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Sächsische Volkszeitung : 06.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190606069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060606
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-06
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.06.1906
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LcS Monats Mai endlich in Freiheit gesetzt worden. Vor dem neuen unparteiischen Gericht erklärten die Akwa-Häupt- linge auf die Frage des Richters, ob sie allein diejenigen seien, die die Beschwerdeschrist geschrieben haben: „Wir sind es gewesen." Nach der Ursache der Abfassung der Be- schwerdeschrift gefragt, erklärten die Angeklagten, daß der Druck Puttkamers und Branchitschs nicht länger mehr zu ertragen gewesen sei. König Akwa bemerkte unter anderem, die „Gottesleute" hätten gesagt, sie sollten nur Gottver- trauen haben und mit gutem Mit ihre Beschwerde abschicken. So war der 2. Mai herangerückt, an diesem Tage machte der Richter den Angeklagten die Mitteilung, sie seien frei, ermahnte sie aber, vor lauter Freude keine Dummheiten zu machen. König Akwa fragte am Verhandlungstage, ob sein Sohn wegen der Beschwerdeschrift zum zweiten Male verhaftet werden solle. Der Richter versicherte, daran sei nicht zu denken. Tie Entscheidung des Gerichts wurde von den Angeklagten anfänglich ganz ruhig ausgenommen; dann erwiderte König Akwa, daß er, wenn er sich hätte erheben oder der Regierung andere Unannehmlichkeiten bereiten »vollen, nicht viele Jahre auf Abhilfe gelvartet und schließlich eine Beschwerdeschrift nach Deutschland geschickt hätte. Manga Bell, der Intimus Puttkamers und Branchischs, hat es infolge des Urteils vorgezogen, ans einige Monate Duala zu verlassen. — Die feierliche Enthüllung des Bismarck-Denkmals auf der Elbhölre bei Hamburg fand am 2. d. M. statt in Gegenwart des Senates, der Bürgerschaft, von Vertretern der Kanfmannsckxrft und des Vertreters der Hansastädte in Berlin Klügmann, des Preußischen Gesandten Freiherrn von Heyking, der Generalität, zahlreicher Offiziere und Ehrengäste.- ^ . — Der Entwurf der Strafprozeßorduung soll nach Meldungen Berliner Blätter noch vor den Sommerferien den Bundesrat beschäftigen. An Meinungsverschieden heiten zwischen der verbündeten Regierungen fehlt es ja nicht. Doch haben sich auch schon größere Differenzen in verhältnismäßig kurzer Zeit nicht allzu schwer über winden lissen, wenn der Wille vorhanden war, einen Weg zu ff!,den. Im Reichstage wird es veranSsichtlich nicht an Versuchen mangeln, namentlich von seiten der Sozialdemokratie, auch bei dieser Gelegenheit der not- wendigen Reform Steine in den Weg zu werfen, doch möchten wir schon jetzt der Hoffnung Ausdruck geben, daß die übrigen Parteien praktische Entschlossenheit zeigen, um die Reform unter Dach und Fach zu bringen, noch ehe die Wahlbewegung für die nächste Legislaturperiode beginnt. — Beförderung nationalliberalcr Abgeordneter. Der nationalliberals Laiwtagsabgeordncte Laudgerichtsrat Schiffer (Magdeburg), vcn dem kürzlich die bald wieder dementierte Nachricht durch die P-esse ging, er sei zum Landgerichtsdirektor ernannt worden, ist. wie die „Weser- zeitung" berichtet, nunmehr zum KammergerichtSrat in Berlin ernannt und wird sein Amt am l. Juli antrcten. Der nationalliberale LandtagSabgeordnete Lai dg»richtsrat Rödding wird in nächster Zeit zum Landgerichtsdirektor ernannt werden. Der nationalliberale ReichStagsobgeord- nete Hagemann sollte als Vortragender Rat in das Kolonialamt kommen und Dr. Paasche bekanntlich Unter- staatssekretär werden. Also gleich -1 nationalliberale Ab geordnete sollten auf einen Schlag die Treppen hinauf- sallen! Was hat das zu bedeuten? Sucht man die Stellen mit kulturkämpferisckicn Voimännern zu besetzen, um für den Fall eines Kulturkampfes sofort geeignete Beamte zur Hand zu haben? Jedenfalls verdienen solche auffallenden Beförderungen alle Beachtung unsererseits. — Die zehnte Generalversammlnna des Deutschen Zentralkomitees zur Errichtung von Heilstätten für Lungen kranke wurde am 31. Mai im Reichstagsgebäude zu Berlin durch den Staatssekretär Grafe» Posadowsky eröffnet. Er betonte iu seiner Ansp-ache, drs Komitee dürfe trotz der Erfolze seiner zehnjährigen Tätigkeit bei der Bekämpfung der verheerenden Volkskrankfeit nicht rasten noch rosten. Die Wissenschaft behauptet, doß eine völlige Ausrottung der Tuberkulose möglich sei. Daher muß das deutsche Volk, daS wohlhabend ist und ausgestattet mit allen Mitteln der Wissenschaft und Technik, auch dieses Z'el er reichen können. (Bravo!) Hierzu muffen alle VolkSkrnse hilfreiche Hand biet.n. Wer dem Volke die Gesundheit erhält, erhält es arbeitsfähig und wehrsäh'm. Je arbeits- und wehrfähiger ein Volk ist, um so mehr wird es seine Schwerkraft im Wettbewerb der Völker iu der Gegenwart behaupten und sich eine ehrenvolle Stellung ffir die Zu kunft sichern können. (Lebhafter Biifall,) Vizeoberiere- monienmeister v. d. Knesebeck übe» brachte sodann die Wünsche der Kaiserin für den Verlauf der Verl andlr ngcn. General sekretär Dr. Niedner erstattete den Geschäftsbericht. Schließ lich sprach P of. Kirchner über die Bekämpfung der Tuber kulose iin Kindesalter. — Deutschlands Güteraustausch mit Ostasicn wird im allgemeinen weit »ibersclxitzt, so schreibt die „Kreuzzeitg.". Nur 2,4 Prozent der deutschen Ausfuhr gingen im Jahre 1904 nach Ostasien und zwar für 57,8 Millionen Mark nach Japan, für 52,9 Millionen Mark nach China, für 7,6 Mil lionen Mark nach Kicintschcu» und für 7,2 Millionen Mark nach Honkong. Jininerhin ist eine stete Steigerung der deutschen Ausfuhr nach China und Japan zu beobachten. Im Kriegsjahre 1905 erreichte die deutsche Einfuhr in Japan nach der japanischen Statistik die Höhe von 86 Mil lionen Mark. Japans Bedarf an Zucker ging ztvar stark zu rück. dagegen bezog es ans Deutschland für 6,8 Millionen Mark Lokomotiven, Eisenbahnwagen und Maschinen, für 9,2 Millionen Mark Eisenstahl und Waren daraus, für je 4,6 Millionen Mark Indigo und Papier nsw. Weit stärker als Deutschland sind aber England und die nordainerikani- sche Union an Japans Einfuhr beteiligt. Die englische Ausfuhr nach Japan stellte sich für 1905 ans 230, die nord- amerikanische ans 208 Millionen Mark. Die Ausfuhr der übrigen europäischen Länder nach Japan war nicht erheb lich. Auffallend ist das starke Anwachsen des japanischen Güteraustausches mit den ostasiatischen Ländern, vor allem mit China. Angesichts dieser Zahlen aber ist es doppelt auffallend, weshalb wir denn in Ostasien noch einen Hafen von Kiautschou unterhalten! Diese Pachtung an der Sonne nützt uns nichts, hat uns aber schon IVO Millionen Mark ge- kostet und kann uns für die Zukunft recht teuer zu stehen kommen, es darf nur einmal Verwickelungen geben. Nach dem Rußland Port Arthur verloren und England Weiwaiwei zurückgegeben haben, dürfte man es sich in Deutschland sehr überlegen, ob man nicht auch Kiautschou zurückgeben soll. Für den deutschen Handel hat es gar keinen Wert und für den japanischen Handel, der sich dort ausbreitet, haben wir doch nicht zu sorgen. Im nächsten Winter dürfte es im Reichstage hierüber harte Debatten absetzcn! — Die Kirchenfeindlichkeit der Masse in Berlin. Aus der Sitzung der Kreissynode Berlin Stadt I heben wir eine Debatte hervor, die sich über die Abneigung weiter Volks- kreise gegen die evangelische Kirche erging, und von der wir schon einmal Erwähnung machten. Der Bericht des Vor sitzenden über die kirchlichen und sittlichen Zustände in den Gemeinden der Diözese enthielt folgenden Passus: „Es ist eine offenbare Tatsache, daß die großen Massen der Ge meinde der Kirche vollständig entfremdet und von Haß und Feindschaft gegen die christliche Religion und ihre Diener erfüllt sind. Der Same, den die Sozialdemokratie seit 30 Jahren ansgestreut hat, ist anfgegangen und trägt seine traurigen Früchte." — Gegen diesen Satz wendet sich Syno dale Mittcndorf. Die Wendung „Haß und Feindschaft" gehe doch zu weit; man könne doch nur von „Gleichgültig keit" reden. Zu dieser trage die Erregung über die »vachsende Kirchensteuer sehr viel bei, wenigstens werde diese bei der Agitation in erste Reihe gerückt. Pastor Professor Dr. Scholz (St. Marien) kann den vom Vorredner angefochtenen Satz auch nicht unterschreiben, jedenfalls eigne er sich nicht zur Verallgemeinerung. Allerdings bestehe eine sehr große Abneigung gegen die Kirche und die Geistlichen in weiten Kreisen, aber nicht in demselben Grade die Abneigung gegen die Religiosität und den christlichen Glauben. Man könne nicht sagen, Haß und Feindschaft seien schon dadurch er wiesen, daß der Kirchenbesuch zu wünschen übrig lasse. Die Statistik erweise, daß noch immer neun Zehntel aller evan gelischen Kinder zur Taufe gebracht werden, und daß fast zwei Drittel aller Brautpaare noch immer die kirchliche Trauung nachsnchen. Wenn es ivahr sein sollte, daß die Sozialdenrokratie in erster Reihe der Schuld steht, so solle man doch auch die Kreise der Bildung und des Besitzes nicht übergehen. Auch die oberen Zehntausend sind nicht immer Leuchten und Säulen der Kirche. (Sehr vxrhrl) Pastor von Gersdorf: Ganz ohne Schuld sei doch die Kirche selbst auch nicht. Die Entwickelung der Kirche in Berlin seit 30 Jahren beweise dies. Er möchte in dieser Beziehung den Pastoren das Gewissen schärfen. Pastor Pfeiffer kann aus Erfahrung sagen, daß es noch immer Sozialdemokraten gibt, die ihre Kinder taufen und einsegnen lassen, aber der Haß gegen die Kirche sei innerhalb der Sozialdemokratie doch iu weitem Maße vorhanden. Es gehe sogar so weit, daß von den Organen der Sozialdemokratie die Beteiligung an den Begräbnissei» von Genossen versagt wird, »venu dabei ein Pastor mitwirkt. Pastor Lasso» (Bartholomäus): Daß die fanatisierten Personen der Sozialdemokratie in Feind schaft gegen die Kirche und ihre Diener stehen, ist richtig, man muß von diese»» aber die großen Massen unterscheiden. Was als Feindschaft hier hervorgehoben worden ist, be schränkt sich nicht ans eine einzelne Klasse, sondern das geht, wie schon richtig hervorgehoben worden ist, von oben bis unten durch. Wo die Feindschaft gegen die Kirche zum Aus druck koinnit, handelt es sich in Wahrheit doch um die Feind schaft gegen die Religion. Synodale von Gersdorf habe in dankenswerter Weise den Pastoren das Gewissen geschärft; man dürfe aber doch auch in dieser Beziehung das Kind nicht mit dem Bade ansschiitten. — Diese Erörterung wurde da mit verlassen. — Ein sozialdemokratischer Hcrcinfall. Am 25. Mai hielt in» Reichstag Genosse Bernstein eine historisch-ökono mische Mehringrede, die mit Uebertreibungen gespickt »var. Er führte nnter anderem auch folgendes ans: „In das Hans der Schweizerstraße Nr. 12 in Breslau ist in die erste Etage, wo ein Maschinenbauarbeiter an» Fenstee stand, von einem Polizeioffizier hineingeschossen worden. Die Scheibe ist durchschossen worden. Das kann amtlich festgcstellt und durch Zeugen erhärtet werden. Hier ist eine von den Kugeln, die dort gestruden worden sind. (Heiterkeit.) Ja wohl, ineine Herren, lachen Sie nur nicht; in diesem Falle ist die Sacke gewiß ernst genug. Die Kugel hätte ganz gut einen Menschen töten können. Es ist festgestellt worden, daß in die Warnung hineingeschossen worden ist." — Graf Posadowsky führte dann bekanntlich in seiner Erwiderung unter der stürnrischen Heiterkeit des ganze»» .Hauses den Nachweis, daß diese vom Genossen Bernstein abgegebene Kugel niemals abgescl)ossen worden sei, »vas jeder An wesende, der Soldat gewesen oder Jäger sei, bestätigen könne. Wie verhält sich nun die sozialdemokratische Presse zi» diesem glorreichen Hereinfall? In diesem Falle hatte der „Vorwärts" die Erklärung des Ministers über die nicht- abgesckwsscne Kugel wiedergegcben, »veil er weiß, -aß ihm in Berlin ans die Finger gesehen wird, aber nicht eine ein zige sozialdemokratische Zeitung in der Provinz hat dieses Vorfalles Erwähnung getan. Sämtliche Blätter druckten fast wörtlich die Rede des Genossen Bernstein ab, druckten auch ab, daß die Kugel auf den Tisch des Hauses niedergelegt worden sei, aber alle sozialdemokratischen Provinzorgane unterdrückten die Feststellung der Tatsache, daß die vom Genossen Bernstein vorgezeigte Kugel nicht abgeschossen »norden sein könne. Natürlich, die Genossen dürfen nicht er fahren, wie sich ihre Führer im Reichstage blamiert haben! Ji» der Art der Berichterstattung liegt System! — In ihrer Polemik a-aen den Vorwärls stellt die Post fest, daß nicht nur Ros« Luxemburg. sondern auch der sie begleitende Sekretär JooiehaS bei der Reise nach Warschau sich eines falschen Paffes bedient kalten. Oesterreich Nn^arn. — Ein österreichisches KoalitipnSministerium ist gebil- det, cs ist ein Kabin-ett der koalierten Polen, Deutschftei- sinnigen, Jungtschechen und der Bureaukratie. Das „par lamentarische" Ministerium besteht aus sieben Beamten, zwei parlamentarischen Ressortministern und drei Parlamen tarischen Landsmannministern. Die Namen der neuen par- lamentarischen Minister snrd folgende: Ministerpräsident: Freiherr von Beck; Landesvcrteidigungsminister: Feld zeugmeister Schönaich; Minister des Innern: Freiherr von Bienerth; Ackerbau minister: Graf Auersperg; Justizmini ster: Dr. Klein; Finanzminister: Dr. Witold Ritter von Korytvwski; Handelsminister: Sekttonschef Dr. Forscht; Eiscnbahnminister Dr. von Derschatta; Kultus- und Unter- richtsnnnister: Hofrat Dr. Marchet; Minister ohne Porte feuille (Landsmanmninister): Graf Dzienduszycki, Prade und Dr. Pacak. Der Minister des Innern, der Ackerbau- minister, der Justizminister und der Landesverteidigungs- minister Wunden aus den früheren Kabinetten Gautsch und Hohenlohe übernommen; jedoch erhielte»» Baron Bienerth und Graf Auersperg andere Ressorts. Daß Baron Bierrerth das Reffort des „Innen»" erhielt, scheint noch am ehesten dafür zu bürgen, daß die Wahlreform nach wie vor auf der Tagesordnung bleibt, denn Baron Bienerth gilt als über zeugter Anhänger derselben. Die Polen haben nach einer längeren Unterbrechung wieder ihr Lieblingsportefeuille, das der Finanzen, besetzt, allerdings mit einem Manne, der i»n Rufe steht, mit den Stelierskandalen Galiziens rücksichts los anfgeräunrt zu haben. Der frühere jungtschechische Abgeordnete und spätere Sektionschef Dr. Forscht gilt als ausgezeichneter Fachmann, ihm wurde das wichtige Ressort des Handels anvertraut. Er hat im Eisenbcrhnministec Dr. von Derschatta, dein Führer der Deutschen Volkspartei, ein nationales Gegengewicht erhalten. Gespannt daraus kann man sein, wie sich der neue Eisenbahnminister mit den Jnngtschechen in Betreff der Verstaatlichungsfrage ausein andergesetzt hat. Kopfschütteln erregt in der Zeit der „Freien Schule" und ähnlicher Bewegungen die Besetzung des Unterrichtsportefeuilles mit Hofrat Marchet, einen: Liberalen reinsten Wassers. Der Kaiser nahm am Montag die Mitglieder des neuernannten Kabinetts in Eid und einpfing darauf die Mitglieder des abtretenden Kabinetts in Abschiedsaudienz. — Die amtliche Wiener Zeitung vorn Sonntag veröffentlicht die den Kabinettswechsel betreffenden Handschreiben des Kaisers, sowie die Ministerliste. In dem Handschreiben, das an den Prinzen Hohenlohe gerichtet ist, wird diesem volle Anerkennung, sowie der tvärmste Dank für seine patriotische Hingebung ausgesprochen und gleichzeitig seine weitere Verwendung im Staatsdienste Vorbehalten. Mehrere Mitglieder des zurücktretenden Kabinetts wurden durch Ordensverleihungen ausgezeichnet. In politischen Kreisen verlautet, -aß die neue parlamentarische Regierung die Verstaatlichungsaktion der großen Privatbahnen, beson ders der Staatseisenbahngesellschaft und der Nordrvest- bahnen, fortstihrcn werde. Italien. — An» Sonntag fanden in 24 Wahlbezirken die durch die MandatSniederlegung der sozialistischen Abgeordnete,! notwendig gewordenen Wahlen statt. Von 24 Wahlen liegen bis jetzt 23 Ergebnisse vor. Es sind getvählt 19 Sozialisten und drei Konstitutionelle; in einein Wahlkreis koimnt es zur Stichwahl. Die Sozialisten verlieren drei Sitze. Frankreich. — Die französische Bischofskonfercuz. Es heißt. Laß die Bischöfe in der nächsten Zeit eine weitere Versamm lung abhalten wollen, um alle Einzelheiten der durch das TrennungSgesetz geschaffenen Lage zu erörtern. In der letzten Versammlung wurden keinerlei Beschlüsse gefaßt, da die Bischöfe erst die Entscheidung des Papstes über die Kulturvereinignnaen abwarten wollen. — Das Pariser Attentat. Genau vor einem Jahre, bis auf wenige Stunden vor Jahresfrist, ist in Paris auf den jungen König von Spanien ein Attentat verübt »vorden, das ebenfalls für ihn glücklich ablief. Als König AlsonZ mit dem damaligen Präsidenten Lonbct am Abend des 31. Mai 1905 die Oper verließ, wurde gegen seinen Wagen in -der Rue Rohan eine Bombe geschlendert. Die Wirkung N>ar eine entsetzliche, 14 Personen wurden verletzt, ein Pferd getötet; wie durch ein Wunder blieben der König und der Präsident unverletzt, ja König Alfons hatte bei seiner An- lnuft im Palais Royal so viel Ruhe, um lächelnd über sein» „Feuertaufe" zu sprechen. Der Attentäter »var nach der Tat wie vom Erdboden verschwunden, dann wurden zwar einige Anarchisten verhaftet, allein beim Verhöre konnte ihnen die Schuld oder Mitschuld nicht nachgcwiesen werden. Schließlich ergab der Prozeß eine dann vielerörterte Tat- sache: Die Madrider Polizei hatte an den Pariser Anar chisten Malato eine Boinbe senden lassen, um diesen zu kom promittieren. Malato gab die Bombe fort und — sie wurde vor» unbekannter Hand gegen den Wagen des Königs ge schlendert. Rnstlai d. — Die Duma nahm den Antrag ans Abschaffung der Todesstrafe einstimmig an. In der Debatte machte sich neuerdings ein ungemein heftiger Ton geltend, wieder- bolt wurde de" Gedanke ausgesprochen, die Duma solle sich selbst auflösen, wenn sie weiter so machtlos bleibe. Die Hinrichtung von acht Personen in N'ga wurde als eine Herausforde:»mg der Duma liklätt; ein anderer Deputierter erklärte rundwec», man müsse dos epidemische Allftreten von politischen Morden durch Beseitigung ihrer Ursachen bekämpfen. Eine solche U>sacke sei die Todes strafe. — Die konstitutionell demokratische Zestnng Rjettch meldet, der Ministerrat habe sich ans Antrag des Jusiiz- ministerS für Aufhebung der Todesstrafe ausgesprochen. — An der russisch-türkischen Grenze fand bei der Ortschaft Daguir ein Kampf zwischen rnssichcn Grenrwächtrrn und türkischen Soldaten statt. Bei dem Schnßwcchsel siel ein russischer Grenzwächter. Japan. — Die Oeffnung von Mukdrn für den internationalen Handel hat in feierlicher Weise stattgcfnnden. Die Behörden cntwerfen Verordnungen für den Hafen in Dalny. Nach ihrer Fertigstellung wird auch dieser Hafen amtlich für frei erklärt werden. — Nack einer Meldung der „Times" anS Tokio haben die japanischen Truppen am 31. Mai Hongjn (Korea) eingenommen und die koreanischen Aufständischen zersprengt. — Sämtliche militärische Vettvaltnngsbebörden werden aus der Mandschurei zurückberufcn und an ihrer Stelle japanische Konsuln ernannt »verdcn. -tu- den deutschen Knlonieu — Nach dem Gefecht bei NukaiS am 25.. Mai er reichten die Gegner nördlich von Tsamab abermals das Hamrevier und zogen dann über Nagass und Dakeib in westlicher Richtung Majors v. Fryhold zelte kleine Banden am Fischfluß bei ChurutabtS aufget» amtlich gemeldet, Jumben Chamking freiwillig gestellt h, — Wie aus N 500 Bergarbeiter de Mines in Canadea den Ausstand getre! sich die Bergleute d über 50 (zumeist M viele Verwüstungen Gouverneur der H Truppen dorthin ab schreitungen von bet standen. Durch dar Ruhe wieder hcrgest LageSkaleud Hottentotten am Kart apostolischer Vikar für de- französischen Minis Kronprinzenpaare«. — disten bei Firket. — Li Herrschaft. — 1878. -j- erste Äomiral der den! von Rußland, geb. P König von Sachsen. — bei Szczekoczen. — 1 der größten Dichter I —* Wetterpr, logischen Jnftitu Witterung: aufklärent Wtndursvrunq: Rordoi —* Se. Maje Feiertag nach der F heit der Prinzessin drei Prinzensöhnen Rügen. Se. Maje 26 Minuten ab Drer Berlin, wo der Kör gestern die Reise üb Rückkehr wird vora» —* Ihre Majes morgen nachmittag Ihrer Königlichen Hohenzollern nach S Begleitung werden j von Weyl und Kam —* Herr Ob 7. Juni mit seiner < zeit. Er verheirate! meister von Meeran des Herrn Rechtsan paare dürfte es a nicht fehlen. —* 3. Deu> Dresden 1906. Z Besuch der AnSstellu tage außerordentltc! beaugenscheinigten Werk. Der Ausstell! aller Kräfte möglich düng harrenden Rä» waren gleichfalls sek. stellung fanden flott arn ersten Feiertag Hauptgewinne zu lOl des fünften Orgelkon woch, den 6. Juni. Kirchenraume veranj Meister auf: I. S. (Variationen über d late Weinen, Klager teren Lrttto ottinob die beiden vorher gl den AusstellungSkon Beschlossen wird da von A. Guilmat. —* Das Schn Vereins, Sedanstra morgen Mittwoch v mikroskopischen Abtei von Präparaten av Abteilungen des Sch auf. Unter den a» allein die Liebrrma», die Aufmerksamkeit c —* In Meinhc Versammlung des gehilfen-Verband Kaiser Wilhelm un! wurde. Der Redne über: „Die Angriffe Vereinsrecht der Ha» tragSentwurf der Dr zehnten, so führte d gewährleistetes Vere dies Recht von ein gesamte Gehilsenschci würden sich auch die Beschluß der DreSd! Als Mißstände in d Redner die zu lan, LehrlingSzüchterei un Hilfen außerhalb de Resolution angenom holdS Sälen versar den ausgesperrten Sympathie aus und in ihrein K.impfe. (
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