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Sächsische Volkszeitung : 13.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190606138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-13
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.06.1906
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ihrem Berufe Nachsehen müsse», habe» selten Gelegenheit und Zeit, auf ler Eiseulalm 51: fahren. Tie gesamte nicht erwachsene Bevölkerung und der größte Teil der weiblichen Aevolteruiig weiter Gegenden zahlen non dieser Steuer gar nichts. Wie viel Halter belastet die Salzsteuer und der Vetrolenmzoll die Mas en des Volkes! Wer aber reist, das ist dann in der Regel der Familienvater, und so trifft die Steuer nur ein Glied der Familie, dagegen treffen alle Steuern auf den Masseukonu'in die gesamte Familie. Also liecht schon hier:» ein nicht zu untersclchhender Vorteil der Steuer. 2. Tie breiten Volksschichten bleiben auch beim Reisen selbst von dieser Steuer befreit, denn die vierte Li lasse ist ganz steuerfrei. In dem gesamten Nahverkehr wird von der Masse heutzutage nur die vierte Klasse ver wendet: da die neuen Wagen derselben gut eingerichtet sind, dient sie auch für den Fernverkehr. Wer aber vierte Klasse reist Mlt die Steuer nicht. Für die süddeutschen Staaten aber, wo es noch keine vierte Klasse gibt, ist die dritte Klasse frei, sofern der Fahrpreis in dieser nicht höher als zwei Pfennig pro Kilometer ist. Zeit Jahren debattiert man schon in den süddeutschen Parlamenten für die Einführung des allgenieinen Zweipfeniiig-Tariss für die dritte Klasse, sckwu seit mehr als einem halben Dutzend von Jahren steht dort diese Frage zur Tebatte. Mögen nun endlich die Kon sequenzen gezogen werden. Sobald der Zweipseiniig-Taris eingesührt ist, wird auch die likeise in der dritten Klasse nicht besteuert. 3. Tie Arbeiter Schüler- und Militärkarten sind überhaupt steuerfrei: damit fällt vollends für die Arbeiter aller Grund weg, sich ob dieser Steuer aufzuregen. Es wäre ungerecht gewesen, wenn man die Arbeiterkarten ver stell« it hätte, wenn inan so der Konzentration der Industrie noch künstlich Vorschub leisten wollte, aber das ist nicht ge schehen. Tie sozialdemokratische Presse spricht voll dieser Stenerberechnniig säst nie ein Wort und doch ist sie für den ganzen sozialen Eharakter dieser Steuer von sehr erheb lichem Werte. 1. Ter Stadt- und V 0 r 0 rtv e r k e h r ist von der Steuer gleichfalls befreit: alle Fahrkarten unter 60 Pfennig zahlen keinen Pfennig Steuer. Ans keiner Stra ßenbahn aber kostet ein Billett 60 Pfennig, ebenso wenig aus den staatlichen Stadtbahnen. 6. Tie Steuer beginnt nur mit geringen Sätzen: 6 Pfennig und l<> Pfennig sind die Anfnngssätze für die dritte .blasse. Wer in dritter Klasse 66 Kilometer reist, hat fünf Pfennig Steuer zu zahlen, wer 166 Kilometer reist, nur 10 Pfennig. Ter Fahrpreis selbst ist in einem Falle 2 Mark, im anderen Falle 0 Mark. Bei einer Reise auf solche Entfernungen hin aber sind die Fahrkosten nur ein Teil der gesamten Auslagen: diese Steuer spielt hier gar keine Nolle. 6. Tie höheren Klassen werden weit erheblicher be lastet, so zahlt die zweite Klasse 100 Prozent mehr als die dritte Klasse, die erste Klasse aber gar 100 Prozent mehr als die dritte Klasse für eine Fahrkarte zu demselben Preis; sür dieselbe Strecke aber hat die zweite Klasse mindestens -100 Prozent mehr, die erste Klasse mindestens 800 Prozent mehr zu bezahlen als die dritte Klasse. Wir wollen die? an einer Fahrkarte zu 0 Mark verdeutlichen und setzen hier die Sätze der Personentarifreform ein: daß das Tetailreisen eingeschränkt werde; er klagt stets über dasselbe. Wenn die Fahrkartensteuer dazu mithilft, l-at sie sür den ansässigen Kaufmann einen ganz willkomme nen Nebenerfolg. Jedenfalls kann man die breiten Volks schichten nicht ausreizen, wenn man die Steuer wahrheits gemäß darstellt. N. Klasse: .'>00 :.a — loo Kilometer Ert'eriniiig 10 Pfg. Steuer. 2. . 5.00:4,.'. ^110 . „ ' 20 1. . 5.00:7 ^ 70 .. 40 „ Der Reisende erster .Klasse zahlt somit bereits auf 70 Kilometer Entfernung die vierfache Steuer von dem, was der Reisende dritter Klasse sür 166 Kilometer zahlen muß. Mehr Rücksicht ans die Leistungsfähigkeit kann man in der Tat nicht nehmen. Schon diese Verteilung der Steuern allein mns', die breiten Volksschichten friedlich stimmen. 7. Durch Aufhebung der Rückfahrkarten wird der Nah verkehr noch mehr entlastet. Wer zum Beispiel am 1. Au gust eine Rückfahrkarte zu eine Mark löst, muß Steuer be zahlen, wer ab 1. April 1007 — nach Aushebung der Rück fahrkarten ans derselben Strecke eine einfache Karte löst, zahlt hierfür 5,0 Pfennig und ist steuerfrei. 8. Endlich zieht diese Steuer die Ausländer, dir durch Deutschland reisen, ganz gewaltig heran; sie sind es, die die großen Strecke» benutzen und die höheren Klassen. Warum sollen sie nicht einen Teil unserer Einnahmen auf- bringen Helsen? So siebt also die Fahrkarteustenrr in Wirklichkeit ans. Es soll gar nicht geleugnet werden, daß manche Geschäfte stark belastet werde», in erster Linie die Detailreisenden. Aber gerade der ansässige Kaufmann wünscht seit Jahren, Politische Rundschau Dresden, den 12 Juni 1906. — Der Württembergische Kriegsminister v. Schniirlrn ist auf sein Ansuchen verabschiedet und der bisherige Kom mandant von Stuttgart Generalleutnant v. Marchtaler ist zum Kriegsminister ernannt worden. — Der Chef des Generalstabes der österreichisch- ungarischen Armee. Feldzeugmeister Graf v. Beck, ist zum Chef des Jnfanterieregimknts von Courbiärcs, 2. posensches Nr. 19, ernannt worden. — Der Landtag des Fürstentums Natzeburg genehmigte in einer außerordentlichen Tagung eine Regierungsvorlage, wodurch dem Landtag bei allen das Fürstentum betreffen den Vorlagen eine beschließende anstatt einer beratenden Stimme gewährt wird. — Bei der Eröffnung der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure hielt Graf Posadowskh die Begrüßungsrede, in der er unter anderen anöführte: „Die stattliche Versammlung hervorragender Vertreter der Juge- nienrwissenschast des Inlandes und des Auslandes legt ein vollgültiges Zeugnis der hohen Bedeutung ab, welche der Ingenieur für die Entwicklung des Kulturlebens der Völker für sich in Anspruch nehmen kann. Die Technik unserer Zeit überwindet Zeit, Raum und die Macht der Elemente, beeinflußt die gesamten Lebensbedingungen der Kulturvölker. Die schnelle technische Entwicklung Deutsch, lands verdanken wir zum größten Teil der Wissenschaft- lichen Forschung und den Praktischen Leistungen der Inge nieure. Auch auf sozialpolitischem Gebiete kann der Inge- nieur in Vermittlung zwischen Arbeitnehmer und Arbeit- geber, in Fürsorge für das Leben und die Gesundheit der Arbeiter, besonders der Bauarbeiter, wichtige Aufgaben erfüllen. Die Entwicklung der modernen Technik hat nicht nur auf die äußeren Lebensbedingungen der Völker ein gewirkt. auch ihr Denken und Fühlen bat sie beeinflußt. Die Zukunft der technischen Wissenschaft ist unbegrenzt. Sie, meine Herren, sind die Piloten auf diesem unermeß lichen Forschungsgebiete. Es ist die Hoffnung und der Wunsch, in der Versammlung neue schöpferische Gedanken zu erwecken und sie in Großtaten nützlicher Kultur zu der- wirklichen". — Hierauf gedachte der Kultusminister Studt der vielseitigen Verdienste des Vereins um die Hebung der Technik und des allgemeinen Unterrichts und erwähnte die vom Kaisee verliehenen Auszeichnungen. Es folgten weitere Glückmunschauspracben. Sodann hielt General- direktor von Oechelhäuser einen Vortrag über technische Arbeit einst und jetzt. — Konservative »nd Zentrum. Die uatioualliberale Presse gibt sich sehr viele Mühe, den Konservativen eine neue Krankheit, die .Zentrumsscheu" einzuredcn: alte Schreck- zespenste sür politische Kinder werden aus der Rumpel kammer hervorgeholt: an die Ablehnung der letzten Kolo- »ialsorderungeu wollen wir gar nicht weiter erinnern. Besonders wird das Volksschnlgesetz von Preußen als Muster genannt, wie man die Politik ohne und selbst gegen das Zentrum machen könne. Man liest weiter in der national liberale» Presse, daß in den Reihen der Konservativen be reits die Abschwenkung vom Zentrum sich vollzogen habe und brüstet sich mit einer Widerkehr eines allgemeinen Kon fliktes. Die konservative Presse hat sich eine Zeitlang zu diesem Treiben gut freundlich gestellt; jetzt aber wird es der „Kreuz,zeitung" zu bunt und sie meint: „Wenn wir dieS offen anssprechen, so wollen wir damit natürlich von dem Tadel, den wir seinerzeit gegen die Mehrheit des Reichs tages, insbesondere gegen das Zentrum ausgesprochen haben, kein Wort zurücknehmen. Aber Nur möchten doch bei neser Gelegenheit vor dem Bestreben warnen, das Zentrum als den alleinigen Schuldigen, als den alleinigen Feind der Entwickelung eines lebendigen Nationalgefühles darzu stellen. Mit dem Zentrum haben auch die Sozialdemokraten und die freisinnige Voltspartei gegen den Eisenbahnbau gestimmt. Man hüte sich also, die Sache so darznstellen, daß der Kamps der nationalgesinnten Deutschen sich ausschließ lich gegen das Zentrum richtete und auf diese Weise die Empfindung für die Notwendigkeit fortgesetzten Kampfes gegen die rote und gegen die blaue Demokratie abgeschwächt wurde. Für das deutsche Volk wäre es geradezu verhängnis voll, wenn es dahin käme und das Zentrum in die Stellung der unbedingten Reichsfeinde gedrängt würde. Nicht Liebe dienerei gegen das Zentrum, wie sie uns so oft genug zunr Voilvurfe gemacht worden ist, gibt uns diese Worte in den Mund, sondern unser Gerechtigkeitsgefühl, unsere Liebe zum deutschen Vaterlande und unser Wunsch, diesem nnabseh- bare Wirren zu ersparen. Dieser Wunsch ist um so berech- tigter, als innere Wirren, wie die Erfahrung zeigt, auch an? die .Haltung des Auslandes Einfluß haben und das Vater- land schweren Krisen aussetzen können! Tie Konservativen haben sich also eines Besseren bereits besonnen und »vollen hier nicht mitmachen. Wir können dies auch verstehen! Tas Zentrum ist durch seine eigene Kraft groß getvorden und bleibt durch seine eigene Kraft groß; die Kon servativen l-aben im Reichstage nicht erheblicl>en Einfluß, wenn das Zentrum sich gegen sie stellt; hinter den Kulissen können sie noch arbeiten, aber im Parlamente nicht mehr! Wenn die Konservativen in das Antizentrumslager ab schwenken wollen, gut, wir weinen ihnen keine Träne nach, aber wir werden unsere Konsequenzen mit aller Kraft zu ziehen wissen. Daß das Zentrum bei den Konservativen nicht aus politische „Dankbarkeit" rechnen kann — selbst- verständlich nur soweit, als in der Politik eine solck>e über haupt entstehen kann — hat man im preußischen Abgeord netenhause gesehen. Ja, da schwärmten die Liberalen und Konservativen schon im Gefühle des Sieges; hier hatten sie das Zentrum an die Wand gedrückt und zu derselben Stunde erlebte dieses Kartell im Reichstage eine seiner schlimmsten Niederlagen! Das war freilich eine unange nehme Beigabe für den Sieg im Abgeordnetenhause und da her jetzt die Wut! Die Regierung weiß auch, daß nicht gegen das Zentrum die Sache im Reiche zu machen ist und sie muß in Preußen hierauf Rücksicht nehmen. — Der Handelsvertragsverkitt im Abstcrben. Die Geschäftsstelle des Handelsvertragsvereins versendet an die Geschäftsführer einer Anzahl von Fachverbänden ein Rund- schreiben, in dem es n. a. heißt: „Für unsere Arbeiten erweißt es sich immer mehr als notwendig, eine systema- tische Uebersicht sämtlicher am Export ihrer Produkte bez. Import ihrer Roh- und HilsSstoffe interessierten Spezial- brauchen zu besitzen mit jeweiliger Angabe von einiger oder einigen der wichtigsten und führenden Finnen der betreffenden Brauche. Wir wären ihnen deshalb sehr verbunden, wenn sie die Liebenswürdigkeit hätten, Uebersichten uns mitznteilen, welche wichtigsten Spezial- zweige in der Hauptsache am Außenhandel interessiert sind und dabei jeweils etwa 2 — 3 der Hauptsächlichsten in Be tracht kommenden Firmen anzugeben. Köstlich! Seit 6 Jahren arbeitet dieser Verein ans dem Gebiete der Erport- industrie und nun gesteht er ein, daß er eigentlich gar nichts weiß! Vielleicht aber handelt es sich auch nur um Gewinnung von Adressen für neue Mitglieder. Oesterreich-Ungarn. — Der Kaiser hat den Chef des Generalstabs Frei Herrn v. Beck znm 25jährigen Jubiläum seiner Tätigkeit an der Spitzedes Generalstabesund znm KOjährigenJubiläum seiner Zugehörigkeit zum österreichisch ungarischen Heere unter warmer Würdigung der Verdienste des Jubilars in den erblichen Grafsnstand erhoben. — Der Vorstand des österreichischen Handelskammertages, der in Reichenberg i. B. zusammentrat, wies in seiner Begrüßungsansprache auf das wirtschaftliche Verhältnis zu Ungarn hin und er klärte. die krisenhaften Zustände in den Beziehungen Oesterreichs zu Ungarn seien durch Einbringung des Zoll- tarifs im ungarischen Reichstage in ein aktuelles Stadium getreten, und vor allem anderen müsse eine Lösung der ungarischen Frage verlangt werden. — Die ungarische Delegation werde die Vorlage der Dokumente über den Zollkonflikt mit Serbien und eingehende Aufklärungen über die Flottendcmonftration gegen die Türkei und die Marokkokonferenz, sowie die Wiedereinführung des Notbuches verlangen. Graf Go- lnchowskh erklärte, die Unterbreitung der Aklen entsprrche nicht den internationalen Gepflogenbeiten, namentlich über noch in Verhandlung befindliche Angelegenheiten. Die Vorlage eines Notbuches sei in dieser Session noch nicht möglich, doch sagt er die Ausgabe eines solchen für die Zukunft zu und erklärt sich bereit, alle Anfragen miss ein gehendste zu beantworten. Ministerpräsident Tr. Wekcrle vertrat den gleichen Standpunkt, worauf der Antrag zurückgezogen wurde. sonders sorgfältige und „passende" Arbeit sehe», in der bar iiionischen Ziisaiiimensetzimg der Formen und Farben einen feineren Geschmack bekunden und dein Wechsel der Mode rtnxis schneller folgen. Aua dieser Betrachtung ersieht mau schon, daß auf dein Gebiet der Mode nicht bloß Kinderei und Torheit, sondern auch Pernünstige Gedanken sich geltend machen. Es kommt nur darauf an, ob der einzelne klug und tapfer geling ist, um bei der Lösung der Kleiderfrage für sich und die Sei- nigeii der Vernunft das ttebergewicbt über die Ver suchungen zu Narreteien zu sichern. Wenn ina» die kleinen und die großen Kinder fragt, wie sie angezogen sein möchten, so werden sie zumeist ant worten: „Sckvn". Na schön; aber Inas ist schön? Ich glaube, die erste Vorbedingung der Schönheit ist Zweckmäßigkeit. Ein Pelzmantel ist an Frosltagen sehr scki-ön; in den heißen Huiidstageu aber'würde er häßlich wirken, weil man bei dem Anblick den widerwärtigen Gedanken bätte: Der Mensch muß ja fürchterlich schwitze»! Eine ganz lichte, leichte und luftige Kleidung kann bei Tropenhitze recht nett aussehen; aber au naßkalten Tagen beleidigt sie, wie schon erwähnt, das Auge des Zuschauers, weil er das Unsinnige und Ge fährliche dieser Tracht fühlt. Auch bei der Hutgestaltuiig spielt die Zweckmäßigkeit eine große Rolle. Ter Hut soll das Haupt behüten: wenn er keinen Schutz und Schirm gc- lväbrt, so bat er seinen Ziveck verfehlt. Gebt der Damen- Hut in die Breite, so kann das unter Umständen schön sein, nämlich wenn er geeignet erscheint, nm das Gesicht oder den Nacken gegen die Sounenstrahleu zu schützen. Werden aber die Krampen ringsum aufgeschlagen oder dcis ganze Ding so in die Höbe hinein aufgebaut, daß es gar nicht mehr als Schutzdach, sondern nur als Ballast und Windfang erschein:, so gebt die Schönheit flöten, und wenn sich die Trägerin ein- bildet, diese unnatürliche Pyramide ans dem Kopfe machte >ie schön, so hat sie keinen Geschmack. Blumen ans dem Hnke können schön sein, aber nur, wenn sie als leichte Bekränziing erscheinen. Sind sie z» dick oder zu dicht, so denkt man an das lästige Gewicht. Geradezu häßlich sind die Früchte, die man jetzt manchmal an den Hüten siebt, z. B. eine Portion Kirschen. Kirschen sind znin Essen da, aber nicht um ans einem Hut als lästiger Ballast herningeschleppt zu werden. Tie Schönheit muß harmonisch sein, d. h. das eine zum anderen passen, und das Ganze muß als eine zweckmäßige Einheit erscheinen. Ta steckt die Wurzek der geschmackvollen Tracht. Tie Kleidung muß sich der Eigenart des Körpers anpassen. Was kurzen und dicken Figuren gut steht, steht nicht langen und hageren Gestalten gut. Tie Jugend kann sich in Formen und Farben freier gehen lassen als das Alter, lind die mittleren Jahrgänge müssen auch darin den Mittel weg gehen. Mit de» porrückenden Jahren kann man die Gediegenheit der Stoffe und die A»Wendung von Kleinodien steigern: cs macht aber einen schst'chten Eindruck, wenn schon Mackfische in kostbaren Kleidern und mit Gold oder Edel steinen ansstaffiert werden. Die natürliche Anmut der Jugend wird durch solche Ueberladimg nicht gehoben, son dern erdrückt. In dem Gesetze der Harmonie liegt es auch begründet, daß eine Tracht von Höherer Zierlichkeit bei welt lichen Festen schön sein kann, tvähreud sie bei einem Kirch- gange als frivole Sclianspielerei abstoßen würde. Alles zu seiner Zeit und an seinem Platze, den jeweiligen Verhält nissen und Stimmungen (uns man ans deutsch Milien nennt) verständig angepaßk. In einem studentischen Gassenhauer heißt es: Denn lange Kleider und spitze Schuh, die kommen keiner Viehmagd zu! Darin steckt auch eine Mahnung zur Harmonie. Die Tracht muß im Einklang bleiben mit dem Stand und der sozialen Stellung des Trägers. Es ist unsinnig, wenn die Leute durch aufgedonnerte Kleidung oder durch Prunk mit glänzendem Zierrat den Anschein erwecken wollen, daß sie pornehm oder reich seien. Die Welt ist nicht so dninin. das; sie sich durch solchen Flitterkram täuschen ließe. Wer etwas „Feines" heransbeißen will, der sollte sich lieber einfach, aber dafür rc'cht geschmackvoll kleiden. Also weniger auf die Zutaten, als auf den guten Sitz der Kleider achten, und vor allem nicht Dinge znsammenbringen, die nicht zu einander passen. Ter Anfang der Weisheit liegt bekanntlich in der Mahnung: Erkenne dich selbst! Tas gilt auch von der Kleidnngsknnst. Suche zu erkennen, was zu deinem lieben Ich nach seiner Gestalt, seinen Jahren, seiner wirtschaftlichen und sozialen Stellung »nd seiner jeweiligen Aufgabe am besten paßt. Sei kein blinder Nacl)äffer der Moden, welche die Gecken beiderlei Geschlechts vormachen) und laß dich nicht dumm machen von dem Geschwätz der Verkäufer oder Mo disten, die alles über einen Leisten schlagen wollen. Wenn du Vernunft anwendest im Punkt der Mode, so wirst du mit geringen Kosten viel hübscher erscheinen können, als manche verschwenderischen Zierpuppen, die sich in ihrem Unverstand selbst zu Narren machen. — Giorn« zwischen Wien trauens, der F die am 6. Juni worden sind, kl tuung aufgenon haben den Drei angesehen und I Macht nicht gesc paS Gefahren daß es das Bei nach der Konfe fchende Mißstim Tribuna erklärt zeitung, der Köi gesagt „ich bitte bitte die beider um einen Wort Königs klar her darität der beid — Der Er sauen in einem Klerus. inSbesoi zu übermitteln, daß er, sobald sein würden, e große Vereinigt» und Beiträge di lichen seiner Di, — Die C Ebene vernichte Büchsenfleisch, w war. Das Büch Pfund eingeführ — Im St- der Regierungsx läßlich der Kröv tigte der König gegenwärtigen li — Das T von den vier ? sür die Geschütz! Oberst Kassidole in Creuzut best Indiskretion ei, attachös in Sofi gierung beschwö Kruppsche Feldg rung aber schwe- anleihe in Paris — In de, spruch gegen dir mokraten Prost habe, daß die s die Minderheit j Mehrheit sei der stärker sei, humc — In Loh arbeiter zurzeit Fleisch ist nur r Restaurants sin! nicht für die Gö eS sich gefallen I Partei revidiert des Hoteliers ge Tageskale des Urheber- und ff Genremaler Frü Künstlergenoffensch — 1878. Berliner Einnahme von Adi drückung des Aufsto Truppen. — 1810. Schriftsteller. — 828. * Kaiser Karl ff Alexander der <Z » letter logischen Inst Witterung: unsiche Nordwind. Luftdr —* Se. M tärische Meldung Herren Staatsm —* Mittag den kaiserlichen Minister, Geh. 9 nähme seines r StaatSministevs Graf von Hohen Im Anschluß da von Schwärzend schall Kammerher den Hausorden ! Prinzen Leopol! einem Handschr« empfing der Köu dann nach Villa —* König russischen Gesandt Großkreuz des Al —* Se. Sachsen-Kobui tag nachmittag i der Herren Archi die 3. Deutsche Interesse. —" Auf
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