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Sächsische Volkszeitung : 15.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192706157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270615
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270615
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-15
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.06.1927
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Man schreibt uns aus Grotzschönau Nochmals: Der enttüuschle Kloskergasl und -er Evangelische Dun- in -er SU-lausitz Zu dem Bericht „Der enttäuschte Klo st er gast" (vom Evangelischen Bund in der Südlausitz) geht uns von Pfarrer Otto Blumenlritt, Vorsitzendem des Znreigvereins des Evangelischen Bundes in Großschönau i. Sa., eine „Berichti gung" zu, aus der mir folgende sachliche Angaben entnehmen: 1. Es ist nicht mahr, das; sich die im Eingang oes be treffenden Artikels erwähnte Führertagung christlicher Eltern vereine am 15. Mai 1927 in Spitzkunnersdorf mit „auf den Bo- oen des Konkordats" gestellt hätte. Wahr ist vielmehr, datz ich in dieser Nachmiitagssitzung den leider vom Referenten gegen den Evangelischen Bund erhobenen Vorwurf, er treibe Kon- koröalsrummel und Hetze mit der Unterschriftensammlung, in aller Form zurückgewiescn habe. Auch lehnte die am Nachmittag angenommene „Resolution" jede Stellungnahme zu dieser Konkordatssrage ausdrücklich ab; sie sonderte lediglick) für das kommende Reichsschulgesetz die verfassungsmäßig den christlichen Eltern zu gewährleistenden Rechte. 2. Der Herr Einsender vermengt nun mit dieser Nachmit- iogssitzung den im Anschluss daran stattgefundenen „öffentlichen Elternabend", wo ich in meinem Schlußwort alle Anwesenden um deswillen selbstverständlicherweise im Sinne desselben Re ferenten zu treuer Pflichersüllung aufrusen konnte, weil der Abendvortrag mit keiner Silbe die Konkordats frage, sondern nur Schul- bzw. Elternfragen berührt hatte! Daß ich dann noch als stellvertretender Ortspsarrer von Spitzkunnersdorf die Gelegenheit benutzte, die Anwesenden zu einem über acht Tage stattfindenden „Evan gelischen Familienabend" einzuladcn, war nicht nur meine selbstverständliche Pflicht, sondern war auch aus praktischen Gründen, für den Besuch dieser geplanten Veranstaltung bei allen nur möglichen Gelegenheiten zu werben, durchaus geboten. 3. Es ist nicht wahr, daß aus den beiden in Großschönau und Spitzkunnersdorf veranstalteten Familicnabenden von mir als Versammlungsleiter oder vom Hauptreoncr, Herrn Pfarrer- Kohl aus Herold i. Sa., irgendwelche Konkordats hetze getrieben oder gar auch nur mit einem einzigen Worte „Haß gegen die „Katholiken" ausgestreut" worden sei. , Wahr ist vielmehr, daß wir, ganz besonders der Vor tragende, Herr Pfarrer Kohl, an der Hand reichen ge schichtlichen Materials in ganz und gar sach licher Weise — das unterstreichen gerade sämtliche vom Herrn Einsender selbst zitierten Zeitungsberichte — die Ge fahren gekennzeichnet haben, die der etwaige Abschluß eines Konkordats mit der römischen Kurie (!) für die 68 Prozent Evangelischen des deutschen Volkes unweigerlich mit sich bringen m u tz. Ich verweise hierbei, um den durch nichts gerechtfertigten Vorwurf der „Hetze" gebührend zurückzuweisen, ausdrücklich auf die Kundgebung, die der „Volkskirchliche Laienbund" bei seiner im Beisein Sr. Magnifizenz des Herrn Landesbischofs D. Ihmels am 29./30. Mai 1927 in Chemnitz stattgefundenen große» Landeslagung erlassen hat, worin er gleichfalls mit herz erfrischender Deutlichkeit es vollständig «blehni, in Sachen des Reichsschulgesetzes etwa mit Hilfe oderauf den Krük - Ken eines uns Evangelische in die größten Ge wissenskonflikte bringenden Konkordats die christlichen Belange sichergestellt zu sehen!! 4. Völlig abwegig ist ferner die Bemerkung des Herrn Einsenders, es sei eine sonderbare Art von Gcistesfreiheit, „hin ter verschlossenen Türen" zu sprechen! Beide Familienabende haben vor aller Oessentlichkeit stattgefundcn: in allen in den beiden Gemeinden gelesenen Tageszeitungen sind einige Tage vorher mehrere Hinweise des Inhalts erschienen, daß beide Veranstaltungen nicht allein den Hauptvorlrag des aus wärtigen Redners über seine „Selbsterlebnisse im Kloster", son dern auch Aufklärung über die viel erörterte „Konkordatssrage" bringen würden! Wir haben dieser Zuschrift soiveit Raum gegeben, obwohl darin von einer Berichtigung im Sinne des Pressegesetzes keine Rede sein kann. Einige sachliche Erwiderungen halten wir für uner läßlich. Z u 1, geht die Entgegnung Pfarrer Blumentritts um die Sache herum. Der Vorsitzende des Landesverbandes christlicher Elternvereine, Obcrlandesgerichtsrat Dr. Hering, Dresden, hat nach unserem, bisher von niemand dementierten Bericht (Nr. 116 d. S. V.), u. a. klar und eindeutig ausgesührt: „Nach dem Vorgänge in Bayern sind Verträge zwischen Kirche und Staat ein unabweisbares Erfordernis." Es ist bekannt, daß die christ liche» Elternvereine die Hetze gegen das überhaupt noch nicht vorhandene Konkordat ablehnen. Außerdem hat ein so objek tiver Mann wie Dr. Hering di« KonkorLalshetzc des Evange- lisck-en Bundes als „Konkordatsrummel" bezeichnet. Wenn Pfarrer Blumentritt gegen diese Kennzeichnung protestiert I)at. so hat das mit Berichtigung nichts zu tun. Z u 2. Ob Abend oder Nachmittag bleibt u. E. sehr gleich gültig. Fest steht, daß Pfarrer Blumentritt aus der einen Seite dazu aufgcsordert hat, die Anregungen Dr. Herings hinaus- zutragen und in die Tat umzusetze» und daß er anderseits die Geschmacklosigkeit besaß, zu seinem Evangelischen Familien abend mit dem Hinwe > sauf das „S e lb st e r l e b l e und Selbstgeschaute hinter K I o ste r m a u e r n" einzu laden! Tos letztere und nur dieses fanden wir geschmacklos! Unsere Meinung darüber kann sich nicht ändern. So springt man nicht mit Andersgläubigen um! Zu 3. Um die Wahrheit fcstzustellen, haben wir Ober lausitzer Lokalblätter zitiert. Wenn man unseren Standpunkt im Evangelischen Bunde nicht versteht, so muß man dort leider jedes gerechte Urteil darüber verloren haben, was Hetze und was Sachlichkeit ist. Wir wollen uns nochmals bemühen, die Dinge so wahr wiederzugeben, wie sie zwei ooch alles andere als katholische Lausitzer Zeitungen gehört und gesehen haben. Die Grotzschönauer Zeitung hat u. a. geschrieben: „. . ., die dann zu der flammenden Protest - rede des Pfarrers Kohl aus Herold zum Konkordat überleitete. Mit überzeugenden Worten schilderte Redner die großen Gefahren, die die Konkordatssrage in sich schließe und beleuchtete in grellen Farben die Nachteile für die evangelische Kirche. Ter lebhafte Beifall am Schlüsse der kurzen aber ein drucksvollen Rede bewies, datz auch die hicßigen evangelischen Kreise sich mit aller Entschiedenheit gegen dieses Macht gelüste der katholischen Kirche wenden. Alle An wesenden unterschrieben die Protcstfchrift. Im zweite» Teile des Abends sprach dann Pfarrer Kohl noch über „Selbsterlebtes und Selbstgeschautes hinter Klostermauern". Alle die, welche unter diesem Titel etwas „Sensationelles" erwarteten, wurden enttäuscht durch de» durchaus sachlichen Bericht, den Red ner über seinen längeren Aufenthalt zum Studium der katho lischen Kirche und ihrer Gebräuche in einem Franziskaner- und in einem Benediktiner-Kloster gab." Die „Ob e r la u s i tze r Dorszeitung" wußte fol gendes zu berichten: „Redner kam zunächst auf den starken Einfluß des päpst lichen Gesandten, Monsignore Pacelli, aus das politische Ge schehen in Deutschland zu sprechen, beleuchtete kurz im all gemeinen die Politik der Kurie, die in Jahrhunderten arbeite, und verbreitete sich sodann über das Wesen eines Konkordats selbst. Unter Konkordat sei ein Staatsvertrag zwischen zwei souveränen Mächten zu verstehen. Ein Konkordat, das die Ver hältnisse zwischen Staat und Kirche regele, fei nicht etwa ohne weiteres abzulehnen, nur dürfe eine solche vertragliche Rege lung niemals einer Enlfeelung des Volkes (!) und Knebelung oder Drosselung der gesamten Kultur (!) gleichkommen. Dies sei aber bei dem mit Bayern abgeschlossenen Konkordate der Fall. Stütze sich dieses doch aus den päpstlichen Codex vom Jahre 1917 und bringe jeden einzelnen Staatsbürger, besonders die Beamten, in starke Gewissensnöte." Es bleibt uns unverständlich, wie man eine derartige Dar stellung der Dinge noch als sachlich bezeichnen kann. Dann ist wohl der Aufruf des Evangelischen Bundes: „In Sachsen erhebt Rom kühn fein Haupt" auch ein Ausdruck der Sachlichlnnt. Es tut uns leid, daß wir dieser Terminologie des Evangelischen Bundes edensonrenig folgen lrönnem wie Dr. Hering, Da es ossenbar notwendig ist, die Art und Weise, wie der Evangelische Bund gegen das Konkordat arbeitet, sachlich noch etwas mit Beiveisen zu belegen, dürfen wir hier den Wort laut eines Flugblattes anfügen, das der protestan tische Pfarrer Thomas, Plauen im Vogtland, verbreitet: Warum ein Konkordat? Warum soll Deutschland solch einen völkerrechtlichen Vertrag mit der römischen Kirche etngehen? Weil die römische Kirche sich Vorteile sichern will. Weil die römische Kirche sich alle Rechte und Ansprüche, die sie nach „göttlicher Anordnung" und römisch-kirchlichem Recht „zu genießen hat", garantiert wisse» will. Weil die römische Kirche sich praktisch das geistlick)« Schul-Aus- sichtsrecht sichern will. Weil die römische Kirche das staatlche Eherecht nach den Vorschriften ihres Kirchenrechtes abändern will. Weil die römische Kirche unbeschränkte Freiheit für das Or denswesen in Deutschland haben will. Weil die römische Kirche ihre gegcnrcformatorische Arbeit recht lich sicherstellen und stärken will. Weil die römisck)« Kirche die Entwicklung des deutschen Geist«»- und Kulturlebens nach ihrem Sinne bestimmen will. Dazu kann und darf der deutsche Staat seine Hand nicht bieten! Das wäre eine Bevorzugung der katholischen Minderhes? zuungunsten Ser evangelischen (?4) Mehrheit. Das wäre ein« einseitige Bindung in der Entscheidung über rein innerdeutsch« Fragen an eine auhsrdeulsche Macht. Das wäre «ine Ungerech-' tigkeit und eine Preisgabe deutscher Hoheitsrechte, die der deutsche Staat nicht verantworten kann. Deutschland ist poli- tisch und wirtschaftlich geknebelt. Es darf nicht noch kulturell in Fesseln gelegt werden! Alle evangelischen Christen, alle deutschen Staatsbürger protestieren daher gegen jeglichen Konkordatsabschluß und so», der» innerdeutsche Regelung des Verhältnisses zwischen Staat' und römischer Kirche aus Grund des deutsck)«» Rechts! Das Flugblatt stammt laut Unterschrift von ocr me>u,s- geschüstsstelle des Evangelischen Bundes, Berlin W. 10. Besitzt etwa auch noch jemand den Mut, diese Kampfweise als sachlich zu bezeichnen? Daß man die Würde seiner christlichen Welt anschauung gerade hier in Sachsen vor dem breiten Forum der Christentumsfeinde so stark vergessen kann, ist beschämend. Wir greisen solche Vorkommnisse wahrlich nicht gerne auf und hätten vielleicht manchmal den Wunsch, daß sic berichtigungssähig seien. Leider aber sind sie das nicht, Herr Pfarrer Blumentritt. Berich tigen Sie bitte den Fehler in der Terminologie des Evanoe^ li scheu Bundes. Dos wäre eine christliche Tat! l.riprig unri Umgebung ) Soziale Lehrstühle an Universitäten. Der Bund Deut scher Frauenvercine und der Allgemeine Deutsche Frauenverein haben durch eine Eingabe an die Kultusministerien der Länder gefordert, daß an den Universitäten soziale Lehrstühle errichtet werden. Und zwar sollen an den Universitäten die Vorlesun gen über Wohlfahrtsgesetzgcbung, Iugenörecht und Wohlfahrts pflege für Studenten der Jurisprudenz und der Nationalöko nomie zu Pslichlsächern erhoben und für die jeweiligen Staats-, examina zu Prüfungsfächern gemacht werden. Diese Forderung ist sehr zu begrüßen. Denn durch die Verpflichtung der Städte zur Einrichtung von Jugend- und Wohlfahrtsämtern ist für di« zukünftigen Leiter derselben wie auch für die Richter eine um fassende Kenntnis auf dem Gebiet der Jugend- und Wohlfahrts pflege erforderlich. ) Vom Bullen getötet. In Sayda bei Leipzig wurde ein Einwohner, als er seinen Bnlle» aus dem Stall bolcn wollte, von dem Tier limgerissc». Der Bull« bearbeitet« ihn derartig mit den Hörnern und Husen, daß der Mau» mit jchiverc» Verlegungen lie gen blieb und bald darauf starb. ) Eine Krastwagenlinie Berlin—Leipzig. Wie die L. N. N. hören, will die Reichsbahngeselisckiaft besondere Eisenbahnkraft- ivagenlinien einrichten. Als erste dieser Linie» soll die Linie, Berlin — Leipzig am 1. August d. I. verfuchstveise in Be trieb genommen werden. ) Einbruch in ei» Kleidergeschäst. In der Nacht zum 12. Juni wurde in ein am Johann isplatz gelegenes Kleidergeschäft cingebrochen. Die Täter sind über das eiserne Gitter eines Grundstückes der Salomonstraße in das Grundstück gelangt und sind in ücn hinten gelegenen Raum des Ladengeschäftes ein- gedrungen. Hier erbeuteten sie etwa 30 Burschcnanzugc und 10 Burschenmäntri aus Gabardine und einige große Windjacken, Aus zwei an den Laden angrenzenden weiteren Geschäften er beuteten sic 70 Mark Silbergeld, mehrere Brote. Wein. Schoko lade und etwa 10—12 Paar Halbschuhe. Auf dem Rückwege l)aben sie aus dem Hose des Grundstücks einen neuen zwei rädrigen Handwagen mit zwei Holmen, am rechten Holm di«, Aufschrift „Wagcnbauiabrik Felix Nenmann", ziegelrot' lackiert- mitgenommen. Hirmnitr, Ivicksu, ?Isurn Blin-enverban-slagung Chemnitz, 14. Juni. Am Sonabcnd und Sonntag fand in der Landcsölindcnaustalt zu Eyemnitz-Allendors die 12, V e rd a n d s v c rsa m ml nng statt, zu der sämtliche dem Verband niigcbörcndc Täcksischc Verein« ihre Vertreter entsendet hatten. Der Vorsitzende Richard Bierdel er- öffnete die Tagung, begrüßte die Vertreter der Regierung, der Stadt und geladene Ehrengäste, in deren Namen Obcrregicrungsrat Tr, Gerth der Tagung besten Erfolg wünschte. Den Haupworuag hielt Obcramlmann Lötz sch (KönigSwartba) über das Tbcina „Das V l i» d c n h a n d w e r k und seine Absatzinkglichtzeilen". Eüee längere Aussprache befaßte sich mit der Stellungnahme zum Gesetz- Sevilla" und von Mascagni selbst das Intermezzo aus Cavalle ria rusticana und die „Masken-Olwertüre". Tos zweite Kon zert am Donnerstag, den 16. Juni, beginnt mit der Leonoren- Ouvertüre. Außerdem gelangen zur Aufführung Dvoraks Sin fonie „Die Neue Welt", das Vorspiel zum 4. Akt zu „Traviata", die Wilhelm-Tcll-Ouvertüre von Rossini und von Mascagni selbst zwei Intermezzo aus „Ratclifs" und .^Fräulein Fritz". Preisrätsel für Dauerkarteninhaber der Jahresschav. Be kanntlich hat die Iahresschau für Dauerkarteninhaber mehrere Wettbewerbe in diesem Jahre vorgesehen. Zum ersten Preis rätsel wurde die Frage gestellt: „Wieviel Personen sind in den ersten 14 Tagen (1.-14. Juni) mit dem Auszug auf den „Spre chenden Turm" gefahren?" Der Eingang der Lösungen hat spätestens bis zum 18. Juni im geschlossenen Kuvert zu erfolgen, auf dem auch der Name und die genaue Adresse sowie die Num mer der Dauerkarte des Einsenders sich befinden muß. Nur Dauerkartellinhaber dürfen an diesem Wettbewerb teilnehmen, der als 1. Preis 200 Mark, als 2. Preis 150 Mark, als 3. Preis 75 Mark, als 4, Preis 50 Mark und als 5. Preis 25 Mark vor sieht. Im Falle übereinstimmender Lösungen entscheidet das Los. Die Preisverkündung findet zur Sonnwendfeier am 21. Juni abends 8 Uhr auf dem Konzertplatze statt. Die Aus zahlung erfolgt dann sofort in der Kasse der Iahresschau Zimmer 3 gegen Vorzeigung des Einwohnerscheines und der Dauerkarte. Hanns Iohst liest in der Iahresschau. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr findet in den Lichtspielen der Iahresschau der zweite Vortrag der Freien Vereinigung Dresdner Schriftsteller statt und zwar liest als Gast der ln Dresden durch seine Stücke längst bekannte Dichter Hanns Iohst, Szenen aus seinem neuen Schauspiel „Thomas Paine". Ter Eintrittspreis beträgt zu dieser Veranstaltung 1 Mark. Vorverkauf bei Ries und abends VN der Kasse der Lichtspiele. Um den Deutschen Skat. An der Wiege des Skatspieles, m AItenburg, tagte vom 10. bis 12. Juni der 11. Deutsche Skatkongreß, zu dem aus allen Teilen des Reiches sogar aus Nordamerika und Brasilien Teilnehmer herbeigeströmt waren. So konnte der Begrüßungsabend am Freitag einen überfüllten Saal sehen. Vertreter der Stadt, der Kreisregierung und zahl reiche Ehrengäste waren vn- Neranstaltuna erschienen, die vom Borsitzenden des Deutschen Skatverbandes. Buchdruckereibesitzer Fuchs, Altenburg, eröffnet wurde. Am Sonnabend fanden näch- mittags die Skai Mett spiele statt. Gespielt wurde mit einer eigens sür den Kongreß hergeslellten Einheitskarte. Am Abend des Sonnabends fand im Altenburger Landestheater eine Fest- aufführung statt und zwar ging ein zwciaktiges Vorspiel, vom Altenburger Skatmaler Pech verfaßt und „Skat" betitelt, über die Bühne. Der Sonntag war zunächst den geschäftlichen Be ratungen gewidmet. In der Kongreß-Sitzung wurde noch den üblichen Begrüßungsreden ein Rückblick auf die Entwicklung des Skatspicles bei dem letzten Kongreß im Jahre 1909 gegeben. Die vorgelegte neue Geschäftsordnung und eine Revision der Lcipziger Skatordnung wurde angenommen. Danach erfolgte die Einsetzung eines Altenburger Skatgerichtes. Bei der Frage der Bestimmung des nächsten Kongreß-Ortes — bekanntlich soll im Jahre 1928 ein internationaler Skatkongreft stattsindcn — wurde wiederum Altenburg gewählt. Der weitere Vorschlag, einen Skatbunü zu gründe» (!>. wurde mit Mehrheit abgelehnt. Den Abschluß des Kongresses bildeten die Meisterschaftsspiele, an denen sich mehrere Hundert Skater beteiligten. Die Sächsische Landesbühnr nach Magdeburg. Die Leitung der deutschen Theaterausstellung in Magdeburg Hot die Säch sische Landcsbühue eingeladen, mit ihrem ganzen Ap parat nach Magdeburg zu kommen, um in der dortigen neuen über 3000 Personen fassenden Stadthalle Vorstellungen zu geben. Die diesbezüglichen Verlrüge sind abgeschlossen. Die „S. L." wird am 2. September mit ihren Krasiwogenziigen von Olbernhau über Chemnitz, Leipzig, Halle nach Magdeburg fah re», am 4. September mittags dort eintresfen und vom 6. bis mit 15. September zehn Abendvorstellungen zu volkstümlichen Preisen geben. Eröffnet wird das Gastspiel mit Paul Her mann Hartwigs vie richtig cm Lebensbild „Die Ncuberin" mit Franziska Rene-Hilpert in der Titelrolle, weiter wird Walter Harlans dionysischer Schwank „Jahrmarkt in Pulsnitz" und „Der Raub der Sabinerinnen" mit Maximus Rene als Striesc gegeben. Residenztheater. Vom Sonnabend, den 18, Juni d. I., an dem die Erstausführung der Neuheit „Miß America" statt findet, beginnen die Vorstellungen mäbrenü der Sommermonate um 448 Ubr — Die Fuldacr Bischosskonsercnz wird in diesem Jahre aw 9. August zujomineiitrctcii. Sie wird inehrcre Tage dauern. — Neuer Trierer Domherr. An Stelle des verstorbenen Domkapitulars Dr. Lager hat der Bischof von Trier den Pfarrer von Neuwied, Deck,ant Albert Fuchs, ins Domkapitel berufen. — Ein Kirche,»streik. In der nahen cvangettjchen Dorfge meinde Huchenfeld bei Psorcheim. konnte kein Gottesdienst abgehalten werden, da der von Pforzheim hinbcordcrle Geist liche sich vor geschlossenen Kirchcnttiren gestellt sah und ohne seine Amtshandlung zu vollziehen wieder abziehen mutzte. In folge einer Erregung der Gemeinde über die behördlich ange- ordncte Versetzung des dortigen Vikars nach dem benachbarten Mühlbausen glaubten dessen Anhänger befugt zu sein, die Kirche abzuich-licßen. Am folgenden Sonntag war dem stellvertreten den Geistlichen aus Psorcheim das Gotteshaus zwar wieder ge öffnet worden, aber die Kirche war leer. — Der Nestor der deutschen Presse In Wattenscheid starb im Aller von 91 Jahren der Nestor der deutschen Presse, der Zcitungsverleger Karl Busch sen. Er leitete lange die libe, rale Wattenscheider Zeitung. — Das Ende der Mülheimer Schiffbrücke. Die Schissbiücke von Mülheim bei Köln muß, da nunmehr mit den Arbeite» sür den Bau der festen Brücke begonnen worden ist, dem Verkehr entzogen und anr Montag, den 20. Juni, abgefahren werden. Der Personenverkehr soll durch Motorboote im Tag- und Nacht verkehr äercaclt werden. — Tragischer Unglückssall bei einer Fcuerwehriibung. Die freiwillige Feuerwehr Holsterhausen der Wanne, hielt eine Vorübung für das am 19. Juni stattsindendc Feuer wch» sest anläßlich ihres 40jährigcn Bestehens ab. Im Hof der Horst schule demonstrierte man die Rettung von Kindern aus bren nenden Häusern. Aus der Höhe des dritten Stockwerks sollte ein ISiährigcr Schüler abgeseilt werden: dabei löste sich de, Karabinerhaken von der Leine und der Junge fiel in die Ties« bis hinein in den Lichtschacht eines Kellersensters. Er war so fort tot. Verantwortlich sür den polt ischen Teil: vr. Gerhard DcSczyk. Dresden, süi de» lüchlischen Dell imd das Feuilleton: I>r. Max Domtchle, Dresden >ür «lnzcloen: Rrtur L«»>. lümtl » in Dretaeu
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