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Sonnabend, den 13. November 1928 Nr. 258: Seile 2 .72""- . E ^ pH 1- -.^-- . - i n ' . p ^ W r ü'^.s - 9')^! nomsprozession abgehalten. Die ganze Presse samt der Bevölkerung bezeugte der kleinen (Gemeinde ihre Sym pathie — ausgenommen die deutsche, die sich auch sonst zur besonderen Aufgabe gemacht zu haben scheint, die Katholiken in Nordschleswig, besonders die deutschen Katholiken, zu bekämpfen. Traurig, datz man selbst im Auslände als deutscher Katholik von dielen son derbaren „Hütern des Deutschtums" nicht verschollt wird. Der Katholizismus leidet dadurch keinen Schaden. Aber „am E v n n g e I i s ch en Bund stirbt das Deut s ch- i u in"! Nus Nardschleswia ist noch das Erfreuliche mitzutei len, daß in A p e n r a d e, dem Sitze eines deutschen Kon suls, eine neue Station mit selbständigem Pfarrer errich tet werden konnte. Der Pfarrer gehört der deutschen O b! a t e n p r o v i n z an. Der Gottesdienst wird vor läufig in der Kapelle der von Schwestern geleiteten St - Ansgor-Klinik abgehalten. Damit ist nun fast die ge samte Osiküste Jütlands mit katholischen Stationen be seht, von Apenraöe bis hinauf nach Aalbora. Dis Arjfenvorlage imMeichslag Tic Sazinlckeniofratie wird für die Regierungsvorlage stimmen. Berlin, l 2. November. Tic „K r i s c n v o r l a g e", alko der Entwurf eines Gesetzes über eine Kriseiifürsorge für die Erwerbslose», ui» den im Reichstage -elbst in den letzten Tagen eine w schwere Kriüs entstanden war, liegt heute dem Plenum der- Reichs tages zum ersten Male vor. Die Lcamg wird erst gegen Abend, nach Schluß der ii>nerpol:ri,chen 'Aussprache statt- finden. Heule abeud kommt die Vorlage nochmals vor den lozialpolirischen Ausschuß: die zweite und dritte Lesung im Plenum findet am Sonnabend statt. Tic kozialckrmokratische Fraktion wird für die Vorlage der Regierung stimmen. Tie Grundlage daiür bieter eine Vereinbarung, die gestern zwilchen dem Vorsitzenden des iozialpoliti'chen 'Ausschusses, dem Abg. Esser (Ztr.) und den mldemokratischcn Bertreler» getroffen worden ist. Tei- Ennvurf der itiegierung ist demnach in folgenden Punk ten geändert worden: Tie Krie'eiisürsvroe, die nach der Eewerbslyfensürsorge von 52 Wochen -eimtritt, soll auch I'.u j.nigen Erwerbslosen gewährt werde», die in der Zeit r u I. Avril 1926 bis zum Inkrafttreten des jetzigen G.'wyes mit 'Ablaui der gesetzlichen Nii'erstützungsdaucr ans der Erwerbslesennirwrge nnsgeschied n sind, ferner tolle» auch solche, wie nach deni l. 'April >929 ausgesteuerte Erwerbslose, die wildem nicht lausend von der öffentlichen Für orge nn.ersiüni nno. auf 2lnicag in die Krileiitürsvrge aii'genommen werden. Ferner in den Sozialdemokraten eine Znmge gemacht worden, daß ein Häriepai agraph in das Gesetz ansgenvmmen werden soll zugunsten von Arbeitern i» Industrien, die von der Erwerbslosigkeit be'onders be troffen lind. Einen dahingehenden Antrag werden die bürgerlichen Parteien unierstützen. Cs handelt üch dabei namentlich um Arbeiter der ansstcrbenden Industrien wie der Edelsteinindustric und andere. Rechtsstehende B'äüer und Korrespotidenzcn wollen wii'eu. daß in den Verhandlungen mir den Sozialdemokraten eine Verständigung duistn erzielt worden sei, daß icho» vor «nticheidenden Brichliis cn die sozialdemokratischen Vertreter zu den :nteriralü.vnellen Beiprechnngen der Regierungs- Parte.e» hinziigezogen werden tollen. Dies würde in ge- witiem Sinne 'eine Art A rbeilsge m e: n s ch a f t v ö n stall zu stall ; e i n. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies: Meldung bestätige. Etwas griind-ätzlich Neues wäre eine solche „Arbeitsgemeinschaft" nicht. Es war auch bisher schon üblich, daß die Vertreter der nicht zur Regiernngskvalit'ivn gehörenden Parteien von dem Inhalt der Ge „'tzentwürse in Kennuus gesetzt und ihre Meinung gehört wurde, che die Entivürse an das Plcnnin kamen. Es muß leider gesagt iverden, daß die Lötung, die die Kriw n» ikeichstag vorläufig gesunden hat. in kei-ner Weile befriedigend genannt werden kann. Tie Arese ist ge löst, wann nstrd die nächste kommen? Rur eine seste 'Mehr heit kann den j tz'gen wenig würdige» Zustand ändern. Nichk eine 'Art. igemeinlchait von stall zu Fall, sondern eine verantwortliche Mitarbeit ist notwendig. — Di? sozialdemokratische Reichstagsiraknv» hat gestern die Lage beraten, ohne Beschlüsse zu fassen. Ter Vorwärts schreibt, es lei „klar der Wille zum Ausdruck gekommen, ein Ab- glcio n der Regierung nach rechts zu verhindern". Von stall zu stall wwd man dieses gefürchtete Abgleiten aber nicht verhindern können, mit die er Methode wird man cs viel mehr auf cste Tauer unabwendbar machen. Attsozialislen und Deutsch- nationale Um die Regierungsbildung in Sachsen Dresden, 12. November. Zu der strage der Regierung-bildung in Sachsen n'wml nnmnehr nach bas Organ der A I l s o z i a ! i s> c n , „Der Volks flaat", Eteliung. Er bemerkt zu den Forderungen der Deulsch- naüonaien folgendes: „Es erschein! „ich» geboten, zu den Verlautbarungen der Dculschnalionalcn Eleiinng zu nehme». Eins aber sei doch b:- merkl: inan bann der Frage der sächsische» Regierungsbildung nicht mi! den übliclren Betrachtungsweise,, und Parteielnstellnn- gen zu Leibe rücken: ivürde man es tun, märe sie niemals zu lä sen. Das staalspolitische Verantwortungsgefühl gebietet, von n anchen Voreingenommenheiten Abschied zu nehmen. Wichtiger als die Rücksichtnahme aus gewohnte Auslassungen ist die Rück sichtnahme auf das Wohl des Landes. Tie Verzwicktheit der Si tuation läßt einfache Rezepte nicht zu: cs gibt angesichts dieser Verworrenheit überhaupt nur Wege, o'e vom Gewohnten a b w e i ch e n. Tie Parteien, die das am ehesten begreife» und die den Mut auibringen. am entschiedensten die K o n s e g n e n - z c n aus dieser außergewöhnlichen Lage zu ziehen, werden sich die größten Verdienste um das sächsische Volk erwerben." Ans diese» Worten darf man wohl cnlnehmen. daß aus Seiten der Alisoziaiislvii die Neigung besieht, eine Regierung aus der Basis säinllich.r bürgerlicher Parteien zu unlerslülzen bezw. milznmuchen. Don vornherein war nicht anzunchmen, daß cs für die A. S. P. S. auch nur irgendwie in Frage kommen könne, eine Regierung von Links, die aus die Gnade der Kom munisten aiigeiviesen wäre, zu unterstützen. Tie Teutschnaiio- nalen jedoch werdcn in c!ne>- Regierung, die bis zu den Aitlozia- lst'Icn reicht, von ihrer Poliiik manc>,cs absireichcn und selir r e a l a-tüieilen müssen, sonst sehen wir für eine derartige Kombinalion die größte Gefahr! Tie l i n I, s s o z! a I i st i s ch e „Dresdner Volkszeitnng" laß! sich aus Berlin melden, das Zentralkomitee der K o m m u - » istischeu Partei habe sich am MFitlwoch in Gegeiiivarl von Vertretern der sächsischen Parteiniganisalioncil unter iede- rem auch mit dem 'Ansgang der sächsischen Landtagsivahlen und dem Plane einer sozialistischen Minderhcilsregierung besaßt. Die Aujsassnng des Zenioalkomitecs sei in einer längeren Entschlie ßung niedergelegl worden, in der cs in einer längeren Emschlie- W Nachgeben -er Bergarbetter — Bezirksweise Lohnabkommen Schiedsgericht für bis Arbeitszeit Ein naiionales London, 12. November. D e P e r h n n o I u u gen uni die Beilegung des Streiks der Bergarbeiter in England haben gestern eine ent ch e : d e » b c W e » d n n g genoininen. '.«Naii rech- '-et stündlich mit etnem Abkommen zwischen Regierung nnJ Bergarbeiteretzekutive. Der enljcheidciide Stnstoß, der diese Wendung herbci- geführt har, ist von Seiten der Bergarbeiter a»s- gegangcn. Die Delegicrtenvertammlung der Bergarbeiter- gcwerkichafr hat gestern einstimmig der'Exekutive die Voll machten erteilt, ans der Grundlage von B'zirlsabkv'nm n mit der Regierung z« verhandeln. Daraufhin haben ich die Mitglieder des Bollzngsrates der Exekutive zu Bald- w: u uild Churchill begeben uud die Verlamiulungen mit der Regierung wieder ausgenommen. Die Perhand lungen wurden mehrmals unterbrochen, um beide» Seiten Gelegenheit zur Beratung zu gebe». Schließlich nahm von seiten der Regierung der gesamte mit der B'handlung der Kvhlenfrage betraute Kabiitettsans'chnß an den Verhand lungen teil. Tie Negierung überreichte gm Ende der Beratungen dein Vollzugsausschuß der Bergarbeiter Vorschläge der Re gierung. die im wesentlichen das letzte Wort der Regierung darstcllen. Ter Vollzugsrnr will heute vormittag den Ent wurf Vriifen. Das von der Regierung den Bergarbeitern überreichte Memorandum betagt n. a.: Der Bergarbeiierverband ver pflichtet sich, alles zu tun, was in seiner Macht liegt, um eine svfort: ge Wied e rausuahme der Arbeit e n für die Bez.rlsregelting z» fördern, wvbe! die 'Arbeits stunden nicht ans den B e z i r k s v e r h a n d l u n g e » ausgeschlossen werde». Was die Löhne betrisst, soll in j'dem Bezirk, ausgenommen Norlhumberlnnd, Turham, Enmberland und Nvrthwales, nach der Wiederaufnahme der Arbeit ein allgemeiner Bezirksprozent,atz auf die Grnnd- löhne gezahlt iverden. der nicht geringer ist, als der am l.'!. April gezahlte, und tu den Bezirken — ansgeiwmme» 'Ge obengenannten — wv ein 'Mindestlohn ans Grund des Abkommens rom Jahre 1924 bestand, derselbe Mindestlvbn. Eii' weit wer Punkt des Memorandums bemgt, daß 'Arbeiter eingestellt werden 'ollen wie sich die Gelegenheit bietet, ohne N.'eiiiträchrigniig der augenblicklich in 'Arbeit stehenden. Es soll ein D i st r i k t a ui r mit eenem unabhämpgen Vor- snNg lücdergelegl worden, in der es heißt, daß die KPD. sich nicht aus die Unterstützung der Minder!,eitsregiernng sestiegen, sondern ihr Verhalten der Regierung gegenüber von deren Handlungen abhängig machen werde. Eine Negierung, in der die Ä2PS. ver treten sei, betrachte die KPD nicht als eine sozialistische, sondern als eine b ü r g e r l i ch e K o a I i l i o n s r c g i e r u n g. Tic KPD. mache die Gestaltung einer sozialistischen M>ii0crheilsrcgieru»g abhängig von der Durchführung von parlamentarischen Forde rungcit und werde gegebenenfalls aus Grund dieser Forderungen für einen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten stimmen. Ans dieser Absage der Komintern an die „verbürgerlichten" Allsozialisten geh! wohl Klipp und klar hervor, daß'dn-ch die konfegnente Haltung der Altsozialisten, die den Staat über die Partei stellet', eine neue Link s r cgie r u n g so gut wie aus geschlossen ist. Alan darf nun gespannt sein, wie sich die Tinge nach Erledigung dieser grundsätzlichen E-Rlärnngen im .inzelnen weilercnlwickel» iverden. selrsame M'rSttsheMiMhmtg Scholz in Landsberg wieder freigrsprachc»! Lands,',erg, 12. R.wcmvcr. Fm Fenicmordprozeß Ga ck icke wurde,, die 'Angettagtci, >Uavvro:k weg-» .Kö>p:r- reiietznng zu Fahre» Gefängnis, die 'Angeitagteu Schnlz und Hat,» sreigcsproche». Zn der llrteilsbegründnng heißt cs: Ein Man» namens Gäd'cke har Munition, die ihm anverirant war, als Feld webel des Arbeütslommandos uni ichnöden Gewinstes wil len veräußern walle» an diejenigen, die leine inneren Fände waren. Er hat diejenige» verraten, denen er Treue gelvbt Halle: ein verächtlicher Meinch. Kein Wunder, daß üch 'Pie Empörung aller Leute vvm Arbeitskvinmandv eben o , gegen ihn richtete wie gegen de» Leutnant Iahnkc. Kein Wunder l!), daß in einem Manne wie dem K lapprvth, '^er so vieles für das Arbeitskommandv und für das V a terIa >>. d getan hak, die Empörung hochstieg, als er die-em Manne begegnete, daß er ihn niederschlug, als die Wut ihn packle, gleichgültig, was daraus wurde.— Ter An- gellagte Schulz l-'il ihn z» dieser Tat angeslisiet haben. Das Gericht Hai gemeint, dabei alles das außer acht lauen ,!> zu müsse», was hier in allgemeiner Weife darüver be kundet woeden ist. daß der 'Angeklagte Schulz dainr e.n- getrcien, ein ivllie, daß Verräter be-eitigt worden sind. Es ist nichts in die er Beziehung sesigeftellt tvorde», und auch die neue» 'Anträge des Löwenthal „r e d : o i v u s" l!t. des Oberstaatsanwaltes, sind nicht geeignet <!>, in oicvem Verfahren verwertet zu iverden. Denn ans Grund n'icher allgemeinen Bezichtigungen tann niemals das Ge- rcht eine Anstiftung bejahe»." Die Schulz belastende» Aus'-agen der Zeugen Hahn und Becker iverden znrnckgewie'eti mit der B'gründnng. es bandle sich bei beide» um sckiwache Charaktere, ans deren A i. sagen man kein Ilrmil anjbanen könne. Die beiden Zeugen wären wahr'»che:»lich rückschüeßend ans den Presse berichten zu ihren 'Anssagen gekommen. Eine solche Urteilsbegründung sollte man kaum nie möglich halten. Ter Vvr».tzende des Gerichts beleidigt darin »ich, »nr die Zeugen und den Nebenkläger, 'vndern auch den S:aaisa»wall. Löwenlhnl ist nämlich der Rechtsbeistand Gädickes gewesen, der ob der parteiischen Prozeßsührnng durch den Vorützenden sein Amr niedergclegl hat. Ter An- gellagte Klapproth «iber, dcacn Verdienste um das Vater land die Urtcilsbeg'rülidlina rühmt, ist im Fememvrdpvozeß Gröchke zu 15 Jahren Zuchthaus wegen Mordes ver urteilt worden! Oberstaatsanwalt Tr. Rvhrlack wie auch ver Neben kläger Güdicke werden gegen das Urteil Revision ent legen. slycnden eingesetzt werden. C ne periodische Regelung des Bezürlsprvzenlsatzes soll stattsinden. Die Negierung verpflichtet sich unter der Voraussetzung, daß die zuerst niigesührten Bedingungen erfüllt sind, ei» Gesetz einzuführen, durch das jedes Bezirisabivinmen, wenn es ans der Grundlage eines längeren Arbeitstages unter der Erde abgeschlossen wurden ist als der in dem Bezirle im April 1928 galt, vor eine nationale schiedsgericht liche Autoritär von seiten jedes der Teilnehmer an dem Abkommen gebracht werden kann. Die OdeWer Konferenz Englands Furcht vor der russisch-türkischen Zusammen arbeit — Das Schreckgespenst eines asiaiischen Völkerbundes London, 12. November. Der Znsatnmenlinnst zwischen Tschil scher in und R n ch d p Bc» in Odessa wird, wie der diplomatische Korre spondent des „Taiiti Telegraph" meldet, in diplomatische» Krei sen Londons große Bedeutimg beigemesse», lieber die kürzlichen Besprechungen in Angora zwischen türkischen, russi schen, persischen, afghanischen und chinesischen Diplomaten seien viele Gerüchte in, Umlauf gewesen. Es könne kein Zweifel darüber bestehen, daß die Kanserenz in Odessa als eine Ergänzung der Angoraverhandlnngeii zu betrachten sei. Die meisten dieser süns asiaiischen Länder Izätten bereits separate Abkommen abgeschlossen, sodaß die bestehenden vertraglichen Bindungen snielleichi mit Ausnahme von China) nicht oder nur wenig noch gesest-igt iverden können. Was China angehc, so sei am t. Oktober ein chinesischer Freundschaftsvcrlrag von den iür- kischen Botschaftern in Berlin und Moskau entivorsen worden. Es sei möglich, daß Moskau den Abschluß gleichartiger Verträge zwischen China und Persien einerseits und Persien und Afghani stan andererseits begünstige. China und die Türkei würden sofort nach der Ratifizierung ihres neuen Abkommens gegenseitig Ge sandte ern-cnnen: aber ein solches Ergebnis würde Rußland noch nicht befriedigen, da es von einem asiatische,, Völkerbund unter russischer Führung träume und sich bemühe, die Tüikei am Ein tritt in den Völkerbund z» hindern. Das sei zweifellos einer der Hauptgründe Tscknlscherins gewesen, seine» türkischen Kollegen nach Odessa ciiizuloden. Kein Freibad im Engelberten Ter Ersvlg ber Protestaktion der Berliner Katholiken. Berlin, 12. November. Ter 'Magistrat hat bcichlossen, den 'Ausbau des Engels Hecken vor der Katholischen St. Michaelstirche z» enicm Freibad abzn lehnen. Tagegen wird das Problem der Schafsrnig eines geschlossenen Bades an dieser Stell: noch ossen grlasseu. Damit hat die Protestaktion der Berliner .Katholiken zu einem schönen Erfolge geführt. Daß die Frage der Er richtung eines geschlossenen Bades im Engelbecken noch osse» gelassen wird, ist wohl »nr ein Rückzugs,nanöver. Man wird auch ein. geschlossenes Bad mit Leichtigkeit an ebner anderen Stelle errichten können. Ter Berliner Stadlvervrdncte Tr. Salhgeber (Ztr.) schreibt zu dem Beschluß des Berliner Magistrats in der „Germania": „Der eigensinnig, wie er selbst erklärte, in seine unglückliche Idee verrannte Bczirlsbüegcrmeister Schnei der mag hieraus die Lehre ziehen, daß die'Berliner Katho liken nicht gewillt sind, die Vergewaltigung Ihrer Gewiissen durch einen Bürgermeister hinzunehmcn, der den Begriff der Selbstverwaltung dahin anslegc, daß er selbstherrlich alle Verwaltung allein zu führen hat. Wir Katholiken lassen uns unsere Bürgerrechte nicht nehmen und iverden »Et allen parlamentarischen und außerparlamentarischen Mit tel» jeden Ver'nch znrückweisen, der in unser innerstev religiöses Empiinden mit täppischer Hand hineimgreifen zu dürfen glaubt. D e'r Deutsche Nobelpreisträger Shaw erhält den Nobelpreis siir Liicraiur Stockholm, 12. November. Tic schwedische Akademie der Wisscnschasien beschloß, den im vorigen Fahre reservierten Nobelpreis für Phtzsik zw!sck>en den Plvsessoren F. F r o. n k - Götlingen und G. Hertz-Halle zu tei len. Der Preis für tNüri wurde dem Prasessar Zean Pcrrin- 'PKiris verliehen und der vom vorigen Fahre reservierte Nobel preis iü: Chemie wurde dem Prosessor der Chemie Zsigmon- d p - Götlingen zuteil. Der Lheiniepreis sür 1929 wurde dem Pro fessor an der Universiläl Upsala The Svedbcrg oerliehen. Weiler hat die Akademie denn englischen Schriftsteller Ge lage Bernhard Shaw den venu vorigen Fahre reservierten No belpreis für Literalnr verliehen. Gleichzeitig hat die Akademie beschlossen, über den Literatiirpreis von 1926 erst im nächsten Fahr zu verfügen. Das französische Parlament tritt am Freilagnachmiilag nach dreimonaligcr Panse zum ersten Male wieder zusammen. Ans der Tagesordnung stehen Vndgetfragen. Neue Terrorakte der mexikanischen Regierung haben zu blu tigen Zusammenstößen in San Fnan de Lagos geführt. Die Ztt- sammcnslößc zwischen dcmonslricrcnden Kirchenanyüngern und Militär forderten dort bcsher acht Tolc. Die Unruhen in der Slad! dauern an. Der Lohnschiedsspruch sür den mitlcldeutschcn Braunkoh lenbergbau ist von beiden Parteien angenommen worden. Tr. Hopsf, Direktor der Hamlmrg Amerika-Linie, ist am Donnerstag abend im Aller von 56 Fahren gestorben. Hopsf sland seit nahezu 2tt Fahren im Dienste der Hapag und bearbei tete bei der Gesellschaft vor allem die jurislisclie» 'Angelegen- heilen. Nach dem Trdc des Direktors Dr. Peltzer zu Anfang dss. Fs. übernahm cr auch die Frachtabteilnng. Er war Mitglied der Handelskammer. Explosionsnnglürk. Fn Palenberg bei Geilenkirchen war Donncrslag abend bei KannÜsalionsarbeiien ein Schweißapparat ans der Straße stehen geblieben. Zwei 15jährige junge Leute, die in -er Dnnkelheii an den Apparat stießen, zündeten ein Streich- Holz an, wobei der Apoarai sich enizündele. Durch die entstan dene Explosion wurden die beiden jungen Leute gräßlich verstüm melt und sofort getötet. Ta» Schwurgericht Erfurt verurteilte den Schlosser Joseph Müller, der am 1. November v. I. vvr dem Er furter Haiiptpvlizeigebünde de» Pvlizcivberlentnant Gei- per erschoß und den Justizwachtmeister Nock durch einen Schuß ln den Oberschenkel verletzte, wegen Totschlags zu 15 Jahren Zuchthaus. WeNerderikftl »er Dresvoer MeNerwartt Witterungsausjichlen: Wolkig bis zeitweise bedeckt, verlvcei- tel neblig oder dunstig. Keine »cnnenswerten Niederschläge. Mild. Vorwiegend schwache bis mäßige. Gebirge zeitweise etwa», lebhaftere Winde aus östlicher bis südöstlicher Nichtuw