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Sächsische Volkszeitung : 03.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192707033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270703
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-03
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.07.1927
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Pötzsch Ansprachen, in denen sie die Verdienste des Scheiden den würdigten und in welchen die Liebe und Verehrung zum Dlu-druck kamen, deren sich Geheimer Rat Richter bei all Leiwen Amtskollegen jederzeit erfreut«. Die Eröffnung -er Vogelwiese Dresden, den 2. Juli 1927. Bei schönstem Sommerwetter wurde nach der gestrigen Ge witterabkühlung heute Sonnabend mittag 12 Uhr mit dem Auf ziehen des großen Vogels die diesjährige Vogelwiese er öffnet. Sie wird bis einschließlich 10. Juli dauern. Wie jedes Jahr hat die Straßenbahn einen umfangreichen Sondcrwagenver- k«hr nach der Festwiese eingerichtet. Auch zahlreiche Autobuslinien stehen zur Verfügung. Wen» der Veranstaltung günstiges Wetter beschieden ist, so dürfte sich auf den Elbwiejen ein lebhaftes Treiben entwickeln. Das eigentliche Schießen der Privil Bogenschützengesell schaft wird sich wie alljährlich abspielen. Am Sonntag komme» be, dem Damen- und Jugendvogelschießen von 3 Uhr an zwei Vögel zum Abschuß, einer durch die Frauen der Mitglieder der Gilde und die Mitgliederlvilwen, wobei die Würde der Schützenkönig!» erworben wird, und der andere durch Mitgliedertöchter und -söhne, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Das Schießen »ach dem großen Vogel beginnt am Montag 3 Uhr: eS wird die Woche hindurch fortgesetzt bis zum Königsschuß. Aus den 10. Juli 3 .Uhr sind die üblichen PrLmlenschjcßcn «»gesetzt. , Jeden Nachmittag von 5 Uhr an sind Konzerte im Mu sikpavillon. Für Dienstag 7,30 Uhr ist eine Gesangsausfüh- rung des Julius-Otto-Bundes unter Leitung von Kirchenmusik direktor Borrmann mit Orchester in der Schießhalle vorgesehen; di« Zuhörer nehmen auf den, vor der Schießhalle liegenden Wiesenplan Aufstellung. Der Freitag bringt abends um S Uhr das Feuer werk, das allerlei neue pyrotechnische Darbietungen aufweisen wird. Die sächsische Anleihe voll gezeichnek Dresden, 2. Juli. Di« Zeichnungsliste für die Lächsisch^ 7SN «Oft-Pfnnd- Sterling-Anleihe, die zu K v. H. znm Lnrissionstnrse zu hcranSgebracht wurde, ist nach kurzer Eröffnung infolge Neberzeichnnng wieder geschlossen worden. Enischei-ungen -er Gemeindekammer Dresden. 2. Juli. Die Ge m« i n d e l, a m me r hat in ihrer letzten Sitzung «,.<>. folgende Entscheidungen gefüllt. Eine Zwangsbeurlaubung des Bürgermeisters durch die Gemeindeverovdneten ist unzulässig. Die Beschwerde einer kleinen Stadt, das die Bekannt machungen über die Sitzungen der Stadtverordneten nicht mehr in einer am Ort erscheinenden Zeitung, sondern in zwei aus wärtigen Zeitungen vorgenommen wurden, konnte keine Beachtung geschenkt werden, da in den 88 47 flg. der Gemeindeordnung über die Aufstellung von Geschäftsordnungen der Gemeindeverordneten nichts darüber gesagt ist, wie Zeit und Ort der Sitzung zu veröffentlichen sind. Die Ge meindekammer hat es aber ossengelassen, ob es aus Gründen der Billigkeit oder Zweckmäßigkeit nicht richtiger wäre, auch die.am Ort erscheinende Zeitung als Publikalionsorgon zu ver- penden. In einer anderen Gemeinde hatten die Gemeinde- derordneten versucht, durch Fernbleiben von den Sitzungen die ilenderung der Geschäftsordnung und der Gemeindeverfassung m verhindern. Darauf hat die Mehrheit der Körperschaft zu Gegenmaßnahmen gegriffen. In diesem Zusammenhänge Hot die Gemeinde Kammer entschieden, daß es den Gemeindeverord- «eten nicht gestattet sei, unter Verletzung ihrer Amtspflicht durch verlassen der Sitzungen Obstruktion zu treiben. In zwei Großstädten hat die Gemeindekammer im Ber ühren nach 8 34 Abs. 3 der Gemeindeordnung die fehlende Zu- timmung der Stadtverordneten zur Einführung der städtischen Hersteller mit Wirkung vom 1. Juli 1927 ersetzt. In einer kleinen Gemeinde mußte wegen ihrer nngünsti- »cn finanziellen Lage die Weitererhebung der Musikinstrumen- «nsteuer über den 31. März 1927 hinaus zugestanden werden. Vom Dres-ner Zoo Dresden, 2. Juli. Am letzten Sonntage wurde gerade »ährend des lebhaften Besuches in dem großen Gehege ein unges Lama geboren. Sämtliche Lamamüttcr schauten höchst nteressant zu; auch die Breitschnxnizschafe, die Shetland-Ponys, ne Zwergesel, und die Weißen Nandus und die Perlhühner »ahmen alle lebhaften Anteil an dem seltenen Ereignis. Jetzt wloppiert das eimvöchige Junge schon durch das Wiesengelände, »ls ob es sich am Rennen beteiligen wolle. Wie ganz anders io ein junger Orang, der genau wie das neugeborenes Men schenkind über all« Maßen hilflos ins Leben tritt und erst sehr «limählich eine gewisse Selbständigkeit erlangt! Man kann bei hm ebenso von einem dummen Merteljahr sprechen, wie beim Nenschenkind. Aber jeder regelmäßige Besucher der Orang- Kamilie wird mit Erstaunen verfolgt haben, welche großen Fortschritte der Säugling in den wenigen Wochen seines Hier seins bereits gemacht l>at. Roch besser wird dies von nun ad möglich stin. da in dem nerwn. nur für die Ovai^-Familie de- stimmten Haus« der Raum nicht nur den zahlreichen Besuchern viel mehr Platz bietet, sondern auch den Tieren, die infolge des ungehinderten Zutritts der Sonn« auch besser beleuchtet werden .und daher in ihrem Tun und Lassen besser zu verfolgen sind. : Katholisch« Hof- und Propsteikirche zu Dresden. Sonn tag, 8. Juli 1927 (Kirchweihfest) früh 7 Uhr (Kath. Kirchenchor Cäcilia): Lorettomesse von V. Goller; Introitus und Commu- nio: Lyoral (Vaticana); Graduale v. Griesbacher; Offertorium- Einlage: Jubilate Deo von Plag; Kommunion-Einlage: O bone Jesu von Ingenien. : Todesfall. Am Mittwoch verschied im Stadtteil Weiher Hirsch der Obergeneralarzt a. D. Dr. med. Paul Apelt. Während des Weltkrieges hatte Obergeneralarzt Dr. Apelt zunächst die Stell« des stellvertretenden Korps arztes d:s 19. Armeekorps inne, in der er am 8. Februar 1915 ein Patent als Generalarzt erhielt. Später fand ec Verwendung als Sanitätsinspekteur der sächsischen Armee und erhielt am 31. August 1929 den Charakter als Ober- gewsralarzt. r Stillstand aus dem Arbeitsmarkt. Der in der vorigen Woche eingetretene Stillstand auf dem Dresdner Arbeits markt bestand, wie uns der Dresdner Arbeitsnachweis berichtet, auch in dieser Berichtswoche fort. Gegenivärtig sind noch 18 496, gegen 18 579 in der Vorwoche, Arbeitsuchende beim Arbeits nachweis gemeldet. Aus Mitteln der Erwerbslosensürsorge wurden 10 124 (10 200) und aus denen der Krisenfürsorge 3393 (3393) Vollerwerbslose unterstützt. Der Bestand an Notstands- arbeiten betrügt zurzeit 1300, währen- bei städtischen Saison arbeiten rund 2000 Mann beschäftigt werden. : Zu der Nachtsitzung der Stadtverordneten ist noch zu melden, daß in vorgerückter Nachtstunde, gegen 2 Uhr morgens, die Abstimmung über den Gesamthaushaltplan vorgenomm.'n wurde. Er schließt bekanntlich mit 96 308 057 Mark in Einnahmen und 101 606 057 Mark in Ausgaben ab, bei einem Fehlbetrag von über 6 Millionen Marl. Einige Abänderungsanträg« sind in diL'er Summ« noch nicht berücksichtigt. D:r HauShältplan wurde .gegen 18 Stimmen der äußersten Linken und der äußersten Rechten genehmigt. : Schulbvausebäder. Der gesundheitlichen Förderung der lieranwachsevden Dresdner Schuljugend dienen u. a. die Sch u lb rä u seb ädc r. In dem regelmäßigen Baden in der Schule liegt auch «in nicht zu unterschätzender erziehe rischer Wert. Ist doch zu hoffen, daß die regelmäßig baden den Kinder auch nach Verlassen der Schule das sehr nötige wöchentlich: Bad nicht missen mögen. Das.Ziel der Schul verwaltung ist es daher, in jede Schule ein solches Bad einzubauen. Dieses Ziel erfordert Geld und kann daher nur schrittweise erreicht werden. Ein solcher Schritt ist mit der Fertigstellung des Schulbrausebades in der 39. Volks schule im Stadtteil Plauen, Schleiermacherstraße 8, ge tan worden. ES ist das 22. Schillbrausebad. Am 23. Juni 1927 fanden sich Vertreter des Schulamtes, des Hochbau amtes, des Betriebsamtcs und der Schule in dem neuen Schulbrausebad zusammen. Herr Stadtbauamtmann Fleisch mann als Vertreter des HochbauamteS übergab «S dem Ver treter des Schulamtes, Herrn Schulamtsrat Rudert. Dieser dankte den städtischen Körperschaften für die Bewilligung der Mittel sowie allen denen, die an dem schönen Werke gearbeitet haben und .sprach die Hoffnung aus, daß die neue segensreiche Einrichtung von allen Schülern der Schule benutzt werden möge. Dankesworte des Schulleiters, Herrn Oberlehrer Müller, schlossen sich an. : Die Jngruv ans der Vogelwiese. Wie vor Jahre« wird auch diesmal die Jugend im besonderen auf der Vogel wiese .vertreten sein. In der Nähe der Dampfschiff-Anlege stelle wird sie sich bei Volkstanz, Musik, Kasperletheater und anderen lustigen Spielen Vergnügen und damit auch vielen anderen Gelegenheit Heben beobachten zu können, wie sich gesund: Jugend nach der Last und Mühe der Tagesarbeit frisch und froh erhält. Alke Mitglieder der Jugendverbände erhalten in dem alkoholfreien N-usschank Im Zelt ein Tgise Schokolade gratis. : -tttOjährigcö Jubiläum. Di: Privilegierte Schützen gilde in Wahlen begeht am nächsten Sonntag die Feier ihres 400jährig:n Bestehens. : Bon schwerem Verdachte befreit. Der Arbeiter Knötig aus Heidenau, der kürzlich unter dem Verdachte festgenom men worden war, seinen Freund, den Arbeiter Schindler er mordet zu l>ab«n, wurde aus der Haft entlassen, da sich ein wandfrei herausgestellt hat, daß der Arbeiter Schindler mit dem Rade verunglückt ist. N. Abschaltung von Kabeln. Ueberholungs-Arbeiten in verschiedenen S6>altstellen erfordern Sonntag, den 3. Juli 1927 von etwa 6 Uhr bis 11 Uhr vorm, die Abschattung der Stadt teile Reick, Prohlis, Torna, Leubnitz-Neuostra, Gostritz, Mockritz und Kaitz. Schwere Gewitter über Sachsen Leipzig. L. Juli. Freitagnachmittag ist ein schweres Gewitter über Leipzig niedergegangen, das sehr starken Regen brachte. Das Gewitter war von heftigem Blitz und Donner begleitet, auch Ist Hagel in erheblichen Mengen gefallen. Die Feuerwehr wurde in etwa 25 Fällen alarmiert, weil das Wasser in die Keller ein. gedrungen war und dort eine Höhe bis zu 30 Zentimeter erreicht hat. Brandschaden ist soweit bekannt nicht entstanden. Am Abend ging noch ein sturmartiger Wind, der an den Bäumen durch Herabreißen von Aesten mannigfachen Schaden anrichtete. Nach 19 Uhr waren die TelephonveMnbungen mit Berlin gestört, weil auch dort ein schweres Gewitter niederging. Drsden, 2. Juli. Freitagnachmittag gingen, nachdem das Thermometer am Vormittag im Schatten beinahe 26 Grad erreicht hatte, schwere Gewitter mit iiberans starken Regengüssen über Dresden nieder, di« ein mehrfaches Eingreifen der Feuerivehr notwendig mach, ten. Die Stromversorgung erlitt sowohl für den Stra- tzenbohnverkchr, als auch für die elektrisch« Lichtversorgung mehrere Unterbrechungen. Die aus der Ilgenkampf- bahn heute stattgesundenen Vaterländischen Festspiele, die von sämtlichen höheren Schulen Dresdens stark besucht wurden, wurden von dem Unwetter schwer betroffen, aber trotzdem zu Ende geführt. Auch In der Lausitz ging am gestrigen Abend ein schiveres Gewitter nieder, das mit heftigem Sturm und starken Regengüssen verbunden war, und an den Feldsrüchten mancher, lei Schaden anrichtete. : Briefmarkenschwindler. Gewarnt wird vor dem angeblichen Studienrat Dr, Rackel, der vom 7. Juni bis 11. Juni 1927 in einer Pension In Gottleuba gewohnt hat, wohin er sich viele AuSwahl- sendungen in Briefmarken schicken ließ, die ex weder bezahlt noch zurückgesaickt bat. Es handelt sich um einen Betrüget, der annehm bar mit den beiden ebenfalls noch nicht ermittelten, im Juni 1926 als Chemiker Eccehard von Gablenz und im Dezember 1926 und Januar 1927 als Reichswasserbauinspektor Vieler in Dresden aus getretenen Auswahlsendungsschwindeleien Wesenseins ist. Von dem angeblichen Dr. Rackel Geschädigte wollen, soweit dies nicht bereits geschehen, umgehend bei ihrer Polizeibehörde Anzeige unter Bei fügung der Unterlagen erstatten. — Der seit dem 30, Juni 1927 nach Unterschlagung von 2000 Mark aus Leipzig geflüchtete 27 Jahre alte kaufmännische Angestellte Franz Schobert wurde heute morgen von der hiesigen Kriminalpolizei in einem Hotel sestgenom- inen. In seinem Besitz befand sich nur noch ein Teil des unter schlagene» Betrages, Pfarrer-A-fchie- in Schnitz Sebnitz, 2. Juli. Scheide» tut ivehl Diesen Schmerz empfand die katholisch« Gemeinde Seb n i tz - Ne u sta d t, da es galt, von ihrem all- beliebten Pfarrer, Lehrer und Berater Reime, Abschied zrr nehmen in Gemeinde und Schule. Seit 80 Jahren hat die Katho lische Kirche in Sebnitz einen Pfarrer, von denen allein L7 ans den 4. Pfarrer kommen. Seine Vorgänger vertauschten diesen schweren „Steinbruch des Herrn" bald mit einem leichter zu bebauenden „Weinberge". Pfarrer Reime bewahrte aber Sch nitz eine seltene Treue und harrte aus in schivereren Zeiten und Lagen. Darum veranstalteten alle Vereine und die Schule ihrem geliebten Seelsorger einen herzlichen Abschied und dank- ten ihm für alle seine Bemühungen durch sinnvolle Geschenke und warme Worte. Besonders der Kirchenchor und Inng- frauenverein boten noch einmal alles auf, ihren scheidenden Präses zu erfreuen. „Der Graf von Hobsburg", Ballade für dreistimmigen Frauenchor und „Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben", ein geistliches Festspiel waren Proben ihrer gewohnten künstlerischen Tätigkeit für die gute Sache. Auch der Herr Bürgermeister und einige hochw. Pfarrer aus dem böhmischen Grenzgebiete würdigten die Verdienste unsers schei denden Seelsorgers. Das Band des Amtes — (seine letzte Hand lung war die Ausnahme einer 76jähriyen Frau in die katho lische Kirche) — ist nun gelöst; möge dos Band dankbaren An- gedenkens ihn und unsere Gemeinde auch noch fernerhin ver- binden! : Einbruch in die katholische Schule Sebnitz. In einer der letzten Nächte wurde in die katholische Schule eingebroäie». Der Uebeltäter fand trotz ärgsten Durchwühlens der Expedition keine Beute. (In welchem Schulhause wären ausgehäufte Neichtümer zu finden?) Darum ließ er auch in selbstloser Weise die wenigen Groschen aus dem Tische liegen. Den vor handenen Fingerabdrücken nach kommen Burschen als Täter in Frage, deren Spur nach Böhmen weist. Scheinbar dieselben Bubenhänd« raubten i» derselben Nacht Im Krankenhause viel Wäsche und Wertgegenstände. zeugwürze, Pro;mtum est! Doch halt, ein guter Einfall! Jazz Mit „Feuerzauber"-Motiv. Armer Wagner! Glücklicher Her mann Beutten! Frisch und lebendig oie Aufführung. Kett- »er und Alice Torning ein typisches Rasske;mar, Elly Hoffman» eine lustige, natürliche Hannelore, von Moel fe ndorf und Hell, die flotten Liebhaber, dazu Margarete hastert, Johanna Ewald, und die übrigen Darsteller mit Humor und Laune unter der flüssigen nnksikaltschen Leitung üichord Schön ians vereint, brachten oie nötige Kohlensäure m die Handlung. Das stark besetzte Haus amüsierte sich. — —rst- KomSdte. Das Lustspiel „Der ge fällige Thierry" von Tristan Bernard, das gestern abend erstmalig gegeben urde, gehört zu jenen Bühnenerzeugnissen, denen man die sommer- che Prädestination sofort anmcrkt. Im Winter gegeben würden « der Kritik verfallen, Dabei ist das Stück noch nicht einmal das Rechteste seiner Art, denn es hat Witz, Esprit und einen fe'mge- .liffenen Dialog. Natürlich sind die Voraussetzungen der Fran- tosen, die leichtfertige LiebestSndelei und der mit großer Geste be- iangene Einbruch, auch hier wieder vorhanden. Ich nehme zur Ehre er französischen Kapitale an, daß sie nicht schlimmer ist als ander« Leltstädte und ihren Ruf nur ihren Boulevard-Dichtern verdankt. lcbrigcnL schreibt der geistig überlegene Tristan Bernard keine Ob- zönitätcn, sondern geht geradezu daraus aus, die Wurzel d«s Uebcls, »aS Flirtbegchrcn der Frauen und die Schwäch« vieler Männer, hre Eitelkeit bloßzulcgcn und zu parodieren. Thibaut ist ein leicht- ertigeS Bürschchen. Mit zwei Frauen pendelt er hin und her. So bald er sich zu der einen zu entschließen scheint, muß sein Fr«und LHIerry, der eitle Schürzenjäger, dessen böser Nus sein ganzes Ge- «imniS ist, dieser Erkorenen die „Ändere" ausreden, lind beide Nale verliebt sich dann Thierry In den Schwarm deS Freundes. Nur ej der dritten, der anständigen, gescheiten Alice, bremst er; der freund verlangt zuviel Opfer. Und so steht dieser Held am Schluß »lS Ehestifter da. Der französische Schwank ml moralischem End effekt, das ist entschieden die neuest« Nüance der Pariser Boulevard- süch«! In flottem Tempo unter Steiners Regie gespielt, nimmt sich das erfreulich kurze, durch keine Lüge getrübt« Stück sehr nett »us. Die drei Damen geben Trude Wessely, die die seriöse Liebhaberin mit seiner Komik spielt, Elisabeth Frank, die Äuge und Temperamentvolle und Bella Erdoes, die Dumm» staive und Sentimentale. Alfred H aase- ist Thierry. den er «Et und Wohlbrück Thibaut, «ine parodistische Pa- radcrollc, die er voll ausschöpst. RochoIls dreister Kellner bleibt »och zu nennen. Das Stück fand freundliche Aufnahme. Zck, Vom „sprechenden Tnrme" Graenerlieber. Liedmusik vom „sprechenden Turme" in der Jahresschau zu vermit teln, ist am Donnerstag mit einigen Einschränkungen ganz gut gelungen. Letzte» Endes ist aber die Graenersche Kompv- sitionstechnik für die Lautsprecherverstärkung doch zu poetisch, um nicht Einbuße zu erleiden. Bei einigen Liedern kamen die reizvollen Eigenarten Graeners zur Geltung, bei an deren jvurd« von der Zartheit seiner Empfindungen ab- grstrich:». Immerhin wurde überall die künstlerische Seite wahraenommen. Lisa Wechsler und Siegmund Wittig (Begleitung) waren feinfühlig« Vermittler. Der „Wiilhelm- Rabe-Musik" für Klavier von Graener kann man in die ser Vermittlung ohne weiteres sein« Zubilligung sichern. Störend bei dem Versuche war vielfach das geringe Inter esse des Publikums, das die tausenderlei Herzensangelegen heiten des Tages höher stellte, als dt« vom „sprechendem, Turme" vermittelt« Kunst. —Ist— : Veranstaltungen in der Jahresschau. Am DienStag, den 5. Juli, nachmittags 4 Uhr, findet das erste diesjährig« Kind « rsest in der Jahresschau statt. Treffpunkt Vergnügungspark, Eingangs platz von der Stübcl-Allee aus. Am Mittwoch, den 6, Juli, set zen die Dresdner Dichter Karl Söhle und Kurt Arnold indeisen mit Vorlesungen aus eigenen Werken dir Reihe der ichterabende der Freien Vereinigung Dresdner Schriftsteller fort. Der Vortrag findet abends 8 Uhr in de» Lichtspielen der JahrcS- schau statt zu einem SondereintrittSpre s vor. 1 >ck, Vorverkauf bei . Ries, Seestraß«, und in der Kartenausgabe der Jahresschau, onnerstag, den 7. Juli, veranstaltet Musikdirektor Feier- eis wiederum ein Elltekonzcrt auf dem Konzertplatz des Haupt restaurants. In den Lichtspielen der JahrcSschau werden bis 7 Uhr Fach- und Werbefilme vorgeführt, 7,30 Uhr abends läuft der ausge zeichnete Film „Der schwarze Zyflon". Vom „Sprechende» Turm" aus wird heut« am 3- Juli Dr. HanS Hasse seinen' Vortrag halten: „Die äußere Gestalt der Zeitung". Donnerstag, den 7. Juli, 6,15 Uhr, findet vom „Sprechenden Turm" der Jahresschau ein Kon zert mit Werken von Dr. Felix Gotthelf statt. Ausführung: Opcrn- sängerin v. Langermann-Larisch, Konzertpianistin Johanna Thamm, Konzertsängerin: Lydia Burger-Semml«, Erna Grabncr, Hilde gard Lubberaer, Maja Gotthelf. Karl Söhle und Kurt Arnold Findeisen lesen in der Jahres, schau. Am Mittwoch, den 6. Juli, findet abends 8 Uhr der fünfte Vortrag der Freien Vereinigung Dresdner Schriftsteller statt in den Lichtspielen der Jahresschau. Es werden wiederum zwei bekannte Dresdner Schriftsteller, Karl Söhle und Kurt Arnold Findeisen, aus ihren eigenen Werken vorlesen. Der Sondereintrittspreis beträgt 1 Mark. Vorverkauf bei F. Ries, Seeftroße und in der Karten- ausgäbe der Iahressckiau. Marion R gler, d'.e vom Staatliche» Schauspielhanse mit Ablauf dieser Spielzeit scheidet, ist ab 1. September von Hennin«: Körner und Hugo Wolfgang Philipp für das Alber t - Theat« r gewonnen worden. Die Warr-lungen -es mv-ernen Geisteslebens in Japan Dresden, 2. Juli. Der Rektor der Medizinischen Akademie in Osaka (Japan) Professor Sata hielt am Mittwoch in der Aula der Tech nischen Hochschule in Dresden einen Vortrag über dl« Wandluivgen des modernen Geisteslebens in Japan. Dem Bortrage wohnten unter anderen Volksbildungsminister Dr. Kaiser, Rektor Prof. Dr. Bruck, Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden bei. Professor Sata rühmte Deutschlands Kultur und Wissenschaft, denen di« ganz« Welt, besonders auch Japan, unendlich viel zu danken hätten. Er als Präsident des deutsch-japanischen Vereins wolle als erster japanischer Wissenschaftler versuchen, di« Hochachtung vor deutschem Wissen und Können in seinem Daterlande zu verbreiten und die Beziehungen zwischen bei- den Ländern zu vertiefen. Redner sprach sich für Errichtung weiterer Professuren für japanische Sprache in Deutsch land aus, damit schon mit Rücksicht auf Japans politische Bedeutung das Verständnis für die Volksseele Japans ver breitet werde. Professor Sata schilderte sodann die Eigen arten seines Volkes und sprach sein Bedauern darüber aus, daß sich die moderne japanische Jugend von ihren Volks« idealen in Schul« und Familie immer weiter entfern«. : Die Fürstenhof-Lichtsptele schließen während der Vogelwiese, also ab Sonntag, den 3. Juli dis mit Sonntag, den 10. Juli ihr« Pforte», um das Orchester zu vergrößern, verschiedene Neuerungen
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