fraktionelle Verhandlungen stattfinden. Der Sachfenkonfllkk vor dem Kieler Parkeikage Kiel, den 24. Mai. Auf dem sozialdemokratischen Parteitag in Kiel er- tarrete Otto Wels den Bericht des Parteivorstandes und ührte dabei u. a. aus: Der Kieler Parteitag ist der erste, >er sich nicht mit dem Sa ch s e n k o n f l i k t zu be- chäftigen hat. Der Fall ist für uns erledigt. Aller dings bedauern wir alle, daß unsere ernste Arbeit, die Einigkeit aufrecht zu erhalten, vergeblich war. Aber der Partei blieb kein anderer Weg, als eben die 23. die die Grundlagen der Partei für sich nicht mehr bindend aner kannten. auszuschließen. Es hätte der Disziplinlosigkeit und Desorganisation Tür und Tor geöffnet, wenn die Partei die Weigerung hingenommen hätte, sich dem Schiedsgericht zu unterwerfen. Der Versuch der beson deren Parteibildung ist im großen und ganzen in Sachsen mißlungen. Das hätten so alte Parteigenossen sich vorher sagen müssen. Ueber die Wirkung ihrer Aktion hätten sie sich bei der Deutschnationalen Korrespondenz erkun digen können, die den Redakteur des Blattes der „Ausge schlossenen" als den besten Sckrittmacher der Deutschnatio nalen bezeichnete. Es ist ein Zeichen der inneren Geschlos senheit der Partei, daß der Konflikt auf Sachsen be schränkt blieb. Frauen und Friede Eine Frte-enskun-gebmig -es Kalh. deutschen Frauen-un-es, Zweigverein Dresden Dresden, den 24. Mai. Zur Förderung der Friedensidee hatte der Ziveigver- ein Dresden des Kath. Deutschen Frauen bundes gestern abend nach dem Kurfürstensaal des „Italienischen Dörfchens" eingeladen. Die Vorsitzende Frl. B. Burtscher konnte unter den zahlreich Erschienenen u. a. die Herren Stadtrat Beck, den Vorsitzenden der Dresdner Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft, begrüßen. Alles war in harmonischer Weise auf das Thema „Frieden" gestimmt, so die Friedenskönigin, die in einer Reproduktion der Sixtina in frischem Maiengrün vom Podium grüßte.so ferner auch die musikalischen und gesanglichen Darbietungen. Grieg. Händel. Eckert, Schu bert und Engler, die Dorle Streubel am Klavier uird Liesel Bel za als Solistin mit tief künstlerischer Auffas sung interpretierten: vor allen Dingen aber der Vortrag des Hochschulseelsorgers Pfarrer Beier, Leipzig, über das Thema: „Frauen und Friede im Lichte der Kirch e." Der Redner legte in seiner entzündenden Art zunächst dar. wie in der Liturgie der Kirche der Friedensge danke immer wiederkehrt als ein Beweis, daß Christus in unserer Kirche fortlebt. Von Friedenshoffnungen ist schon die Adventszeit voll. Weihnachten die Menschwerdung des Friedensfürsten. ist ein Hauptfest der Friedensidee und an allen anderen Hochfesten kehrt der Friedensge danke wieder. Die Karfreitagsliturgie, in der die Kiräze Fürbitte einlegt für alle Stände und Völker und der Gruß des Auferstandenen „Der Friede sei mit Euch", alles das mahnt uns. daß aller Friede auf dem inneren Frieden des reinen Gewissens und der Aussöhnung mit Christus auf bauen muß. Auch Pfingsten ist eine Geburtsstunde des Friedens für die Menschheit. Und alle die übrigen Sonn tage des Kirchenjahres wollen nichts anderes als die Lehre Christi, die Lehre des Friedens in die Menschenherzen ein- prügen. Der tiefe Sinn dieser Friedenslehre ist restlose Hingabe an Gott, die freimacht von menschlichem Zwang und von ungeordneter Begierde. Und die damit die Be reitschaft erzeugt, den Friedensgedanken aufzunehmen, friedfertig und barmherzig zu sein. Wie in der Liturgie, so lebt Christus auch fort in einem jeden von uns. Wenn wir erfassen, daß jeder Mensch ein Glied des mystischen Leibes Christi, ein Stück Christus ist, kann man dann noch guten Willens das Schwert erheben gegen andere Glieder am Leibe Christi? Wenn wir Men schen durch Christus im Sakramente geeint werden zu einer großen Gottesfamilie, dann erhellt daraus, daß das natürlich gegebene nicht der Krieg ist. sondern der Friede. So muß die Kirche sich mit ihrem ganzen Wesen einsetzen für den Frieden. Sie hat es in der Geschichte auch stets ge tan. so gut es zu jeder Zeit möglich war. Und wenn auf der einen Seite der Vorwurf erhoben wird daß sich die Kirche zu stark in politische Fragen Hinetnmenge. so be hauptet man auf der anderen Seite, daß sie in Friedens fragen noch viel zu wenig eingreife. Die Kirche kann nie mals kaltherzig an Krieg und Frieden Vorbeigehen. Aber einen Pazifismus, eine Friedensbewegung rein äußerlich auf Verträgen und Schiedsgerichten äusbauen wollen, ist ein Unding. Es kann der äußere Friede sich nur ausbauen auf den inneren Frieden, auf den Frieden der Gewissen. Für diesen sich einzusetzen, ist die Aufgabe der Kirche. So hat es Christus aetan, so hat es die Kirche getan, so tut sie es weiterhin. Wie stark die Kirche diesen Frieden betont, haben wir erlebt im Vorjahre, als wir zum ersten Male das Königsfest Christi feierten. Sein tiefster Sinn ist ja der Friede. Die Kirche will dasganze öffentliche Leben, das politische, das wirtschaftliche und das soziale hingerichtet wissen auf Christus und geordnet wissen nach Gottes unveränderlichen Geboten. Wenn dieser Gedanke sich durchsetzt, wenn Millionen nach diesen Geboten Christi ihr Leben regeln würden, dann wäre der Frieden bereits halb gewonnen. Die Frauen haben hinsichtlich des Friedens in der katholischen Kirche besondere Aufgaben. Als Kinder Ma riens sollen sie mehr und mehr fortschreitend der Welt den Frieden bringen, indem sie hinarbeiten auf den inneren, den Gewissensfrieden. Ein Weg dazu sind die Leitsätze, die die Kirche uns schenkt in bezug auf Ehe und Mutterschaft. Wenn man die El>e des sakramentalen Charakters ent kleidet, sie zur bloßen Zivilehe degradiert, dann ist es kein Wunder, wenn die von Christus zur treuen Gattin Be stimmte zur unbarmherzigen Mörderin wird. Mann und Frau sind dazu da. um über sich hinauszuwachsen im Kin de, um dadurch das Gottesreich, das Friedensreich auszu breiten. Wer die Mütter hat. hat die Iuaend. Wenn sie sich als Mütter verpflichtet fühlen, dem Frieden zu die nen. dann erziehen sie uns auch ein friedenliebendes Ge schlecht. Können und sollen wir nicht ebenso, wie wir bis her Gedanken des Krieges in die Kinder hiueingepflanzt haben, die Idee des F r i e d e n s Hineinpflanzen? Dieser Frieden ist kein Drücken vor hem Kamps. Zum Frieden erziehen heißt nicht zur Feigheit erziehen. Das heißt den Pflichten und Aufgaben des Lebens klar ins Auge schauen. Friedenserziehung ist Charakter erziehung. Es gilt den Menschen dazu zu bringen, daß er sich selbst in den Dienst Gottes und damit des Le benskreises stellt, in den er eingeordnet ist. Wenn der Idealismus unserer studentischen Jugend, der heute zum großen Teil auflodert für einen Rachekrieg, der Liebe zur Not unseres Volkes dienen würde, dann würde unser Volk einen Frühling und ein Auferstehen von ungeahnter Grö ße erleben. Wahnsinn und Verbrecken ist es. auf einen kommenden Krieg hinzuarbeiten. Wenn man die Errun genschaften der modernen Giftgastechnik in Rechnung stellt, dann soll man nicht mehr von den Edelkräften des Krieges sprechen. Die Frauen, die Herzen der menschlichen Gesellschaft, sollen in erster Linie das furchtbare Leid Mit empfinden. das ein Krieg bringen würde. Pflicht der Frauen ist es also alles zu tun. was sie tun können, um durch die Erziehung unserer Kinder für den Frieden dag Unheil eines neuen Krieges in der Zukunft von uns ab zuwenden. Die letzten Päpste waren Friede nspüp st e. Der gegenwärtige Heilige Vater sieht die wahren Ursachen des Krieges in den ungeordneten Regungen der Menschen herzen. in den Begierden, der materiellen Einstellung der Gegenwart, der zunehmenden Unsittlichkeit, dem Mangel an Autorität, dem. Abfall der Familie »nd der Völker von Gott. Damit sind auch bereits die Hinweise auf die Wege gegeben, die zur Befriedung der Welt führen. Die Quellen der Heilung, die Friedensguellen. finden wir nur im inni gen Anschluß an die Kirche. Aus diesen Quellen der Autorität, der Reinheit und der Opferliebe müssen wir schöpfen und denen die Hand reichen jenseits der Grenzen, die ebenso denken wie wir. Wir dürfen des größeren Vaterlandes nickt vergessen, so warm auch un sere Herzen für das irdische Vaterland schlagen. Dann werden wir nicht mit Wartest, sondern in Taten den Frie den pflegen. Der Vortrag hinterließ einen tiefen Eindruck. Rei cher Beifall dankte dem überall wertgeschätzten Redner, ebenso auch den Künstlern, zu denen sich noch eine Schar von sangeslustigen Quickbornern gesellt hatte. Vor Schluß des Abends erstattete noch Frl. Hedwig Löbmann. Pirna, einen lebendigen Bericht über ihre Teilnahme am vorjährigen 4. internationalen demokratischen Friedens kongreß in Bierville bei Paris. Ihre Schilderung zeigte, wie die Jugend aller Länder neue Wege acht, um die Idee des Friedens vorwärts zu bringen. Trotz der vorgerückten Stunde fanden auch diese Ausführungen allerseits große Aufmerksamkeit. Die Vorsitzende. Frl. Burtscher. verband mit dem Dank an alle Mitmirken- den. die Mahnung, weiterhin im Sinne dieses Abends praktisch zu arbeiten und wies empfehlend aui den Frie densbund Deutscher Katholiken hin. Der Kath. Frauen bund hat sich durch diesen Abend ein großes Verdienst um die Förderung des Friedensgedankens unter unserer Frauenwelt erworben. —om— Aka-errrische Kurse -es Sächsischen Phllologenvereins Dresden, 24. Mal. Mit Unterstützung ves Ministeriums für Volksbildung und des Wirtschaftsministeriums und mit Beihilfe von Städten, sowie unter entgegenkommender Förderung der Universität und der Handelshochschule Leipzig veranstaltet der Sächsische Philologenverein in diesem Jahre zive'v Wochen Akademischer Kurs« für die Lehrer an den höheren Schulen Sachsens mit Gewährung von Gostrccht an die Angehörigen des Landesverbandes der höhere» Beamten Sachsens. In der Woche vor Pfingsten werde» Vorlesungen aus den Bereichen von Biologie, Erdkunde und Handelswisfenschaften geboten. In der Woche nach Pfing sten sind die Stoffgebiete Erdkunde, Geschichte und — .n Zusammenarbeit des Sächsischen Philolvgenvereins nm dein Akademischen Zeichenlehrerverband — Belange der Kunst- 'geschicht: und des Zeichenunterrichts. In beiden Woche» treten nach dem Herkommen Pädagogik, Philosophie und Staatsbürgerkunde hinzu. Die Aeickskührerkagung -es K. K. V- Iugen-bun-es Mainz. IS. Dlai. In der Travt des heiligen Bonifatlus, des Apostels der Denische», der Stadt des großen sozialen Bischofs Ketteler, der goldenen Siadt Mainz, in der vor nunmehr 8 Jahrzehnten der Grundstein des Verbandes katholischer kaufmännischer Bereitst- gungen Deutschlands gelegt wurde, wurde mit der Reichs- kithrertagung des K.K.B.- I uge ndb u nd es die gol dene Gründungsfeier des Verbandes eingeleitet. Aus allen Ge genden Deutschlands, Schlesien, Ostpreußen, der Saar, der lmrten Nordkante, wie der südlichsten Grenze unseres Vaterlandes sind die Führer der jungen katholischen Kaufleute in großer Zahl mit ihren schmucken Wimpeln zum Rhein gezogen, um hier in mehrtägigen ernsten Beratungen dem Wöhle des Kaufmanns- siandes zu dienen. Die Tagung wurde am Mittwochnachnstttag eingeleitet durch eine Be vband sjugend-Ausschußsitzung, die in dem histori- scl-en Saale des „Frankfurter Hofes" stattfond. an der Stelle, on der am 6. September 1877 der damalige Kaplan und spätere Domdekan Dr. Elz mit seinen Getreuen den Verband K.K.V. ins Leben rief. Im Anschluß an eine Missa rezitata in der alten Barockkirche des Priestcrseminars wurde die Tagung im großen Saale des „Frankfurter Hofes" am Donnerstagvornstttag durch Generalpräses Schumacher, Essen, eröffnet. Er begrüßte di« zahlreichen Gäste, darunter die Herren Beigeordneter Hie- menz als Vertreter der Stadt Mainz. Ganz.besonders gedachte der Vorsitzende des Gründers der K.K.V.-Iungmännerriege, Pfarrer Kreuser, Essen, der von der Versammlung stürmisch gefeiert wurde. Pfarrer Kreuser gedachte in seiner herzlichen Ansprache zweier verstorbener deutscher katholischer Iugend- führer des Pfarrers Tertilt, Münster, der sich um die Förde rung des « K-V.-Kugendbundes besonders verdient oemackt hat und des Generalpräses der katholischen Iugendverbände Deutsch lands, Msgr. Mosterts, Düsseldorf, zu deren Ehren sich die Versammlung von den Sitzen erhob. Zu stellvertretenden Tagesleitern wurden die Iugendführer Leo Genevriere, Koblenz, und Gerhard Nowarka, G-leiwitz, gewählt. Generalpräses Schumacher verlas sodann die eingelaufenen Glückwunschschreiben, von denen besonders die herzlich gehal tenen Wünsche des Apostolischen Nuntius, Paccelli, Berlin. Kar dinal Bertram, Breslau. Kardinal Faulhäber, Münck)cn. der Bischöfe von Fulda. Meißen, Limburg und der Weihbifchös« Hammels. Köln, und Sträter. Aachen, hervorgehoben seien. Freudig begrüßt wurde insbesondere ein persönlich unterzeich- netes Schreiben des schwer erkrankten Kirchenfürsten von Köln. Kardinal Schulte, dem die Versammlung eine baldige Wieder- genefung wünschte. Schreiben hotten ferner noch gesandt: Reichskanzler Dr. Marx, die Minister Hirtsiefer und Brauns. Fürst Aloys zu Löwenstein, die Zentrumsfrak- iione» in Reich und Preußen, verschiedene Abgeordnete u. a. Das Hauptreferat am Vormittag hielt der stellvertretende Vorsitzende des K.K.V.-Iugendbundes, Lodert, Essen, der seine Ausführringen unter den Gedanken stellte: „Was verlan gen die letzten Vorgänge in Kirche. Wirtschaft und öffentliävun Leben von Einzelnen und von der Bundesarbeit?" Der Red ner forderte die Einheitsfront der katholischen Verbände und verlangte von der Jugend, daß sie beginne. Er stellte als Vor- brdingung die Autoritätsachtung und die Gestaltung der Per sönlichkeit in den Vordergrund, bezeichnete die Unter stützung der katholischen Presse als eine Pflicht, bekämpft« den oberflächlichen Zeitgeist der auch in unserer Jugend eingedrungen sei und verlangte im Wirtsäiasts- kampse „Achtung voreinander. Liebe zu einander". Im übrigen bildete das Referat die Grundlage der Besprechungen in den einzelnen Arbeitskreisen, die nachmittags begannen. Für diese sind folgende Stoffgebiete gewählt: 1. Der junge Katholizismus rm öffentlichen Leben und wir: 2. Fragen der Berufspolitik und Berufsbildung: 3. Fragen der Wirtschafte- und Sozialpolitik: 4. Perfönlichkeitsaestaltun« als Aufgabe unseres Bunde» Im Anschluß an das Hauptreferat gab Generalprüsee Schumacher, Essen, den Geschäftsbericht des Jugend bundes, der eine erfreuliche Aufwärtsentwickelung des K.K.B.. Iugendbnndes zeigte. Donnerstagabend hielt Professor Dr Schrohe. Mainz, einen interessanten Lichtbstdcrvortrag über dl« Geschichte der Stadt Mainz unter besonderer Berücksichtigung ihres Handels. Der Freitag diente den Beratungen in den Aussprachekreisen. 700 Jahre Dominikaner in Wien 700 Jahre sind es her. daß Mönche des Dominikaner ordens nach Wien kamen, um hier eine» Konvent zu bilden, 1217 war der Dominikanerorden gegründet worden und 1228 zogen schon Mönche dieses Ordens donauauswärls. Sie woll ten sich erst in Ungarn niederlossen. Wien schien iknen aber damals der günstigere Platz und der Ort höher enlwickelter Kultur. Knapp vorher hatten die Dominikaner, die ursprüng lich ein Bettlerorden gewesen waren, vom Papst die Bewilli gung erhalten, Grundstücke zu erwerben. Herzog Leopold VI. nahm sich der fremden Mönche hilfreich an »nd gab ihnen ein Grundstück tust dom damaligen Stnbentor. einem der Be, sestigungstore des alten Wien. Dort honte» sich die Domini« Koner ein Haus und eine Kirche. Im l:l. Iahrhnnderl »und« diese Kirche zweimal vom Feuer zcrslöri und immer wird«', ansgebaut. Tann kamen die blutigen Türkenkricge und new. Schwierigkeiten für die Dominikaner, da man die Stadl Wiel befestigen mußte und die Dominikaner gezwungen waren. Gründe ihres Klosters für die Fcslungswerkc herzngeben. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der ganze Komplex des Konvents der Dominikaner ausgelmut. Damals erhielt d!« Kirche ihre endgültige Form, so wie sie heute noch in Wien steh- und das Ziel der Gläubigen ist. Fm Geistesleben der Stadt spielte der Dominilianer» Konvent ianlste eine bedeutsame Rolle. Durch viele Jahre unter« stand ihm die theologische Fakultät der Wiener Uni versität, nicht minder besetzte er die Stelle des Hostnedi- aers. Die Psarre als Wicke sreilick wmde erst im stab re 1784
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