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Die Zypresse Sie hat die Form einer riesigen Kerzenflamme. Doch sie verzehrt sich nicht mit strahlendem Jubel wie ihre kleinere Schwester vor dem weihen Zelt Gottes, die glücklich ist. eines Tages ihre lichte Seele lächelnd auszuhauchen. Das düstere Grün ihrer Trauer lischt nicht, ihr stilles Weh ist ewig. Je mehr die Menschen vergessen, um so gröher wuchst ihr Leid, um so höher trügt sie den stummen Schrei ihrer Klage. Frühling. Sommer, duftende und singende Lüfte nmbran- dc» sie vergebens. Der schillernde Falter erschrickt vor ihrem Ernst, und der zwitschernde Vogel, der in spielerischem Husch einen Augenblick auf ihrem Wipfel zu rasten gedachte und keinen Halt greift, flüchtet entsetzt. Herbst und Winter schicken umsonst ihre grimmsten Ge sellen. Sie peitschen und biegen die Flamme. Aus bläst sie keiner. Daphne wurde aus der Flucht vor ihrem Bedränger, als sie den Himmel um Hilfe flehte, der Sage nach in einen Lorbeer strauch verwandelt. Vielleicht hat einst ein junges, in namen losem Schmerz sich zcrschluchzendes Weib am Grab ihres Gelieb ten eine ähnliche Bitte getan. Und Gott hörte ihr Gebet und lieh sie als Zypresse auf dem Hügel wurzeln. Eingchüilt in ihr Weh. abgeschieden von der Welt, trauert sie einsam und ohne Trost... PeterBauer. Dresden Aus -er Ska-kverwalkung Dresden, 12. November. In der letzten Sitzung des Gesamtrates der Stadt Dresden bcschloh man, zur Borberatung einer Bereinl>eitlichung des städ tischen Bäderwcsens, de» Stadtverordneten die Einsetzung eines gemischten Sonderausschusses vorzuschlagen. Nach den Vorschlägen der Ausschüsse für das Bolksschul- und Berufsschulwesen wurde beschlossen, von den in einer neue» Aus führungsverordnung zum Schulbedarfsgesetz enthaltenen „Kann"- Vorschrift wegen Einrichtung wahlfreier Unterrichtsstunden in die B^.'chtstundenzahl der Lehrer keinen Gebrauch zu machen und <>iese Stunden auch ferner als Ueberstunden zu vergüten. Fm übrigen aber stellte man sich auf den Standpunkt, das, der ivahl- sreie Unterricht eine» wesentliche» Bestandteil der allgemeinen Volkschul- und Bcrufsschulausbildung darstellt, sür de» der Staat die Koste» zu tragen hat. Zur Verbesserung der Wasserversorgung der auf der Losch- witzer Hochfläche gelegenen Stadtteile bewilligte der Rat 5«« «00 Reichsmark für die Erweiterung der Hochbehälter und U e b e r v u mpanIage am Weihe» Adler und zum Bau der erforderlichen Rohrverbindungen aus Anleihemittcln unter der Voraussetzung, dah der weitere Aufwand aus Rütteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge zur Verfügung gestellt wird. Hierzu ist noch Beschluhsassung der Stadtverordneten er forderlich. Ruckziehung eines Strafankrages Dresden, 12. November. Der von der Dresdner Lehrcr- gcwcrkschaft gegen den Schuldirektor Laube als Verfasser eines Kritischen Artikels über die Zustände in unseren Volksschulen seit Abschaffung des Direktorats bei der Staatsanwalt gestellte Antrag auf Strasuersolgung ist zurückgezogen worden. Die Staatsanwaltschaft habe Keine Verfehlung seststellen können und soll dem Bezirksschulrat den guten Rat gegeben haben, den Straiversolgungsantrag selbst zurückzuziehen. Das Blatt be merkt, die Angelegenheit habe insofern ihre besondere Bedeu tung, als Direktor Laube Mitglied des Landesvorstandes vom Neuen Sächsischen Lehrerverein sei. der grundsätzlich siir Wieder einführung eines vom Staate anzustellenden verantwortlichen Schulleiters cinlrele. Die KarrdelspolMK und -ie französischen Konslilaisgebühren Dresden, 12. Nvbember. Jahrelange Bemühungen der vcnlfchen und französischen Regierung haben im letzten Jahr nunmehr endlich zu wichtigen wirtschaftliche» llebereinkom- men geführt, die eine Grundlage für die kommenden Han delsverträge bieten sollen. Das scheint nicht den Absichten einzelner französischer Rcgiernngsrcssorts zu entsprechen. Vielmehr scheinen diese noch einmal in einer besondere»! Art von Handelspolitik ihren Einfluh auf den deuiäch- sranzöfischcn Warenvcrsand, um diesen wenigstens soweit es sich um kleine Sendungen handelt, zu einer rückläufige» Entwicklung zu bringen, ausüben zu wollen. Wie uns der Verband Sächsischer Industrieller mitteilt, lausen Kla gen. über die Höhe der für die Erteilung von Ursprungs zeugnissen und konsularische» Beglaubigungen berechneten Gebühren ein. Für die Beglaubigung der am Waren verkehr mit Frankreich und dein Saargcbiet erforderlichen Ursprungszeugnis werden von den Konsulaten Gebühren 1 ! I ll lill »ttl llll >4 »»«»MlIN Zum KeimMnge Thomas Kagedorns Leipzig, 11. November. Die ehrenden Nachrufe über Thomas Hagedorn in der „Süchs'.schen Vvllszeiinng" von seiten des Pfarramtes der Liebsrauenkirche in Leipzig-West, des Kirchenvorstandes, der Schule und des katholischen Lehrerberbandes im Freistaate Sachsen geben Zeugnis, das; in Thomas Hagedorn ein Mann bvii außergewöhnlicher Bedeutung dahingegangen si. Hier soll vorwiegend seiner musikalischen Bedeutung gedacht sein und zwar hauptsächlich in bezug auf die Kirchenmusik. Thomas Hagedorn war 1871 in Hildebrandshnusen ge boren. Die ihm als Lehrer am Lehrerseminar zu Heiligen- fladt übermittelte Dnrch'chnckisoildling eines künftigen Lrga- nisten, die er a!S Bevorzugter glänzend hinter sich gebracht hatte, befriedigte den strebsamen, reich begabten jungen Mn-iker und Lehrer von Helbrn nickt. Daher besuchte er im Jahre 1!tl>I die Musikschule in Rcgensburg, an der zu jener Zeit »eben anderen tüchtigen Lehrern ein Michael Haller als Meister in Kontrapunkt und Komposi tion wirkte. Eine außergewöhnliche, mnfikalische Jdee»- verwaudtschast zwischen Lehrer und Schüler wirkte doppelt anregend nuf den Lernenden ein und setzte ihn in den Stand, von Ansang an Schülerleistnngen vorznlegen von einer Bedeutung, die dem Meister Haller frühzeitig den Be weis erbrachte, dag er in Thomas Hagedorn einen anster- gewöhnlich begabten kirchlichen Tonsetzer erblicken dürfe, isg-e auch Haller bis zu seinem Tode seinem ehemaligen Schüler Hagedorn ein ehrendes, nnszeichnendes Andenken bewahrte und ihn ohne Einschränkung als einen seiner begabtesten musikalischen Freunde zu bezeichnen Pflegte. Aber auch ohne den Einflust, eines Haller wäre die lirchen- unnikalische Richtung eines Hagedorns im Sinne seines geistigen Wegweisers erfolgt auf Grund seiner eigenen dies bezüglichen gleichgerichteten Veranlagung als Muster. Hage dorn war und blieb eingestellt aus oas Ausgeglichene, auf das Thematisch-Gegliederte. Ihm galt das Formale im Sinne der Alten als das Ideal aller Kirchenmusik, wodurch er einerseits aus einer gewissen Begrenzung nicht leicht heranskam, andererseits eine Gediegenheit der Satz- technik sich aneignete, die alle seine Werke auszeichnct. von 20 und 22 Mark und soweit konsularische Beglaubi gung von Rechnungen erforderlich Ist, eine Gebühr von 12,1« Mark erhöbe». Diese Gebühren wirken im gegenwärtigen Augenblick, abgesehen von anderen Folgen, deshalb besonders lästig, weil die französische Kundschaft gerade jetzt vielfach Sen dungen von kleinerem Umfange und geringerem Wert für das Weihnachtsgeschäft verlangt. In solchen Fällen stellt die Gebühr manchmal einen sehr erheblichen Teil des Fakturenwertes dar. Es sind Fälle bekannt geworden, in denen sie diesen Fakturenwert sogar übersteigt. Es wird zu untersuchen sein, ob diese Gebühren in derselben Höhe auch von den französischen Konsulaten in anderen Ländern erhoben werden oder ob es sich hier um einen erneuten Versuch einer Diskriminierung Deutschlands handelt. Jedenfalls ist zu hoffen, das; der Wunsch, wieder in stärkere Wechselbeziehungen zu treten, auch möglichst bald in der französischen Gebührenordnung zum Ausdruck kommt. : Notlandung. Das Flugzeug des Zirkus Barum, welches sich ans dem Rückflug von den Kasseler Flug zeugwerken. befand, wo e-S in Reparatur war, mutzte in folge eines .Hebelbruches 52 Kilometer vor Dresden nieder- gche». Pilot und Maschine blieben unverletzt. Der Chef pilot Herr Haal hofft, bereits am heutigen Freitag seine Kunstfluge über Dresden ausführen zu können. : Zirkus Barum Dresden, Sarrasani-Hlebäude. Der Massenbesuch ist ein Beweis für die Güte von Barums Darbietungen. Die Dresdner Tageszeitungen rühmen Barum als erstklassiges Unternehmen. Die Pferdedressuren sowie die Artisten-Leistungen zeigen viel Neues. Kapitän Alfred Schneider mit seinen 75 Quovadis-Lötven ist die Sen-- sation des Programms. Noch nie hatte Dresden eine so große Löwenherde vereint in einem Zwinger gesehen. Es ist staunenerregend wie Herr Kapitän Schneider mit seinen Tieren, arbeitet. Bei der Fütterung der Löwen befindet sich der Dompteur im Zwinger. Das ist ein Akt für sich, welcher die Nerven der Zuschauer in Spannung bringt. Barum mutz man gesehen haben, um die Wunderdinge zu glauben. Zur Skadlverordnekenroahl halten in Dresden am heutigen Freitagabend die Bezirks- gruppcn Cotta und Löbtau eine gemeinsame Versammlung im kleinen Saale der Constantia ", Hamburger Stratze ab. — Redner: Stadtverordneter Dir. Englcrt, Kaufmann Fige - lins und Regiernngsrat a. D. Dr. Fliigler. — Alle Partei freunde sind zu dieser Versammlung eingeladen. : Das Register der Diebstähle. Nachichlttneldiebe dran gen am 8. November im Grundstück Krenzstratze .8 in die im 5. Stock gelegenen Schlnftämmern eines Backergchilfen, eines Lehrlings und eines Dienstmädchens und stahlen deren sämtliche Kleidnngs- und Wäschestücke, Strümpfe, Schnh- werk usw., ferner 2 Taschenuhren, 1 Handkoffer, l Akten tasche. Am Tatort haben die Diebe ein grünes Jackett mit braunen Längsstreifcn, eine gran-schwarz gekastelte, unken nmgeschlagcne Hose mit .Hosenträgern und I Paar schwarze .Halbschuhe hinterlassen. Vermutlich haben sie sich an Ort und Sielte nmgezogen. — Am 1. November wurde ans dem D-Zng H a in b n rg — Berlin. eine schwarze Lackleder- Handtasche gestohlen. Die Tasche enthielt n. a. I goldenen Kneifer, l längliche, goldene Brosche mit großem Amethyst, umgeben von kleinen wcitzen Perlen und 2 dreieinhalb- prozentigc Zcntralprandbriefe der Kur- und Nenmürkiichen ritterichnstlichen Dartehenstasfe Berlin Vir. l2l 118 über 50« Mark und Ne. 828 24« über 8«« Mark. : Zugverkehr Dresden—Berlin. Die Reichsbahndirektion Dresden hat dem V e rk e h r s aus s ch u tz des Dresdner B e r k e h esu ereins ans seinen Antrag, den Eilzng «7 Dres den—Berlin <aö Dresden vorne, lli.lls an Sonnabenden für die B r n u tz l> n gmit So n ntagskarte n Dresden -Berlin zur Hinfahrt sreizngeben, mitgeteiit, das; eine solche Freigabe n > ch t in agil ch sei und Satz überhaupt eine Freigabe von Zügen vor I I Uhr nicht slattsin'den könne. Ter Berkehrsnnsschnß hat nun der Reichsbahndirektian Dresden vorgeschlagen, am letzten Werk tag vv! jedem Sonn- und Festtag e inen beschleunigten P e es o » e n z n g mit 2. dis 4. Klasse einznlcgen. dessen Abfahrt aus Dresden eiwa 8.1« nachm., Anknnst in Berlin abends «.85 .Hagedorn war in seinem ganzen Wesen ein innerlich gerichteter, bciinnlicher Charakter. Der dramatische Akzent war ihm in seiner vollen Stärke wvh! versagt, dafür aber wirkt seine Munk beschaulich, innerlich anregend, weltabge- ivandt. Mir einem Wort: Er ist der Mann einer tiefe» Frömmigieil und — nicht gewollten, nicht beabsichtigten klaren, nnansdringlich wirkenden Gebets- und Betrachtnngs- tiese von seltener Art. — Mit der Vertonung des Orato riums S . Benno — die schöne Tertdichtnng stammt von Tr. Gustav Tante — hatte sich Hagedorn erstmalig an ein größeres Werk gewagt. .Hier zeigte sich seine E'gen- arc: Das dramatisch Belebte kommt darin zwar nicht ganz zu vollem Ausdruck, aber, was die lyrischen Teise dieses Werkes anbelangt, so gehören die betreffenden, höchstens mit- telsthweren Solo- und Cborgesängc mit zu dem Ergreifend sic», was die neuere Eäeilienmunk hervorgebrncht hat. Allein schon der Chor „Wer mein Jünger sein will," wird seinen Namen in ferne Zeiten tragen. In glücklicher Weise kündet sich in Hagedorns Schassen das Streben nach tünstlerckcher Selbständigkeit an in sei nem jüngeren Werke „Die sieben Worte. Jesu am Kreuze. Hier find?» sich ganze Abteilungen, die über den engeren Schnitt seines Lehrers .Haller wohltuend hin- anSgehen. Hagedorn wollte den schwächeren, den nur mit telgroßen Kirchenehören zu Hilfe kommen, desgleichen war es seine Absicht, den bedrängten Mnsiiverlegcr» absanreiche An gebote zu machen. Ein weites, anznertennendcs Bestreben, oas ihm dauernden Tank und rege Benützung seiner Werke sichern dürste. Leider hat ihn diese dauernde Rücksicht gehindert, seinen musikalischen Gedanken freien Lauf zu lassen. Man ist vernicht, in diesen sieben Worten förmlich ans die Steilen mit dem Finge!' hinzuweiscii, wo der Komponist absichtlich Veit Flug seines Geistes mäßigte, um allgemein verständlich zu bleiben, nin nicht „zu schwer" zu schreiben. Diesem Zuge nach voller Auswirkung seines künstle rischen Könnens hat er weitgehend nachgegeben in seiner G r a ls m e s s e. Benannt nach ihren, dem „Parzisal" eines Richard Wagner entlehnten Motiven, die zum Teil wieder nuf den Römischen Choral Hinweisen. Diese zweimal drei stimmige Messe zeigt Hagedorn auf der Höhe seiner künstle rischen Schasfenskraft. Hohe, wertvoll zu benennende Sang- barkeit der Themen, Klarheit und Nebersichtlichkeit der Stimmführung, wohlberechneie, weise verteilte architektonische Wer ist wahlberechligl? Wahlberechtigt ist jeder Deutsche, ohne Unter schied des Geschlechtes. der am Wahltage das 2». Lebens jahr vollendet hat und in der Gemeinde wohnt. Es kann jedoch nur wählen, wer in der Wahlkartei einge tragen ist, die in der Zeit vom 10. bis mit 17. Oktober 1926 zu jedermanns Einsicht öffentlich ausgelegen hat. Wer in mehreren Gemeinden einen Wohnsitz hat. kann nur in dem Orte wählen, wo sich seine Hauptwohnung be findet. Die sächsische Staatsangehörigkeit ist also für die Aus übung des Wahlrechtes nicht erforderlich. Es kann jeder deutsche Staatsangehörige wählen. Belanglos ist es auch, seit wann der Wühler in der Gemeinde seinen Wohn sitz hat. Er wird somit mit der Uebersiedlung i» die neue Wohngemeinde in dieser wahlberechtigt. Also, am Sonntag geht jeder verantmortungs- bewutzte Staatsbürger zur Wahlurne und gibt nur den Kandidaten seine Stimme, die ihrer ganzen gr >nd- sätzlichen Einstellung nach selbstlose Arbeit sür das Wohl der Gemeinde verbürgen. Das sind sür uns in allererster Linie die Vertreter der Deutschen Zentrumspartei. » Zu „Schulze: Die Gemeindeoerordneienwahlen im Sinn« der Sächsischen Gemeindeordnung" ist eine Ergänzung im Verlag von C. Heinrich, DresL>en-N. «, erschienen, die allen B«»' steiler» Kostenlos nachgeliefert wird. zu erfolgen habe. So würde der ilkachmittags-D-Zng entlastet' und der Verkehr durch die neue, schnelle und billige Verbindung' sicher gehoben werben. : Kundgebung für eine christliche Versuchsschule in Dres« ^ den. Zur Aufklärung der Oeffentlichkeit über den Plan idem die meisten Mwteien bereits zugestimmt Iiabens. in Dresdens neben den weltlichen Bersuchsschulen auch eine christliche ins^ Leben zu rufen, veranstaltet die Ortsgruppe Groß-Dresden des' Cv.-Iuth. Landes'schulvereins siir Sachsen eine öffentliche Knud-' gebung im großen Saale des Gewerbe Hanfes am Freitag, dm 12. d. M.. abends 8 Uhr. Kaufmann Keller und Bolksschul« lehrer Schleich werden zu der Frage Stellung nehmen: „Warum fordern christliche Eltern und Lehrer eine christliche Versuchsschule?" — Der Eintritt z» der Versammlung ist s>sn. In den Ruhestand getreten. Willi G n n z ist nach Mjähriger Täligkeit als Schauspieler am Dresdner Hof- bzw. Staatstheater in den Ruhestand getreten. Leipzig s Ter „Kreuzbund" (Reichsoerband abstinenter Katho liken) veranstaltet am Sonntag, den 14. November, abends IF>8 Uhr, einen SP itzwcg-Abend — Heitere Licht bilder — im „Auguste-Schmidt-Haus", Dresdner Straße 7, Vorderhaus. Alle, die sich einmal an den schönen Bildern „Ans der guten alten Zeit" erfreuen und ans einige Stun den die Sorgen vergessen wollen, sind herzlich willkommen! — Tie Geschäftsstelle der Ortsgruppe Leipzig befindet sich Leipzig-Reudnitz, Cichoriusstraße 15. 1. m. — Tortielbst ist auch die Beratungsstelle für Alkvholkranke. » Mißglücktes Attentat. Der bekannte Leipziger Sports- mann Adolf Um breit hatte eine Ausfahrt nach Rochlitz uniernonnnen. Ans der Rückfahrt entdeckte er bei ichwacher Beleuchtung in einer Geschwindigkeit von etwa 5« Stun denkilometern zwischen Trehna nnd Liebertwolkwitz iin Scheine seiner Lampe ein schwankendes Drahtseil in .Halshöhe. Nur noch drei Meter trennten ihn von dein Seile, als sich der Fahrer durch Emporhebe», von seinem Rade sich vor einem schweren Unfall rettete. U. stieß mit der Brust gegen den Draht und dieser zerriß. Die Nach forschungen nach den Attentätern waren erfolglos. ) Warnung oor einem Betrüger. Ein angeblicher Alfred Bedarf in Northeim in Hannover, wendet sich ans Grund van Offerten an Firmen, die mit Lebensmitteln handeln und macht E i l g 11 t ü c st e l l 11 n g e n an seine Adresse nach aus wärtigen Stationen, wie z. B. Göttingen. Alfeld. Elze. Burgdorf mit der Mitteilung, daß sein Bankhaus Seiigmann über ge nügende Sicherheit Bescheid geben kann. Bon den angeblichen Bonnhans Seliginanii trifft dann auch eine mit Schreibmaschine geschriebene Mitteilung' mit dem Briefkopsausdrnck: Seiigmann. Steigerung, wirkungsvolle Gegenüberstellung der Ober- und Ilnierstimnien. dabei diatonisch einfach nnd leichtsaßlich, zeigt diese Messe ihren Komponisten von einer Meisterschaft der Themenersindnng nnd deren Bearbeitung, daß sich — offen gestanden — in der neueren Chor-Literatur nicht bloß vom katholischen Deutschland, so leicht nicht ein zweites Werk in dieser Vollendung finden dürste. Die Chöre von Negensbnrg Köln n. a. m. haben nnserm tüchtig ge schulten Hagedorn mit Ausführung dieser wahren Festmesse einen Namen gesichert, der in Verbindung mit dem eines Michael .Haller nnd Nckes noch leuchten wird in fernen Zeiten. Gleich wirkungsvoll unterzog sich unser Meister der ehrenden Aniiordernng des Komitees rum letzten Katho likentage in Stuttgart, einen deutschen Mcßiert sür einen Masienchor ni:t Orchesteehelgeitnng zu komponieren. Man hörte — wie Ohrenzcugen berichteten — nur eine Stimme rückhaltloser Anerkennung. Aber auch nach der Seite des Volkstümlichen zeigte Thomas .Hagedorn unleugbare Begabung. Seine zwei kirchlichen Lieder neben manchen andere»! — „Du mein Schntzgeist" und „Niein Herz will ich vir schenken — reichen an die schönsten Weisen im „Mariengarlen" eines vielgelungenen Haller siegreich heran. Das " ne Liederbuch für die katholischen Schulen im Freisiaate Sachsen, hcraus- gegeben bom katholischen Lehrerverband. bringt einige der allsprechenden Kinderlieder dieses nimmermüden Kinder- srenndes. Und zu welch inniger 'Anteilnahme ihn ein tragischer Tert nnregen konnte, das beweist sein viel gesungenes. in inrzer Zeck znni öffentlich gesungenen Bolks- liede gewordenes Liedlein: „Von allen Kameraden". Des- aleichen fand eine seiner Liedkompviitionen ehrende Ver breitung durch den Rundfunk in Berlin. Hagedorns Stern als schassender Tonlnnsiler war stark am Empor- steigen am Himmel wohlverdienten, ehrlich errungenen Ruh mes. Ta kam ein Gruß von oben, zog seine reine Seele hinaus in des Hemmels lichte Auen und gab ihm dort Ge legenheit, noch mehr als ihm dies hier auf Erden möglich war, Gott zu dienen. Wer seine Weisen in dem Goiteshause auf sich wirken läßt, wird bald hcraussindcn, daß Hagedorn zu den Priesterscelcn im Laicngcwande gezählt zu werden verdient. Nie hat er mit seiner Muse der Leichtfertigkeit gedient. Nein gestimmt blieb die Harfe seines Herzens. Daher wird so leicht nicht der Rost undankbarer Vergessenheit über ihren Hellen, metallenen Schein sich ausbreiten. Da^