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Sächsische Volkszeitung : 04.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190607041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-04
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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u einem fran- der fvanzösi- gesagt haben: utter." Und haben: „Alle issen des hei- ircht, sei kein . sondern um jlwere. schöne könige. Die ^rupp und frage erzielt er Fabriken ng zwischen nd, daß die berilich den n auch die ursch gegen die Brücke shr müchti- irrin Kava- - ergriffen atsanwalt inee Paw- Oas Haus »dankungl lupt nicht die Tri- arg ist in lon 3000 . tourden n unter- >rei ver- ide wur- ' ordnete ßen an. IE ; Reclus, »äntschen öersonen ffern bei tcn aus rariyois ?er dsten ?-uiseppi brck zu !nz von Gegner rg oer ;o ro- Juli: heiter. stag. Ham- irger- ligen 2» rats- ,arch . Es und vor- um vird lach des izu- er- der der igt be- lhr >ät ie, ch n se n e U Adolph Schoepf vom Dresdner Zoologischen Garten sind den weit über Sachsens Grenzen hinaus be- kannten Jubilar Hunderte von schriftlichen und telegraphi schen Glückwünschen, Blumenspenden und kostbaren Ehren gaben zugegangen, die alle Zeugnis von der Beliebtheit und Wertschätzung oblegen, deren sich der Jubilar in allen Krei- sen erfreut. Während Se. Majestät der König Herrn Di- rektor Schoepf am Vorabend seines Jubiläumstages durch einen persönlichen Besuch im Zoologischen Garten auszeich- uete, übersandte Ihre Majestät die Königin-Witwe ein altes, kostbares ornithologisches Werk, betitelt: „Recueil ck'Omkeaux pur uuduioton", das sich in früheren Jahren im Besitze der schwedischen Königsfamilie befand, und mit dem schwedischen Wappen und der Initiale der Königin Carola geziert ist. Das aus fünf Bänden bestehende Werk enthält zahlreiche handkolorierte Bilder. Die Beamten und Arbeiter des Zoologischen Gartens widmeten ihrem ver ehrten Chef ein großes photographisches Tableau, das sämt liche Bilder des Personals enthält, Karl Hagenbeck sandte aus Hamburg ein kostbares Rauchsnwice Elfenbein, Rhinoceroshorn und Wildschweinzähnen, die Afrikareisenden Gebrüder Marquardt stifteten einen prachtvollen Bronze löwen, der Direktor des Berliner Zoologischen Gartens Pro fessor D?. Heck schickte einen kostbaren silbernen Becher mit einem Hirschkopfe als Fuß und die Löwenbändigerin Miß Claire Heliot gratulierte von ihrer Tournee in Amerika rnit einem ausgestopften Aligator. Unter den vielen kost baren Blumengaben ragte besonders ein mächtiges Arrange ment von Lilien und Rosen hervor, daß der Direktor des Großen Gartens zu Dresden, Obergartendirektor Bouchö, gesandt hatte. In der am Montag nachmittag stattgefun denen Generalversammlung des Aktienvereins Zoologischer Garten widmete Herr Justizrat Dr. Wolf dem Jubilar ehrenvolle Worte des Dankes und der Anerkennung und sprach den Wunsch aus, daß er noch recht lange dem Dresd ner Zoologischen Garten als Leiter erhalten bleiben möchte. (:) Die hiesige amerikanische Kolonie begeht am kommenden Mittwoch daS Fest der Unabhängigkeits- erklärung der Vereinigten Staaten von Nord- amerika durch VormittagsgotteSdienft in der amerika nischen Kirche und Abendkonzert auf dem König!. Belvedere. —* Vier vollzählige Negimentskapellen. Am Donnerstag wird ein Mapenkonzert im AuSstellurigöpark veranstaltet werden. Es sind hierzu die Kapellen der bei den Gcenadierregimenter, des Gardereiterregimentes und deS Dragonerregimentes aus O.ls in Schlesien verflichtst worden. Das Hauptinteresse des umfangreichen Programms werden das Sarosche Schlachtenpotpourri mit feldmarsch mäßig ausgerüsteten Tambourzügen, Gcwehrsalven und Kanonenschlägen, sowie die dem deutschen Kaiser gewid mete Komposition „Halleluja* vcn Händel finden. Beide gewaltige Tondichtungen werden von den zu einem Or chester vereinigten vier Kapellen gespielt. Dauerkarten- Inhaber haben freien E.ntritt. Der Eintrittspreis ist für abends auf 1 M. erhöht, Kinder 50 Pf. (:) Die Festlegung des Beginns des Schul jahres beschäftigte gestern abend das hiesige Stadtvcr- ordnetenkollegium in seiner Sitzung. Diese Frage wird seit längerer Zeit in den hiesigen maßgebenden Kreisen erörtert und das Stadtverordnetenkollegium hatte bereits vor einiger Zeit einen diesbezüglichen Antrag an den Rat gerichtet. Hiernach sollte künftighin der Beginn Schuljahres ohne Rücksicht auf die Lage des Osterfestes auf den 1. April festgelegt worden. In seiner gestrigen Sitzung beschloß das Stadtverordneienkollegium, den diesbezüglichen Beschlüsscn des Rates beizutretcn rnit der Maßgabe, daß das Schuljahr am 2. bez. 3. April jeden Jahres beginnt u rd am 31. März jeden Jahres schließt. Ferner soll der Rat ersucht werden, dahin zu wirken, daß das Osterfest festgelegt wird, trotzdem aber seine Bemühungen um Festlegung des Schuljahrschlusses für den Herbst gemäß dem Anträge des Herrn Ober bürgermeisters Beutler vom 4. Dezember 1000 fortzusetzen. Klotzsche-Königswald. Die Zahl der Sommerfrischler betrug am 1. d. M. 262 Parteien rnit 628 Personen. Das .Wnig-Friedrich-August-Dad ist in der verflossenen Woche von zirka 1500 Personen besucht worden. Air 160 Personen wurden Kurbäder verabreicht. — Am 4. d. M. nachmittags trifft der Hausbesitzer-Verein zu Dohna hier ein, um die Badeanstalt, das Gas- und Wasserwerk, die neuerbaute Kirche und Turnhalle zu besichtigen. ! Leipzig, 2. Juli. Beim gestrigen Radrennen um den Preis der Stadt Leipzig ereignete sich auf dem Leipziger Sportplatz ein schwerer Unglücksfall. Das Nennen ging um Hundert Kilometer. In der 62. Runde (26i/> Kilometer) versuchte Robl den Franzosen Conteuct einzuholen. Dabei bogen Nobls Schrittmacher zu schnell nach links ein, so daß Robl mit seinem Rade das Vorderrad des Coutenetschen Motors anfuhr. Robl wurde in die Höhe gehoben und gegen die Nußenbarridre geschleudert, wo er blutüberströmt liegen blieb. Es wurde eine Verletzung des Stirnbeins rnit Ueischwunde und ein Bruch des linken Fußknöchels festge stellt. Am Contenetschen Motor brach die Vorderachse, der Schrittmacher Neckzeh wurde von seinem Sitz geschleudert, aber nur unbedeutend verletzt. Das Rennen wurde unter- brocken und erst nach einer Stunde fortgesetzt. Erster wurde Dickentmann vor Guignard und Contenet. Robl, der im Stadtkrankenhause liegt, ist bei Bewußtsein und befindet sich verlMnismäßig wohl. Ob er den Radsport nock) ferner ansnben wird, kann jetzt noch nicht gesagt wer den. — In einer gestern abgehaltenen Versammlung der hiesigen organisierten Zimmerer wurden die Verein- lmrungen zwischen der Lohnkommission der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer (zunächst 63 Pf., dann 65 Pf. Stunden- lohn) abgelehnt. Die Zimmerer verlangen sofort 66 Pf. und ivollen, wenn die Arbeitgeber bis morgen nicht nach geben, sofort in den Streik eintreten. In Arbeit stehen hier zurzeit 1663 Zimmerer, von denen 1018 organisiert sind. — Am 26. August d. I. wird das hiesige Theater am Thoinasring, das mit dem Leipziger Schauspielhaus unter Direktor Anton Hartmann vereinigt ist, unter derselben Direktion als „Neues Operettentheater" eröffnet ,verden. Tie erste Vorstellung wird SuPPäs „Fatinitza" bringen. Schöneck, 20. Juni. In, Oelsnitzer Bezirk waren bet der Durchreise des Königs in verschiedenen Orten auch di' Feuerwehren angetreten, um dem hohen, leutseligen Pro tektor ihre Huldigung darzubringen. Ein mit dem Ehren zeichen für 25 jährige Dienstzeit geschmückter Feuerwehr- hauptrnamr erregte die Aufmerksamkeit des Königs; er trat auf den wackeren Graubart zu und fragte ihn: „Wie stark ist Ihre Wehr? — Wie viel Jahre dienen Sie denn schon?" In seiner Verwirrung überhörte der Angeredete die zweite Frage, urrd antwortete hastig und laut: „Hundertfünfund- dreißig, Majestät!" Ein ländlicher Feuerwehrkonunan- dant, den, der König die Frage vorlegte: „Ist Ihre Wehr in der letzten Zeit öfter in Tätigkeit getreten?" erwiderte treu herzig: „Nee, Majestät, — bei uns brennt's leider när sollen!" Niedercrinitz, 2. Juli. Durch eine Gasolinerplosion zog sick) der Gasüvirt R., sowie Frau und Tochter schwere Verletzungen zu. Als ihm gemeldet worden war, daß es in, Gewölbe auffällig nach Gas rieche, wollte er dies unter suchen^ wobei er ein Streichholz entzündete. Im Moment explodierte das Gasolin, das aus einer mit getvaltigem Krach zersprungenen Flasche entwich und setzte den ganzen Raum in Flammen. Bein, Lösck>en dieses Feuers zogen sich die zur Hilfe hcrbeigeeilten Frau und Tochter des Besitzers ebenfalls schwere Brandwunden zu. Reichcnberg i. B. Einen ungeahnten Erfolg hat die Reichenberger Deutsche Ausstellung aufzuweisen. Die Be- sucherzahl hat trotz der in den ersten Wochen herrschenden ungünstigen Witterung bis jetzt die Höhe von rund einer lxllben Million Personen erreicht. Während der Kaisertage passierten allein 70 262 Personen die Eingangspforten Das einstimmige Lob wird der deutschen Industrie in Böh men gezollt. Selbst die fanatischsten Gegner des Deutsch tums. die Tschechen, haben sich geäußert, daß die Deutsche Ausstellung in Neichenberg beweise, daß die deutsche In dustrie und mit ihr das Deutschtum in Böhmen doch eine Macht sei. Die Prager tschechische Landesausstellung, die vor mehreren Jahren stattfand, vermochte keine solche An ziehungskraft auszuüben. Die deutsche Industrie Böhmens ,var bei der Prager Ausstellung überhaupt nicht vertreten. Die diesjährige, groß angelegte Reichenüerger Ausstellung bildet vielmehr die friedliche Gegendemonstration zur da maligen tschechischen Ausstellung. Auf die wirtschaftliche Lage der Stadt selbst übt die Ausstellung großen Einfluß aus; die Stadt ist von Fremden überschwemmt. Reicheuberg, 2. Juli. Der in Dresden studierende Graf France di Abontaglian aus Floren, überfuhr gestern auf der Rückfahrt von hier in der Gemeind! C u'iedel mit dem Automobil ein Kind, welches schwere Verletzungen davon trug. Als die Menge eine drohende Haltung an nahm, zog der Graf einen R volver. Er wurde verhaftet und dem Bezirksgericht Friedland in Böhmen eingeliefert, wo er sodann nach der Feststellung feiner Personalien ent- lassen wurde. Vermischtes. V Ein A ut o IN o b i l u n g l ü ck wegen ein paar Kirschen! Bei Gülzow in Pommern ereignete sich ein schweres Autonwbilunglück, dem der Inhaber einer Maschinenfabrik in Stettin, Ingenieur Richard Kayser, zum Opfer fiel. Herr Kayser fuhr mit seiner Frau und seiner 16jährigen Tochter Ella nach Stettin. Frau Kayser aß aus einer Diite Kirschen. Der Mann langte danach, ließ dabei einen Augenblick die Steuerung außer acht, und das Un glück tvar geschehen. Das Fahrzeug schwenkte sofort gegen den Chausseegiaben, um sich hier zu überschlagen. Herr Kayser kam unter den Wagen zu liegen und ,var sofort tot. Frau Kayser erlitt geringe Verletzungen, die Tochter blieb völlig unverletzt. Der Wagen ,var vollständig zertrümmert. sre»rs v-m Tage. Halle. Dem Leutnant von Veaulieu in Liegnitz vom 7. Grenadier-Regiment wurde der Schädel zerschmettert, als, während er in die Kaserne einreiten wollte, das Pferd im niedrigen Torbogen scheute. Eger, 1. Juli. I-, dem nahe gelegenen bayrischen Städtchen Dürnberg herrscht ungeheure Äufregung über eine bestialisch« Mordtat, die der Volksschullehrer Adolf Müller begangen haben soll. Das 7jährige Schulmädchen Jda Wunscheimeyer wurde in einem Dürrosen als Leiche aufgefundeu. Die Hirnschale war zerschmettert und die Hände und Füße waren mit einer Wäscheleine zusaminen- geschnürt. Die Obduktion ergab, daß an dem Mädchen zuerst ein schändliches Verbrechen verübt und dann das Kind in grausamster Weise ermordet worden war. Unter dem dringenden Verdachte, den Mord begingen zu haben, wurde der Lehrer der Kleinen. Adolf Müller verhaftet, der durch eine Anzahl von Umständen schwer belastet erscheint. Leipzig, 3. Juli. Gestern abend 8 Uhr ist nach nur eintägigem Unwohlsein der Reichsgerichtsrat Dr. Jäckel, der dem 5. Zivilsenat des Reichsgerichts und früher dem Kammergericht angehörte, an Herzschlag g'stoiben. Budapest, 2. Juli. Ein Teil der Arbeiter der Gas fabrik hat die Arbeit eingestellt. Da ein Teil der Stadt ohne Beleuchtung geblieben war, mußte Militär zur Dienst leistung herangezogen werden. Die Betriebsstockung ist jetzt behoben. London. 2. Juli. Oberhaus. Earl of Jersey fragt an, ob bei Gelegenheit des Besuches der britischen Flotte in den russischen Häfen von den Matrosen verlangt wurde, sich mit den russischen Matrosen zu fraternisieren, die in die Gewalttat bei der Deggerbank verwickelt waren. Der Unterstaatssekretär des Aeußerk» erwidert, die erwähnten Eingriffe hätten sich vor einiger Zeit zugetragen und stellten einen abgeschloffenen Zwischenfall dar, und so be- bäuerlich sie gewesen seien, so seien sie doch zweifellos auf ein Mißverständnis zurückzuführen. Paris, 3. Juli. „Libre Parole" veröffentlicht ein Schreiben Esterhazys, in dem dieser seine Erklärung tyjederholt, daß er das Borderau geschrieben und im Dienste der Gegenspionage gestanden habe. Esterhazy er- hebt in seinem Schreiben lebhaft Einspruch gegen die kürz- lich von dem Direktor deS „Eclair. Jndet", aufgestellte Behauptung, daß er der Strohmann von TreystrS sei. und sagt: Jetzt, wo durch die Dummheit und Feigheit gewisser Generale und Politiker t-as Spiel verloren ist. fallen sie von neuem über mich her und greisen zu den widersinnigsten Erfindungen. Petersburg, 2. Juli. In der Reichsduma recht- fertigten die Redner der Linken und der konstitutionell- demokratischen Partei das Verhalten der Duma über den General Pawlow, dessen Leben eine Kette von Hinrichtun gen aufweise. Redner der Rechten erheben Einspruch gegen das Verhalten der Linken. Die Duma könne unter solchen Urnständcn nicht arbeiten. Wenn sie bei diesem Vorgehen verharre, werde cs in Rußland zum Blutvergießen kommen. Der Sozialist Fürst Baratow erwidert, die Duma habe Paw low davongejagt, wie alle davongejagt ,verden, die Mut an sich tragen. Das Haus beschließt die Fortsetzung der Be ratung der Todesstrafe bis zu der noch heute vorzunehmen den Annahme der Vorlage. Im Laufe der Debatte teilte der Gehilfe des Ministers des Innern, Makarow, mit, der Minister sei bereit, den Entwurf in Erwägung zu ziehen in Verbindung mit dem Anträge auf Revision der Aus- nahmegesetze. Das Haus nahm einstimmig den Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe an und überwies ihn an eine Kommission von 15 Mitgliedern, die beauftragt wurde, sofort einen entsprechenden Gesetzentwurf auszuarbeiten und ihn der Duma vorzulegen. Das Haus vertagte sich dann, bis die Kommission den Gesetzentwurf ausgearbeitet hatte. Um 9 Uhr 45 Minuten wurde die Sitzung wieder eröffnet und das Haus nahm einstinmng das Gesetz betreffend Ab schaffung der Todesstrafe an. Petersburg. 2. Juli. („P. T. A.") Der Ver- kehrsminister hat im Ministerat einen der Reichöd,ima vor- zulegonden Gesetzentwurf betr. Legung eines zweiten GlrisrS der sibirischen Bahn vorgelcgt. In der nächsten Zeit wird eine aus Vertretern verschiedener Behörden gebildete besondere Kommission nach Tnrkestan abgelen, um die wirtschaftlichen und die bergbaulichen Verhältnisse teS Gebietes der geplanten Turkestan-Sibirien Eisenbahn zu untersuchen. Durch diese Bahn soll eine Verbindung der transkaspischen und der sibirischen Bahn hergcsttllt werdcn. Petersburg, 3. Juli. Der „Invalid" veröffentlicht zwei Rapporte, die der Kommandeur der in Bjelostok stationierten Regimenter an den Kaiser gerichtet Hot. und worin er eingehend über die korrekte Haltung der Mann schaften während des Pogroms berichtet. Der Kommandeur hat angeordnet, daß die Offiziere der Garnison von Bjelostok streng zur Verantwortung gezogen werden sollen, falls sich die in der Presse gegen sie erhobenen Anklagen als richtig erweisen. Petersburg, 3. Juli. Am 4. Juli wird das Re- gierungskommunique veröffentlicht, das besagt, die Regie rung habe in der Ausführung des Allerhöchsten Befehls bei . der Neichsduma einen Antrag eingebracht betreffend Hobunz und Mehrung des bäuerlichen Landbesitzes und Besserung der bäuerlichen Agrarverhältnisse. Die Regierung beab sichtigt, den Bauern unter für sie vorteilhaften Bedingungen alle kulturfähigen Kronländereien zu übergeben, und bei Unzulänglichkeit derselben feilgebotcne Privatgüter für Kronrechnung anznkanfen, sie zu mäßigen Preisen an die Bauern zu verkaufen unter Deckung der eventuellen Preis differenz ans Kronmitteln, und gedenkt ferner, die lieber- siedelung auf neue Plätze zu unterstützen, und die für den Landwirt festgesetzten Formalitäten zu vereinfachen, sowie die Ueberfiedelung nach Sibirien und Asien zu fördern. Zur möglichsten Besserung der Lage der notleidenden Bauern sollen besondere Kommissionen unter der Beteiligung von Delegierten der Bauern eingesetzt ,verden. Charkow. 2. Juli. („P. T. A.") In der Nähe von KißlowSka beraubten unbekannte Verbrecher den Kassierer Gobulowsko von der Bogoduchow-Berestow- Bergbaugesellschaft, der 22000 Rubel mit sich führte. Der Kassierer sprang den Räubern, die sofort aus dem Zuge sprangen, nach. Er wurde später auf dem Bahngleise er- mordet aufgefundeu. Schanghai. 2. Juli. Geheime Gesellschaften machen sich die andauernde durch die Neisteucrung hervorgerufene Gährung zu nutze, indem sie eine äußerst rege Tätigkeit in der Provinz Tscha-kiang entfalten, ganz besonders in der Nähe von Hankau. Chinesen berichten heute, daß die Rebellen die Stadt Hsin-tscheng-hsen genommen hätten, nachdem sie vorher die Kirche in Eun-tschi-tschln r.icdir- gebrannt hätten. Theater Musik. ! Im Nesidenztheater findet am Donnerstag eine außer« ordentlich bemerkenswerte Vorstellung statt, indem Ockar Wildes Tragödie „Salome" in Szene geht. Nach dem außergewöhnlichen Erfolg, den die gleichnamige Oper „Salome" im Opernhaus ge funden hat, dürste es unser Publikum auf das lebhaficsle inter essieren, auch das Schauspiel kennen zu lernen. Hierzu wird „Tie Frage an das Schicksal" von Artbur Schnitzler gegeben, welcher Emackter hier Novität ist. Am Dienstag gelangt Tolstois „Die Macht der Finsternis" wiederum zur Aufflihrung, welches Stück auch bei d:n bisherigen Wiederholungen den tiefften Eindruck hervorrief. j Zentraltheater.— H-ute, Mittwoch, findet das dritt letzte Gastspiel B nzenhards in der Detektiv-Komödie „Shcrlock Holmes" statt. DaS Stück wird Freitag zum letzten Male ge geben, da Sonnabend, den 7. Juli, erstmalig „Sein wri.dtog," Drama in vier Akten von Karl Schönherr, in Szene gebt. j Im Lindenauer Sommertbeater zu Leipzig wurde jüngst Karl Böttchers . Auögewiel'en" gegeben. Welche Tonart auch d>e dortige Pssfie je noch dem politischen Standpunkt oder der persönlihen Freundschaft znm Autor über die Aufführung anstimmcn mochte, in einem sind alle Blätter gleicher Meinung: in der außergewöhnlichen Bühnenwirksamkeit des Stücke- und der Konstatierung des großen Erfolges heim Publikum. Das HauS war ziemlich nuSverkausi: der Verfasser wurde viel: Male gerufen. — Von Böttcher erscheint üb«igenS Ende dieser Woche in Gera eine neue Broschüre „Germania im Ausland". obr. Eingesandt. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) In einer Nnmmer der Erichs. Vvlksz. lesen wir unter „VereinSnachrichten" im letzten Teile des Berichtes: „Das ist fürwahr ein Welt größeres Werk als all der Singsang, den hundert andere Vereine vollführen, zn wer weiß welchem Zwecke!" Hierzu gestatte ich mir im Namen vieler: „Der Verein „Cäcilia" als ständiger Kirchenchor macht die Gemeinde unselbständig": denn wenn man nicht in der Hebung bleibt verlernt man sein Lied. Wenn
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