Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 09.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192610091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261009
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-09
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.10.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend, den 9. Oktober 1926 Nr. 280; Seite 3 ' des cki zu- stoter- Glau- Sebet, sfalls eclien. 'liken ischen >. So e Or» ischen anten nach (Nr. > bis- linal« -ogar ganz Be- ihren liken aber, serer t Ka. nicht ! eal rite icht . der isten. pro tritt d es a l s nser- stlau- ideal äsion daß Rede crde» i ent. s Er- phus. anklc rtage. noer- über nver- r U l- Her!" ürzie ozial- zende Weile >l»eS ' erst läiinr i des c be- über itzten- dein >ohen issen- c zu- aats- schcn > e Auf-- ibeln häye. u e s lan», Wi'- > dies druck Herz- und N:c oenig »eiid. wesl- deS Zur Steuer der Wahrheit (Von unserem römischen Vertreter.) Rom, den 2. Oktober 1926. Aus katholischen deutschen Kreisen mehren sich in letzter Zeit die Anfragen über eine gewisse „Agenzia Urbs" (via Cimarosa Nr. 1) in Rom, die in Deutschland viel Unheil anrichtel. Die betr. Korrespondenz wird an die Adresse liberaler, aber auch katholischer Blätter gesandt, selbst in die Hände katholischer Priester gespielt, die dann glauben, weil sie von Rom komme, sei sie vom Vatikan inspiriert oder stände auf dem Standpunkt des „Osservatore Romano". Dis Artikel der Urbs sind geradezu beleidigend gegen Katholikentag in Breslau, Votksverrine, gegen das Zentrum, katholische deutsche Presse, Marx usw. Wer denkt dabei nicht unwillkürlich an die alten „Inte gralen", an die famose „Correspondenza Romana", die sich ebenfalls in unwürdigster Weise gegen verdiente Zentrums- sührer, Volksverein in M.-Bladoach, die Kölner Richtung, die Bachsmisten, gegen Kardinal Fischer usw. richtete? Und siehe da! Correspondenza Romana und Agenzia Urbs fliehen aus derselben .... lauteren Quelle! Wie uns näm lich das Oktoberhest der „Civilta Cattolica" (die römische Zeit schrift der Jesuiten) unterrichtet, wird auch die katholische, in Fiesole erscheinende Zeitschrift „Jede e Ragione" von der Agen- pa Urbs bedient, die „mitsamt ihren anderen im Trüben fischen den Publikationen von einem „hervorragenden Prälaten" (Msgr. Umberto Benignis Schwager von Piero Mataloni, verantwort licher Direktor der Urbs, inspiriert wird". Auch die Artikel der Hede e Ragione — so bemerkt die Civilta, deren Hefte bekannt lich vor dem Druck dem Papste vorgelegt werden — sind dazu angetan, aufrichtige Katholiken der Aktion an den Pranger zu Hellen. Dresden Zu den Kommunalwahlen Dresden, 8. Oktober. Nachdem der Landtag der Aenderung des LandeS- vahlgesetzes zugestimmmt hat, wird im Anschluß an die Landeswahlordnnng die G e in e : nd « wah 1 o r d n ung a b- acändert werden. Hierbei wird die Frist von 5 Wochen ntr die im 8 12 Ab). 1 der Gcmeindewnhtlordnnng vor- ze)ehene Bekanntmachung eine erhebliche Herabsetzung er fahren. Es bedarf infolgedessen für die am 14. November 192b stattfindenden Gemeindevcvrdnetenwechlen nicht der in der jetzt geltenden Gemeindewahlordiinng für den 9. Oktober 1926 vorgcschrievencn Bekanntmachung. Die neue Nemeindewahlordnung wird in den nächsten Tage» veröffentlicht werden. Eine Talsperre im Peietznitzgrund? Dresden, 8. Oktober. Die Dresdner Bevölkerung wird sich der vielen Be mühungen erinnern können, die der Landesverband Säch sischer Heimatschntz leider erfolglos um die Erhal tung der I u n g en Heide in Radcbcu l hatte. Der Waldfriedhof wird zur Wirklichkeit. In nächster Umgebung von Dresden werden 80 .Hektar der Heide dien Lebenden entzogen und den Toten bestimmt. Damals sagten die beteiligten Behörden, es gäbe kein anderes geeignetes Ge lände. So mußte in diesem Notfälle die Heide angegriffen werden, deren Bestand man im übrigen in vollster lleber- kinstimmnng mit dem Heimatschutz sichern wollte. Das war vor einigen Wochen. Jetzt taucht das bestimmte Pro jekt auf, der P r i e ß n i tz g r u n d soll einer Trink- wassertalsperre geopfert werden. 120 Hektar Wald soll es neben etlichen Millionen Reichsmark kosten. Die Heide hat heute noch einen Flächcnnmsang von ungefähr 5000 Hektar. Für den Waldfriedhof 80 Hektar, für die Talsperre 120 Hektar, zusammmcn 290 Hektar, werden in wenigen Woche» wieder geopfert, also der sünfundzwanzigste Teil. Das wäre die voraussichtliche Verringerung eines Jahres. Die Prießnitz wird von der Heidemühle bis zur Einmündung in die Elbe Wasser dann nicht mehr führen. Der herrliche Prießnitzgrnnd, das Wanderziel der kleinen und mittleren Familien der Großstadt, wird poesilos, cs fehlt das Leben, das Wasser, seine Fauna, seine Flora. D.e Heide, der Nationalpark von Dresden, wird verödet, und da? in einer Zeit, die sich Wiederaufbau nennt, tu einer Zeit, wo Dresden fortwährend anschwillt, immer größer wird und unter allen Umständen in seiner nächsten Umgebung ein großes Waldgelände, herrliche Wanderzicle haben muß, wie sie nun die Dresdner Heide, der Prießnist- grund darstellen. Der Plan einer Talsperre iin Die Theorie der Arbeitsbeschaffung Dev sächsische Lanblag zu dem Problem -er Arbeitslosigkeit — Talsperren oder Wohnungen? Dresden, den 8. Oktober. Nachdem der Landtag seine letzte Tat, die Ab änderung des Wahlgesetzes am Dienstag vollbracht hat, beginnt er allmählich mit den Aufräumungs-Ar- beiten. Daß man sich dabei allerdings gern etwas laut über den neuen Landtag unterhält, der Außenstehende nennt das Wahlagitation, entspricht der Konvention. Jedenfalls vermag man nicht mehr ganz an selbstlose Aeutzerungen des Berantwortuugsbewutztseins zu glau ben, wenn jetzt 24 Stunden vor der Neuwahl von allen Seiten Anträge zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hageln. Denn schließlich stammt die Arbeitslosigkeit nicht von gestern und von heute. Ehe mau zu diesen Anträgen kam, gab es aber noch ein kleines Duell zwischen den beiden sozialisti schen Parteien. Der Abg. Bethke (Altsoz.) hat den Herausgeber der linkssozialistischen Süchs.-Republ. Kor respondenz, Nadtke, beschuldigt, daß dieser systematisch die Unwahrheit sage, daß er ein politischer Brunnenver gifter sei und ähnliche Schmeicheleien! Er will das mit voller Absicht getan haben, weil er dies vor Gericht schwarz auf weiß beweisen wolle. Radtke hat dieselbe Absicht und hat Strafantrag gestellt. Da man sich gegen seitig noch sehr lebhaft mit einigen Ehrentiteln bedenkt, werden vier Ordnungsrufe ausgeteilt. Trotz dieser Mühen wird die Strafverfolgung abgelehnt. Nicht weniger als zwölf Punkte der Tagesordnung befassen sich mit dem Problem der Arbeitslosigkeit und Arbeitsbeschaffung. Darunter befinden sich die schon bekannten Vorlagen über die Hilfsaktion für die Hochwassergeschädigten, über die Talsperren bei Kriebstein und Lehnmühle. Zwei volksparleiliche Anträge wünschen Darlehen vom Reich, und eine sächsische Anleihe für größere öffentliche Bau ten, und Nichtansscheidung langfristiger Erwerbsloser aus der Erwerbslosenfürsorge. Abg. Dr. Blüh er (D. Vp.) begrüßte es, daß Mit tel zu größeren öffentlichen Bauten und zu Talsperren zur Verfügung gestellt worden seien. Man werde aller Boraussicht nach mit einer großen Zahl von Erwerbs losen noch lange Zeit rechnen müssen. Erst in den Jah ren 1928 bis 1933 würde sich der R ü ck g a n g der Geburtenziffer auf dem Arbeitsmnrkt auswirken In diesen Jahren würden etwa 2 Millionen Menschen weniger dem Arbeitsmarkt zugeführt werden. Daher müsse man die heutige Not nach Möglichkeit auch durch Anleihen zu beheben suchen. Dann setzte sich Dr. Blüher mit der Rede des R e i ch s f i n a n z m i n i st e r s in Dresden auseinander und wies darauf hin, daß das Reich die Einkommen- und Körperschaftssteuer erst dann abgebaut hatte, nachdem es seinen eigenen Anteil von 10 auf 25 v. H. erhöht habe. So seien die Gemeinden ge zwungen worden, sich einen Ausgleich zu schassen. Wenn der neue Finanzausgleich erst am 1. April 1928 in Kraft treten soll, so müsse man für die Zwischenzeit eine Er höhung der Länder- und Gemeindeanteile fordern. Von seiten der Altsozialisten wird die Anregung ge geben, man solle erwägen, ob nicht ein Austausch längerer Jahrgänge gegen ältere, die schon zum guten Teil obgearbeitet wären, vorgenoinmen wer den könne. Für einen angemessenen Unterhalt dieser älteren Leute müßte dann natürlich gesorgt werden. Die Regierung gibt eine längere Erklärung ab, die im wesentlichen die bereits bekannten Zahlen über die vorhandenen Abhilfemittel vorlegt. Bemerkenswert ist noch das folgende: Die Regierung hat bisher von den für die Erwerbslosenfürsorge verfügbaren 35,6 Millionen 21,25 Millionen ausgegeben. Die Aufhebung der Wartezeit hat das Reich abgelehnt. Ebenso sind die Bemühungen Sachsens in Berlin um Verlängerung der Fürsorge über 5 2 Wochen hinaus bisher ohne Erfolg gebliebe». Vom Reiche hat Sachsen neuerdings 12 Millionen Mark erhalten. Die Plattentalbahn wird Sachsen vielleicht auf eigene Kosten zu bauen suchen. In der weiteren Debatte war eine Aeußerung von größerer Bedeutung. Abg. Dr. Eckardt (Dn.) warf die Frage auf. ob die großen Summen für die Talsperren nicht viel besser dem Wohnungsbau zugeführt wür de». Wir müssen auch starke Bedenken in die wirtschaft liche und allgemein soziale Rentabilität der vielen Tal sperren setzen. Jedenfalls wäre es wichtiger, wenn der Landtag diese Fragen, ob Talsperren oder Wohnungen etwas eingehender prüfte statt mancher nutzlosen rein politischen Auseinandersetzung. Die Vorlagen und Anträge gehen dann an die H a u s h a l t a u s s ch U s s e A und B. Schluß der Sitzung kurz nach 6 Uhr. — Die zweite Beratung dieser Anträge findet in der nächsten Sitzung, Dienstag, den 12. Oktober, mittags 1 Uhr statt. Dem Landtage ist ein deutsch nationaler Antrag zn- acgnngen, in dein die. Aushebung des Gesetzes über dis Anerkennung neuer Feiertage vom 10. April 192? gefordert wird. Eine sozialdemokratische Anfrage beschäftigt sich inst Mißständcn bei der Auszahlung der Invalidenrenten. Prießnitzgrnnd, in der Dresdner Heide muß jetzt und für alle Zukunft eine U n in ö g l i k e i t sei». Die Heide muß endlich einmal gemäß den gegebenen Versprecheil als unantastbar erklärt werden. Die Reichsovstscha;; auf ösr GMkcnhau- AusfteUung Erfreulicherweise ist der Zuspruch der letzte» Goiiderichau noch einmal außerordentlich. Es gilt ein letztes Abschiednehmen von der herrlichen Vliitenpracht, die diese Ausstellung zumal in ihren sechs Sonderschauen zu vermitteln wußte, es gilt aber auch Einblick zu nehmen in den ungeheuren Reichtum, den deutsches Obst iind Gemüse uus zu bieten vermag. Ei» herbstliches Duf te» und Blühen nimmt die Besucher in allen Sälen gefangen. Es sei auch daraus aufmerksam gemacht, das Interessenten ihren Winterbedarf an Obst gleich in der Ausstellung decken, d. h. be stellen können. Sämtliches ausgestelltes Obst ist am Schluß der Schau verkäuflich Tie Halle» sind wie bei der letzten Son derschau bis abends 10 Uhr bei künstlichem Licht geöffnet. Als letzte Beranftallungen sieht die Iahresschau vor im Parthsater für Sonnabend nachmittags 4 Uhr eine Aufführung der „Schönen Galathe", und für Sonntag 4 Uhr als Schlußvor stellung „Die Verlobung bei der Laterne". — Heute, Sonntag und Montag finde» noch einmal Illuminationen des Grünen Domes statt, am Montag ferner ein großes Abendfeuerwerk und zum Schluß ein Feuerregen vom Grüne» Dom herab. Die Asberjiedelunst der Insanlerieschule Dresden, 8. Oktober. Die Uebersiedlung der Jnsaitterieschule von ihrem bis herigen provisorischen Standort, dem Truppenübungsplatz Ohrdrufs in Thüringen, nach Dresden ist jetzt in vol lem Gauge. Die umfangreichen, auf dem Gelände der ehemaligen Kadettenanstalt neu errichteten Baulichkeiten wer den nach und nach mit den eintressenden Lehrgängen belegt. Im übrigen wird der neue Jahrgang der Offiziersschüler be reits- in Dresden ausgenommen werden. Wie wir hören, ist für Mitte November aus Anlaß der bis dahin beendeten Uebersiedlung eine Feier geplant, die mit einer Parade der gesamten Dresdner Garnison verbunden fein wird. Kommandeur der Jnfanterie'chnle ist General v. 8lms b erg. Der Lehrkörper besteht aus rund 30 Offizieren. Insgesamt wird die Schule etwa 1500 Kövk» zählen. Keule Wohnringsnolzählung Dresden. 8. Oktober, Auf die heute stattfindende vom Ministerium angeordnete Zählung der Wohnungsuchenden wird nochmals ausdrücklich hin gewiesen. Die dem Wohnungsamt bekannten Wohnungssuchen den haben den Zählbogen zugesandt erhalten. Wohnungssuchende. Theater und Musik Staatsoper. Die 700-Jahrfeier der Krenzichule gab Veranlassung, den „Rienzi" wieder auf die Bühne zu bringen. Lange hat es gedauert. Seit Helena Fortis Ab schied haben wir ihn nicht gehört. Ihre Nachfolgerin als .Adriano" ist Irma Tervani. Man hatte von vorn herein die Gewißheit, eine vollwertige Leistung zu hören. Darin wurde man auch nicht getäuscht. Irma Tervani ist die Künstlerin, die völlig über der Rolle steht, die sie geistvoll durchdringt und ausdeutct und die auch an Stimm kraft den Anforderungen die Spitze bieten kan». Die große Arie im 3. Auszüge erweckte begeisterten Sonderbeifall. Früher betreute Charlotte Viereck die „Irene". Und zwar mit vollster Kllnstlerschast. Ihr Erbe hat Claire Born angetretcn. Auch sie eine treffliche Interpretin dieser Wagnerfchen Franengestalt, Klangschön in der Tvgebung, vornehm und edel in der Gestaltung, hochinmusikalijch. und den Stoff geistig beherrschend. In kleineren Partien waren neu Erna Berger und Adolf Schoepslin. Auch sie ent ledigten sich ihrer Ausgabe aufs beste. Ueberhaupt war die von Hermann Kutzschbach feinsinnig und tempera mentvoll geleitete Aufführung voll Schwung und Fluß. Nur waren die Pausen etwas zu lang. Die Chöre sollen auch hervvrgchoben sein, da sie Vvn ausgezeichneter Wir kung waren. Das fast ausverkauste Hans spendete leb haften Beifall —Ist— HannS Kötzschkc veranstaltete in der Strchlencr Chri stuskirche einen Abend mit eigenen Werken. Er ist als Organist den Dresdner Kreisen rühmlichst bekannt und hat sich auch schon durch Kompositionen einen Namen gemacht. Kötzschkc ist als Tonsetzer jederzeit von aparter Art, der nicht um die Gunst der großen Menge sich bemüht, sondern in seinen Werken den künstlerischen Wert bevor sich Kötzschkc in sehr feinsinniger Weise äußert und wirkungs voll aufbaut. Auch in den Liedern hörte man viel Schönes Als Interpretin derselben hatte er Senta Kutzschbach (die Tochter unseres Kapellmeisters) gewonnen» die mit musi- kalpcher Kntelliaenz und llanaichäner Tongebung sich für die wirkungsvollen Gesänge einsetzte. Kötzschkc selbst zeigte sich als Beherrscher seines Instrumentes, das er in präch tiger Registrierung zum Erklingen bringt. Dresdner Konzerte Montag, 11. Oktober, 7)4 Uhr im Palmengarten, Lieder- Abend von Erna Zachen mit Theodor BInnier am Bechstein- Flügei. — Karten bei F. Ries, Seestraße 21. — Die 4 Kammer musikabende vom Bärtich-Qnartett (Bärtich.-Wunderlich-Rokohl- Schilling) finden an den Montagen 11. 10., 6. 12., 7. 2., 4. 4., 7)4 Uhr im Künstlerhaus statt. Abonnements und Einzelkarlen bei F. Ries, Tecstraße 21. Dienstag, 12. Oktober. 7>/c Uhr im Palmengarten. Beet hoven-Abend von Prof. Frederie Lamond. — Karten bei F. Ries, Seestr. 21. Freitag, 15. Oktober, 7>/r Uhr im Harmvniei-aak. Ein maliger L.eoer-Abend von Charlotte Schräder. Karl Ataria Pembaur begleitet am Bechste.n-Flügel. Obligates Cello: Hans Schräder. — Karten bei F. Ries, Seestraße 21. Sonnabend, 16. Oktober, 71'» Uhr im Künstlerhaus wiederholt Friedrich Erhard seinen Vortragsabend: Goethes WahlverwanÄtschasten. — Karten bei F. NicS, Seestr. 21. Sonnabend. 16. Oktober. 7>/- Uhr im großen Saal der Kaufmannschaft. Schuch-Konzert. Liesel. Küte und Hans voit Schuch. — Karlen bei F. Ries, Seestr 21. 100 Jahre deuksche Fahrpost Die große Ausdehnung des Postautavcrkchrs, »amentUch nach Ortschaften, die vom Schienensirang weiter entfernt liegen, hat den Gedanken an die alte gelblackierte Postkutsclw wieder erwachen lassen, zumal das Jahr 1920 als das Gedenkjahr des hundertjährigen Bestehens der deutschen Fahrposten zu betrach ten ist. Aus der Geschichte des deuischen Postwcsens läßt sich genau feststellen, daß im Jahre 1826 die fahrenden Eiiposten (sogen, Diligencen), die heute in den Postautobussen sich wieder verkörpern, in Deutschland aufkamcn. Sie dienten damals gleichzeitig dazu, die Schnelligkeit des Bnefumlanfes zu fördern. So wurde 1820 statt der wöchentlich dreimaligen eine tägliche Briefpostverbindung zwischen Deutschland, Frankreich und den Niederlanden hergcstellt, der zur Beschleunigung reitende Eil boten (Estafetten) beigegeben waren. Diese Einricktuna zoa auch bedeutende Verbesserungen der Pastkurss in Bayern und Württemberg nach sich. Noch mehr Bewunderung erregte aber die Postoerbindnng zwischen Frankfurt a. M. und Paris, die den gewöhnlichen Fahrpvstenlauf ebenfalls um einen ganzen Tag be schleunigte und somit weniger als drei Tage brauchte. Auf den Poststraßen nach Basel, Straßburg und Heidelberg l>atte die Thurn- und Taxis-Verwaltung mit Baden Eilioagenkurse nach Heilbronn und Stuttgart. Ulm und Tübingen eingerichtet, auch wuroen noch im Laufs des Sommers 1926 Eilwagen zwischen Frankfurt und Kassel, sowie zwischen Frankfurt und Leipzig eingcsührt. Gleichzeitig begann man auch in Thüringen die Fahrposten auszudehnen und so den Strom des Verkehrs in die Ceitenkanäle zu leiten. So boten schon 1826 die Fahrposten, nach Eil- und Extraposten gesondert, die bequemste Reisegelegcn- heit. Es entstanden immer mehr Posthattercien. und wer eine Reise antreten wollte, bestellte sich einfach bei der nächsten Post, Halterei eine „Postchaise" und die dazu erforderlichen Pferde. Bei der Extrapostbcförderung war der Passagier ganz un abhängig von jedem sonstigen Postengang, und konnte auch nicht von unsymvathischen Mitreisenden belästigt werden. Allerdings war diese Extrapost ein kostspieliges Vergnügen. So kostete vor hundert Jahren eine dreispännige Extrapost ans etwa 12)4 Mei len Entfernung, z. B. von Dresden »ach Leipzig, etwa an die 20 Neichstalcr. Heute beherrscht neben der Eisenbahn die Reichs post das Verkehrsnetz in Deutschland. Der Postkraftwagenver kehr der Deutschen Reichspost ist eines der größten Unterneh men, das gegenwärtig mit über 2809 Postautobussen arbeitet und damit schon über 25 Millionen Fahrgäste befördert kmt. In diesem Verkehr sind allein 1300 Uebcriand-Postonto-Linien ent halten, die iäglich insgesamt 700 000 Kilometer zuriicklegen. Die Gesamtstreckenlänge dieses fahrplanmäßigen Postautoverkehrs beträgt nach den neuesten Feststellungen 25 Millionen Kilometer. Diese Kraftwagen, die zur Personen-. Brief- und Paketpost beförderung dienen, sind mit 40- bis 50-PS.-Moiaren versehen und haben eine Durchschnittsgeschwindigkcit bis zu 40 Kilo- mciern. Die Inncneinrichiung ist sehr geschmackvoll und prak tisch und se nach Größe können darin 15 bis 32 Personen be quem Platz finden. Ein schönes Stück Postpoesie ging bei alledem aber doch verloren, nämlich der alte, allen liebgcwardene Postillion mit seinem Posthorn, dessen Töne er aus der Fahrt durch Wald und Flur und aus Bcrgeshöhen crsckmllen ließ. Der Krastniogen. sichrer mit der Autohnpe ist an seine Stelle getreten, das Raitern und Schnaulnm und Hupen erweckt wehmütiae Erinnerungen an iene schöne Zeiten alter Noltramantik
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)