Volltext Seite (XML)
Milte. Sie erblickt in dem Besuche Kaiser Wilhelms die erneute eindrucksvolle Bekräftigung jenes Freundschafts und BundeSverhLltnisseS, da» seit einer langen Reihe von I ihren das Deutsche Reich und dis HabZburgische Monarchie vereint und festgegritndet in der unverbrüchlichen Freund schaft der Monarchen wie in den Politischen Notwendig keiten Europas, während der ganzen Dauer seines Bestandes sich als eine kostbare und machtvolle Stütze des Welt friedens bewährt hat. Die Bevölkerung Wienö bietet dem erlauchten Monarchen, dem verehrten Gaste ihres Kaisers und Königs ihren ehrerbietigen Willkommengruß." — I« ungarischen Abgeordseteuhanse wurde am 5. d. M. die Gesetzesvorlaze betreffend das Budgetpro visorium und betreffend die Bewilligung des Rekruten- kontingentS angenommen. Hiermit ist der Exlexzustand, der infolge der Verweigerung der Steuern und der Rekruten eingetreten war, formell beendigt. — Man sieht der Regierungserklärung mit berechtigter Spannung entgegen, die am 7. d. M. im österreichische« Ubgeordnetenhanse abgegeben wird. Jnbezug auf die nationalen Fragen dürfte die Regierungserklärung nichts neues enthalten, so sehr man von einem deutsch-tschechisch- polntschen Koalitionskabinett ein nationales Frtedendokument erhoffen möchte; ins Gewicht fallen werden jene Stellen der Erklärung, mit denen das neue Ministerium seine Ab sichten und Vollmachten in Bezug auf die Regelung unseres Verhältnisses zur anderen Retchshälfte kundmachen wird. Ist das Kabinett Beck in der Lage, auS der gegen den Protest der österreichischen Regierung geschehenen Vorlage eines autonomen ungarischen Zolltarifs die Konsequenzen zu ziehen oder nicht? — Nach dem „Grazer Tgbl.", das ja seit Eintritt DoktorDerschattas inS Ministerium Regierungs blatt geworden ist. wird daS neue Kabinett die Revision des gesamten Ausgleiches als seine Hauptaufgabe betrachten. Bezüglich der Wahlreform werde die Regierung ein rascheres Tempo einzuschlagen suchen; von neuen Vorschlägen wird abgesehen; im Wahlreformausschusse wird einfach über die Vorlage und die einzelnen Anträge abgestimmt werden. In kurzer Zeit werde auch die Vorlage über die Verstaat lichung der Nordbahn das Parlament beschäftigen. Nom. — Der heilige Later wurde durch die Nachricht von dem ruchlosen Bombenanschlag tief betrübt. Er beeilte sich, dem spanischen Königspaar den Ausdruck seines leb- haften Schmerzes gleichzeitig mit den herzlichsten Glück wünschen zur glücklich überstandenen Lebensgefahr zu über mitteln. Am 3. Juni, nachmittags um 6 Uhr, sang der hl. Vater in der Sixtina für die wundervolle Errettung des spanischen Königspaares ein Tedeum. Dem feierlichen Akte wohnte das Kardinalskollegium, das diplomatische Korps und das römische Patriziat bei. E»Sla«d. — Der Internationale BergarbeiterkohgrH wurde am 6. -. M. in London eröffnet, zu denEertreter -us-Belzien, Deutschland, England, Frankreich, Oesterreich-Ungarn und den Vereinigten Staaten erschienen sind. Das Parlaments- Mitglied Edwards (Arbeiterpartei) führte den Vorsitz. Es wurde eine von Walsh (England) eingeb.achte Resolution angenommen, welche eine Verbesserung der Berggesetz- gebungen in der Richtung verlangt, daß Leben und Gesund heit der Arbeiter unter Tage besser gesichert werden. Ferner wurde eins von Vartels-Deutschland und Ebert-Oesterreich vorgeschlagene Resolution angenommen, welche besagt: Zur Verhütung von Nnglückssällen, namentlich solchen, wie der in Courrieces vorgekommene, sollten die Arbeiter aus ihrer Mitte Inspektoren wählen dürfen, welche vom Staate zu besolden wären. Türkei. — Am 1. d. M. sind bei Spancevo (Bezirk Cocana, Vilajet Ueskiib) 13 Bulgaren überfallen, gefesselt und dann getötet worden. Der die Untersuchung führende Kaimakan vermutet, daß es sich um einen Racheakt einer serbischen Bande handelt. Japan. — Die Gesamtzahl der japanischen Verluste an Toten im russisch-japanischen Kriege beläuft sich den genauen Daten, welch : nunmehr veröffentlicht wurden, auf 135169 Mann. Diese gewaltige Zahl gibt Zeugnis von der Er- bitterung im Kampfe und der Tapferkeit der japanischen Soldaten. Nordauxrika. — In Wilmingtou bei Washington ist ein Anschlag russischer Nihilisten gegen den Präsidenten Noosevelt ent deckt worden. Dazu kommt aus Washington die Nachricht, daß von ungefähr 60 italienischen Anarchisten, die in Balti more unter Ueberwachung standen, in den letzten 3 Wochen etwa ein Dutzend heimlich entwichen sei und sich vermut lich nach Wilmington begeben habe. Der Washingtoner Berichterstatter der Neuyork Sun sagt, die Geheimpolizei habe Kenntnis von einer weitverzweigten Verschwörung gegen den Präsidenten Roosevelt, den König von England und den Zaren. Roosevelt werde infolgedessen auf das sorgfältigste bewacht. ArsS Stadt «ud Land. Dresden, den 6. Juni 1906. TageSkalcuder für den 7. Juni. 1605. Auslösung der schwedisch-norwegischen Union. — 1602. Annahme des Gesetzes betr. die Aufhebung de« Diklaturparagrapheu in Llsaß-Lothrmgrn durch den deutschen Reichstag. — 1896 Anarchistisches Bomben- attenlat in Barcelona. — 1866. Einrücker» preußischer Truppen in Holstein. — 1888. Vertrag zu Tientsin mit China. China dem europäischen Handel eröffnet. — 1814. f Johann Christian Friedrich Hölderlin zu Tübingen, einer der eigentümlichsten deutschen Dichter der klassischen Dtchtungsperiode. — 1810. -f Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, zu Berlin. Thron besteigung Friedrich Wilhelm« IV. — 1826. -t Joseph t». Fraun hofer in München. Erfinder der wichtigsten optischen Instrumente. —* Wetterprognose de- König!. SäLs. metearo- logische« Institut« zu Dresden für den 7. Juni: Witterung: heiter nnd trocken. Temperatur: unternormal. Wirrd ursprung: Oftwind. Luftdruck: hoch. —* Die Eröffnung der Echulhygienischen Ausstellung, dis anläßlich der heut«beginnenden 7.J«hres- Versammlung de» deutschen Vereins für SchulgesundheitS- pflege arrangiert worben fft. erfolgte am Dienstag in der Aula der städtischen Realschule an der Vitzthumstraße. Die Ausstellung ist zwar nicht sehr umfangreich, doch dafür außerordentlich lehrreich und instruktiv. Neben den Mo- bellen zahlreicher Dresdner Schulen findet man verschiedene Tabellen, ferner Darstellungen der Lichtempfindlichkeit des Auge- resp. der Netzhaut desselben. Sehproben. Tafeln zur Unterstützung des FarbenunterscheidungSvermögenS usw. Auch eine Anzahl Tafeln mit Darstellungen der Lichtverteilung und der Wärmeeinheiten sowie der Luft- Vereinigung in den Schulstnbcn verdienen besonderes In teresse der Schulhygieniker. Verbesserte AcbeitSlampen, Lehrbücher. Schriftproben usw. schließen sich an, ebenso eine Darstellung der augenhygienischen Vorzüge der neuen Zeichenmethode. Dazu kommen noch zahlreiche optische und physikalische Instrumente, neue Lehrmittel usw. Ein kleiner handlicher Führer enthält einige wissenschaftliche Aufsätze. Heute früh erfolgte eine Besichtigung des nenen Schulgebäudes am Georgplatz und hierauf die Eröffnung de- Kongresses in der Aula der Vttzthumschen Realschule. Dem ersten feierlichen Akt folgte eine ganze Reihe von interessanten Vorträgen: „Die Waldschulen" (Referent: Dr. Neufect-Charlottenburg), „Der Stand der akademisch- gebildeten Lehrer und die Hygiene" (medizinischer Refe rent Nervenarzt Dr. med. R. Wichmann-Bad Harzburg); Pädagogischer Referent Oberlehrer Dr. Le Mang-Dresden, „Hausaufgaben" (medizinischer Referent Medizinalrat Dr. Berger-Hannover); pädagogischer Referent für höhere Schulen: Oberlehrer Roller-Darmstadt; pädagogischer Re ferent für Volksschulen: Lehrer Schanze-Dresden, „Not wendigkeit der Einrichtung von Waschgelegenheiten in den Schulen (Referent Dr. med. Hopf-DreSdeu). —* 3. Deutsche Kunstgewerbe - Ausstellung Dresden 1906. Heiter und froh ist daS Leben auf dem Jägerhof, wo eine bayerische Dorfmusik oder Gesang sich hören läßt. Die kleine Welt hat schon längst die Kuchen- bude gefunden und sitzt nun an der Milchhalle froh ge nießend. bis im Kaspertheater nebenan der heitere Freund im bunten Gewände sie in seinen Bann zieht. Ueber seinen lustigen Scherz, seinen lauten Pritschenschlag ver- gossen sie ihre Umgebung. In der nahen Kegelbahn rollt unterbrochen die Kugel. So spielt sich das tägliche Leben im Fägerhos. Leipzig, 5. Juni. Das Pfingstfest ist hier bei kaltem, vorwiegend nassem Wetter recht ungemütlich verlaufen. Alle Besitzer von Gartenwirtschaften klagen, dagegen haben die Theater und Varietes glänzende Geschäfte gemacht. Gestern abend stießen von dem Chausseehaus in Leipzig- GohliS, wo sich die Straßenbahnlinien nach Eutritzsch und Möckern abzweigen, zwei Straßenbahnwagen der L Linie und den Aaßrnbahnlinien heftig zusammen. Es gab einen erheblichen Materialschaden, doch sind Personen glück- licherweise nicht verletzt worden. Wahrscheinlich hat bei dem nassen Wetter die Bremsvorrichtung des L-Wagens versagt. — Wahrend der Pfingstfeiertage sind hier 3 Selbst morde vorgekommen. In zwei Fällen davon war Krank- heit der Beweggrund zur Tat. — Bei einer Gondelfahrt auf der Pleiße fiel gestern ein Einjährigfreiwilliger eines auswärtigen Kavallerieregiments mit seiner Begleiterin, einer hiesigen Kellnerin, infolge Kenterns des Bootes ins Wasser. Beide wurden gerettet und aufs Trockene ge- bracht. Der Einjährige hat aber bei dem unfreiwilligen Bade sein Portemonnaie mit etwa 300 Mk. Inhalt nnd seinen Waffenrock, den er abgelegt hatte, opfern müssen. Vis jetzt sind die Sachen noch nicht gesunden worden. Attenberg, 5. Juni. Ein ganz besonderer Pfingst- genuß wurde AuSflnglern am zweiten Feiertag dadurch zu teil, daß sie sich Plötzlich im schönsten Schneewetter befanden. Oberleutersdorf, 4. Juni. Der Bergmann Emminger lebte mit seiner Gattin in unglücklicher Ehe. Als am 2. Vfingstfeiertag ein Streit zwischen den Gatten ausbrach schoß Emminger aus seine Frau mehrere Revolverschüsse ab und verletzte sie schwer. Hierauf schoß er sich selbst eine Kugel in den Kopf, so daß er sofort verschied. Reichend erg. Zwischen den Stationen Neu-Paka und Bad Belohrad der österreichischen Nordtvestbahn ent gleiste am Pfingstmontag abends um 6 Uhr der Zug Nr. 506, der stark von Ausflnglern und insbesondere von Be suchern der Neichenberger Ausstellung besetzt war. Der Lokomotivführer hatte bei einer Krümmung infolge der dichten Besetzung des Zuges stark gebremst, wodurch sechs Waggons nnd die Postambulanz aus dem Geleise sprangen nnd zirka 400 Meter weit mitgeschleist wurden. Die Schwellen des Geleises wurden aufgerissen und der Bahn damm ans eine lange Strecke hin zerstört. Es wurden vier Passagiere getötet und 35 verwundet. Wrtticheruru, 5. Juni. Bieh Marktbericht. Der Auf trieb bestand auS 113 Pferden meist von Händlern importierten jungen Dänen und Russen, 365, Kühen. 2t Ochsen, 24 Kalben, 388 Ferkeln, 147 Läufern Der Markt war zwar vom ungünstigen Wetter beeinflußt, es fand aber trotzdem ein lebhafter Umsatz in Pferden und Rindvieh bei hohen Preisen statt. Ein Preisrückgang in Jucht- und Milchkühen ist auch diesmal im Wesentlichen nicht zu konstatieren, wa? aber bei Ferkeln und Läufern in znm Teil erheb- lichen Prozernsatz der Fall ist. Der nächste große Piehmarkt om 7. August ist zugleich ein stmler Zugichsenmarkt, aber auch an den sogen. MonatSwärltcn kommt ein Auftrieb bis zu 300 Stück Rindvieh usw. zu lande. (Weiteres .AuS Stadt und Land' in der Bellage.s VereiriSrra chrtch teu. 8 Dresden. Katholisches Kasino. Sonntag, den 17. d. M. unternimmt der Verein einen Familienaukflug nach Rathen, von da ans Wanderung nach dem Hocksicin, Hohnstein und Polenzthal. Abfahrt 12,40 Hauptbahnhof. Der Ausflug erfolgt bei jeder Witterung. 8 Dresden. Der hiesige katholische Gesellenverein veranstaltet Sonntag, den 10. Juni seinen diesjährigen Frühjahrs.Ausflug durch den Schooner Grund (Schooner Mühle Einkehrstation) über Ockerwitz, Omsewitz. Gompitz nach Obergorbitz, woselbst im großen Saale des Gastbofes „Zum ReichSschmicd" von nachmittags 5 Uhr ab geselliges Beisammensein mit Tanz st«t1fiadet. Sammelpunkt: Schusterhaus. Cotta, (Endstation der elektrischen Straßen bahn Laubegast-Hamburger Straße). Abmarsch Punkt 2 Uhr daselbst. Bei ungünstiger Witterung unter Benutzung der Straßenbahn Pastplatz-Wölfnitz. direkt bis Obergorbitz. Teilnehmerkarten sind beim Hausmeister des GcsellenbauseS. Käufferstraße 4 und bei den Vereinsordnern erhältlich. Zahlreiche Beteiligung erwünscht. Lklegraikme. Frankfurt a. M., 5. Juni. Von den zur Herkomer- Konkurrenz angemeldeten Wagen scheiden von ursprünglich gemeldeten 156 25 aus; es starten nur 131. — In der heutigen Kartellausschußsitzung der deutschen Automobil klubs wurde die Auslösung des Deutschen Automobilver- Landes und das Uebergehen der Rechte desselben auf den Kaiserlichen Automobilklub beschlossen. Frankfurt a. M., 6. Juni. Aus dem Startplätze Kilometer 3 der Hanauer Landstraße war schon lange vor 6 Uhr eine riesige Menschenmenge versammelt, die zu Fuß, zu Pferde und zu Wagen den startenden Automobilen das Geleit gab. Gegen 5 Uhr früh wurde der erste Wagen gestartet, ein Oesterrcichsicher. In der raschen Folge von 2 Minuten folgte Wagen ans Wagen. 5 Uhr 50 Min. startete Prinz Heinrich von Preußen. Das Pub likum drängte in die Dahn und begrüßte den Prinzen mit lauten Zurufen. Der Prinz dankte und winkle beim Ab fahren der Menge freundlich zu. St. Johann. 6. Juni. 1200 christlichorganisierte Arbeiter beschlossen, in den Ausstand zu treten. Wien, 6. Juni. Pünktlich zur vorbestimnüen Zeit ist Kaiser Wilhelm auf dem Nordbahnhofe eingetroffen. Vorher hatte sich daselbst der dem deutschen Kaiser zuge teilte Ehrendienst und zwar Feldzeugmeister Freih. v. Stei- ninger, Flügeladjutant v. Kopsch-Kloth, Oberst Graf Zedt- Witz und Oberst Mladenowitsch eingefnnden. Um 8 Uhr 34 Minuten traf Kaiser Franz Josef in Begleitung seines Gcneraladjutanten Grafen Paar in dein mit Blumen ge schmückten Hofwartesalon ein nnd begab sich dann auf den Bahnsteig. Der Zug fuhr ein und man sah Kaiser Wilhelm in der Uniform eines Generals der österreichisch-ungarischen Kavallerie, am Fenster stehen und den ersten Gruß des Kaisers Franz Joses durch Salutieren erwidern. Sobald der Zug hielt, entstieg Kaiser Wilhelm dem Wagen und es folgte eine überaus herzliche Begrüßung. Die Majestäten reichten sich die Hand und tauschten zuerst 2 Küsse und dann noch einen dritten Kuß. Die Hände der beiden Monarchen ruhten während der ganzen Begrüßung fest ineinander. Nach Vorstellung und Begrüßung des beiderseitigen Ge folges bestiegen die Herrscher mit demselben den Zug, der 8 Uhr 40 Minuten abfuhr und nach 40 Minuten Fahrzeit in Penzing eintraf. Budapest, 6. Juni. Der „Pester Lloyd" widmet der Ankunft Kaiser Wilhelms einen Begrüßungsartikel. Nachdem das Blatt zunächst ausgeführt hat, daß die An sicht, Deutschland sei im europäischen Konzert völlig isoliert, nicht stichlxrltig sei, wird das Verhältnis Deutschlands zu Oesterreich-Ungarn erörtert. Die ungarische Nation und die ungarische Negierung seien dem Bündnis mit Deutsch land in Treue zugetan. Heute wie vordem, und im Mittel punkt der öffentlichen Sympathien Ungarns stehe die Ge stalt des deutschen Kaisers, dessen geniales Wesen gerade hier im Lande des politischen Reiches ein lebhaftes Ver ständnis findet nnd dessen oft bezeugtes Verständnis für die ritterlichen Tugenden des ungarischen Volkstums unsere besten Männer mit Genugtuung erfüllt. In die Be geisterung, womit die Wiener den erlauchten Gast unseres verehrten und geliebten Monarchen begrüßen, mischt sich der freudige nnd verehrnngsvollc Gruß der ungarischen Nation. Brest, 5. Juni. Die Mannschaft des Panzerschiffes „Admirals Aube", das dieser Tage nach Norwegen ab gehen sollte, veranstaltete heute aus Verdruß darüber, daß sie bei der Rückkehr des Schiffes aus Amerika keinen Ur laub erhalten hat, eine lärmende Kundgebung gegen den Kommandanten, bei der die Internationale gesungen wurde. Die Rädelsführer sind in Arrest geführt worden. Madrid, 5. Juni. Wie jetzt bekannt wird, wurde in der Nähe des Generalkapitanats eine Büchse am Tage des Attentats gefunden, die mit Pulver und gehacktem Blei gefüllt war. Zwei bei dem Attentat vom 31. Mai verletzte Soldaten sind gestorben. Man nimmt an. daß die Bombe vergistet war, da bei allen Verwundeten der Brand aufgetreten ist. Infolge der Angaben eines Freun des sind drei Personen verbastet worden. Madrid, 5. Juni. Die Leiche des Mateo Morales wurde heute einem ans Sebadell hier eingetroffenen Onkel gezeigt, der die Identität deS Toten bestätigte. London, 6. Juni. Wie die „Tribüne" anL Caiva meldet, haben die Eingeborenen in El Oheid die sudane sische Garnison angegriffen und 2 Offiziere nnd 16 Sol daten getötet. Petersburg, 6. Juni. Don einem besonderen Korrespondenten. In den letzten Wochen blieb kaum ein Gouvernement von Agrarunruheir verschont, die teilweise einen bedrohlichen Charakter airnehmen. Wie die Blätter melden, hat die Negierung N/> Millionen Desjaktinen Kronland arif dem rechten Wolgaufer im Gouvernement Samara vermessen lassen, damit diese landlosen Ueber- siedlern ans den südlichen nnd zentralen Gouvernements zngeteilt werden sollen. Konstantinapel, 5. Juni. In Dschcdda sind bis her 1l Pcstsällc vorgekomrnrn, von denen einer tätlich verlieft Briefkasten. Herrn 1». I., Dresden. Für Ihren Full können wir Ihnen Herrn Dr. rnvck. Rätze, Spezialist für Ohren-, Nasen- und Hals- krankhcilen empfehlen. Derselbe wahrt Präger Strafe 32. Er ist ein sehr angenehmer Herr, geschickt und gewipenhast in dcr Behandlung bei mäßigen Preisen. Ghilcwlau der Tkrr«rLcr u» T'reSLe» klmtgl. eperuknv» DonnerStaa: »Die Abreise,' »Der Bajazzo.' Anlarg >/..8 Uhr. Freitag: »Orpheus in der Unterwelt.' Anfang '^8 Uhr. LSuigt. GHanspirlharrS. Dainrer?taa: -Maria Stuart' Anfang 7 Itbr. Freitag: »Ernst.' Anfang '/e8 flbr. Donnerstag. Freitag und Sonnabend: »Die Erziehung zum Don Juan. Anfang '/r^ Uhr. Zentral - Tdraier. Donnerstag und Freitag: „Telephon«Geheimnisse.' Anfang 8 Uhr. Tbenter t« Vekrvzis. Donnerstag. Nene« Theater: »Der Obersteiger.' — Alte» Theater: Geschlossen. — Leipziger Schauspiel- hau«: »Der Thinakrieger.' — Theater am ThomaSrirg: »Die Herren von Maxim.'