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Mit woch 74. S1r>v Nummer 20« Seile 6 ZoriawoNNfche Umschau Die christlichen Gewerkschasien im Jahre 1823 Nus dein Jahresbericht der christliche!! GeweikftiiasGo sin das Jahr l!»2.7, der saeben im „Zenlralblall" erschiene» ist, ent- nchiueu wir bas fohlende: „Sw.rk gcwerhschas,licke Aiispaniinngen zni Erreichung einer Höhe des Reallohnes wir >» oer Vvilincasze.l, Anstnim der Aideiigeber gegen eine staailicke So.z alpoii l .i, parteipoii- denen Ra I, on a ! i s ie r n n g : eine Absatzkrise und eine stark A>ec lslcsigkeil. 7 , l ^il.chen Geivcrkschasten geigten sich zur Wahrung der , < . au.eressen stets aus dem Posten, odschon ihnen die i jemals so schwer gemacht worden ist, wie in d, , hre. Es bieiot jedoch sestgnsiellen, daß die nach der Eia.:. .. ng der d-eulschcn Währung cingetrctene stärkere jr o » : o ! >. <> > i on der M i I g I i e d s ch a s I dem Wollen der chrisilicsen Geioerkschasteu eine bessere Durchschlagskraft ver lieh. In seinen Erfolge» für die Arbeiterschaft hebt sich das Jahr 1925 in der Gewerkschaslsgeschichtc merklich hervor. Das kennzeichnet besser als andere die Tatsache, daß eine innerlich sestgefiigte Gewellischastsberocgung für die Arbeiterschaft un gleich wertvoller ist, als die hohe» Mitgliedergahlen, wie sie die revolutionäre und iusiato: ische Zeit den Gewerkschaften beschieü. Ter Erfolg der gewerkschaftlichen Tätigkeit im Berichtsjahr geigt sich vor astem in der Steigerung des Indextarif- I oh e s für «oilarbeüer von «B.3 aus »7.1 Psennig pro Stunde. In der Erkenntnis, daß ein hoher Aominalloh» weuig bedeutet l,;,d d-' 5 ' is'rrast des Lohnes in erster Linie entscheidend ist sj-r l : Wert, waren die christlichen Gewerkschasten bemüht, rm". r r i s s e n k u » g de» Weg zu bereiten. Die Reichs- -g , gie den ernsten Willen, für Preissenkungen die x ^ legen. Leider ljatte dieses Bemühen nicht den , - n Erfolg, da nicht nur die Profitintcressente» ge- „ ^.g.geu standen, sondern auch die freien Geiucrkschas- I r o. »' 'l bnusanklio» sabotierte», angeblich, weil sie sich hemm ENolg davon veilpracheu, tatsächlich aber, nm einen Ei l de- jr-:-.liiic»freien Negierung nach dieser Seite aus agita torischen Gründen zu vereiteln. Trotzdem -arf sestgcfftellt ivevden. baß es gelang, die Preisentwicklung in gesunderen Bahnen zu halte», ivie vordem. Einer Steigerung des Index-Tariflohnes nm rund 2ti Prozent steht eine Erhöhung der Lebenshaltnngs- Inüexziffer von 13.5 6 aus nur btt,2 gegenüber. Von ein,',einen Arbeiterschichten wird der Reallohn der Vorkriegszeit erreicht sein, niährend der größere Teil der Arbeilerschasl ihn noch »ich« erlangt haben dürste. Tie crsolgr.' ichen !»! a t i o » u I i s i e r ii n g s b e st r c b n n - gen in der den! scheu Wirtschaft bieten umfangreiche Möglich keiten zur Hebung des Lebensstandards der breiten Schichten unseres Volkes. Es widerspricht allen Geboten der sozialen Gerechtigkeit, daß der ivirtsclwsiliche Vorteil der Nationalisie rung nnverhältnismäßig wenigen zugute kommen soll. Ganz abgesehen davon, daß das auch eine Versündigung gegen die Wirlschaftsoeriuiiifi ist. Gesteigerte Produktion verlangt er höhte Nachfrage, die sich nur durch die Hebung der Mas se n k a u s h ra s t gewinnen läßt. Es gelang in steigendem Maße. Verständnis zu gewinnen für die Talsache, daß in der deutsch'» Wirtschaft rund 3>1 Millionen crmerbslälige Menschen mehr gezählt werden, als vor dem Kriege, und ein zeitweiliges Arbeitslosenheer von 1,'i bis 2 Millionen kein Maßslab für einen schlechten Stand der deutschen Wirtschost sein Komi. Neben den Lohnsteigcrungen konnte» die Gewerkschaften im Beiiebtsjahre nicht unbedeutende Erfolge ans sozialpoiilischcm Gebiete bucke», n, a. die Wiedereinführung der dreigeteilte» Arbeitszeit für die Ienerarbeitsr an den Hoch- und Koksöfen, wertvolle Ve>befsern»gcn in der Eriverbsloseusürsorgc, Ncu- forinnug der Unfallversicherung, Neuregelung des knappschaft- lichen Versicher» ngsive sens. Wenn diesen Erfolge» für die Arbeiterschaft eine ans- stcigende Milgliederenlwickinng der chrgüV " im Berichtsjahre nicht geaenübersteht, so sindet das seine Er- hläning in Dinge» die die christlichen Gewerkschaften weit stärker berührten, als jede andere Gewcrlischastsrichlnng, Die Arbeitslosigkeit trat am stärksten in -den Gebieten ans, die als Stammgebiete der christlichen Gewcrkschaste» gelten. Weitere besondere Schwierigkeiten entstanden den christlichen Gewerk schaften durch die immerwährenden Versuche, die parteipoliti sche» Leiüenschaflen in das geiverlischasiiichc Lager hincinzu- trogen. Unter Berücksichtigung all dessen darf gesagt werde», daß die christlichen Gewerkschaften im Jahre 102b ihre Position gut behauptet haben, Bemcrkcnsivert ist, daß die Milgliedcr- zahle» im Jahresdurchschnitt eine — wenn auch geringe — SIcigerung um »46 Mitglieder aufwelsen. Den christlichen Gewerkschaften kommt für ihre Arbeit zu statten, daß die innere Geschlossenheit eine gute ist, und der Verlauf des 11, Gemerkschaflskongrcsses in Dort- ni u n d wie auch der ihres ersten Reichsjugendtages der Be- ivegung deutet auf eine Entwicklung hin, die eine solide und erfolgreiche Wirksamkeit auch fernerhin rrerspricht. Wege zssm sozialen Vollrsslaal Eine Rede des Reiclisarbeitsmiiilsters. Dortmund, 22, November, Ter Gewerkschastsbiinü der christlichen Gewerkschaften hatte den Neichsaibeitsminister Dr, Brauns für Sonntag zu einem Bortrag über „Wege zum sozialen Bvlksstaat" «unge laden, Der Minister ging in seinem Referat z»»ächst auf die Enlivickliing des christlichen Gewerkfchaftskampfes in den letz ten Jahrzehnten und die des sozialen Rechtes in der Nachkriegs zeit ein. Eine Erscheinung wie der englische Bergarbeilerstreik, an dem die englische Wirtschaft mährend eines halben Jahres vcrblriiete, sei in Deutschland nicht möglich, dennoch habe cs auch bei uns nicht an bedauerlichen Folgen derWirt schaftskrise gefehlt. Im Jahre 19Ä seien 54 Millionen verlorene Arbeitstage, 1924 deren Ä Millionen und 1925 immer neck 16 Mi'üone» zu -verzeichnen gewesen. Wenn man die Fort schritte in der sozialen Fürsorge nach dein Kriege objektiv mit d-nen der Vorkriegszci« vergleiche, miisse man anerkennen, daß niemals wehe sur die Einigung des Volkes »nd für die T»ck>e- rung de? Glefthkerochtigung der Arbeltnehmersihlchten getan worden sei als ln den letzten vier Jahre». Ans die finanzielle Tragbarkeit der Sozialpolitik eingehend gab der Minister an, daß vom Reich allein im Rahmen des Täiigkkeitsbcrciches des Aroeilsministcriums für soziale Zwecke im Jahre 19Li mehr als IM Millionen Mark ansgegeben worden seien, denen eine Gc- sami-Ist-Ausgabc von 7 Milliarden gege»übe>-stand. Soweit das objektive Recht in Frage komme, sei der soziale Staat bereits in weitem Allsmaße verwirklicht. Doch inüsse die neue Rechts ordnung, insbesondere auch die neue Sozialordnung noch mehr seelisches Gemeingut des Volkes morden. AmrpMhrchsrwVMe rmH KrattkeKZisserm Bekanntlich trat am 1. Juli dieses Jahres die neue K n a. p p s chast s Novell e in Kraft. Diejenigen, die sich mit ihr immer noch nicht anssöhnen können, versuchen nun, eine Steigerung der Krankheitszissern im Bergbau, besonders im NuhiBergbau, als Folge der neuen Novelle festznstellen. Ein- slußre-iche Arbeitgeber und ihre Zcitunaen foraclp:» und schrie ben von einer Steigerung nm 266 bis »66 Prozent. Und noch vor kurzem hat Dr. Vogeler sich diese Zahl zu eigen gemacht. Nun hoben in einer Borstandssiiziuig der Niihrknappschaft am 14, Oktober dieses Jahres die Vcrsichertenvertretcr Aufklärung über den Stand der Kranken verlangt. Der Vertreter der Ver waltung erklärte, znvcrlüssiae statistische Zahlen nicht vor Ablauf von einigen Atonalen zur Verfügung zu haben, Die an Kran kengeld gezahlten Summen ergäben kein zuverlässiges Bild, weil in ihnen auch die Kinder,Zuschläge mil cnlhafteii seien. Die einzigen zur Verfügung stehenden Zahlen, aus denen man sich ein halbwegs richtiges Bild machen könnte, seien die Meldun gen, die ans Grund des Spiritnsmonapols von den Zechenver- wa-Itungen ani 1, jeden Monats der Knappschaft erstattet werden müßten. Danach entfielen auf se 166 Belegschaftsmitglieder an Kraiikseieriide» am 1. Januar 1626 6,6 Prozent, am 1. Februar 6,6 Pro-ent, am 1, März 6,1 Prozent, am 1. April 6,3 Prozent, am 1, Mai 5,9 Prozent, am 1. Juni 5,7 Prozent, am 1. Juli 5,5 Prozent, am 1. August 6» Prozent, am 1. September 7,5 Pro zent und am 1. Oktober »,1 Prozent. Man sieht hieran, daß die cingelrclcnc Steigerung nur sehr geringfügig ist. Bei der Höhe der Kranken.zif- sern muß man berücksichtigen, daß die südlichen Zechen, bei denen die Krankenzifsern immer niedriger nmrcn als bei den nörd lichen Zechen, in den letzten Jahren ansgeschieden sind. Durch das Vordringen der Zeche» nach Norden werden die Kohlen in Wir protestieren! Durch Erlaß des Preußischen Innenministers vom 18 Oktober dieses Jahres ist in Preußen die Polizeistunde für Städte von 16« «06 bis 360 060 Eiittvahnern auf 1 Uhr für Städte mit mehr als .'!«« 06« Einwohnern auf 2 Uhr! für Berlin auf 3 Uhr festgesetzt worden. Es war voraus,Zusehen, daß dieses Beispiel wirken würde, Ende Oktober konnten die Dresdner Zeitungen berichten, daß das sächsische Innenministerium sich mit Lokalinhaber die Erwartung ausgesprochen sei, daß die Ne gierung de» Jnteressentenwünschen in weitherziger Weise enlgegeiikommen und die Schlußstunde für ganz Sachse» ohne Bevorzugung der Großstädte einheitlich über 1 Uhr hinaus festgesetzt werde. Der Katholische Frauenbund Sachsens hat daraufhin an das Ministerium des Innern folgenden Pro test gerichtet: Die Mitglieder des katholischen Frauenbundes ln Lachsen erDeven einmütig Prostest gegen eine beabsich tigte Verlängern»« der Polizeistunde. Sie halten di« Verfügung des Preußischen Ministers d«S Innern, »vo- nach die Polizeistunde für Berlin sogar auf 3 Uhr fest gelegt worden ist, aus wirtlchaftlicheu, gesundheitliche» und sittliche» Gründen für äußerst bedauerlich, Wir weisen hi» aus ungezählte Familien, in denen Mütter sich abarbeiten, Kinder» hungern müssen, wett Väter und Brüder, verlockt durch Gelegenheiten an allen Straßenecke», ihren Verdienst ins Wirtshaus tragen. Wir fragen, wieviel Gesundheit durch den Nachtbetrieb, wieviel Sittlichkeit und Volkskraft durch erweiterte Ge- lcge-nlpiit znm Mißbrauch des Alkohols und somit zn Ausschweifungen zerstört wird. Dafür bedarf cs kei nes B-iveiscs, daß der nächtliche Schankstättenbetrleb ein unheilvoller Faktor der Verführung namcntlich der Fugend ist. Wir sind davon überzeugt, daß das Er gebnis einer Ausdehnung der Polizeistunde sich in höhe ren Zahlen von Polizei« nnd Fürsorgcberichtcn darstelle« würde. Wir vrrkangr» alS Frauen und Mütter den Schntz nnd die Förderung des Familienlebens. Wir protestieren dagegen, daß um einer Inter- esscntengrnppe willen, Volksgüter an Gesundheit nnd Sittlichkeit gefährdet toerdon sollen. Wir erwarten, daß der Protest »er katholischen Franc» Sachsens, der mit dem Empfinden aller echten Franc« und Mütter übereinstimmen wird, nicht „„ge hört bleibe. größerer Teufe gewonn n, »nb so ivirö die Bergarbeit immer aufreibcnber. Weiter befinde» sich unler den Krankseiernden etwa 26 dis »6 Prozent, die infolge Unfall krank feiern. Dazu kommt, baß die Kranken,Ziffern im Ruhrbergbau in den Som- mermcmolcn immer, auch vor dem Kriege schon, am höchsten sind. Daraus erklärt sich das Ansteigen der Krankenzifferi, auch in diesem Jahre, wobei zu -berücksichtigen ist, daß in diesem Jahre viele Ueberschichten verfahren und dadurch die Bergleute icker Gebühr in Anspruch genommen wurden. In den leisten Mo noton wurde die Belegschaft ans der Zahl der Erwerbslosen »m fast 3«WO vermehrt. Da ein Teil der wiedereingestellten Er werbslosen über ein Jahr eriveickslos war, zeigten sie sich den Anstrengungen im Bergbau nicht mehr gewachsen und brachen nach kurzer Zeit zusammen. Damit findet die Steigerung der Kraiikeiiziffern eine durchaus normale, in den Verhältnissen begründete Erklärung. Jedenfalls ffl die eingangs erivähnte Ucbertreibung durch nichts gerechtfertigt und ein Zurück führen ans die neue Novelle durchaus »»anaebracht. Im übrigen er klärten die Bersichertenvertrcier im Vorstände der Ruhrknarw- schast unzweideutig, daß sie da, wo sich eine unbegründete In anspruchnahme der Krankenkassenleistungen durch Belegschafts mitglieder zeige, die Ergreifung der schärfsten Maßnahmen wünschten. Unsachliche Argumente sprecinm nicht gegen die Sozialver sicherung, sondern gegen die, nnstche sie aussprechen. Aus -er sozialen Praxis Iugendserien''eime Dresden, 22. November. Der Fachausschuß s ü r Er hol nngssürsorge und Kinderspcisnng beim Landeswohl' sahrts- und Jugendamt, bestehend aus Verlrciern der Behörden lStaat, Bezirlisverbänben, Gemeinden) der freien Wohlfahrts pflege der Lehrerselwft aller Cchulgatturigen, den Gewerkschaf ten, den Sporkoerbänden usw. Izat in feiner letzte» Sitzung fol gende Entschließung gesaßl: Der Fachausschuß für Er- holnngss'ürsorge und Kinderspeifung beim Landeswohisähris- und Jugendamt tritt den Jugendförderungen des Neichc-aus- schnsses der deutschen Ingendverbände, insl>csondcre dem Ver langen nach Geivährung gesetzlicher Ferien und der Scizafsniig von I u ge n d f e r i e n h c i m e n bei. Er ruft alle Kreise der sächsischen Bevölkerung, insbesondere auch die Kran kenkassen, Gemeinden, Wohisahrls- und Wirt'chaslsverbünde ans, teffzunehmcn an dem Werke des Landesnusschusses Sachsen, der deutsche» Ingendverbände, das der Errichtung und Einrichtung neuer, sowie Ausnützung bestehender Iugendscrienheinic gewid met ist. Ter Ausschuß erhebt zugleich die Forderung, der Mnt- lererholniigssii:sorge besondere Aiismerksamkcit zilznivcndcn. Das sächsische Arbefts- und Wo-hlsahrtsminfflerinm hat diese Eiitsch ießnng zu der seinen gemach! und empfiehlt den Lezirlisfürsorgeverdänden und Gemeinden, sich ihm anzujchiie- ßen und an ihrer Verwirklichung mitznarbeiten. Mehrarbeit in Italien. Der italieniiche Minislervat hat vor inrzcm beschlossen, den Unternehmern die Evmäch- tignng zn geben, die tägliche Arbeitszeit »>» eine Stunde zn verlängern. Der Fall zeigt erneut, wi wenig z,ch andere Staaten um das Washingtoner Ab vmme» über den Achtslnndentag scheren. Soziatloh». In Bajel hat cs die Kntholi che Volks- Partei durchgesZist, daß i iiderweicipe Familien eine abgestufke W o h n g eld z » I a g c erhalten. Z»>» Kapitel .Klasicukamvf. Ans dem letzten Jahres- kvngreß der Arbeiterpartei <Labv»r Party) in England machte der Vor-.hende Robert Williams bemerkenswerte Ausführungen. Er erklärte u. a., daß di« Theorie des Generalstreikes znm alten Eise» gehöre, »nd setzte sich dagegen zur Wehr, daß der Geist der Arbeiterbeweauitg durch die Parteigänger des Klassenkampfes „militarisiert" werde. Er fand eine eindrucksvolle Variante für den alten Satz, daß der Arbcitsfriede so nötig sei, wie der inter nationale Friede, nnd daß er nur mit de» gleichen M ttclii, der Versöhnlichkeit zn verwirklichen sei; dem Bekenntnis z»m inbiistriellen S ch i e d s g e d a n ke n. lieber die Zcrseün! gsersäieinnng im rnssischcn Kommn- »lsmns gib» folgende Nachricht Kunde: Ein Vertreter der rus'ischen Rativnaldcmiv.'ratischen Arbcits- nnd Bancrn-- pppvsil'vn erklärte dem „Mntin"-Vertreter, daß in diesem Jahre 112 66« Mitglieder der Kommunistischen Partei ausgeschlossen wurden , die zur Opposi tion übcrgegangen waren. In Charb:» soll am 15. De zember ein Kongreß der Opposition stattfinden. Vor wei tere» Maßnahmen gegen die Opposition schrecke die Sowjet- rcqierung zurück, weil weitere Ausschlüsse ans der Partei deren Bestand gefährden könnten. Arbeitslosigkeit. England wies am 25. Oktober 1926 1 576 261» Arbeitslose ans, ling.rcchnel die streikenden Kohlcnarbciter. Daß auch Amerika, dessen wirtschast- ichaftliche Blüte so viel gepriesen wird, das Problem der Arbeitslosigkeit kennt, beweist eine Arbeit des amerika- n -ch.'n Mitarbeiters des Internationalen Arbeiitsamtcs in Genf, I. R, Beller b h, über den amcrikaniischen Kamps siegen di« Arbeitslosigkeit. Allerdings sucht man dort, nach oi«ser Schrift zu urteile», das Problem durch private Initiative zu lösen, durch Arbeitslosenversicherungen, deren Träger meist die Gewsrkschasten und die Arbcitgebertocr- bünde pcn'itglisch sind, — Den englischen streikenden Berg arbeitern ist neuerdings von den russischen Arbeiter» eine Strcikuiitcrstütznng von 1 M Ilion Rubel zugegangen. Industrie und soziale Frage. Eine Reihe von Indu striellen haben sich in Berlin zn einer „Gesellschaft de r deutschen W : rtschafts - und Sozialpolitik" zu- saniinengcschlosscn, die den Gedanken der Werkgeiiieinschaft — der ja bekanntlich von der vaterländischen Arbeiter bewegung vertreten wird — fördern will. Anscheinend ist diese Neugründung gegen den Reichsverband der deut'che» Industrie gerichtet, von Elementen, die mir dem sozialen Bekenntnis Dr, Silverbergs nicht eiiivcr-sranden sind, Be: den Gewerkschaften dürfte diese Nengründiing auf keine Gegenliebe stoßen. » Eine indnstriepädagogische Tagung sand kürzlich in Duisburg statt, veranistalket von der Düsseldorfer Zweig stelle des deutschen Institutes für wisft'inchaftftche Pädagogik. Es sprachen auf dieser Tagung u. a. Professor Dr. De s- saner, P. Hartmann S. I., Abg. Joos. Folgende Sätze mögen den Inhalt der dortigen Besprechungen charakte risieren: „Nicht die Tcchiri'k ist cs, an welcher der Arbeiter zerbricht, nicht die Arbeitsteilung! Ter Arbeiiter sieht die Technik in Verbindungen, die ncht gottgewollt sind; nur in Verbindung mit Kapital, Direktoren nsw. Das natürliche Gcltungsstrebe», das Rnngnivment wurde außer acht gelassen. In der Arbeiterschaft gibt es n-chts Ver erbbares, keine Familienehre, keine Erbfolge. Eine Wen dung ist möglich, wenn der Großbetrieb im Sinne jenes amerikanischen Industriellen geändert wird, der gesagt hat, die nächste Generation habe die Ausgabe, den Großbetrieb anfzulösen." -ovie ->II- von tt»»!unceini«>>«Nen, Nout-ilissciillizen, v-ie INütcii«», Mil»?», Vinnen, kiciieln, vusiein uxv. velrci.wi». «teil cturcii aizliciiei» Oebesuck <I«r ec Iiten vor, L V», :: :r 7.11 luiden.