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8ttet»»t»ed» VoUreevitnvg 4atlrgaug lg21 Hygiene -es Ohres. ' Bon Sanitäterat Dr. «ergmann, Verli«. U. Wahrend wir sah«», da« auf di« Ohrnmschel und d«n äuße- r.n Schörgang im wesentlichen nur Schädigungen von mechani sier Art einwirken, verhält es sich ganz anders mit dem mitt leren Ohr oder der Trommelhöhle, welchs, wie schon erahnt, gegen den äußeren Sehorgan« vom Trommelfell ab gegrenzt wird, und in welcher die Kette der Gehörknöchelchen lieg». Tolairg« das Trommel- und Paukenfell unverletzt ist, kann vom Ohr aus nichts in die Trommelhöhle «indringen. Wenn aber in diesem guergespannten Häutchen, sei es durch Verletzung oder durch Eiterung, ein noch so kleiner Defekt entstanden ist, so können durch ihn Staub oder Prasser in das mittlere Ohr hin- eingela,ege» und dort sin« entzündlich« Reizung der Gehör knöchelchen heroorbringen. Hingegen ist die in der Laienwelt weitverbreitete Meinung, das Trommelfell sei zum Hören un entbehrlich. durchaus irrig. Wü>er seine teilweise Verletzung noch sogar sein« gänzliche Vernichtung hat zur Folge, dah das Gehör als solches erheblich verschlechtert wird. Gefährliche und schädlich« Einflüsse drohen der Paukenhöhle nicht sowohl vom Ohr her als vielmehr von der Nase. Da nämlich, wo Nasen- und Rachenhöhl« zusammengrenze», also in der Schlundgegend, beginnt sin häutiger Kanal, genannt die Eustachische Ohrtrompete, welche von dort unmittelbar in ras mittlere Ohr hinsinführt und dazu bestimmt ist in diesem die Lust beständig zu erneuern. Sie kan» unserem Gehör schon in ren allerersten Lebenslagen verhängnisvoll werde», und zwar dadurch, dag sie zu dieser Zeit ihre natürlich« Ausgabe der Luft zufuhr zum Ohr noch nicht zu leisten vermag. Denn beim Neu geborenen ist die Euchachische Trompete mr-d zugleich die Pauken höhle noch ganz mit Flüssigkeit angesüllt, welche aus dsm Fruchtwasser der Gebärmutter in sie eingedrungen ist. Wegen dieses Luftmangels aber können sich die Schallwellen nicht in der Paukenhöhle fortpflanzen und somit auch nicht den schall- cmpfindenden Apparat, den Gehörnerven, erreichen. Jedes Menschenkind kommt daher, wie der große Kliniker Kuszmaul nachgemiesen hat, taub zur Welt. Es dauert durchschnittlich drei Tage, bis das Lvasser aus Ohrtrompete und Mittelohr durch Aufsaugung (Resorption) verschwunden ist, und erst jetzt, wo vom Hinteren Nasenrachenraum her Lust durch Vermittlung der Eustachischen Trompete in die Paukenhöhle hineingslangt, be ginnt das Kind zu hören. Wenn aber der Aussaugungsprpzetz unglücklicherweise aus beiden Ohren ausbleibt, so wird das Gehör des Kindes nicht ausgeschlossen, es bleibt taub, und zu diesem Uebel mutz sich, da es die Sprachlaute seiner Umgebung nicht wahrnim-mt, noch Stummheit hinzugesellen. Aus dem soeben geschilderten Vorgang ergibt sich schon ohne weiteres, von wie grotzer Wichtigkeit es ist, datz die durch die Eustachische Trompete hergestellte Lustpassaye zwischen Rase und Paukenhöhle stets offen bleibt und nicht etwa verlegt wird. Am häujigsten wird sie behindert durch Schleim, der infolge von Er kältung, von Schnupfen oder Katarrh sich in der Schlundgegend so stark ansammclt, datz er auch die von dar? ausgehende Ohr trompete mehr oder weniger ansüllt und mittels ihrer auch in vie Paukenhöhle hinabflietzt. Es ist nur zu erklärlich, datz im Gefolge eines solchen Katarrhs, besonders wenn er hartnäckig wird oder sich gar zum Stockschnupsen ausbildet. Schwerhörig keit verschiedenen Grades nicht ausbleiben kann. Zu einer Hygiene des Ohrs gehört daher vor allem auch die Forderung, Erkältungen zu verhüten. Auf zwei Wegen, die beide gleichermatzen zu beschreiten sind, lätzt sich zu diesem Ziel gelangen, nämlich durch Abhärtung und Vorsicht. Die erstere verfolgt hauptsächlich den Zweck, unseren Körper gegen die wechselnden Wittern ngseinflüsie widerstandsfähig zu mache». Dazu dienen uns als die wirksamsten Hilfsmittel das Wasser und die Luft. Durch kühle Waschungen bringen wir unsere Haut dahin, auf jeden Kältereiz mit einer prompten Züsammen- ziehung ihrerer Besätze zu antworten und dadurch einem zu starken Mirmeverlnst in den Schleimhäuten und den inneren Organen entgegenzuwirken. Von ebenfogrotzer Wichtigkeit zum Zwecke der Abhärtung sind Luftbäder. Wir dürfen nicht ver gessen, datz unser naturgegebenes Lebenselement nicht das Lasier, sondern die Luft ist, und gerade sie ist es, für welche unser Körper infolge unserer Bekleiduitg fast ganz unzugänglich bleibt. Im Luftbad gewinnt unsere Haut eine erhöht« tzebens- tütigkett, ihre Aufnahme von Sauerstoff aus der Atmosphäre und ihre Absonderung von Kohlensäure, also ihr Gaswechsel, geht rascher und ausgiebiger vor sich, und es steigert sich dadurch ihre Fähigkeit, die gerade bei Erkältungen sich ansammelnden Stosf- wechselschlacken des Blutes rasch zur Ausscheidung zu bringen. Trotz allen Abhärtens aber darf di« Vorsicht zum Zweck der Verhütung von Erkältungen nicht anher acht gelassen wer den. Sie muh ganz besonders darauf gerichtet sein, in den unteren Körpergcbiete», vornehmlich aber in den Füßen, ein« zu weit gehende Wärmeentziehung zu vermeiden. Erfahrungs gemäß vollzieht sich von kalten oder gar nassen FUHen aus eine Rückwirkung auf ihren Gsgenpol, die Nase, die darauf mit Schnupfen zu antworten pflegt, und er ist es eben, der durch seinen katarrhalischen Schleim die euskachische Ohrtrompete «n- füllt und auf diese Weise Gehörstörungen verursachen kann. Diese sind beim Erwachsenen in der Regel nur vorüber gehend, hingegen können st« beim Kleinkind« und mehr noch im Säuglingsalter einen höchst ^bedrohlichen Charakter annehmen. Di« Ohrtrompete sowie die Trommelhöhle sind in diesem Lebensalter noch sehr eng. und es gehört daher nur wenig Schleim dazu, um sie gänzlich auszufüllen und die Hör- sähigkeit damit völlig zu unterdrücken. Kommen noch unge- nüaende Körpervileg«. Unterernähr,«,«. Luftmanoel. Säftever- Aarbenblindheit Schon lange ist di« Beobachtung bekannt, datz es Menschen bezeichnen, sondern mehr als eine angeborene Störung be gibt, die in bezug auf ihr Farbenwahrnehmungsvermögen von Sehvermögens. DI« Zahl der Farbenblinden ist viel höher, als im der Natur stiefmütterlich behandelt worden sind. Die ersten allgemeinen angenommen wird. Bekannt ist ja, datz Männer viel wissenschaftlich verbürgten Beobachtungen stammen aus dem häufiger farbenblind sind als Frauen. Die Ursache hierfür liegt End« des >7. Jahrhunderts, vor allem von Dalton, der genaue Beobachtungen über seine und seiner Brüder Favbenbl'ndyeit anstellte. Die Grenzen zwischen de» sarbentllchtigen Menschen und den Farbenblinden sind nicht sehr scharf gezogen, sondern absolut flüssig, und die Abstufungen der Farbenschwachen sind mar.igsal'ig: nur das praktisch« Bedürfnis wird in einzelnen Fällen entscheiden können, ob der betreffende Farbenschwache noch als ,'arbcutüchtig oder schon als farbenuntüchtig anzusehen ist. Dabei müssen wir uns erst einmal klarmachen, was es denn heißt, normal sarbentüchtig zu sein. Drei Grundfarben sind es: rot, gelb, blau, di«, jede allein für sich oder in richtiger Mischung di« Stufenleiter der uns bekannten Farben ergeben, und ein Farbentüchtiger ist in der Lage, alle diese Farben er kennen zu können. Spricht sein Empfindungsvermögen nicht mehr auf alle diese Farben an, sondern nur auf einen Teil, so spricht man von teilweiser Farbenblindheit. Ihre häufigste Form ist die Rot-Griin-Blindheit (Daltonismus), so genannt nach dem oben erwähnten Dalton, der sie als erste beschrieben hat. Hierbei werden Rot und Grün nicht mehr scharf erkannt und verwechselt. Der Farbenblinde lernt es, a»s der Helligkeit der Gegensätze auf ihre Farben zu schließen, das zeitigt aber natürlich viele Fehlurteile. Auch eine Störung für eine der beiden Farbe» kommt vor. wi« überhaupt alle Uebergänge. Viel seltener ist die Gelb-Blau-Blindheit, ebenfalls nicht häufig die Störung für das gesamte Farbenerkoirnungsoermögen. Man kann die Farbenblindheit eigentlich nicht als Blindheit in der Art und Weise, wie Farbenblindleit vererbt wird. Bei ihr finden wir die auch sonst der Vererbungslehre bekannt« Tat sache, datz gesund« Frauen, die die Töchter farbenblinder Väter sind, diese Veranlagung auf ihre Söhn« übertragen, während ihre Töchter häufig gesund bleiben,- 4 Prozent aller Männer, nach anderen mit besonders genau«» Methoden vorgenommene» Untersuchungen sogar noch mehr, sind rot-grün-blind, dagegen nur 0,4 Prozent Frauen. Da di« Farbenblindheit ei» an geborener Zustand ist, gibt es auch für sie kein« Behandlung. Es ist vielmehr Aufgabe der sozialen Fürsorge, beizeiten di« in das Berufsleben Eintretenden zu unterfuchen und auf einen etwa vorhandenen Fehler aufmerksam zu machen, damit dieser bei der Berufswahl berücksichtigt werden kann: denn bekanntlich wird im Bahndienst, bei der Marine und im Forstdienst absolute Farbentllchtigkeit verlangt. Für andere Berufe ist sie von der größten Wichtigkeit. Streng .zu trenne» von dieser Farbenblindheit sind di« im Verlauf« des Lebens auftretendeu Farbensinnstörungen. Der Erkrankt« bemerkt diese Fehler von selbst, da er aus der Zeit seiner Gesundheit ein gutes Farbenvorstellungsvermögen besitzt: es handelt sich hier um eine schwer« Erkrankung des Augen inneren, meistens des Sehnervens, di« einer Behandlung bedarf und ihr auch meistens gut zugängig ist. Jedenfalls ist diese Farbenstörung streng von der angeborenen Farbenblindhehit Zit trennen. vr. tlans l-aekmann. Loilia derbnis oder ander« Umstände hinzu, welche die Aufsaugung des Schleims verhindern, so kann sich dauernde Taubheit entwickeln. Erkältung also mutz gewiß auf allen Altersstufen zum Besten des Ohrs vermieden werden, aber ganz verkehrt ist die noch immer nicht ausgetilgt« Unsitte diesen Zweck damit erreichen zu wollen, datz das Ohr dauernd mit Watte vollgestopft wird. Diese kann wohl den äußeren Gehürgang reizen, belästigen und verweichlichen sowie die Hörtätigkeit erschweren, aber den Zu tritt von nasser, scharfer und kalter Luft zum inner» Ohr ver mag sie in keiner Woise zu verhindern, weil ja die Luft, wie wir gesehen haben, nicht von außen her, sondern von der Nase aus in die Paukenhöhle hineinkommt. Nur einen Fall gibt es, wo di« Watte im Ohr berech tigt und am Platz ist, nämlich dann, wenn das Gewebe des Trommelfells nicht unversehrt ist, sondern einen Ritz ausweist. Dieser ist oft schon durch ein« einzige kräftige Ohrfeige znstande- gekommen. Besonders gefährlich wirkt diese Mißhandlung, wenn sie sich nicht bloß als „Backenstreich" gegen die Wangen richtet, sondern wenivchie Hand beim Zuschlägen zugleich den Gehörgang verschließt. Dadurch entsteht in ihm ein Luftdruck, der, vor nehmlich das Mrt« Trommelfell der Kinder, auf einmal spren gen kann. Auch entzündliche Eiterungen in der Paukenhöhle, die mit Recht gefürchteten Mittelohrentzündungen, können ein Loch im Trommelfell dadurch verursachen, datz der Eiter durch dieses hindurch sich einen Weg nach außen bahnt. In unglücklichen Fällen, denen allein durch eine recht zeitige operative Oeffnung des Trommelfells durch den Arzt vorgebeugt werden kann, entleert sich der Eiter nicht nach außen, sondern pflanzt sich aus dem Mittelohr nach dem Laby rinth fort, wo er durch Zerstörung des Hörnerven dauernde Taubheit und durch weiteres Vordringen eine fast immer töd liche Gehirnentzündung herbeifiihren kann. Wer ans die eine oder andere Weise zu einem Loch im Trommelfell gekommen ist, mutz durch einen Wattevevschlutz jedes plötzliche Eindringen von kaltem Wasser ins Ohr vermeiden, weil dieses ja durch das Trommelfell in das inner« Ohr gelangt und hierdurch Schwin del, ja sogar Ohnmachtsanfälle auslösen kann, die beim Baden die Gefahr des Ertrinkens nahebringen. «Nicht aber bloß in seinem schalleiiendem Apparat, den wir bisher fast ausschließlich betrachtet haben, sondern auch in seinem schallempsindenden Teil, also im Hörnerven, ist das Ohr inannigfachen Schädigungen ausgesetzt. Unter ihnen wirken am schlimmsten anhaltende starke Ge räusche, welche auf die Dauer die Reizempfindlichkeit des Hör nerven abstumpfen und damit das Gehör schwächen. Daher finden sich unter den Schlossern, Kesselschmieden und Böttchern so viel Schwerhörige. Der aus tausend verschiedenen Geräuschen zusammengesetzte Stratzenlärm der Großstädte erzeugt bei vielen ihrer Bewohner eine reizbare Schwäche und Ueberempfindlichkeit des Gehör nerven, di« in der Regel nicht auf ihn beschränkt bleibt, sondern sich im ganzen Nervensystem ausbreitet. Das „vermaledeite Peitschenklatschen", über das sich schon der große Denker Schopenhauer so bitter beklagte, ist zwar aus dem viel stimmigen und mißtönenden Konzert der Großstadtstraße so ziemlich verschwunden, aber an seine Stelle ist di« Autohupe getreten, die durch die Häufung und den schrillen Charakter ihrer Töne aus empfindliche Nerven noch viel schlimmer «in wirkt. Durch Wattebäusche, Antiphon«, Ohrklappen und ähnliche Vorrichtungen läßt sich zwar der Lärm ubdämpsen, aber sie sind mit dem Nachteil verbunden, daß sie die Verständigung mit unseren Mitmenschen erschweren und daß wir ihre Wort« bei nicht gerade stark erhobener Stimme »ur durch eine übermäßige und daher ungesunde Anspannung der Gehörnerven deutlich zu ver stehen vermögen. Die grüßte Wohltat erweist der Großstädter seinem Gehör dadurch, datz er so oft und solange als möglich — und wäre es auch nur durch einen Spaziergang vors Tor — in die ländliche Stille hinausflüchtet, wo Trommelfell, Gehörknöchelchen und inneres Ohr ausruhen und dadurch frische Spannkräfte und er höhte Widerstandsfähigkeit gegen den schädlichen Lärmreir ae- winnen Das Meer als heilsallor. Bei der Wirkung des Seeklimas kommt in Betracht Oie Temperatur und di« Sonnenstrahlung. Letztere stellt einen starken Hautreiz dar, st« bewirkt jedoch auch eine Steigerung des Stoffwechsels. Der HambuMr Physiologe, Prof. Keftner. hält diese Stoffwechfelsteigerung für dos eigentliche Kernproblem der gesamten Klimawirkunq. Stoffwechsslsteigernd wirkt auch die starke Kälte und der Wind. Auf dem Zusammenwirken der drei Faktoren: Sonnenstrahlung, Wind, Hautreiz durch das See- wasier und den Wellenschlag, beruht die Klimawirkung der Notdseeküste. Je stärker die Sonnenstrahlung ist. desto wirk samer ist das Klima. Die Folgen dieser Einwirkungen auf den Körper sind beschleunigte Blutbildung, bei Kindern starkes Wachstum und Gewichtszunahme. Bedingung für di« Heilwir kung des Seeklimas ist, datz der Patient sich möglichst viel im Freien aufhält. Wer sich an der Novdfeeküste ausbätt, sich aber der Sonnenstrahlung, dem Wind und dem Meerwaffer nicht aus- sttzt, auf den ist die Wirkung nicht vorhanden. Dr. Haoberlin, Wyk, faßt auf Grund seiner langjährigen ausgedehnten Erfah rungen die Wirkung einer Seekur aus den Organismus des kränklichen Kindes dahin zusammen, daß Blutfarbstoff und rote Blutkörperchen vermehrt werden und die Haut bekräftigt wird. Di« Muskelkraft wird beträchtlich vermehrt, die Muskelumfäng« am Oberarm und Unterarm vergrößern sich, der Bauchumfang wird kleiner, der Brustumfang, der Brustspielraum und die mit jedem Atemzug eingeatmete Lustmen«« steigen. Gewichts- und Längenwachstum sind weit stärker als zu Hause. Wovon hüvgt der Erfolg einer Badekur ab? Es ist ein Irrtum zu glauben, datz der Erfolg einer Badekur allein von der Wirkung der Quellen und der Bäder des Kurortes abhänge, es kommen noch viele andere Momente in Betracht, di« berücksichtigt werden muffen: die persönlichen Verhältnisse des Kranken, die Unterkunft und Verpfl-gungsmöglichkeiten, di« ärzt liche Versorgung im Kurort usw. Mit Recht betont Dr. Weskott in der „Münch, med. Wochenschr", daß nicht allein die vorliegende Krankheit, sondern vornehmlich der kranke Mensch selbst für dl« Auswahl des Kurortes bestimmend sein muffe. Nicht der Ort» wo behandelt wird, sondern wie behandelt wird, ist von der größten Wichtigkeit. Für manche Krank« ist der Aufenthalt an einem ruhigen Platz viel geeigneter als der in einem inter nationalen Luxusbao, während gerade wieder andere mehr Zer streuung und Anregung bedürfen. Die hygienischen Einrichtun gen des Badeortes müssen den notwendigen Anforderungen ent sprechen. Wenn neben den spezifischen Heilmitteln des Kur ortes noch andere therapeutische Maßnahmen zur Anwendung kommen sollen, z. B. physikalische und diätetische, so ist der Ort zu bevorzugen, der di« Durchführung der erforderlichen Methoden am besten gewährleistet. Mitunter genügt es schon einen Kranken seiner gewohnten Lebensweise zu entziehen und ihn in eine andere Umgebung zu verpflanzen, um sein Befinden zu bessern. In vielen Fällen empfiehl sich zwecks allmählicher Ge wöhnung an die Klnnaveriindernng auf der Hin- und Rückreise ein Aufenthalt an einem lleberaangsort. Schwerkranke dürfen nicht auf eine lang« Reise geschickt werden, aber auch manche Leichtkranke fühlen sich an einem Ort in erreichbarer Näh« Ihrer Angehörigen mitunter wohler als in enfternten Gegenden, wo sie nicht selten durch Heimweh und das Gefühl des Alleinseins seelisch ungünstig berinslußt werden. Für manche, besonders für Schwerkraiike, ist der Aufenthalt in einer Anstalt, in der sie unter ständiger und eingehender ärztlicher Beobachtung stehen, vorzuziehen. Die Dauer einer Kur kann nie im voraus fest be stimmt werden. Der Erfolg hängt jedenfalls von einer ge- niigenden D«v«r ab. Nicht immer genügen di« üblichen drei bl« vier Wacken vr. iV. U.