Volltext Seite (XML)
Sir. 205. Sonnabend 8 September LV«»E» c>. ^aqrgttnq MchslslheIolks^itung e Nr. «858. 4» Uhr. ^ llnabhüngiges Tageblatt sör Wahrheit, Recht u. Mariä Geburt. Eiden, Himmel hallet wider, Menscken. Engel jubelt laut: Denn der Himmel sckickt hernieder Seine unbefleckte Braut. Ohne Makel, frei von Sünde Tritt sie in die sünd'ge W lt, Das; der Menkch Erlösuna finde, Ward vor allem sie erwählt. Wie d>r Sterne lickte? Funkeln Durch die nächr'genWulken bricht, So strahlt un? im Giaubens- dunteln Wunderbar ihr reines Licht. Nm des! ersten Weib? Verschulden ihn der Sünde eritem Tag Soll dies hehre Weib erdulden, Was kein Sterblicher vermag. Laßt Marien uns begrüßen, Sie, die allerreinste Magd; Me fleht zu ihren Füßen. Die ihr Schmerzen still ertragt. Hoffend sollt ihr sie verehren, Oie des Grames Z.ihn verzehrt; Glaubt: Sie wird auch euch er hören, Die ihr reuig euch bekehrt. Viel vermag sie bei dem Sorne, Bei dem schmerzgetieblen Kmd, Daß er gnädig sie verschone, Die ihr treu ergeben sind. Darum singet frohe Lieder. Darum Menjch.n, jubelt laut: Sandle Gott euch doch hernieder Seines Himmels reinste Braut. 11. V. K. r Gegen Reichskanzler Fürst Bülow? „Ministerstürzer" sind an der Arbeit wie die Bobr- würmer an der Swakopmunder Landringsbrücke; drei Mo nate soll letztere noch Stand halten. Fürst Milow gibt man keine längere politische Lebensdauer — man fordert in man chen Kreisen jetzt schon offen seinen Rücktritt und unter der Hand wird noch nichr gegen ihn gearbeitet. Der Zeitpunkt lsterfür ist nicht ganz ungeschickt gewählt; derweil der Reichs kanzler in Norderney badet, hat der Kaiser in diesen Tagen des Kaisermanövers nur Militärs in seiner Nähe; di.' -gestern schon von uns charakterisierte „Generalsstabspartei" hält für mehr als acht Tage alle Zugänge znm Kaiser be setzt und sie erhält hierdurch sehr großen Einfluß. Wenn früher auf Jagdpartien über die Entlassung von Minister:; entschieden worden ist, weshalb sollte nicht auch beim lustig ausflammenden Manöverfeuer ein Würfel fallen können? Diese Vermutung liegt nahe; aber wir glauben nicht an einen Kanzlerwechsel, außer daß Fürst Bülow selbst den An trag stellen würde, von seinem Amte enthoben zu werden, und der Grund hierfür könnte lediglich in seinem Gesund heitszustände gefunden werden. Man versichert aber, daß dieser gar nichts zu wünschen übrig läßt und daß Fürst Bülow sich kräftiger fühle als je zuvor. Wir wollen dies hoffen, denn die bevorstehende parlamentarische Wintcr- kampagne stellt hohe Ansprüche an seine Arbeitskraft. Aber sehen wir einmal zu, was die Miinsterstiirzer Vor bringen und ans welchen Lagern sie ziisaiiimenlanfen. Da findet man die sozialpolitischen und die konfessionellen Scharfmacher, die sich unter dem kolonialen Deckmantel die Hände reichen, um dem Fürsten Bülow das Wasser abzu- graben. Ter „Neicbsbote" hat schon vor zwei Jahren ge rufen, daß Fürst Bülow weg müsse; er wiederholt es heute und die nationalliberale „Rheinisch-Westfälische Zeitung" schließt sich diesem Rufe an. Die Deimlings-Frage hat diese beiden Leute zusaminengeführt; sie finden es als unerhört, daß der Reichskanzler sich nicht zu einen; Ver- sassnngsbruche hergibt, sondern daß er sich an die bestellenden Gesetze bält. Ein Reichskanzler, der in brutaler Weise über die Verfassung hinwegschreitet, wäre das Ideal dieser Leute; jedoch wird die Mehrheit des Volkes anders urteilen. In den erwähnten Kreisen wird nämlich gegen den Reichs kanzler der Vorwurf erhoben, daß er ganz iinnützerweise den Wunsch Deimlings ans Weiterbau der Eisenbahn ab gelehnt habe. Das rheinische nationalliberale Blatt schreibt: „Es ist außerordentlich bedauerlich, daß die etatsrechtlichen Bedenken über die militärische Notwendigkeit den Sieg davongetragen haben . . . Die Negierung war doch sonst nicht schüchtern im Fordern von Indemnität. Glaubt sie. sich diesmal ein Verdienst zu erwerben, wenn sie den sinn- 7oscn Gesetzesbnchstaben über ihre klare Pflicht stellt?" Es ist weit gekommen mit den; Liberalismus, wenn er das Vudgctrecht des Reichstages als „sinnlosen Gesetzesbnch staben" bezeichnet, wenn er eine Porschrist der Bersassiin.-i ebenso charakterisiert. Wenn der Reichskanzler sich an di.' Verfassung hält, erfüllt er seine erste „klare Pflicht". Mai; lxit in diesen Kreisen auch den Rücktritt Hohenlohes mit der Teiinling.Frage verketten wollen; Hohenlohe sei für die Erfüllung des Wunsches eingetreten, aber damit unterlegen; deshalb babe er seinen Abschied genommen. Diese Dar stellung ist total falsch; sie soll dem Lcingenblirger Erb prinzen wohl ein besseres Abgangszeugnis versck-asfen und doch; batte dieser gar nichts hiermit zu tun. Oberst Deim ling lxit seine Forderung »in Schienen und Lokomotiven nur an den Gencralstab gerichtet, weil er diesem allein unter stellt ist; der Generalstab lxit in klarer Erkenntnis -er Lage die Fordci-stng abgelehnt, sich aber gleichzeitig die ganz selbstverständliche Zustimmung des Reichskanzlers er beten. Die Kolonialabteiliing lxitte mit der ganzen Frage nichts zu tun; wein die Entscheidung nicht gefällt, der wende sich gefälligst gegen den Generalstab. Aber das lassen diese Leute bleiben, sie richten ihre Pfeile lieber auf Fürst Bülow. Wenn nun Oberst Deimling infolge Ablehnung seiner Forderung auch znrücktritt, gut. das Vaterland wird dies zu ertragen wissen. Man lxit schon seine Ernennung nicht allseitig begrüßt. Schließlich braucht inan gegen die 500 Hottentottenräuber gar keinen Oberbefehlshaber mehr; ein Polizciineistcr mit einer gut berittenen Truppe kann schließlich mehr ausrichten als ein Oberbefehlshaber mit großem Stab und 15 000 Soldaten! In der Deimlings- Frage steht also der Reichskanzler ganz gerechtfertigt da. Nun kommt man mit dem Fall Podbielski, der dem Reichskanzler unangenehm werden müsse. Tatsache ist freilich, daß Herr v. Podbielski auch Generalleutnant ist und als solcher viel Anhang im Heere besitzt. Diese militärischen Kreise, die für Herrn v. Podbielski eintreten und dabei ihren Unmut über verschiedene Handlungen des Reichskanzlers nicht verleugnen, sind schon seit längerer Zeit dem „General major" Fürst Bülow nicht grün; sie sehnen sich nach einem militärischen Reichskanzler. Mai; nimmt in diesen Kreisen dem Fürsten Bülow krumm, daß er einen offiziösen Preß- kampf gegen Podbielski führen ließ, daß er über Einzel heiten der Ministerentlassung berichten ließ. Mag sein, daß dies heilte als nicht besonders klug erscheinen mag, zumal Podbielski so lange bleibt. Aber ein Stacitsverbreck>en ist dies nicht; schließlich znxmg Podbielski die Kreise ui» den Reichskanzler zum Reden; er leugnete ab, derweil der Reichs kanzler schon den entsprechenden Brief in Händen hatte! Wenn Podieblsti dauernd bleibt, ist es für Bülow nicht an genehm. Aber „Pod" soll ja bei der nächsten besten Ge legenheit abgehen; er habe bei seinem kürzlichen Bortrag beim Kaiser auch Gelegenheit gefunden, seine Beziehungen zu der Firma Tippelskirch anfziiklären und dem Kaiser zu melden, daß die Beteiligung seiner Frau an jener Firma anfgehört bat. Ter Kaiser nahm die Mitteilungen des Mi nisters mit großer Befriedigung entgegen, so daß das Ab schiedsgesuch des Ministers als nicht mehr existierend be trachtet werden kann. So schreibt die „Tägliche Niiiidschail" zunächst. Recht geheuer ist es ihr aber bei der Aeußernng dieser komischen Ansicht nicht, denn das Blatt fügt hinzu: Nichtsdestoweniger ist es als sicher aiizunehmen, daß der Minister nach der gleich nach den Manövern zu erwartenden Erledigung des Falles Fischer sein Abschiedsgesuch erneuern wird und daß ilnn dann die erbetene Entlassung unter Ver leihung des schivarzen Adlerordcns gewährt werden wird Ter Abbruch der Beziehungen des Ministers zu der Firma Tippelskirch ist auf einen dienstlichen Befebl des Kaisers an Herrn P. Podbielski ersolgt. WaS aber dieses Ausscheiden betrifft, so liegt darin hentzulage gar kein Verdienst mehr. Die goldenen Tage der Firma Tippelskirch ». Eo. sind dahin. Solche Gesck>äfte, wie sie sie viele Jahre lang mit dem Reiche infolge einer fast unglaublichen — sagen wir Kurzsichtigkeit der leitenden Beamten bat mache» können, macht die Firma in Ziitnnst nicht mehr. Mit dem Aus scheiden ans der Firma bringt also das Ehepaar Podbielski kein Opfer. Es hat den Nahm mit abgeschöpft, es lxit, nm im Gleichnisgebiet des Ministers zu bleiben, sein Heu herein. Tippelskirch n. Eo. können großen Nutzen nicht mehr bringen, der Minister ist jedoch auch ferner angenehm. Aber er dürfte ihn; nicht mehr lange verbleiben, wenn auch Berliner Gymnasiasten ihm kürzlich bei einem Besuche dieses wünschten! Tann aber ist der Reichskanzler erst recht Sieger! Wir unterschätzen nicht die Stoßkraft seiner Gegner, ober wir wissen auch. daß er eine feste Position bat und wer jetzt geordnete Zustände will, kann die Entlassung des Fürsten Bülow nicht wünschen. Wir hoffen auch, daß alle Manöpeiarbeit gegen ihn erfolglos des Reiches! s- bleiben möge ziim Wohle RrmdsÄrnv. Dresden, den 7. ^-nw-mber 1918. Der Kaiser hak dem Kardinal Fürstbischof Kopp, dem Oberpräsidenten von Schlesien Grafen Zedtlitz- Trützschler und dem Her,zog von Naiibor den Schwarzen Adlerorden verliehen. Tic Hochzeit des Prinzen Albert von Schleswig- Sondrrbiirg Glncksbiirg mit der Gräfin Ortrnd von Ni'en- bnrg wird in Meerholz in Aiuvesenheit des Kaisers am 15. Oktober gefeiert werden. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Lbcrstlentiiaiit Onade lxibe auf Grund des PreßgesetzeS der „Täglichen Nnndsckxn:" eine Berichtigung gesandt, i» der er es als nn- Nxihr bezeichnet, daß die als neue Enthüllungen des „Lokal- anzeigers" bezeichnet;' Meldung über das Verhältnis von Offizieren der Schutztruppe zu Tippelskirch von ibm stamme, auch babe er nicht die Veröffentlichung veranlaßt und die Fassung festgesetzt, lieber rein Private Verhältnis!' seiner Untergebenen, die ihm dienstlich bekannt geworden seien, habe er niemals beimlich einer Zeitung Mittest»» - gemacht. Das Ersuchen des „Lokalanzeigers", die il,in zu gegangene Meldung, wonach außer Major Fischer noch ein anderer Offizier des Oberkommandos von Tippelskirch er hebliche Zuwendungen erhalten habe, dementieren z» dür fen, habe er abgelebnt, da erst dieser Offizier dienstlich be fragt werde» müsse. Die Antwort lautete bejahend, doch wurde das Verhältnis damit begründet, daß die Firma v. Tippelskirch mehr den Charakter einer Bank gehabt lxibe. bei der sein Konto bald ein Gntlxiben, bald einen Schuld betrag ansgewieien babe. Tags darauf habe der ..Lokal anzeiger" mitgeteilt, daß ans Grund neiier Positiver Mel dungen die Veröffentlichung nicht unterlassen werden könne. Er lxibe dem Redaktionsvcrtreter erklärt, daß der Offizier, dessen Namen er nicht zu nennen hat, dienstlich mit Tippels kirch nichts zu tun habe. Dem unmittelbaren Vorgesetzten sei Meldung erstattet. Tie vom Abgeordneten Böhlendorf- Kölpin im „Tag" wegen des Bahnbaucs Lüderitzbncht -- Inserate werden die 6 gelpnIt.Petitzeiie od. deren Raum mit lki 4» Reklamen mit 50 4 die Zeile berechn., b. Wiederb- bedeut. Rabatt, «uchdru^rret, Redaktion und t«,rschäft»ftellei Lre-dr», Pillnitzrr Strafte 4». — Fernsprecher Sir. 136«. ü - r--7-v- - . -»> - >>. r.>t» Keetmanshoop gegen den General v. Trotha erhobenen An griffe seien unter Genehmigung des Stellvertreters des Reichskanzlers und des Generalstabschess im „Tag", zurück- gewiesen worden. Tie „Nordd. Allg. Ztg." erfährt' weiter, daß gegen die „Tägliche Rnndsckxul" wegen Beleidigung des Oberstleutnants Onade Strafantrag gestellt worden sei. — Die „Tägliche Rundschau" bringt die von der „Nordd. Allg. Ztg." verbreitete Berichtigung des Oberstleutnants Onade und bemerkt dazu: „Wir werden morgen auf die Angelegen heit zlirücktominen, wollen aber sckxm jetzt bemerten, daß liniere Angaben auf zweimaligen ausdrücklichen Er klärungen eines Redakteurs des „Berliner Lokalanzeigers" beruhen." Gegenüber der Erklärung des Evangelischen Bundes an den Grafen Hoensbroech breitet das „Berliner Tage blatt" vielleicht in danlbarer Erinnernng an die geschäft lichen Beziehungen, in denen Graf Hoensbroech vor Jahren zu ihm staiid — schützend seine Fittiche über den Apostaten ans lind meint in Nr. -1-19, nxiS in den letzten Sätzen der Bniideserkläriing gesagt wird, seien inhaltslose Redens arten. Tatsächlich sei der Evangelische Bund, wie Graf Hoensbroech anSgeführt lxit, immer mehr ein Pastorenbnnd geworden. Von den „nnlengbaren Erfolgen", deren sich das Präsidium rühmt, babe man bisher so gut wie nichts ent decken können. Ebensowenig habe man Praktisck>e Spuren einer Besserling an dein Bunde bemerkt. Im Gegenteil, er sei in der letzten Zeit engherziger als je. So, wie der Evan gelische Bund bellte sei, bedeute er für die deutsche Kultur so gut wie nichts. — Dem „Reichsboten" gestillt der Evan gelische Bund in seiner jetzigen Gestalt viel besser, als in derjenigen, die Graf Hoensbroech ihn; geben möchte. Be sonders möchte das Berliner Pastorenblatt ihn nicht in einen politische» Verein Perwandelt sehen, »veil es fürchtet, daß die Parteistreitigkeiten, in die er dann noch mehr als bisher verwickelt werden würde, seine Wirksamkeit lähmen würden. Dankenswert ist das Geständnis, es könne dem Bunde nichr schwer »'erden, zu beweisen, „daß man den Ultramontanis- mns, der aufs engste mit der katholischen Kirche als solcher znsainmenhängt, nicht wirksam bekämpfen tan», wenn man darauf verzichtet, auf seine Wurzeln einzngehen." Das heißt mit etwas deutlicheren Worten: wenn der Bund den „Ultrainoiitanismiis" hekänipst, so meint er damit die katho lische Kirche. „Wenn die Pastoren und Theologen ans dem Blinde entfernt würden, dürsten wohl seine Reihen be deutend gelichtet werden", hcunertt der „ReichSbote". Das möchten wir auch glauben. Die treibende Krast im Bunde sind und bleiben Pastoren, weil das Volk in seinen wei ten Schichten von den wüsten Hetzereien des Bundes rinn einmal nichts wissen will. — Am sckxirfsten wendet sich das christlich-soziale „Reich" gegen den Grasen Hoensbroech. Es meint in Nr. stllO vom 1. September bissig: „Graf Paul v Hoensbroech bat bisher überall, wo er wirkte, die pein lichsten Empfindungen hinterlassen. Jetzt kämpst er offen gegen die Leitung des Cvangeliichen Bundes an. Diese soll Politik machen und den Bekenntnis-Paragraphen fallen lassen. Allerdings paßt der Bekenntnisparagraph so einem Herrn herzlich schlecht, der seinerzeit durch das Annoncen- geichäft Pokorny im „Berliner Tageblatt" eine reiche Frau, gleichviel wel ch e r K o n fession , gesucht hat." — Wir legen der kleinen Keilerei, die sich jetzt zwischen dem Grasen und de», Bunde abspielt, nicht die mindeste Be deutung bei. Tie Hern (basten vertragen sich schon wieder. Es war für uns lediglich interessant, einmal zu sehen, wie beide übereinander urteilen. Der 7. deutsche Handwerks- und Gcwerbekammrrtaq wurde am ll. und -1. d. M. unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung von Delegierten aller dentsckx'n Handwerks- und Gewerbekammern in Nürnberg abgebalten. Von Sachsen waren vertrete» die Kammern von Dresden, Leipzig und Zittau. Ans dem Gesckxistsberichte entnehme» wir: Es wurde vom Ausschuß des deutschen .Handwerks- und Ge- wei bekam mertages eine Eingabe an den Reichstag »nd den Bniidesrat gerichtet, i» der eine Erweiterung der Rechte des Meistertitels gefordert wird. Es heißt darin: Ter Reichs tag »volle beschließe», die verbündeten Regierungen anszn- sorder», schleunigst einen Gesetzentwurf vorznlege», welcher das Recht zur Anleitung von Lehrlingen nur solchen .Hand werkern g-eivährt. welche zur Führung des Meistertitels be- rechtigt sind. Weiterhin wurde erneut eine. Eingabe an den Reichstag und die Bniidesregieriinge» in Sachen der obligatorischen Gesellenprüfung, des Schutzes des Meister titels lind der Wiedereinführung des Lehrlingsdegrisfes ge richtet, deren Schicksal aber noch nicht bekannt ist. In Sachen der weiblichen -Handwerker beschloß der Ausschuß, Erheb»», gen über die Stellung der Frau im Gewerbebetriebe des Friseur-, Photographen- und Damensckmeidergewerbes an- znstellen. In Bezug auf den Titel „Bangewerksmeister" und „Baumeister" wurde eine gesetzliche Regelung für drin gend nötig erklärt. Gegen den Marimalarbeitstag im Bäckergewerbe richtete der Ausschuß eine Eingabe an die Biindesregierniigen. in welcher der Ersatz des Maximal- arbeitstages durch eine Miniinalrnhezeit verlangt wurde. Ferner sprach sich der Ausschuß gegen die geplante Bestene- ning der Oiiittlingen und Frachtnrkutzden ans, da Handwerk und Kleingewerbe in; Gegen'atz zu den Großbetrieben im Detailhandel dadurch einseitig und nngebübrlich hoch be- lastet würden. Gegen die Gefährdung des Flcischergewerbed durch die Uebernahme der Fleischpersorgung seitens der Wege« des Festes M«riä Geburt erscheint die nächste Nummer erst Montag den 10. September nachmittags.