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Zwecke der Vorlage widersprechen. Tie Bedenken gegen die Einführung von Tagegeldern sind nur zurückgestellt »vor- den. weil man hoffte, durch Tagegelder ein beschlußfähiges HauS für die Beratung der großen dem Reichstag jetzt be schäftigenden Vorlagen zu schaffen. Glaubt man diesen Zweck erreick-en zu können, so muß man selbstverständlich da für sorgen, daß die Vorlage vor den inaßgebenden Lesungen der betreffenden Gesetzentwürfe in Kraft trete. Aber gerade die Buntsarbigkeit dieser Meldungen zeigt, daß man nichts genaues weiß. Nach anderen Informationen soll mit den Tagegeldern gleichzeitig eine Aenderung der Geschäftsord nung kommen; eine Aenderung des Wahlrechts als „Gegen- leistung" scheint also znrückgestellt zu sein. Jedenfalls l)abcn die Abgeordneten keine Veranlassung, sich bereits einen ' Geldsack für die Aufbervahrung der Tagegelder anzuschaffcn. Tie Cache ist erst sicher, wenn das Gesetz im Neichsanzeigec publiziert wird. — Tie Haftpflicht für Haustiere soll nach dem Ent würfe der verbündeten Regierungen beseitigt werden, wenn der Besitzer die erforderliche Ueberwachung angewendet bat. Der Entwurf gibt bereits in allen Parteien zu lebhaften Bedenken Veranlassung. Schon im vorigen Jahre tvurde bei der Beratung des konservativen Antrages Treuenfels, der den Anstoß gegeben l)at, zu dem jetzt vom Bundesrar ausgearbeiteten Gesetzentwurf, seitens des nationalliberalen Abgeordneten Tr. Luras, der sich im übrigen mit der Ten denz des Antrages durcl)ans einverstanden erklärte, die Warnung ausgesprochen: „Tas Bürgerliche Gesetzbuch ist kaum fünf Jahre in Kraft. Co wie es vorliegt, ist es in einer ganzen Reihe von Bestimmungen das Ergebnis lang wieriger Kompromißverhandlniigeii, und es ist nicht allein ganz klar, daß die eine oder andere Bestimmung der einen oder anderen Jnteressentengrnppe nicht gefällt, sondern es ist auch zugegeben, daß einzelne Vorschriften tatsächlich für manche Interessenten zum mindesten unbequem, um nicht zu sagen, drückend ausgefallen sind. Aber um so mehr ist unseres Erachtens Vorsicht geboten, denn darüber besteht kein Zweifel, machen wir erst einmal das Bürgerliche Ge setzbuch znm Gegenstand einer Revision, fangen wir erst ein mal an, einen Stein von diesem Ban abzutragen, dann wer den die Wünsche und Forderungen aus allen Ecken und Enden, nach allen Richtungen auftauchen und sich melden und daun kann und wird es bei dieser einen Aenderung nicht bleiben können." In derselben Sitzung des Reichstages wurde von freisinniger Seite Hervorgeboben, daß bei einer Revision der Bestimmungen über die Ersatzpflicht für Tier- scknden auch die Frage eines lückenlosen Wildsck>adenersatzeS wieder ausgerollt werden müsse. Jedenfalls muß der Reichs tag sehr eingehend die gesamte Frage prüfen. So sehr den Tierbesitzeru die Entlastung zu gönnen ist. so muß man doch fragen: wie steht es aber um jenen armen 5lrüppel. den ein Tier so bös zurichtete, daß er für sein Leben lang unglücklich ist? - Tcr Fastnachtsschcrz des Mannheimer sozialdemokra tischen Blattes läßt dem „Vorwärts" noch immer keine Ruhe, er schreibt jetzt: „Es liat der „Mannheimer Volks stimme" nicht genügt, sich durch Telegramme aus Berlin übet alle Phase» des durch „krampfhalte Prinzipienhüterei" ver- ur achten „Neinsalls" „der neuen Herren und Damen im Vorwärts" unterrichten zu lassen, sie widmet anderthalb Spalten ihrer letzten Sounabendnummer der chronologischen Darstellung des großen Eoups, den sie so geistreich ausge heckt und mit dem sie den itiotischen „Vorwärts" so fein aufs Glatteis geführt hat, daß er stürzte und sich eines seiner historisch-ökonomischen Beine brach. Na, also Genosse Trees- bach hat nicht einen Zähringer Prinzen besucht, sondern den Prinzen Karneval, der in der Mannheimer Narrenburg „Habereck", dem Gesellsck-astobause der Karneva!sgesellsck>ast „Feuerio" residierte. Wir sind im Augenblicke sehr zer- kuir'cht, daß wir es uicbt »vagen, uns in eine Erörterung darüber eiuzulassen, inwieweit uichtbadische und uichtrhei- nische Sozialdemokraten in Verzückung zu geraten haben, wenn rheinläudische oder Mrdeuser Parteigenossen die öde Karnevalssvießerei der dasigen Bourgeoisie als des Februar- u»d des M'ärzeu-Monats höchsten Lebenszweck betrachten .. Möchten alle Parteiblätter, anch diejenigen unserer Muster länder, in denen Kämpfe gegen ein Treiklassenwahlshstem nicht mehr von uöten sind, in der nächsten Zeit nur einen kleinen Teil der Mühe, des Eifers und der Kosten, die die Mannheimer „Volksstimme" und andere mehr ans die Be arbeitung der Episode aus der Narrenbnrg verwandten, für wichtigere Tinge zur Verfügung ballen, daun werden die Genossen nirgends mehr über schlechtes Funktionieren des Nachrichtendienstes zu tlagen brauchen und die Partei wird gut dabei fahren." Auch diese ernsten Vorhalte werden nicht den Eindruck aus der Welt schaffen, daß sich das Zentral- organ ganz heillos blamiert hat. Oeite^rerch Ungarn. — Der ungarische T'airtükasscnairewciS für 1905 zeigt gegenüber dem Vorjahre einen Ausfall von Einnahmen in der Höhe von 160 Millionen Kronen und eine Ver minderung der Ausgaben um 42.7 Millionen. Der Ein- nahmeanssall rührt daher, daß die direkten Steuern, weil der Reichstag sie nicht bewilligte, nicht geleistet morden sind. Verschiedene Zweige der indirekten Stenern zeigen jedoch eine Erhöhung. Der Unterschied der Einnahmen für 1905 gegenüber denen von 1904 erscheint auch darum bedeutend, weil im Jahre IKKt auch die Ct-mern des Vor jahres entrichtet wurden, da der Reichstag auch 1903 die Stenern nicht b'tv'lligt hotte. — Die »ngarischr Krise. Obwohl das Kabinett Fejer- varh in der abgelanftmen Woche drei neue Minister erhalten hat — Honvedminister F-eldmarsckralllentnant Pav (für Biliar), Unterrichtsminister Tost (für Dr. Georg Lnkaes) und Finanzminister Hegediis (für Fejervarp, der proviso risch das Finanzressort übernommen batte) — und obwohl die Koalition durch den Austritt der beiden Führer der „Neuen Partei", Baron Banffh und Eötvös, zweifellos ge schwächt wurde, so kann doch nicht behauptet tverden. daß für die deniiitiln? Entwirrung der Lage damit irgend etrrxrS wcsentlickx's geschehen »väre. Wie seit Monaten leisten die Beamten bald dieses, lxckd jenes Mmizftnums „passive Resistenz", das beißt, sie verweigern den ihnen von einer „ungesetzlichen" Rc^giernng Vorgesetzten Funktionären den Gehorsam, und wie seit Monaten fährt die Regierung in ihrem Bestreben fort, diesen Widerstand mit bald geringerer, bald größerer Strenge zu brechen. Unterdessen werden die Staatskassen immer leerer; dieser Tage wurde endlich zu- gcstanden, daß sich die Regierung infolge der Steuerverwer- gerungen schließlich) gezwungen s!ah, von der Rothschild- Vant'gruppe ein Kontokorrentdarlehen von 100 Millionen Kronen zu erbitten, um die laufenden Ausgaben bestreiten zu können. — Graf Tisza und auch Baron Barrffy haben in ihren Wählerbriefen den Koalitionsführern die Schuld für die dermalige Lage der Dinge zugeschrieben. Darauf er widerte nun gestern Kossuth in einem Artikel des „Magya- rozszag" und Graf Hadik und Stefan Nakovszky in je einem Schreibe:: an ihre Wähler in ziemlich erregter Weise. Der Kampf sei der Nation von sicherer Seite „anfgezwungen" worden. Die Nation müsse den Kampf nun weiterführen, so lange sie sich rühren könne. Das allein werde die Ent wirrung bringen. — Die Aussichten der Antiduellbcwcgung. Eine selten reiche Anzahl illustrer Festgäste lhttte sich bei der am Donnerstag in Wien stattgesundenen Generalversammlung der Antiduell-Liga eingefunden. Sie ist ein Beweis, welche Erfolge die Liga bereits errungen. Aus der großen Liste hervorragender Persönlichkeiten heben wir hervor: Die Minister Graf Buquoy und Tr. v. Rauda, der Leiter des Justizministeriums Dr. Klein, die Herrenlxmsmitglieder Erzbischof Teodorowicz, Fürst Elary, Marquis Taeoli, Gras Tzieduszycki, Graf Karl Czernin, Baron Hugelinann, Graf Friedrich Schimborn, Ritter v. Bilinski, Baron Chlmnecky, Wilhelm Freih. v. Berger, Ernst v. Plener, Dr. Unger. Sektionschef Erner, die Neick)sratsabgeordneten Tr. Ludwig Graf Belcredi, Graf Otto Serenpi, Graf Karl Mar Zedt- witz, Graf Marzani, Hofrat Tr. Ploj, Tr. Ludwig Vogler, Tr. v. Fuchs, Skala, Freih. v. Prazak, Baron Malfatti, Rektor der Wiener Universität Philippovich mit den Pro fessoren Vernatzik, Löffler, Schwind, Schwiedland, PH. Herrnritt, Czyhlarz, Lammasch, die Offiziere FZM. Baron Kober, G. d. K. Baron Biedermann samt Gemahlin, GM. Athanas v. Gnggenberg, Major Graf Orsini-Nosenberg, Major Edler v. Novakovic, die Sektionschefs Tr. Meyer, Dr. v. Spann, Graf Marenzi, N. v. Hnssarek, dann zahl- reichen Damen der Aristokratie. — Mit leblxiftem Beifall empfangen hielt nach den begeisternden Worten des Präsi denten Grasen Thun Ritter Madeyski v. Poray seine groß angelegte Rede „lieber die Chancen der Dnellbekämpfnng". Schweiz. — Der Bundesrat hat nach vorangcgangcner Verstän digung mit den an der Genfer Konvention beteiligten Staaten dieselben zu einer Konferenz zur Nevisivn dieser Konvention zum 1l. Juli nach Genf eingeladen. Frankreich. — Die Kombination Tarnen, deren Zustandekommen trotz der Zusage Laon Bourgeois' für das Portefeuille des Aeußern und des Senators Poincare für das Finanz- oder Kriegöportcfeuille in parlamentarischen Kreisen einigen Zweifeln begegnet, wird bereits von einigen Blättern be sprochen. Die konservativen und nationalistischen Jour nale verurteilen diese Kombination in unzweideutiger Weise. Röpnbliqne Franpaise bezeichnet Sarrien als Delegierten der Linken, der die Cliquen- und Knlissen- politik personifiziere. Figaro erklärt, die Forderung der Gruppe Sarrien, die ein ausschließlich linksstehendes Ministerium verlange, sei ganz unstatthaft und ganz und gar nicht verfassungsmäßig; denn ein wesentliches Recht des Präsidenten der Republik bestehe darin, frei den Mann nnßzuwählen, der ihm für die Präsidentschaft des »reuen Ministeriums geeignet erscheine. Jauiäs schreibt in der Hnmanil«, daß neue Ministerium müsse die bevorstehend glückliche Beendigung der Konferenz in Algeciras vor allem dazu benutzen, um vertrauensvolle Beziehungen zwischen Frank,eick. England und Deutschland herbeizuführen. — Sarrien begab sich gestern abend 0 Uhr znm Prä sidenten FalliäreS und erstattete ihm Bericht über seine im Laufe des Nachmittags gepflogenen Unterhandlungen. ES wird versichert, daß Clsmevceau das Portefeuille des Innern übernehmen soll, während Sarrien selbst daS Justizministerium übernehmen und Eticnne Kriegkminister bleiben wird. Unter diesen Bedingungen könnte die Bildung des Kabinetts schon morgen erfolgen. Spanien. — König Alfons hat sich am 11. d. M. znm Besuche des Königs von England nach Biarritz begeben und wird am 12. d. M. nach Madrid znrückkebren. — Die Marokkokonfcrenz. Zur Begründung seines Vorschlages führte Graf WelscrSheimb in der Sitzung am Donnerstag n. a. folgendes aus: Was die f anzösische An schauung anbetrifft, so wissen wir auS der Antwort, welche Frankreich auf die letzte deutsche Mitteilung gegeben hat, wie nach dem Prinzip der gleichen Behandlung in wirt schaftlicher Beziehung, das es bereits anerkannt hat. daß, wenn die Konferenz die Nützlichkeit neuer Garantien zu gegeben hätte, eS sich nicht weigern würde, sie zu prüfen. In der Sitzung vom 5. d. M. hat Rävoil ausdrücklich ge sagt. daß alle Regierungen wie auch da? diplomatische Korps in Tanger und die Konsuln, die allem, was ihre Kolonien betrifft, di« größte Aufmerksamkeit schenken, stets in der Lage sein würden, sich davon zu überzeugen, daß diese Organisation nicht ilrw ursprünglichen Bestimmung entfremdet wird. Sowohl die Antwort der französischen Regierung wie die Warte seines Delegierten scheinen zu beweisen, daß Frankreich bereit sein dürste, eine Kontrolle anzunebmen. die dazu bestimmt ist, die Tätigkeit der Polizeiorganisation zu überwachen. Wir sind also jetzt endlich dort angelangt, wo ich glaube, daß es möglich sein wird, zu einer Verständigung zu kommen, und von diesem Gedankengange ausgehend habe ich versucht, die Elemente in meinem Vorschlag anzunehwen, welche mir unerläßlich scheinen, um die Lösung zu finden, zu der wir kommen müssen. Die darauf folgende Erklärung des Botschafters v. Radowitz lautete: „Ich bin in der Lage zu erklären, daß wir den Vorschlag deS ersten Delegierten Oesterreich- Ungarn- im Prinzip annehmen, seine Einzelheiten aber weiterer Erörterungen Vorbehalten. Bei diesem Entgegen kommen. durch da- wir einen Teil unserer bi-herigen Vor schläge fallen lasten, leitet un» die Hoffnung, damit eine allgemeine Verständigung herbeizuführen." Die Bank- und die Polizeifrage wurde zur definitiven Abmachung an die Redaktionskommission verwiesen. Die Sitzung bot ein be sonderes Interesse durch den versöhnlichen Ton. den alle anschlugen, die daS Wort ergriffen. Man merkt, daß sich ein wirklicher Umschwung vollzogen hat und daß ein großer Schritt zur Erzielung eine- Uebereinkommens getan ist. Alle sind überzeugt, daß, wenn das Bestreben, ein Uebcr- einkommen zu erzielen, in demselben praktischen Geiste weiter verfolgt wird, man bald das Mittel finden wird, dieses endgültig herzustellen. Rußland. — Der Minister deS Innern erklärte im Minister rate aus Anlaß der eingegangenen Erklärungen oer Ver- treter mehrerer Jndengemeinden, sie befürchteten, daß be- deutende Ausschreitungen gegen die Juden bevorständen, daß derartige Befürchtungen schwerlich genügend begründet seien, jedenfalls seien seitens der Regierung die erforder- lichen VorbeugungSmaßregeln getroffen worden. — Der Kreischef von Las! Jwanoff ist am 10. d. MtS. in Pabianize erschossen worden. — In der Warschauer Vor- stadt Praga wurde am Sonntag eine Patrouille von der Menge angegriffen. Zwei Polizisten wurden erschaffen, ein Arbeiter verwundet. — Sonnabend nacht stiegen in Kasan unbekannte Diebe durch ein Fenster in die Kirche des Klosters Kizitschesk ein und stahlen das alte, als wundertätig verehrte Heiligenbild der nenn Märtyrer von Kizitschesk. — Am 9. d. M. wurden auf der Landstraße nach Kwiril ein Polizeibeamter und zwei Reisende von Räubern ihrer Habseligkeiten beraubt und gelötet. — Die Polizei verhaftete den Leiter der technischen Abteilung des revolutionären Komitees in Riga, bet dem eine große geheime Druckerei mit einer Menge Druckerei material und mehrere Tausend Exemplare von Proklama tionen und Schriften revolutionären Inhalts, die zur Ver sendung nach verschiedenen Orten der Provinz Riga fertig verpackt lagen, entdeckt wurden. — In Moskau sind von den Arbeitern der Stadt und der Provinz. Moskau die vorläufigen Wahlen vor genommen worden. Ein Teil derselben, besonders die Arbeiter der Druckereien, der Gasanstalten und der Straßen bahnen, nahmen an den Wahlen, die im übrigen ruhig verliefen, nicht teil. Von 176 industriellen Betrieben in Moskau hatten die Arbeiter von 38 Betrieben die Teil nahme abqelehnt. — Wladiwostok. Der Generalgouverneur des Amur- gebietes veranlaßte die Entlassung des ganzen Verwaltungs rates des llssnri-Gebietes, acht höherer Bahnbeamten und zweier Ingenieure. Die Entlassenen haben das Amur- gebiet im Laufe der Woche verlassen. Sie dürfen in der Residenz nicht Aufenthalt nehmen. Die Maßregelung er- folgte, weil die Beamten an dem Bahnstreik teilgenommen und während desselben ihren Vorgesetzten seines Amtes entsetzt hatten. Aus den deutschen Kolonien. — Amtliche Meldung. Gefallen: Vrezewachtmeister der Reserve Horst von Parpart, früher im 2. Thüringi schen Feldartilleric- Regiment Nr. 55, am 6. März bei Unreiß. Sächsischer Landtag. Dresden, den 12. März 1906. Zweite Kammer. Heute vormittag hielt die Zweite Ständekammer ihre 75. öffentliche Sitzung ab. — Abg. Klötzer erstattete den Bericht über den Ausbau der Kohlenbalm Gittersee—Hänichen und Fortsetzung der Bahn bei Possendorf. Gefordert werden hierfür 49 000 Mk. — Abgg. Andrä, Nudelt, Zimnrermanrr hoffen, daß diese Linie eine gute Rente erzielen werde. Der Depntationsantrag wird kinstimmig angrirmmen. Der Antrag auf Herstellung einer vollspnrigen Güterbahn Zwickau—Planitz, sowie die Petition des Gimcindcratks von Oberplanih um Fortsetzung dieser Bahn bis Ober- Planitz (Nestaufwand r 70 000 Mk.) wird eir.slimmig an genommen. — Der Bericht der Neck ensckastkdeputaiion über die dem Rechenschaftsberichte für 1902/03 beigcsügte Uebersicht der Ausgaben der Reservate des außerordent lichen Etats 1902/03 ergibt, daß auS dem außer ordent lichen Etat für 1902/03 Etatüberschroitungen von zusammen 26 183 Mk., aus jcucm für 1900/01 van 269 996 Mk. 22 Pf.. auS jenem für 1898/99 von 413 953 Mk., auS jenen: für 1896/97 van 23 100 Mk. 84 Pf., aus jenem für 1894/95 van 119 114 Mk. 64 Pf. und aus jenem für 1892/93 von 97 135 Mk. 79 Pf. zu verzeichnen sind, deren nachträgliche Geuebmigung beantragt wird. — Vize- Präsident Dr. Schill ersucht den Berichlerstattcr um Aus schluß über die Stellung in der Rlckcnsckafltzdlputalicn zu diesen lleberschrcitimgen, welchen Wunsche durch den Abg. Hähnel und dem Berichtrrstalttr entsprachen wird. Ter Depntatransantrag wird einstimmig ongrncnmin. Aus Stadt und Land. Dresden, den 13. März 1906. Tageskalender für den 13. März. 1392. RegierungS« antrilt Ludwig IV.. GroßberzogS van Hessen. — 1381. E-mordung Zii'S Alexander II. — 1367. Die Franzosen verlassen Mexiko. — 1>60. * Hugo Wolfs zu Windisckgrätz, bedeuiender neuerer Lieder komponist. — 1351. -j-Kail Lachmann zu Berlin, berühmter Kritiker und Sprachforscher. — 1731. Entdeckuna deö Planeten UrariuS durch tzerschel. — 1719. t Johann Friedlich Böttger zu Dresden, Erfinder des Meißner Porzellans. —* Wetterprognose de« König!. Tüchs. meteoro logischen Instituts zu Dresden kür den 13 März: Witterung: regnerisch, in den höheren Lagen Srbnecfall. T-mpc- ratnr: unternornml «rindnrsvrn--- Nordost Luftdruck: tief. —* Se. Majestät der König wohnte am gestrigen Vormittage dem Vormittagdgottesdienst bei. Um 6 Uhr nahm Se. Majestät an der Familientafel bei Sr. König lichen Hoheit den Prinzen Johann Georg im Palais teil. —* Heute vormittag empfing Sc. Majestät der König mehrere militärische Herren zu Meldungen und hörte die Vorträge der Herren Staatsminister und des Kö niglichen Kabinettssekreiärs. — Um 6 Uhr findet bei Sr. Majestät dem König eine größere Tafel statt, zu der meh rere Einladungen ergangen sind. —* Bei dem Uebertritt deS Kultusministers Herrn V. von Seydewitz in den Ruhestand übersandte