Volltext Seite (XML)
wurden 38 Bomben riesigen Kalibers und in allen Formen onfgefundcn; von ihren Besitzern fehlt jede Spur. Der Lramwaystreik ist im Abflauen begriffen. Die lettische Presse nimmt heute zum ersten Male für die Streikenden Partei, die durch vier Bombenattentate den Verkehr lahm» zulegen versucht hatten. Auf den Chefredakteur der hiesigen Zeitung „Baltische Post", der ein Todesurteil von den Strei kenden wegen seiner Haltung gegen den Ausstand empfan gen hatte, sind mehrfach Anschläge gemacht worden; die mit seinem Schutze beauftragten Dragoner schlugen einen An- griff ab. Nachdem er in der Nacht zum Sountag in der Näl>e feiner Wohnung besck-ossen wurde, ist er jetzt ius Aus land abgereist. — Die Spenden für Panzer für die Schutz leute laufen zahlreich ein. Privatpersonen schützen sich gleichfalls durch Panzer. Gegen die unhaltbaren Zustände auf dem Lande schreitet die Regierung neuerdings fcbärser ein. — Dem nächsten finnischen Landtage, der aus allgemei nen Wahlen hervorgeht und nur noch eine Kammer hat, wird eine ganze Anzahl Neformentwürfe zugehen. Darunter befinden sich ein Gesetz über Altersversicherung, ein Gesetz über Ergänzung der Unfallversicl-erung, ferner über Schieds gerichte bei Arbciterzwistigkeiten und über Fachvereine, so wie ein Schulgesetz. Dem gegenwärtig arbeitenden Land- tag, der bereits seit Ende vorigen Jahres tagt, ist soeben noch ein Gesetzentwurf zugegangen, der die Wiedereinsetzung der finnischen Beamten bezweckt, die in der Bobrikowschen Zeit entlassen wurden, weil sie an den finnischen Gesetzen festhielten und die russischen Verordnungen nicht anerkann- ten. — Das Zentralkomitee der sozialrevolutionären Partei erklärte offiziell, daß die Partei an dem jüngsten Anschlag auf den Ministerpräsidenten Stolypin unbeteiligt sei. Türkei. — Die türkische Regierung forderte die orientalische Eiseubahndirektion auf, ihre Transportwagen für militärische Zwecke disponibel zu machen. Sie stellte zunächst 100 Wagen, von denen in der vergangenen Nacht 02 Wagen in zwei Zügen zu 20 und 42 Wagen abgcgangen sind. Davon waren 30 mit Artilleriepferden, alle übrigen mit Feld- geschützsn, Munition und Kriegsmaterial beladen. In deu nächsten Tagen werden weitere 3l Fahrzeuge nach Adria- nopel befördert. Et handelt sich hauptsächlich um die Ueberführung der von Krupp gelieferten Schneifeuerkanonen nach den westeuropäischen Provinzen der Türkei. -— Da die Pforte sich durch die bulgarischen Manöver, sowie durch die Truvpenscndungen nach den Punkten, wo sich die letzten Grenzzwischenfälle ereignet haben, beunruhigt fühlt, unternahm sie entsprechende Schritte in Sofia, ver- stärkte gleichfalls die Besatzung an den in Frage kommen den Punkten und befahl den Grenztruppen besondere Wachsamkeit. Et«vr »rrv Hreakfri. der. Jt thronst 1906 TageSkalenker für den 1. September. 1905. Ucbcr^all der Stationen Cululedi, Xjango und Mossasst in Deulschsüdwest« afrika. — 1878. * Prinzeß Alexandra v,n Sacksen-Koburg-Goiba. — 1870. Schlacht bei Sedan. — 1868. * Prinz Karl Anion von Hohenzollern. — 1863. Ende des deutschen Mrsrentages in Frank furt. -- 1812 * Julius Ritter von Payer zu Sckörrau bei Teplip, bekannter österreichischer Nordpotfahrer. — >789. Sieg der russisben Flotte über die schwedische «chäienflotie bei Hogsvrs. — 1776. ck Ludwig Heimlich Hölty zu Hannover, lyrischer Dichter, Mitglied des Tötiinger Dichterbundes. — 1680. s Johann Georg It. Kurfürst von Sachsen zu Freiburg. —* Welterpragnole des König'. Sächt. n> et euro- logischen Instituts zu Dresden mr den 1. September: Wind und Bewölkung: mäßige südliche Winke, vorwiegend heiter. Niedersck'aa und Temperatur: stellenweise Mewittor. inwa« wärmer. —* Heute vormittag traf Se. Hoheit der Erbpriuz von Sachsen-Meiningen iu Vertretung Sr. Hoheit des Herzogs zu Besuch Sr. Majestät des Königs im Sommerhoslager Pillnitz ein. Bei der Ankunft des hohen Gastes in Dresden meldeten sich am Hanptbahnhof die höchstdemselben als Ehrendienst zugcteilten Herren. — Mit Benutzung eines königlichen Sonderzuges ab Hauptbahnhof traf Se. Hoheit vormittags 10 Uhr 41 Minuten auf Bahnhof Niedersedlitz ein und würbe hier von Sr. Majestät dem König und Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Johann Georg empfangen. Don hier erfolgt die Fahrt zu Wagen nach Pillnitz, wo Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde deu Erbprinzen begrüßte. In Begleitung Sr. Hoheit befindet sich der Genc- ralstnbsoffizicr Oberstleutnant Graf v. Pfeil. — Mittags Vu2 Uhr fand im Schloß Pillnitz königliche Tafel statt, au welcher mehrere Herren teiluahincn. Die mit Blumen und kunstvollen Tafelprunkstücken reich geschmückte Tafel war int großen Speisesaale aufgestellt und zählte 46 Ge decke. — Nachmittags 3 Uhr unternimmt Se. Majestät der König mit seinem hohen Gaste und begleitet von Sr. König lichen Hoheit dem Prinzen Johann Georg und der Prin zessin Mathilde einen Ausflug per Wagen nach der Sächsi schen Schweiz. Die Rückkehr nach Pillnitz erfolgt per Dampf schiff. — Für heute abend ist ein Besuch der Königlichen Oper in Aussicht genommen und nach derselben wird Se. Hoheit der Erbpriuz das Souper bei Sr. Königlichen Ho heit Prinz Johann Georg eiunehmen. Von hier aus wird Se. Hoheit sich nach der Bahn begeben, um nachts nach Ber lin abzureiscuc —* Se. Majestät der König empfing heute mittag Ihre Exzellenzen den Staatsminister Tr. Graf p. Hohenthal und Bergen und den Generaladjutant der Infanterie Von Minckwitz im Schlosse Pillnitz zum Vortrag. —* Ihre Majestät die K ö n i g i n - W i t w e ist durch eine Magenverstimmung genötigt, einige Tage Ruhe und Schonung sich anfznerlegen und kann deshalb bei der heutigen Mittagstafel bei Sr. Majestät dem König im Schlosse Pillnitz nicht erscheinen. —' An Berliner unterrichteter Slelle ist nichts da- von bekannt, daß. wie kürzlich gemeldet wurde, der Kaiser am 9. September dem König von Sachsen in Sybillenort einen Bestich abzustatten gedenke. —* Der Kaiser h»t den Oberpostinspcktor Scyffert in Chemnitz rnm Postrat ernannt. —* Scdanfost. Ter Festausschuß der 3. Deutsche r Kunstgewerbe-Ausstellung ist dem Ausschuß für das Sedan- fest beigctreten und wird mit diesem vereint das nationale Fest leiten. In dem Zuge, der von zwölf Postillionen in großer Gala mit Signalhörnern eröffnet wird, weiden über 40 Vereine mit 36 Fahnen vertreten sein. Das Konzert führen die Kapellen des Königsgrcnadier- und des Vornaer Karabinier-Regiments ans. Am Abend wird der große Ausstellungspark illuminiert werden. Ter Neu- und Antonstädter Turnverein wird Gruppen stellen und der Posaunenck)or der vereinigten evangelischen Jünglings- Vereine mehrere Kompositionen blasen. Das Fest beginnt um 3 Uhr. Für die Bewirtung der sickier sehr zahlreichen Festteilnchmer sind von Herrn Hohlscld die umfassendsten Vorkehrungen getroffen. X Leipzig. Dorsiclst in der Wahl seiner AusdrückeI Der Agent Jol-ann August Reichert war mit seinem Kinder- fräuleiu iu Streit geraten und hatte in der Erregung dem Mädchen folgende Worte ius Gesicht geschleudert: „Wenn Cie nicht machen, daß Sic herauökounuen, dann breche ich Ihnen das Geuickl" Wegen dieses Ausdruckes hatte das Kinderfräulein Anzeige erstattet und die fünfte Strafkam mer des Landgerichts verurteilte ihn wegen Bedrohung zu einer Geldstrafe von 300 Mark. Gegen seine Verurteilung legte der Angeklagte Revision ein und machte geltend, daß nicht eine Bedrohung, sondern vielmehr nur eine Nötigung in Frage kommen könne. Der Strafsenat des Königlichen Oberlandcsgerichts oenvarf indessen die Revision mit der Begründung, daß durch die Worte des Angeklagten: „Wenn Sie nicht gehen, dann breche ich Ihnen das Genick!" die Tat- bestaudsmerkmale der Bedrohung gegeben seien. Dieser Ausdruck war geeignet, bei dem Mädchen Furckst zu erwecken und das habe der Angeklagte gervußt. Im übrigen schließe die Nichtausführung der Androhung die Strafbarkeit des Angeklagten nicht aus. Plauen i. V., 29. August. Die Aktienbrauerei scheint einzuseheu, das; sie bei dem einmütigen Widerstande, deu ihr die Wirte sowohl, wie auch d-ren Gäste in der Frage der Bierpreiserhöhuug entgegensetzen, doch den kürzeren ziehen muß. Sie lenkt ein. In einer von diesen Brauereien ein berufeneu Wirte-Versammluug, zu der sich etwa 200 Gast wirte aus unserer Stadt eiugefunden hatten, wurde von deu Vertretern der Brauerei der Vorschlag gemacht, daß bis zum 1. Oktober auf diejenigen Biere, für welche bisher ein Aufschlag von 1,00 Mark pro Hektoliter geplant »var, nur ein solck>er von 0,00 Mark und vom 1. Oktober ein Aufschlag von 1 Mark für das Hektoliter in Kraft treten soll. Die Wirte, die sich bis zum Ende dieser Woche über deu Vor schlag äußern sollen, lehnen aber jetzt jede Bierverteuc- ruug ab. FilippSdorf. Se. Eminenz, der hochwürdigste Kardi nal Fürsterzbiscbof Freiherr von „ns Prag, kommt am 7. September nach Filippsdorf und wird am Feste Maria-Namen, den 9. Scpümber. um ^ 10 Uhr ein feierliches Pontifikalamt halten. Priester und Volk werden von nah und fern dazu frenndlichff eing> laden. FilippSdorf. Der letzte Kurs Ecerc>t'en für Frauen und Fräulein iu diesem Jahre findet vom 8. bi» 12. Ok tober statt. Teplitr, 30. August. Die Zahl der Streikenden uimmt noch fortdauernd zu, denn die Belegschaften immer neuer Schichte schließen sich dem Ausstande an. Es stehen bereits mehrere tausend Mann im Streik. Tie Streikenden sind sehr kriegerisch gestimmt und tragen große Zuversicht auf Erfüllung ihrer Forderungen zur Schau, denn sie wissen, das; die Schichte insbesondere von Seite der Industrie zur Zeit mit Aufträgen stark bedacht sind. Gestern, Mittwoch, fand iu Dux eine große, von mehreren tausend Bergarbei tern besuchte Versammlung statt, iu welcher der bekannte, aus einer ganzen Reihe von Bezirken ausgewieseuc Anar chist .Karl Vohrizek sprach und die Erschienenen mit flammen den Worten zum Ausharreu iu dem Streik arffordcrte. Auch iu anderen Orten der erwähnten Becken fanden iu den letz ten Tagen Vcrgarbeiterversaiuinluugeu statt, doch ist iu dem Teplitzer Kohlenbecken bisher von einem Streikausbruch nichts bekannt. Im Streikgcbiete haben bereits sehr er hebliche Ruhestörungen stattgefundeu. Es ist sogar von Streikenden auf Arbeitswillige mit Revolvern geschossen worden, zum Glück ohne daß jemand verletzt wurde. In folge dieser Situation werden neue Gcndarmcrieverstärknn- geu in verschiedenen Streikgebietcu eintrefseu. (Weiteces »ÄuS Stadl unc> Land"' in der Beilage ) Voreii»^ 8 Drestzcn-Löbtau. In der Sounibeud den 1. Sep tember abends */„9 ilhr im „Dreikaiserhuf" statlsindeudeu MouatSversammlung deß kath. Arbeitervereins wird Herr Arbeitersekretär F. Matissek einen Vertrag halten über: Die Katholikenversanunlung in Essen. Außerdem wird über wichtige VereiuSangclegeuhcsteu betreffend die Vereinheit lichung im UntcrslütznngSwesen in unserem Verbände Be schluß gef-ißt werden. Die Mitglieder werdcn dringend ersucht vollzählig zu erscheinen; Gäste sind herzlich will- kommen. 8 Radebcrg. Endlich war er hcrangekominen der Tag. nach dein seit Jahren das Sebnen und Hoffen des Katho lischen Kasinos zu Radeberg stand, der Tag der Fahnen weihe. Ob es auch stürmte und regnete, die festlich - froh: Stimmung, die sich aller Festteiliiehiiier beinächtigt halt', wurde nicht getrübt. Das Fest selbst nahm seinen pro- graniiiiäßigen Verlauf. Am Sonntag vormittag brachte jeder Zug Brudervereiuc und zahlreiche Deputationen von auswärts, die schon auf dem Liahnhofe festlich empfangen und nach Rasters Restaurant geleitet wurden, wo ein Früli- schoppenkonzert alle Festteiliiehiiier vereinigte. Nachmittags 3 Uhr wurde daselbst zum Festznge gestellt, an dein sich gegen 30 Vereine Von hier und ansivärts mit 12 Fahnen beteiligten und der sich durch die König-Albert- und Dresdnerstraße nach der katholischen Kirche bewegte, wo der Wciheakt stattfand. Kaum vermochte die Kirche die Zahl dc» Festteiliiehiiier und Andächtigen zu fassen. Vor dem Altäre nahmen die Festjungfrancn mit der verhüllten Fahne Aufstellung. Nach Orgelspiol und einem Gesänge des Kirchengesangvercins „Cacilia" nahm Herr Pfarrer Zsclwr- nack das Wort zur Weihcprcdigt, einer Predigt, wie inan solche in so erbauender und erhebender Weise wohl selten zu hören bekommt und der auch Andersgläubige gern und an dächtig lauschten. Wiederholt gab der geschätzte Prediger seiner Freude darüber Ausdruck, daß auch seiner Kirche Fernstehende an diesem feierlichen Akte teilnahmen und damit die Eintracht bekundeten, in der beide Konfessionen in Radebcrg miteinander leben. An die Predigt schloß sich wiederum Gesang, worauf der eigcntlicl)e Weiheakt erfolgte und dein Fahnenträger, Herrn Waberski, die Fahne vom Herrn Pfarrer übergeben wurde. Nunmehr hefteten Ver treter des Marienvereins und der Jungfrauen je eine Fahnenscl>leife an die prächtige Fahne, ein Meisteriverk aus der Knnstanstalt von Fräulein Flegel aus Dresden. Eilige- fällten sei hier, daß die Frauen der Mitglieder dem Vereins das Bandelier und die zwei SckMpen geschenkt hatten. Im strömenden Regen begaben sich nach dem kirchlichen Akte die Teilnehmer in geschlossenem Zuge zum festlich geschmückten Hotel „Kaiserhof", wo alsbald die J<stversanimlung ihren Anfang nahm. Sie wurde eingcleitet durch ein Konzert der hiesigen Stadtkapelle unter Leitung Herrn Direktors Ecken» brecht, das. wie immer, auch diesmal wieder lebhaften Bei- fall nutz allgemeine Anerkennung fand. Nach dem Gesang des 121. Psalm „Hebe deine Augen auf", vorgetragen von der „Cacilia", begrüßte der Vorsitzende des katholischen Kasinos, Herr Lehrer Banda, die Erschienenen mit herzlichen Worten und gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Vereins. Hierbei wurde der Verstorbenen durch Er heben von den Plätzen gedacht. Hierauf gedachte Herr Pfarrer Zschornack in kernigen Worten der geistlichen Auto ritäten nud weihte sein Hock, Papst Pius X. und Bischof Tr. Schiefer. Herr Oberlehrer Lübeck feierte darnach in begeisterten Worte» Kaiser Wilhelm, König Friedrich August und das geliebte Vaterland. Den Glanzpunkt des Abends bildete die nun folgende Ueberreiclmng der der Fahne zuge dachten Geschenke. ES waren deren unendlich viele, sie legten zugleich ein glänzendes Zeugnis von der Liebe und Verehrung ab, die das katholisckx' Kasino hier und auch in der Ferne genießt. Fahnennägel überreichten: Katholisches Kasino zu Knckan, Heinitz. Planensck>er Grund, Kamenz, Jeßnitz, Neustadt, Dresden und Crostwitz, katholischer Jugendverein Radebcrg, Militärvcrein „Ehemaliger Grena diere" - Radebcrg, katholischer Männervcrein Bautzen, Mannergesangverein -Hans Focke-Nadeberg, Gebrüder Kap- schinsky - Radeberg, Militärverein „Deutsche Kavalleric"- Nadeberg, Mannergesangverein Sächsische Glasfabrik-Nade- berg, katholischer Vürgerverein-Dresden, Männergesang verein Mar HiricstNadeberg, Turnverein Radebcrg, katho lischer Männerverciii-Sckürgiswalde. katholiscl>er Gesellen- Verein-Schirgiswalde. katholisches Kasino - Meißen, katho lischer Gesellenverein-Meißen, katholischer Bürgerverein- Pirna, katholischer Männerverein-Niesa, katholischer Ar beiterverein -Pirna, katholischer Arbeitcrverein-Radebcrg, Turnverein „Jahn"-Radeberg, katholischer Arbeiterverein- Dresden - Löbtau, Cäcilienverein - Radebcrg , katholischer Mäniierverein-Griinma, katholisckx'r Arbeitervcrein-Leipzig und Hotelier Bruno Tschackert-Nadeberg, Ein „Ungenannt, doch wohlbekannt", nämlich der frühere Schriftführer Herr Bnrsian hatte noch eine prächtige Fahnen schleife gestiftet. AnK-rdem gingen noch acht Telegramme und viele Glück wunschschreiben ein. Herr Arbeitersekretär Mattisek über mittelte die Glückwünsche der katbolischen Arbeitervereine im Königreich Sachsen. Den Dank für diese so zahlreichen Geschenke stattete dann der Vorsitzende, Herr Lehrer Bandi. in w-armen Worten ab. Im Verlaufe des Abends wurden noch Toaste auf die auswärtigen und hiesigen Vereine und die Frauen und Jungfrauen ausgebracht. Der unter der Leitung des Herrn Oberlehrer Lübeck stellende Cäcilienverein verschönte den Abend durch mehrere Gesangsvorträge, die ungemein ansprachcn. Auch ein Männerguartett erfreute durch seine Vorträge angenehm. Ein fröhlicher Ball beschloß das herrliche Fest, das allen Teilnehmern gewiß immer eine liebe Erinnerung sein und bleiben wird. Herzerfreuend aber wirkte auf alle die selten schöne Harmonie, die alle vereinte und die nichts merken ließ von zwei verschiedenen Konfessionen. Möchte cs allerorten so sein! 8 Leipzig. (Gescllenvercin.) Sonntag, den 2. Sep tember, abends 9 Uhr, Fainilienabend, zugleich Sedanfeier, mit Vortrag des Herrn Lehrers N. Bergmann, und Theater. Gäste herzlich willkommen. 8 Leipzig. (Volksvcrein.) Heft 6 ist erschienen und kann von den Obmännern abgeholt werden. Voraussichtlich ist am 14. September Bezirks-Versammlung im Saale des Gesellenhauses mit Vortrag über „Ter Katholikentag nnü seine Bedeutung". Anfang Oktober ist Versammlung in Leipzig-Nord. Tie Obmänner Norden gebeten, alle rück ständigen Beiträge bis 1. Oktober einznziehen. Die Hefte sind »nr an Mitglieder abzngcben, die bis 1. Oktober ihren Beitrag 1906 entrichtet haben. 8 Chemnitz. Am letzten Sonntag unternahm der ka tholische Jünglingsverein einen Ausflug nach Wechselbnrg. Nach einigen fröhlichen Stunden bei Herrn Nentamtmann Tirpitz ging es am Nachmittag zum Bes»cl>e des Jahrmarktes nitd der Ausstellung in Rochlitz. Allen, die sich durch ihre srenndlichen Spenden, sowie durch ihre freundliche Be gleitung um den Verein verdient gemacht haben, sei auch an dieser Stelle Tank gesagt. Auch möge hier nochmals darauf hingewiescn werden, daß das Stisinngsfest nahe ist und daß jedes Mitglied bei der Vorbereitung des Festes voll und ganz seine Pflicht tun möge. Berlin, den 30. August. In Gegcnmart des Kaiserpaares wurde heute nachmittag ans dem Floraplatze im Tiergarten dis vom Bildhauer Professor Tnaillon ge schaffene Amazone zu Pferde entbüllt Der Künstler er hielt die Krone zum Roten Sldlc-rorden 4. Klasse. Herne. 30. August. Ans der Zeche Mont CeniS ereignete sich bei der Menschenfördernng ei» sehr schwerer Unglücksfall. Der Förderungs-Maschinist ließ den mit 33 Bergleuten beichten Korb so schnell hinab, daß der Korb mit großer Wucht in den Schachtsumpi fnbr. Zwei Bergleute erlitten tödtliche Verletzungen, die übrigen wurden mindcrschwer verletzt. Die Schuld soll den Maschinisten treffen. Frankfurt a. M.. 31. August. Wie die Frankfurter Zeitung auö New-Hark meldet, rufen die Amerikaner auf Kuba den Schutz der Bundesregierung an. Dasselbe Blatt meldet aus Winnipeg: Auf dem W'mnipeaer See herrschte ein heftiger Sturm. Der Dampfer „Prinzeß* sei untergegangen, wobei sechs Personen ertranken, lieber das Schicksal zweier anderer Dampfer ist man noch im Ungewissen.