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Sächsische Volkszeitung : 27.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190607272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-27
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.07.1906
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nur Waffen, seien. Ferner idsatz festlegen, t, noch Güter, r den Begriff n. Die Kon- ffen, daß pri- rrteien sowohl Hierauf wurde folgende Mil dern Entschluß t darin u. a.: ie Duma alle lntwortadresse inderung der schaffung des aulwortlichen n des Land- die schon ge fingert. Mit na beständig na Deputierte noch gestrebt. Schließlich n das Innere t ein Wieder- ffsiändln zur em Entschluß sehr scharfe haben, er- vei einenr gab es Tote 5 Mitglieder sazialreoolu- >den sich die remokraiische ieranstaltung >vS ?r extremen In Moskau n. Es ver« g vernichtet, haftet. Eine >en, tmrrde nimmt nach rrakter an. , vor dem r. weil die ütals nicht berief die ^ Konferenz iernng den ichen Schutz Zuli 1906. ). Besetzung c. — 1904. >8. * Oskar, 1866. Be- cn. Herzog cons I. aus Beginn der s über die — 1801. U4. Nieder« meteoro- 27. Juli: hen Nieder« ne Herren bteilungS- und Geh. niglichen d nahmen yvarzlval- Atemzug udelt in auch der in Bilin (ahr, nach Donners- nlese un° n. Aber uor. So ifen, fol- regt: In öasthaus, er Mann . Er er- erer Zei- tvar an wähnten zwischen >er durch lig hatte »en Vor schlossen, te, einen abgesetzt, ndstunde mehreren und in len und ck>e und hließlich grüud- unter Führung des Direktors der Anstalt. Herrn Geh. Medtzinalrats Professor- De. Leopold, von allen Einrich tungen der Klinik eingehend Kenntnis. Im Vortrags- saale kam hierbei das Epidiaskop zur Verwendung und gab Herr Geh. Medizinalrat Professor Dr. Leopold zu den einzelnen Vorführungen die nötigen und sehr inter- essanten Erläuterungen. —* Die Sächsische Kunstausstellung Dresden 1906, Brühlsche Terrasse, wurde durch den Besuch Sr. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg wiederholt ausgezeichnet. — * A u s st e l lu n g s Pa r k. Am Freitag und Sonnabend singt das Doppelquartett Schwäbische Sing vögel, bestehend aus vier Damen und vier Herren vom Königlichen Hoftheater in Stuttgart, während den Konzert- Pausen der Kapelle des Grenadierregiments Nr. 11 aus Breslau. Das Programm des Doppelquartetts für Freitag besteht aus folgenden Kompositionen: Fischerlied aus der Oper „Mignon" von Thomas; Quartett aus der Oper „Wildschütz" von Lortzing; Trinklehre von Haiden. Auf treten in schurkischer Nationaltracht: Lockruf zum Ständle von Braun; Jetz gäng i ans Brünnele von Silcher; Der Frieder, humoristisches Männerquartett von Kromer. Zieh hinaus beim Morgenqrau'n von Dregert; Die drei Linden von Silcher: Mer sitzet unter Aepfelbäum' von Kromer. —* Die Wohltätigkeitsvorstellung im ZirkusSarrasani zum Besten verschämter Arme der Stadt Dresden ist nunmehr auf kommenden Dienstag an- gesetzt. Zu dieser Vorstellung wird von der Direktion ein ganz besonders glänzendes Programm zusammengestellt werden, damit der Zweck dieses Abends, nämlich eine recht große Geldsumme an das Armenamt abführen zu können, auch erreicht wird. Die Einführung des japanischen Ring kampfes hat sich als eine glückliche Idee erwiesen. Das auS- verkaufte Haus folgt allabendlich den Ringern mit größter Spannung, die sich noch steigert, seitdem Dresdner Athleten sich an den Kämpfen beteiligen. Uebrigens sei nochmals be tont, daß der Zirkus uur noch sehr kurze Zeit hier weilen wird, da die Dispositionen für die weitere Tournee so ge- troffen sind, daß eine nochmalige Verlängerung des Gaft> fpieles ausgeschlossen ist. —* Der Charakter einer Zeit und einer Nation kommt mit am reinsten und deutliclfften in ihrem Humor zum Aus druck. Deshalb ist es z. B. schon kulturgeschichtlich inter essant, einmal eine klassische humoristische Zeitschrift wie die „Fliegenden Blätter" oder den „Kladderadatsch" in allen ihren Jahrgängen zu durchblättern. Man lernt da wirklich in anregendster und erheiterndster Form gleichsam ein Stück chen deutsche Kultur- und Sittengeschichte kennen. Die Bibliothek der Dresdner Lesehalle (Waisenl-aus- straße 9), die so manches wertvolle und seltene Werk auf zuweisen hat, enthält u. a. auch eine komplette Sammlung aller Jahrgänge dieser und anderer humoristischer Zeit schriften von der ersten und ältesten bis zur neuesten Num mer in soliden Einbänden, sonne eine reiche Auswahl der hervoragendsten und beliebtesten deutschen und aus ländischen Zeitschriften verschiedenen Charakters („Gar tenlaube", „Illustrierte Zeitung" usw.), die jeder Besucher sich ohne weiteres vom Büchergestell nehmen kann. Ebenso liegen dort die neuesten Nummern aller Zeitschriften jeg licher Art und Gcistesrichtung, deutsche wie ausländische, zu jedermanns Benutzung aus. —* Die Sächsisch.Böhmische Dampfschiffahrts Gesellschaft hat für die Dauer der diesjährigen großen Dresdner Vogelschießens wieder umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um eine glatte Abwickelung des Verkehrs zu er zielen. — Die Schiffe bieten nach und dom Festplatze vormittags stündliche (Sonntags halbstündliche), von mittags 12 Uhr an halbstündliche, bei Bedarf auch öftere, an genehme Fahrgelegenheit. — An Station Waldschlößchen wir in der Zeit vom 28. Juli bis mit 6. August a. e. nicht gelandet, dagegen werden von den Planmäßigen Schiffen (mit Ausnahme der in den beschleunigten Fahrten verkehrenden Dampfer) an der Vogelwiese Passagiere ab setzt und ausgenommen. — Zwischen der Station Wald- schlößchen und der Vogelwiese wird durch große und be sonders geeignete Dchraubendampfer eine bequeme und rasche Ueberfuhr bewirkt. — Die Brtölderuug von Fracht gütern nach und vom Festplatze erfolgt in der bekannten promoten Weile. — Die Waren können zum Weiterverfand bis Dienstag, den 7. August n. o. vormittags i/z10 Uhr an der Landungsstelle des Festplatzes anfgeliefert werden. lich verhauen wurde. Erst einem größeren Aufgebot von Polizei gelang es, dem Skandal ein Ende zu bereiten." Die Zeitungen waren bereits ausgedruckt, es wurde deshalb der Satz einer beliebigen Lokalnotiz aus der Kolumne her- ansgehoben nud dafür die envähnte falsche Nachricht einge setzt und ein einziges Exemplar mit dieser Notiz gedruckt. Diese eine Nummer trug der Lehrling zum Wirt und über reichte sie ihm persönlich. Kaum aber hatte der die sein Gasthaus betreffende entstellte Nachricht gelesen, so stürzte er wutentbrannt ohne Hut davon in die nahegelegene Re daktion, um, da sein Mütchen zu kühlen. Hinter dem Lehr- ling aber war schon einer unserer Setzer ins Ojastlokal mit einer richtigen Zeitung in der Tasche eingetreten, hatte die ominöse Zeitungsnnmmer an sich gebracht und an deren Stelle die richtige Zeitung hingelegt. In der Redaktion verbat man sich aber dem Wirt gegenüber alle albernen Späße und als der immer von der falschen Notiz faselt.:, überreichte man ihm eine fertige Nummer und ersuchte ihn, die Notiz zu zeigen. Natürlich suchte der Wirt dieselbe vergebens. Et>vas kleinlaut sagte er schließlich, er wolle seine Nummer aus der Gaststube herumholen, dort stehe es drin, er Hab es ja selbst gelesen. Er eilte in sein Gasthaus, erwischte die dort liegende Zeitung und eilte spornstreichs wieder in die Redaktion. Dasselbe Manöver, die Notiz nxrr nicht aufzufinden. Man ließ seitens der Redakteure einige anzügliche Bemerkungen von zu starkem Alkoholgenuß fallen und der Aermste konnte sich nicht verteidigen. N: machte noch einen letzten Versuch, sich zu rehabilitieren, in- dem er in der nahegclegencn Tabakfabrik Einsicht in die dort aufliegendc Zeitung nahm, mit dem gleichen negativen Re sultat. Der Mann konnte sich absolut nicht erklären, wie denn diese Sinnestäuschung vor sich gegangen sein möge. — Die Konzertfahrten nach Großsedlitz fallen infolge der Dresdner Vogelwiese. Sonnabend, den 28. und Montag, den 30. Juli, sowie Sonnabend, den 4. August aus. Die Mittwochs stattfindenden Konzertfahr»en nach Zschachwitz werden während dieser Zeit beibehalten. (:) Auf der Vogelwiese sind die Arbeiten in den letzten Tagen mit besonderem Eifer gefördert worden. Die lxmptsächlichsten Bauten sind vollendet und über den Ge rüsten der Zelte spannen sich bereits die schützenden Lein- Nxmdplanen. Maler und Anstreicher habe alle Hände voll zu tun, um den Bauten ein gefälliges Ansehen zu geben, Schilder zu malen und Plakate fertig zu stellen, auf denen die Vorzüge der Etablissements und der großen und kleinen Erfrischungsstätteu in verlockendster Weise geschildert wer den. Natürlich kann man auch künstlerisck>e Leistungen sehen. So dürfte z. B. ein mächtiger geinalter Hering, der an einer richtigen eifernen Kette liegt und mit melanchol. Blicken das Treiben auf der Festwiese zu verfolgen scheint, die Freud? aller Vogelwiesenbesucher erregen. In der Schießhalle hat die Vogensckmtzcngilde feit einigen Tagen ein ständiges Bureau eröffnet und es sind jetzt stets hier Mitglieder des Vorstandes und die Herren Platzdeputierten anzutreffen. Das Schützenzelt ist in diesem Jahre durch Herrn Baumeister Zschaler bedeutend erhöht und mit einer verstellbaren Lüf- tungsanlage versehen worden, durch die der oft recht drücken den Temperatur unter dem mächtigen Zeltdache abgeholsen werden soll. Die umfangreiche Beleuchtungsanlage, die auch diesmal von der Firma Herrn. Liebold, gr. Kirchgasse 5, installiert wird, schreitet ihrer Vollendung entgegen und auch das Königlich Zelt neben der Schießhalle dürfte in den nächsten Tagen fertig gestellt sein. Auf der Festwiese sind auch in diesem Jahre wieder eine große Anzahl neuer Sehenswürdigkeiten im Entstehen begriffen, denen es an Zuspruch nicht fehlen wird. Klotzschc-Königswald. Zu den außergewöhnliches Inter- esse erregenden Vorführungen von „Mein System" des dänischen Ingenieur-Leutnants Herrn I. P. Müller aus Klampenborg hatte sich am Montag abend 6 Uhr auf die seitens des Herrn Gemeiudevorstanües Müller hier er gangenen Einladungen ein zahlreiches Publikum, über MO Damen und Herren, und unter diesen eine große Anzahl Dresdner Aerzte, darunter Herr Hofrat Dr. Martini, hoh: Beamte, so die Herren Generaldirektor v. Kirschbach, Miiu sterialdirektor Geheimer Rat Dr. Apelt, Geheimer Rat Roscher, Generalauditeur Dr. Pechwell und viele Offiziere, unter ihnen Herr Generalleutnant v. Criegern, Exzellenz, im großen Saale des Kurhauses hier eingefuudeu. Da Herr I. P. Mütter selbst des Deutschen nicht hinreichend mächtig ist, wies Herr Sanitätsrat Dr. Neichardt hier in einem ein leitenden Vortrag auf die charakteristischen Eigenschaften und die Vorzüge des Müllerscheu Systems der Körperpflege hin und bezeichnete seine Anwendung für Gesunde, wenn dabei die einzelnen Hebungen nach Müllers Anw«nping ohne Uebertreibung ausgeführt werden, sehr zuträglich und empfehlenswert, während er andererseits - ganz im Sinne des Erfinders selbst — Kranke entschieden davor nxrrut, sich diesen Hebungen ohne ärztliche Anleitung zu unterziehen. Hierauf begann Herr I. P. Müller, nachdem er der Ver sammlung von Herrn Sanitätsrat Dr. Neichardt vorgestellt worden war, selbst die einzelnen Hebungen seines Systems vorzuführen, die in Körper- und Atemübungen, Hautpfleg! durch Wasserbad und Abtrocknen und in Frottierübuugen bestehen, sämtlich ohne besondere Apparate, sondern nur zum Teil mit Hilfe eines Schemels, einer Kommode und einer fest an der Wand stehenden Bettstelle vorgenommen werden und, alle 18 Hebungen nack>einander ausgesührt, hierzu nicht mehr Zeit als Ist Minuten in Anspruch nahmeu. Hoch interessant und amüsant war es, als Herr I. P. Müller hierbei zeigte, mit wie einfachen Mitteln man sich zur Not ein Vollbad im Zimmer bereiten kann. Er lieh sich nämlich vier Spazierstöcke, legte diese in Form eines Quadrates übereinander, breitete hierüber mn Nxisserdichtes Tuch, be gab sich in dessen Mitte und goß einen Kübel Wasser über sich aus, so daß er vollständig vom Wasser überrieselt war. Hierauf trocknete er sich ab, nahm das Tuch an den Mer Zipfeln in die Höhe und goß das darin enthaltene Wasser wieder in den Eimer, so daß tatsächlich kein Tropfen davon die Diele angefeuchtet hatte. Herr I. P. Müller bewies durch seinen ebenmäßig gebauten und kräftig entwickelten Körper mit der sonnengebräunten Haut die vorzüglichen Erfolge, die er an sich selbst durch sein System erzielt bat, und erntete für seine durchgängig mit wohltuender Sicher heit und edlem Anstand zur Ausführung gebrachten Vor führungen lebhaften, lang anhaltenden Beifall sämtlicher Anwesenden. Hierauf begab sich noch ein großer Teil der letzteren auf die Einladung des Herr» Gemeindevorstandes Müller in das König-Friedrich-Augnst-Bad im Prießnitz- gründe, woselbst ein erst kürzlich angestellter Turnlehrer und eine Turnlehrerin die Badegäste in Körperübungen nach Müllerschem System unterwiesen, und auch Herr I. P. Müller selbst noch einige Tage diese Hebungen vorführen wird. Beuwrkeuswert ist, daß Herr I. P. Müller für diese Vorführungen, wie auch für seine Reise hierher, keinerlei Entgelt angenommen hat, sondern diese lediglich behufs Ver breitung seines Systems im Interesse der Förderung der Gesundheit und des körperlichen Wohlbefindens seiner Mit menschen unternimmt. Blascwitz. In der Nacht zum Mittwoch ist der 53 Jahre alte Bootsmann Jäger, aus Böhmen gebürtig, der mit seinem Kahne hier zum Löschen lag. über Bord gefal len und ertrunken. Die Leiche ist bis jetzt noch nicht ge funden worden. Schandau. Ertrunken sind in der ersten Hälfte des Monats Juli zwischen Tetschen und Lobositz beim Baden in freier Elbe durch ihre eigene Schuld sechs Personen im Alter von 13 bis zu 20 Jahren. Freibcrg, 25. Juli. Der technische Direktor des Annener Gußstahlwerkes Jolmnnes Galli ist zum Nachfolger des ver storbenen Professors Ledebur an der Bergakademie Frciberg ernannt. Er tritt sein Amt im Oktober an. Hohcnsteiii-Ernstthnl, 25. Juli. Vor einigen Tagen unternahmen zwei Einwohner eines in der Nähe unserer Stadt gelegenen Torfes einen Ausflug nach Zwickau, um die dortige Industrie- und Gewerbeausstellung zu bcsich- Ligen. Aber anstatt auf dem dortigen Ausstellungsplatz, kamen die beiden auf dem Schützenanger an, )vo bereits, da das dortige Vogelschießen am Tage zuvor beendet tvar, ver schiedene Schausteller mit dem Einpacken beschäftigt waren. In dem Glauben nun, daß die Ausstellung beendet sei, traten sie den Weg nach dem Bahnhof an und meinten zu einander: „Mer hätten noch emol ehre ruffmachen kinn», do wer mer nich zu späte gekumme." Als die beiden biederen Landbewohner bereits wieder auf der Heimreise waren, wurden sie erst von Mitfahrendcn auf ihren Irrtum auf merksam gemacht. Chemnitz. Auf dem Schützenplatz in Wittgensdorf wurde ein betrunkener Mann verhaftet, der im Schützen zelte lärmte und sich den Schutzleuten widersetzte. Im Arrestlokal zerschlug er alles. Später legitimierte er sich als ein Schutzmann aus dem oberen Erzgebirge. Am anderen Morgen wurde er dem Limbacher Amtsgerichte zugeführt, nach Feststellung der Personalien aber wieder entlassen. Chemnitz. Die vereinigten Brauereien wenden sich mit Anzeigen an das Publikum und versuchen darin den Bieraufschlag zu rechtfertigen und bitten, den „kleinen" Aufschlag zu tragen, da die Lasten weder den Brauern noch dem Wirte zugemutet werden könnten. Meerane. Nach dem Genuß von Goldregenschoten erkrankte hier ein kleines Kind. Es wurde in bewußtlosem Zustand aufgefunden. Die Vergiftung war schon so weit vorgeschritten, daß der kleine Körper ganz erstarrt war. Nur dem Umstande, daß sachgemäße Hilfe schnell zur Stelle war und das Kind zum Erbrechen gebracht werden konnte, ist es zu danken, daß es am Leben erhalten blieb. Mylau. Die ledige Hulda Piehler, die von der Göltzschtalbrücke 70 Meter hoch herabgesprungen war und verschiedene Verletzungen erlitten hatte, konnte aus dem Krankenhause geheilt entlassen werden. Tetschen a. Elbe. Aus der stark abfallenden Bezirks straße Neichen-Elbe verlor am Sonntag der 17 jährige Arthur Freyer aus Bensen bei einer scharfen Kurve der Straße die Führung des Rades und wurde samt diesem au einen Baum geschleudert und sehr schwer verletzt. Als Leute hinzukamen, >var der junge Main: bereits eine Leiche. Egcr. Alle Berichte aus Böhmen stimmen darin über ein, daß Heuer eine so reiche Obsternte zu eNvarten steht, wie sie dort seit vielen Jahren nicht zu verzeichnen war. Namentlich Aepfel und Pflaumen sind in solchen Mengen vorlxuiden, daß die Bäume jetzt schon gestützt werden müssen. Prag. Die Strafbehörden von Prag l-aben hinter den Freiherrn Rudolf v. .Haußmaun-Stetten, ehemaligen Hauptmann im kaiserlich königlichen Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg" Nr. 73, kaiserlich könig lichen Kämmerer und Landamtmann von Tirol, einen Steck brief erlassen. Er wird eines Juwelenschwindels und ver schiedener Urkundenfälschungen beschuldigt. Der Flüchtige entstammt einer uralten Tiroler Adelssamilie, war eine in Nadsportkreiscn bekannte PersönliclLeit und hat auch nach seiner Verabschiedung vom Militär eine Nadfahragentur betrieben. In seiner Begleitung befindet sich seine Ge liebte, eine frühere Kellnerin. VereiiiSnachrltrrteri. 8 Dresden. Am Dienstag den 3l. Juli abends */z9 Uhr findet im großen Saale des „Keglerhcim", Fried richstraße, eine große christl. Gewerkschaftsversammlung statt. Zu dem Thema: „Die Kämpfe und Strömungen in der deutschen Arbeiterbewegung" werden die Herren Reichstagsabg. Arbeitersekr. Joh. Giesberts, M. Gladbach und Generalsekretär Fr. Behrens, Essen - Ruhr sprechen. Wir laden hierzu alle christlich-national gesinnten Arbeiter und Arbeiterinnen ein. Gegner haben als Gäste Zutritt. Vermischtes. V A ls er sl e r Mei st e rschastss ch ü tz e ist auf dem 15. Deutschen Bundesschießen Herr Franz Ritzr. Büchsenmacher in Fügen (Tirol) hervorgegangen. Zweiter Meisterschaftsschütze nnrd Simon Adler, Wirt in Achen- kirchen am Achensee. Ne »es Lage. Berlin, 25. Juli. Der König von Preußen hat die Brüder Albert Heinrich und Walther Johannes Coron, Besitzer der Fideikommisse Ellenbach bei Kassel und Elbin- gen I und II im Kreise Zelle in den erblichen Adelt siand erhoben. Berlin, 25. Juli. Zu der Festnahme des „In genieurs" Döring bei einem Einbruch in das Juwelier- geschäst von Richrer in Berlin wird noch folgendes berichtet: Döring, ein ziemlich kräftiger Mensch von 27 Jahren, setzte sich bei seiner Ergreifung verzweifelt zur Wehr und mußte schließlich gefesselt zur Polizeiwackx' transportiert werden. Er scheint alle Ursache zu haben, eine Begegnung mit dem Staatsanwalt nach Möglichkeit zu vermeiden, denn die Poli zei fand bei einer Durchsuchung seiner Wohnung außer ge stohlenem Silbergerät noch allerlei Pfandscheine. Vor allem aber fiel der Behörde eine den Verhafteten stark be lastende Korrespondenz in die.Hände, aus der hervorgehr, daß D. eifrig bemüht war, einen Geldinann zu finden, der für eine» Posten Brillanten im Werte von etwa 35 000 Mk. die Summe von nur 1000 Mk. zahlen sollte. Da die Küuf- summe in dem Angebot ausallend niedrig ist, so bringt man die Sache mit dein Ordensdiebstahl im Zeughause in Ver bindung. Posen. 25. Juli. Heute früh 9 Uhr wurden im Hofe des hiesigen AmtSgerichtsgesängnisseS die beiden Musketiere Rosinsky und Geppcrt vom Infanterieregiment Nr. 165 aus Ostrowo hingerichtet, nachdcm sie vom Posener Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden waren. No- sinSky hatte bekanntlich noch vor wenigen Wecken einen verwegenen Ausbruch aus dem Militararrrsihau'e unter nommen, wurde aber noch an demselben Tage festgenommen. Bamberg. Eine folgenschwere Bluttat ereignete sich am Sonntag in Geiselwind bei Aschbach. Der 18 Jahre alte HandelLmannssohn Betz aus Geiselwind hatte im SternenwirtShauS gestritten und war darum hinauögewiesen worden. Er lauerte denen, die im Wirtshaus mit ihm gestritten, auf und schoß zwei völlig unbeteiligte junge Leute, die da- Wirtshaus verließen, nieder. Der Bauernsohn
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