Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 07.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190606078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-07
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.06.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Barcelona wurden viele belastende Schriftstücke gefunden. In seiner Tasche wurde ferner ein Einlieferungsschein für ein Paket aufgefunden, welches er nach einer Stadt in Por- tugal abgesandt hatte. Die Polizei glaubt, einer »veitver zweigten internationalen Anarchistenverschwörung auf der Spur zu sein. Die Gesanüzahl der bei dem Attentat Getöteten und Verletzten sott 103 betragen. Die Konstruktion der Bombe ist die gleiche wie bei der, die im vorigen Jahre in Paris nach König Alfons geworfen wurde. Die Polizei stellte fest, daß Matteo Morales auch der Ur heber des vor einem Jahre gegen den König von Spanien und den damaligen Präsidenten Loubet in der Rue Rohan in Paris verübten Bombenanschlages gewesen ist. Politische Rundschau Dresden, den 6. Juni ISO«. — Der Besuch des Kaisers in Wien steht, wie der „Reichsbote" ausführt, entgegen ungarischen Preßäugerun gen mit den österreichisch-ungarischen Differenzen in gar keinem Zusammenhang. Die deutsche Politik hat gegen wärtig nicht das mindeste Interesse daran, ob Ungarn die wirtschaftliche Trennung provoziert oder nicht. Oesterreich- Ungarn hat mit einer Anzahl auswärtiger Mächte bis zuin Jahre 1917 laufende Handelsverträge abgeschlossen. An diese Verträge ist Ungarn ebenso gut wie Oesterreich ge bunden. Dem Auslande gegenüber bleibt Oesterreich- Ungarn bis 1917 ein einheitliches Wirtschaftsgebiet. Die deutsche Diplomatie berührt daher die gegenwärtige innere Lage des Donaukaiserstaates nicht. — Das sozialpolitische Ergebnis der letzten Reichs- lagSsesston ist fast gleich Null. Es ist keine einzige posi tive Tat der Doz'alreform in dieser 0 Monate währenden Session zustande gekommen, und die langwierigen Debatten vermögen für diesen Mangel ebenso wenig Ersatz zn ge- währen wie die Vertröstungen auf die Zukunft. Das schon am 31. Januar 1904 zugesagte, vorn BundeSrat Ende November 1905 beschlossene und von der Thronrede feierlich verheißene Gesetz über die Bernfsvereme ist nicht einmal vorgelegt worden, weil keine Möglichkeit der Durch- beratung vorhanden gewesen, hat Gras PosadowLky er- klärt. Das ist ein sehr dürftiger Grund', die Regierung hat schon oft Entwürfe veröffentlicht und zur Diskussion gestellt, die erst nach Jahren zur parlamentarischen Ver abschiedung gekommen sind. Eine erste Lesung der Berufs- Vereinsvorlagen und die Ueberweisnng an eine Kommission hätte sich bei ernstem Willen der Regierung und des Reichstages unter allen Umständen trotz des Dranges der Geschäfte ermöglichen lassen. Aber eben an diesem ernsten Willen hat eS gefehlt, auch dein: Reichstag. Hat er doch nicht einmal seine eigenen Anträge ft'ir eine gesetzliche Regelung der Heimarbeit einer Erörterung unterzogen! Nun soll diese sozialpolitische Aktion wie so manche andere für den Beginn des nächsten Arbeitsabschnittes, der am 13. November dieses Jahres anfängt, ausgesetzt werden. Und von einer offiziösen Korrespondenz werden schon jetzt aufs neue die schönsten Versprechungen gemacht, was für Herrlichkeit dann aufgetischt werden sollen: Berufsvereink- gesetz, Krankenversicherung der Heimarbeiter, Dienstboten und landwirtschaftlichen Arbeiter, Regelung der Tabak- Hausindustrie, Denkschrift über die Verhältnisse der Privat- beamten. Wir wollen mit der „Sozialen Praxis" ab- warten. Vorderhand lebt die Negierung in der Sozial- Politik von Erhebur gen, Vorarbeiten und Verheißungen, der Reichstag aber von Reden, Anträgen und Resolutionen. Die wirklichen Taten fehlen schon seit einigen Jahren; Kinderschntz und Kaufmannsgerichte waren die letzten. Um so kräftiger regt sich die Selbsthilfe bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Ausgestaltung der Organisa tionen auf beiden Seiten, in Arbeitkkämpfen und Tarif abschlüssen; besonders bemerkenswert ist neuerdings der starke Aufschwung der Privatbeamtenbeweanng. tie engere ! Zunahme der Gewerkschaften lind die straffe Organisierung der Arbeitgeber. So laut heute noch der Kliegslärm er schallt, so inehren sich doch die Bedingungen und wachsen die Fnnd rmeute de? gewerblichen Friedens. Und die Ent wickelung zu diesen Ziele ist ebensoviel wert wie die staat liche Sozialpolitik. - - Der neunte Vcrbandstag der katholischen Arbeiter vereine (Sitz Berlin) wurde am Pfingstmontag abend im Leohospiz dinrh eine Festversaniinlnug cingeleitet. Vorher - tung schon dunst Flaniinbogenlaiiipen erfolgt. Da ist min ein neues Hilfsmittel der Reklame entstanden in den unter brochenen Lichtessekten. Jur Grunde ein einfaches Kunst stück. Tie elektrischen Glülfiaiiipen lassen sich sehr leickfi und im Nn zum Leuchten und znin Erlöschen bringen; das Ein- nnd Aussckxilteii auch im beliebigen Wechsel automatisch be sorgt werden, znin Beispiel durch eine ähnliche Walze, wie sie in den Drehorgeln die Töne anslöst. Die nötige Um drehung kann durch eine kleine Wassermühle im Am'ckfiuß an die Wasserleitung oder durch den elektrischen Strom selbst mittels eines Thiiaiiios besorgt werden. Ans diese Weise kann man ans einem Gerüst, das mit Glühbirnen verschiedener Färbung gespickt ist, die leuchtenden Inschriften und Bilder abwechselnd scheinen und verschwinde:, lassen, auch den Eindruck Hervorrufen, als ob sie mit einer unsicht baren Feder Zug um Zug hingescstrieben oder von einer dunklen .Hand der Reihe nach ansgelöscht würden. Das ist ans den ersten Mick recht interessant. Aber tvenn null an allen Ecken und Enden solck>e fliegende Lickfier anftauckx'n, wieder verschwinden und von neuem anfglühen, so weiß das Auge schließlich nicht mehr, wo es bleiben soll. Das ist ein Gezerre an den Sehnerven, bei dem die Gemütlichkeit auf hört. Nnhestörender Lärm, der die Ohren belästigt, wird polizeilich verboten; die rnhestörenden Lichtkünstc, »velche die Augen strapezieren, können mich zn polizeiwidrigem Unfug Nwrden. Die Augen liaben ja freilich vor den Ohren etlvaS voraus, nämlich den Schntzdeckel der Lider. Aber wer auf der Straße geht, kann doch die Augen nicht zumachen. Das künstliche Licht zehrt an unseren Nerven; daS Sonnenlicht nährt unsere Nerven. Aehnlich steht eS mit L-er Wissenschaft und dem Glauben, der Weltlveisheit und der göttlichen Offenbarung. hatte eine Generalversannnlung der beruflichen Abteilungen stattgefunden, in der man sich im Prinzip mit der Verein- heitlichung des Unterstütznngslvesens, die den Hauptgegen stand der diesjährigen Beratung bildet, einverstanden er- klärte. Zu der Festversammlung hatte sich eine zahlreiche Schar von Arbeitern eingefunden. Generalsekretär Lic. Fonrnelle begrüßte die Versammlung in einer längeren Ansprache. Er dankte dem Prälaten Klcineidam für sein Erscheinen, wodurch er die Sache der katholischen Arbeiter hoch geehrt habe." Erschienen sind die Präsides von 92 000 katholischen Arbeitern; ich begrüße die Herren im Priester kleid wie die Männer im Arbeiterkleid, welche den Worten Leos XIII. folgen, daß das katholische Leben die Oeffent- lichkeit in sozialer und wirtschaftlicher Beziehung durchdrin gen muß. Man hat uns unsere Arbeit nicht leicht gemocht. Wollen wir weiter vorwärts, so heißt es: „Mut vor Freund und Feind". Die Rede klang aus in ein Hoch auf die kirch liche Autorität. Prälat Kleineidam dankte als Ver treter des Kardinals. Er habe immer eine geheime Liebe zu den Arbeitern gehabt und sei gekommen, sich an dem An blick der katholischen Arbeiter zu erholen und sein großes Interesse für die Bestrebungen des Verbandes zu zeigen. Hoffentlich werde der Verband in einigen Jahren statt 90 000 Arbeiter 900 000 zählen. Bei den Ansprachen der Delegierten wurde allgemein hervorgehoben, daß die Sache der katholischen Arbeitervereine immer weiter gehe. — Am 6. Mai wurden zunächst Huldigungstelegramme an Papst und Kaiser, sowie an Kardinal Kopp abgesandt. Es sind 182 legitimierte Delegierte anwesend. — Dem Geschäfts bericht ist zu entnehmen, daß sich die Ausgaben der Ver bandskasse in 1905 auf rund 152 000 Mark stellen, während die Einnahmen etwa 153 000 betragen. In der Männer» Sterbekasse wurden infolge von Sterbefällen rund 46 000 Mark gezahlt, in der Frauen- und Witwen-Sterbekasse 34 000 Mark. An Unterstützung bei gewerkschaftlicher Ar beitslosigkeit, Maßregelung, Aussperrung, Krankheit usw. wurden rund 57 000 Mark gezahlt. Die Gesamtausgaben stellen sich auf 297 000 Mark, denen eine Gesamteinnahme von 465 000 Mark gegcnübersteht. In der Diskussion, welche sich an den Geschäftsbericht knüpfte, wurde der leb hafte Wunsch nach Einrichtung von sozialen Kursen und Arbeiterererzitien geäußert, sowie nach der Entfaltung einer regen Propaganda unter den Frauen aller Provinzen. Den lveitaus größten Raum in der Beratung beansprrräfie die Frage der Vereinheitlichung des Unterstütznngswesens. Die von einer Seite gehegte Befürchtung, daß die beabsichtigte Vereiulfi'itlichung zn einer völligen Verschmelzung der Ver eine und der beruflichen Organisafton führen werde, wurde von der Versammlung als durchaus unzutreffend bezeichnet. Der von der Präfideskonferenz ansgearbeitete Enftvurf der Vereinheitlichung wurde nach eingehender Diskussion nrit einzelnen Acndernngen, die sich ans die Voraussetzungen und die Höhe der Unterstützungen beziehen, angenommen. Im weiteren wurde ein Antrag angenommen, welcher eine geschlossenere gewerkschaftliche Organisation bezweckt. Ein Antrag ans Errichtung einer Altersznlagekasse wird dem Verbandsvorstand zur weiteren Behandlung überwiesen. Fenier wird beschlossen, von Verbandswegen ein Flugblatt hcrauszugeben, welches die Vorteile der katholischen Ar beitervereine für den Wochenbeitrag von 10 bis 70 Pf. dar legt unter Gegenüberstellung dessen, was andere Arbeiter organisationen für den gleichen Wochenbeitrag an Unter stützungen und Arbeiten bieten. Ein Antrag, den Der- bandstag nur alle drei Jahre tagen zu lassen, wird abge lehnt. — Der Tcltowkanal, der dieser Tage feierlich eröffnet worden ist, lvird nach seiner Vollendung einen neuen Schiff fahrtsweg von der Elbe zur oberen Oder schaffen. Bisher ging dieser Weg von der Havel über Spandau, Charlotten- bürg und Berlin und war wegen der großen Anzahl von Schleusen und wegen Ueberlastnng der Wasserstraßen nicht gerade sehr bequem. Der Teltowkanal wird eine Verbin dung zwischen der unteren Havel bei Klein Glienicke und der Wcudischen Spree zwischen Grünau und Köpenick Her stellen, die die alte Wasserstraße entlasten soll und bei einer Länge von 37 Kilometern um 16 Kilometer für den Elbe- Oderverkehr kürzer sein als der alte Weg. Außerdem hat der Kanal nnr eine Schleuse, so daß auch ans diesem Grunde eine bedeutende Zeitersparnis erzielt werden wird. Außer der Erleichterung des Schiffahrtsverkehrs soll der Teltow- tänal noch zn>ei anderen Zwecken dienen. Zunächst einmal litt das von ihm durchschnittene Gebiet unter einer ungc- Voni Himmel kommt daS Licht der Erkenntnis, der Geist der Wahrheit. Dein menschlichen Vorwitz genügt abee der Sonenschein der Offenbarung nicht: er glaubt das hiniinlische Licht durch die Glühstrümpfe seiner Forschung und die elektrischen Lampen der Philosophie übertrumpfen zn können. Und wie in der BeleuchtniigSkilnst der neue Lichteffektwieder von einem allerneuesten ansgestochen wird, so jagt in der Philosophie ein ..System" das andere. Wcw heute als das einzig richtige Licht der Wahrheit angestaunr wurde, gilt übermorgen als eine rückständige Tranfunzel. Ein — isiinis löst den anderen —isnins ab; gemeinsam habeil all die kunstvoll aufgebantcn —ismen nur den Widerwillen gegen das alte einfache Sonnenlicht der Offenbarung. „Was ist Wahrheit?" fragte einst der Zweifler Pilatus, und diese Frage spukt ewig in der Weltgeschichte weiter. Tie Wahrheit in handgreiflicher Nähe läßt inan unbeachtet und sucht sie in nebelgrauen Fernen; über die sprudelnde Onelle des lebendigen Wassers schreitet man hochnäsig hin weg, Hin sich in der Wüste nebenan mühselig eine Zisterne und nach deren baldiger Erschöpfung noch eine Zisterne und wieder eine Zisterne anzulegen. Und wer im heißen Durst dieses ZisterneMvasser hernnterschliilgt. wird krank. Ueberall hört man die Klage, daß eine schreckliche Un ruhe in der modernen Welt herrsche; nicht bloß in den Ner ven des Körpers, sondern auch in den Seelen. Ernste Stimmen aus dem Lager der Aufgeklärten geben z», daß die Menschheit aus dem Gleichgewicht komme und die Selbst- besinmilig anscheinend nicht wieder gewinnen könne; es tue der Welt ein neues Pfingsten not, eine neue Ausgießung des Geistes der Wahrheit und der Liebe. Freilich, es fehlt der Welt an Rast und Kraft, an Klar heit und Zufriedenheit. Tie Erneuerung der Geister tut nügenden natürlichen Entwässerung und schon jetzt kann man sagen, -aß in dieser Hinsicht der neue Kanal seinen Zweck, für einen Abfluß der stagnierenden Wasser der Bäche und Seen des Teltower Kreises zn sorgen, voll erfüllen wird; ferner aber sollte durch den Kanal auch Handel und Industrie in den ländlichen Frieden des Teltower zkreiseS gezogen werden. Eine andere Frage ist es jedoch, ob der Kanal als solcher sich rentieren wird. Bisher hat er zirka 38 Millionen Mark gekostet, ohne daß man infolge der schwierigen Verhältnisse in dem Moorlande zwischen Lichter felde mid Stegkitz absehen könnte, wie viel Geld noch zu sei ner Fertigstellung notwendig sein wird. Wahrscheinlich ist es jedoch, daß der Kreis, der aus eigenen Mitteln den Kanal baut, auch das zweifelhafte Vergirügen haben wird, ihn jährlich durch Zuschüsse lebensfähig zu erhalten. Zu diesem Zwecke ist bereits im Kreise Teltow eine Umsatzsteuer in Höhe von 1 Prozent eingeführt worden, deren Erträgnisse für die Instandhaltung und den Betrieb des Kanals der- weirdet werden soll. — Der Bischof von Südsanfibar, O. Thomas Spreiter.. O. K. I!., ist am Dienstag vormittag vom Kaiser in Audienz empfangen worden. Am Montag abend wohnte der hock> würdigste Herr der Begrüßungsversammlung des Katholi schen Lehrertages bei, am 25. Juni wird derselbe von Ne apel aus seine Ausreise nach Taressalaam antreten, um als Nachfolger des ermordeten Bischofs Spieß zn wirken. Bi schof Spreiter hat am Pfingstmontag einige ZentrumZabge- ordnete, die in Berlin wohnten, besucht. — Uebcr die Zustände in Swakopmund wird den Kolo- nialzeiftmgen von dort geschrieben: „Seit Einführung der Einwandernngskontrolle für die von Kapstadt und Ham burg und Südamerika hier ankomrncnden Passagiere von Mitte Februar dieses Jahres ab hat Swakopmund zu sei nem Heile für die zlveifelhaften Elemente die Anziehungs kraft als Eldorado verloren. Wer keine oder nicht saubere Papiere besitzt, keinen festen Kontrakt oder genügend Sttb- sistenzmittel ausweisen kann, wird ohne Gnade zurückerpe- diert, woher er kam. Und das Verfahren ist sehr gut„ denn die Unsicherheit hatte hier vorher ihren Höhepunkt er reicht. Was in Kapstadt den Boden unter den Füßen bren nen fühlte, war nach Sivakopmnnd gewandert, wo infolge des Krieges viel Geld rollierte und leicht zu verdienen oder zu ergaunern tvar. Besonders auffällig war die Einwande rung russischer Inden und einer gewissen Sorte von „Damen", die erfolgreich auf die Geldbeutel der hiesigen „Jeimesse doräe" spekulierten. Sie sind nun auf eine ge ringe Zahl reduziert und auf gewisse Häuser angewiesen, die der jederzeitigen polizeilichen Kontrolle unk cliegen. Ein paar Spielerbanken wurden ansgehoben und bestraft, die meisten „schoercn Jungen" der Einbrecherzrmft gefaßt und zur Verbüßung mehrjähriger Kerkerhaft nach Deutsch land überführt, einer ihrer Häupter von der Polizei beim Diebstahl erwischt, griff einen Beamten tätlich an und starb an „Bleivergiftung", wie man hier die Folgen eines gut ge zielten Revolverschusses nennt!" — Echte sozialdemokratische Redeweise Produziert der „Vorwärts" (Nr. 123 vom 30. Mai 1906) anläßlich des Ausfalls der belgischen Wahlen. Ta ist die Rede von einer „Psaffokratie", „Pfaffenpartei" und zusammensassend kreißt es: „„Daß die Pfaffen keine Kosten scheuten, versteht sich von selbst. Ihre Mittel erlauben ihnen das! Zugute kam den Herrschaften auch noch der Umstand, laß viele französische Ordensleutchen unter dem Druck der letzten Vorgänge nach Belgien gegangen sind und nun ihren belgischen Brüdern in Christo bei der Verdnmmnngsarbeit treffliche Dienste leisteten. Bei den nächsten Wahlen — im Jahre 1908 — wird die antiklerikale Opposition zu zeigen haben, ob sie aus den Maiwahlen 1906 etwas gelernt hat. Möge es den Gegnern des Klerikaftsmns anno 1908 gelingen, der inter nationalen schwarzen Bestie wenigstens einen ihrer giftigen Hydraköpfe abziischlagen. Schon um des guten Beispiels willen, das damit den politischen Parteien anderer Länder - nicht in letzter Linie Denftckfiands — gegeben würde." Gott, wie fai»! Besten Dank für den Beitrag ziim Verständnis des Satzes: . Reliawr ist Priycfisache". Oefterreich-Nngarn. — Die „Wiener Abendpost" schreibt: „Sc. Maftstät der deutsche Kaiser trifft heute, den 6. d. M., zum Besuche seines erhabenen Freundes und BundeSgenoss-n. unseres Kaiserlicher Herrn, in Wien ein. Mit inniger Fu nde sich^ die Bevölkerung der Reickishaupt- und NefidenzOadt de,r Herrscher des mächtigen Nastbcii reiches wicd.r in bitter not. Aber ivcr auf ein zweites Pfingsten hofft, der gehört auch zn den Schwarmgeistern. Denn das eine Pfingstwnnder ist wirksam für alle Zeiten, wie auch die leuchtende und Normende Sonne nicht durch eine neue er setzt zu werden braucht. Man muß nnr die Fenster und die Herzen den beseligenden Strahlen anfiiiacheil. „Aufgeklärt" nennen sich gern die Ungläubigen. „Auf geklärt" kommt sich vielleicht auch der Erfinder vor, der aus dem schönen Sonnenschein himveg in seinen Keller läufft liin dort irgend ein neues Kunstlicht zu Probieren. Wer weise ist, der benutzt beides, sowohl das Sonnenlicht als das Kunstlicht, jedes an seiner Stelle und nach seinem Werte. Glauben und Wissenschaft, Offenbarung und For schung sollen einander nicht allsschließen, sondern sich er gänzen. Was die menschliche Weisheit Gutes und Schönes zu Tage fördert, das nehmen wir gern ans und nutzen es aus. Aber wenn der Menschenwitz die Sonne am Himmel anslöschen und ein Philosoph seinen Geist über den heiligen Geist setzen will, dann machen wir Halt und bleiben vor läufig beim Alten. Denn die Erfahrung der Jahrtausende hat ja bewiesen, daß diese hlnimelstürmenden Gedanken- gebände der Philosophen nur schillernde Seifenblasen sind, die der Reihe nach zerplatzen und verschwinden. Also ruhig ablvarten, bis in dieser unruhigen Welt der aufsässigen Erdengeister der eine den anderen abtut. Die Wahrheit ist ewig; Nxis flüchtig ist, kann. keine Wahrheit sein. Und der rechte Geist ist die Liebe; tvas uns hart und gehässig machen will, das ist vom bösen Geist. Wer Pfingsten feiern will, der muß den Geist dcS Friedens bei sich einkehren lassen, des Friedens mit dem Welten- schpöfer und des Friedens mit den Mitgeschöpfen. Mitte. Sie erblick! erneute eindruckSool und BundeSverhältn Jahren das Deutsch« vereint und festgegr schaft drc Monarch: ketten Europas, wüh sich als eine kostb: friedcnS bewährt ha erlauchten Monarche und Königs ihren e — I« uuga, 5. d. M. die Gesetz visorium und betre kontingent» angenoi der infolge der Vorn eingetreten war, for — Man steht d Spannung entgeger Ldgeordnetenheuse nationalen Fragen neues enthalten, so polnischen Koalition-! erhoffen möchte; in der Erklärung, mit sichten und Vollmach Verhältnisses zur a Ist das Kabinett T Protest der österreb eines autonomen u zu ziehen oder nichi ja seit Eintritt Doktor blatt geworden ist, des gesamten AuSgle Bezüglich der Wahlr, Tempo einzuschlager abgesehen; im Wahl Vorlage und die « In kurzer Zeit wrr! lichung der Nordbah — Der heiligt dem ruchlosen Bon sich, dem spanischen haften Schmerzes . wünschen zur glückst: Mitteln. Am 3. Ju hl. Vater in der Si des spanischen Könft Akte wohnte das st Korps und das röm — Der Intern« 6. -. M. in London e Deutschland, Englan den Vereinigten Stac Mitglied Edwards (i wurde eine von Wc angenommen, welch gedungen in der Riä heit der Arbeiter unt wurde eine von Bai vorgeschlagene Resoft Verhütung von Nng in Courrieres vorg ihrer Mitte Inspektor zu besolden wären. — Am 1. L. V Vilajet Uesküb) 13 3 getötet worden. Der vermutet, daß es si< Bande handelt. — Die Gcsanch im russisch-japanische Daten, welche nunm Mann. Diese gewa! bitterung im Kampf Soldaten. — In Wilmin« russischer Nihilisten x deckt worden. Dazu daß von ungefähr 60 more unter Ueberwa etwa ein Dutzend h lich nach Wilmingto Berichterstatter der s habe Kenntnis von gegen den Präsident und den Zaren. N, sorgfältigste bewacht. AnS TageSkalcude der schwedisch-norwegis« betr. die Aufhebung de« durch den deutschen Re! attentat in Barcelona. Holstein. — 188». v. europäischen Handel , Friedrich Hölderlin z deutschen Dichter de, -s Friedrich Wilhelm II besteigung Friedrich W Hofer in Müllche«. Erfi —* Wettervro logische« Institut Witterung: beiter nnd Ursprung: Ostwind. Li —* Die Eri Ausstellung, dis an Versammlung de» d« pflege arrangiert wo Aula der städtischen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)