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Sächsische Volkszeitung : 14.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190608147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-14
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.08.1906
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mit vor- h in der bekannt, :r ganzen : Aibeiter aftes In- eil einer ' überaus zu einer ,en. Im m denen Betrieben ) Aibei'er Szögyeny um auf en letzteil des Ge- l. z. lieber christlicher ) Nieder post" ge- r heftigen katholisch- Bauern- igfach ge- iterc, der Gewerbe, wnisation : Bauern» »s sich auf hin anti- chcn poli- lemlich in istige Ne- en Durch- st der Er- eben, doch len Jahre erzeichnen en Meter- -r als seit h die Ne- n Weizen jahre, wo- »ggenernte lionen im l Doppel- Ire. Auch erhalten; n Doppel- )esterreicl>> ste haben, te vielfach alität der ßig wie in n kommen s Ausland t Böhmen. Abschlüsse schen Käu- realieu in ittel. An° endig, das; 'ere Brau- ls Futter- Sen letzten ii sprachen Omi dieses iihrt wor- pelzentner, pclzentner. »eigen Zoll o gut tvie indet. Im schon eine l ihr Ver° erinnert. lburteilung nnen. In abaeurteilt ve,hafteten n worden. tonimissarS ! Agitation Meuterei in^ und Kocka- ;ilt. Das ?rsandte an Nitgliedern .- Volksfrci- hte das Bc- einen Pro- Duma ihre ?l ist, einen Eine starke :e auf dem dem Gesetz . Alle Na- Hirgerreckste wsetzmäßige unbeugsam mus;. Der- »ine einheit- «sichtlich der icht vor dev des Privat- nernland zu uerung und - ist ein Feind von Gewalttätigkeit und Willkür, einerlei von wem sie ausgehcn. Nur durch das Gesetz und in dem Ge- setze können die Volksbediirfnisse gerechte Genugtuung er- halten. Den Aufruf haben unterzeichnet Graf Heyden, Fürst 6.'wow und Stakhowitsch. Bulgarien. — Heute wurde in der von zahlreichen Grieckxm be wohnten Küstenstadt Anchialo ein starkbesuchtes antigriechi- sches Meeting veranstaltet. Blätternachrichten zufolge ent wickelte sich zwischen den Anchialoer Griechen und den De- wonstranten ein mehrstündiger Kampf, wobei mehrere Per sonen getötet und verwundet wurden. Die ganze Stadt steht in Flammen. Die Drahtverbindung ist zerstört. Von Bur- gas wurde abends Militär entsandt. Bei Versammlungen in Rustschuk und Karnobad kamen Ausschreitungen vor, wo bei mehrere Kaufläden zerstört tvurden. Die Meetings in anderen Provinzialstädten verliefen friedlich. T»r«e». — Alle Botsck>after, die sich gestern im Mdizpalast nach bcm Befinden des Sultans erkundigen ließen, erhielten vom Zereinonienmeister (Yalib-Pascha eine Depesche, in der er namens des Sultans dankt und mitteilt, daß der Sultan vollkommen hcrgestellt sei und demnächst persönlich danken werde. — Nach offizieller Meldung sind in Trapeznnt bis her sechs Pestfälle vorgekommen, von denen einer tödlich ver laufen ist. — Die Verhandlungen wegen Revision der türkisch- t»lgarischen HandrlSkouventia« sind formell abgeschlossen. Die Delegierten werden in einigen Tagen den RevisionS- entwurf unterzeichnen, welcher gleichzeitig die beiderseitigen Reserven bezüglich jener Fragen festgestellt, die osten bleiben und zwischen den beiden Regierungen zu regeln sind. DaS von bulgarischer Seite angestrebte Beterinärabkommen. nach welchem angesichts der türkischen Viehexporte nach Bulgarien und der häufigen Viehseuchen in der Türket in der Regel die Grenzsperre bestehen soll, wurde türkischer- seitL prinzipiell abgelehnt. — Die Morde und andere Untaten seitens griechischer Ba«den gegen Kutzowallachen dauern fort. In den letzten Tagen wurden in den Bezirken Castoria und Florina zwei Kutzowallachen ermordet. Au- Stadt «»»d Land Dresden, den tS August tkOZ. Tageskalender für den 14. August. 1887. Regierungs antritt des Fürsten Ferdinand von Bulgaiirn. — 1876. * König Alexander l. von Serbien. — 1870. Schlacht bei Lourcelleö. — 1870. Einnahme der Festung Mafal. — l865. Konvention zu Gastein. Holstein an Oesterreich. Schleswig an Preutzen zur selbst ständigen Verwaltung überlasten. Herzogtum Lauenburg fällt an Preußen, ebenso der Kieler Hafen. — 1862. * Heinrich, Prinz von Preußen, Bruder drS deulschen Kaiser«. — 1742. * Papst Piu« VlI. zu Eesena. — 1248. Brundsteinlegung zum Kölner Dom. —* Wetterprognose de« Königl. Gächs. meteoro- logischen Institut« zu Dresden für den 14 August: Wind und Bewölkung: mäßige östliche Winde, vorwiegend heiter. Niederschlag und Temperatur: trocken, wärmer. —* Aussteilungspark. Der Besuch der Ausstellung von Einheimischen und Fremden ist andauernd sehr gut und eS herrscht ungeteilte Anerkennung über die Reich haltigkeit und Vielseitigkeit des Gebotenen. Aber auch die Mannigfaltigkeit der unterhaltenden Veranstaltungen findet Beifall. Herr Hohlseld bemüht sich erfreulicherweise mit steigendem Erfolg, Neues zu bieten. Für Dienstag ist ein großes Feuerwerk, für nächsten Sonntag Vokal- und Jnstrumentalkonzert, ausgeführt von dem Dresdner Chorgesangveretnsbund und der Kapelle des 2. Grenadier- Regiments Nr. 101, sowie Illumination des Parkes ge plant. Für den 2l. bis 23. August ist es gelungen, die Kapelle S. M. Jacht Hohenzollern für hier zu verpflichten. Diesen Konzerten wird schon jetzt ein größeres Interesse entgegengebracht. Am 24. August findet das Schnitterfest, welches am 26. August wiederholt wird, statt. Die Lei tung dieser beiden Veranstaltungen liegt in sachkundigen Händen, sodaß ein volles Gelingen gesichert ist. (:) Bezüglich der Sonntagsruhe in den photo graphischen Anstalten hat die Königliche Kreishaupt. Mannschaft beschlossen, dem Anträge des Sächsischen Photo- graphenbundeS (Sektion Dresden) stattzugeben und die Bestimmungen für die Sonntagsruhe in photographischen Anstalten für das Gebiet der Stadt Dresden in folgender Weise abzuändern: In photographischen Anstalten ist: a.) an den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten die Aufnahme von Porträts, das Kopieren und Retonchieren bis 10 Stunden, bis spätestens 7 Uhr abends, 6) an allen übrigen Sonn- und Festtagen die Aufnahme van Porträts bei einer fünfstündigen ununterbrochenen Zeit- Hauer von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags zw gelassen. Die Ausnahme b findet keine Anwendung auf den ersten WeihnachtS-, Oster- und Pfingstfeiertag, den Karfreitag, die Bußtage und der Totenfestsonntag. Wenn die Sonntagsarbeiten länger als 3 Stunden dauern oder die Arbeiter am Besuche des Gottesdienstes hindern, so sind die Arbeiter entweder an jedem zweiten Sonntage mindestens in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends oder an jedem dritten Sonntage volle 36 Stunden von jeder Arbeit freizulassen. (:) Die leidige Staubfrage und die Schaffung möglichst staubfreier Straßen ist seit einigen Jahren der Gegenstand eingehender Versuche beim städtischen Tief- bauamte zu Dresden. So find seit dem Jahre 1903 Sprengungen mit dem Staublöschmittel „Wesftumit" vor genommen worden, die in diesem Jahre, auf dem oberen Teile der Fürstenstraße (am Eingänge zum Großen Garten) fortgesetzt worden sind. Ebenso find auf der Trinitatis- straße vergleichende Versuche wit Westrumit sowie mit einem besonderen Mittel namens „Antistof" von der Firma Spalteholz L Ameschot, sowie mit „Standuttn" ausgeführt worden. Außerdem wurde auf dem oberen Teile der Stübelallee ein Teerversuch mit einem direkt aus Frank reich bezogenen Apparat ausgeführt, da sich diese Straßen- teerungen als Schutzmittel gegen Staub in Nizza und Paris sehr gut bewährt haben sollen. Bei den vergleichen den versuchen auf der Trinitatisstraße konnte bis jetzt abschließendes Urteil noch nicht gefällt werden, dagegen find mit den Westrumitsprengungen aus der Fürstenstraße bis jetzt recht gute Erfolge erzielt worden. Die besprengte Slraßenstrecke ble>bt vollständig staubfrei und nur an den Stellen, an denen andere Echotterstraßen einmünden, machen sich Staubansammlungen, die durch Fuhrwerke und Fußgänger übergeschleppt worden sind, bemerkbar. Hier- aus ergibt sich, daß eine vollständige Beseitigung des Strahenstaubes nur dann möglich ist, wenn alle Schotter straßen und Gangbahnen gleichmäßig besprengt werden würden. Daß dies bei der großen Ausdehnung der Dreö- ner Schotterstraßen mit bedeutenden Geldkosten verbunden sein würde, ist natürlich selbstverständlich. Ratzrbeul. Zu der allwöchentlichen Reunion in der Bilz'schen Naturheilanstalt findet Dienstag eine Vorführung des Metroslyle - Pianola'S statt. Das Programm bringt Kompositionen von Chopin, Chaminade. Wagner. Liszt, Moszkowski rc. und dürfte das Konzert sich sehr interessant gestalten. Freiberg. Am Sonntage zelebrierte als Vertreter des Herrn Pfarrers Aureden, Herr Kaplan Willy Salm aus Bautzen das Hochamt, und er predigte auf Grund des Sonntagsevangeliums vom Pharisäer und Zöllner von der christlichen Tugend der Demut. Der vollzählig erschienene Ktrchenchor verschönte das Officium des in un serer Gemeinde seit langer Zeit bekannten Neopresbyters durch die Aufführung der Uisus. 8t. 3o»6p1ii von Stein. Die besten Segenswünsche unserer Gemeinde für die Zu- kunft begleiten den ferneren Lebensweg de- jüngstgeweihten Priesters. ! Leipzig, 12. August. Heute fand unter großer Anteilnahme deS Publikums die vom Sächsischen Rad- fahrerbund veranstaltete Dauerfahrt Zittau—Leipzig statt, an der sich von 28 gemeldeten Fahrern 22 beteiligten. Die Fahrt war offen für alle Herrenfahrer des Sächsischen Radfahrerbundes, die im Jahre 1906 keiner anderen großen reichsdeutschen Radfahrecvereinigung angehörten und ihren Bundesbeitrag für 1906 entrichteten. Der Start war heute früh um 4 Uhr in Zittau am Löbauer Tor. Das Ziel war der Neue Gasthof in Paunsdorf bei Leipzig. Der vorgeschriebene Weg ging über Herruhut. Löbau, Hochkirch, Bautzen (Kontrolle), Bischofswerda, Weißig (Kontrolle). Dresden, Meißen (Kontrolle). Seehausen. Oschatz (Kontrolle). Wendisch Luppa, Ealbitz, Wurzen (Kontrolle), Machern, Borsdorf nach Paunsdorf. Die Temperatur war den Fahrern günstig, dagegen hatten sie stellenweise mit starkem Wind und zwischen Bautzen und Bischofswerda mit einem heftigen Regen, verbunden mit Gewitter, zu rümpfen. DaS Gesamtergebnis war nach Verrechnung der Startzeiten folgendes: 1. Paul Winkler-Leipzig mit 8 St. 19 Miu. 54 Sek. Fahrzeit; 2. Herm. Pönitzsch-Thekla 8 St. 44 Min. 30 Sek.; 3. W. May-Leipzig 8 St. 54 Min. 29 Sek.; 4. A. Bauch-Zwenkau 8 St. 58 Min. 53 Sek.; 5. Gustav Schirm-Lkipzig-Neudnitz 8 St. 59 Min. 42 Sek.; 6. Karl Stockmann - Böhlitz-Ehrenberg 9 St. 15 Min. 10 Sek. Diese sechs Fahrer erhielten Ehrenpreise im Werte von 100, 60, 40. 25, 15 bezw. 10 Mk. und je eine Bundes- ehrenurkunde. Ferner erhielten noch 10 weitere Fahrer, welche innerhalb 10 Stunden die Fahrt vollendet hatten, die VundeSehrenurkunde.— Die Preisverteilung fand abends in Verbindung mit dem 9. Stiftungsfest des Radfahrer- Vereins „Habicht" im Siebenmännerhaus statt. — Heute fanden hier fünf sozialdemokratische Volksversammlungen statt, in denen abermals gegen die Erhöhung der Bier- preise protestiert wurde. An dem Boykott der im sogen. „Ringe" vereinigten Brauereien, die die Preise für das Lagerbier erhöht haben, soll festgehalten werden. Treue» i. B. Jin hiesigen Albertbad ist am Mitt woch das 8jährige Töchterchen der Frau Emilie verw. Rahmig ertrunken. DaS Kind ist. als eS nach dem Baden sein Badkleidchen spülen wollte, in das Wasser gefallen. Seltsamerweise ist das Unglück von den Anwesenden nicht wahrgenommen worden. Nachdem das Kind längere Zeit vermißt wurde, fand man es an einer etwa 1*/? Meter tiefen Stelle im Wasser. Neusalza. Bei den Bränden in der Seifenfabrik der Firma Otto Geller hier fand man, daß beim ersten Brandherd in der Wohnung die Dielen mit Terpentin gestrichen und die Betten auSgelegt waren. Angeb lich sei dies wegen Wcmzcnplage erfolgt. Man nimmt allgemein Brandstiftung an und ist. wie ein hiesiges Blatt meldet, von seiten des Gerichts als der Brand legung verdächtig Frau Heamann Geller nach der Ver nehmung in Haft qeuommen worden. Hirschberg (Schles.), l2. August. In der Gruuauer Giftmordaffäre ist, wie die „Zitt. Morgenzeitung" schreibt, nunmehr die Ausgrabung einer fünften Leiche angeordnet worden. ES handelt sich um die Leiche der Zettelträgerin Witwe Kurzmann von hier. Die Frau fand man vor etwa zwei Jahren eine» Morgens tot in ihrem Bette vor. Wie jetzt festgestellt sein soll, ist am Nachmittag vorher Frau Feige bei Frau Kurzmann auf Besuch gewesen, und die beiden Frauen, die auch saust viel zusammen verkehr- ten, halten gemeinsam Kaffee getrunken. Eine Tatsache erregte damals bald Verwunderung. Frau Kurzmann hatte iiumer zu tbrcn Verwandten erklärt, ste habe etwas Geld. Irgendwelche Barmittel sind aber nach dem Tode der Frau Kurzmann in deren Wohnung nicht gefunden worden. — DaS wäre der fünfte Giftmord dessen die ver haftete Chausseewärteröfrau Feige aus Gruna verdächtigt wird; ste beteuert ihre völlige Unschuld. Ihr Mann, der sich auf freiem Fuße befindet, erklärt, von einem ver brecherischen Treiben seiner Frau nichts zu wissen. Paffau. Nom 4. bis 7. August tagte hier die achte versaninilung der Führer und Aerzte der deutschen Sani tätskolonnen. Gegen 650 Vertreter auS allen Teilen Deutschlands waren erschienen, einige 70 davon aus Sachsen. Nach den üblichen Empfangsfeierlichkeiten am Sonnabend, bei denen Bürgermeister Hofrat Muggenthaler die tMste willkommen hieß, fanden am vormittag des 5. August Führungen durch Paffau und dessen Umgebung und am Nachmittag die große Uebuug der Passauer Sani- tätSkolounen statt. Da» bergige Gelände an der Jlz, wo die Uebung abgehalten wurde, bat recht gute Gelegenheit, zu zeigen, wie der Krankentransport auch unter ungewöhn lichen Verhältnissen ausgeführt werden kann. Der Trans port der verwundeten über die Jlz und am anderen Ufer entlang bis zu dem Schleppschiffe, iu das die Verwundeten mittelst Krahn verladen wurden, wurde tadellos ausgeführt, die dabet verwendeten Jmprovisalioneu boten aber durch- aus nichts neues. Vor allem geivährten sie den Gästen keinen Einblick in ihre Herstellung, da sie schon tagS zuvor vorbereitet woiden waren. In, allgemeinen waren jedoch die Leistungen der Passauer Kolonne recht befriedigend. Ain Montag begann vormittags '/z9 Uhr die Hauptsttzung der Versammlung, die sich hauptsächlich mit technischen Fragen beschäftigte. Auch über einen Besuch bei Henry Dunant, dem greisen Begründer des Roten Kreuze», der jetzt iu Heiden in der Schweiz in bescheidenen Verhält nissen lebt, wurde berichtet. Der Sitzung wohnten bet: der Regierungspräsident v. Niederbaycrn Freiherr von Andrian-Werburg. General der Infanterie Exzellenz van Nieban-München. General der Infanterie v. Perthe», General a. D. Dr. RÜHIemann-Drrkdcn, Generalarzt von Harten-Kopenhagen und Freiin Cäcilie v. Lüpgen-Kopen- Hagen. Mit einer prächtigen User- und Hvhenbeleuchtung anr Abend schloß der offizielle Teil der Tagung, die mit einem Ausflug nach der Hauptstadt Oberösterreichs, dem nahe qelegenen Linz, ihrend endgültigen Abschluß fand. Brüx. Ein entsetzlicher UnglückSsall ereignete sich am Donnerstag in dem nahen großen Kirchort Kopitz. Nach mittags gegen 5 Uhr spielten zwei Mädchen im Alter von 5 und 6 Jahren auf einem Felde unweit der Kirche. Auf diesem Felde befindet sich eine mit Stroh gedeckte Hütte, welche Unterkunft bietet für den Hüter deS in dem Umkreis des Feldes befindlichen reichen Obstes. Mehrere in der Nähe befindliche Frauen sahen, wie sich die beiden kleinen Mädchen bei ihrem Spiel in die eben leere Hütte verkrochen, und schon kurze Zeit darauf schlugen zum Ent setzen dieser Frauen plötzlich Flammen aus der Hütte heraus. Beide Mädchen erlitten Brandwunden, denen sie bald erlogen. Pilsen. In Chotieschau wurde der Kutscher Franz Prockl von der Deichsel eines schwerbeladenen Wagens buchstäblich durchbohrt. Dem Unglücklichen, der gegen ein Hoftor gedrückt wurde, drang die Deichsel in der Magen- gegend iu den Körper und trat anr Rücken neben der Wirbelsäule wieder heraus. In dieser furchtbaren Situation lebte Prockl noch volle zehn Minuten und flehte herzzer» reißend um Hilfe. Ein Knecht, der Zeuge des schauder haften Vorfalles war. wurde ohnmächtig; bevor andere Leute herbeeilten, war der Aufgespießte bereits tot. Lübeck, 10. August. Ter Polizeikassenverwaltcr Fisan ist nach Unterschlagung bedeutender Amtsgelder flüchtig ge worden. Die Höhe der unterschlagenen Summe ist amtlich noch nicht festgestellt worden. Sie soll jedoch 59 000 Mar? übersteigen. Vermischtes. V Die Ausstellung für Kindeswohl, die von der Gesellschaft zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit in Berlin voin 1. bis 14. September veranstaltet wird, soll auch eine Abteilung enthalten, in welcher der Verein „Die Kunst im Leben des Kindes" in Verbindung mit dem Albrecht-Dürer-HauS interessante Darbietungen bringen wird. Die Ausstellung soll für jedermann anziehend und lehrreich werden. An den Abenden finden Vorträge über Fragen aus dem Leben des KiudeS statt. v Eine sehr zu lobende Bekanntmachung. Die Tiere sind, wie man oft sieht, den Roheiten boshafter, grober, angetrunkener Menschen meistens schutzlos Preis- gegeben; fast niemand nimmt sich ihrer an. Deshalb verdient eine Verfügung des Landrates im Kreise Tarno- Witz, Grafen von Limburg.Stirunr. vom 5. Februar 1906 ein öffentliches Lob. Sie lautet: „Im abgelaufenen Kalenderjahre sind wiederum eine Airzahl von Fällen von Tierquälerei zur Anzeige gebracht und die Uebeltäter des halb mit empfindlichen Geld- bezw. Haftstrafen belegt worden. Zur weiteren Bekämpfung einer rohen Behand lung von Tieren ersuche ich die Kreiseinwohner, wie in früheren Jahren jeden ihnen bekannt werdenden Fall von Tierquälerei zur Anzeige zu bringen, damit eine Be- strafung erfolgen kann. Die Gendarmen des Kreises weise ich an, diesem Gegenstände nach wie vor ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuweuden." v I n t o l e ra n z l ü g e. In Jplingen (Lothringen) kam ein uneheliches Kind zur Welt. Tie sozialdemokratische „Freie Presse" (Straßburg, 19. Juli) lügt nun ihren Lesern vor, der katholische Ortspfarrer habe das Kind nicht taufen wollen, während er mir die Zeit der Taufe festsetzte. <-n. v Ein u e u e s N o l a n d - S t a n d b i l d? Bei dein Umbau eines.Hauses in Geismar wurde, wie dem „B. T." berichtet wird, eine Holzstatue gefunden, die einen jugend lichen Roland darstellen soll. Ter Altertumsforscher Pro fessor .Hahnke aus -Halle hat das Alter der Statue auf tau send Jahre geschätzt. Neve» »-m Taye. Berlin, 12. August. Ein Großseuer, bei dem drei Personen in die äußerste Lebensgefahr gerieten und von der Feuerwehr mittels Sprungtuches und Steckleitern geleitet werden nnißten, brach am Sonnabend abend in den Ge- scktästsräliinen der Firma I. C. Spinn ». Co. in der Kronen straße 30 in Berlin ans, ergriff den rechten Seitenslügel des Grundstückes Nr. 31 und drohte auch auf das mit dem Hinterland angrenzende Grundstück Leipziger Straße 84 überznspringen. Nur unter den größten Anstrengungen ge lang es. mit zehn Löschzügen den Brand ans seinen -Herd zu beschränken. Tie beiden Häuser brannten vollständig ans. Leider wurde der Oberfeiierwebrinann Scherzer und der Kaufmann Schuster während des Ablöschens schwer verletzt, so daß sie nach Krankenbänser» gebracht werden mußten. Der Schade» beträgt eine Million. Triest, II. August. Infolge des Ausbruches der Pest in Trapeznnt bat der Oesterreichische Lloyd bis auf weiteres de» Verkehr dorthin eingestellt. Paris, 13. August. DaS Unterseeboot „Estnrgeon" erlitt infolge unvorsichtiger Behandlung im -Hasen von Sai gon -Havarie. Tie Mannsckxist konnte gerettet werden. Newyork, 1l. August. Einem Telegramm auS San
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