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Der Türhüter batte meine entsetzte Miene acseben I möchw 8 > r» r - ZLUI 2. Beilage zu Nr. 21V der „Sächsische« BottSzeitung" vom 22. Septeinder 12V«. Genoffenschaft-wese« im Kleinhandel. Ter Gcnossenscl-vstsgedanke l-at in Kleinlwndclskreisen längst noch nicht in dem Mas;e Fus; gefaxt. wie das bei ihrer schwierigen Lage Wohl zu wünscl>en wäre. Verhältnismäßig ain zahlreichsten sind die Genossensclxlften in der Kolonial- i orenbranche. Das l)at wohl seinen Grund darin, das; die Kolonialtvcirenhändler dem Drucke der Konsumvereine am meisten ciuSgesetzt sind und der gemeinsame Warenbezug weit leichter als in manchen anderen Vrancl>en zu bewerk stelligen ist. Am 1. April 1906 bestanden in Deutschland ctloa 208 EiiEaufsvereinigungen von Kolonial>varenl)ändlern. Ta- :»on »varen 08 eingetragene Genossenscl-astcn und 100 lose Gemeinsckxiften. Von den Genossensckxiften entfallen aus Pr"ns;en 68, Sachsen 7. Bayern 3, Württemberg 2, Hessen 2, Baden, Vraunschweig, Bremen, Hamburg, Elsaß-Lothrin- gen, -Oldenburg je eine. Die Haftsumme der Mitglieder schwankt bei den einzelnen Genossensck-asten zwischen IW und 2000 Mark, beträgt zumeist 000 Mark. Die Genossen schaften unterliegen säst ausnahmslos der gerichtlichen Re vision, sind also einem Nevisionsverband nicht angeschlossen. L -tzteres Verhalten dürfte ans die Tauer der Förde rung der in Frage stellenden Genossenscl>asten wohl kaum dienlick' sein. Es liegt doch offenbar mehr im Interesse der Kleinlwndlergenossensck-aften, das; sie einem Verbände an- gehören, als das; sie ohne Fühlung mit einander bleiben. Mit Recht weist die Leipziger Kolonialwarenzeitung darauf hin. das; eine einheitliche Revision, deren gute und Mangel- bafte Ergebnisse in entsprecl>ender Weise verwertet werden, in hohem Maße erzieherisch zu wirken vermag. Die Art der Gcsck)äftsführung der einzelnen Genossensck>asten kann nn^ dabei gewinnen. Wenn mit Rücksicht auf die räumliche Ansdehnung wie aus anderen Gründen die Errichtung eines neuen Revisionsverbaudc-s wohl kaum in Frage kommen kann, 'o möge mau Auschlus; bei bestehenden Revisionsver bänden suchen, deren Genosi'ensckpas.ten venvandte Z»vecke verwlaen. Wir denken hier vor allem an die kleingewerb- lfchen Revisionsverbäude, die im .Hauptverbande deutscher aewerbi'cher Genossensck>asten, im Landesverband bayrischer Geuossenscliasten und im Verbände der Württembergischen HandN"'rkergeuossensclx>ften vereinigt sind. Weiter »ins; das Ziel der Detaillisten.Einknnssvereini- gungen d-uaus g rick: t fein den gemeinsamen Einkauf zu zentralisieren. E'. .'legt ja aus der Hand, das; die Vorteile, die schon der gemeinsame Einkauf aus örtlicher Grundlage bietet, noch erheblich größer werden können, wenn die ein zelnen Gcnossensclfasten sich zu einer ZentraleinkansS- vereinigung znsclinni-enschließen. Man möge hier von den Konsumvereinen lernen, die die Vorteile des Zentralein- iäiils längst erkannt und bereits gros;en Nutzen daraus ge- iwg.m haben. Verbreitung von Tierseuchen im Deutschen Reiche im Jnhre IVOS. In ken letzten Tagen ging verschiedentlich eine Mit- ck-il-ing durch die Presse, wonach mau in laudwirtsclxistlichen Ministerien sehr unangenehm überrascht sei von dem Ergeb nis der statistischen Aufstellungen über Viehseuchen im Jab»-? 1900. Es labe sich ergeben, das; in diesem Jahre ^r/inal so viel Piehseucbcn vorlxmden tvaren, als in dem Vorjahre. Hieraus leitet man ab, das; der Zweck der Grenz sperre nur darin bestehe, das Vieh zum Nutzen der Agrarier zu verteuern. Glücklichenveisc verhält es sich in der Wirk- licbke't ganz anders. Tie vor kurzem im Neichsanzeiger erfolgte Mitteilung über die Verbreitung von Tierseuchen gibt vielmehr deutlich zu erkennen, das; im Jahre 1900 dm Seuchen gegen die früheren Jahre eher abgenommen als znaeuo nmen l aben. Tie Maul- und Klauenseuche herrschte im ganzen in 686 Gehöften vor. 308 (Gemeinden, gegen 1909 und 806 im Vorsatz'e. -Hauw.sächlich erstreckte sich dieselbe ans Ba»iern. und in Prens;en auf die Regierungsbezirke Posen. Allen- st'in. MersebnOg und Wiesbaden. Am 10. November 1900 war sie in allen Teilen des Reiches erlosäxm. Am Ende des Jahres .varen von der Seuche noch drei Gehöfte befallen. Tie im Frühjahre 1904 im ganzen Deutschen Reiche ei- loschenc Lnngens-iiche trat zu Ende des Jahres 1900 in einen Vi"hbeOa>che in Sachsen ans. Zwecks Bekämpfung der Seuche wurden insgesamt sieben Stück Vieh getötet, gegen 117 im Vorjahre. Bei Rotz (Wurm) zeigte sich eine ile'ue Zunahme. Als erkrankt gemeldet wurden 009 Pferde, g-'gen 161 im Jobre vorher. Der Gesamtverlnst an getöte ten und gefallen." Tieren betrug 710 gegen 840 im Vor jahre. An Rottz.ns erkrankten im Jahre 1900 02 961 Schweine (07 789 im Vorjahre), es sind gefallen oder not- geschlachte* 40 741 (40 299). Hiernach ist diese Seuche im Vergleich ,nm Vrriahre znrückgegangen. Am stärksten ver- breitet war sie in den östlichen Regierungsbezirken Posen, Königsberg. Browberg. In Württemberg. Fladen, Anl-alt, Elbch-Lothringen sind Impfungen mit Erfolg durchgeführt. Dm Schweinesenck.e hat zngenommen. Als erkrankt gemel det wurden 100 862 (89 890), gefallen oder getötet sind 70 020 (64 8821. Die Geslügelcholera und Hühnerpest ist gegenüber dem Vorjahre bedcnitend znrückgegangen. Der Verlust an G-eflü.n'lck>olera beziffert sich ans 16 080 Hühner (24 186). 3960 Gänse (14 382), 4000 Enten (7002). Hier- bei sei bemerkt, las; Einschleppungen aus dem Auslands durch Gefiügelsen-' ungen vorgekommen sind. Infolge Hüh- nerpes, sind gefall,,, oder getötet 1900 837 Hühner, 23 Gänse und zwei Enten gegenüber 2707 Hühnern, 21 Gän se», 30 Enten im Vorjahre. Diese Zahlen zeigen im gros;en und ganzen, das; doch b i einer gut ge'egeltcn Durchführung der veterinären Maßnahmen ei,.- Seuchenbekämpfung wohl möglich ist. Wenn b.'i rinz-,Sench"„, so zu.,'. <,'spiel bei Schweine- senchen, sich eine größere Zniiahine entwickelt, so mns; man euch bedenle,'. das; die I iuccpnhrni',, der veterinären Maß- i'.chin'n nur gute ElOage rZtigen kan - wen» von allen Tierbesitzern die betreffenden Vorschriften genügend ge- w.ch:: ('» Gnade hm den Ben'.nv von Schweine», die in größter Zal-l von A'bc.tern, KlciiisOilenbesitzern ge- l,-i: n n-eid'i'. Acht ol-r die Beobachtung der bestehenden Vor'chiif',-, '» ich' tirl'.'i Fällen na.nies zu wünschen übrig Ti' Kenntnis ven Vciteu.'ni'.ismaßregeln wird hier auch in r s.rr >>g se ., und dadurch weren auch die Be mühungen. dm Ausdehnung der Schwcineseucl)e zu verhin- de,". setz' n-'ci nnt Politische Rundschau. Dir ostafatischr Kolonie Kiautscl-au l-at uns bisher rund 100 Millionen Mark gekostet: auf der anderen Seite ist ' >s jetzt der Gewinn ei» sehr mchiger. Scl>on wiederholt Und sogar aus Ostasien Klagen bekannt ge,vorden, das; der Schutz der Deutschen in Hongkong, in Sclxmglxn usw. sehr darunter leide, das; die deutschen Kriegsschiffe fast immer in Kiantjchou liegen. Jetzt aber kommen sehr lebl)aste Klagen ans Kianlscl^in selber, so schlecht man dem -Ostasiatisclgen Lloyd ans Tsingtau: „Wir stehen hier unter dem Zeichen all,.,meiner Unzufriedenheit. Das Einsuhrgesck)äf't ruht so gut wie ganz und gar. Wohl ist die Ausfuhr von Stroh- bcnten von hier ganz ledeutend. Den grchen Gewinn, der vie'sach von ihr ernxntet worden ist, hat sie indessen bisher für Tsinglau noch nicht gebracht. DaS Platzgeschäst arbeitet infolge mangelnden Absatzes teilweise mit nicht unerheb lichem Verlust. Tie Gewerbetreibenden vegetieren gerade. Vor allem macht sich in der ganzen Kolonie ein gros;er (chldmangel geltend. Als die Zeiten besser waren, wurden du Ersparnisse in Grnndsliickeu angelegt und zum Häuser- ba.i benutzt. Eine Weile »varen die Wohnungen zu guten Pr-üsen vermietet. Heute stehen viele Häuser ganz oder teilweise leer und tonne» selbst zu z»r>ei Drittel des vorjähri- g-n Mietpreises nicht vermietet werden . . . Zur allge- u.iinen geschäftliche» Lustlosigkeit treten noch Tag für Tag imuc indirekte Stenern — eine Folge der Vollendung des Ausbaues der Kolonie. Ohne die Zivilgemeinde zu fragen (al'-rdings auch ohne sie zur Aufbringung der dazu erfor derlichen Mittel heranzuzsehen)^ hat das Gouvernement Anlagen gesckxifsen, die viele Millionen verschlungen haben, Anlagen, die sich allerdings für die Bedürfnisse, die sich im Lause der nächsten 100 Jahre Herausstellen mögen, als noch groß genug erweisen werden." Scl>on im letzten Winter sind äbn'iche Klagen ans den Reihen der ZentrnmSabgeordneten laut geworden. Wir können nutz von dem Eindrücke nicht las mache», das; dieser einst so viel gerühmte „Platz au der Sonne" noch eine Achillesferse für das Reich werden wird. Nn-mand soll ob der Erwerbung ein Vorwurf gemacht wer- ,n„: selbst die Freisinnigen waren hiermit einverstanden. Ab-r die Verhältnisse lxiben sich in -Lstasien ganz geNxiltig geä-'derl. Tie Russe» verloren Port Arthur, die Engländer gaben Weihaiwei zurück: die Japaner kamen riesig in die Höhe: der engli'ch japanische Vertrag wnrde geschlossen in d macht jede Ausdehnung der deutschen Herrjckxist un möglich. Was soll nnn Kiantschciu? Eine gros;e Flotte können nur dort nicht halten, das ist z» teuer, auch ganz überflüssig! Im Kriege aber wird Kiantsckxn, erst recht lästig werden! Wir können dorthin kein Schiff »nd keine Mannsckxrften senden, da nur alle hier brauchen. Eine .Handelssladt wird Tsingtau nicht, schon seine natürliche Lage schließt dies aus. Was aber will zum Beispiel das Reich tn», wenn Japan uns die Stadt ansl'anen läs;t und sie dann wegniinmt? — 8 — — 0 — kümmerte man sich in jener Zeit des Schmerzes und der Trauer nicht viel. Er war bei seiner Amme gut aufgehoben. Diese l>atte ihr begnemes Kinderzim- wer. und da ihr Man» als Diener in, Schlosse angestellt ivar, durste sie ihr eigenes Söhnchen, das genau so alt n>ar, wie der kleine Majoratserbe, zu sammen mit diesem verpflegen und »ähren. Sie sorgte a„sck>ei»end treulich für die Kinder, die in den ersten Letzenstagen ja weiter nichts begehren als z» schlafen und zu trinken. I», Schlosse war man sehr froh, der Sorge um den Kleinen vorerst enthoben z» sein: den» der alte Azaron Egon schlos; sich in fei» Zimmer ein und lies; niemanden zu sich als seinen Kammerdiener, genvs; wenig, nur hier und da ein Glas Wein »nd eine kräftige Suppe. Alles andere schickte er unberührt wieder heraus. Nach acht Tagen lies; er die Amme Marie rufe» und forderte deren Bericht über das Befinden des Kindes. Das letztere »vor von Geburt an ein sehr schvächliches Gesckfäpschen, und Marie jammerte, das; auch ihr eigenes Kind sich dnrck-ans nicht z» entwickeln vermochte. Der alte Freiherr forderte hierauf von ihr mit aller Strenge, das; sie ihren kleinen Sohn in fremde Pflege gebe: doch sie weigerte sich entschieden und drohte, davonznlanfe». So lies; man ihr den Willen, denn wo sollte mau auch rasch eine andere zuverlässige Amme hernehmen. Aber ich glaube, das; das ein Fehler war, denn schlies;lich kann man es einer Mutter nicht verdenken, wenn sie mehr ans ihr eigenes als ans ein fremdes Kind sieht. Dock; Be stimmtes lief; sich nicht Nachweisen. Kaum vierzehn Tage nach dem Tode der jungen Baronin Wanda ereignete sich weiteres, schrecklicl-es Unglück ans dem Schlosse. Der Mann der Amme Marie, der einen Vertrauensposten bekleidete, wurde eines Abends, so hies; es, bei einem Silberdiebstahl ertappt. Man rief den Freiherrn herbei und der von all dem Unglück verbitterte Schlos;herr ord nete die strenge Bestrafung des vermeintlicl-en Diebes an. Umsonst beteuerte derselbe seine Unschuld, er bezichtigte seine Neider und .Hasser als die Schuldi gen, er beschwor hoch und heilig, sich nicht am Eigentum des Freiln-rrn ver- griffen zu l-aben und bat um Nachsicht, — er wollte sogar die Beweise sclxisse». Aber Baron Egon wollte von allem nichts hören. -Ohne die Sack>e genauer zu untersuche», befahl er. den Diener einstweilen in einem der Erdgeschos;räume hinter Schlos; »nd Riegel zu setzen, bis man ihn dem Richter übergeben könne. Tie junge Fra» — eben jene Amme — Nxirf sich dem erbarmungslosen Frei herr» zu Füf;en, umklammerte seine Kniee, und bat und flehte für ihren Mann, immer wieder dessen Unschuld beteuernd. Umsonst vergos; sie Ströme von Tränen, die Ha'd des Freiherrn winkte nur ei» kaltes „Nein!" — Am anderen Morgen fand man de» »nglücklicl>e» Diener in seinem Gefängnis erhängt vor. Er l-atte seinem Leben ein Ende gemacht, um der erlittenen Schmach und der noch bevorstehenden Bestrafung zu entgehe». Die Tränen seiner arme» jungen Frau schienen angesiclits dieses fürchterlich,, Unheils ver- siegt zu sein. Ich sah das junge Weib damals vor mir. Die schwarzen Augen brannten förmlich in dem weis;,'», von der Wut verzerrten Gesicht, das; cs mir beinahe unheimlich wurde: die blassen Lippen murmelten fortwährend Ver wünschungen gegen den Freiherr», den sie als de» Mörder ihres (satten be- zeichnete, und an dem sie sich furchtbar rächen N>erde. Ich glaube, sie »var da- i-als nicht recht bei Sinnen »nd hätte Baron Egon ihre wilden Wutanöbrüch gehört, »nd ihre Flüche vernommen, er hätte sie nvihrschinlich mit den Hunden davonhetze» lasse». — Das; der (hmütsznstand, in welchem sich die Amme be fand, nicht zur Entwickelung des ihr anvertranten, kleinen, schwächlich» Er fürchtete damals immer, Nxihnsinnig zu werden, und wunderte sich nachher est, das; er es nicht geworden ist." „Ich hbe den Freiherrn Egon von Riedhei», schon einige Male als einen finsteren, menschenscheuen Sonderling schildern hören," warf Ober förster Hellborn ein, „er soll mit niemand verkehren und sich vollständig von der A»s;enwelt abschlies;en. -Ossenhr hängt sei» scheues Wesen mit den Schicksalsschlägen zusammen, die ihn betroffen haben?" „Freilich, freilich," lautete die Antwort; der alte granbärtige Inspektor sing nnn zu erzählen an und kam sich ungemein wichtig vor: er kramte gern die alten Geschichten ans, fand aber selten einen so aufmerksamen Zulchrer wie den Oberförster Hellbor», der gespannt lauschte und immer noch mehr er fahren wollte. Grollmaiin geriet nach und »ach sehr in Eifer und nahm sich kaum Zeit, seine Rede hier und da durch eine» Schluck ans dem vor ihm stehenden Staminseidel zu unterbrechen. „Ja, und das; ich Ihnen Weiler erzähle, n-as da alles Passiert ist." fuhr er eben wieder fort, „unser Herr war damals wenn auch ein strenger, so doch heiterer und lustiger Mann. Freilich forderte er unbedingten Gehorsam von seinen Untergebenen, und wenn sich einer etnxis zu schulden ko,nmen lies;, so N>ar er hrt »nie Stahl. Nachsicht und Milde kannte er nicht, das N>aren ihm fremde Tinge, und er bestrafte den Schuldige» hart, er »nar manchmal vielleicht allzu streng und darum ungerecht. Doch liebte er gesellige Spiele, Wein und Tanz: eS verkehrte im Schlosse eine lustige, ansgelassene Gejell- schft, und nicht selten dauerte eine Festlichkeit bis in den Hellen Lag hinein. Schme, reich geputzte Frauen und Mädchen bewegte» sich in den weiten .Hallen und Sälen, »na» sah »nr lachende Gesichter und fröhliche Menschen. Nnn, Rann, genug bot ja daS Schlos;, und der Reichtum derer von Riedheim »var ja in der ganzen Gegend sprickWöltlich geworden. Man lebte sorglos in den Tag hinein, Fest folgte ans Fest, bis sich einstmals die Tore des gastfreien Hauses schlossen, um sich nie mehr für die heitere Schar zu össnen." Es entstand eine Panse. Nack,deutlich sckkinle der junge Oberförster vor sich hin. Er dachte an das finstere Schlos;, vor dem er vorbin im strömenden Regen gestanden, dachte an die stillen, öden Gemächer, die einst hell und festlich beleuchtet »naren und widerhallten von dem Klang der Becher und dem Jubel froher Zecher. Und nun? — Ter Besitzer all dieser Herrlichkeit, der arme reiche Mann, der Millionen sein eigen nannte, sas; einsam und ver lassen in seinem weiten Schlosse, ohne Freude, ohne Hoffnung, ohne Glück. Was l»alf ihm all sein Geld? Es Imtte nicht vermocht, das Unglück von seiner Schnulle zu verscheuche» Das Sck ckfal nahm seine» Laus und fragte nicht nach Reichtum und Gut. -Oberförster Heilbar» berührte leicht den Arm seines Nachbars. „Sie lwben mir noch nicht erzählt, welcher Art das Unglück »vor, das danmls über Schlos; Riedheim hereinbrach." „Sie sollen es gleich erfahren: Freiherr Egon von Riedheini, der nun ganz allein noch übrig blieb, besas; eine» einzigen Sohn. Dieser »nar sei» Glück, sein Stolz, sein Sonnenschein: von der Mutter verhätschelt, vom Vater heis; und innig geliebt. Als Erbe und Stammhalter des alten, vornehmen Geschlechtes derer von Riedheim schien er zum Glück geboren zu sein. Eber hard »var zuerst eine Reihe von Jahre» Offizier gewesen, »nd Imlte als solck>er -ein bildschönes, engelgleiches Mädchen kenne» gelernt, das er als seine Osattin 2 „Der Erbe von Niedheim "