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straßen. In der ganzen Stadt waren die Läden ge schlossen. Sie trugen die Aufschrist: „Ans nationaler Trauer." Hnrvr «no LreSdcu, den 17. August 1906. LageSkalender für den 18. August. 1899. s- Geh. Kommerzienrat Dr. von Meoisjen tu Köln. — 1870. Steg der Leulichen bei Gravetolle (Ll. Privat) vor Metz. Emscytteßung von Metz- —* Wetterprogno>e des rtonigl Gächs. meteoro logischen Jnjllluts zu Dresden für oea 18. August: Wind und Bewölkung: mätzige nördliche Wmde, ziemlich lrüve. Niederschlag uno Temperatur. Gewitterregen, etwas kühler. —' Se. Maj. der König wohnte heute vormittag der Besichtigung des 11. Infanterie-Regiments Skr. 139 tn Zetthain bei. Mittags empfing AUerhöchstderselbe den Minister des Königt. Hauses, Staatsmmiiter von Metzsch zum Bortrag, welcher dann zur Königt. Mittagstafel zu gezogen wurde. Nächsten Sonntag wird Se. Maj. der König mit seinen Kinder das Alberrfest im König!. Großen Garten besuchen. Montag, den 20. d. M. wird das König!. Hoflager von Moritzburg nach Pillnitz verlegt werden. Im Schlosse Pillnitz finden von morgen ab keine Führungen durchs Schloß mehr statt. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung am l. Dezember 100.') betrng an diesem Tage die E inwo fi ne r z a h l Dresdens 510 990 Köpfe. Als vorläufiges Ergebnis wurde seinerzeit die Ziffer 514 283 ermittelt und veröffentlicht. (:) Für das Tolkewitzer Wasserwerk beab sichtigt die Stadt Dresden bekanntlich eine Enteisennngs- anlage einzurichten. Entsprecl>eiid der Leistung des Tolke- witzer Wasserwerkes müßte diese Enteisenungsanlage im stände sein, in 24 Stunden 49 000 Kubikmeter Wasser zu reinigen und die Anlage müßte deshalb unter Berücksichti gung einer entsprechenden Reserve 400 Geviertmcter Riesel stäche und 4000 Geviertmeter Filterfläche besitzen. Am Nächstliegenden würde es sein, die Anlage auf dem Grund stücke des Tolkewitzer Wasserwerkes zu errichten, dann könnte das gereinigte Wasser von der Wasserhebungsanlage aus abgegeben werden und es würde die Erwerbung von Bau land nicht erforderlich sein. Allerdings stellen sich die An lage-, und Betriebskosten einer Enteisenungsanlage in Tolke witz wesentlich höher als einer solchen in Vorstadt Räcknitz, weil das Wasser der Enteisenungsanlage nicht unmittelbar wie bei einer Anlage in der Nähe der Räcknitzer Hochbehäl ter, durch die vorhandenen Anlagen zugeführt werden kann, sondern erst in einen neu anznlegenden Schöpfbrunnen ge leitet und von hier aus durch eine gleichfalls neu zu erri h- teude Pumpanlage nach der Enteisenungsanlage gehoben werden muß. Das gereinigte Wasser muß dann von einem anznlegenden Neinigungsbehälter aus in den zur Zeit vor handenen Schöpfbrunnen fließen, von wo aus es von der Wasserhebnngsanlage durch die Druckrohrlcitungen nach der Stadt zu fördern ist. Bei Anlegung der Enteisennngsan- lage in der Nähe der Hoclchehälter des zweiten Wasserwerkes würde eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Wasser werke und der Enteisenungsanlage durch eine 800 Milli meter weite Rohrleitung herzustellen sein. Außerdem würde es erforderlich sein, die zweite Druckrohrleitnng des zweiten Wasserwerkes, die jetzt nur bis zur Tiergartenstraße einge legt ist, von da ab bis zu den Hochbehältern fortzuführen. Ta später bei Erweiterung des dritten Wasserwerkes eine dritte Druckrohrleitnng so wie so herznstellcn sein würde, so würden der Anlage in Vorstadt Räcknitz nicht deren Anlage kosten. sondern nur die jährlichen Auflvendnngen bei Ver zinsung der Herstellungskosten und Abnutzung dieser Lei tung bis zu dem Zeitpunkte zur Last zu bringen sein, zu welchem die Anlegung der dritten Druckrohrleitnng für Zwecke des dritten Wasserwerkes erforderlich wird. Nach den ans grnnd allgemeiner Planungen aufgestellten An schlägen betragen die Anlagekosten für eine Anlage in Tolke- tvitz 1 280 000 Mark und für eine Anlage in Vorstadt Räck nitz 952 000 Mark. Tie Betriebskosten würden für beide Anlagen dieselben sein, doch würde bei einer Anlage in Tolkewitz durch den Betrieb der erforderlich werdenden Schöpfbruunenanlage besondere Kosten für Bedienung, In standsetzung usw. entstehen, die sich jährlich ans rund 13 000 Mark beziffern. (:) Ein TaxenprüsungS- und AuSkunftsbureau hat der Allgemeine Dresdner Mietbewohnerverein bei Be leihung. Ankauf, Erstehung und soestiger Erwerbung von Dresdner Grundbesitz errichtet. Das Bureau soll dem Mangel abhelfen, daß diejenigen, welche Kapitalien ans Grundstücke ansznleihen haben oder solche erwerben wollen, die ihnen gemachten Angaben über den Wert derselben mangels Kenntnis der in Betracht kommenden Verhältnisse häufig ohne weiteres als zutreffend hinnehmen. Solche Angaben bezw. Schätzungen sind aber, wie allgemein an erkannt wird, vielfach unrichtig und zu hoch, und enorme Verluste sind bei den in den letzten Jahren erfolgten Sub- hastationen entstanden. DaS Bureau. daS natürlich keinerlei Interesse an hohen Grundstückspreisen hat, prüft die ihm unterbreiteten Angaben und erteilt Auskunft über die in Frage kommenden Verhältnisse. Nicht nur Mit glieder des Vereins, sondern auch andere Personen, Ver- mögenSverwalter, auswärtige Sparkassen usw. können sich dieser Einrichtung bedienen. Neben den Auslagen wird nur eine Entschädigung für Zeitaufwand berechnet. —* Etwa 30 Herren des Dresdner Männer gesangvereins traten am Dienstag eine mehrwöchige Reise in die Schweizer Alpen — Granbündcn. Engadin — an. Daß nebst der notwendigen touristischen Ausrüstung ein jeder auch sein Liederbuch im Rucksacke trug, ist bei den sangcSlustigen Herren selbstverständlich, und so werden sie das daheim in dumpfem NebungSzimmer gepflegte deutsche Volkslied gewiß mit doppelter Frische und Freudig- keit in Gottes freier Natu», in der erhabenen Alpenwelt erklingen lassen zur Freude aller Hörer deutscher und fremder Zunge vor allem aber zum eigenen wahrsten Ge nüsse. Von den zurückbleibenden SangeSbrüdern wurde den „fahrenden Sängern" ein berzlickier Abschied bereitet. —* Ein reckst bedauerlickxw U nglücksfall ereignete sich aus der Freiberger Htraße. Während ein beladener und mit mehreren jugendlichen Arbeitern bespannter Wagen der Knabenbeschäftigungsanstalt in Vorstadt Löbtau die ab schüssige Straße an der Eiscnbahnüberführnng in der Nähe der Siemensschen Glasfabrik passierte, stolperte ein Knabe und ritz im Fallen seinen Nackchar mit sich. Ta der ziemlich nmfänglick-e Wagen ohne jede Bremsvorrichtung ausge- stattet ist, war ein sofortiges Anhalten unmöglich, und die Räder gingen einem Knaben über die Brust, während der andere am Zuggurt noch ein Stück neben dem Wagen her- geschleift wurde und sich eine starkblutende Wunde am Unterschenkel zuzog. Der alsbald herbeigerufene Kranken- lvagen übersührte den Schwerverletzten uach dem Krankeu- lxnrse, während mau den anderen Knaben nach der elter lichen Wohnung brachte. Riesa. Bon einem aus der Heimfahrt vom Felde begriffenen Wagen des Rittergutes Gröba ist am Dienstag nachmittag das achtjährige Töchterchen des Malers Warte»- berg herabgefallen. Es kam so unglücklich zu liegen, daß ihm em Hinterrad über die Brust ging. Das Kind, dem die Brust völlig zerquetscht war, war sofort tot. Kamcvz. In dem nahegclegenen Forsthaus Wohla wurde in vergangener Nacht ein raffinierter Einbruch ver übt. In der vierten Morgenstunde wurde die Familie des Försters Rösch durch laute Hilferufe des 15jährigen Hausmädchens cmfgcschreckt; gleichzeitig war wahrzuuchmeu, daß ein unbekannter Manu, der durch das Fenster in die im Obergeschosse liegende Mädchenkammer eingestiegeu war, auf demselben Wege wieder das Weite suchte. Förster Rösch nahm sofort die Verfolgung des Eindring lings aus uud es gelang ihm, denselben in der Person eines in den vierziger Jahren stehenden, bereits vor bestraften Nachbarbemohners zu ermitteln. Es scheint sich um ein geplantes Sittlichkeitsvcrgeheu zu handeln. Werdau. Der Leiter der hiesigen Filiale des „Sächsi schen Volksblattes". Alfred Hentschke von hier, ist seit einigen Tagen unter Mitnahme von 800 Mk. einkassierter Zeitungsgelder, welche er an die Geschäftsstelle des ge- nannten Blattes ablikferern sollte, flüchtig geworden. Schöllheide, 10. August. Tie Lohnbewegung unter den Bürstenfabrikarbkiicrn nimmt immer größere Aus- dehnung an. Den Arbeitern der Schönheider Bürstenfabrik Aktiengesellschaft, vormals I. L. Lenk, sind nunmehr auch die Arbeiter der Bürstenfabrik von E. Hunger, sowie die organisierten Arbeiter der Firma Naumann und Co. mit der Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses gefolgt. Die seit etwa einem Jahr erst dem Holzarbelke»-i-rbande an gehörenden Arbeiter haben die iblnii rnn ou: Arbeitgebern angebotene Hand zur friedlichen Schlichtung der Lohusrage zurückgewiesen. Der Vertreter des genannten Verbandes hält täglich Versammlungen ab. Seine Vermittelung lehnen sämtliche Fabrikanten entschieden ab. Plauen i. B., 10. August. Der Mörder Thoß, der am Sonnabend, den 24. März d. I., in den frühen Morgenstunden durch die Ermordung seiner Ehefrau, durch seine tolle Schießerei in der Jößnitzer Straße die hiesige Bevölkerung in große Erregung versetzte, ist gestern nach mittag gegen 4 Uhr in Begleitung eines hiesigen Trans porteurs aus Waldheim wieder hier eingetroffen und ins hiesige Gerichtsgesängnis eir geliefert Word.». Thoß war bekanntlich zur Beobachtung seines Geisteszustandes in die Irrenanstalt des Zuchthauses zu Waldheim gebracht worden. Die dortigen ärztlichen Beobachtungen haben, wie man dem „Vogtl. Anzeige«" mittcilt, das gleiche Ergebnis ge- zeitigt, wie die von hiesigen Ae zten angestellten. Auch dort ist man nach genauer Beobachttmg zu der Ueber- zengnng gelaugt, daß Thoß geistig niiziirecyiiurrgSfähig ist und seinerzeit bei Ausführung der Schreckenstaten in einem solchen Zustande gehandelt hat. Sobald das ärztliche Gutechten aus Waldheim an die hiesige König!. Staats anwaltschaft gelangt ist, wird endgültig über eine dauernde Uc i.erbringung des Thoß in ci ie staatliche Irrenanstalt verfügt werden. Adorf. 10. August. Das Königl. Sachs. Nebcnzollamt Ebmath wurde dieser Tage mit einem Automobil aus- gerüstet. Das Gesäyrt soll dazu dienen, die Grenzbeamten bei der Verfolgung von Vieh- und Lebensmittelpaschern zu unterstützen und den schweren, undankbaren Beruf der Greiizwacymannschaflen etwas zu erleichtern. Seit dem Inkrafttreten des neuen ZolltarifeS hat auch in der hiesigen Gegend nach Böhmen zu das Schmuggelivesen erheblich zugenommeu. Zittau. In den Zittauer Waldungen sind d ei Millionen Nonnensalrer und etwa 8500 Kiefernspinncr ge sammelt und vernichtet worden. Die Stadt hat dafür 5000 Mk. in den sächsischen und 300 Kronen in den böhmischen Revieren bezahlt. Schkeuditz. Beim Umbau der Kirche im nahen Hänichen ist, wie dem „Merseb. Korr." geschrieben wird, ein wichtiger Fund gemacht worden. In der Steinplatte des Altars fand sich eine Vertiefung, durch eine Marmorplatte bedeckt, und in dieser eine tleiue Metallkapsel sowie ein Wachssiegel. Di.' Kapsel enthielt vier kleine Säckchen mit Reliquien der Bi schöfe uud Märtyrer Gregor, Mariuus, Eassiaiius und der heiligen l 1 000 Jungfrauen, endlich einen größeren Perga- meutstreifeu mit der Nachricht, das; dieser Altar 1321 zu Ehren der Jungfrau Maria und des heiligen Märtyrers Vincentius vom Bischof Ludwig von Marroua unter Zu stimmung des Bischofs Gerhard von Merseburg errichtet worden sei. Das Siegel tvar das des Bisclrofs Ludwig, dessen Bistum Marroua wohl ein solches in i'nrtilnw inkicke-linm ist. Dieser Fund ändert die bisher auch von Fachmäimerii, wie Professor Gurlitt ausgestellte Ansicht, daß die Kirckv Hänichen in ihren ältesten Teilen Ende des 15. Jahr hunderts entstanden sei. Tie Dörfer Hänichen (früher Hain und ähnlich genannt) und Onasnitz (früher Oncizniz), die jetzt die Parochie Hänichen bilden, werden im Urkunden- bnch des Hochstiftes Merseburg znm ersten Mal in einer Ur kunde von 1270 beziehungsweise 1271 genannt, als sie Markgwf Tlieoderich von Landsberg mit mehreren anderen Orten dem Merseburger Bischof Friedrich von Torgau ver kauft. Dessau, 10. August. Der zu Anfang dieses Jahres hier verstorbene KammermusikuS Leopold Lehmann, der lange Zeit an der Dessauer Hofoper tätig war. hat der Stadt Dessau sein gesamtes 118 000 Mk. betragende- Vermögen zum Zwecke der Wohlfahrtspflege vermacht. Vereinsuachrichteir. 8 Dresden-Nrustadt. Kathol. Jünglingsverein. Die nächste Versammlung findet am Sonntag den 19. d. M. nachmittags 3 Uhr im VereiuSlokale „Rehefelder Hof" in Dresden-Pieschen statt. Um recht zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand. 2te»eO «OM Berlin, 10. August. Der Streik bei der Berliner Paketfahrtgesellschaft ist beendet. Wie die Direktion mit- teilt, ist der gesamte Betrieb heute fast in vollem Umsauge wieder ausgenommen worden. Auf Einigungsverlxmdlun- geu mit dem Verbaudsvorstande läßt sich die Gesellschaft nicht mehr ein. B o n u. Ter am 12. v. M. hier verstorbene Professor der Zahuheiltuude, Dr. med. Adolf Witzel, früher in Jena, hat dem Zeutralvereiu deutsck>er Zahnärzte in Berlin den Betrag von 10 000 Mark zur Begründung einer Adolf- Witzel-Stiskuug letzttvillig vermacht. Die Stiftung ist zur Förderung des Studiums der Zahnheilkuude au deutschen Hochschulen bestimmt. Breslau, 10. August. Im Prozeß wegen des Kra- walles am Striegauer Platz ist 40 Arbeitern, einer Arbei- teriu und einer Hebamme die Anklageschrift zngestellt wor den, und zwar wegen Beleidigung von Arbeitswilligen und Schutzleuten, Widerstands gegen die Staatsgenxilt und Un gehorsams usw. 113 Belastungszeugen sind geladen, denen die Verteidigung fast 150 Gegenzeugen .gegenüberstellt. Nur fünf Angeklagte befinden sich noch in Haft. Lroppau, 10. August. Tie Aussperrung der Textil arbeiter im Industriegebiete von Bieletz uud Viala ist heute beendet uud die Arbeit wieder ausgenommen worden. Nur in vier Fabriken der Stadt Bielitz wird wegen noch bestehen der Differenzen nicht gearbeitett. Bukarest, 10. August. Zwischen den Stationen Vintileanka und Bnzeu drangen mehrere Personen in den Postivagen eines Schnellzuges ein, gaben mehrere Nevolver- schüsse auf den Beamten ab und versuchten die Geldsendun gen zu rauben, was jedoch mißlungen sein soll. Der Be amte lebte »och, bis der Zug in Bnzeu eiutraf, wo er seinen Wunden erlag. Den Räubern gelang es, zu entfliehen, nur einer soll bei dem Sprung aus dem Zug überfahren worden sein. Toulon, 17. August. DaS Torpedoboot „Cyclonc" hat bei Kap St. Martin eine schwere Havarie erlitte,i. New-?)ork. 14. August. Die Polizei hat einen Italiener namens Bezzo verhaftet, der eine Schule mit theoretischem Unterricht im Stehlen unterhielt. Er hatte viele Schüler, Knaben aus der untersten Schicht des Volkes im Alter von zehn bis vierzehn Jahren. Die Schüler wurden in allen Arten des Diebstahls, vom Stehlen von Brieftaschen bis zum Ausbrechen von Eiseuschränkeu syste matisch unterrichtet. Telegramme. W i l h e l in s h ö h e, 10. Anglist. Ter Kaiser ist um 0 Uhr abends hierher znrückgekehrt. Frankfurt a. M.. 17. August. Die „Franks. Ztg." meldet ans Odessa: Ans dem hiesigen Bahnhöfe übeifielen gestern sieben Anarchisten den Eisenbahnkassierer und nahmen ihm 6500 Rubel weg. Sie flüchteten dann und warfen unter die sie verfolgenden Polizisten eine Bombe, wobei ein Polizist getötet und ein anderer verwundet wurde. Es gelang jedoch, drei der Anarchisten zu veihasten. Frankfurt a. M., 17. August. Wie die „Franks. Ztg." aus New?)ork meldet, emittiert die Chikago Mil waukee and St. Pani Eisenbahn 25 Millionen Doll. Aktien. Die Aktionäre erhalten das VezngSreckt zu pari. Paris, 17. August. Der französische Botschafter in Petersburg tritt morgen von Petersburg aus eine Studien reise nach dem Donez-Gcbret an, um zu beurteilen, inwieweit durch die kürzlich dort erfolgten Ruhestörungen die Interessen der dort ansässigen Franzosen geschädigt worden sind. London, 17. August. Nach einer Meldung des „Standard" sind im Zusammenhänge mit den bereits an- gekündigte» Reduktionen des Heeresbudgets weitere schwer wiegende Aenderiiiigeir in der Armee beschlossen worden. Bei den diesjährigen Herbstiiiaiiövern solle» starke Ein- schräriknirgeii eintreteir. Mehrere militärische Bildungs- aiistalten sollen eingehcn. London, 10. August. Der heute abend hier cingc- troffeire neue japanische Botschafter Baron Karnnra erklärte einem Vertreter des Reuterschen Bureaus gegenüber, seine Hauptaufgabe irr England bestehe darin, die starken Bande, die Japan und Großbritannien vereinigten, zu kräftigen und womöglich fester zu gestalten. London, 17. August. Der Berichterstatter der „Daily Mail" in Tientsin, der eine Reise durch Nordkorea uud die Mandschurei gemacht bat, berichtet, die Javaner beobachteten jetzt die Vorschriften bezüglich der offenen Tür genauer. Uebcrall im Inneren der Mandschurei ffnde man an Stelle der europäischen und amerikanischen Fabri kate javanische, was- daher komme, daß die javanischen Waren massenhaft über Talny zollfrei inS Land gebracht würden. In Nordkorea klagten die Eingeborenen vielfach darüber, daß die Javaner sich großer Stücke Landes be mächtigten und die Bewohner schlecht behandelten. Tie gute Meinung, die die Chinesen von den Japanern ge habt hätten, sei erschüttert worden, seitdem Japaner zweifelhaften Charakters die Mandschurei zu Tausenden überflutet hätten. London. 17. Anglist. Einer Meldung der „Morning- post" aus Sharrgbai zufolge beabsichtigt der General- gonverrrenr Jnarischikai. versuchsweise in der Provinz T'ckrili eine konstitutionelle Regierung cinzufrilnen. Petersburg. 10. August. Tie Meldung der ..Run. Korrew.", der Minister des Innern kxitte ein Nun> ichreiberr erlassen, das die Znlasr'nng von Inden -n Ge meindeämtern verbietet, ist vollständig rrnbegründe: Ein derartiges Rniidschreihen ist nicht crla'"en nvrdon und kann nicht erlassen nx'rderi. Warschau, 10. August. In der Vornerdc Lowoi.a explodierte honte vor einer Prozession rx'n V. gor' d'e an> Rokitrro znrückkebrten. eine Petarde Von e:n.'r vorder- marschierenden Miiitärabteilnng wurde d: er.ru' . ' den Rra>