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Nr. SS. Dienstag, den L3. März 1S1»« 5. Jahrgang. Icheml «»«ttch «»»«. «N >v»nahme d»r «orm-u. FeMage.!!! ^ ^ ^ ^ L r ... l, ,?.-'-patt. S«t„ze>le oder deren Raum mir U»«dd-»giger krgedisn f. wsdrdeti. «km «. meiden. 'LL-.. «»daMo„«.«preSItlmürr >1—1» Nl», !«! ^ Lie,.«-» ^.-1. He -sprt S,^ »Ir. ,!UV,. Die Annahme der Flottenvorlage. Wohl selten hat ein Minister so rasch ein weittragendes Gesetz zur Annahme gebracht, als Herr von Tirpitz das Flot tengesetz. Die Annahme war eine fast einmütige; daß dis Sozialdemokraten widersprachen, ist selbstverständlich. Aber alle bürgerlichen Parteien stimnrten zu. Die freisinnige Volkspartei hielt die Vermehrung für absolut geboten, sie nahm nur an der gesetzlichen Bindung Anstoß, obwohl diese doch nur die Konsequenz des Flottengesetzes von 1900 ist. Aus der verhältnismäßig raschen Verabschiedung darf abec nicht geschlossen werden, als habe es die Budgetkommission leicht genommen und die erforderliche Prüfung unterlassen. Mit Nichten! Tie Marinevertvaltung selbst sorgte für so gutes Material zur Begründung, daß lange Debatten gar nicht mehr notwendig wurden; es galt nur, noch einige Punkte anszuklärcn und festzustellen. Wenn die Mitteilun gen des Marineministers auch streng vertraulich waren, so viel ist in die Oeffentlichkeit gedrungen, daß aus ihnen hervorging, unsere schon bestehende Flotte kann sich sehen lassen, und es ist unwahr und wirkt verhetzend, wenn man sie als aus „schwimmenden Särgen" zusammengesetzt be zeichnet. Die Vermehrung der Auslandsschifse um sechs große Kreuzer, von denen jeder 27,5 Millionen Mark kostet, war schon 1900 gefordert worden; aber schon damals wurde aus geführt, daß ihr Bau erst im Jahre 1906 zu beginnen habe. Auf Antrag des Zentrums lehnte damals der Reichstag diese Forderung ab; man sagte sich ganz allgemein, daß kein Be dürfnis vorliege, sich schon 1900 für das zu binden, was erst 1906 im Bau begonnen werden soll. Damals sollten diese sechs Schiffe auch lediglich für den Auslandsdienst ver wendet werden, das heißt zum Schutze des Handels. In der Budgetkommission vertraten nun die Zentrumsabgeord neten den Standpunkt, daß ein solcher Schutz des Handels gar nicht nötig sei und in ernsten Zeiten auch nicht durch- gcführt werden könne, man könne nicht jedem Handelsschiff ein Kriegsschiff mitgebcn. Sollten aber die deutschen In teressen öfters die Hinaussendung eines Kriegsschiffes er heischen, so genüge es, wenn dieses aus der schon vorhande nen Materialrcscrve oder der Neserveschlackfiflotte entnom men werde. Nunmehr führte die Dkarineverwaltung ins Feld, daß die jetzt geforderten, sehr großen und sehr schnel- len Kreuzer abec noch eine ganz andere Aufgabe haben; sie bilden ein Dispositionsgcschioader, das im Ernstfälle von hoher Bedeutung ist und einen wesentlichen Teil unserer Schlachtslotte bildet. Dieses kleinere und rasch fahrende Ge schwader kann den Gegner beunruhigen, zwingt ihn, seine Streitkräfte zu verteilen und entlastet so unsere Stellung in der Nordsee. Wie die Armee ihre Kavalleriedivisioncn snt, die in wichtigen Momenten die Entscheidung herbei- führen, so bilden die Panzerkreuzer die „Kavalleriedivision des Meeres", sie haben ganz denselben Zweck und sind für uns unentbehrlich. Tie anderen Mäckite besitzen schon längst solche Kreuzer und zwar in einer Anzahl, die ganz so groß ist, wie die Zahl der Linienschiffe selbst. Bei uns aber kommt erst auf drei Linienschiffe ein großer Kreuzer. Tie Forderung stellt sich somit als eine Kriegsforderung dar, absolut geboten zur Verteidigung des Vaterlandes und fand deshalb auch die große Mehrheit. Es ist das erste Mal, daß alle bürgerlichen Parteien zustimmten. Die Vergrößerung der Linienschiffe ist die zweite Neu- fordernng; ivähreud seither ein Linienschiff 24 Millionen Mark kostete, soll ein neues auf 36,5 Millionen Mark zu stehen kommen. Weshalb eine solche Vergrößerung? Deutschland folgt hier nur den Spuren anderer Mächte; bis her hatten unsere Linienschiffe 13 200 Tonnen Deplace ment; England, Frankreich, Amerika und Japan besaßen bereits weit größere Schiffe, solche mit 16 800 Tonnen Tiefe größeren Schiffe aber gestatten es vor allem, auch grö ßere Kanonen anfznstellen und damit eine Waffe zu geben, die furchtbar wird. In der Seeschlacht von Tsuschima bat man es bereits erlebt. Die Russen hatten kleinere Schiffe mit kleineren Kanonen; die Japaner waren ihnen in beiden überlegen und der Erfolg? Ehe die Russen selbst abschießen konnten, waren sie eigentlich sck>on verloren! Man halte sich nur einmal die Wirkung einer solchen Kanone vor Augen. Auf eine Entfernung von 7000 Meter durchschlägt sie noch den stärksten Panzer wie Papier; ehe die Schiffe sich also nur reckst sehen und wie kleine Punkte am Horizont sich ausnehmen, beginnt schon das Geschützfeuer. Sic werden sich sehr selten näher als auf 3000 Meter kommen, weil eine solche große Kanone jede Ddinute einen Schuß abgibt. Wer also mit seinem Geschütz im Rückstände ist. ist unbedingt verloren. Ta gibt es kein Zurückbleiben, und wenn die Kosten noch so hoch sind, sie müssen bewilligt werden. An gesichts solcher Verhältnisse ist die Vergrößerung der Linien schiffe auch nach einigen hochinteressanten Mitteilungen des Marineamtes glatt bewilligt worden. So wenig wir unsere Soldaten mit alten Vorderladern aus dom Jahre 1813 in den Krieg senden können, ebensowenig dürfen wir unsere Schiffe mit überlebtem Material ausstattcn. Der Flottenvercin mit seiner heftigen Agitation hat eine furchtbare Abfuhr in der Budgetkonrmission erfahren; diejenigen Mitglieder derselben, die dem Flottenvercin an gehören, haben sich am schärfsten von ihm losgcsagt, niemand sprach ein Wort der Verteidigung. Er mußte sich direkt sagen lassen, daß seine Art des Vorgehens höchst unklug und verhetzend sei. Das Zentrum ließ noch einen Vorbehalt ous- sprechcn; cs stellte natürlich die Deckungsfrage in den Vor dergrund und erklärte, daß es alle Forderungen nur an- nehme in der Voraussicht, daß in der Steuerkommission sich die erforderlichen Gelder finden werden, ohne daß 8 6 des Flottengcsctzes geändert werde. Der Marinoetat steigt in folge der Verabschiedung der Vorlage um rund 100 Mllio- nen Mark bis zum Jahre 1917; das sind große Opfer, aber sie sin- im Interesse der Vaterlandsverteidigung absolut nötig und eine Rückversicherung für die Aufrechterhaltung des Friedens. Deutscher Reichstag. k. Berlin. 62. Sitzung am 10. März 1806. Der Reichstag ehrte heute zuerst das Andenken des heute früh verstorbenen Abg. Eugen Richter, an dessen Platz ein Kranz mit Trauerschleife hängt. Der Nachruf des Präsidenten war besonders herzlich und anerkannte die großen Verdienste des Verstorbenen nur des Reiches Ehre und Macht an. Dem neuen Fraklionschef Dr. Müller- Sagan wurde allieitig kondoliert. Dann wurden in raschem Tempo der Etat der Reichsdruckerei und der Reiche eisen- bahnen erledigt. Bei letzterem anerkannte der Abgeordnete Erzberger (Zt.), was au Firtschrrtteu für das Personal geschehen ist. Beim Kapitel Reichseiseubahnamt suchte der Abg. Stolle (Toz.) die häufigen Unglückssälle auf allzu- große Sparsamkeit seitens der Vcr valtuug zurückznführen. Der Ehef des Neichscisenbahnamteö konnte ihm aber nach- weisen, daß die Zahl der Unfälle stets abgenommen habe. Am Montag ist Fortsetzung. Politische Rundschau« Dresden, den 12. März 1906. — Heute vollendet der greise Prinzregent Luitpold von Bayern fein 85. Lebensjahr in voller geistiger und körper licher Frische. Prinz Luitpold, der Verweser des König reichs Bayern, ist ain 12. März 1821 geboren. Seine Ge- mahlin, Erzherzogin Anguste von Oesterreich, starb 1864. Als Onkel des geistesgestörten, in Fürstenried internierten Königs Otto, übernahm Prinz Luitpold vor zwanzig Jah ren die Regierungsgeschäste, die er bis heute zum Segen des gesamten Bayernlandes geführt bat. „Srrlim publica mipi-ema Icx" ist stets der Wahlspruch des allgemein ver ehrten und beliebten Fürsten und heute wünsck)en wir mit unseren bayrischen Nachbarn: Gott segne Prinzregeut Luit pold und schenke ihm einen frohen Lebensabend! — Zu seinem 85. Geburtstage empfing der Priuz- regent von Bayern am Sonntag eine größere Zahl von Gratulanten, unter diesen mehrere Mitglieder der könig- lich- und herzoglich-bayerischen Familie. Nachmittags fand im Rstidenzschlosse eine Familien- und Galatafel statt. Zahlreiche Glückwünsche von Fürstlichkeiten sind bereits ein gelaufen. 2^4 — Das preußische Herrenhaus befaßte sich am 9. d. M. mit dem Gesetzentwurf über die Verschuldungsgrcnze der land- und forstwirtschaftlich genutzten Grundstücke. Land wirtschaftsminister von Podbielski gab dem Entwurf ein Geleitswort auf den Weg und wies darauf bin, daß der selbe vorerst einen Versuch darstelle, indem er die Verschul- dungsgrcnze nach oben festsetze. Herr von Buch meinte, daß die neue Erbschaftssteuer den Landwirten mehr nehme, als durch dieses Gesetz an Wohltaten der Landwirtschaft zn- fließe, während der frühere Kölner Oberpräsidcnt von H a m in dasselbe als erfolglos hinstellte, meinte Oberprä- sideut von Schorlemer, daß der Versuch mit demselben immerhin ein anerkennenswerter sei. — Das Haus vertagte sich bis zum 27. März. — Das preußische Abgeordnetenhaus hat am 9. d. M. zuerst des Ablebens des Abgeordneten Richter gedacht. Ter konservative Führer von Heydebrandt hielt eine sehr ehrende Rede. Tann wurde der Eisenbahnetat weiter be raten. Ter Abgeordnete Marx (Zentr.) sprach seine Freude über die Einführung des Urlaubs für die Arbeiter in den Werkstätten ans und wünschte Besserstellung für die Beamten: ihm schloß sich der Abgeordnete Ho hei sei (Zentr.) an. Ter Zentrumsabgeordnete von Savigny anerkannte die wohltätige Wirkung der Arbeiterausschüsse und der Abgeordnete Faßbender (Zentr.) betonte die Notwendigkeit der Förderung der Antialkoholliga der Eisen- bahnangestellteu im Interesse der Beamten. — Montag folgt die Weiterberatung. — Die Kammer der bayerischen Abgeordnete» bat die Forderung betreffend die Einrichtung einer Feldzcug- meisteret genehmigt. — Eugen Richter ß. In Eugen Richter hat das deutsche Parlament einen seiner bedeutendsten Parlamentarier ver loren. Fast 40 Jahre hindurch hat er sich dem politischen Leben gewidmet. 1864 Nnirde Richter von der preußischen Negierung als Bürgermeister von Neuwied nicht bestätigt und trat, weil er gegen seinen Wunsch der Bromberger Ne gierung überlviesen wurde, Ende 1864 aus dem Staats- dienst, um sich in Berlin vollständig der publizistischen und parlamentarischen Tätigkeit zu widmen. Die letztere be- gann er als Vertreter des Kreises Nordbausen 1867 im kon stituierenden Norddeutschen Reichstag; 1871 wurde er von Schwarzbnrg-Rudolstadt und 1874 vom Kreise Hagen in den deutschen Reichstag gewählt, dem er seitdem ununter- krochen angehörte. Auch im preußischen Abgeordnetenhanse. in das er zuerst 1869 gewählt wurde, vertrat er seit 1870 den Wahlkreis Hagen (nur 1879 bis 1882 Berlin IV); 1893 aber unterlag er dort, wurde aber in Berlin ll ge wählt. Als Mitglied der Fortschrittspartei gelangte Richter bald zu größerem Einfluß. 1882 begründete er die bis 1890 erschienene Wochensckirift „Ter Neichsfreund", 1885 die „Freisinnige Zeitung", die er bis vor kurzem leitete. Ver möge seiner ausgezeichneten rednerischen Geivandtheit und Schlagfertigkeit und seiner umfassenden Kenntnisse am finanziellpolitischem Gebiete l>at Richter jahrelang bei den Etatsberatungen im Reichstage wie im Abgeordnetenhause eine wickstige Nolle gespielt. Er war der beste Kenner des Etats, wie dies von hervorragenden Staatsmännern an erkannt wurde und anerkannt werden mußte. Richter war der geborene Oppositionsmann, das mußte in erster Linie Fürst Bismarck fühlen, der in Nickster einen seiner gefähr lichsten Gegner fand. Diese Gegnersck>aft ging sckstießlich so weit, daß es bekanntlich eine Zeitlang Regel ivar, daß Bis marck den Saal verließ, wenn „der Abgeordnete für Hagen' (Nicksters Wahlkreis) zu sprechen begann. Ein wirklich Frei sinniger. stand Richter dem Kulturkampf fern; die Flotten- nnd Kolonialpolitik fand an ihm einen hartnäckigen Gegner. Tie Sozialdemokratie mit Bebel an der Spitze bekam von dem intellektuell hochstehenden Freisinnsmanne manchen empfindlichen Streich zu spüren; in Wort und Schrift kämpfte Richter gegen die rote Internationale. Während er bis zuletzt dem Reichstage angehörte, hat er ein Mandat im Abgeordnetenhanse ungefähr zur selben Zeit wie die Re daktion seiner „Freisinnigen Zeitung" krankheitshalber nie dergelegt. Dieser Krankheit, die sich in den letzten Tagen verschlimmerte, ist Engen Richter nun erlegen, ein unersetz licher Verlust für seine Partei. Seiner Charakterfestigkeit, seiner Ueberzeugnngstreue, seiner Opferwilligkeit für die von ihm unentnvgt vertretene Sache wird auch in Zen trumskreisen stets ein dankbares Gedenken betvahrt bleiben. — Tie Hetze gegen das Zentrum entspinnt sich anfs neue, seitdem bekannt geworden ist, daß dieses beschlossen hat, das Neichskolonialamt nicht zu genehmigen. Wir kön neu die Meldung, daß dieser Beschluß einstimmig gefaßt ist, nur bestätigen. Sachliche Gründe lassen sich gegen die Stel lung des Zentrums gar nicht ins Feld führen; diese ist un- anfeckstbar. Für den heutigen Zustand der Belastung der Kolonialabteilung im Auswärtigen Amte spricht gar alles, kein durchschlagender Grund läßt sich für eine Loslösung ins Feld führen, vielmehr erheben sich die schwersten Bedenken gegen ein selbständiges Kolonialamt, wie wir des öfteren darlegten und heute nicht widerholen wollen. Tie liberale Presse selbst kann gegen diese sachlichen Gründe nicht auf- konunen: sie sucht nuu den Streit auf das Persönliche Ge biet hinüberznziehen und schreibt, daß die Person des Erb prinzen Hohenlohe die Ursache dieser ablehnenden Haltung des Zentrums sei; das ist eine böswillige Verleumdung. So schreibt jetzt die „Nat.-Ztg.": „Wir möchten nur daran erinnern, daß der Abgeordnete Erzbcrger unmittelbar nach der Berufung des Erbprinzen zu Hohenlohe an die Spitze der Kolonialverwaltnng seinen Wahlkreis bereist und dabei nach zuverlässigen Zeitnngsbericksten eine Reihe von Reden gehalten hat, in denen er unter anderem gegen den Erb prinzen Hohenlohe dadurch bei seiner Wählerschaft Stim mung zu machen versuchte, daß er gegen ihn den Vorwurf erhob, er sei der Sohn eines der Führer des Evangelischen Bundes." Gegenüber dieser Fälschung sind wir in der Lage, folgendes festzustellen: Ter Abgeordnete Erzberger hat nie gegen den derzeitigen Leiter der Kolonialabteilnng den Vorwurf erhoben, daß er der Sohn des Führers des Evangelischen Bundes sei; er hat vielmehr folgendes aus- geflihrt: Er stehe dem neuen Leiter der Kolonialpolitik voll kommen objektiv gegenüber; er wolle keine schönen Worte hören, sondern Taten sehen; letztere sind entscheidend. Auf- fallend sei cs, wie die liberale Presse jetzt schon den neuen Kolonialdirektor über den grünen Klee lobe und wenn man frage, woher denn das Interesse desselben für die Kolonien stamme, so bade man bisher immer nur die Antwort gehört, daß der Erbprinz von Hohenlohe der Sohn des ersten Vor sitzenden der Kolonialgesellschast sei, weiter nichts. Man sollte sich aber doch hüten, diesen Umstand so sehr in den Vordergrund zu stellen, sonst könnte man sich auf katholischer Seite auch erinnern, daß derselbe Vater der erste Vorsitzende des Evangelischen Bundes gewesen sei. Aber für das Zen trum sei dies gar nicht maßgebend; es richte sein Verleiten lediglich nach sachlichen Gründen ein. Fürst zu Hohenlohe- Schillingssürst sei früher der sckxirsste Gegner des Zentrums gewesen und als er Reichskanzler geworden sei, hat das Zentrum diese frühere Gegnerschaft keinen Augenblick in den Vordergund gestellt, sondern mit dem dritten Reichs kanzler znm Woble des Vaterlandes gearbeitet, nachdem es sich überzeugt lxstte, daß derselbe eine gute Politik verfolge. So werde sich auch das Zentrum in der Kolonialpolitik ver- lialten; nickst um Personen bandle es sich, sondern stets um sachliche Gründe. Tie „Wahrung der Personalien" sei aller dings eine rein spezifisch nationalliberale Aufgabe! Nun vergleiche man diese dem Tatbestand entspreclx'nde Dar stellung mit dem, Nxas die „Nat.-Ztg." daraus zu machen beliebte. Man sieht auch liier wieder, wie die liberale Presse in der Verdreliungskunst Meister ist! — Zur Frage der Tagegelder für Reick,stagsabgeord- uete geben allerhand Mitteilungen durch die Blätter. d> zum Teil frei erfunden sind, zum Teil auf Vermutungen be- ruhen. So wird belxmptet, die Tagegeldervorlage werde den Reick>stag erst am Schlüsse der jetzigen oder am Anfang der nächsten Session besckxistigen. In kundigen Kreisen nimmt man vielmehr an, daß die Vorlage bald nach der Osterpause dem Hause zugehen werde. Eine Verzögerung bis zum Ende der Session würde ja auch dem unmittelbaren