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Kilometerstein 24,s. s Roman von Karl Lütge. Lopyright by Nordrvesildeuksche Verlaqsanstolt, Hannover- Puchholz 1929. „Ich kenne viel« Ihrer Kollegen und würde sehr gern ins Rennlokal fahren . . . vorausgesetzt, dag Sie mich mit- uehiuen. Warum mögen Sie es nichts Focke machte ein unschuldiges Gesicht und meinte in der besten Absicht: „Warum sollten Sie nicht mitkommen, Fräulein Elise? Bitte, steigen Eie nur ein! Herr Knittel wird sich in doppel ter Begleitung nicht fürchten .. ." Er lachte über seinen matten Scherz. Der Rennfahrer verzog bas Gesicht etwas und schwieg. „Gut, dann fahren wir", entschied die junge Dame. Da war nichts zu wollen. Aus Höflichkeit mußte Knittel seinen Platz wechseln und in: Fonds des Wagens neben Elise Arnold Platz neymeu. Sie war elegant gekleidet: Das Produkt der Erziehung chrer Mutter, einer Dame aus Hamburger Großkaufmanns, kreisen, der der friesländische Fabrikant Arnold einen Bauer bedeutete. „Wir fahren direkt zum Rennlokal," entschied die junge Dame bestimmt, als sich Focke fragend umwandte. Zu dem Rennfahrer sagte sie alsdann mit blitzenden Augen, ein wenig schauspielerisch, doch so, daß es Focke vorn auf dem Führersitz nicht Horen konnte: „Was denken Sie, weshalb ich nach Hamburg gekom« men bin?" Der Rennfahrer hatte sein kältestes Gesicht. „Was ich denke, möchte Ich nicht sagen." „Sie sind ungalant — wissen Sie das?^ Der Rennfahrer zuckte die Achseln. Da fiel die Maske jäh von der jungen Dame ab, und sie sprühte: „Eigentlich kam ich, tun Ihnen Glück zu wünsche!? . . . natürlich nur Ihnen als dein Vertreter unserer Marke. Sie verstehen mich hoffentlich richtig . . . und erkennen an. d,ß die Tochter eines Fabrikanten Anteil am GedeilM des vä terlichen Werkes nimmt?" „Vollkommen! — Doch Sie fanden nun einen anderen Grund,weshalb Sie heute in Hambuvg sind?" Elise Arnold rückte ah von ihrem Begleiter. Der Aergrr übermannte sie. Im Trotz stampfte sie auf. „Ich ändere meine Beschlüsse nicht so rasch." Der Rennfahrer zeigte ein Lächeln. „Also wollen Sie mir doch noch Glück wünschen? — Wissen Sie nicht, daß es nicht üblich ist. . . ." „Ich weiß es sehr wohl . . . und würde Ihne» auch uur das gewünscht haben, was Sie sich wünschen." „Wisse» Sie so sicher, daß es dasselbe ist, was Sie in Ihrem Wunsche sehen?" Starr saß Elise Arnold. Prüfend glitt ihr Blick über das regungslose Gesicht des Rennfahrers. Um ihre Beherr schung war es geschehen, zumal sie sah, daß den Mann die Worte zu reuen schienen. Sie rückt« ganz nahe an den Rennfahrer. „Sie sind ein Schwindler, Herr!" stieß sie schließlich er regt hervor. „Sie denken gar nicht daran, unsere Marke zum Siege zu fahren! Ich habe Sie schon vor Tagen beob achtet, wie Sie unseren Seyffarth bestimmten, seine Ren- nung zurückzuzic-hen. Sie wollen unsere Firma verderben . . nichts anderes haben Sie in der Absicht . . Knittel, der Rennfahrer, richtet« sich steif auf. „Ich fahre, Fräulein Arnolol" „Ein Wort von mir, und ich verhindere esl" „Sie werden es nicht tun, das wissen Sie so gut wie ichl Ihre Rtarke würde ausscheiden und die Firma lächerlich ge macht lein! Sie haben keinen Grund nach außen." „Was haben Sie vor . . .?" schrie das Mädchen auf und faßte den Arm des Rennfahrers. Der wendete kaum den Kopf. „Zu fahren!" „Und zu kämpfen . . . ehrlich, wie jeder andne der Zweiundfünfzig?" „Ja." Elise Arnold lehnt« sich erschöpft zurück. „Sie haben keine Nebenabsichten, keine Hmlergedan- ken?" forschte sie eindringlich nach einer Mile und wendete sich dabei wieder dem Rennfahrer zu. Ihr Blick sah in ein ganz vernnderies Gesicht. Ein ganz anderer saß neben ihr und sprach zu ihr: „Verzeihen Sie mir, wenn ich Sie erschreckte. ... Gerade Sie, Fräulein Arnold. ... Es geschah unabsichtkkch Meine Gedanken sind völlig beim Nennen. ... Ick bin mitunter fern mit meinen Gedanken . . . auf der Land- siraße. Ich weiß nicht, ob Eie sich recht hineindenken könne» in die Seele eines Rennfahrers, der vor dem größten Ren nen steht. Ja — bitte, wünschen Sie mir altes Gute! Da es von Ihnen kommt ... es muß mir helfen! Sie können da mit mein guter Stern sein . . ." In gereizter Betroffenheit saß Elise Arnold. W-z be deutete diese plötzliche Wandlung, die Worte, diese ganze Ge heimnistuerei des Menschen? Sie war froh, daß das Auto vor dein Nennlokal hielt, Stärker war das Mißtrauen in ihr: dach weibliche Eitel keit kämpfte gegen den Verdacht. . . . Wohl war Knittel nur ein Rennfahrer . . . ein unbekannter, plötzlich aufgetauch- ter Mensch, der von zweifelhafter Herkunft sein konnte. . . . Nein — das Letzte nicht. Er war zu weltgewandt, erfahren. Er verdiente Beachtung ""ein p», seiner sportlichen Eigen art willen. Im Augenblick noch eine haßerfüllte Feindin, begann sich Elise Arnolds Stimmung zugunsten des Rennfahrers zu wandeln ... so sehr sie sich zu sträuben suchte. . . Ihr Blick ging mit der stolzen, aufrechten Gestalt Knit tels über die Straße in das große, elegante Lokal in einer der Hauptstraßen Hamburgs. Er stach vorteilhaft von der Mehrzahl oer Rennfahrer ab, die a« '.Hngang.s standen und grüßten. Bei ihre»! Eintritt in das Lokal wurden sie sogleich um ringt. Der lange Schweinfurter mit dem ebenso langen Na men Waldemar Stanzenhauer und der Berliner Roderich, der als erster deutscher Siegesarwärter neben Keyser-Mrir- berg genannt wurde, begrüßten Elise Arnold. Sie kanntet sich gut. Auch Focke kannten viele der Fahrer und ihre Be gleiter. Knittel erregt« begreifliche Sensation. Man hatte von diesem Fritz Knittel das erste Mal ge lesen, als in dürren Worten von Arnold u. Focke anaekün- digt wurde, daß er als Ersatz für Seyffarth fahren werde. Hengistmann, ein Schwabe und Witzbold, begrüßte drn neuen Genossen als erster in seiner humoristischen Art:' „Sehr erfreut — knittel hageldick... das soll wahr seinl"- (Fortsetzung folgt.; SriMliM btt WMkü MM -------- AesSM Freilag den 3. Tezember abends d IN r im Katholischen Gesellenhaus >1. Stock) 7 lle katbolischen Vereine Dresdens werden dlingend gebeten, V.rtreter zu dieser Sitzung zu schicken, sowie die iälli en " eiträrle an den Kassierer Organist lllalele iPolllcheckkvwv Treiben 20117) adzuliefern. im Saale de« Kviels ErSgerrchk Schirgisrvalde am Sonntag 28. New. 1920 (1, Adventssonntag) „Der Bibliothekar" Schwank i» -1 Akten von Gustaph von Moser Eintritt: Saatptatz 0,80 Al., Galerie 0,60 M. Vorverkauf bei Herrn Kaufmann Richter. Kassenvffnuiig 0 Uhr - - - - i'tnsang 7 tlhr Der Reinertrag ist znm Veden der Wano.rfiirsorge bestimmt tim gütigen Inspruch bittet Der Katholische Gesellenverein. vrSSÄSN Ad Ostern 1927 Knaben und Mädchen Zurzeit 240 Schüler Knsdsn - Internst Anmeldungen täglich an die Direktion» Dresden, Käufferstraße 4. SSSLöWlWSM!; Inrtilut 0sr Ureutlnsi, l-icbentkni, Kreis röwenbecq di.-S. tierrticke slanbkrew I.s^e !„ äer Hübe ries lser- unä liiesenxedirges. Oie Anstalt umksllt: 1. kirn l.^neumnacbäea l.ebrpltincn vonly25; 2. eine stsotllck anei kennte Ususluüümgs- ui.ä lanärvirtsekslilleke Lebule: 3. ein« Lortbääun^sklssse mit Sanäsrlcuksen >ür Lüroläcker unä fremde Spiseben. Oker äre Kerectnigrmgeo, äieäer erwlgreiclie Lesncb unserer Lekulen gewährt, gibt äer Prospekt /Xulseblull. Lrmätügte Lerientslirten. Für Weihnachten! Hai dsitet, Spitzen, Einsätze »sw., ebenso alle Hälel- sachcn fertigt und lernt an Frau Lrieskammei-, Drirden. Alaunstr. 16. 3 Tr. Sprechzeit 8—0 Uhr. k^öissl« LrkSsß Limmer äureli Steigerung äer LeistungslabiZIceit ru rvobtlellen Preise»! 9^. Kinäleäer unä biaterial mit Lollbssr- iuälage in eigen.V/erkslatt bergest. 1*1.160.— Sckreidt scke eebt Liebe, mit ^ktenrägo 1*1. 100.—. kückec- sckränke eelit Liebs, l60 cm breit, Zlsing, 1*1. 260.—. 1*1ockern Issierke Kücken mitLinoleuindelag, 7 teil., m.XutwLsebtiseli 1*1. 295.—. 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