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Len Friedeiisbisclxck, den Freund und Vater der Armen. Kranken und Waisen. Bischof Korui» führte in seiner Aut- Ivort aus: „Tie Kirckze hat nicht, wie die Cäsaren, siegreiche Legionen ausgesandt, die zuerst mit dem Schwerte deu Weg -ahnten, die Kirclze siegt in Geduld und Liebe, indem sie treu das Kreuz umschließt, um im Leid zu triumphieren, im Leid zu siegen. Meine lieben Trierer! Den Rat möchte ich euch geben und den Wunsch möchte ich euch noch aus sprechen: Wenn Leid »och koinmen sollte, wenn Prüfungen sich wieder einstellen sollten, dann bleibt nur geduldig, bleibt fest um das Kreuz geschart! Tann wird der Sieg uns einst rrsreuen, wie er auch jenen dort drüben ganz zuteil gewor den ist, die hienieden geduldig tragen, was nach Gottes Fügung kam. Wenn, wie ich es gestern und heute gesehen habe, eine so große Sclzar von Männern kommt, Schar um Schar, und immer neue Scl^ren, die begeistert sind für den Glauben und den göttliclzeu Heiland, und die bereit sind, lim des Heilandes willen auch Opfer zu bringen und Leiden zu ertragen, — wenn bei jedem fest1icl>en Anlas; die Män- ner mächtig ergriffen werden durch die Idee des Glaubens, Ivenn sie freudig hören, so oft man ihnen das Wort Christi predigt, dann sage ich: „Unsere Zeit ist nicht so schlecht, und wir dürfen nicht verzagen!" Und wenn wieder ein Sturm käme, bleiben wir nur gläubig, treu dem Heiland und sei ner Braut und wir werden siegen." — Die Rede des Bi- sckzofs klang a»S in einem Hoch ans die treuen katholischen Männer. Diese Versammlnng ivar ein würdiger Abschluss der Jubiläumsfeiern. Tie internationale Konferenz für Krebsforschung wurde heute durch den Vorsitzenden Geheimrat Professor von Legden Berlin mit einem Tank gegen die Teilnehmer ans England, Frankreich und Oesterreich geschlossen. In seiner Schlußrede betonte Geheimrat von Legden, daß die Fortschritte in der Erforschung der Krebskrankheit, die den Tiererperimenten zu danken seien, zu der Hoffnung berech tigten, daß es in nicht zn langer Zeit gelingen werde, das Uebel erfolgreich bekämpfen zu tonne». — In einer Zuschrift, die dem Berliner Lokalanzeiger von besonderer Seite zugeht, wird darauf hingewiesen, daß Bismarck die Ansfassung vertreten habe, daß die Rechte des Königreichs Hannover an Preußen übergegangen sind und daß. da seinerzeit zwischen der hannoverschen und der brannschiveigiscyen Linie des Welfenhanses ein gegenseitiger Erbvertrag abgeschlossen worden ist, nach dieser Ansfassnng nach Erlöschen der braunschweigischen Linie die Krone Preuße» als Rechtsnachfolgen» der hannoverschen Welfen in Braun- schweig erbberechtigt geworden sei und von einer Erbberech tigung des einstmaligen hannoverschen Negentenhauses und dessen tatsächliche Erbfolge in Brannschweig nicht inehr ge sprochen werden könne. Die damaligen Verträge zweier Herrscherhäuser seien an die Länder übergegangen. Die Zuschrift führt ans, daß. nachdem die B annschmeiger dieser Tage so warm für die Reichsinteressen eingetreten seien, auch diele Landesrechte von ihnen respektiert werden müssen. Auch habe der Herzog vom Cnmberland seine bisherigen Erklärungen als Chef der Familie, also auch für seine Söhne abgegeben. Ans dem sozialdemokratischen Parteitag in Mann heim wurde am 20. d. M. die Tebatte über den Massenstreik fortgesetzt. ReichslagSabgeordneter und Zentralarbeiter- fekretär Robert Schmidt Berlin glaubt tonstalieren zu kön nen, daß Gewerlschiften und Partei einander näher ge kommen seien. . Im Prinzip habe man auch in Köln den Massenstreik nicht abgelehnt, nur die Ruanee in der Beurtei lung ivar eine andere. Reick>stagsabgeordneter Kolb- Karlsrnhe: Kantskh erklärt unanshörlich, wir kämen um den entscheidenden Endkampf doch nicht herum. Wenn das tvahr ist, wozu vertrödeln wir dann die Zeit mit dem Par lamentarismus? Warum bereiten wir nicht unanshörlich Len Endkampf vor? Ich aber bin der Auffassung, so lange die Möglichkeit einer gesetzlichen Aktion besteht, wir gar nicht daran denken können, Genvlt zu gebrauche». Wir Süddeutsche» haben das größte Interesse daran, daß Preu ßen bald ein vernünftiges Wahlrecht bekommt, sonst näht uns das allgemeine Wahlrecht auch nichts. Aber ich glaub", daß die Massenstreikpropaganda die Chancen der Wahl- rechtsbewegnng in Preußen nur verdorben hat. Neihs- tagsabgeordneter Molke» b n h r: In die Massenstreik periode kommen wir sowieso hinein, ob wir darüber reden oder nicht. Und zivar viel eher von der geselljcl-aftlichen als von der politisclzen Seite heraus. Tenn wenn es den llnternchmerverbänden nicht gelingt, ans gesetzlichem Wege den Arbeitern das KvalitionSrecht zn rauben, so werden si? eS durch ihre wirtsclzaslliclze Macht versuchen. Abgeordneter S a ch j e Bochum: Ter Antrag Kautsty bedeutet, daß die Gewerkschaften sich unter allen Umständen zn fügen hätten, auch wenn ihre eigensten und vitalsten Interessen ans dem Spiele stehen. Er macht die Gewerkscliasteii zn rein politi schen Vereinen und liefert ihre minderjährigen und Fraiien- initglieder dem StaatSanwalte ans. Tann wäre es schon besser, wir hätte» überhaupt nur eine Organisation, die der Partei. Tr. O. n e s s e l - Stettin: M'bel trägt einen er heblichen Teil der Schuld an dem Massenstreikwirrwarr. Am glorreichen 21. Januar war in den Massen die Stim mung vorhanden, den Wahlrcchtskamps mit den schärfsten Mitteln bis ans die Spitze zn treiben. Stelling- Bre men: Ter Massenstreik muß propagiert werden, um die Massen reif zn machen. Tr. O. n a r ck - Franksnrt a. M.: Die Massen draußen erwarten bestimmt eine Annäherung beider Teile in der Frage des Massenstreiks. Gewehr- Elberfeld erN>artet, daß es über kurz oder lang gelingen werde, die christlichen Gelverksckzasten in das sozialdemokra- li'che Lag^r hinüberznziehen. ReichslagSabgeordneter Tr. Grcidiiaiier Dresden hat bei den Aktionen der Partei bisher Schlagsertigkeit vermißt. Bebel ivar heute eben'» defensiv wie in Jena aggressiv. Tamals schilderte er die Schmach in Prenßen-Tenlschland in den blühendsten )sar- ben als unerträglich und ries zn flammendem Protest miß Heilte bat er alle mögliclzen Schwierigkeiten vorgemalt und znm Teil in einem Tone, den er damals selbst geißelte. Verfehlt nxir es, die WahlrechtSbeivegnng mit dem 18. Ja nuar und dem 18. März in Verbindung zn bringen. Da durch mußte den Massen der Revolntionstag svmbolisch er scheinen. Bebels Erklärung über die Petition an das pren- ßisckze Herrenlxnis hat mich wenig befriedigt. Wenn man mit der russischen Revolution liebäugelt, petitioniert man nicht an das preußische Herrenhaus. D u n k e r-Leipzig: Von preußisch deutscl)er Seite darf der russisch» Revolution nicht in den Rücken gefallen werden. Ein entschiedenes Wort Bebels würde viel gelten. In Dresden und Leipzig »var die Massenstreiksstimmung ausgezeichnet. Wir erwar teten allesamt eine Steigerung des Kampfes. Am Don nerstag machte der Parteitag einen Ausflug nach Heidel berg. Vom Parteivorstande und der Kontrollkommission ist zur Stellungnahme zu den Anarchosozialisten folgende Re solution eingebracht worden: Die anarclwsozialistischen Be- strebnngen, wie sie in den lokalorganisierten Gewerkschaften sich geltend niachen, sind unvereinbar mit den Zielen und Interessen der Sozialdemokratie. Tie Parteipresse hat da her die Pflicht, die anarcho-sozialistische Bewegung auf das entschiedenste zu bekämpfen, und die Parteigenossen haben die Aufgabe, die für diese anarcho-sozialistischen Bestrebun gen eintretenden und agitierenden Personen, soweit diese Personen Parteigenossen sind, ans ihren Reihen auszu schließen. Leber-Jena: Tie von den Gewerksclxiftsfüh- rern eingeschlagenc Nentralitätstaktik ist verfehlt. Sie stärkt nur die gegnerische» Organisationen und nützt uns nichts. Reichstagsabgeordneter BL melbürg, Vor sitzender des Zentralverbandes der Maurer: Partei und Ge- werkscl-aften sind der Meinung, daß, wenn die herrschenden Klassen den Versuch machen wollten, das Wahlrecht oder das Koalitionsrecht anzutasten, oder, wenn Stimmung in den Massen vorhanden sein sollte, zu dem Abwehrmittel des politischen Massenstreiks zn greifen ist. Meinungsverschie denheiten konnten bis heute noch darüber bestehen, ob man den Massenstreik auch als Angrifssmittel anwenden solle. Reichel, zweiter Vorsitzender des Metallarbeiterverban des: Wir dürfen bei aller Hochachtung für Theorie und Meinungsfreiheit nicht alle Augenblicke aufeinander los- sahren und losschlagen. Kantskhs Befürchtung, daß die Gewerksclzasten eine Bremse für die allgemeine Arbeiter bewegung werden könnten, ist längst durch die Erfahrung widerlegt. In Tausenden von Versammlungen sorgen wir jetzt für die sozialistische Aufklärung. — Damit ist offen zu gegeben, daß die Gen>erkscl>asten sozialdemokratisch sind. — Die preußische Polrnpslitik führt zn Zwangs- maßregeln. In dem Städtchen Buin haben die Polnischen Eltern von 1.70 Schülern beschlossen, Widerstand gegen den deutschen Religionsunterricht zu leisten, indem die Kinder nicht in deutscher Sprache antworten. Nunmehr erklärte die Negierung, daß sie zwei Lehrkräfte anstellen werde; die Gemeinde habe für deren Besoldung, für die Lehrzimmer und Lehrc-rwohnung aufzukommen. Da die Stadtvertretung dieses Ansinnen einstimmig ablehnte, will die Negierung ihre Anordnungen im Zwangswege durchführen. In Schrimm will die Negierung für die zufriedenen und die rebellierenden Kinder geteilten Unterricht einführen. Den dadurch mehr benötigten einen Lehrer soll die Ge meinde bezahlen. Die Stadtvertretnng erklärte, die An ordnungen der Schulaufsichtsbehörde nach Kräften be kämpfen zn wollen und nur der Gewalt zu weichen. In Posen haben die Polnischen Kinder in allen Schulen den Streik erklärt. Auch in Kos ch min haben die polnischen Kinder sich geweigert, im deutschen Religionsunterricht deutsch zn antworten und zu beten. Ob die Belastung der Gemeinden mit neuen Ausgaben für Lehrer usw. die er wünschte Wirkung haben wird, bleibt abzuwarten. Man wird an die Tragonaden erinnert. Die Lehrer, die den Gemeinden ausgenötigt werden, sind jedenfalls nicht zu be neiden. Ueberhanpt geraten die Lehrer in eine immer schwierigere Lage, da der Haß sich zunächst gegen sie kehrt, wiewohl sie nur die Anordnungen von höherer Stelle aus- fnhren. Wie will die Negierung ihre Gewaltmaßregcln mit dem Artikel 2 n. der preußischen Verfassung in Ein klang bringen, nach dem die kath.-Polnische Bevölkerung das Recht hat, zn verlangen, daß der Religionsunterricht in der Muttersprache gelehrt werde? ÜOcstcrreich-Nngnrn. Tic Hvnvkdnrtillcrie. Honvedminister Jekelfalussh, der am Donnerstag vom Kaiser in Audienz empfangen wurde, hat vor der Audienz mit dem Kriegsminister Ritter von Pitreich über die Frage der Honvedartillerie konferiert. Es wird also Ernst mit der eigenen ungarischen Armee. Herr von Pitreich wird schon dafür sorgen, daß die magha- rischen Wünsche ehestens in Erfüllung gehen. Schweiz. — Eine Konferenz der iiitcriintivnalcn Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschutz ist am 27. d. M. in Genf zu- saminengctreten. Tr. Koch Berlin überbrachte als Dele gierter der deutschen Negierung die Grüße deS Staats sekretärs Grasen Po'adowsth. Aus der Tagesordnung des Kongresses stehen folgende sozialpolitisch wichtige Gegen- stände: I. Die Bleisrage, die schon ans den früheren Kon gressen seit N>l12 erörtert wurde und deren Behandlung bis her zur Folge hatte, daß in einer Reihe von Staaten Ver- bote der Bleisarbrnverwendnng erlassen worden sind und Bestimmungen znm Schutze der Bleiweißarbeiter versclzärft wurden. 2. Tie Frage der Nachtarbeit der jugendlich'» 'Arbeiter, deren Belxindlnng durch die Ergebnisse der Ber ner Arbeiterscbnhkonferenz dringend geworden ist; da in der historischen Entwickelung Ingendlichenschntz und Franenschntz stets l'arallel liefen, wird die internationale Anerkennung des Frauennachtarbeitsverbotes auch ein Ver bot der Nachtarbeit der Jugendlichen nach sich ziehen. 3. und T Die Fragen des Mai imalarbeitstages für erwachsene Arbeiterinnen und die Regelung der Heimarbeit — beides Frage», deren Lösung auf dem Wege der nationalen Ge setzgebung ungewöhnlich große Hindernisse entgegenstehen, die znm Teil ivenigstens beseitigt werden könnten, wenn durch internationale Vereinbarung die Furcht vor der Be- rinträchtignng der nationalen Industrie in ihrer Kon- lnrrenzsähigkeit beseitigt würde, b. endlich eine weitere Behandlung der Fragen der Anwendung des Versichcrungs- rechtes ans ausländisch Arbeiter mit der Absicht, das be züglich Programm baldmöglichst in allen Ländern nnt or ganisierter Arbeiterversicherung durchznführen. ^r«nkrcich. Die Verhandlungen der französisch-spanischen Zoll- ansschnsse in San Sebastian sind gescheitert, NN'il die Spa nier in dem Punkte, an dem ihnen hauptsächlich lag, näm lich in der Frage der Zollcrmäßigung für Wein und Ma lagarosinen, bei deu Franzosen auf schroffe Ablehnung stie ßen. Die beiderseitige Diplomatie wird nun versuch,!, das Werk der Fachausschüsse auszuuehmen. Der Ministcrrat entschied, daß, im Falle sich bis zum 1. Oktober kein Eiu- verskkindnis erzielen lasse, der bisherige Modus vivendi um einen Monat verlängert werden solle. Stuyland. — In Pkterhof wurde eine Dame verhaftet, die sich als gefährliche Anarchistin erlvies. Sie wurde unter star ker Bedeckung in die Petersburger Festung gebracht. — Auf der Batterie 4 in Kronstadt liegen 100 Matrosen in Ketten, die ihrer Abfertigung zur Znxmgsarbcit in Sibirien war ten. — Im K-reisc Amburg des Gouvernements Petersburg sucht eine Bande von etwa 20 Esten die Bevölkerung da durch zu terrorisieren, daß sie Brandstiftungen aus großen Gütern verübt. Sie hat das bereits in acht Fällen getan. Zn den geschädigten Gutsbesitzern gehören Baron Möller- Sakomelski, Fürst Obolenski und Frau von Giers. Der Aufenthaltsort der Bande ist noch nicht ermittelt. — Wie aus einer ans Herby eingegangenen Depesch des Herrn Kühnemann hervorgeht, ist die von einem Berliner Blatte gebrachte Nachricht, daß derselbe in Czenstochau ermordet worden sei, erfunden. Südamerika. — „La Nacion" meldet aus Assuncion, daß General Benigno Terrai zum Präsidenten der Republik Paraguay und Emilio Gonzales Navero zum Vizepräsidenten ge wählt wurde. Stadt «rrd Laud. Dresden, den 23. September 1906. LageSkalender für den 29. September. 1902. HD» v. Boßler, preußischer Staatsminister. — 1894. s- Luise, Königin von Dänemark. — 1860. Einnahme der Festung Ancona durch die Italiener. — 1S27. * Fürstin Adolf Georg zu Schaumburg-Lippe geb. Prinzeß Hermine von Waldeck. — 1810. * Andreas Achenbach zu Kassel, Marinemaler. — 1372. * Friedrich l-, Kurfürst von Brandenburg. —* Wetterprognose des Konigl. Tächs. meteoro logischen Instituts zu Dresden Mr den 29. September: Wind und Bewölkung: mäßige nördliche Winde, veränderliche Be wölkung. Niederschlag und Temperatur: vielfach Niederschläge, etwas kühle:. —* Se. Majestät der K önig stattete gestern nach mittag Ihrer Majestät der Königin und Ihrem Prinz gemahl Heinrich der Niederlande einen Besuch ab. Heule borniittag traf der König im Nesidenzschloß ein und nahm hier zunächst militärische Meldungen und die Vorträge der Herren Staatsminister entgegen. — Um 1 Uhr empfing der K ö n i g mehrere Herren in Audienz. —* Nach Erledigung der Regiernngsgcschäfte kehrte Se. Majestät der König nach Schloß Pillnitz zurück, wo um 2 Uhr königlich Familientafel stattfand, zn welcher an Se. Erzellenz den Minister des königlichen Hauses, Staatsmiiilster v. Metzsch und an den königlichen Gesandten in München, Wirtlichen Geh. Rat Freiherr v. Friesen Ein ladungen ergangen waren. —* Heute nachmittag begibt sich Se. Majestät der König zu Jagden nach Grillenburg und nimmt bis zu Dienstag im dortigen Jagdschlösse Quartier. —* Von Mittwoch, den 3. bis Sonnabend, den 6. Ok tober, wird Se. Majestät der K önig zu Jagden in Rehe- seid weilen. —* Seine Majestät der König ist in einem an den Ortsverband Dresden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller gerichteten Schreiben des Königlichen Kämmereromtes unter Ueberweisung eines nam haften Betrages der Pensionsanstalt deutscher Journalisten nnd Schriftsteller als unterstützendes Mitglied beigetreten. Dieser Entschluß Sr. Majestät des Königs, der in den Kreisen der deutschen Journalisten und Schriftsteller große Freude Hervorrufen wird, ist auf die Befürwortung resp. ans den Vorschlag der Herren Staatsminister Dr. Grafen von Hohenthal und Bergen nnd Kämmerer General von Erlegern zurückzuführen. Der Pensionsanstalt deutscher Journalisten nnd Schriftsteller gehören nunmehr nachstehende deutsche BundeSfürstcn als unterstützende Mitglieder an: die Könige von Sachsen nnd Württemberg, der Prinzregent von Bayern, die Großherzogc von Baden und Hesscn- Daimstadt und der Herzog von Sachsen-Meiningen. — * Der Katholischen Bürgerschule stattete der hochw. Bischof, am 27. d. M. einen Besuch ab. Unter Assistenz des Herrn Kaplans Mühr las er daselbst um */z8 Uhr die heil. Messe, worauf im Prüfungszimmer eine entsprechende Begrüßungsfeier stuUfand, zu der sich auch der Vikariatsrat Herr Superior Fischer cingcfundcn hatte. Nachdem das erste Lied verklungen war. hielt der Herr Direktor Rößler eine Ansprache. Er drückte seine Freude ans über den hohen, seltenen Besuch nnd bat um gütige Nachsicht wegen des Mangels an äußerer Pracht beim Empfange, erinnerte aber an die jubelnden Herzen und leuchtenden Augen der anwesenden Schüler und Schülerinnen, die sich freuen, weil ihr Bischol nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder seiner Diözese in sein apostolisches Herz liebevoll einschließt. Die Lehrer hingegen erblicken in diesem Besuche eine ehrende Anerkennung ihrer Unter- richtstätigkeit ans religiösem Gebiete; denn an dieser Stätte, wo das Kreuz in allen Zimmern die Wand schmückt und das Papstbild ans die Jugend hcrabblickt, werde den Kindern die Liebe zn Christus gelehrt und ihnen tiefe Ehrfurcht eingeprägt vor dem Papste, als dem Stellvertreter der Kirche Christi auf Erden und deu Bischöfen, als den Nach- folgern der Apostel, sowie ihren Gehilfen, den Priestern. Die Lehrer walteten dieses Amtes mit großer Gewissen haftigkeit, in freudiger Arbeit und in wohltuender Eintracht untereinander, ergeben ihrem Bischof und der gesamten kirchlichen Obrigkeit. In diesem Geiste der Eintracht und Arbeit begrüße er den hochw. Herrn Bischof und heiße ihn herzlich willkommen in diesen schlichte» Räumen. Darauf sprachen zwei liebe Mädchen einen poetischen Willkommens- grüß, auf dessen Inhalt der hochw. Herr Bischof eine Herz- liche Ansprache an die versammelte Kinderschar hielt, an knüpfend an die Worte des Heilandes: „Lasset die Kleinen zu mir kommenI" Sin Danklied beendete die schlichte Feier. Der hochw. Herr Bischof begab sich hierauf in die obere Mädcheuklasse, um dem KatechiSmuSunterrichtc beizuwohnen,